Bayer Leverkusen (23.08.2003) - VfL Bochum

VfL-Trainer Peter Neururer
(links) mit seinem „Abwehr-
Riesen“ Raymond Kalla
INTERVIEW
PETER NEURURER
VfL-Trainer Peter Neururer
hatte am letzten Wochenende
gleich mehrfach Grund, den
Kopf zu schütteln. Die VfL-Niederlage
mit 0:2 beim FC Bayern
München, ein seltsames 2:2 des
MSV Duisburg mit einem verschossenen
Elfmeter in der Endphase.
Dann Schalkes 2:1 in der
93. Minute gegen den 1. FC Köln.
Bei allen drei Spielen war Peter
Neururer selbst als Augenzeuge
dabei. Sein Kommentar: „Es gibt
Sachen, die gibt es normalerweise
überhaupt nicht.Aber so ist
Fußball.“ Und was bringt das
neue Wochenende? Was erleben
die Fans beim Gastspiel des
aktuellen Tabellenführers Bayer
Leverkusen heute in Bochum?
Neururers Prognose: Bei einer
Leistung wie gegen Bayern ...
Aus drei Spielen in dieser noch
jungen Saison erst ein Punkt für
Ihren VfL. Welches Fazit ziehen Sie
bisher? Es hört sich vielleicht verrückt
an: Aber wir können mit diesem
Start durchaus leben.
Woher der Optimismus? Vergleichen
wir die bisherigen Spiele
mit denen aus der letzten Saison: In
Wolfsburg verloren wir 0:2. Diesmal
2:3 nach einem durchaus passablen
Spiel. Gegen den HSV gab es im
Vorjahr ein 1:1, wobei die Hamburger
klar besser waren. Diesmal gab
es auch ein 1:1. Aber wir waren, abgesehen
von den ersten 20 Minuten,
keineswegs schwächer als der
HSV. In Bayern hatten wir 1:4 verloren,
diesmal 0:2. Aber die Art, wie
wir verloren haben, war nicht dazu
angetan, nun zu verzweifeln.
Die Kritiken waren in der Tat
nicht schlecht. Sie waren jedenfalls
keine Zerreiße! Und das entsprach
genau dem Spiel. 17:8 Torschüsse
für uns, 5:3 Ecken. Und nur
zwei Prozent mehr Spielanteile für
die Bayern in den 90 Minuten. Damit
müssen wir uns wirklich nicht
verstecken. Es fehlten nur die Tore.
Von denen hat Ihre Mannschaft
in der vorigen Saison gerade
gegen Bayer Leverkusen eine
ganze Reihe erzielt und dabei
sechs Punkte gemacht. Was können
die Fans diesmal erwarten?
Ich wage einmal eine Prognose:
Wenn wir die Leistung aus dem Bayern-Spiel
wiederholen können, gewinnen
wir gegen Leverkusen. Basta!
Sollen einige Skeptiker doch sagen,
der Neururer haut aber mächtig
auf den Putz. Ich bleibe dabei:
Wir haben eine bessere Truppe als
in der letzten Saison beisammen.
Und wir werden für unsere guten
Leistungen auch noch belohnt.
In welchen Bereichen besser?
In fast allen. Wir stehen hinten wesentlich
besser. Und uns unterlaufen
nicht mehr diese schlimmen Fehler
bei Standardsituationen.
In München hatten Sie mit nur
einer Spitze begonnen. Dann haben
Sie umgestellt und in Halbzeit
zwei mit drei Spitzen die Wende
versucht. Wird es diesmal ähnlich
sein? In meiner Planung gibt es
durchaus eine offensivere Variante
gleich von Beginn an. Aber einiges
hängt natürlich von der Gesundheit
der Spieler und von den letzten Trainingseindrücken
ab.
Gibt es denn personelle Probleme?
Filip Tapalovic befindet
sich erst seit einigen Tagen wieder
im Lauftraining. Das könnte nach
seinem Innenband-Treilabriss eng
werden. Dariusz Wosz habe ich gegen
die Bayern nur aus taktischen
Gründen ausgewechselt. Es gab
schon Zeiten, da hatten wir größere
Sorgen. Auch das stimmt mich zuversichtlich
für das heutige Spiel gegen
Tabellenführer Leverkusen.
INTERVIEW
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