Härtefallregelung (§ 12 EEG) - Berg
Härtefallregelung (§ 12 EEG) - Berg
Härtefallregelung (§ 12 EEG) - Berg
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Metering live – Görlitz AG<br />
Die neuen gesetzlichen Regelungen zum Einspeisemanagement<br />
<strong>§</strong><strong>§</strong> 6, 11 und <strong>12</strong> <strong>EEG</strong> unter der Lupe<br />
Leipzig, den 14. Juni 20<strong>12</strong><br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen
1. Einspeisemanagement im Kontext der Energiewende<br />
„Dekarbonisierung“ der Erzeugung<br />
„Zeit“ für Umbau<br />
Erzeugungsmix<br />
und Netzausbau:<br />
Instrument:<br />
Einspeisemanagement<br />
Versorgungssicherheit<br />
Interessen der Beteiligten<br />
Kunden<br />
Preisgünstigkeit<br />
Umweltschutz<br />
Versorgungsicherheit<br />
Erzeuger / Anlagenbetreiber<br />
Optimale Vermarktung/Rendite<br />
Investitionssicherheit<br />
Netzbetreiber<br />
Systemsicherheit (gesetzliche Pflicht!)<br />
Maximierung regulierter Renditen<br />
> Einspeisemanagement: Zentrales Instrument zum Erhalt der Versorgungssicherheit<br />
> Folge zunehmender, fluktuierender Einspeisung: “Regulierung” der Erzeugung<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
Zielkonflikt<br />
White & Case 2
2. Markt- und Systemintegration: Kerninhalt des <strong>EEG</strong> 20<strong>12</strong><br />
Systemintegration<br />
Direktmarketing<br />
Marktintegration<br />
von EE-Strom<br />
Einspeisevergütung<br />
Eigenverbrauch<br />
Bestätigung Grundprinzipien:<br />
Netzanschluss / Netzausbau<br />
Einspeisevorrang<br />
Einspeisevergütung (20 Jahre)<br />
Markt- und Systemintegration<br />
Weiterentwicklung Einspeisemanagement<br />
Kosteneffizienz / Verringerung<br />
Mitnahmeeffekte/Überförderung<br />
Reduzierung Ausnahmen <strong>EEG</strong>-Umlage<br />
Reduzierung Einspeisevergütung (PV!)<br />
> Ziel <strong>EEG</strong> 20<strong>12</strong>: 2030 50 %, 2040 65 %, 2050 80 % Erneuerbare Energien<br />
> …und weitere “Reform der Reform” im Sommer 20<strong>12</strong><br />
White & Case 3
3. Das Instrumentarium des Gesetzgebers<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
Grundregel Sonderregelung<br />
EnWG, ARegV: Netzregulierung<br />
Systemverantwortung: <strong>§</strong><strong>§</strong> 11, 13 ff EnWG<br />
„netzbezogene“ Maßnahmen<br />
„marktbezogene“ Maßnahmen<br />
Netzanschluss / Netzausbau<br />
Entgeltregulierung, ARegV<br />
(z.B. Kosten Härtefallentschädigung)<br />
Sozialisierung Kosten (Netzentgelte)<br />
<strong>EEG</strong>: Vorrang Erneuerbarer Energien<br />
Netzanschluss, <strong>§</strong> 5 <strong>EEG</strong><br />
Technische Vorgaben, <strong>§</strong> 6 <strong>EEG</strong><br />
Abnahmepflicht (Vorrang), <strong>§</strong> 8 <strong>EEG</strong><br />
Netzausbau, <strong>§</strong> 9 <strong>EEG</strong><br />
Einspeisemanagement: <strong>§</strong> 11 <strong>EEG</strong><br />
Entschädigungspflicht, <strong>§</strong> <strong>12</strong> <strong>EEG</strong><br />
Sozialisierung Kosten (<strong>EEG</strong>-Umlage)<br />
> Lückenhaftes Instrumentarium: „Bruchstücke“ im EnWG und im <strong>EEG</strong><br />
> “Energiewende-Gesetzgebung”: Entwicklung konsistenter “Schnittstellen”-Regulierung<br />
White & Case<br />
4
4. Bausteine zur Verbesserung der Systemintegration<br />
Systemsicherheit<br />
nach den Regeln<br />
des EnWG<br />
(<strong>§</strong> 13 EnWG)<br />
Vertragliche Vereinbarungen<br />
(<strong>§</strong> 13 Abs. 1 EnWG)<br />
Netz- und marktbezogene<br />
Maßnahmen)<br />
Integration von <strong>EEG</strong>-Anlagen in Netz und System<br />
Technische<br />
Vorgaben<br />
(<strong>§</strong> 6 <strong>EEG</strong>)<br />
> Mix aus gesetzlichen und vertraglichen Instrumenten<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
Netzausbaupflicht<br />
(<strong>§</strong> 9 <strong>EEG</strong>)<br />
Einspeisemanagement<br />
(<strong>§</strong> 11 <strong>EEG</strong>)<br />
Konkretisierung<br />
<strong>§</strong> 13 EnWG<br />
Vertragliche Vereinbarungen<br />
(<strong>§</strong> 8 Abs. 3 <strong>EEG</strong>)<br />
„Abweichung vom Abnahmevorrang zur<br />
besseren Integration der Anlage in das Netz“<br />
White & Case 5
5. Systemsicherheit gemäß <strong>§</strong> 13 EnWG<br />
Abs. 1 Nr. 1<br />
Netzbezogene Maßnahmen<br />
(insb. Netzschaltungen)<br />
Abs. 1 Nr. 2<br />
Marktbezogene Maßnahmen<br />
(insb. Regelenergie, vertraglich vereinbarte zu- und<br />
abschaltbare Lasten, Engpassmanagement)<br />
Abs. 2<br />
Stromeinspeise- und Abnahmenanpassungen<br />
(subsidiär) Zwangsweise, ohne Entschädigung<br />
> Maßnahmen gemäß <strong>§</strong> 13 EnWG ohne gesetzlichen Entschädigungsanspruch<br />
White & Case 6
6. Systematik des <strong>§</strong> 6 <strong>EEG</strong> “Technische Vorgaben”<br />
<strong>§</strong> 6 Abs. 1:<br />
Alle Anlagen >100 kW<br />
<strong>§</strong> 6 Abs. 2 Nr. 1:<br />
PV 30-100 kW<br />
<strong>§</strong> 6 Abs. 2 Nr. 2:<br />
PV >30 kW<br />
<strong>§</strong> 6 Abs. 3<br />
PV, „Verklammerung“<br />
<strong>§</strong> 6 Abs. 4<br />
Biogas<br />
<strong>§</strong> 6 Abs. 5<br />
Wind<br />
Pflichten Anlagenbetreiber bzgl. Einspeisemanagement<br />
• Allgemeine Pflichten alle Anlagen > 100 kW 1.7.20<strong>12</strong><br />
Ausstattung mit technischen Einrichtungen (nicht mehr:<br />
„betrieblichen“) zu:<br />
1. Ferngesteuerte Reduzierung der Einspeiseleistung bei<br />
Netzüberlastung<br />
2. Abruf der jeweiligen „Ist-Einspeisung“<br />
• Besondere Pflichten für PV-Anlagen<br />
• 30-100 kW: wie 1. 1.1.2014<br />
• < 30 kW: freiwillig wie 1., oder:<br />
„Begrenzung der maximalen Wirkleistungseinspeisung am<br />
Netzverknüpfungspunkt auf 70 % der installierten Leistung“<br />
Ende 20<strong>12</strong>?<br />
> Präzisierung und Ausweitung der technischen Vorgaben durch das <strong>EEG</strong> 20<strong>12</strong><br />
> Sanktion: Vergütungsanspruch entfällt (<strong>§</strong> 6 Abs. 6 i.V.m. <strong>§</strong> 17 Abs. 1 <strong>EEG</strong>)<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case 7
7. Definition „technische Einrichtung“<br />
Gesetzesbegründung zur Auslegung „technische Einrichtung zur Reduzierung der<br />
Einspeiseleistung“ gemäß <strong>§</strong> 6 Abs. 1 Nr. 1:<br />
„…ist die Pflicht zur Ausstattung mit einer technischen Einrichtung zur Reduzierung der<br />
Einspeiseleistung nach Absatz 1 Nr. 1 bei Anlagen, die aus einer ständig, das heißt rund<br />
um die Uhr, besetzten Leitwarte betrieben werden, auch dann erfüllt,<br />
wenn die automatisierte Übertragung eines Signals des Netzbetreibers in die<br />
Leitwarte sichergestellt ist, auf Basis dessen das Personal der Leitwarte dann die<br />
Leistung der Anlage zu reduzieren hat.<br />
Diese Besonderheit ist erforderlich, weil es aus betriebs- und sicherheitstechnischen<br />
Erwägungen nicht möglich ist, Anlagen am Anlagenfahrer in der Leitwarte vorbei am [?]<br />
vom Netzbetreiber ferngesteuert in der Leistung zu reduzieren.“<br />
Nicht ausreichend: z.B. bloße Abschaltautomatik bei Erreichen fester Schwellenwerte<br />
> Hintergrund: Abgrenzung „technische“ und „betriebliche“ Einrichtung, Ziel Flexibilität<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case 8
8. Besondere Vorgaben für PV-Anlagen<br />
Technische Einrichtung zur Reduzierung der Einspeiseleistung:<br />
„Die Übermittlung der Ist-Einspeisung wird nicht verlangt. Ausstattung mit einem<br />
Rundsteuerempfänger, der in Stufen geregelt werden kann, ist ausreichend.“<br />
Netzverknüpfungspunkt:<br />
„..ist der Punkt, an dem die Anlage (in diesem Fall die zusammengefassten Module)<br />
nach dem Wechselrichter mit dem Netz der allgemeinen Versorgung verbunden ist.<br />
Bei Dachanlagen mit einer installierten Leistung bis 30 kW ist dies regelmäßig der<br />
Hausanschluss. Die installierte Leistung ist die gleichstromseitig ermittelte Wirkleistung.“<br />
Verklammerung (Modul = Anlage):<br />
„Die Regelung lehnt sich bewusst an die bestehende Regelung des <strong>§</strong> 19 an. Insofern<br />
können die Entscheidungen der Clearingstelle [hierzu] herangezogen werden.“<br />
Kriterien: 1) dasselbe Grundstück, 2) Inbetriebnahme binnen <strong>12</strong> Monaten<br />
> Kappung der Leistungsspitzen von kleinen PV-Anlagen soll Netzausbau abmildern<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case 9
9. Einspeisemanagement gemäß <strong>EEG</strong>: Voraussetzungen<br />
1. Netzengpass,<br />
falls keine Regelung<br />
Netzauslastung durch<br />
EE- und KWK-Strom<br />
Recht des Netzbetreibers zur Regelung von <strong>EEG</strong>- und KWK-Anlagen,<br />
die unmittelbar oder mittelbar an ihr Netz angeschlossen sind (<strong>§</strong> 11 <strong>EEG</strong>)<br />
Voraussetzungen<br />
2. Wahrung Vorrang für Strom aus<br />
EE und KWK, soweit nicht sonstige<br />
Erzeugungsanlagen am Netz bleiben<br />
müssen, um das System der<br />
Elektrizitätsversorgung zu sichern<br />
> Instrument zur vorübergehenden Behebung von Netzengpässen<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
„netztechnisch erforderliches Minimum“<br />
3. Abruf von Daten über<br />
die Ist-Einspeisung<br />
White & Case 10
10. Einspeisemanagement: Pflichten des Netzbetreibers<br />
Abnahme der größtmöglichen<br />
Menge an<br />
<strong>EEG</strong>- und KWK-Strom<br />
(Abs. 1 a.E.)<br />
Das novellierte <strong>EEG</strong><br />
Pflichten des Netzbetreibers<br />
<strong>§</strong> 11 <strong>EEG</strong><br />
Informationspflichten über Zeitpunkt,<br />
Umfang, Dauer (und Gründe) der<br />
Regelung vor und nach der Maßnahme<br />
(Abs. 2 und 3 S.1)<br />
• mindestens am Vortag<br />
• ansonsten „unverzüglich“<br />
• („sofern Durchführung der Maßnahmen<br />
vorhersehbar“<br />
• Keine Form vorgeschrieben, aber individuell<br />
> Außerdem: Entschädigungspflicht des Netzbetreibers nach <strong>§</strong> <strong>12</strong> <strong>EEG</strong><br />
Nachweis der<br />
Erforderlichkeit der<br />
Maßnahmen auf<br />
Verlangen (Abs. 3)<br />
• Binnen 4 Wochen<br />
White & Case 11
11. Leitfaden der BNetzA zum Einspeisemanagement*<br />
Rangfolge Abschaltung („7 Stufen“) – für ÜNB und VNB:<br />
1. Netzbezogene Maßnahmen gem. <strong>§</strong> 13 Abs. 1 EnWG und <strong>§</strong> 8 Abs. 3 <strong>EEG</strong><br />
2. Marktbezogene Maßnahmen gem. <strong>§</strong> 13 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EnWG und <strong>§</strong> 8 Abs. 3 <strong>EEG</strong><br />
(Einsatz Regelenergie, vertraglich zu-/abschaltbare Lasten etc.)<br />
3. - Maßnahmen aufgrund vertraglicher Abschaltvereinbarungen EE + Grubengas, <strong>§</strong> 8 Abs. 3<br />
<strong>EEG</strong> sowie mit KWK-Anlagenbetreibern<br />
- Maßnahmen nach <strong>§</strong> 13 Abs. 2 EnWG (Anpassungsmaßnahmen) und nach <strong>§</strong> 13 Abs. 2 i.V.m.<br />
<strong>§</strong> 11 Abs. 1 <strong>EEG</strong> (Einspeisemanagement)<br />
4. Anpassungsmaßnahmen ggü. konventionellen Kraftwerken (<strong>§</strong> 13 Abs. 2 EnWG) bis zur<br />
Grenze des „netztechnisch erforderlichen Minimums“<br />
5. Maßnahmen ggü. EE, KWK- oder Grubengasanlagen bis zur Grenze des „netztechnisch<br />
erforderlichen Minimums“<br />
6. Anpassungsmaßnahmen (<strong>§</strong> 13 Abs. 2 EnWG) ggü. konventionellen Kraftwerken über die<br />
Grenze des „netztechnisch erforderlichen Minimums hinaus“<br />
7. Maßnahmen ggü. EE, KWK und Grubengasanlagen über die die Grenze des „netztechnisch<br />
erforderlichen Minimums hinaus“<br />
* Leitfaden „Abschaltrangfolge, Berechnung von Entschädigungszahlungen und Auswirkungen auf die Netzentgelte,<br />
Version 1.0 Stand 29.3.2011<br />
> Automatisierte Ablaufpläne. Herausforderung: Begründung Ausnahmesituationen<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case <strong>12</strong>
<strong>12</strong>. Leitfaden der BNetzA: Kriterien für die Rangfolge<br />
Netz- und Systemsicherheit<br />
Umweltgesichtspunkte<br />
Ökonomische Auswirkungen<br />
Fokus dezentrale Erzeugung: Marktintregration und Regulierung<br />
• Für einen sicheren Netz- und Systembetrieb zwingend<br />
benötigte Erzeugungsanlagen: Herunterfahren zunächst<br />
nur bis zum „netztechnisch erforderlichen Minimum“<br />
„Must-run-Units“<br />
• EE-, KWK- und Grubengasanlagen sollen so lange wie<br />
möglich in das Netz einspeisen<br />
• Zielvorgabe: Keine Mehrkosten ohne ökologischen<br />
Mehrwert<br />
> Kriterien nach der BNetzA nicht abschließend, Interpretationsspielraum der Netzbetreiber<br />
White & Case 13
13. <strong>Härtefallregelung</strong>, <strong>§</strong> <strong>12</strong> <strong>EEG</strong> 20<strong>12</strong><br />
Klimaschutz<br />
Möglichst viel<br />
Einspeisung<br />
von EE-Strom<br />
>Netzausbau<br />
(Pflicht)<br />
Zielkonflikt<br />
Sicherheit<br />
Netzstabilität,<br />
Versorgungssicherheit<br />
> Einspeise-<br />
management<br />
(Recht)<br />
Härtefall bei „vorzeitigem“ Anschluss?<br />
Entschädigungsanspruch Anlagen-betreiber<br />
gegen Netzbetreiber<br />
95% oder 100% der entgangenen Erlöse<br />
Maßnahme des Einspeisemanagements<br />
Netzengpass Netzbereich/vorgel. Netz<br />
Reduzierung Einspeisung<br />
Gesamschuldnerische Haftung<br />
Sozialisierung der Kosten (<strong>§</strong> <strong>12</strong> Abs. 2)<br />
Maßnahmen erforderlich<br />
Kein Vertretenmüssen<br />
> Rechts- und Planungssicherheit für Anlagenbetreiber, Verantwortung beim Netzbetreiber<br />
White & Case 14
14. <strong>Härtefallregelung</strong> und Schadensersatz<br />
<strong>§</strong> <strong>12</strong> Abs. 2 <strong>EEG</strong><br />
Netzbetreiber kann geleistete<br />
Entschädigungen bei der Ermittlung<br />
der Netzentgelte in Ansatz bringen.<br />
Voraussetzungen:<br />
- Maßnahme erforderlich<br />
(Rangfolge BNetzA!)<br />
- Vertretenmüssen (in S. 2 fingiert)<br />
Der Netzanschluss und Einspeisung von <strong>EEG</strong>-Anlagen<br />
<strong>Härtefallregelung</strong> (<strong>§</strong> <strong>12</strong> <strong>EEG</strong>)<br />
• Entschädigung: „KA dnb“ gem. <strong>§</strong> 11 Abs. 2 Nr. 1 ARegV<br />
<strong>§</strong> <strong>12</strong> Abs. 3 <strong>EEG</strong><br />
Schadensersatzansprüche aus<br />
sonstigem Recht bleiben unberührt.<br />
Voraussetzung:<br />
- echte, physische Schäden;<br />
- <strong>§</strong> <strong>12</strong> spezieller, wenn sich Schaden<br />
auf entgangene Einspeiseerlöse<br />
beschränkt.<br />
• Abweichende Vereinbarungen: Maßstab effizienter Netzbetrieb<br />
> Entschädigung kostenneutral, aber Regulierungsrisiko beim Netzbetreiber<br />
White & Case 15
15. Einspeisemanagement im Kontext der Energiewende<br />
„Dekarbonisierung“ der Erzeugung<br />
„Zeit“ für Umbau<br />
Erzeugungsmix<br />
und Netzausbau:<br />
Zielkonflikt<br />
Instrument:<br />
Einspeisemanagement<br />
Versorgungssicherheit<br />
Interessen der Beteiligten<br />
Kunden<br />
Preisgünstigkeit<br />
Umweltschutz<br />
Versorgungsicherheit<br />
Erzeuger / Anlagenbetreiber<br />
Optimale Vermarktung/Rendite<br />
Investitionssicherheit<br />
Netzbetreiber<br />
Systemsicherheit (gesetzliche Pflicht!)<br />
Maximierung regulierter Renditen<br />
> Fortentwicklung der rechtlichen Vorgaben zum Einspeisemanagement: wesentlicher Baustein<br />
der Energiewende-Gesetzgebung – Fortentwicklung “to be discussed”!<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case 16
Kontakt<br />
Rekommunalisierung und Privatisierung - Dos and Don'ts<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
Rechtsanwältin<br />
White&Case<br />
Graf-Adolf-Platz 15<br />
40213 Düsseldorf<br />
Tel.: + 49 211 49195 288<br />
Mobile: + 49 170 7830975<br />
E-Mail: schulte-beckhausen@whitecase.com<br />
White & Case 17
Back-up<br />
<strong>EEG</strong>-Gesetzgebungshistorie<br />
Erweiterung der Netzkapazität<br />
Anlagenbegriff<br />
Verhältnis des <strong>§</strong> 13 EnWG zu den <strong>EEG</strong>-Regelungen<br />
Vorrangige Abnahme, <strong>§</strong> 8 <strong>EEG</strong><br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case<br />
18
<strong>EEG</strong>–Gesetzgebungshistorie<br />
<strong>EEG</strong> 2000<br />
<strong>EEG</strong> Monitoring Report<br />
2007<br />
<strong>EEG</strong> 2004<br />
Stromeinspeisegesetz<br />
1990 EU RL 2001/77<br />
►<strong>12</strong> April 2011 Änderung <strong>EEG</strong> (z.B. Korridor)<br />
►3. Mai 2011 <strong>EEG</strong> Monitoring-Report<br />
►17. Mai 2011 1. Entwurf<br />
►6. Juni 2011 Kabinett<br />
►Ende Juni: Bundestag<br />
►8. Juli 2011 Bundesrat<br />
<strong>EEG</strong> 2009<br />
EU RL 2009/28<br />
1.1.20<strong>12</strong><br />
<strong>EEG</strong> 20<strong>12</strong><br />
Energiekonzept<br />
28. Sept 2010<br />
> <strong>EEG</strong>-Novelle 20<strong>12</strong>, in Kraft seit 1.1.20<strong>12</strong>; 9. März 20<strong>12</strong> weitere Reform (PV, Eigenverbrauch)<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case 19
Erweiterung der Netzkapazität<br />
Erweiterung der Netzkapazität (<strong>§</strong> 9 <strong>EEG</strong>)<br />
Netzbetreiber sind auf Verlangen der Einspeisewilligen verpflichtet, unverzüglich ihre Netze<br />
entsprechend dem Stand der Technik zu optimieren, zu verstärken und auszubauen, um die<br />
Abnahme, Übertragung und Verteilung des Stroms aus Erneuerbaren Energien oder<br />
Grubengas sicherzustellen.<br />
Gilt auch für Netzbetreiber, an deren Netz die<br />
Anlage nicht unmittelbar angeschlossen ist, wenn<br />
dies erforderlich ist, um die Abnahme,<br />
Übertragung und Verteilung des Stroms<br />
sicherzustellen.<br />
> Keine Pflicht zum Netzausbau bei wirtschaftlicher Unzumutbarkeit!<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
Pflicht erstreckt sich auf sämtliche für den<br />
Betrieb des Netzes notwendigen technischen<br />
Einrichtungen sowie die im Eigentum des<br />
Netzbetreibers stehenden oder in sein Eigentum<br />
übergehenden Anschlussanlagen<br />
White & Case 20
Anlagenbegriff<br />
Bei der Vergütung gelten mehrere Anlagen unabhängig von den Eigentumsverhältnissen als eine<br />
Anlage, wenn…<br />
1. sie sich auf<br />
demselben<br />
Grundstück oder<br />
sonst in<br />
unmittelbarer<br />
räumlicher Nähe<br />
befinden,<br />
2. sie Strom aus<br />
gleichartigen<br />
Erneuerbaren<br />
Energien<br />
erzeugen,<br />
<strong>§</strong> 19 Abs. 1 S. 1 <strong>EEG</strong><br />
3. der erzeugte Strom nach<br />
den Regelungen des <strong>EEG</strong> in<br />
Abhängigkeit von der<br />
Bemessungsleistung oder der<br />
installierten Leistung der<br />
Anlage vergütet wird und<br />
4. sie innerhalb von<br />
zwölf<br />
aufeinanderfolgenden<br />
Kalendermonaten in<br />
Betrieb genommen<br />
worden sind.<br />
Abweichung bei Stromerzeugung aus Biogas: Mehrere Anlagen gelten als eine Anlage, wenn<br />
das Biogas aus derselben Biogasanlage stammt (<strong>§</strong> 19 Abs. 2 <strong>EEG</strong>)<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case 21
Verhältnis des <strong>§</strong> 13 EnWG zu den <strong>EEG</strong>-Regelungen<br />
<strong>§</strong> 13 Abs. 2a<br />
S. 1: Bei allen Maßnahmen der Abs. 1 und 2 gilt Vorrang von <strong>EEG</strong>- und KWK-Einspeisungen<br />
S. 2: Bei marktbezogenen Maßnahmen ist Einsatz vertraglich vereinbarter Reduzierungen von Einspeisung<br />
aus <strong>EEG</strong>- und KWK-Anlagen nach Ausschöpfung der vertraglichen Vereinbarungen mit den übrigen<br />
Einspeisern zulässig, soweit <strong>EEG</strong> und KWKG diese Abweichung erlauben (z.B. <strong>§</strong> 8 Abs. 3 <strong>EEG</strong>)<br />
S. 3: Bei Stromeinspeise- und Abnahmenanpassungen (Abs. 2) sind die speziellen Anforderungen der <strong>§</strong><strong>§</strong> 11<br />
und <strong>12</strong> <strong>EEG</strong> einzuhalten (Einspeisemanagement und Schadensersatz)<br />
S. 4: Abweichungen von S. 1 – 3 sind ausnahmsweise zulässig, wenn deren Einhaltung nicht mehr mit<br />
Sicherheit des Elektrizitätsversorgungssystems vereinbar wäre (insb. wenn ÜNB “netztechnisch<br />
erforderliches Minimum” benötigt, S. 5)<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case 22
Vorrangige Abnahme, <strong>§</strong> 8 <strong>EEG</strong><br />
Netzbetreiber sind verpflichtet, den gesamten angebotenen Strom aus <strong>EEG</strong>-Anlagen<br />
unverzüglich vorrangig abzunehmen, zu übertragen und zu verteilen.<br />
(Auch bei mittelbarer Einspeisung (<strong>§</strong> 8 Abs. 2 <strong>EEG</strong>)).<br />
Gleichrangigkeit mit der entsprechenden Verpflichtung nach dem KWKG<br />
Keine Pflicht gemäß <strong>§</strong> 8 <strong>EEG</strong> im Falle von:<br />
- Maßnahmen des Einspeisemanagements nach <strong>§</strong> 11 <strong>EEG</strong>,<br />
- soweit Anlagenbetreiber und Netzbetreiber zur besseren Integration der Anlage in das Netz<br />
ausnahmsweise vertraglich vereinbaren, vom Abnahmevorrang abzuweichen (<strong>§</strong> 8 Abs. 3 <strong>EEG</strong>),<br />
- soweit Anlagenbetreiber und Netzbetreiber ausnahmsweise auf Grund vertraglicher Vereinbarungen<br />
vom Abnahmevorrang abweichen und dies durch die Ausgleichsmechanismusverordnung zugelassen<br />
ist (<strong>§</strong> 8 Abs. 4 <strong>EEG</strong>).<br />
Dr. Sabine Schulte-Beckhausen<br />
White & Case 23