Pfarrbrief - evanggmunden.at
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Zimmermann offen ausgesprochen,<br />
teils aber völlig unfassbar auf der<br />
Gerüchteebene bis hin zur Kirchenleitung<br />
verbreitet wurden, t<strong>at</strong> ihr Übriges.<br />
Jeder Versuch einer transparenten<br />
Klärung der Sachlage scheiterte.<br />
Zwar einigte man sich darauf, dass<br />
die in einer Lösungsvereinbarung vor<br />
Ostern genannten, am weitesten verbreiteten<br />
Gerüchte, (siehe Ausschnitt<br />
Lösungsvorschlag Abb. 1), jeglicher<br />
Grundlage entbehren, doch h<strong>at</strong>te<br />
dies nur den Effekt, dass bald schon<br />
andere Gerüchte hochgespielt wurden<br />
und neue hinzukamen.<br />
In Abstimmung mit dem Superintendenten<br />
wurde entschieden, die Angelegenheit<br />
so weit wie möglich vertraulich<br />
zu behandeln und die weiteren<br />
Schritte für eine Lösung auf der<br />
Ebene der Kur<strong>at</strong>oren unserer 3 Teilgemeinden<br />
zu versuchen. Dies sollte<br />
es ermöglichen, dass sich Pfarrer<br />
Zimmermann aus der Gemeinde<br />
beruflich weg orientieren kann, ohne<br />
dass jemand Dritter die Konflikte als<br />
Ursache dafür erfährt. Wir sahen<br />
darin auch eine Chance, weil Pfarrer<br />
Zimmermann zwar in den Jahren,<br />
nachdem Pfarrer Arnold in den Ruhestand<br />
gegangen war, durch die<br />
Größe unserer Gemeinde massiv<br />
überlastet war, es aber ohne die Notwendigkeit<br />
mit einem zweiten Pfarrer<br />
im Team zusammenzuarbeiten, nie<br />
zu solchen Problemen gekommen<br />
war, wie wir sie in den Zeiten danach<br />
erlebt haben. Pfarrer Zimmermann<br />
h<strong>at</strong> sich aber gegen diesen Weg entschieden.<br />
Hierauf begann eine Reihe verschiedener<br />
Versöhnungs- und Lösungsversuche,<br />
bei denen jedoch n<strong>at</strong>urgemäß<br />
immer mehr Leute ins Vertrauen<br />
einbezogen werden mussten.<br />
In der Krisenbesprechung der 3<br />
Presbyterien unserer Teilgemeinden<br />
im November 2006 wurde mit dem<br />
Superintendenten vereinbart, es für<br />
eine Probefrist nochmals miteinander<br />
zu versuchen. Im Februar 2007 half<br />
der Superintendent im Gmundner<br />
Presbyterium ein weiteres Mal, einen<br />
Lösungsvorschlag von Pfarrer Zimmermann<br />
aufzugreifen, demzufolge<br />
dieser ein Sabb<strong>at</strong>jahr nehmen würde.<br />
Ein nächster Lösungsvorschlag Ende<br />
März betraf eine mit dem Superintendentialausschuss<br />
abgesprochene<br />
geänderte Pfarrsprengelverantwortlichkeit.<br />
Erst als auch dieser Pfarrer<br />
Zimmermann nicht annehmbar<br />
schien, wurde ein vom Pfarrgemeindepresbyterium<br />
(dem verantwortlichen<br />
gemeinsamen Vertretungsorgan<br />
der drei Teilgemeinden Ebensee,<br />
Laakirchen und Gmunden) beschlossener<br />
Abberufungsantrag an den<br />
Oberkirchenr<strong>at</strong> abgeschickt.<br />
Die Kirchenverfassung sieht das Abberufungsverfahren<br />
für Konfliktfälle<br />
zwischen Pfarrern und Presbyterien<br />
vor. Es ist im Kern ein Antrag auf<br />
Versetzung und damit etwas grundsätzlich<br />
anderes als ein Disziplinarverfahren,<br />
das in der Regel aufgrund<br />
schwerer Verfehlungen angestrengt<br />
werden kann.<br />
Bis zuletzt h<strong>at</strong> sich das Presbyterium<br />
persönlicher Anschuldigungen gegen<br />
Pfarrer Zimmermann, die dessen<br />
Gmunden<br />
berufliche Zukunft nachhaltig beeinträchtigen<br />
würden, so weit wie möglich<br />
enthalten. Die Teilnehmer an der<br />
öffentlichen Gmundner Gemeindevertretersitzung<br />
konnten selbst erleben,<br />
wie schwierig dies angesichts<br />
des nachvollziehbaren Inform<strong>at</strong>ionswunsches<br />
der Anwesenden war. Wie<br />
aus dem folgenden persönlichen<br />
Schreiben (Abb. 2) des Superintendenten<br />
an Pfarrer Zimmermann hervorgeht,<br />
dessen Aushang in unserem<br />
Schaukasten scheint’s von diesem<br />
veranlasst wurde, blieb das Presbyterium<br />
die ganze Zeit dabei, Pfarrer<br />
Zimmermann persönlich nichts vorzuwerfen.<br />
Wir haben sehr darauf<br />
geachtet in den diversen Briefen keine<br />
disziplinarrechtlich relevanten<br />
T<strong>at</strong>sachen anzuführen.<br />
Infolge des Abberufungsantrages<br />
schrieb dann der Superintendent einen<br />
Hirtenbrief (Abb. 3), der in allen<br />
Teilgemeinden im Gottesdienst verlesen<br />
und auch in der Presse veröffentlicht<br />
wurde. Er ersuchte alle, das<br />
Abb. 2<br />
<strong>Pfarrbrief</strong> 7