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Gemeinsames Informationsblatt der Mitgliedsgemeinden der ...

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18 Der Dorfkurier 2/13<br />

Leute aus unseren Dörfern<br />

Schon im Kindesalter lernten wir, wie wichtig die Bienen<br />

für die Natur sind und dass es ohne Bienen keine Äpfel,<br />

Kirschen, Birnen o<strong>der</strong> Pflaumen<br />

geben würde. Die Bienenwagen<br />

o<strong>der</strong> Bienenstöcke gehörten zum<br />

Landschaftsbild. Und auch wenn<br />

es doch einmal ein unschönes<br />

Zusammentreffen mit den kleinen<br />

Insekten gab, so gilt doch die<br />

Biene immer noch als Inbegriff für<br />

fleißiges und aufopferungsvolles<br />

Arbeiten.<br />

Zum Glück fanden sich bis in die heutige Zeit immer Menschen<br />

in unseren Dörfern, die vom Fleiß und <strong>der</strong> Lebensweise<br />

<strong>der</strong> Bienenvölker so fasziniert waren bzw. sind, dass sie sich<br />

als Hobbyimker betätigen. Die meisten von ihnen, die in den<br />

Tälerdörfern ihre Bienenstöcke aufgestellt haben, sind Mitglie<strong>der</strong><br />

des Imkervereins Täler e.V. mit Sitz in Rattelsdorf.<br />

Es wird sicherlich die meisten Leser genauso wie mich überraschen,<br />

dass <strong>der</strong> Verein bereits 1880 gegründet wurde, alle<br />

politischen Entwicklungen seit dieser Zeit überstanden hat<br />

und heute noch existiert. Noch einmal überrascht ist man<br />

dann, wenn sich herausstellt, dass <strong>der</strong> Verein mit so einer<br />

langen Tradition von einer jungen Frau angeführt wird.<br />

Sophie Heinze aus Rattelsdorf übernahm 2012 den Vorsitz<br />

von Imkerfreund Siegfried Herold aus Eineborn. „Als er mir<br />

die Unterlagen übergab, wünschte er mir viel Glück für die<br />

nächsten 50 Jahre“, meint Frau Heinze schmunzelnd.<br />

Sie selbst kam über ihren Mann zur Imkerei, mit dem sie<br />

gemeinsam dessen Opa zuerst nur unter die Arme griff und<br />

dann dessen Bienenstand übernahm. Nachdem sie beide<br />

2009 in den Imkerverein eingetreten waren, besuchten sie<br />

auch den Lehrgang „Grundlagen <strong>der</strong> Imkerei“, <strong>der</strong> am Deutschen<br />

Bienenmuseum in Weimar angeboten wird.<br />

„Doch am wichtigsten sind die Ratschläge und Tipps, die<br />

man bei den Vereinsversammlungen erhält. Vieles lernt man<br />

auf keinem Lehrgang“, verrät Sophie Heinze. Wie zum Beispiel<br />

die alte „Imkerregel“, nach <strong>der</strong> Winterruhe erst in den<br />

Bienenstock hineinzusehen, wenn die Stachelbeere blüht.<br />

Mittlerweile hat <strong>der</strong> Verein 15 Mitglie<strong>der</strong>, die insgesamt ca.<br />

110 Bienenvölker halten. In einem Volk leben zwischen zehnund<br />

zwanzigtausend Bienen.<br />

Seit einigen Jahren haben sich erfreulicherweise wie<strong>der</strong> mehr<br />

jüngere Leute gefunden, die sich <strong>der</strong> Imkerei als Hobby verschrieben<br />

haben, und sogar ohne vorgeschriebene Frauenquote<br />

gibt es unter den Imkern des Vereins vier Frauen.<br />

Der Erfahrungsaustausch steht im Mittelpunkt des Vereinslebens<br />

und spielt bei den Treffen, die zweimal jährlich stattfinden,<br />

die Hauptrolle. Erfahrene Imker geben dabei den<br />

Jungimkern Tipps und Ratschläge, an<strong>der</strong>e Mitglie<strong>der</strong> geben<br />

Erfahrungen und Wissen weiter, welches sie beim Besuch<br />

von Vorträgen zum Thema Imkerei erfahren haben. Beson<strong>der</strong>s<br />

die neuesten Erkenntnisse beim Kampf gegen die Varroamilbe<br />

sind für alle Imker wichtig. Richtet diese doch große<br />

Schäden bis hin zu Verlusten bei den Bienenvölkern an.<br />

Während die Treffen bisher immer außerhalb <strong>der</strong> „Saison“<br />

stattfanden, die von Anfang April bis Anfang August dauert,<br />

soll es in diesem Jahr auch in den Sommermonaten eine<br />

Zusammenkunft geben. Bei dieser ist eine Standbegehung<br />

Der Imkerverein Täler e.V.<br />

(Besuch eines Bienenhauses) geplant, zu <strong>der</strong> auch Interessierte<br />

recht herzlich eingeladen werden. Dabei sind beson<strong>der</strong>s<br />

diejenigen angesprochen, die sich vielleicht schon mit<br />

dem Gedanken tragen, sich <strong>der</strong> Imkerei zu widmen und sich<br />

noch nicht für die Imkerei entscheiden konnten.<br />

Auch wenn die Bienen in <strong>der</strong> Saison viel Aufmerksamkeit<br />

brauchen, man keinen langen Sommerurlaub planen sollte<br />

und es am Bienenstock immer etwas zu tun gibt, ist die<br />

Imkerei ein schönes Hobby. Es ist eben halt nur mit Honigschleu<strong>der</strong>n<br />

nicht getan und reich wird man auch nicht. Aber<br />

die Nachfrage nach dem Honig und an<strong>der</strong>n Bienenprodukten<br />

in <strong>der</strong> Familie und im Bekanntenkreis kann gedeckt werden,<br />

und mit den Einnahmen können dann die Ausgaben für Zucker,<br />

<strong>der</strong> den Bienen als Ersatz für den entnommenen Honig<br />

wie<strong>der</strong> zugeführt werden muss, Gläser, Medikamente gegen<br />

die Milbe und sonstiges Material ausgegeben werden.<br />

Für die Zukunft wünscht sich Sophie Heinze, dass sich <strong>der</strong><br />

Verein durch ein paar weitere Jungimker verstärken wird.<br />

Außerdem würde es den Bienen sehr helfen, wenn sie in den<br />

Gärten immer genügend Nahrung (Pollen) finden würden.<br />

So wäre es schön, wenn in den Gärten sich möglichst viele<br />

blühende Pflanzen befinden und idealerweise sich unabhängig<br />

von <strong>der</strong> Jahreszeit (Frühling, Sommer o<strong>der</strong> Herbst) die<br />

Bienen immer etwas Blühendes vorfinden würden. Mit dem<br />

geliebten „Golfrasen“ können die Bienen nämlich nichts<br />

anfangen. Hilfreich wäre es, wenn eine Ecke Wiese nicht<br />

gemäht wird und als Blühfläche stehenbleiben würde. Wir<br />

könnten uns auf diese Weise bei den Bienen für ihre fleißige<br />

Arbeit bedanken. (T.S.)<br />

Ehrenurkunde – ausgestellt am 1.11.1980 – anlässlich des<br />

100-jährigen Bestehens des Vereins „Imker Täler“ Eineborn

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