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StEcKBriEf - Mikado

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06<br />

Kindertagesstätte Breitbrunn<br />

▴ Die Akustikdecken dämpfen nicht nur den Schall, sondern verleihen den<br />

Räumen auch eine warme Atmosphäre<br />

nEBEn EInER KIRCHE aus den 1960er-Jahren gelegen, schließt<br />

das Kinderhaus den offenen Ortsrand der Gemeinde Breitbrunn<br />

am Ammersee ab. Das Gebäude nimmt eine Grundfläche von<br />

30 × 16,5 m ein und besitzt zwei gegeneinandergesetzte Pultdächer.<br />

Nach Süden öffnen sich die Gruppenräume mit großen Fenstern<br />

zum Dorf. Im nach Norden orientierten Gebäudeteil befinden sich<br />

Foyer, Verwaltung und Mehrzweckraum.<br />

Innere Vielfalt erhält außen ein markantes Gesicht<br />

Bei der Vergabe der Planung führte die Gemeinde ein Auswahlverfahren<br />

durch, bei dem sich das Architektenehepaar Bettina und<br />

Benedikt Sunder-Plassmann mit einem pädagogisch durchdachten<br />

Konzept durchsetzte. Der erste Eindruck ist aber geprägt von einer<br />

angenehm warmen Atmosphäre. Die entsteht durch rot gefärbte<br />

Wandflächen und viel Holz. Die Gestalt des Gebäudes ist durch<br />

die große Spielterrasse geprägt.<br />

„Von Anfang an verfolgten wir die Idee, einen nach Süden<br />

orientierten, überdeckten, zweigeschossigen Außenraum zu schaffen“,<br />

erläutert Benedikt Sunder-Plassmann das Entwurfskonzept.<br />

„Wir glauben, ein öffentliches Gebäude braucht ein Gesicht, das<br />

eine einheitliche Sprache spricht. Die Vielfältigkeit, die im Inneren<br />

stattfindet, sollte sich nicht außen widerspiegeln. Daher gibt es<br />

ein gemeinsames Fassadenbild mit der großen, 4 m tiefen Terrasse<br />

nach Süden.“ Eine Galerie verbindet dabei die Gruppenräume in<br />

der Horizontalen und auch das obere Stockwerk mit dem unteren.<br />

Verleimte Lärchenholzstützen über zwei Geschosse fassen den<br />

Raum in der Vertikalen. Die Holzveranda, die 40 cm über der<br />

davor liegenden Grünfläche schwebt, wirkt durch die erhöhte<br />

Position fast wie eine Piazza.<br />

Ein- und Ausblicke machen Räume spannend<br />

Die Kinder können hier auch bei schlechtem Wetter spielen und<br />

die Glasfassade fängt im Winter viel Sonnenenergie ein. Im<br />

Winter steht die Sonne tief und scheint deshalb auch weit ins<br />

Gebäudeinnere hinein. Im Sommer steht sie hoch, und da spendet<br />

das große Vordach angenehmen Schatten.<br />

38 mikado edition 2012<br />

Der Balkon unter dem weit ausladenden Dach<br />

▴<br />

der Spielterrasse verbindet die Gruppenräume horizontal und vertikal<br />

Neben der gemeinsamen Eingangsterrasse liegt das zweigeschossige<br />

Eingangsfoyer, das im Inneren großflächig mit Kokosmatten<br />

belegt ist. Sobald man es betritt, ergeben sich von dort spannende<br />

Blickbeziehungen in die Flure. Gleichzeitig schaut man auf der<br />

anderen Seite in die malerische Landschaft hinaus. Die Wege<br />

gestalten sich dadurch sehr abwechslungsreich. Glasausschnitte in<br />

den Zwischenwänden ermöglichen zudem immer wieder weitere<br />

spannende Ein- und Ausblicke.<br />

Das pädagogische Konzept des Kinderhauses ist ambitioniert.<br />

Die altersgemischte Einrichtung hat das Ziel, Kindern von einem<br />

bis zehn Jahren soziale Kompetenzen beizubringen. Es gibt deshalb<br />

große Gruppenräume zum Sammeln und Treffen, aber auch kleine<br />

Kojen für die Einzelförderung in jeder Altersgruppe. Das ergibt<br />

spannende Grundrisse.<br />

Massivholzbauweise bietet vielfältige Vorteile<br />

Die Dachkonstruktion und fast alle Zwischen- und Außenwände<br />

des Gebäudes bestehen aus KLH-Massivholzplatten der Firma ABA<br />

Holz van Kempen. Sichtbare Innenwandflächen mit Tannendecklagen<br />

sorgen für eine angenehm warme Atmosphäre. Akustikdecken<br />

mit geschlitzten Oberflächen dämpfen den oft hohen<br />

Geräuschpegel auf ein erträgliches Maß. Die 28 cm hohen Träger<br />

der Dachkonstruktion sind mit Zellulose ausgeblasen und geben<br />

eine gute Wärmedämmung. Eine moderne Lüftungsanlage sorgt<br />

dafür, dass das Gebäude Niedrigenergiestandard erreicht.<br />

Der rötliche Farbton des Linoleums am Boden wiederholt sich<br />

in der Fassade und ergänzt sich wunderbar mit den raumhohen<br />

Türen aus Eichenholz, den praktischen Schrankeinbauten, dem<br />

Massivholz aus Weißtanne und der Lärche im Außenbereich. Die<br />

vier Trennwände zwischen den Gruppenräumen und die Außenwand<br />

in Querrichtung sind gemauert. Die Nordfassade besteht<br />

ebenfalls aus Massivholzplatten, die Südfassade aus Stützen mit<br />

dazwischenliegenden Fensterelementen. Der frei auskragende<br />

Balkon kann von innen nach außen durchlaufen, da er in Massivholzbauweise<br />

erstellt ist und somit keine Kältebrücke darstellt, wie<br />

das bei Beton oder Stahl der Fall wäre. ▪

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