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Download Teil 2 - AIDS-Hilfe Stuttgart eV

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54 LEBEN MIT HIV<br />

Das Jahr des Affen<br />

Ein etwas anderer Jahresrückblick auf 2004<br />

Das Jahr des Affen,<br />

natürlich, wild, gefühlsstark, eigenwillig, scherzhaft, so<br />

könnte es in einem chinesischen Horoskop stehen.<br />

Stimmt, es war ein aufregendes Jahr, mit vielen gelungenen<br />

Aktivitäten und auch wieder mit fraglichen<br />

Ereignissen. Hätte das jetzt wirklich so sein müssen?<br />

Mein Schicksal ist vorbestimmt, wie bei einem Huhn:<br />

Eierlegen und später einen guten Braten abgeben! So ist<br />

das im Leben eines Huhnes bzw. Menschen: Kommen,<br />

sich vermehren, verteilen und wieder gehen. Ich als Hahn<br />

hab da ein paar Vorteile mehr als die Hühner und bin<br />

außerdem prächtiger. Aber die Lebensaufgabe bleibt die<br />

gleiche.<br />

Ein solches gutes Beispiel ist Elke Adler (sie möge mir<br />

verzeihen, dass ich sie mit einem Huhn vergleiche). Sie<br />

und ihr Mann Dieter sind ein positives Ehepaar mit<br />

erwachsener Zwillingsmädchen, die übriges nicht positiv<br />

und schon flügge sind. Elke und Dieter machen sich in<br />

Heidelberg stark für positive Kinder. Dafür haben sie einen<br />

Verein gegründet. Elke hat den Landespositivenpreis<br />

Baden Württemberg 2004 bekommen. Stark! Schön,<br />

dass es solche Menschen gibt, die schon zu Lebzeiten<br />

verteilen und Gutes tun. Letztes Jahr hatte Petrus Ceelen<br />

den Preis bekommen, und Jahre davor Laura. Elke ist<br />

aber die erste Positive, die so eine Ehrung erfuhr, in<br />

Anbetracht ihres schweren von positiven Begleiterkrankungen<br />

gekennzeichneten Lebens. Ja, es geht: Mann<br />

bzw. Frau muss sich das Leben lebenswert machen und<br />

positive Ziele haben, dann ist fast alles machbar. Bravo<br />

Elke & Team!<br />

Ein paar Tage später, am letzter Donnerstag im<br />

November 2004, stand wie immer auch Lauras<br />

„Happenig“ an. Schwerpunktärzte go to Disco, nämlich in<br />

den King’s Club! Thema war das Motto für die HIV-<br />

Kampagne 2004 „Frauen und <strong>AIDS</strong>“. Der Abend war wie<br />

immer von Dr. Ulmer arrangiert. Es kamen zahlreiche<br />

Wortmeldungen, ja eine gelungene Podiumsdiskussion<br />

wurde daraus, mit vielen Öffnungen und gutem<br />

Austausch untereinander. Das Ganze wurde musikalisch<br />

von Klezmermusik untermalt, die einfühlsam auf dem<br />

Akkordeon eine gewisse traurige, aber doch lebendige<br />

Stimmung zauberte. Danach gab´s ein fülliges Buffet und<br />

anschließend, nach Ende der Veranstaltung, Discotöne<br />

zum Tanzen bis in die frühen Morgenstunden.<br />

DIE MÜNCHNER <strong>AIDS</strong>-TAGE<br />

Am nächsten Morgen ging’s dann für mich zu den<br />

Münchner <strong>AIDS</strong>-Tagen 2004 ins Arabella Sheraton. Die<br />

Ehrenkarte, die mit Eintritt an allen drei Tagen und<br />

Verpflegung vor Ort einherging, hatte die Münchner <strong>AIDS</strong>-<br />

<strong>Hilfe</strong> gesponsert. Die ist übrigens eine der tollen<br />

Aidshilfen Deutschlands, wo sich die Hauptamtler noch<br />

mit Fleisch und Blut 24 Stunden am Tag einsetzen für ein<br />

besseres positives Leben (siehe die Berichte in „Position“,<br />

der Zeitschrift vom Netzwerk Plus).<br />

Der Fachkongress, der Deutschlands Antwort an den Rest<br />

der Welt ist, ist der Beste, den ich kenne. Dr. Jäger, der<br />

die <strong>AIDS</strong>-Tage schon seit den Anfängen organisiert, ist die<br />

Koryphäe auf dem Gebiet HIV. Von diesem Herzblut wie<br />

dieser Mann eins hat, gibt’s nur wenige auf der Welt: Und<br />

die, die es gibt, die treffen sich in München alle zwei<br />

Jahre zu den Münchner <strong>AIDS</strong>-Tagen. Die komplette<br />

Pharma, fast alle Schwerpunktärzte und die vom großen<br />

Umfeld des HIV-Spektrums Betroffenen waren dabei. Ob<br />

sozial, rechtlich, Forschung, innovativ, Selbsthilfe,<br />

Netzwerk oder Piloten - wie die thailändische Ärztin Frau<br />

Kraisintu, die in drei afrikanischen Ländern Labors aufbaute<br />

zum Herstellen von Generika (nachgemachte HIV-<br />

Medikamente). Sie richtet dort Verteilerstellen ein, um die<br />

Menschen vor Ort zu behandeln und sie unabhängig von<br />

der Pharmaindustrie zu machen. Erste Schritte der<br />

Menschlichkeit, weltweit etwas zu tun und umzusetzen,<br />

selbst mit der Gefahr, von den Großen verfolgt zu werden.<br />

Ihr Auftritt war selbstsicher und stolz, leuchtend und<br />

schön wie ein Sonnenaufgang, der seine Wärme der ganzen<br />

Welt spendet.<br />

Schon allein diese kleine Person von 1,50 m zu sehen

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