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Fortsetzung von Seite 25 eigneten Oberflächenbeschichtung eine entscheidende Rolle. Die sich aus dem Werkstoff und der Bauteilgeometrie ergebenden Anforderungen sprechen gegen den Einsatz der klassischen Beschichtungstechnologien KTL, Feuerzink und galvanische Verzinkung. Die Holder GmbH Oberflächentechnik hat hierfür ein spezielles Zinklamellenbeschichtungsverfahren entwickelt, das anhand folgender Entscheidungsmatrix ausgewählt wurde: CO 2-Bilanz am Beispiel Motorträger Mercedes E-Klasse Dieses Zinklamellenbeschichtungsverfahren ersetzt die beim Vorgängermodell zum Einsatz gekommene Feuerzink-Beschichtung. Hierdurch konnte allein durch das geringere Schichtgewicht gegenüber der Feuerzinkvariante das Bauteilgewicht um ca. zehn Prozent gesenkt werden. Der hierdurch realisierte geringere Kraftstoffverbrauch summiert sich auf eine CO 2- Einsparung von 352 Tonnen pro Jahr. Ein vergleichbares Bauteil aus Aluminium hingegen würde allein in der Herstellung zusätzliche CO 2-Emissionen von 37.000 Ton nen jährlich verursachen. Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie durch intelligenten Einsatz von Stahl in Verbindung mit Hightech-Korrosionsschutz CO 2-Reduktionen bei Herstellung und Betrieb realisiert werden können. Die Oberflächentechnologie avanciert also zu einer der Schlüsseltechnolgien für den Klimaschutz. Hightech-Korrosionsschutz von Holder mit Zinklamelle Prinzipielle Funktionsweise: In einem anorganischen Bindemittel liegen Zink und Aluminiumteilchen in Plättchenform (Lamellen) vor. Diese legen sich beim Beschichtungsvorgang dachschindelartig übereinander und bilden so eine elektrisch leitfähige Schicht (Basecoat). So kann bei partieller Beschädigung der Oberfläche 26 ZVOreport Ausgabe 3 – Juni 2011 Im Fokus Beschichtungsanlage Holder GmbH Oberflächentechnik ein kathodischer Korrosionsschutz erzielt werden. Speziell abgestimmte Topcoats, bestehend aus Aluminiumlamellen in organischem Bindemittel, sorgen durch eine Barrierewirkung für die Beständigkeit gegen aggressive Substanzen wie Felgen-, Motorenreiniger und Batteriesäure. Vorteile des Zinklamellenbeschichtungsverfahrens: prozesssichere Beschichtung auch bei komplizierter Bauteilgeometrie Steinschlagbeständigkeit durch kathodische Schutzwirkung Beständigkeit gegen aggressive Substanzen (Motorreiniger, Felgenreiniger, etc.) geringer Wärmeeintrag (ca. 250 °C Einbrenntemperatur) keine negative Veränderung der mechanischen Eigenschaften des Grundwerkstoffes Temperaturbeständigkeit bis zu 200 °C keine Gefahr von Wasserstoff- oder Flüssigmetallversprödung => Einsatz von hochfesten Stählen möglich bis zu 50 Prozent geringeres Schichtgewicht gegenüber Feuerzink => Gewichts- und CO 2-Reduktion Zehn Prozent weniger Bauteilgewicht gegenüber der Feuerzink-Variante und damit bis zu 352 Tonnen CO 2-Reduktion pro Jahr möglich. Bsp: Motorträger der Mercedes E-Klasse hoher Korrosionsschutz: > 2000 Stunden im neutralen Salzsprühtest erlaubt dünnwandige Konstruktionen und führt so zu weiteren Gewichts- und CO 2- Reduktionen Erfolgreiche Umsetzung in die Praxis Bei Holder werden in einer weltweit einzigartigen, vollverketteten Anlage erstmals große Strukturbauteile wie der Motorträger der Mercedes E-Klasse in Großserie mit dem Zinklamellensystem beschichtet. Die mit acht Robotern ausgestattete Anlage beschichtet dabei prozesssicher und vollautomatisch bis zu 1.400 Motorträger täglich. Zusätzlich sind diverse Vormontageprozesse im Anschluss an die Beschichtung in die Beschichtungslinie integriert. Diese Beschichtungstechnologie definiert neue Maßstäbe im Korrosionsschutz und leistet so einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Dipl. Ing. (FH) Christof Waibel, Kirchheim/Teck Die Funktionsweise der Zinklamelle (Schema)
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