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Bayer Leverkusen (23.08.2003) - VfL Bochum

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kann nicht entsprochen werden. Die Entscheidung<br />

fiel aus grundsätzlichen Erwägungen.“ Damit musste<br />

Toppmöller ohne „echten“ Stürmer im damaligen<br />

Ulrich-Haberland-Stadion antreten.<br />

Aber es kam anders, als viele dachten. Der <strong>VfL</strong>-<br />

Coach war einer, der insgeheim an die Überraschung<br />

gedacht hat: „<strong>Leverkusen</strong> nimmt uns sowieso<br />

nicht sonderlich ernst.“ Und er sollte Recht behalten:<br />

Kai Michalke, damals gerade einmal 19 Jahre<br />

alt, stürzte <strong>Leverkusen</strong> in ein tiefes Jammertal. Sein frühes<br />

Tor zur 1:0-Führung (8. Minute) war der Beginn<br />

eines <strong>VfL</strong>-Festtages. Die <strong>VfL</strong>-Spieler, die quasi mit dem<br />

Rücken zur Wand standen, nahmen die Partie überhaupt<br />

nicht auf die leichte Schulter und nutzten ihre<br />

Chance, die vor dem Anpfiff in der Nähe von null<br />

Prozent taxiert wurde. Kapitän Uwe Wegmann (34.)<br />

und ein Eigentor von Christian Wörns (41.), der einen<br />

Roller von Dariusz Wosz unabsichtlich und unhaltbar<br />

für den damaligen <strong>Bayer</strong>-Keeper Rüdiger Vollborn<br />

abfälschte, sorgten für die Entscheidung schon in der<br />

ersten Halbzeit.<br />

Denn nach den Platzverweisen von Ulf Kirsten<br />

(gelb-rot, 26.) und Bernd Schuster (rot, 44.), der<br />

wegen Nachtretens nach einem Zusammenprall mit<br />

Dariusz Wosz vorzeitig unter die Dusche geschickt<br />

wurde, war den <strong>Bochum</strong>ern der Überraschungs-<br />

Coup in <strong>Leverkusen</strong> nicht mehr zu nehmen. „Wir sind<br />

wieder als Team aufgetreten, haben die Zweikämpfe<br />

angenommen. Das ist eine gute Basis, um den<br />

Klassenerhalt zu schaffen. Jetzt sieht die Welt schon<br />

wieder besser aus“, resümierte Klaus Toppmöller.<br />

Der Anschlusstreffer von Heiko Scholz (87.) fiel<br />

deutlich zu spät, hatte aber doch etwas – das einzig<br />

Negative für die tapferen <strong>Bochum</strong>er zur Folge: die<br />

rote Laterne gaben sie ab (an Dynamo Dresden),<br />

einen Abstiegsrang konnten sie nicht verlassen. Das<br />

gelang zwar am folgenden Spieltag (2:1 in Freiburg),<br />

am Saisonende aber mussten die <strong>Bochum</strong>er als<br />

Tabellen-16. absteigen. Da half schließlich auch der<br />

„Wahnsinnstag“ in <strong>Leverkusen</strong> nicht, wie Klaus<br />

Toppmöller den 11. März 1995 bezeichnete.<br />

Im Gegensatz zum <strong>Bochum</strong>er Coach, der den <strong>VfL</strong><br />

zum ersten Mal in der Geschichte in den Uefa-Cup<br />

führte und später sogar mit <strong>Bayer</strong> in den Champions<br />

League für Furore sorgte, ging das „Lebbe“ für seinen<br />

Gegenüber in <strong>Leverkusen</strong> nach dem <strong>VfL</strong>-Spiel nicht<br />

mehr lange weiter. Drei Spieltage später wurde<br />

Stepanovic vom späteren Bundestrainer Erich<br />

Ribbeck abgelöst.<br />

Der blutjunge Kai Michalke erzielte<br />

den Treffer zum 0:1<br />

HISTORIE<br />

Auch der brasilianische Ballzauberer<br />

Paulo Sergio-hier im Zweikampf mit<br />

Darius Wosz-konnte den Sieg des <strong>VfL</strong> in<br />

<strong>Leverkusen</strong> nicht<br />

verhindern<br />

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