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DAS MAGAZIN 07/08 2009 - Kölner Philharmonie

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Brooklin Ryder und Kayhan Kalhor (vorne)<br />

Gewandhaus-Quartett<br />

Arditti Quartet<br />

Borodin Quartet<br />

47<br />

Das Neue im Alten,<br />

das Alte im Neuen<br />

Das Quartett-Programm der kommenden Saison<br />

mischt mutig alte und neue Musik<br />

Es gab ja mal eine Zeit, da wollten die<br />

Leute nichts anderes hören als das Allerneueste.<br />

Das war bei Vivaldi so, auch<br />

noch bei Mozart und Beethoven. Heute<br />

scheint es, als sei die Musik ihren Hörern<br />

davongelaufen – aber das trifft nicht zu<br />

für die Besten, die in der nächsten Spielzeit<br />

in den Abonnements „Quartetto“<br />

und „Quartetto plus …“ zu hören sind:<br />

Jörg Widmann, Wolfgang Rihm oder<br />

Kayhan Kalhor, alles Komponisten von<br />

heute, die eine Brücke bauen wollen.<br />

Zum Beispiel wird das Arditti Quartet<br />

mit dem Hilliard Ensemble ganz alte<br />

Musik (Tomás Luis de Victoria, Giovanni<br />

Pierluigi da Palestrina) mit einer Uraufführung<br />

konfrontieren, die Wolfgang<br />

Rihm u. a. im Auftrag der KölnMusik<br />

schreibt. „ET LUX“, eine Arbeit, die sich<br />

auf alte Musik beziehen und dennoch,<br />

nolens volens, neu sein wird. „Im Alten<br />

sollt ihr das Neue erkennen, im Neuen<br />

das Alte“, so sah es schon Sophokles,<br />

und er paraphrasierte damit einen Satz<br />

seines Kollegen, des Philosophen Platon,<br />

der ähnliches seinen Lehrer Sokrates<br />

sagen lässt: „Das Alte ist immer auch<br />

das Neue, in der Kreisbewegung von<br />

Zeit.“ Natürlich klingt Palestrina anders<br />

als Rihm – aber der Karlsruher Komponist,<br />

geboren 1952, weiß sehr gut, dass<br />

seine Musik ohne Palestrina gar nicht<br />

möglich wäre.<br />

Dass die Kunst nicht im Elfenbeinturm<br />

lebt, sondern auch aktuelle Ereignisse<br />

reflektieren kann, zeigt das Konzert am<br />

30. Juni. Der iranische Kurde Kayhan<br />

Kalhor setzt sich zum Beispiel mit dem<br />

irakischen Massaker, das noch Saddam<br />

Hussein über die kurdische Stadt Hallabja<br />

hereinbrechen ließ, in dem Stück „The<br />

Silent City“ auseinander, komponiert für<br />

drei traditionelle iranische Instrumente<br />

und abendländisches Streichquartett:<br />

East meets West. Auch hier wird ein<br />

Auftragswerk der KölnMusik erklingen,<br />

für dieselbe Besetzung. Das Konzert im<br />

August widmet sich wieder mehr dem<br />

Alten: Das Gewandhaus-Quartett spielt<br />

zweimal einen Jubilar dieses Jahres, Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy und einen<br />

der Väter der Moderne: Béla Bartók. Die<br />

Anfänge dieses Quartetts reichen übrigens<br />

zurück bis in die Mendelssohn-<br />

Zeit. Im letzten Jahr feierte das Ensemble<br />

sein 200-jähriges Bestehen, was es<br />

zum ältesten Streichquartett der Welt<br />

macht. Natürlich gaben dessen Musiker<br />

über die Jahrhunderte hin immer<br />

wieder den Bogen weiter, aber es waren<br />

immer Stimmführer des Leipziger<br />

Gewandhausorchesters, die sie beerbten,<br />

darunter sogar Berühmtheiten wie<br />

der Brahmsfreund Joseph Joachim. Vor<br />

allem die Gesamtaufnahme der Beethoven-Quartette<br />

war es im vorletzten<br />

Jahr, die jene singulär deutsche Quartettkultur<br />

herausstrich, und die zeigte,<br />

dass eine Tradition sehr wohl ihre Spuren<br />

hinterlässt, auch wenn die Musiker<br />

selber wechseln.<br />

Im neuen Jahr dann ehrt das Borodin<br />

Quartet seinen Landsmann Alfred<br />

Schnittke, der in diesem Jahr 75 geworden<br />

wäre. Zwei Streichquartette seines<br />

Lehrers Dmitrij Schostakowitsch prälu-<br />

Abonnement<br />

Quartetto<br />

25%<br />

1. Konzert: Mittwoch 02.12.<strong>2009</strong> 20:00<br />

Gewandhaus-Quartett<br />

Frank-Michael Erben Violine<br />

Conrad Suske Violine<br />

Olaf Hallmann Viola<br />

Jürnjakob Timm Violoncello<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett Nr. 6 f-Moll<br />

op. 80, Streichquartett Nr. 3 D-Dur op. 44,1<br />

Béla Bartók Streichquartett Nr. 6 D-Dur Sz 114<br />

2. Konzert: Dienstag 02.02.2010 20:00<br />

Borodin Quartet<br />

Ruben Aharonian Violine<br />

Andrei Abramenkov Violine<br />

Igor Naidin Viola<br />

Vladimir Balshin Violoncello<br />

Dmitrij Schostakowitsch Streichquartett Nr. 1 C-Dur op. 49,<br />

Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110<br />

Alfred Schnittke Streichquartett Nr. 3<br />

Ludwig van Beethoven Streichquartettsatz B-Dur op. 133<br />

„Große Fuge“<br />

3. Konzert: Dienstag 09.03.2010 20:00<br />

Emerson String Quartet<br />

Eugene Drucker Violine<br />

Philip Setzer Violine<br />

Lawrence Dutton Viola<br />

David Finckel Violoncello<br />

Charles Ives Streichquartett Nr. 1 „From the Salvation Army“<br />

Lawrence Dillon Streichquartett Nr. 5 (<strong>2009</strong>) „Through the<br />

Night“ – Deutsche Erstaufführung<br />

Samuel Barber Adagio aus: Streichquartett h-Moll op. 11<br />

Antonín Dvořák Streichquartett Nr. 12 F-Dur B 179 op. 96<br />

„Amerikanisches“<br />

4. Konzert: Dienstag <strong>08</strong>.06.2010 20:00<br />

Kuss Quartett<br />

Jana Kuss Violine<br />

Oliver Wille Violine<br />

William Coleman Viola<br />

Mikayel Hakhnazaryan Violoncello<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett Nr. 17 B-Dur<br />

KV 458 „Jagd-Quartett“<br />

Béla Bartók Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 17 Sz 67<br />

Johannes Brahms Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67<br />

€ 75,–<br />

–,– Chorempore (Z)<br />

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