APPLIKATIONSVERFAHREN UND - ITW Gema AG
APPLIKATIONSVERFAHREN UND - ITW Gema AG
APPLIKATIONSVERFAHREN UND - ITW Gema AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
PULVERBESCHICHTUNGSANL<strong>AG</strong>EN –<br />
KONZEPTE <strong>UND</strong> AUSLEGUNG<br />
Ausgabe 05/2007
Marketing<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Die Ermittlung der relevanten Parameter ...............3<br />
2. Die Versuche bilden die Basis der Auslegung.......5<br />
3. Mögliche Anlagenkonzepte......................................7<br />
4. Die Wahl des Kabinentyps .....................................10<br />
4.1 Einfarbensystem................................................................................... 10<br />
4.2 Farbwechselsysteme............................................................................ 11<br />
4.3 Schnellfarbwechselkabinen .................................................................. 12<br />
5. Die Rückgewinnungssysteme ...............................14<br />
6. Die Dimensionierung der Anlage ..........................17<br />
7. Die Pistoleneinschübe............................................18<br />
8. Die Pistolen .............................................................18<br />
9. Die Objektsteuerung...............................................19<br />
9.1 Die Steuereinschübe ............................................................................ 21<br />
10. Die Frischpulverversorgung ................................22<br />
11. Die Hubgeräte........................................................22<br />
12. Geforderte Sicherheitseinrichtungen .................24<br />
13. Was sonst noch zu beachten ist .........................24<br />
14. Beispiel eines Schnellfarbwechselsystems .......24<br />
14.1 Technische Daten Firma Grammer ...................................................... 27<br />
14.2 Layout Firma Grammer ........................................................................ 28<br />
Konzepte und Auslegung 2
Marketing<br />
1. Die Ermittlung der relevanten Parameter<br />
Wenn es um die Planung einer Pulverbeschichtungsanlage geht, steht am<br />
Anfang häufig der Wunsch oder der Zwang nach einem umweltschonenden<br />
Beschichtungsverfahren oder nach einer weitgehenden Automatisierung des<br />
Beschichtungsverfahrens. Aus den zu beschichtenden Objekten und aus der zu<br />
wählenden Anlagentechnik ergeben sich bereits viele relevante Parameter, die<br />
die Auswahl zwischen den verschiedenen Anlagenkonzepten, System-,<br />
Kabinen- und Rückgewinnungstypen vorgeben. Auch der zu wählende<br />
Automatisierungsgrad wird zu einem grossen Teil bereits hier bestimmt.<br />
Vorgaben aus den Objekten:<br />
Zunächst ist die Festlegung der wesentlichen Parameter vorzunehmen, die<br />
einen Einfluss auf die Gestaltung der Anlage haben. Diese sind:<br />
- Die Menge der zu beschichtenden Teile<br />
- Die Werkstückgeometrie<br />
- Die erforderlichen Schichtstärken<br />
- Die erforderliche Beschichtungsqualität<br />
- Anzahl Farbtöne<br />
- Die prozentuale Verteilung auf Haupt- und Sonderfarben<br />
- Die Häufigkeit der anfallenden Farbwechsel<br />
Vorgaben der Anlagentechnik:<br />
Weitere Parameter, die einen Einfluss auf die Wahl der Beschichtungskabine<br />
haben sind:<br />
- Der Kettenförderer<br />
- Die Gehängegestaltung<br />
Konzepte und Auslegung 3
Marketing<br />
Der Kettenförderer dient dem Werkstücktransport und somit der<br />
Automatisierung des Beschichtungsablaufes. Je nach Bedürfnis kommen<br />
Einfachstrang-, Kreis- oder „Power & Free“-Förderer zum Einsatz. Für eine<br />
reibungslose Förderung braucht es eine produktionsgerechte<br />
Gehängegestaltung. Eine universelle Verwendung von Haken und<br />
Warenträgern sollte möglich sein. Ein Behängungsplan gestattet aufgrund der<br />
geforderten Kapazität die Ermittlung der Kettenfördergeschwindigkeit. Wie die<br />
Warengehänge aussehen sollten, richtet sich nach der für die Applikation<br />
geeignete Anordnung. Um Produktionsstops zu vermeiden, werden zwei<br />
Gehängesätze empfohlen. So kann ein Satz gereinigt werden, während der<br />
andere gereinigt wird. Bevor die Werkstücke beschichtet werden können,<br />
müssen sie von allen Verunreinigungen wie Fetten, Ölen usw. befreit werden.<br />
Dies geschieht in der Vorbehandlungsanlage, die auf die zu beschichtenden<br />
Werkstücke abzustimmen ist. Von der Qualität der Vorbehandlung hängt das<br />
spätere Beschichtungsergebnis ab. Die Teile müssen trocken und mit max.<br />
40 °C Restwärme in die Beschichtungskabine einlaufen können.<br />
Anlagenbeispiele<br />
Aus den baulichen Verhältnissen:<br />
Die letzten, abzuklärenden Parameter sind noch:<br />
- Die Platzverhältnisse<br />
- Die Bodenbeschaffenheit<br />
- Andere störende Einflüsse (Luftströmungen etc.)<br />
Der Boden muss elektrostatisch leitfähig sein und im Umfeld des geplanten<br />
Kabinenstandortes dürfen keine die Beschichtungsqualität störende Einflüsse<br />
wie Luftturbulenzen oder Lösungsmitteldämpfe vorhanden sein. Auch sind zu<br />
hohe Raumtemperaturen zu vermeiden. Damit sind alle wesentlichen<br />
Parameter gesammelt. Zu diesem Zeitpunkt kann die Wahl des geeigneten<br />
Anlagentyps erfolgen. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Einfarben-,<br />
Mehrfarben- und Schnellfarbwechselsystemen, die je nach Bedürfnissen in<br />
verschiedenen Automationsstufen, mit oder auch ohne Handbeschichtung<br />
betrieben werden können.<br />
Konzepte und Auslegung 4
Marketing<br />
2. Die Versuche bilden die Basis der Auslegung<br />
Für die Auslegung einer automatischen Beschichtungsanlage ist die<br />
Durchführung von Beschichtungsversuchen unerlässlich. Die Versuche geben<br />
Aufschluss über Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit der geplanten Anlage,<br />
und über die einzusetzende Anzahl der Beschichtungspistolen sowie deren<br />
Anordnung. Über Schichtstärkenmessungen und Auswiegen des aufgetragenen<br />
Pulvers ist die Wirtschaftlichkeit der Beschichtung errechenbar. Nur anhand der<br />
Originalteile und am besten in Anwesenheit des Kunden, kann eine qualitative<br />
Beurteilung erfolgen. Das hierbei einzusetzende Beschichtungspulver sollte in<br />
Farbe und Qualität möglichst jetzt schon den Anforderungen des Endproduktes<br />
entsprechen.<br />
Die Vorbereitungen:<br />
- Auswahl der Versuchsteile<br />
- Auswahl der Qualität und Farbe des Pulvers<br />
- Vorbehandlung der Teile<br />
Das Versuchsziel:<br />
- Ermittlung des Automatisierungsgrades<br />
- Ermittlung der technischen Auslegung der Applikation<br />
- Ermittlung der Schichtstärkenverteilung<br />
- Ermittlung des Pulververbrauchs<br />
Der Versuchsbericht:<br />
- Er dokumentiert alle Beschichtungsparameter<br />
Ein ausführlicher Versuchsbericht bildet die Basis für eine spätere<br />
Angebotserstellung. Die dokumentierten Daten sämtlicher<br />
Beschichtungsparameter sowie die Bewegungsabläufe und<br />
Hubgeräteinstellungen werden zur Inbetriebnahme und Produktionsaufnahme<br />
vom Servicetechniker und vom Kunden benötigt<br />
Konzepte und Auslegung 5
Marketing<br />
Beispiele eines Versuchberichts<br />
Konzepte und Auslegung 6
Marketing<br />
3. Mögliche Anlagenkonzepte<br />
Nachfolgend zeigen wir Ihnen die gängigsten Anlagenkonzepte. Sie sind alle<br />
sowohl mit normalen Kabinen, wie auch mit den sogenannten<br />
Schnellfarbwechselanlagen realisierbar:<br />
Eine Kabine / Zwei Rückgewinnungssysteme:<br />
Konventioneller Farbwechsel mit zusätzlicher Rückgewinnung. Nach der<br />
Kabinen- und Pistolenreinigung werden die Rückgewinnungssysteme<br />
ausgewechselt.<br />
Verfahrbare Kabinen:<br />
1 Kabine / 2 Rückgewinnungssyteme<br />
Durch verfahrbare Kabinen, die wechselweise betrieben werden, ist die<br />
Kabinenreinigung ausserhalb des Kettenförderers möglich.<br />
Verfahrbare Kabinen<br />
Konzepte und Auslegung 7
Marketing<br />
Kabinen mit getrennten Linien:<br />
Zwei komplett getrennte Förderlinien werden durch zwei Beschichtungskabinen<br />
geführt. Während in der einen Kabine beschichtet wird, kann die andere Kabine<br />
gereinigt werden.<br />
Getrennte Förderlinien<br />
Verfahrbare Kabinen mit 2 Linien:<br />
Durch zwei Förderer in Kombination mit verfahrbaren Kabinen wird eine sehr<br />
hohe Flexibilität erreicht. Nachteilig ist der grosse Platzbedarf.<br />
2 Förderlinien mit verfahrbaren Kabinen<br />
Konzepte und Auslegung 8
Marketing<br />
Kabinen mit Power&Free Förderer:<br />
Beim Power&Free Förderer durchlaufen die Teile gemeinsam die<br />
Vorbehandlung und den Ofen, aber steuern getrennt die jeweilige Kabine an.<br />
So kann die eine Kabine gereinigt werden, während die andere in Betrieb ist.<br />
Meistens sind Power&Free Fördersysteme nur dann wirtschaftlich einsetzbar,<br />
wenn noch andere fördertechnische Aufgaben durch ein Power&Free System<br />
gelöst werden können.<br />
Power & Free System<br />
Konzepte und Auslegung 9
Marketing<br />
4. Die Wahl des Kabinentyps<br />
4.1 Einfarbensystem<br />
Grundsätzlich unterscheiden wir bei den Kabinentypen zwischen Kabinen für<br />
den Einfarben-, den Mehrfarben- und den Schnellfarbwechsel-Einsatz. In der<br />
Regel sind die Anlagenelemente heute in Modulbauweise aufgebaut. So sind<br />
die einzelnen Systemelemente, je nach Bedürfnis und Anwendungsfall,<br />
untereinander austauschbar. Kabinen werden heute entweder konventionell aus<br />
Stahl oder aber in Sandwich- Bauweise aus Kunststoff hergestellt. Die<br />
Kunststoffkabinen sind zwar wesentlich teurer als die Stahlkabinen, sind aber<br />
auch schneller gereinigt, da das Pulver viel weniger an den Wänden haften<br />
bleibt. Alle nachfolgend beschriebenen Kabinentypen sind sowohl in Kunststoff-<br />
wie auch in Stahlbauweise erhältlich.<br />
Stahlblech unbeschichtet<br />
Reinigungszeit: 100%<br />
Pulveransammlung: 100%<br />
Stahlblech beschichtet<br />
Reinigungszeit: 95%<br />
Pulveransammlung: 95%<br />
Kunststofffolie<br />
Reinigungszeit: 20%<br />
Pulveransammlung: 5%<br />
Kunststoff (Sandwich)<br />
Reinigungszeit: 20%<br />
Pulveransammlung: 5%<br />
Vergleich der Kabinenbauweisen<br />
Kabine mit Filterrückgewinnung und Rakelsystem eignen sich für den<br />
Einfarbenbetrieb. Sie haben auch bei grossen Luftmengen nur einen mittleren<br />
Platzbedarf und sind mit einem Rakel ausgerüstet. Durch ihre einfache<br />
Konstruktion sind sie äusserst betriebssicher und wartungsfreundlich und<br />
stellen keine grossen Anforderungen an ihren Betreiber. Die Pulverwege sind<br />
kurz und damit auch sehr pulverschonend.<br />
Einfarbensystem MRS<br />
Konzepte und Auslegung 10
Marketing<br />
4.2 Farbwechselsysteme<br />
Kabinen mit Filterbandrückgewinnung:<br />
Sie eignen sich für grosse Einfarbensysteme mit vielen Pistolen. Sie verfügen<br />
über eine gleichmässige, langsame Luftführung und eignen sich besonders für<br />
empfindliche Applikationen. Durch die Abluft wird das Pulver sofort auf das<br />
Filterband gesogen und ausgetragen. Das Rückgewinnungssystem ist immer<br />
gleich gross, das Abluftsystem wird der Kabinengrösse angepasst. Der<br />
Abscheidegrad solcher Filterbandrückgewinnungen ist mit ca. 99 % extrem<br />
hoch.<br />
MFR Filterbandkabine<br />
Kabinen mit Multizyklonrückgewinnung<br />
Sie eignen sich für bis zu maximal drei oder vier Farbwechsel pro Tag. Sie<br />
haben auch bei grossen Luftmengen nur einen mittleren Platzbedarf und<br />
werden mit einer Multizyklonrückgewinnung ausgerüstet. Sie sind äusserst<br />
betriebssicher, wartungsfreundlich und einfach zu bedienen. Die Pulverwege<br />
sind kurz und damit auch sehr pulverschonend.<br />
MRS Mehrfarbensystem<br />
Konzepte und Auslegung 11
Marketing<br />
4.3 Schnellfarbwechselkabinen<br />
Ab fünf Farbwechsel pro Tag lohnt sich der Einsatz eines<br />
Schnellfarbwechselsystems mit einer speziell für einen schnellen Farbwechsel<br />
konstruierten Kabine. Diese sind wahlweise ganz ohne oder mit bis zu zwei<br />
Handbeschichtungsöffnungen, die als Vor- oder Nachbeschichtungsstation<br />
ausgelegt werden, erhältlich. Eine vertikale Pistolenanordnung vereinfacht eine<br />
objektbezogene Einstellung und spart Platz. Die Kunststoffwände der Kabinen<br />
verhindern eine Pulveransammlung, was durch eine zentrale Absaugung<br />
unterstützt wird. Die Reinigung der Kabine erfolgt in der Regel manuell mittels<br />
einer Luftdüsenlanze.<br />
Magic Cylinder mit Anlagenbeispielen<br />
Magic Plus Anlagenbeispiele<br />
Konzepte und Auslegung 12
Marketing<br />
Auswahlkriterien für Kabinenoberbauten in Zusammenhang mit dem<br />
Farbwechsel:<br />
Auswahlkriterien Blech<br />
beschichtet<br />
Dauerhaftigkeit<br />
Kratzfestigkeit<br />
Reinigungsfreundlichkeit<br />
Pulveransammlung klein<br />
Pulverhaftung wenig<br />
Sicherheit<br />
Investition klein<br />
bis 6 Pistolen<br />
bis 10 Pistolen<br />
bis 15 Pistolen<br />
mehr als 15 Pistolen<br />
bis 1 Farbwechsel pro Tag<br />
bis 2 Farbwechsel pro Tag<br />
3 bis 4 Farbwechsel pro Tag<br />
5 und mehr Farbwechsel<br />
pro Tag<br />
Objekthöhe bis 1500 mm<br />
Objekthöhe bis 2000 mm<br />
Objekthöhe bis 2500 mm<br />
Objekthöhe bis 3000 mm<br />
Objekthöhe > 3000 mm<br />
Ausbaubarkeit<br />
8<br />
8<br />
5<br />
4<br />
5<br />
10<br />
10<br />
10<br />
8<br />
5<br />
2<br />
10<br />
8<br />
5<br />
2<br />
10<br />
8<br />
5<br />
2<br />
0<br />
10<br />
Blech<br />
rostfrei<br />
10<br />
10<br />
5<br />
4<br />
4<br />
10<br />
9<br />
10<br />
8<br />
5<br />
2<br />
10<br />
8<br />
5<br />
2<br />
10<br />
8<br />
5<br />
2<br />
0<br />
10<br />
Kunststoff<br />
Sandwich<br />
8<br />
7<br />
10<br />
10<br />
10<br />
8<br />
6<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
8<br />
8<br />
10<br />
8<br />
10<br />
10<br />
10<br />
8<br />
6<br />
5<br />
Kunststoff<br />
Folie<br />
10 = sehr gut geeignet, 1 = nicht geeignet, * Folie bei jedem Farbwechsel erneuert, •Folienbreite<br />
limitiert auf 2.5m<br />
Konzepte und Auslegung 13<br />
-*<br />
-*<br />
-*<br />
10<br />
10<br />
8<br />
8<br />
10<br />
10<br />
5 •<br />
2<br />
8<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
2
Marketing<br />
5. Die Rückgewinnungssysteme<br />
Nur Filterrückgewinnung mit Rakel:<br />
Reine Filterrückgewinnungssysteme eignen sich ausschliesslich für den<br />
Einfarbenbetrieb. In der Regel werden sie mit einem Rakel ausgerüstet. Ihr<br />
Abscheidegrad beträgt ca. 99,9%.<br />
Filterrückgewinnung mit Rakel<br />
Filterbandanlagen mit Filter:<br />
Filterbandkabinen mit Nachfilter für die Reinigung der Abluft vom Feinstaub,<br />
eignen sich ausschliesslich für den Einfarbenbetrieb. Ihr Abscheidegrad beträgt<br />
ca. 99,9%.<br />
Filterbandanlage mit Filter<br />
Filterbandanlagen mit Minizyklon:<br />
Filterbandkabinen die mit einem Minizyklon ausgerüstet sind eignen sich für bis<br />
zu einem Farbwechsel pro Tag. Ihr Abscheidegrad beträgt ca. 98%.<br />
Filterbandanlage mit Monozyklon<br />
Konzepte und Auslegung 14
Marketing<br />
Multizyklon kombiniert mit Rakel:<br />
Multizyklonanlagen werden, wenn die Kabine lang oder mit vielen Pistolen<br />
bestückt ist mit einem Rakel ausgerüstet. Da der Rakel die Reinigung der<br />
Kabine erschwert, eignen sie sich für ein bis zwei Farbwechsel pro Tag. Ihr<br />
Abscheidegrad beträgt ca. 93%<br />
Multizyklon mit Rakel<br />
Multizyklon ohne Rakel:<br />
Multizyklonanlagen eignen sich für bis zu drei oder vier Farbwechsel pro Tag.<br />
Ihr Abscheidegrad beträgt ca. 93%.<br />
Multizyklon ohne Rakel<br />
Konzepte und Auslegung 15
Marketing<br />
Monozyklon:<br />
Alle Farbwechselkabinen, sowohl Blech- wie auch Kunststoffkabinen, werden<br />
mit Monozyklonen ausgerüstet. Der Abscheidegrad eines Monozyklons beträgt<br />
ca. 95%.<br />
MagicPlus ® Pulverkreislauf<br />
MagicCylinder ® Pulverkreislauf<br />
Konzepte und Auslegung 16
Marketing<br />
6. Die Dimensionierung der Anlage<br />
Die beschriebenen Kabinentypen und Rückgewinnungsanlagen sind alle in<br />
verschiedenen Grössen erhältlich. Ihrer richtigen Dimensionierung kommt ein<br />
hoher Stellenwert zu, da eine Überdimensionierung nur unnötige Kosten<br />
verursacht, während eine Unterdimensionierung schnell zu Lasten der<br />
Beschichtungsqualität und der Sicherheit geht. Die wesentlichen Parameter zur<br />
Dimensionierung der Kabine und ihres Rückgewinnungssystems sind:<br />
- die errechnete Abluftmenge<br />
- die eingebrachte Pulvermenge<br />
- die Pistolenanzahl<br />
- der gewünschte Rückgewinnungsgrad<br />
- die Qualitätsanforderungen<br />
- die Platzverhältnisse<br />
MagicCylinder ® Anlagenkonfiguration<br />
Konzepte und Auslegung 17
Marketing<br />
7. Die Pistoleneinschübe<br />
8. Die Pistolen<br />
Diese dienen zur Einstellung der Beschichtungswerte für jede einzelne Pistole.<br />
Dies sind insbesondere Pulvermenge, Luftmenge, Elektrodenspülluft,<br />
Hochspannung und Stromstärke. Es stehen Geräte mit unterschiedlichem<br />
Beschichtungskomfort zur Verfügung. Konventionelle Steuerungen mit<br />
Handeinstellung für Förder- und Dosierdruck, sowie Hochspannung der Pistole<br />
und eine proportional geregelte Steuerung mit Programmspeicherung für alle<br />
relevanten Beschichtungsparameter.<br />
Pistolensteuerung OptiStar<br />
Bei den Pistolen unterscheiden wir zwischen Corona- und Tribo-Pistolen. Die<br />
Corona-Pistole ist eine Hochspannungspistole, die für alle Pulverarten<br />
eingesetzt werden kann. Mit der SuperCorona steht auch eine Ionenreduzierte<br />
Aufladeform zur Verfügung, die die Applikation dickerer Pulverschichten ohne<br />
die leidige Orangenhaut ermöglicht. Dasselbe Prinzip gilt auch für die Email-<br />
Beschichtung, nur dass die Pistolen aufgrund der abrasiven Eigenschaften des<br />
Emailpulvers aus anderen Materialien hergestellt werden. Die Tribo- Pistole ist<br />
eine Reibungspistole ohne Hochspannungsversorgung und braucht ein speziell<br />
behandeltes Pulver. Die Pulverglocke funktioniert ähnlich wie eine<br />
Nasslackglocke, wird aber sinnvollerweise nur dann eingesetzt, wenn in einer<br />
Kabine ausschliesslich Flachteile in nur einer Farbe beschichtet werden. Für die<br />
verschiedenen Applikationen stehen je nach den Anforderungen, die das zu<br />
beschichtende Objekt an die Beschichtung stellt, auch verschiedene<br />
Mundstücke für die Pistolen zur Verfügung.<br />
Automatikpistolen OptiGun<br />
Konzepte und Auslegung 18
Marketing<br />
9. Die Objektsteuerung<br />
Während ein einfaches Handgerät mit einer einzelnen Pistolensteuerung<br />
auskommt, hat eine automatische Anlage höhere Anforderungen bis hin zur<br />
Gesamtanlagensteuerung. Folgende Automatisierungsstufen sind heute im<br />
Beschichtungsbereich möglich:<br />
Automatisierungstufe 1:<br />
Lückensteuerung für Pistolengruppen:<br />
Bei dieser Funktion wird das zu beschichtende Objekt am Kabineneingang von<br />
einer Lichtschranke erfasst und alle Pistolen etwas verzögert eingeschalten. Bei<br />
einer Lücke werden die Pistolen wiederum mit einer Verzögerung<br />
ausgeschalten.<br />
Schema Automatisierungsstufe 1<br />
Automatisierungstufe 2:<br />
Lückensteuerung für Einzelpistolen:<br />
Bei dieser Funktion werden die Pistolen einzeln eingeschalten. Bei einer Lücke<br />
werden die Pistolen wiederum mit einer Verzögerung ausgeschalten. Ab dieser<br />
Automatisierungsstufe kann die Steuerung in eine übergeordnete<br />
Kabinensteuerung (SPS) integriert werden.<br />
Schema Automatisierungsstufe 2<br />
Konzepte und Auslegung 19
Marketing<br />
Automatisierungstufe 3:<br />
Lückensteuerung und Breitenzustellung:<br />
Die Lückensteuerung funktioniert immer noch wie oben beschrieben. Bei der<br />
Breitenzustellung werden die Hubgeräte bei Beschichtungsbeginn auf die Breite<br />
des breitesten Objektes eingefahren und nach Beendigung des<br />
Beschichtungsvorganges wieder aus der Kabine hinausgefahren.<br />
Automatisierungstufe 4:<br />
Höhenerkennung und Breitenzustellung mit vertikaler Pistolenanordnung:<br />
Die Breitenzustellung erfolgt noch immer auf das breiteste Objekt. Hingegen<br />
werden die Beschichtungshöhen erkannt und nur so viele Pistolen<br />
eingeschalten, wie zur Beschichtung des jeweiligen Objektes nötig sind.<br />
Schema Automatisierungsstufen 3+4<br />
Automatisierungstufe 5:<br />
Höhenerkennung und Breitenzustellung mit horizontaler Pistolenanordnung:<br />
Die Breitenzustellung erfolgt noch immer auf das breiteste Objekt. Jetzt passt<br />
die Höhenerkennung die Hubgerätbewegung der Z-Achse der Höhe der<br />
einzelnen Objekte an. Entsprechend der Hubhöhe werden die Pistolen zu- oder<br />
abgeschaltet, sowie die Pulvermenge mit den OptiTronic Einschüben geregelt.<br />
Schema Automatisierungsstufe 5<br />
Konzepte und Auslegung 20
Marketing<br />
9.1 Die Steuereinschübe<br />
Automatisierungstufe 6:<br />
Der vollautomatische Betrieb:<br />
Die Objekte werden nicht mehr aufgrund der erfassten Geometrie beschichtet,<br />
sondern nur noch über die Lichtschranke erkannt und das, zu dem jeweiligen<br />
Objekt gehörende, Beschichtungsprogramm in Gang gesetzt. Hier erfolgt auch<br />
die Breitenzustellung auf die entsprechende Objektbreite und nicht mehr nur auf<br />
das breiteste Objekt. In diese Stufe fällt auch die synchronisierte Beschichtung,<br />
bei der die Hubgeräte mit dem Objekt mitfahren und mehrere Achsen<br />
miteinander verfahren werden müssen.<br />
Schema Automatisierungsstufe 6<br />
Grundsätzlich besteht eine Anlagensteuerung aus einem Steuerschrank mit<br />
verschiedenen Einschüben, welche die einzelnen Funktionen der Pistolen,<br />
Hubgeräte, etc. steuern. Je nach Automatisationsstufe können folgende<br />
Einschübe zum Einsatz kommen:<br />
Die Kontrollsteuerungen:<br />
Die Verriegelungssteuereinschübe dienen zur Kontrolle und Freigabe von<br />
Verriegelungsfunktionen in Anlagen mit fluidisierten Pulverbehältern sowie zur<br />
Anzeige des Pulverbehälterstatus. Die OptiMaster Einschübe erlauben ein<br />
individuelles Anpassen an alle anlagespezifischen Bedürfnisse und steuern die<br />
Freigabe von Vorfluidisierung und Fluidisierung des Pulverbehälters, sowie bis<br />
zu 32 Pistoleneinschübe. Die OptiMaster Einschübe gibt es in zwei<br />
verschiedenen Automatisierungsgraden.<br />
Die Frischpulverversorgungssteuerungen:<br />
Die OptiPlus Frischpulver-Steuereinschübe überwachen und steuern den<br />
Pulvertransport aus dem Pulvergebinde in den Pulverbehälter. Diese Einschübe<br />
gibt es in zwei verschiedenen Automatisierungsgraden.<br />
Konzepte und Auslegung 21
Marketing<br />
10. Die Frischpulverversorgung<br />
11. Die Hubgeräte<br />
Frischpulversysteme werden eingesetzt, wenn der Pulververbrauch hoch ist,<br />
und die Qualitätsanforderungen eine konstante Zumischung von Frischpulver<br />
zum zurückgewonnen Pulver verlangen. Abhängig von der Anlagengrösse<br />
(Anzahl Pistolen) und dem Liefergebinde der Pulverlieferanten kommen<br />
verschiedene Systeme zum Einsatz. Das geht von der Frischpulverversorgung<br />
aus dem Original 25 kg Gebinde des Pulverherstellers bis hin zum<br />
Fördersystem zur direkten Frischpulverversorgung aus dem Original 250 - 500<br />
kg Big Bag des Pulverherstellers.<br />
Hubgeräte haben die Aufgabe die Pistolen zu bewegen. Je nach<br />
Anwendungsfall sind verschiedene Ausführungen wählbar. Während für den<br />
einfachsten Fall ein einfaches Kurzhubgerät durchaus genügen kann, muss für<br />
eine komplexere Beschichtung ein Hubgerät mit Mitfahrmöglichkeit eingesetzt<br />
werden. Das optimale Hubgerät und seine optimalen Einstellungen wurden<br />
bereits beim Beschichtungsversuch ermittelt und dokumentiert. Durch die<br />
kundenspezifische Auslegung der Hubgeräte wird erst eine exakt<br />
reproduzierbare Beschichtungsleistung von einheitlicher Gleichmässigkeit und<br />
Schichtstärke möglich. Die Automaten können je nach Aufwand in bis zu drei<br />
Dimensionen arbeiten. Im Grossbetrieb bedeuten mehrere zweidimensionale<br />
Hubgeräte mit mehreren Pistolen nichts Aussergewöhnliches mehr, zumal<br />
diese von einer einzigen kompakten Steuerung aus beherrschbar sind und eine<br />
einheitliche Qualitätsbeschichtung garantieren. Die Hubgerät-Steuerung mit<br />
Mikroprozessor-Steuerung garantiert die konstante Hubgeschwindigkeit und die<br />
exakte Einhaltung der Umkehrpunkte. Die auf Fördergeschwindigkeit und<br />
Hubhöhe abgestimmten Einstellung können abgespeichert und jederzeit<br />
abgerufen werden. Die Geschwindigkeit des Kettenförderers und die<br />
Hubbewegungen für eine optimale Beschichtungsqualität stehen in einem<br />
mathematischen Zusammenhang.<br />
Hubgerät ZA04 am MagicCylinder ®<br />
Konzepte und Auslegung 22
Marketing<br />
Die Hubgerätesteuerungen:<br />
Die CR03 Steuerungen (<strong>Gema</strong>tic) dienen der freien Programmierung von<br />
Hubgerät- und Achsbewegungen. Die Steuerung lässt sich sowohl manuell über<br />
Tastatur, als auch extern über digitale Steuersignale ansteuern. Bis zu acht<br />
Achsen können mit der Steuerung CR03 angesteuert werden. CAN-Bus<br />
Technologie und ein Editor für Achsenprogramme, Hubstationsprogramm und<br />
für allgemeine Einstellungen sind integriert.<br />
Steuerung OptiMove<br />
Konzepte und Auslegung 23
Marketing<br />
12. Geforderte Sicherheitseinrichtungen<br />
Neben der Einhaltung der max. zulässigen Pulverkonzentration müssen<br />
Sicherheitseinrichtungen installiert werden. Grundsätzlich ist bei automatischer<br />
Beschichtung die Kabine mit einer selbsttätig wirkenden<br />
Brandunterdrückungsanlage auszurüsten. Bei Verwendung von Zyklonen ist<br />
zusätzlich eine Flammsperre vor dem Zyklon bzw. Nachfilter zu errichten.<br />
Beides wird heute vorzugsweise durch CO2 Löschanlagen erreicht.<br />
13. Was sonst noch zu beachten ist<br />
Zur Sicherstellung eines störungsfreien Betriebes ist eine Druckluftaufbereitung<br />
zwingend erforderlich. Der maximal zulässige Wasserdampfgehalt von 1,3<br />
g/Nm3 und der maximal zulässige Öldampfgehalt von 0,1 ppm sind nur durch<br />
Einsatz eines Druckluftkältetrockners mit nachgeschaltetem Feinfilter zu<br />
erreichen. Für besonders hohe Qualitätsansprüche wird heute häufig der<br />
gesamte Pulverkreislauf in eine Umkabine mit Überdruck gebaut. Um<br />
Staubeintragung aus der Werkhalle zu verhindern, wird dieses Konzept oft mit<br />
zusätzlicher Klimatisierung realisiert. Das Ergebnis ist eine hervorragende<br />
Oberfläche mit sehr geringen Ausschussraten.<br />
14. Beispiel eines Schnellfarbwechselsystems<br />
Die Firma Grammer <strong>AG</strong> in Amberg ist weltweit führend in der innovativen<br />
Entwicklung und Herstellung von Fahrer- und Passagiersitzen sowie Produkten<br />
für die PKW-Innenausstattung. Dazu zählen Kopfstützen, Armlehnen und<br />
Mittelkonsolen. Über 7000 Mitarbeiter, verteilt auf 24 konsolidierte<br />
Gesellschaften in 13 Ländern, entwickeln und produzieren auf diesem Gebiet<br />
Problemlösungen, die anerkannt und systematisch zur Sicherheit, zur<br />
Gesunderhaltung und zum Wohlbefinden des Menschen beitragen. Diese<br />
Philosophie hat bei Grammer Tradition, denn 1954 übernahm Georg Grammer<br />
mit 23 Jahren die traditionsreiche Sattlerei seines Vaters und gründete noch im<br />
selben Jahr einen Betrieb zur Fabrikation von Sitzkissen für Traktorschalen.<br />
Inzwischen sind aus den Sitzkissen technisch hochstehende Sitzsysteme<br />
geworden, welche z.B. in LKWs, Baumaschinen oder modernen Eisenbahnen<br />
wie dem Transrapid in Shanghai oder den ICE’s eingesetzt werden. 1976 wurde<br />
ein innovatives Verfahren zur Herstellung der Sitze, die sogenannte<br />
Hinterschäumtechnik, eingeführt. Diese damals einmalige Technologie setzte<br />
den Grundstein für ein neues Kapitel der Polsterherstellung und wurde seitdem<br />
ständig verbessert und verfeinert.<br />
Die positive Einstellung gegenüber dem Einsatz moderner Technologien in der<br />
Produktion ist bei Grammer geblieben. Dies wurde auch ersichtlich, als es<br />
darum ging die vorhandene Nasslackieranlage zu ersetzen. In dieser Anlage<br />
war eine kleine Handpulverhandbeschichtungsanlage integriert. Diese war mit<br />
einem<br />
1 Meter hohen Podest ausgerüstet, was vom Handbeschichter eine<br />
beträchtliche Kondition abverlangte, besonders wenn man die klimatischen<br />
Bedingungen in einer Nasslackanlage in Betracht zieht!<br />
Konzepte und Auslegung 24
Marketing<br />
Bereits 1998 wurde über die Ablösung der Nasslackanlage durch<br />
Pulverbeschichtung diskutiert. Damals wurden erste Versuche gefahren. Aus<br />
Kostengründen wurde dieses Projekt aber nicht realisiert, da die<br />
Nasslackanlage noch ohne Probleme funktionierte.<br />
Als dann die Steuerung der Nasslackanlage ausfiel, der Boden der Anlage<br />
durchgerostet war und Revisionskosten von € 90’000.-<br />
anstanden, wurde die Chance genutzt, über eine neue, moderne<br />
Pulverbeschichtungsanlage nachzudenken. Nasslack wollte und konnte man<br />
nicht weiter verwenden. Zum einen, da eine kratzfeste Tauchlackierung nur<br />
sehr schwer zu realisieren gewesen wäre. Zum anderen, da man bei Grammer<br />
ein Akzent bezüglich Umweltschutz setzten wollte.<br />
Auf dem Gebiet der Sitzsysteme nimmt die Farbenvielfalt ständig zu, zumal<br />
jeder Transportverbund seine persönliche Farbe hat. Bei Grammer ist die ganze<br />
Produktion auch extrem auf „Just in Time“ ausgelegt. Täglich werden 2000<br />
Fahrersitze für Traktoren, Baumaschinen und Stapler in einer Vielzahl von<br />
Varianten, sowie 400 Passagiersitze für die Bahn, ausgeliefert. Durch diese<br />
Vorgaben wurde klar, dass nur ein hochflexibles Schnellfarbwechselsystem zur<br />
Pulverbeschichtung in Frage kommen konnte! Man entschied sich für das<br />
System „MagicCylinder“ von <strong>ITW</strong> <strong>Gema</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Nach einer Anlagenbesichtigung bei Wanzl, Laupheim, und intensiven<br />
Versuchen im Applikationslabor von <strong>ITW</strong> <strong>Gema</strong> <strong>AG</strong> in St.Gallen, Schweiz,<br />
wurde November 2001 mit der Installation der neuen Anlage begonnen. Dabei<br />
ist zu bemerken, dass Grammer keinen Produktionsausfall hatte, da die<br />
bestehende Handkabine der Pulverbeschichtungsanlage vorher verschoben<br />
und wieder in Betrieb genommen wurde. Durch die Besichtigung bei Wanzl kam<br />
man auf die Idee, die Kabinen ebenfalls ebenerdig zu installieren. Dabei von<br />
Vorteil war, dass die Gruben der Nasslackanlagen dazu teilweise verwendet<br />
werden konnten.<br />
Warum „Kabinen“? Nun, die bestehende Handbeschichtungskabine wurde nach<br />
hinten verschoben und der Förderer abgesenkt. So schuf man die Möglichkeit,<br />
bei Kleinstserien kurzfristig auf der Handkabine zu pulvern.<br />
Die Hauptanlage aber, der „MagicCylinder“, wurde mit einer Vor- und<br />
Nachbeschichtungsstation ausgestattet um schwierige Teile allenfalls auch<br />
manuell beschichten zu können. Die Kabine kann Teilegrössen bis zu einer<br />
Höhe von 1’500 mm und einer Breite von 1’000 mm aufnehmen, die<br />
Vorbehandlung Teile von bis 2’800 mm Länge. Dies bei einer maximalen<br />
Kettengeschwindigkeit von 4 m/min.<br />
Alle Teile werden übrigens vorgängig tauchlackiert. Gemäss Herr Standecker,<br />
Teamleiter Lackieranlage, hat sich die Kombination Tauchlackierung /<br />
Pulverlackierung als qualitativ am besten erwiesen.<br />
Zur kontinuierlichen Frischpulverzufuhr in den Kreislauf, ist das Pulverzentrum<br />
mit einer Absaugstation versehen. Diese saugt direkt aus dem Gebinde<br />
Frischpulver an und bringt dieses direkt in die Rohrleitung zum Zyklon ein. Dies<br />
erhöht die Qualität der Beschichtung zusätzlich.<br />
Wie sind die ersten Erfahrungen mit der neuen Anlage? Herr Fochtner,<br />
Fertigungsbereichsleiter: „Die Integration in die bestehende Anlage funktionierte<br />
sehr gut. Besonders hervorzuheben ist die fachliche Betreuung durch Herr<br />
Herget, lokaler Verkaufsagent von <strong>ITW</strong> <strong>Gema</strong> <strong>AG</strong>. Seine fachliche Kompetenz<br />
hat uns sehr geholfen und war in allen Belangen eine grosse Bereicherung.“<br />
Konzepte und Auslegung 25
Marketing<br />
„Der MagicCylinder war von Anfang an unser Favorit, insbesondere da die<br />
Reinigung von aussen erfolgen kann und die Kabine nicht begeht werden muss.<br />
Dies ist von sicherheitstechnischer und arbeitsmedizinischer Seite aus gesehen<br />
ein sehr grosser Vorteil dieses Systems“<br />
Herr Standecker ergänzt: „ Bezüglich Personaleinsparung und<br />
Materialrückgewinnung hat das System alle unsere Anforderungen bestens<br />
erfüllt.<br />
Auch die ökologische Seite ist nicht ausser Acht zu lassen. Früher hatten wir<br />
Sondermüllabgaben für die Nasslackierung von<br />
ca. € 20’000 / jährlich zu entrichten und heute können wir voll auf<br />
Rückgewinnung fahren, mit einer minimalen Menge Pulver im Pulverkreislauf.“<br />
Ökonomisch ist die Anlage auch durch den Einsatz der neuen Steuereinheiten<br />
OptiTronic, welche zudem noch mit ProfiBus mit der übergeordneten Steuerung<br />
vernetzt wurden. Noch einmal Herr Fochtner: „Die Abspeichermöglichkeiten<br />
werden sehr intensiv genutzt und sind uns bei der riesigen Produktpalette<br />
natürlich eine grosse Hilfe. Zudem ist der TouchPanel viel einfacher zu<br />
bedienen als eine Steuerung mit Tastatur und Maus.“<br />
Dies wird bei der immensen Farbpalette sehr intensiv genutzt. Und bei 8-10<br />
Farbwechseln täglich (2 Schichten) kann so eine ganze Menge mehr<br />
abgearbeitet werden als bisher.<br />
Konzepte und Auslegung 26
Marketing<br />
14.1 Technische Daten Firma Grammer<br />
Konzepte und Auslegung 27
Marketing<br />
14.2 Layout Firma Grammer<br />
Layout der Magic Cylinder Anlage bei Grammer <strong>AG</strong><br />
Konzepte und Auslegung 28