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StEcKBriEf - Mikado

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02<br />

Kindertagesstätte Freiburg<br />

▴ Der Idee zu dem schlichten eingeschossigen Baukörper entstand aus der Anmutung der ehemaligen Baracken<br />

ARCHItEKt PHILIPP BOOS hat zu seinem Projekt, dem Kindergarten<br />

in Freiburg-Wiehre, eine besondere Beziehung: Sein Sohn war<br />

dort und seine Tochter besucht die Tagesstätte noch immer. Bis<br />

zum Neubau waren die Kinder in drei Baracken untergebracht, die<br />

auf dem Gelände standen. Zu Toiletten und Küche gelangte man<br />

über den Hof. „Trotzdem war es ein schönes Ensemble. Wir haben<br />

unsere Kinder gerne dorthin gegeben. Dennoch setzen wir uns seit<br />

vielen Jahren für einen Neubau ein“, erinnert sich Boos.<br />

Da in Freiburg der Stadtratsbeschluss gilt, dass jedes öffentliche<br />

Gebäude in Passivhausbauweise zu errichten ist, war die Frage<br />

nach dem Energiestandard von Anfang an entschieden. Aufgrund<br />

der verschatteten Lage (große Bäume und höhere Bebauung im<br />

Die Stadt Freiburg legte auf eine hochwertige Inneneinrichtung Wert:<br />

▴<br />

Alle Möbel stammen vom Schreiner<br />

22 mikado edition 2012<br />

Süden) wurde das Passivhaus-Ziel nicht ganz erreicht. Zugewinne<br />

der Photovoltaik- und Solaranlage erbringen jedoch eine<br />

positive Energiebilanz. Das Plusenergiehaus erzeugt mit seiner<br />

Haustechnik auf dem Dach nun sogar mehr Energie, als das<br />

Gebäude verbraucht.<br />

Der schlichte eingeschossige Bautypus sei aus der Anmutung<br />

der ehemaligen Baracken entstanden: Boos übernahm die Verwendung<br />

von heimischem Holz und die Unterbringung der zwei<br />

Gruppen in getrennten Häusern. Jedes von ihnen hat einen eigenen<br />

Eingang und eine eigene Garderobe. Verbindende Elemente sind<br />

die gemeinsame Küche und der Essensraum.<br />

Gesunde Wertschöpfung vor Ort<br />

Für den Holzbau war die Freiburger Zimmerei Grünspecht zuständig.<br />

Der Rohbau war ein Holzständerbau. Hohe Ansprüche stellten<br />

die Bauherren an die Bauökologie bzw. Wohngesundheit: Das<br />

Sentinel-Haus-Institut in Freiburg übernahm die Beratung in<br />

Sachen Emissionen aus Baustoffen. Am Ende waren alle Baubeteiligten<br />

mit dem Ergebnis des Blower-Door-Tests von 0,47 h -1<br />

sehr zufrieden. Dazu trug folgender Wandaufbau bei (von innen<br />

nach außen): Gipsfaserplatte, Lattung, 6 cm Installationsebene,<br />

ausgedämmt mit Mineralwolle, eine kaschierte Gipsfaserplatte,<br />

die speziell beschichtet als Dampfbremse dient (Vaporplatte),<br />

18 cm Holzständer, ausgedämmt mit Mineralwolle (aus Brandschutzgründen),<br />

darauf 6 cm Holzweichfaserplatte. Die Fassade<br />

besteht aus Schwarzwälder Weißtanne, sägerau. Die Vergrauung<br />

der Weißtanne sei kalkuliert und gewünscht.<br />

Logistik fordert heraus<br />

Markus Wolf, Vorstand der Zimmerei Grünspecht und Bauleiter,<br />

sieht den Bau eher unspektakulär. Bei der Statik habe es keine<br />

großen Herausforderungen gegeben, eher bei der Produktion<br />

und Logistik. „Wir sind kein großer Industriebetrieb, sondern ein<br />

Handwerksbetrieb mit begrenzten Möglichkeiten, was die Logistik

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