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NR. 1/2<br />
AUSGABE: JANUAR/FEBRUAR 2009<br />
9. JAHRGANG<br />
Bezirk Linker Niederrhein<br />
Erfolg 2008:<br />
Im <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirk Linker Niederrhein wurden<br />
im letzten Jahr 1263 neue Mitglieder<br />
geworben. Das ist <strong>di</strong>e erfolgreiche<br />
Bilanz von insgesamt 518 Werberinnen<br />
und Werber unseres Bezirks.<br />
Besonders hervorgetan haben sich der<br />
Fachbereich 10, Logistik und Post<strong>di</strong>enste,<br />
wo es 52 WerberInnen gelang, 247<br />
Beschäftigte von einer Mitgliedschaft in<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> zu überzeugen; gefolgt vom<br />
Fachbereich 12, Handel, wo 243 Beschäftigte<br />
von 131 Kolleginnen und Kollegen<br />
geworben wurden.<br />
Diesen beiden werbeaktivsten Fachbereichen<br />
gilt unser aller Dank und Anerkennung,<br />
denn gewerkschaftliche Durchsetzungskraft<br />
lebt von akti<strong>ver</strong> Mitgliederwerbung.<br />
Deshalb ist es auch einer der<br />
Kerngedanken im <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Diskussionspapier<br />
"Chance 2011" insbesondere <strong>di</strong>e<br />
Betriebe zu unterstützen, wo Aktive engagiert<br />
<strong>di</strong>e innerbetriebliche gewerkschaftliche<br />
Handlungsfähigkeit ausbauen.<br />
Spitzenreiter in 2008: Michael Jans.<br />
Einer der Betriebe mit einem beispielhaft<br />
guten Organisationsgrad ist <strong>di</strong>e NVV AG in<br />
Mönchengladbach. Diesen Erfolg haben<br />
sich <strong>di</strong>e Kolleginnen und Kollegen hart<br />
erarbeitet. Sie machen eine aktive gewerkschaftliche<br />
Arbeit und gehören beispielsweise<br />
zu den Initiatoren der Kampagne<br />
des ÖPNV "Wir sind Mehr wert", mit der sie<br />
sich engagiert für <strong>di</strong>e Interessen des<br />
Fahrpersonals einsetzen. Kein Wunder,<br />
dass der beste Werber des Jahres 2008<br />
der Betriebsratsvorsitzende der NVV,<br />
Michael Jans, ist. 66 Kolleginnen und<br />
Kollegen wurden von ihm geworben.<br />
Herzlichen Glückwunsch, Michael! Du und<br />
deine KollegInnen leisten eine hervorragende<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Arbeit!<br />
An <strong>di</strong>eser Stelle möchte ich mich bei allen<br />
Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken,<br />
<strong>di</strong>e durch Mitgliedergewinnung unse-<br />
ren gewerkschaftlichen Erfolg unterstützen!<br />
Stell<strong>ver</strong>tretend sind <strong>di</strong>e 10 besten<br />
Werberinnen und Werber des Jahres 2008<br />
in der "Hitliste" genannt.<br />
Mechthild Schratz<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />
Info<br />
Hitliste der<br />
besten<br />
Werber/innen<br />
in 2008:<br />
Michael Jans<br />
FB 11, 66 Werbungen<br />
Frank Indervoort<br />
FB 10, 37 Werbungen<br />
Michael Sahm<br />
FB 5, 32 Werbungen<br />
Marion-Anna Hilgers<br />
FB 13, 28 Werbungen<br />
Ulrike Lennartz<br />
FB 10, 27 Werbungen<br />
Frank Wächter<br />
FB 12, 23 Werbungen<br />
Holger Minz<br />
FB 10, 22 Werbungen<br />
Dieter Kle<strong>ver</strong><br />
FB 10, 20 Werbungen<br />
Angela Jurgeit<br />
FB 9, 19 Werbungen<br />
Harald Krebs<br />
FB 9, 19 Werbungen
2 Info<br />
Der Einsatz hat<br />
sich gelohnt.<br />
Wenn wir als Einzelhandelsbeschäftigte<br />
auf das Jahr 2008 zurückblicken: So<br />
sehen wir eine zähe, nicht enden wollende<br />
Tarifrunde. Tausende Kolleginnen<br />
und Kollegen <strong>di</strong>e für Ihre Rechte im<br />
Streik waren.<br />
Viele Kolleginnen und Kollegen, <strong>di</strong>e<br />
ihren Arbeitsplatz <strong>ver</strong>loren haben, aber<br />
auch viele Kolleginnen und Kollegen <strong>di</strong>e<br />
in von Insolvenz bedrohten Betrieben<br />
arbeiten und hoffen, dass das nun endlich<br />
<strong>di</strong>e richtigen Entscheidungen getroffen<br />
werden.<br />
Wir sehen den tollen Erfolg der<br />
Kolleginnen und Kollegen bei der 3.<br />
Real, <strong>di</strong>e dort Arbeit zu Dumpinglöhnen<br />
<strong>ver</strong>hindert haben. Wir sehen einen Tarifabschluss<br />
mit Erhalt des Manteltarif<strong>ver</strong>trages<br />
und vieles mehr.<br />
Der Einsatz hat sich gelohnt.<br />
Wagen wir einen Ausblick auf das Jahr<br />
2009, so wird <strong>di</strong>eses für alle Beschäftigten<br />
und uns als ihre Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
ein schweres Jahr werden.<br />
Da möchte ich am Schluss den alten<br />
Spruch noch mal hervorholen, der aus<br />
meiner Sicht immer aktuell ist:<br />
Wer kämpft kann <strong>ver</strong>lieren<br />
Wer nicht kämpft hat schon <strong>ver</strong>loren.<br />
Wir werden in <strong>di</strong>esem Jahr sicher noch<br />
manchen Kampf führen müssen. Lasst<br />
es uns gemeinsam Seit an Seit tun.<br />
Denn nur gemeinsam sind wir stark.<br />
Petra Koske<br />
Solidarität mit Telekom-Beschäftigten<br />
Mit einer Unterschriftenaktion unterstützten<br />
Bürgerinnen und Bürger in der<br />
Krefelder Innenstadt am 8.11.2008 <strong>di</strong>e<br />
Beschäftigten der Telekom und <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> mit<br />
ihren berechtigten Forderungen nach:<br />
dem Erhalt heimatnaher und sicherer<br />
Arbeitsplätze<br />
gerechter Entlohnung<br />
einem guten Kundenservice vor Ort<br />
Auch <strong>di</strong>e Postkarte des Frauenvorstandes<br />
vom Fachbereich wurde vielfach genutzt<br />
und unterschrieben. Dort heißt es:<br />
Geierwalli<br />
Westdeutsche Zeitung<br />
"Sehr geehrter Herr Obermann,<br />
ich bin Kun<strong>di</strong>n der Deutschen Telekom und<br />
entsetzt über <strong>di</strong>e von Ihnen geplanten<br />
Callcenterschließungen. Ich pflege meine<br />
Geschäftsbeziehungen mit Firmen, <strong>di</strong>e<br />
<strong>ver</strong>antwortungsvoll mit ihren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter umgehen. Bitte überdenken<br />
Sie Ihre Pläne noch einmal, denn<br />
ich möchte gerne Kun<strong>di</strong>n der Telekom bleiben".<br />
Die Betroffenen und <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> werden<br />
auch in Zukunft keine Gelegenheit auslassen,<br />
mit Widerstand und Protesten <strong>di</strong>e<br />
Arbeitgeberpläne zu stoppen.<br />
Text u. Foto Harold Henke
Zwischenbilanz: Helios Klinikum Krefeld<br />
Personalabbau · Tarifflucht · Vertragsbruch<br />
Den Verkauf der städtischen Krankenhäu<br />
ser Krefeld an Helios im November 2007<br />
stellte Oberbürgermeister Kathstede noch<br />
kürzlich als "sein Erfolgsprojekt" heraus.<br />
Für <strong>di</strong>e Beschäftigten sieht <strong>di</strong>e Zwischenbilanz<br />
anders aus: Krankheitsbe<strong>di</strong>ngte<br />
Kün<strong>di</strong>gungen - auch von langjährig<br />
Beschäftigten; Personalabbau und Arbeits<strong>ver</strong><strong>di</strong>chtung<br />
insbesondere in der Pflege;<br />
ein deutlich <strong>ver</strong>schlechtertes Betriebsklima;<br />
zahlreiche Beschäftigte, <strong>di</strong>e ausgebrannt<br />
sind und qualifizierte Pflegekräfte,<br />
<strong>di</strong>e aufgeben und sich eine neue Stelle<br />
suchen.<br />
Abgerundet wird <strong>di</strong>e negative Bilanz für <strong>di</strong>e<br />
Beschäftigten durch <strong>di</strong>e Flucht von Helios<br />
aus dem Flächentarif des TVÖD. Im<br />
November 2009 machte <strong>di</strong>e Geschäftsführung<br />
bekannt, dass sie schon Monate<br />
zuvor <strong>di</strong>e ordentliche Mitgliedschaft beim<br />
kommunalen Arbeitgeber<strong>ver</strong>band gekün<strong>di</strong>gt<br />
hat. Tarifflucht durch <strong>di</strong>e Hintertür:<br />
weder <strong>di</strong>e zustän<strong>di</strong>ge Gewerkschaft <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>,<br />
noch der Betriebsrat und der Aufsichtsrat<br />
wurden einbezogen. Auf <strong>di</strong>e Kritik reagierte<br />
Helios mit Ausflüchten und falschen<br />
Informationen. Zunächst wurde angegeben,<br />
dass ein mit <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> abgeschlossener<br />
Tarif<strong>ver</strong>trag zur Übernahme der DRK-<br />
Schwestern zum Ausschluss aus dem<br />
Arbeitgeber<strong>ver</strong>band geführt hätte. <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />
konnte <strong>di</strong>ese Ausrede als völlig absurd<br />
zurückweisen.<br />
Daraufhin gab es ein langes Rechtfertigungsschreiben<br />
an <strong>di</strong>e MitarbeiterInnen, in<br />
dem <strong>di</strong>e Helios-Geschäftsführung <strong>di</strong>e<br />
Tarifflucht mit dem zwischen <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> und<br />
Helios abgeschlossenen Konzerntarif<strong>ver</strong>trag<br />
zu begründen <strong>ver</strong>sucht. Diesen gibt es<br />
wirklich; er soll Beschäftigte vor einem<br />
tariflosen Zustand schützen. Verschwiegen<br />
wird aber von Helios, dass <strong>di</strong>e Geltung der<br />
Konzerntarif<strong>ver</strong>träge im Klinikum in Krefeld<br />
nur auf Grundlage einer tarif<strong>ver</strong>traglichen<br />
Vereinbarung zwischen <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> und Helios<br />
möglich ist; es somit ohne Zustimmung<br />
von <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> nicht zu einer Anwendung der<br />
Konzerntarif<strong>ver</strong>träge im Helios Klinikum<br />
Krefeld kommen kann.<br />
Der Helios-Führung zur Hilfe schreitet mal<br />
wieder der Oberbürgermeister. Er ließ ein<br />
Rechtsgutachten erstellen, aus dem hervorgeht,<br />
dass <strong>di</strong>e Tarifflucht von Helios mit<br />
dem Verkaufs<strong>ver</strong>trag zwischen Helios und<br />
Information 3<br />
der Stadt <strong>ver</strong>einbar ist. Erstellt wurde <strong>di</strong>eses<br />
Gutachten von den gleichen Anwälten,<br />
<strong>di</strong>e mit den Verkaufs<strong>ver</strong>handlungen beauftragt<br />
waren. Obwohl dem OB <strong>di</strong>e rechtliche<br />
Stellungnahme von <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> vorlag, dass ein<br />
Vertragsbruch vorliegt und <strong>di</strong>e Stadt entsprechend<br />
Helios sanktionieren kann, ließ<br />
der OB vom Rat - gegen <strong>di</strong>e Stimmen der<br />
SPD - den Austritt aus dem Arbeitgeber<strong>ver</strong>band<br />
als <strong>ver</strong>tragskonform absegnen.<br />
Wäre dem OB daran gelegen gewesen,<br />
seine Versprechen gegenüber den<br />
Beschäftigten einzuhalten, sich für <strong>di</strong>e<br />
TVÖD-Tarifbindung einzusetzen, hätte er<br />
zumindest eine dritte Rechtmeinung eingeholt.<br />
Mit <strong>di</strong>eser hätte bestätigt werden können,<br />
dass ein Vertragsbruch vorliegt, wenn<br />
Helios <strong>di</strong>e Mitgliedschaft im kommunalen<br />
Arbeitgeber<strong>ver</strong>band beendet, bevor es<br />
eine Vereinbarung mit <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> über <strong>di</strong>e Überleitung<br />
des Klinikums in den Helios-<br />
Konzerntarif<strong>ver</strong>trag gibt. Aber es ist Wahlkampf.<br />
Da darf das einzige "Erfolgsprojekt"<br />
des OB nicht wie ein Kartenhaus<br />
zusammenfallen. Fallen gelassen werden<br />
vom OB - wie schon in den Jahren zuvor<strong>di</strong>e<br />
Interessen der Beschäftigten.<br />
Die Helios-Beschäftigten haben nur noch<br />
eine Chance: sich selbst für ihre<br />
Interessen solidarisch mit ihrer<br />
Gewerkschaft <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> einzusetzen. Dabei<br />
stehen sie nicht allein. Auch in anderen<br />
Häusern von Helios zeigen zahlreiche<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder Widerstand: ob in<br />
Siegburg, wo Helios den Beschäftigten<br />
ihre Tariflohnerhöhung vorenthält oder in<br />
Kempten, wo Helios 17 langjährig Beschäftigten<br />
im Reinigungs<strong>di</strong>enst zu<br />
Weihnachten betriebsbe<strong>di</strong>ngt kün<strong>di</strong>gt. Wer<br />
eine Geschäftspolitik nach dem Prinzip<br />
"Spalte und herrsche" betreibt; Beschäftigtengruppen<br />
gegeneinander auszuspielen<br />
sucht, kranke MitarbeiterInnen kün<strong>di</strong>gt<br />
und zugleich <strong>di</strong>e Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen der -<br />
noch - gesunden Beschäftigten drastisch<br />
<strong>ver</strong>schlechtert und darüber hinaus<br />
Entsolidarisierung betreibt, indem <strong>di</strong>e<br />
Beschäftigten bei Helios über Tarifflucht<br />
aus dem solidarischen Verbund des öffentlichen<br />
Dienstes heraus gelöst werden,<br />
kann nur eine Antwort erhalten: <strong>di</strong>e solidarische<br />
Gegenwehr der Beschäftigten.<br />
Mechthild Schratz<br />
Wie man<br />
Beschäftigte freisetzt?<br />
Nach Umfragen sind 80% der<br />
Bevölkerung gegen einen<br />
Rentenbeginn mit 67.<br />
Als <strong>di</strong>e Regierung das <strong>ver</strong>abschiedet hat,<br />
gab es breite Proteste<br />
bei den Beschäftigten.<br />
Zwei Jahre länger arbeiten.<br />
Was im letzen Sommer passiert ist,<br />
ging an uns Arbeitnehmern<br />
ziemlich still vorbei:<br />
Die Schulzeit wurde <strong>ver</strong>kürzt,<br />
im August berichteten <strong>di</strong>e Me<strong>di</strong>en<br />
über das sog. "Turbo-Abitur".<br />
Lehrpläne wurden gestrafft,<br />
ein Jahr weniger Schule.<br />
Beim Rentenbeginn mit 67 kamen zwei<br />
Jahre zur Lebensarbeitszeit hinzu,<br />
bei der Verkürzung der Schulzeit<br />
ein weiteres, also nochmal eine Reform.<br />
Doch deshalb ist es um <strong>di</strong>e<br />
Bildungs- und Ausbildungssituation<br />
nicht unbe<strong>di</strong>ngt besser bestellt.<br />
Über Lehrstellenmangel wird<br />
zwar nicht mehr berichtet,<br />
doch was ist mit den vielen jungen<br />
Menschen ohne Chance!<br />
Nach Diskussion aus der EU<br />
soll Ausbildung demnächst nicht<br />
wie bei uns, klassisch<br />
über Betrieb und Berufsschule erfolgen<br />
und in einer Facharbeiterprüfung enden,<br />
sondern eigentlich sollen <strong>di</strong>e Betriebe<br />
für ihre Bedürfnisse anlernen, d.h.<br />
Qualifizierung z.B. nur für <strong>di</strong>e Be<strong>di</strong>enung<br />
einer Maschine in <strong>di</strong>esem Betrieb.<br />
Ein Facharbeiterlohn stünde <strong>di</strong>esem<br />
Beschäftigten dann nicht mehr zu, er<br />
wäre ja nur angelernt und bekäme <strong>di</strong>e<br />
entsprechende geringere Bezahlung.<br />
Sinkende Löhne sind <strong>di</strong>e Folge,<br />
logisch: Weniger Rente.<br />
Das Wort "Reform" wird nicht mehr<br />
benutzt. Ist negativ belastet.<br />
Ebenso wird nicht mehr entlassen und<br />
gekün<strong>di</strong>gt oder Personalabbau<br />
betrieben:<br />
Beschäftigte werden freigesetzt.<br />
Klingt doch nach Freiheit und<br />
Abenteuer!<br />
I.P.
4 Info<br />
Rückblick 2008 von Willi Sendke und Mechtild Schratz:<br />
Beispielhaftes Engagement von tausenden Kolleginnen und Kollegen<br />
Mehrere tausend Mitglieder unseres <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
Bezirks Linker Niederrhein zeigten in 2008<br />
ein beispielhaftes Engagement für <strong>di</strong>e<br />
Interessen der Arbeitnehmer/innen. Rund<br />
2.500 <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder waren in der<br />
Tarifrunde des öffentlichen Dienstes aktiv,<br />
ob in Krefeld oder Mönchengladbach, in<br />
Moers oder in Neuss, in Kamp-Lintfort oder<br />
in Viersen und Erkelenz: überall zeigte sich<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> stark und kampfbereit. Besonders<br />
herausgefordert waren im letzten Jahr<br />
unsere Kolleginnen und Kollegen im<br />
Willi Sendke (Bezirksvorsitzender)<br />
Einzelhandel. Über ein Jahr führten sie<br />
einen unerbittlichen Arbeitskampf. Unsere<br />
KollegInnen haben sich nicht unterkriegen<br />
lassen, ob bei den vielen Häusern von<br />
Real oder denen der Galeria Kaufhof -<br />
überall zeigten sie eine beispielhafte solidarische<br />
Gegenwehr.<br />
Auch unsere KollegInnen von der Post<br />
haben sich nicht <strong>di</strong>e Butter vom Brot nehmen<br />
lassen, trotz der entsolidarisierenden<br />
Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen standen sie aufrecht,<br />
ob beim Frachtzentrum in Krefeld oder<br />
beim Briefzentrum in Güdderath. Dieses<br />
sind nur einige Beispiele von vielen in 2008<br />
geführten Tarifkämpfen. Sie zeigen: <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />
am linken Niederrhein ist trotz der großen<br />
Fläche durch <strong>di</strong>e Kampfbereitschaft von<br />
mehreren tausend Kolleginnen und<br />
Kollegen gewerkschaftlich vital und stark.<br />
Dafür allen der aufrichtige Dank unseres<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirksvorstandes!<br />
Nicht nur in Tarifkämpfen, sondern alltäglich<br />
leisten in den Betrieben und<br />
Verwaltungen viele Kolleginnen und Kollegen<br />
erfolgreiche gewerkschaftliche Arbeit.<br />
Darüber möchten wir <strong>ver</strong>stärkt in den nächsten<br />
Ausgaben unserer Bezirkszeitung<br />
berichten. Bitte meldet euch bei Fritz Noll<br />
(Tel: 02845/8525) oder bei Mechthild<br />
Schratz ( mechthild.schratz@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de).<br />
An <strong>di</strong>eser Stelle wollen wir beispielhaft den<br />
harten Kampf unserer KollegInnen der<br />
Telekom gegen <strong>di</strong>e Schließung der Call-<br />
Center in Mönchengladbach und Krefeld<br />
hervorheben und an <strong>di</strong>e beeindruckende<br />
Demo in Berlin zur Verbesserung der<br />
Krankenhausfinanzierung erinnern, an der<br />
450 KollegInnen aus unserem Bezirk teilgenommen<br />
haben. Darüber hinaus engagieren<br />
sich viele Kolleginnen und Kollegen<br />
fachbereichsübergreifend für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>.<br />
Hervorzuheben sind <strong>di</strong>e vielen bemerkenswerten<br />
Aktivitäten unseres <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>- Orts<strong>ver</strong>eins<br />
Rhein-Kreis Neuss. Stell<strong>ver</strong>tretend für<br />
<strong>di</strong>e vielen Aktiven unser Dank an <strong>di</strong>e<br />
Orts<strong>ver</strong>einsvorsitzende Ulrike Fürstenwerth<br />
und ihre Stell<strong>ver</strong>treter Walter Kühnen<br />
und Frank Meger.<br />
Viel Freizeit an Wochenenden setzt unser<br />
bezirkliches Bildungsteam ein für Vertrauensleuteschulungen<br />
und Seminare zu<br />
Kommunikation, gewerkschaftlicher Projektarbeit<br />
und Organizing. Diese Seminare<br />
werden von zunehmend mehr Mitgliedern<br />
unseres Bezirks besucht; da sie Spaß<br />
machen und viele wichtige Kenntnisse <strong>ver</strong>mitteln<br />
(Infos zu Wochenendseminaren in<br />
2009 über unsere Geschäftsstellen).<br />
Ein großes Dankeschön an <strong>di</strong>e<br />
TeamerInnen Heike Valentin, Bernard<br />
Terhardt, Hei<strong>di</strong> Roggenkamp und Alfred<br />
Mailänder.<br />
Was wäre unsere bezirkliche Kommunikation<br />
ohne unsere Bezirkszeitung. Fritz<br />
Noll und Reiner Frank investieren unendlich<br />
viele Stunden, damit wir mittlerweile im<br />
9. Jahrgang jede zwei Monate wirklich guten<br />
gewerkschaftlichen Lesestoff aus<br />
unserer Region erhalten.<br />
Von großer Attraktivität ist <strong>di</strong>e lebhafte und<br />
interessante Arbeit unserer <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Seniorinnen<br />
und Senioren; stell<strong>ver</strong>tretend<br />
bedanken wir uns bei Werner Mühlenberg,<br />
der zudem gemeinsam mit Harold Henke<br />
unsere Internetseiten (www.<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-LNR.de)<br />
leben<strong>di</strong>g und aktuell gestaltet. Mehrere<br />
Ehrenamtliche leisten für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> wichtige<br />
Arbeit in Verwaltungs- und Bildungsaus -<br />
schüssen, als ehrenamliche RichterInnen<br />
und in Bündnissen. Stell<strong>ver</strong>tretend bedanken<br />
wir uns bei Bärbel Braun, <strong>di</strong>e uns u.a.<br />
Mechthild Schratz (Bezirksgeschäftsführerin)<br />
im Koor<strong>di</strong>nationskreis für soziale Gerechtigkeit<br />
in Mönchengladbach <strong>ver</strong>tritt, der<br />
sich im letzten Jahr unter anderem für<br />
kostenlose Schulbücher und Mittagessen<br />
bedürftiger Kinder eingesetzt hat und bei<br />
Ilse Welskop, <strong>di</strong>e für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> im Mönchengladbacher<br />
Bündnis gegen rechts aktiv ist.<br />
Zu guter letzt möchten wir ein sehr wichtiges<br />
strategisches Projekt unseres Bezirks<br />
herausstellen: <strong>di</strong>e Mitgliederrückgewinnung.<br />
Diese ist genauso wichtig wie <strong>di</strong>e<br />
Mitgliederwerbung. Allein im letzten Jahr<br />
gelang es unseren beiden Kolleginnen<br />
Hannelore Rasch und Ulrike Fongern 120<br />
Mitgliedern davon zu überzeugen, warum<br />
es wichtig ist, in <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> zu <strong>ver</strong>bleiben. Die<br />
beiden Kolleginnen könnten dringend<br />
Verstärkung gebrauchen. Wer Interesse<br />
hat mitzumachen, meldet sich doch bitte<br />
entweder bei Ulrike (02161/59909210)<br />
oder bei Mechthild.
Ausblick 2009 von Willi Sendke und Mechtild Schratz:<br />
„Gute Arbeit für alle“ auch für junge Menschen<br />
Das beeindruckende gewerkschaftliche<br />
Engagement so vieler <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Kolleginnen<br />
und Kollegen in 2008 lässt uns optimistisch<br />
ins neue Jahr starten.<br />
Die gegenwärtige Wirtschaftskrise zeigt:<br />
der ungebän<strong>di</strong>gte Kapitalismus hat ausge<strong>di</strong>ent.<br />
Wir brauchen einen aktiven<br />
Sozialstaat, eine solidarische und gerechte<br />
Gesellschaft. Offensiv wollen wir uns in<br />
den Betrieben für Gute Arbeit, Mindestlohn<br />
und gleichen Lohn bei gleicher Arbeit am<br />
gleichen Ort einsetzen und <strong>di</strong>e anstehenden<br />
Tarifrunden erfolgreich gestalten.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt unserer<br />
bezirklichen Arbeit im kommenden Jahr<br />
soll <strong>di</strong>e Verbesserung der Ausbildungs-<br />
Information 5<br />
und Arbeitssituation junger Menschen sein.<br />
Hier gibt es viel zu tun. Der "Gute Arbeit-<br />
Index" des DGB zeigt für 2008, dass<br />
immer mehr junge Menschen arm trotz<br />
Arbeit oder ohne Job sind, sich in prekären<br />
Beschäftigungs<strong>ver</strong>hältnissen befinden und<br />
sich <strong>di</strong>e Be<strong>di</strong>ngungen ihrer Ausbildung<br />
nochmals <strong>ver</strong>schlechtert haben. Der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />
Bezirksvorstand wird in seiner Klausurtagung<br />
am 30./31. Januar gemeinsam mit<br />
VetreterInnnen der Jugend und der Fachbereiche<br />
beraten, wie es gelingen kann,<br />
offensiv <strong>di</strong>e jungen Menschen zu unterstützen.<br />
Dazu mehr in der nächsten Ausgabe <strong>di</strong>eser<br />
Bezirkszeitung.<br />
Callcenter in Mönchengladbach retten!<br />
Die Suppe, <strong>di</strong>e der Vorstand der Telekom<br />
uns einbrockt, sollen wir auslöffeln so<br />
Manfred Geneschen, Vorsitzender des<br />
Bezirksfachbereiches, der u.a. für <strong>di</strong>e<br />
Telekombeschäftigten zustän<strong>di</strong>g ist, auf<br />
einer Protest<strong>ver</strong>anstaltung wegen der<br />
möglichen Schließung der Callcenters<br />
auch in Mönchengladbach.<br />
Die Mehrheit der Beschäftigten folgte dem<br />
Aufruf und beteiligte sich an der Aktion am<br />
11.11.208 in Mönchengladbach. Auf der<br />
Veranstaltung wurde Kritik und Un<strong>ver</strong>ständnis<br />
über <strong>di</strong>e Schließungspläne des<br />
Vorstandes der Telekom geäußert. Dem<br />
schlossen sich Politikerinnen und Politiker<br />
von der CDU und der SPD wie auch<br />
Oberbürgermeister Norbert Bude in Reden<br />
an. Solch ein Unternehmen wie <strong>di</strong>e Tele-<br />
kom muss doch in der Lage sein dezentrale<br />
Strukturen kostengünstig zu betreiben<br />
um damit Arbeitsplätze zu erhalten. Die<br />
Pläne des Vorstandes der Telekom begründen<br />
sich nicht mit einer <strong>ver</strong>besserten<br />
betriebswirtschaftlichen Ausgangslage,<br />
sondern sie sind ein Vernichtungsprogramm<br />
für bestehende Arbeitsplätze. Sie<br />
richten sich insbesondere gegen Teilzeitbeschäftigte,<br />
Schwerbehinderte und<br />
Alleinerziehende. Die Politik des Vorstandes<br />
ist feindlich eingestellt gegenüber<br />
Frauen und Familien und schadet dem<br />
Kundenservice. Frank Bethke als Landesfachbereichsleiter<br />
forderte u.a. von der<br />
Bundesregierung als größter Anteilseigner,<br />
dass sie dem Spuk zu den Plänen des<br />
Vorstandes ein Ende macht.<br />
Text u. Foto Harold Henke<br />
Zahlemann<br />
und Söhne<br />
Also was sich "Gesundheitsfonds" nennt<br />
und ab 1. Januar <strong>di</strong>e kleinen Leute mit<br />
Vehemenz trifft, während <strong>di</strong>e Reichen billig<br />
wegkommen, wird ein Desaster, das<br />
hört man jetzt schon aus den Reihen der<br />
Erfinder des Plotts.<br />
Aber weil Kasse machen so schön ist,<br />
lassen sich <strong>di</strong>e vier großen Energie-Konzerne<br />
nicht lumpen und kassieren erneut<br />
<strong>di</strong>e privaten Verbraucher ab. Alles still<br />
geduldet von der Großen Koalition, <strong>di</strong>e<br />
den Milliardenschirm für <strong>di</strong>e Banken vor<br />
sich herträgt.<br />
Bei einem solchen Jahresanfang kann<br />
es doch nur eins geben: Alle Kraft<br />
zusammen nehmen und für neue Lohnund<br />
Gehaltstarife eintreten! Für den<br />
Mindestlohn mit aller Kraft streiten. Für<br />
<strong>di</strong>e Abschaffung der Zeitlohn<strong>ver</strong>träge<br />
kämpfen!<br />
F.N.<br />
Wir im Netz<br />
Linker<br />
Niederrhein<br />
www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>-LNR.de
6 Info<br />
"Wir sind MEHR wert!"<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> startete Kampagne für <strong>di</strong>e Beschäftigten im Öffentlichen Nah<strong>ver</strong>kehr<br />
Seit Montag (17. November) hat <strong>di</strong>e<br />
Gewerkschaft <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> in NRW <strong>di</strong>e langfristig<br />
angelegte Kampagne "Wir sind MEHR<br />
wert!" gestartet. Mit den Aktionen in den<br />
kommunalen Nah<strong>ver</strong>kehrsunternehmen<br />
will <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> über <strong>di</strong>e vielfältigen Anforderungen<br />
und <strong>di</strong>e harten Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen<br />
der Fahrerinnen und Fahrer informieren<br />
und wendet sich dabei an Politikerinnen<br />
und Politiker, Fahrgäste sowie Bürgerinnen<br />
und Bürger.<br />
Am Freitag, den 21.11.08, stieg unser<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirk Linker Niederrhein in <strong>di</strong>e<br />
Kampagne ein. Für eine zentrale Informations<strong>ver</strong>anstaltung<br />
in Krefeld wurde <strong>di</strong>e<br />
historische Straßenbahn "Blauer Enzian"<br />
aktiviert.<br />
Fahrerinnen und Fahrer sind am härtesten<br />
betroffen.<br />
Anlass für <strong>di</strong>e Kampagne ist <strong>di</strong>e sich seit<br />
Jahren <strong>ver</strong>schlechternde Arbeitssituation<br />
der Beschäftigten in den kommunalen<br />
Nah<strong>ver</strong>kehrsunternehmen. Fahrerinnen<br />
und Fahrer sind in der Regel <strong>di</strong>e größte<br />
Beschäftigtengruppe und von Einsparungen<br />
am härtesten betroffen. Aktuell gibt es<br />
erneut Forderungen der Arbeitgeber, <strong>di</strong>e<br />
Fahrereinkommen abzusenken und auf<br />
1.990 Euro brutto pro Monat zu begrenzen.<br />
Bei <strong>di</strong>esen Einkommensaussichten, gleichzeitiger<br />
Arbeits<strong>ver</strong><strong>di</strong>chtung und familienunfreundlichen<br />
Schicht<strong>di</strong>ensten wird sich in<br />
Zukunft kaum noch geeignetes Nachwuchspersonal<br />
finden lassen.<br />
Qualifizierte Tätigkeit und hohe Verantwortung<br />
Mit der Kampagne soll <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>antwortungsvolle<br />
und qualifizierte Tätigkeit der Fahrerinnen<br />
und Fahrer in den Mittelpunkt<br />
gestellt werden. Die zentralen Forderun-<br />
Was tun gegen <strong>di</strong>e Krise?<br />
Die Kanzlerin bleibt eisern: Mehr Einsatz<br />
gegen <strong>di</strong>e Krise sei vorerst nicht nötig.<br />
Doch sie gerät wegen ihrer Zaghaftigkeit<br />
international immer mehr unter Druck.<br />
Runter mit der Einkommensteuer lautet ein<br />
Vorschlag. Hört sich prima an. Ist aber<br />
teuer und nur sinnvoll, wenn es vor allem<br />
den Menschen mit niedrigen Einkommen<br />
zugute kommt. Gegenfinanziert durch<br />
höhere Steuern für Reiche. Die konsumieren<br />
deswegen nicht weniger.<br />
Runter mit der Mehrwertsteuer? Ist auch<br />
teuer. Und fraglich, wie viel durch Preissenkung<br />
überhaupt bei uns ankommt.<br />
Was ist mit Konsumschecks? Die muss es<br />
dann aber für alle geben. Gerade<br />
Erwerbslose, Mini- und 1-Euro-Jobber,<br />
viele Rentnerinnen und Rentner brauchen<br />
jeden Cent. Und nicht nur als einmaliges<br />
Geschenk: Deshalb rauf mit Renten und<br />
ALG II. Und gegen Hungerlöhne brauchen<br />
wir den gesetzlichen Mindestlohn.<br />
Besonders wirksam als Antikrisenpolitik ist<br />
ein Investitionsprogramm. Schnell muss es<br />
gen lauten deshalb: Erhalt und Ausbau des<br />
öffentlichen Nah<strong>ver</strong>kehrs in kommunaler<br />
Hand, gesunde Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen im<br />
Fahr<strong>di</strong>enst und guter Lohn für gute Arbeit.<br />
Zu den Hintergründen der Kampagne<br />
sowie der Situation in den Nah<strong>ver</strong>kehrsbetrieben<br />
am linken Niederrhein standen<br />
kompetente Ansprechpartnerinnen und<br />
Ansprechpartner aus den Unternehmen<br />
unseres Bezirkes für <strong>di</strong>e Presse zur<br />
Verfügung. Die Lokalzeitungen wie auch<br />
das WDR-Fernsehen haben über <strong>di</strong>ese<br />
Aktion berichtet.<br />
Text u. Foto Harold Henke<br />
kommen und nicht zu knapp darf es ausfallen.<br />
Der DGB schlägt zwei bis drei Prozent<br />
des Bruttoinlandsprodukts vor. Das wären<br />
75 Milliarden Euro.<br />
Auch dauerhaft brauchen wir in Deutschland<br />
wieder mehr Investitionen. Für Bildung,<br />
Erziehung und Gesundheit, für<br />
Infrastruktur, Klima und Umwelt.
Die israelische Friedensgruppe Gush<br />
Shalom <strong>ver</strong>öffentlichte in der Zeitung<br />
"Haaretz" <strong>di</strong>esen Text:<br />
"Waffenstillstand jetzt!<br />
Dieser Krieg ist unmenschlich, überflüssig<br />
und schädlich. Er bringt für Israel nichts<br />
Gutes mit sich. Die Tötung hunderter<br />
Palästinenser und <strong>di</strong>e Zerstörung der<br />
lebenswichtigen Infrastruktur des Gazastreifens<br />
sind abscheuliche Verbrechen.<br />
Diejenigen, <strong>di</strong>e sich davon Nutzen bei den<br />
Wahlen erhoffen, täuschen sich gewaltig.<br />
Eine Invasion von Bodentruppen wird noch<br />
mehr Unheil bringen, wird zerstören, was<br />
von Gaza übriggeblieben ist und viele weitere<br />
Menschenleben fordern - Israelis und<br />
Palästinenser, Soldaten und Zivilisten.<br />
Falls es der israelischen Armee gelingt,<br />
nach harten Kämpfen <strong>di</strong>e Ruinen von Gaza<br />
zu erobern, wird <strong>di</strong>es höchstens dazu führen,<br />
dass Hamas in den Untergrund geht<br />
und sich ihr Einfluss im Gazastreifen wie<br />
im Westjordanland <strong>ver</strong>größert.<br />
Information 7<br />
Das andere Israel<br />
Im Namen Tausender Israelis,<br />
<strong>di</strong>e in den Straßen Tel Avivs schon in den<br />
ersten Stunden nach Kriegsbeginn demonstriert<br />
haben, fordern wir, den Angriff auf<br />
Gaza sofort zu beenden, einen Waffenstillstand<br />
vorzuschlagen - und einzuhalten ,<br />
Protestemonstration in Düsseldorf<br />
Zu wenig Leichensäcke / Hilfsorganisationen schlagen Alarm / Keine Me<strong>di</strong>kamente und Lebensmittel<br />
der das Ende aller Gewaltaktionen beider<br />
Seiten, <strong>di</strong>e wirkliche Öffnung der Grenzen<br />
und <strong>di</strong>e Been<strong>di</strong>gung der Blockade gegen<br />
<strong>di</strong>e Bevölkerung des Gazastreifens<br />
umfasst, sowie in den Dialog mit Hamas<br />
einzutreten. Aus „junge Welt“
81 Prozent der Bundesbürger fordern <strong>di</strong>e<br />
Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns<br />
zur wirksamen Bekämpfung der<br />
Kinderarmut in Deutschland. Zu <strong>di</strong>esem<br />
Ergebnis kommt eine repräsentative<br />
Stu<strong>di</strong>e, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />
(<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>) bei infratest <strong>di</strong>map in<br />
Auftrag gegeben hat.<br />
Auch <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Forderungen nach einem<br />
Ausbau des Kindergeldes zu einer eigenstän<strong>di</strong>gen<br />
Kindergrundsicherung sowie<br />
nach einer Erhöhung der Hartz-IV-Bezüge<br />
werden demnach von einer Mehrheit der<br />
Bürgerinnen und Bürger unterstützt.<br />
„Das ist ein klarer Handlungsauftrag an <strong>di</strong>e<br />
Regierungskoalition: Hungerlöhne werden<br />
nicht toleriert. Ein gesetzlicher Mindestlohn<br />
Letzte Seite<br />
Badespaß für<br />
<strong>di</strong>e ganze Familie!<br />
Das neue „schlossbad niederrhein“<br />
ab 2. Februar 2008<br />
Mehr Informationen: www.nvv-ag.de<br />
in Höhe von 7,50 Euro muss her, um auch<br />
dem Skandal der steigenden Kinderarmut<br />
ein Ende zu bereiten“, forderte der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
Vorsitzende Frank Bsirske. Nach dem<br />
<strong>di</strong>esjährigen Armutsbericht der Bundesregierung<br />
sei etwa jedes achte Kind in<br />
Deutschland von Armut bedroht.<br />
„Das sind Zahlen, <strong>di</strong>e einer hoch entwickelten<br />
Industrienation nicht wür<strong>di</strong>g sind. Kinder<br />
dürfen nicht länger Opfer von Lohndrückerei<br />
und Unterbietungswettbewerben<br />
sein. Nur ein gesetzlicher Mindestlohn<br />
kann <strong>di</strong>ese Entwicklung stoppen“, machte<br />
Bsirske deutlich.<br />
Bsirske <strong>ver</strong>wies zugleich auf <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
Forderungen nach weiteren Konjunkturimpulsen.<br />
Diese müssten beispielsweise<br />
Herausgeber:<br />
Impressum<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Bezirksvorstand Linker Niederrhein<br />
Willi Sendke, Bezirksvorsitzender<br />
Mechthild Schratz, Geschäftsführerin<br />
Ralf Winters, Harold Henke<br />
und Fritz Noll (v.i.S.d.P.)<br />
An <strong>di</strong>eser Ausgabe arbeiteten mit:<br />
Willi Sendke, Mechthild Schratz,<br />
Petra Koske, Harold Henke,<br />
Fritz Noll, Reiner Frank<br />
Druck: Vos Druck GmbH<br />
http:/www.druck.li<br />
Auflage: 5.500 Stück<br />
Anschriften<br />
41065 Mönchengladbach<br />
Rheydter Straße 328<br />
Telefon 0 21 61-5 99 09-0<br />
Telefax 0 21 61-5 99 09-2 31<br />
47805 Krefeld<br />
Virchowstraße 130 a<br />
Telefon 0 21 51-81 67-0<br />
Telefax 0 21 51-81 67 29<br />
47441 Moers<br />
Homberger Straße 73<br />
Telefon 0 28 41-90 80 73<br />
41460 Neuss<br />
Hammer Landstraße 5<br />
Telefon 0 21 31-27 50 48/49<br />
Kinderarmut wächst – Zustimmung für Mindestlohn auch<br />
durch öffentliche Investitionen auch in <strong>di</strong>e<br />
Bildung gegeben werden: „Schulen und<br />
Hochschulen befinden sich teilweise in<br />
einem erschreckenden Zustand - <strong>di</strong>e<br />
Bauten sind <strong>ver</strong>altet, es fehlt an Lehr- und<br />
Lernmitteln.<br />
Bildungsinvestitionen in <strong>di</strong>e Ganztagsschulen<br />
und in <strong>di</strong>e frühkindliche Bildung<br />
sind im wörtlichen Sinne Investitionen in<br />
<strong>di</strong>e Zukunft. Sie sollten nicht nur für Bau<br />
und Instandhaltung, sondern auch für mehr<br />
und besser bezahltes Personal ausgegeben<br />
werden.“<br />
Weitere aktuelle Informationen und<br />
Material zum Thema Mindestlohn findet<br />
sich unter www.mindestlohn09.de.