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Bildgebende Verfahren in der Intensivmedizin

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Abdomen erlaubt. Die schnelle Scantechnik<br />

bietet darüber h<strong>in</strong> aus den Vorteil,<br />

dass die Bolusgabe e<strong>in</strong>es Röntgen-Kontrastmittels<br />

(KM) optimal genutzt werden<br />

kann. Die Mehrzeilen-CT hat bei <strong>der</strong><br />

Un tersuchung e<strong>in</strong>es Aor tenaneurysmas,<br />

e<strong>in</strong>er Aortendis sektion o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Lungenarte<br />

rienembolie an<strong>der</strong>e dia gnostische<br />

<strong>Verfahren</strong> weitgehend verdrängt. Die<br />

CT ist aber auch zur Untersu chung des<br />

Venensystems (z.B. bei Ver dacht auf<br />

Thrombose <strong>der</strong> V. subclavia) geeig net.<br />

Nach Gabe von KM s<strong>in</strong>d auch Aussagen<br />

zur Organ perfu sion und Fokussuche bei<br />

Sepsis usw. möglich. Insgesamt ist die<br />

Mehrzeilen-CT mit CT-Angio gra phie zum<br />

Routi ne verfahren für die Darstellung fast<br />

aller Gefäßregio nen mit Ausnah me <strong>der</strong><br />

A. sp<strong>in</strong>alis anterior und mikroangiopathischer<br />

Verän<strong>der</strong>ungen gewor den. Die<br />

Quantifizie rung <strong>der</strong> Hounds field-E<strong>in</strong> hei-<br />

ten (HE) erlaubt darüber h<strong>in</strong>aus Dich te -<br />

messun gen zur Art diagnostik unterschiedlicher<br />

Gewebe und Flüssigkeiten.<br />

Untersuchungen mittels Ultraschall<br />

(Sonographie) haben sich zu e<strong>in</strong>em<br />

unverzichtba ren Instrument <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

bettseitigen Diagnostik kritisch kranker<br />

Patienten ent wickelt.<br />

Die Sicherheit des nicht auf ionisieren<strong>der</strong><br />

Strahlung beruhenden <strong>Verfahren</strong>s und<br />

se<strong>in</strong>e breite Verfügbarkeit ermöglichen<br />

e<strong>in</strong>e rasche und detaillierte Information<br />

über das kar diovaskuläre System sowie<br />

die Anatomie und Funktion weiterer<br />

<strong>in</strong>nerer Organe. E<strong>in</strong> wesentlicher Vorteil<br />

<strong>der</strong> Sonographie ist, dass die Untersuchung<br />

bettseitig auf <strong>der</strong> In ten sivstation<br />

und damit ohne gefährdenden Transport<br />

erfolgen kann. E<strong>in</strong>schränkungen beruhen<br />

u.a. auf physikalischen Gegebenheiten:<br />

Luft und Knochen stellen nahezu undurchdr<strong>in</strong>gbare<br />

Strukturen dar und<br />

erlauben ke<strong>in</strong>e adäquate Bildgebung.<br />

Weiter s<strong>in</strong>d zur Erlangung aussagekräftiger<br />

Befunde e<strong>in</strong>e adäquate Ausbildung<br />

des Anwen<strong>der</strong>s und regelmäßige Praxis<br />

unabd<strong>in</strong>gbar. Die Kosten für die Anschaffung<br />

und Wartung <strong>der</strong> Gerätschaften<br />

s<strong>in</strong>d zwar relativ hoch, aber wegen <strong>der</strong><br />

Bedeutung des <strong>Verfahren</strong>s <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensivmediz<strong>in</strong>ischen Diagnostik<br />

unbed<strong>in</strong>gt zu recht fertigen.<br />

Abbildung 1<br />

© Anästh Intensivmed 2013;54:232-245 Aktiv Druck & Verlag GmbH<br />

Konventionelle Röntgendiagnostik<br />

Fortbildung Übersichten 235<br />

Medical Education<br />

A B<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Die konventionelle Röntgendiagnostik<br />

erfolgt heute vorwiegend digital und<br />

nicht mehr ana log – gerade auf <strong>der</strong><br />

Intensivstation hat sich die digitale Radiographie<br />

wegen ihrer tech nischen Vorteile<br />

sowohl als Bildaufnahme – wie auch als<br />

Bilddokumentations sys tem durchgesetzt<br />

(Abb. 1). Die Vorteile s<strong>in</strong>d vor allem<br />

organisatorischer Art: Bei <strong>der</strong> analo gen<br />

Dia gnostik muss pro Exposition e<strong>in</strong>e<br />

Filmkassette e<strong>in</strong>gesetzt werden, wäh rend<br />

bei <strong>der</strong> di gitalen Radiographie mit E<strong>in</strong>satz<br />

e<strong>in</strong>es Röntgendetektors un be grenzt viele<br />

Auf nahmen möglich s<strong>in</strong>d. Die digitale<br />

Bildgebung verfügt zudem über den wesent<br />

lichen Vorteil, dass die Aufnahmen<br />

nachbearbeitet (Kontrast, Zoomen, Invertie<br />

ren, Ab messen usw.) und per Netzwerk<br />

transferiert werden können. Im Zeit alter<br />

elek troni scher Daten verarbeitung kann<br />

auf dem mobilen Röntgengerät das<br />

Rönt genbild unmit telbar aufge rufen und<br />

später je<strong>der</strong>zeit im „Picture Archiv<strong>in</strong>g and<br />

Com mu nication Sys tem“ (PACS) e<strong>in</strong>gesehen<br />

werden. Um e<strong>in</strong>e Diagnose stellen<br />

zu dürfen, s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> Verwendung<br />

di gitaler Techniken mit bettseitiger Betrachtung<br />

<strong>der</strong> Rönt gen aufnahme jedoch<br />

def<strong>in</strong>ierte Anfor<strong>der</strong>un gen bezüglich <strong>der</strong><br />

Bildschirmqualität zu beachten.<br />

Review Articles<br />

Thorax-Röntgenaufnahmen <strong>in</strong> analoger (l<strong>in</strong>ks, A) und digitaler (rechts, B) Technik im Vergleich.<br />

Röntgen-Übersichtsaufnahme <strong>der</strong><br />

Thoraxorgane am Krankenbett<br />

Grundlagen und Indikation<br />

Jede Röntgenaufnahme am Krankenbett<br />

<strong>der</strong> Intensivstation stellt e<strong>in</strong>en Kompromiss<br />

mit den e<strong>in</strong>geschränkten Projektionsmöglichkeiten<br />

dar. Die Bild gebung<br />

erfolgt stan dar di siert, um e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong><br />

Fehlerquellen <strong>der</strong> radiologischen Diag<br />

nostik <strong>der</strong> Lunge <strong>in</strong> liegen <strong>der</strong> Position<br />

aus zuschalten. E<strong>in</strong>e „gute“ Liegendaufnahme<br />

ist daher diagnostisch durchaus<br />

verwertbarer als e<strong>in</strong>e unzureichende<br />

Sitzendaufnahme.<br />

Die Röntgen-Übersichtaufnahme<br />

<strong>der</strong> Thoraxorgane (Thorax-Röntgenaufnahme)<br />

soll <strong>in</strong> tiefer In spiration<br />

im anterior-posterioren (a.-p.) Strahlengang<br />

und so aufrecht sitzend wie<br />

möglich angefertigt werden. Der Patient<br />

wird je doch nur dann <strong>in</strong> sitzende<br />

Position gebracht, wenn es se<strong>in</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>zustand erlaubt.<br />

• Für e<strong>in</strong>e adäquate Aussagekraft bedarf<br />

es e<strong>in</strong>er ausreichenden Inspirationstiefe.<br />

Bei unzureichen<strong>der</strong> Inspiration<br />

ersche<strong>in</strong>en beide Lungenflügel verdichtet,<br />

das Herz ist quergelagert<br />

und vergrößert und das Mediast<strong>in</strong>um<br />

sche<strong>in</strong>bar ver breitert. E<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Inspirationstiefe liegt vor, wenn<br />

die Zwerchfellkuppel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Medioklavikularl<strong>in</strong>ie<br />

<strong>in</strong> Höhe <strong>der</strong> 5. Rippe<br />

(sternal) abgrenzbar ist.

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