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Ausgabe 1 - Deutsches Rotes Kreuz

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Fotos: Drk (5)<br />

Hilfe für Peru<br />

Humanitäre Einsätze für Peru prägen<br />

seit über 40 Jahren das ehrenamtliche<br />

Engagement von Rotkreuzler<br />

Werner Weiß. Über Aktionen im vergangenen<br />

Jahr und aktuelle Projekte<br />

sprach er am Rande der Landesversammlung<br />

mit Paul Herholz.<br />

Wie oft er schon in Peru war, kann Werner<br />

Weiß gar nicht genau sagen. Seit er<br />

1970 als junger DRK-Helfer in den Andenstaat<br />

ging, wo er nach einem katastrophalen<br />

Erdbeben half, Notunterkünfte zu<br />

errichten, hat er das Land unzählige Male<br />

als Projektkoordinator der Peruhilfe des<br />

Kreisverbands Segeberg besucht.<br />

Endlich richige Zahnarztstühle<br />

Vom 6. bis 11. Oktober vergangenen Jahres<br />

war es wieder mal soweit. Da hatte Werner<br />

Weiß schweres Gepäck dabei: Drei<br />

Behandlungsstühle, die von Zahnärzten<br />

aus Heide und Leipzig gespendet worden<br />

waren. Von Huaraz, einer Provinzstadt<br />

im Nordwesten Perus aus, wurden die<br />

schweren Stühle in ländliche Zahnstationen<br />

umliegender Dörfer gebracht. Um sie<br />

dort aufzubauen, waren die DRK-Helfer<br />

Michael Oesau aus Heide, Heiko Knack<br />

aus Hitzhusen und Hartmut Goetze aus<br />

Weddelbrook, alle versierte Handwerker,<br />

mit nach Peru gekommen.<br />

Die medizinische und zahnmedizinische<br />

Versorgung in den großen Küstenstädten<br />

Perus ist gut. Anders sieht es in den ländlichen<br />

Gebieten der Anden aus. Dort werden<br />

die Patienten oft auf Campingliegen und<br />

Küchenstühlen von ihren Zahnbeschwerden<br />

befreit.<br />

An den zahnärztlichen Einsätzen der<br />

DRK-Peruhilfe nehmen auch deutsche<br />

Studierende der Zahnmedizin teil, die<br />

bereits Behandlungserfahrung haben<br />

und ihre Fachkenntnisse bei einer Famulatur<br />

– das ist eine Art Praktikum – ver-<br />

tiefen und dabei Gutes tun wollen. Unter<br />

den Nachwuchszahnmedizinerinnen, die<br />

vergangenes Jahr im Rahmen der Peruhilfe<br />

famulierten, waren Lydia Kühne aus<br />

Leipzig und Reka Mellau aus Bonn. Sie<br />

arbeiteten in einer Zahnstation in Cajamarca.<br />

Die Stadt liegt in der nordperuanischen<br />

Gebirgsregion. Von dort aus besuchten<br />

die Studentinnen mit einer mobilen<br />

Zahnarztpraxis aber auch Bergdörfer, wie<br />

den in 3 800 Metern Höhe gelegenen Ort<br />

Chamis. „Dort richteten sie ihre Praxis<br />

in einem primitiven Lehmhaus ein. Eine<br />

Glühbirne und eine Steckdose waren die<br />

einzige technische Ausstattung“, sagt Werner<br />

Weiß. „Unseren deutschen Technik-,<br />

Hygiene- und Ordnungsanspruch mussten<br />

wir deutlich herunterschrauben“, meinte<br />

Lydia Kühne später.<br />

Jeder Einsatz kostet 30 000 Euro<br />

Unter Leitung von Kieferchirurg Dr. Andreas<br />

Pöhl werden regelmäßig auch Patienten<br />

mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten<br />

und anderen Fehlbildungen im Gesichtsbereich<br />

kostenlos behandelt. Der nächste<br />

gesichtschirurgische Einsatz wird zwischen<br />

dem 14. September und 15. Oktober<br />

2012 stattfinden. Werner Weiß wird ihn<br />

begleiten. Beim letzten Mal, im Oktober<br />

2010, war in den peruanischen Städten Cajamarca,<br />

Huaraz und La Merced insgesamt<br />

83 mal, zuweilen mehrstündig, operiert<br />

worden. Kostet dies nicht sehr viel Geld?<br />

„Jeder Einsatz verursacht Kosten von rund<br />

30 000 Euro“, so Weiß, der auf eine hohe<br />

Spendenbereitschaft angewiesen ist. g<br />

schleswig-holstein | rotkreuz regional<br />

Mit Zahnarztstühlen unterwegs in den<br />

Anden: rotkreuzhelfer Michael oesau und<br />

heiko knack (linkes bild)<br />

Die mobile Zahnarzteinheit im<br />

Einsatz: lydia kühne und reka Mellau<br />

behandeln im Andendorf Chamis<br />

Famulatur in Peru: Zahnmedizinstudentinnen<br />

lydia kühne (r.) und reka Mellau mit<br />

kleiner Patientin<br />

i<br />

Weitere Informationen<br />

Spenden sind immer willkommen! bitte an<br />

den Drk-kreisverband Segeberg, kontonummer<br />

35017, blZ: 23051030,Sparkasse<br />

Südholstein, kennwort: „oP-Team Peru“.<br />

1_12 drk schleswig-holstein V

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