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1000 Beamte gegen Trickser ver.di-Mitgliedernetz jetzt ... - Verdi-lnr.de

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NR. 5/6<br />

AUSGABE: MAI/JUNI 2009<br />

9. JAHRGANG<br />

Bezirk Linker Nie<strong>de</strong>rrhein<br />

Wir machen Alarm!<br />

Auf zur Demo nach<br />

Berlin am 16. Mai<br />

Die tiefste Krise seit 1929 ist ein Epochenbruch.<br />

Die Vorstellung, dass <strong>de</strong>r „Markt“<br />

alles regelt ist in sich zusammen gebrochen<br />

. Die Krise bedroht uns alle. Aber <strong>di</strong>e<br />

Verantwortlichen machen sich vom Acker.<br />

Die Manager, Politiker, Wissenschaftler,<br />

Börsianer, alle <strong>di</strong>e mitgespielt haben beim<br />

großen Börsenspiel.<br />

Der Staat, genauer <strong>di</strong>e Große Koalition in<br />

Berlin, will <strong>di</strong>e maro<strong>de</strong>n Banken „retten“.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n <strong>di</strong>e vielen Hun<strong>de</strong>rt-<br />

Milliar<strong>de</strong>n-Verluste sozialisiert. Danach<br />

soll das Spielcasino wie<strong>de</strong>r eröffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Nicht mit uns! Zahlen müssen <strong>di</strong>e<br />

Die stell<strong>ver</strong>treten<strong>de</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Vorsitzen<strong>de</strong><br />

Mönig-Raane for<strong>de</strong>rte in <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n<br />

Tarifbewegung im Einzelhan<strong>de</strong>l unter<br />

an<strong>de</strong>rem einen Min<strong>de</strong>stlohn. „Wir brau-<br />

Profiteure. Das Casino muss geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Darum wer<strong>de</strong>n wir am 16. Mai mit<br />

einem Son<strong>de</strong>rzug von Mönchengladbach<br />

über Viersen und Krefeld zur großen<br />

Demo nach Berlin fahren (Abfahrtstermine:<br />

MG 5:00 Uhr, Viersen 5:10 Uhr und<br />

KR 5:20 Uhr). Wir machen Alarm.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n für sichere Arbeitsplätze, für<br />

das Recht auf Ausbildung, für ein soziales<br />

Europa, für höhere Löhne, für ein gesetzlichen<br />

Min<strong>de</strong>stlohn, für eine gerechte<br />

Verteilung <strong>de</strong>s Reichtums und für streng<br />

regulierte Finanzmärkte auf <strong>di</strong>e Straße<br />

gehen.<br />

chen wie<strong>de</strong>r <strong>ver</strong>bindliche Regeln im<br />

Han<strong>de</strong>l. Wir brauchen Maßnahmen <strong>gegen</strong><br />

Lohndumping und <strong>de</strong>n Schmutzbereich in<br />

vielen Betrieben.“<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />

Info<br />

Heraus<br />

zum<br />

1. MAI<br />

Wir haben am Linken Nie<strong>de</strong>rrhein eine<br />

lange und erfolgreiche Tra<strong>di</strong>tion was <strong>de</strong>n<br />

1. Mai betrifft. Doch wie selten zuvor in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren haben wir alle Grün<strong>de</strong><br />

am 1. Mai auf <strong>di</strong>e Strassen und Kundgebungsplätze<br />

zu gehen. Die Krise, <strong>di</strong>e uns<br />

gierige Bankster eingebrockt haben, sollen<br />

von uns und unseren Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Enkeln bezahlt wer<strong>de</strong>n. Das darf nicht<br />

sein. Da müssen wir protestieren. Zahlen<br />

sollen <strong>di</strong>e, <strong>di</strong>e uns und <strong>de</strong>n Sozialstaat<br />

abgezockt haben.<br />

Das zweite Thema:<br />

Leiharbeit. In gera<strong>de</strong>zu krimineller Weise<br />

wer<strong>de</strong>n mittlerweise Millionen Kolleginnen<br />

und Kollegen als „Leiharbeiter“ mit<br />

Minimallöhnen abgefertigt. Als Erste<br />

geheuert und als Erste gefeuert. Schluss<br />

damit! Wir for<strong>de</strong>rn Min<strong>de</strong>stlöhne, <strong>di</strong>e das<br />

Leben und nicht nur das knappe Überleben<br />

garantieren. Insbeson<strong>de</strong>re im Han<strong>de</strong>l<br />

stinken <strong>di</strong>e Verhältnisse zum Himmel.<br />

Ein Dritter Aspekt:<br />

Die Kin<strong>de</strong>rarmut wächst Monat um Monat.<br />

Inzwischen sind weit über 2 ½ Millionen<br />

Kin<strong>de</strong>r davon betroffen. Sollen wir<br />

zu Hartz IV und <strong>de</strong>n brutalen<br />

Folgen weiter schweigen o<strong>de</strong>r müssen wir<br />

nicht raus auf <strong>di</strong>e Straße und <strong>de</strong>n <strong>ver</strong>antwortlichen<br />

Politikern <strong>di</strong>e geballte Faust<br />

zeigen? Es gäbe noch viele weitere<br />

Grün<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n 1. Mai 2009 zu einem eindrucksvollen<br />

Kampftag zu machen. Darum<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen, zögern<br />

wir nicht. Zeigen wir unsere Stärke und<br />

<strong>di</strong>e heißt Solidarität!<br />

Willi Sendke, Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>r


2 Info<br />

1. Mai am Nie<strong>de</strong>rrhein<br />

Demonstration Abmarsch 11.00 Uhr vom DGB-Haus, Virchowstrasse 130a<br />

Kundgebung im Stadtgarten Maire<strong>de</strong>: Klaus Güster<br />

Demonstration Abmarsch 10.30 Uhr ab Neumarkt<br />

Kundgebung auf <strong>de</strong>m Markt 11.00Uhr Maire<strong>de</strong>: Manfred Schallmeyer<br />

Demonstration Abmarsch 10.00Uhr ab Kirche St. Josef<br />

Kundgebung, Rheydter Marktplatz 11.00 Uhr,<br />

Maire<strong>de</strong>: Gregor Falkenhain, <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> NRW<br />

Kundgebung Schlossplatz ab 11.00 Uhr Maire<strong>de</strong>: Ernst Schumacher<br />

Kundgebung in <strong>de</strong>r Lohnhalle Eurotec-Gelän<strong>de</strong> 1<br />

11.00 Uhr Begrüßung: Ulrich Prinz, DGB Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

11.10 Uhr Grußwort: Norbert Ballhaus, Bürgermeister<br />

11.40 Uhr Maire<strong>de</strong>: Norbert Römer, IGBCE


Der Aktivenkreis „Übernahme“ stellt sich vor<br />

Seit <strong>de</strong>m 18. März 2009 gibt es in <strong>de</strong>r<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Jugend am Linken Nie<strong>de</strong>rrhein einen<br />

Aktivenkreis zum Thema „Übernahme“.<br />

Aktuell sind folgen<strong>de</strong> Betriebe <strong>ver</strong>treten:<br />

Sparkasse Krefeld, Stadt Mönchengladbach,<br />

Stadt Viersen, Geologischer Dienst<br />

NRW.<br />

Wir möchten uns in Zukunft <strong>ver</strong>stärkt für<br />

<strong>di</strong>e Übernahme nach <strong>de</strong>r Ausbildung einsetzen<br />

und wer<strong>de</strong>n dazu gezielte, kreative<br />

Aktionen in einzelnen Betrieben durchfüh-<br />

Information 3<br />

ren und im Laufe <strong>di</strong>eses Jahres auch einen<br />

richtige Kampagne zum Thema „Übernahme“<br />

starten.<br />

Wir können natürlich immer noch Unterstützung<br />

gebrauchen und freuen uns über<br />

Zuwachs. Wer Interesse hat gezielt, kreativ<br />

und mit viel Spaß am Thema „Übernahme“<br />

zu arbeiten, kann sich unter<br />

daniela.bruno@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.<strong>de</strong> über <strong>di</strong>e anstehen<strong>de</strong>n<br />

Termine erkun<strong>di</strong>gen.<br />

Daniela Bruno<br />

Der neue Bezirksjugendvorstand<br />

Sei Januar 2009 gibt es im Bezirk Linker<br />

Nie<strong>de</strong>rrhein einen Bezirksjugendvorstand.<br />

Entstan<strong>de</strong>n ist er aus einem Stammtisch,<br />

<strong>de</strong>r sich im Oktober 2008 zum ersten Mal<br />

getroffen hat. Für das Jahr 2009 haben wir<br />

<strong>ver</strong>schie<strong>de</strong>ne Aktivitäten geplant. Allem<br />

voran <strong>di</strong>e Planung für <strong>de</strong>n 1. Mai in <strong>di</strong>esem<br />

Jahr in Krefeld, wo wir uns als Jugend<br />

natürlich am Stand <strong>de</strong>r „Erwachsenen“<br />

beteiligen wollen. Außer<strong>de</strong>m steht für <strong>di</strong>eses<br />

Jahr als Highlight noch ein<br />

Fußballturnier mit <strong>de</strong>r IG-Metall-Jugend.<br />

Natürlich beteiligen wir uns an allen aktuellen<br />

Themen <strong>de</strong>s Bezirks und positionieren<br />

uns zu aktuellen politischen Ereignissen.<br />

Aber vor allem haben wir viel Spaß an <strong>de</strong>r<br />

Arbeit im Bezirksjugendvorstand und miteinan<strong>de</strong>r.<br />

Wenn ihr interessiert seid, o<strong>de</strong>r<br />

Interessierte kennt, dann wen<strong>de</strong>t euch an<br />

unsere Jugendsekretärin unter ihrer<br />

Mailadresse:<br />

daniela.bruno@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.<strong>de</strong>.<br />

Neue stellv. Geschäftsführerin<br />

Stephanie Peifer<br />

Stephanie Peifer wur<strong>de</strong> am 25. April einstimmig<br />

vom <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirksvorstand als<br />

stell<strong>ver</strong>treten<strong>de</strong> Geschäftsführerin<br />

gewählt. Stephanie ist 45 Jahre jung, hat<br />

eine 12-jährige Tochter und wohnt in<br />

Duisburg. Die gelernte Krankenschwester<br />

schätzt das Ehrenamt. Sie selbst<br />

war vor Beginn ihrer hauptamtlichen<br />

Laufbahn als Gewerkschaftssekretärin<br />

1991 über 6 Jahre als Vertrauensfrau bei<br />

<strong>de</strong>n Städtischen Kliniken in Duisburg<br />

und als Bildungsmitarbeiterin bei <strong>de</strong>r<br />

ÖTV aktiv. Sie <strong>ver</strong>fügt über 14 Jahre<br />

Erfahrung als Gewerkschaftssekretärin<br />

in Duisburg, Bonn und Düsseldorf mit<br />

Schwerpunkt im Bereich Bund und<br />

Län<strong>de</strong>r.<br />

Nach <strong>de</strong>m sie in <strong>de</strong>n letzten 3 1/2 Jahren<br />

<strong>di</strong>e Funktion <strong>de</strong>r Personalleiterin beim<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk NRW ausgeübt und<br />

in <strong>di</strong>eser Funktion <strong>di</strong><strong>ver</strong>se Projekte<br />

erfolgreich been<strong>de</strong>t hat, wollte sie zurück<br />

an <strong>di</strong>e Basis. Ihr beson<strong>de</strong>res Anliegen<br />

ist, unseren Bezirk bei <strong>de</strong>n <strong>ver</strong>schie<strong>de</strong>nen<br />

Projekten zur Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>rentwicklung zu unterstützen.<br />

Dabei kann sie auf <strong>di</strong>e tatktäftige<br />

Unterstützung vieler ehren- und hauptamtlicher<br />

Kolleginnen und Kollegen zählen.<br />

Wir heißen Stephanie in unserem Bezirk<br />

herzlich willkommen.<br />

Mechthild Schratz


4 Info<br />

Die große Tarifkommission <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

NRW hat <strong>di</strong>e For<strong>de</strong>rungen für <strong>di</strong>e<br />

<strong>di</strong>esjährige Lohn-/Gehaltsrun<strong>de</strong> aufgestellt.<br />

Erhöhung <strong>de</strong>r Löhne/Gehälter von<br />

6,5% min<strong>de</strong>stens 135.- € Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<strong>ver</strong>gütung von 6,5% min<strong>de</strong>stens<br />

50.- €.<br />

„Diese Erhöhungen sind dringend erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

damit <strong>di</strong>e Menschen im Einzelhan<strong>de</strong>l<br />

ihren Lebensunterhalt finanzieren können“<br />

so Klaus Glier von <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>. In Deutschland<br />

sind knapp 3 Millionen Kolleginnen und<br />

Kollegen im Einzelhan<strong>de</strong>l beschäftigt. Es<br />

han<strong>de</strong>lt sich hier also um einen großen<br />

Wirtschaftszweig.<br />

Deutschland hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

zu sehr auf <strong>de</strong>n Export konzentriert, und<br />

dabei <strong>di</strong>e Binnennachfrage <strong>ver</strong>gessen.<br />

Jetzt in Zeiten <strong>de</strong>r Wirtschaftskriese geht<br />

<strong>de</strong>r Export drastisch zurück. „Wir müssen<br />

also <strong>di</strong>e Binnennachfrage <strong>de</strong>utlich stärken<br />

um <strong>di</strong>e Krise nicht noch zu <strong>ver</strong>schärfen“ so<br />

Glier weiter. Der Han<strong>de</strong>l hat zwar zurzeit<br />

einige hausgemachte Probleme, dafür dür-<br />

Es passiert beson<strong>de</strong>rs im Einzelhan<strong>de</strong>l<br />

immer wie<strong>de</strong>r:<br />

Arbeitnehmer wer<strong>de</strong>n fristlos entlassen,<br />

weil <strong>de</strong>r Arbeitgeber sie <strong>de</strong>s Diebstahls,<br />

einer Unterschlagung o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren<br />

Pflichtwidrigkeit <strong>ver</strong>dächtigt.<br />

Eine solche Verdachtskün<strong>di</strong>gung ist hoch<br />

umstritten, weil sie - wie <strong>de</strong>r Name schon<br />

sagt - nur auf einem Verdacht grün<strong>de</strong>t.<br />

Schließlich besteht bei einer solchen<br />

Kün<strong>di</strong>gung immer <strong>di</strong>e Gefahr, dass <strong>de</strong>r<br />

betroffene Arbeitnehmer zu Unrecht <strong>ver</strong>dächtigt<br />

wird. Dennoch wur<strong>de</strong> sie vom<br />

höchsten <strong>de</strong>utschen Gericht (BAG) bestätigt.<br />

Verdachtskün<strong>di</strong>gungen wer<strong>de</strong>n in aller<br />

Regel als außeror<strong>de</strong>ntliche Kün<strong>di</strong>gung<br />

ausgesprochen.<br />

Dieser Form <strong>de</strong>r Kün<strong>di</strong>gung liegt <strong>de</strong>r<br />

Gedanke zu Grun<strong>de</strong>, dass <strong>di</strong>e Zusammenarbeit<br />

mit einem solchen „Verdächtig-<br />

fen aber unsere Kolleginnen und Kollegen<br />

nicht zur Kasse gebeten wer<strong>de</strong>n. Es ist<br />

schlimm genug, dass Manager Fehler bei<br />

uns noch immer sehr sportiv gesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Nur eine anstän<strong>di</strong>ge Gehaltserhöhung<br />

kann <strong>de</strong>n Beschäftigten <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />

helfen, auf <strong>de</strong>r einen Seite Ihren Lebensunterhalt<br />

zu <strong>ver</strong><strong>di</strong>enen, und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Seite <strong>di</strong>e Wirtschaft anzukurbeln. Denn<br />

unser Land lebt nicht von Groß<strong>ver</strong><strong>di</strong>enern<br />

son<strong>de</strong>rn von abhängig Beschäftigten mit<br />

zu kleinen Einkommen.<br />

Aber Tariferhöhungen fallen lei<strong>de</strong>r nicht<br />

vom Himmel. <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> geht davon aus, wie in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren auch, dass es ohne<br />

Streiks nicht gehen wird. Neu in <strong>di</strong>eser<br />

Tarifrun<strong>de</strong> ist, das sie bun<strong>de</strong>sweit koor<strong>di</strong>niert<br />

wird, und damit eine noch größere<br />

Aufmerksamkeit erreicht wird. Desweiteren<br />

wer<strong>de</strong>n auch neue Vorgehensweisen wie<br />

Flashmopaktionen ausprobiert um schnell<br />

zu einem Tarifabschluss zu kommen.<br />

Klaus Glier FB 12<br />

§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§<br />

tem“ eine unerträgliche Belastung <strong>de</strong>s<br />

Arbeits<strong>ver</strong>hältnisses darstelle, das Vertrauens<strong>ver</strong>hältnis<br />

zwischen AN und AG sei<br />

gestört. Dies wird jedoch so nicht einhellig<br />

akzeptiert. In <strong>de</strong>r Literatur wird <strong>di</strong>e Verdachtskün<strong>di</strong>gung<br />

von Arbeitsrechtlern teilweise<br />

generell abgelehnt. In vielen europäischen<br />

Län<strong>de</strong>rn gibt es sie zu<strong>de</strong>m nicht.<br />

Ver<strong>di</strong> rät allen betroffenen Arbeitnehmern<br />

un<strong>ver</strong>züglich rechtlichen Rat einzuholen.<br />

Auch eine Verdachtskün<strong>di</strong>gung lässt sich<br />

gerichtlich überprüfen.<br />

Aktuell wur<strong>de</strong> durch das Arbeitsgericht<br />

Wuppertal entschie<strong>de</strong>n, dass <strong>di</strong>e Firma<br />

Al<strong>di</strong> eine Mitarbeiterin weiterbeschäftigen<br />

muss und <strong>di</strong>e ausgesprochene Verdachtskün<strong>di</strong>gung<br />

nicht haltbar war.<br />

Solche Entscheidungen lassen hoffen und<br />

schützen AN vor <strong>de</strong>r Willkür <strong>de</strong>r AG.<br />

Sabine Busch FB 12<br />

Detlef Hensche<br />

„Es gibt keinen Halbsatz in einem<br />

Arbeitsgesetz, <strong>de</strong>r nicht im Fa<strong>de</strong>nkreuz<br />

<strong>gegen</strong>sätzlicher Interessen steht. Und<br />

gera<strong>de</strong> in Krisenzeiten ist <strong>di</strong>e Abhängigkeit<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsrechts vom gesellschaftlichen<br />

Kräfte<strong>ver</strong>hältnis beson<strong>de</strong>rs<br />

schmerzhaft spürbar“, so <strong>de</strong>r ehemalige<br />

Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r IG Me<strong>di</strong>en, Detlef<br />

Hensche auf einer Konferenz zum<br />

Thema „Arbeitsunrecht in Deutschland“,<br />

<strong>di</strong>e in Köln stattfand.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Konferenz war es, <strong>di</strong>e Missachtung<br />

<strong>de</strong>r Rechte von abhängig Beschäftigten<br />

als eine Form von Wirtschaftskriminalität<br />

zu thematisieren.<br />

*<br />

In Frankreich gehen<br />

<strong>di</strong>e Uhren an<strong>de</strong>rs<br />

An<strong>de</strong>rs als im Fall <strong>de</strong>r Berliner Kaiser’s-<br />

Kassiererin „Emmely“, hat in Frankreich<br />

eine Mitarbeiterin einer Supermarktkette,<br />

<strong>di</strong>e wegen angeblicher Unterschlagung<br />

von 60 Cent gekün<strong>di</strong>gt wor<strong>de</strong>n<br />

war, Scha<strong>de</strong>nersatz bekommen.<br />

Das Arbeitsgericht in Versailles erklärte<br />

<strong>di</strong>e Kün<strong>di</strong>gung für ungültig und sprach<br />

ihr Scha<strong>de</strong>nersatz von 17.380 .-€ zu.<br />

Die Supermarktkette erkannte das Urteil<br />

an und bot <strong>de</strong>r Frau <strong>di</strong>e Wie<strong>de</strong>reinstellung<br />

an.<br />

*<br />

Die „unabhängige“<br />

Richterin<br />

Wie unabhängig <strong>di</strong>e <strong>de</strong>utsche Justiz ist,<br />

wird auch am Beispiel <strong>de</strong>r Richterin<br />

Rebel <strong>de</strong>utlich, <strong>di</strong>e in Berlin Emmelys-<br />

Rauswurf anerkannte. Frau Rebel <strong>ver</strong><strong>di</strong>ngt<br />

sich nebenher bei <strong>de</strong>m „Forum-<br />

Institut für Management GmBH“ als<br />

Spezialistin für Kün<strong>di</strong>gungsrecht. Am 17.<br />

und 18. Oktober 2008 referierte sie laut<br />

Homepage <strong>de</strong>s Instituts über<br />

„Verdachtskün<strong>di</strong>gung“!


Am Wochenen<strong>de</strong> (3./4. April 2009) fand <strong>di</strong>e<br />

dritte bun<strong>de</strong>sweite Tarifkonferenz für <strong>de</strong>n<br />

Sozial- und Erziehungs<strong>di</strong>enst in Kassel statt.<br />

Unter <strong>de</strong>n rund 150 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern waren auch Funktionäre aus<br />

Mönchengladbach und Krefeld.<br />

Gemeinsam mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n<br />

Frank Bsirske und <strong>de</strong>m Verhandlungsführer<br />

Michael Wiese sowie Spitzenfunktionären<br />

aus allen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn haben <strong>di</strong>e<br />

Kolleginnen und Kollegen <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Sachstand zu <strong>de</strong>n Tarifgesprächen für <strong>de</strong>n<br />

Sozial- und Erziehungs<strong>di</strong>enst <strong>di</strong>skutiert und<br />

in <strong>de</strong>r 3. Kasseler Erklärung ihre For<strong>de</strong>rungen<br />

unterstrichen. Im Vor<strong>de</strong>rgrund stand<br />

<strong>de</strong>r angestrebte Tarif<strong>ver</strong>trag zur Gesundheitsför<strong>de</strong>rung.<br />

Hiermit soll <strong>de</strong>n gestiegenen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen bei schlechteren Rahmenbe<strong>di</strong>ngungen<br />

Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Roswitha Mirbach (Personalratsvorsitzen<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Stadt Mönchengladbach) stellte dazu<br />

Information 5<br />

Gerechtigkeit für Kitas und soziale Dienste<br />

Liebe Eltern!<br />

Zur Unterstützung <strong>de</strong>r Aufwertungskampagne<br />

für <strong>de</strong>n Sozial- und Erziehungs<strong>di</strong>enst<br />

wollen wir in <strong>de</strong>r Woche vom<br />

20.04.09 -24.04.09 eine Aktion in <strong>de</strong>n<br />

Tageseinrichtungen für Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stadt<br />

Mönchengladbach zu starten.<br />

Unsere I<strong>de</strong>e ist es, auf einer langen Leine<br />

Socken von <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n Erzieherinnen<br />

<strong>de</strong>r Gruppe aufzuhängen, um so<br />

<strong>de</strong>n Betreuungsschlüssel in <strong>de</strong>n Gruppen<br />

<strong>de</strong>r Tageseinrichtungen visuell <strong>de</strong>utlich zu<br />

machen, <strong>de</strong>n <strong>di</strong>e Politiker durch das in<br />

Kraft treten <strong>de</strong>s KIBIZ für ausreichend halten.<br />

25 Paar Kin<strong>de</strong>rsocken stehen für 25<br />

Kin<strong>de</strong>r im Alter von 3-6 Jahren in <strong>de</strong>r<br />

Gruppe, 2 Erwachsenensocken stehen für<br />

<strong>di</strong>e bei<strong>de</strong>n Erzieherinnen, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e Kin<strong>de</strong>r<br />

in <strong>di</strong>eser Gruppe bil<strong>de</strong>n, erziehen und<br />

betreuen. Für <strong>di</strong>e Gruppe <strong>de</strong>r 2-6 jährigen<br />

Kin<strong>de</strong>r stehen 20 Paar Kin<strong>de</strong>rsocken plus<br />

je<strong>de</strong> Menge Win<strong>de</strong>ln und Schnuller, dazu<br />

2 Erwach-senensocken.<br />

Die Gruppe <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r von 4 Monaten bis<br />

3 Jahren zeigt 10 Paar Kin<strong>de</strong>rsocken,<br />

je<strong>de</strong> Menge Win<strong>de</strong>ln und Schnuller und<br />

ebenfalls 2 Paar Erwachsenensocken.<br />

Diese vollstän<strong>di</strong>gen Leinen <strong>ver</strong><strong>de</strong>utlichen<br />

<strong>di</strong>e Besetzung in <strong>de</strong>n Gruppen außerhalb<br />

von Krankheitsausfällen, bei <strong>de</strong>nen<br />

fest: „Schlechte Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen und<br />

hohe Belastungen machen nicht nur <strong>di</strong>e<br />

Beschäftigten krank, sie <strong>ver</strong>schlechtern auch<br />

<strong>di</strong>e Qualität <strong>de</strong>r pädagogischen und sozialen<br />

Leistung. Das kann sich <strong>di</strong>ese Gesellschaft<br />

nicht mehr leisten.“<br />

Die Arbeitgeber haben sich bisher zu <strong>di</strong>eser<br />

For<strong>de</strong>rung nicht geäußert, sie wollen <strong>di</strong>es<br />

erst in <strong>de</strong>r nächsten Verhandlungsrun<strong>de</strong> am<br />

21. April 2009 tun. Es zeichnet sich jedoch<br />

ab, dass <strong>di</strong>e Beschäftigten nicht auf Einsicht<br />

bei <strong>de</strong>n Arbeitgebern hoffen können, son<strong>de</strong>rn<br />

für ihre For<strong>de</strong>rung streiten und vielleicht<br />

sogar streiken müssen.<br />

Informiert wur<strong>de</strong> auch über <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r<br />

zweiten Verhandlungsrun<strong>de</strong> zur Entgeltordnung<br />

<strong>de</strong>s TVöD für <strong>de</strong>n Sozial- und<br />

Erziehungs<strong>di</strong>enst am 30. März 2009 in<br />

Frankfurt. Hier geht es um ein Eingruppierungssystem,<br />

welches möglicherweise<br />

Jahrzehnte Bestand haben und <strong>di</strong>e<br />

jeweils <strong>di</strong>e Anzahl <strong>de</strong>r Erwachsenensok<br />

ken um <strong>di</strong>e erkrankte Erzieherin reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Wir wür<strong>de</strong>n uns freuen,<br />

wenn Sie <strong>di</strong>ese Aktion mit tragen und pro<br />

Kind ein Paar Socken mitbringen, <strong>di</strong>e Sie<br />

natürlich zurück bekommen.<br />

Am 23.April fin<strong>de</strong>t um 17.30 Uhr <strong>di</strong>e<br />

Vertrauensleute<strong>ver</strong>sammlung <strong>de</strong>r <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />

Kollegen und Kolleginnen im Math. Nat.<br />

Gymnasium an <strong>de</strong>r Rheydter Straße statt,<br />

zu <strong>de</strong>r auch unser Oberbürgermeister<br />

Bu<strong>de</strong> eingela<strong>de</strong>n ist.<br />

Hier wollen wir dann mit mehreren<br />

Einrichtungen <strong>di</strong>e „Sockenleinen“ präsentieren,<br />

um so auf <strong>di</strong>e Betreuungssituation<br />

in <strong>de</strong>n Tageseinrichtungen aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Sie sind herzlich eingela<strong>de</strong>n, uns auch<br />

bei <strong>di</strong>eser Aktion zu begleiten.<br />

Ein Brief, geschrieben von <strong>de</strong>r<br />

Tagestättenleiterin<br />

Vera Wagner, Kita Hensenweg<br />

Grundlage für alle an<strong>de</strong>ren Berufsgruppen<br />

sein könnte. Ver.<strong>di</strong> for<strong>de</strong>rt eine Aufwertung<br />

<strong>de</strong>r Berufe bzw. <strong>de</strong>n Werterhalt <strong>gegen</strong>über<br />

alter Regelungen.<br />

Die Arbeitgeber haben jedoch ein provokatives<br />

Angebot vorgelegt, welches massive<br />

Niveauabsenkungen vorsieht. Sie bieten<br />

le<strong>di</strong>glich <strong>di</strong>e Entgeltgruppe 6 für <strong>di</strong>e<br />

ErzieherInnen (<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> For<strong>de</strong>rung = EG 9), <strong>di</strong>e<br />

EG 8 für Kita-Leitungen (<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> For<strong>de</strong>rung =<br />

EG 10) und <strong>di</strong>e EG 9 für SozialarbeiterInnen<br />

und –pädagogInnen (<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> For<strong>de</strong>rung = EG<br />

10) an.<br />

„Dieser Vorschlag ist für <strong>di</strong>e Beschäftigten,<br />

<strong>di</strong>e je<strong>de</strong>n Tag hochqualifizierte Arbeit abliefern<br />

und eine <strong>de</strong>r wichtigsten Rollen in <strong>di</strong>eser<br />

Gesellschaft wahrnehmen eine schallen<strong>de</strong><br />

Ohrfeige“, meinte dazu Ingo Bleckmann<br />

(ÖPR Vorsitzen<strong>de</strong>r Jugend und Soziales <strong>de</strong>r<br />

Stadt Krefeld).<br />

Begleitet wur<strong>de</strong>n <strong>di</strong>e Verhandlungen von<br />

rund 4500 Kolleginnen und Kollegen in<br />

Frankfurt und von vielen örtlichen Aktionen<br />

bei <strong>de</strong>nen Beschäftigte gemeinsam mit<br />

Kin<strong>de</strong>rn, Eltern, Klienten und Bürgern für das<br />

Berufsfeld werben. Einen Überblick <strong>ver</strong>schaffen<br />

<strong>di</strong>e Internet Seiten:<br />

w w w. f u e r - m e n s c h e n - w i r - g e s t a l t e n -<br />

zukunft.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.<strong>de</strong><br />

www.chancen-foer<strong>de</strong>rn.<strong>de</strong><br />

Die dritte Verhandlungsrun<strong>de</strong> am 21. April<br />

2009 wird bun<strong>de</strong>sweit von vielfältigen<br />

Aktionen begleitet.<br />

In Mönchengladbach wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n nächsten<br />

Wochen in <strong>de</strong>n Kitas Sockenpaare<br />

gesammelt um <strong>de</strong>n Erzieher-Kind-Schlüssel<br />

darzustellen. Vor einer Vertrauensleute<strong>ver</strong>sammlung<br />

mit <strong>de</strong>m Oberbürgermeister sollen<br />

<strong>di</strong>e For<strong>de</strong>rungen und Socken <strong>de</strong>m<br />

Stadtoberhaupt, mit <strong>de</strong>r Bitte um Weiterleitung<br />

an <strong>de</strong>n kommunalen Arbeitgeber<strong>ver</strong>band,<br />

übergeben wer<strong>de</strong>n.<br />

In Krefeld ist eine aktive Mittagspause vor<br />

<strong>de</strong>m Rathaus geplant. Hier wird über Gesundheitsbelastungen<br />

im Berufsalltag informiert<br />

und es besteht <strong>di</strong>e Möglichkeit Unterstützungsunterschriften<br />

abzugeben. Weitere<br />

Aktionen wer<strong>de</strong>n im Laufe <strong>de</strong>r nächsten Tage<br />

in <strong>de</strong>n Kommunen unseres Bezirkes geplant.<br />

Wer nicht vor Ort dabei sein kann, kann eine<br />

„Unterstützer-SMS“ an <strong>di</strong>e Nummer 72626<br />

sen<strong>de</strong>n (Text: Chancen för<strong>de</strong>rn, Vorname,<br />

Nachname, Wohnort).<br />

Sabine Uhlenkott FB 4


6 Info<br />

<strong>1000</strong> <strong>Beamte</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Trickser</strong><br />

Mehr als <strong>1000</strong> <strong>Beamte</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Nordrhein-Westfalen, Polizisten, Feuerwehrleute,<br />

Justizbeamte, Lehrerinnen und<br />

Lehrer, haben am 24. März mit einer<br />

Mahnwache vor <strong>de</strong>r Staatskanzlei in<br />

Düsseldorf <strong>de</strong>monstriert. Sie erinnerten<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Rüttgers an sein Versprechen,<br />

<strong>de</strong>n Tarifabschluss für <strong>de</strong>n<br />

öffentlichen Dienst <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r zeit- und<br />

inhaltsgleich auf <strong>di</strong>e Beamtinnen und<br />

<strong>Beamte</strong>n zu übertragen. Statt sein Versprechen<br />

einzuhalten, plant das Kabinett, <strong>di</strong>e<br />

Einkommen <strong>de</strong>r <strong>Beamte</strong>n um 20 Euro<br />

geringer zu erhöhen, als <strong>di</strong>e <strong>de</strong>r Tarifangestellten.<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Lan<strong>de</strong>sleiterin Gabriele<br />

Schmidt erklärte vor <strong>de</strong>n über <strong>1000</strong> Beamtinnen<br />

und <strong>Beamte</strong>n: „In fernen Lan<strong>de</strong>n<br />

wird das Tarifergebnis zurzeit 1:1 übertragen.<br />

Im kleinen Saarland, in Hamburg, in<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg, Sachsen-Anhalt,<br />

Rheinland-Pfalz und Sachsen, da halten<br />

sie ihr Wort. Doch das Kabinett in NRW<br />

besinnt sich eines an<strong>de</strong>ren. Frei nach <strong>de</strong>m<br />

Motto: Was interessiert uns das Geschwätz<br />

von gestern, wollen sie <strong>di</strong>e<br />

berechtigten Ansprüche <strong>de</strong>r Beamtinnen<br />

und <strong>Beamte</strong>n kürzen.“ Beschäftigte <strong>de</strong>s<br />

öffentlichen Dienstes, so <strong>di</strong>e Gewerkschafterin<br />

weiter, brauchen Anerkennung,<br />

Gleichbehandlung, Gerechtigkeit und<br />

Glaubwür<strong>di</strong>gkeit.<br />

„Der Volksmund sagt: Wer einmal lügt,<br />

<strong>de</strong>m glaubt man nicht. Wir sagen heute:<br />

Wer einmal lügt, <strong>de</strong>n wählt man nicht“,<br />

erklärte <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Lan<strong>de</strong>sleiterin unter <strong>de</strong>m<br />

Beifall <strong>de</strong>r Beamtinnen und <strong>Beamte</strong>n.<br />

Zuvor hatten <strong>di</strong>e Protestieren<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>m<br />

nordrhein-westfälischen Landtag mit einer<br />

Menschenkette das Wort „Wortbruch“<br />

gebil<strong>de</strong>t.<br />

Viel Beifall für<br />

Albrecht Müller<br />

In <strong>de</strong>r Neusser Pegelbar hatte <strong>de</strong>r<br />

Orts<strong>ver</strong>ein von <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> eine Diskussions<strong>ver</strong> -<br />

anstaltung mit <strong>de</strong>m Autor und Wirtschafts -<br />

experten Albrecht Müller durchgeführt. (Auf<br />

unserem Foto l. neben Ulrike<br />

Fürstenwerth)<br />

Die 120 Teilnehmer waren von <strong>de</strong>m<br />

Referenten sehr angetan und neben Beifall<br />

kauften viele an <strong>di</strong>esem Abend sein Buch<br />

“Machtwahn”. Müller <strong>ver</strong>sprach wie<strong>de</strong>rzukommen.<br />

Demnächst wird <strong>de</strong>r Orts<strong>ver</strong>ein über eine<br />

gelungene Jugend<strong>ver</strong>anstaltung in<br />

Dormagen berichten.<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>Mitglie<strong>de</strong>rnetz</strong> <strong>jetzt</strong> am Start<br />

Seit <strong>de</strong>m 6. 12. bringt eine <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitgliedschaft<br />

Vorteile auch im Netz: Unter <strong>de</strong>r<br />

Adresse https://mitglie<strong>de</strong>rnetz.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.<strong>de</strong><br />

öffnet sich ein neues Angebot, zugänglich<br />

nur für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglie<strong>de</strong>r. Das <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>Mitglie<strong>de</strong>rnetz</strong><br />

ruht auf drei Säulen: Informativ,<br />

interaktiv und in<strong>di</strong>viduell sind <strong>di</strong>e<br />

Inhalte; Rot, Grün und Blau <strong>di</strong>enen<br />

durchgängig als Signalfarben dafür.<br />

Gestartet wird zunächst mit einer Basis<strong>ver</strong>sion:<br />

Anfangs profitieren <strong>di</strong>e Mitglie<strong>de</strong>r<br />

vor allem von <strong>de</strong>n exklusiv gebotenen<br />

Informationen im <strong>Mitglie<strong>de</strong>rnetz</strong>, <strong>di</strong>e sie<br />

selbst auch bewerten, kommentieren,<br />

weiterempfehlen und mit Schlagwörtern<br />

(„Tags“) in Zusammenhänge einordnen<br />

können.<br />

Zugang zum <strong>Mitglie<strong>de</strong>rnetz</strong> (nur für<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglie<strong>de</strong>r).<br />

– Hör hin –<br />

– <strong>de</strong>nk nach –<br />

MACH MIT!<br />

Telefon 02151-8167-0<br />

Telefon 02161-59909-0


68,8 Prozent <strong>de</strong>r <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglie<strong>de</strong>r, <strong>di</strong>e an<br />

<strong>de</strong>r erstmaligen Befragung zum<br />

Tarifergebnis für <strong>di</strong>e 700.000 Beschäftigten<br />

im öffentlichen Dienst <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r teilgenommen<br />

haben, sprechen sich für eine<br />

Annahme <strong>de</strong>s neuen Tarif<strong>ver</strong>trages aus.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gewerkschaft Erziehung und<br />

Wissenschaft (GEW) lag <strong>di</strong>e Zustimmung<br />

bei fast 84 Prozent. Das gaben <strong>di</strong>e<br />

Gewerkschaften in Berlin bekannt. Der<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Vorsitzen<strong>de</strong> Frank Bsirske nannte<br />

aus <strong>de</strong>n Fachbereichen 7<br />

Tarifabschluss öffentlicher Dienst <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r:<br />

Mitglie<strong>de</strong>r stimmen Tarifergebnis zu<br />

<strong>di</strong>e Befragungen „eine neue, wichtige Form<br />

<strong>de</strong>r <strong>di</strong>rekten Mitglie<strong>de</strong>rbeteiligung an <strong>de</strong>r<br />

Gewerkschaftsarbeit.“ Für Vorstän<strong>de</strong> und<br />

Gremien sei <strong>di</strong>e konkrete Einbindung <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>r vor Ort „ein Seismograph im<br />

Hinblick auf <strong>di</strong>e künftige Arbeit.“<br />

Die <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bun<strong>de</strong>starifkommission hat <strong>de</strong>n<br />

Tarifabschluss nahezu einstimmig gebilligt.<br />

Danach bekommen <strong>di</strong>e Beschäftigten für<br />

Januar und Februar 2009 eine<br />

Einmalzahlung in Höhe von 40 Euro. Ab 1.<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> stellt Strafanzeige<br />

(ree-) In ihrem Beruf tragen sie eine hohe<br />

Verantwortung. Sie fahren Bus und transportieren<br />

Schulkin<strong>de</strong>r und behin<strong>de</strong>rte<br />

Menschen. Ihr Stun<strong>de</strong>nlohn für <strong>di</strong>esen <strong>ver</strong>antwortungsvollen<br />

Job: 1.92 Euro. Der<br />

tarifliche Stun<strong>de</strong>nlohn beträgt 10,72 Euro.<br />

„Ein so krasser Fall von Lohndumping ist<br />

mir noch nie begegnet“, so <strong>de</strong>r Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>s <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirks Herford-Min<strong>de</strong>n-Lippe,<br />

Werner Linnemann. Derartige<br />

Hungerlöhne zahlt das Unternehmen<br />

„Schulbusse Sonnenschein“ im westfälischen<br />

Warendorf. Ver.<strong>di</strong> hat nun Strafanzeige<br />

bei <strong>de</strong>r zustän<strong>di</strong>gen Staatsanwaltschaft<br />

erhoben.<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> liegen Arbeits<strong>ver</strong>träge vor, <strong>di</strong>e für<br />

eine bestimmte Zahl an Fahrstun<strong>de</strong>n 240<br />

bzw. 250 Euro erhalten. Daraus ergibt sich<br />

auf <strong>de</strong>m Papier ein Stun<strong>de</strong>nlohn von 3,71<br />

Euro. Bezahlt wird aller<strong>di</strong>ngs erst ab<br />

Aufnahme <strong>de</strong>s ersten und nur bis zur<br />

Ablieferung <strong>de</strong>s letzten Fahrgastes. Die<br />

An- und Abfahrtszeiten wer<strong>de</strong>n also nicht<br />

erstattet.<br />

Rechnet man <strong>di</strong>ese Zeit mit ein, ergibt sich<br />

ein Stun<strong>de</strong>nlohn von unter zwei Euro.<br />

Auftraggeber <strong>de</strong>s Unternehmens ist <strong>di</strong>e<br />

öffentliche Hand, da sich <strong>di</strong>e Firma<br />

Sonnenschein auf <strong>de</strong>n Transport von<br />

Schulkin<strong>de</strong>rn und Behin<strong>de</strong>rten spezialisiert<br />

hat. In einem Schreiben an <strong>de</strong>r nordrhein-<br />

März gibt es einen Sockelbetrag von 40<br />

Euro und eine darauf aufbauen<strong>de</strong><br />

Lohnerhöhung von drei Prozent. Zum 1.<br />

März 2010 ist ein weiteres Lohnplus von<br />

1,2 Prozent <strong>ver</strong>einbart. Aller<strong>di</strong>ngs entfällt<br />

künftig das sogenannte Leistungsentgelt.<br />

Die 35.000 Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bekommen ab<br />

1. März 2009 eine Erhöhung von 60 Euro<br />

und zum 1. März 2010 weitere 1,2 Prozent<br />

mehr. Der Tarif<strong>ver</strong>trag hat eine Laufzeit von<br />

24 Monaten.<br />

westfälischen Arbeitsminister Karl Josef<br />

Laumann for<strong>de</strong>rt <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Lan<strong>de</strong>sleiterin<br />

Gabriele Schmidt ein „schnelles Han<strong>de</strong>ln<br />

<strong>de</strong>r Sonnenschein-Auftraggeber“. Lohnwucher,<br />

so <strong>di</strong>e Gewerkschafterin, dürfe von<br />

öffentlichen Institutionen we<strong>de</strong>r gedul<strong>de</strong>t<br />

noch billigend in Kauf genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

In einem weiteren Fall hat <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />

Starfanzeige wegen Lohnwucher gestellt.<br />

Eine Wuppertaler Zeitarbeitsfirma bot<br />

einem gelernten Maschinenbautechniker<br />

einen Stun<strong>de</strong>nlohn von 2,71 Euro. Brutto,<br />

<strong>ver</strong>steht sich.<br />

www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.<strong>de</strong><br />

www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>-nrw.<strong>de</strong><br />

www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>-LNR.<strong>de</strong>


Letzte Seite<br />

Ba<strong>de</strong>spaß für<br />

<strong>di</strong>e ganze Familie!<br />

Das neue „schlossbad nie<strong>de</strong>rrhein“<br />

ab 2. Februar 2008<br />

Mehr Informationen: www.nvv-ag.<strong>de</strong><br />

Impressum<br />

Seit <strong>de</strong>m 3. März, <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>s Zusammenbruchs<br />

<strong>de</strong>s Stadtarchivs und <strong>de</strong>r<br />

umliegen<strong>de</strong>n Häuser und <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s zwei<br />

junger Menschen, weiß in Köln we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

lichen ausfin<strong>di</strong>g machen. Er muss eigentlich<br />

nicht suchen, in seinem Büro fin<strong>de</strong>t er<br />

min<strong>de</strong>st einen Schul<strong>di</strong>gen. Jürgen Fenske,<br />

<strong>de</strong>r Chef <strong>de</strong>r Kölner Verkehrsbetriebe, hat<br />

Herausgeber:<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Bezirksvorstand Linker Nie<strong>de</strong>rrhein<br />

Willi Sendke, Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Mechthild Schratz, Geschäftsführerin<br />

Ralf Winters und Fritz Noll (v.i.S.d.P.)<br />

Oberbürgermeister Schramma (CDU)<br />

noch <strong>de</strong>r Chef <strong>de</strong>r Kölner Verkehsbetriebe,<br />

<strong>de</strong>r <strong>di</strong>e U-Bahn unter <strong>di</strong>e Altstadt treibt,<br />

noch <strong>di</strong>e <strong>di</strong><strong>ver</strong>sen Dezernenten - was<br />

eigentlich geschehen ist? Warum es<br />

geschah? Wer schuld hat?<br />

sich öffentlich entschul<strong>di</strong>gt, weist aber je<strong>de</strong><br />

Schuld von sich. Jetzt wur<strong>de</strong> bekannt,<br />

dass schon Monate vor <strong>de</strong>r Katastrophe<br />

Warnungen wegen unsicherer Statik-<br />

Berechnungen bei <strong>de</strong>m U-Bahn-Bau-<br />

Projekt auftaucht waren – aber nicht für<br />

An <strong>di</strong>eser Ausgabe arbeiteten mit:<br />

Daniela Bruno, Sabine Uhlenkott,<br />

Roswitha Mirbach, Vera Wagner,<br />

Ulrike Fürstenwerth, Klaus Glier,<br />

Sabine Busch, Fritz Noll, Reiner Frank,<br />

Werner Mühlenberg<br />

„Et hätt noch immer jot jejange“ – das<br />

stimmt wohl für <strong>de</strong>n Karneval, für <strong>de</strong>n<br />

ernst genommen wur<strong>de</strong>n. Also „et es wie<br />

et es“. Der Klüngel wird das aussitzen.<br />

Druck: Vos Druck GmbH<br />

http:/www.druck.li<br />

gigantischen Skandal aber kommt man Wenn <strong>di</strong>e Bevölkerung es zuläßt. Immerhin Auflage: 6.000 Stück<br />

Anz mit <strong>de</strong>m Schlossbad Kölner „Grundsatz“ RP 91,5x128 nicht mehr haben 22.01.2008 wir sowohl Kommunalwahlen 16:55 Uhr als Seite 1<br />

weiter. Also wird gemauschelt, auf Zeit<br />

gesetzt. Schramma will <strong>di</strong>e Verantwort-<br />

auch Bun<strong>de</strong>stagswahlen in <strong>di</strong>esem Jahr in<br />

NRW. ll.<br />

Anschriften<br />

41065 Mönchengladbach<br />

Rheydter Straße 328<br />

Telefon 02161-59909-0<br />

Telefax 02161-59909-2 31<br />

47805 Krefeld<br />

Virchowstraße 130 a<br />

Telefon 02151-8167-0<br />

Telefax 02151-816729<br />

47441 Moers<br />

Homberger Straße 73<br />

Telefon 02841-908073<br />

41460 Neuss<br />

Hammer Landstraße 5<br />

Telefon 02131-275048/49

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