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Aus den Verbänden - ZVO

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Etwa 40 Teilnehmer waren am 23. und<br />

24. März 2011 der Einladung zu einem<br />

Workshop als Abschluss des vom<br />

BMBF geförderten Vorhabens „An wen -<br />

dungs orientierte Simulation zur Planung<br />

und Produktion maßgeschneiderter,<br />

elek trolytisch erzeugter Ober flä chen “<br />

(AnSim) gefolgt. Die Veran stal tung<br />

fand im Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen<br />

und Kon struk ti onstech<br />

nik in Berlin statt, welches auch die<br />

Projektleitung inne hatte.<br />

Ziel des Workshops war es, <strong>den</strong> Teilnehmern<br />

Anregungen zu geben, wie<br />

Simulationsmetho<strong>den</strong> für eine zielorientierte<br />

Produktentwicklung realisiert<br />

und eingesetzt wer<strong>den</strong> können. Hierzu<br />

wur<strong>den</strong> aus unterschiedlichen Bereichen<br />

der Materialforschung, der Produktentwicklung<br />

und der Simulationstechnik<br />

Grund lagen, Modelle und Lösungsansätze<br />

vorgestellt: die Modellierung der<br />

plasmagestützten Schichtbildung insbesondere<br />

beim Magnetronsputtern, bei<br />

der Simulation von Schweißvorgängen<br />

und schließlich bei der Erstellung von<br />

Kennfeldern zur Steuerung von Motoren.<br />

Vergleichbare Prinzipien<br />

Obwohl alle diese Prozesse ihrer Natur<br />

nach sehr unterschiedlich sind, lassen sich<br />

doch für ihre modellhafte Beschreibung<br />

sowie deren Simulation vergleichbare<br />

Prinzipien entwickeln. Beim plasmagestütz<br />

ten Beschichten können durch Monte-<br />

Wissenschaft und Technik<br />

Rund 40 Teilnehmer fan<strong>den</strong> <strong>den</strong> Weg nach Berlin und erhielten dort Anregungen rund um Simulationsmetho<strong>den</strong>.<br />

AnSim-Workshop<br />

Methodik zur durchgängigen<br />

Prozessbeschreibung entwickelt<br />

Carlo-Simulationen der großen Zahl<br />

gela<strong>den</strong>er und neutraler Teilchen im<br />

Plas ma bis hin zum Hochenergie Impuls<br />

Magnetronsputtern (HIPIMS) mit sehr<br />

großem Rechenaufwand Energiehistogramme<br />

erstellt wer<strong>den</strong>, die <strong>den</strong> Beschichtungsprozess<br />

recht gut beschreiben<br />

und für eine <strong>Aus</strong>legung der Anlagen<br />

erforderlich sind. Bei Schweißprozessen<br />

wird demgegenüber eine Verknüpfung<br />

von phänomenologischen und empirischen<br />

Modellen genutzt, da es sich<br />

hierbei um physikalisch nicht einfach<br />

erfassbare, nicht linear gekoppelte und<br />

komplexe Prozesse handelt. Entschei<strong>den</strong>de<br />

Zustandsparameter sind hierbei die<br />

Energiedichteverteilung im zu fügen<strong>den</strong><br />

System und im Schweißzusatzwerkstoff.<br />

Bei der Erstellung von Kennfeldern für<br />

die Motorensteuerung schließlich erfolgt<br />

die Verknüpfung von Einflussgrößen und<br />

Zielgrößen im Testfeld mit Hilfe experimenteller<br />

Modelle oder durch Nutzung<br />

neuronaler Netze.<br />

Beispiel Zink und Zinklegierungen<br />

Im Vorhaben AnSim wurde für die Galvanotechnik<br />

eine Methodik entwickelt,<br />

mit der sich die sehr komplexen Zusammenhänge<br />

zwischen der Rezeptur eines<br />

Elektrolyten und <strong>den</strong> Prozessparametern<br />

auf die Schichtbildung und die Schichteigenschaften<br />

durchgängig beschreiben<br />

lassen. Die Untersuchungen wur<strong>den</strong> beispielhaft<br />

für die Abscheidung von Zink<br />

und Zinklegierungen durchgeführt. Mit<br />

<strong>den</strong> einzelnen, diskreten Versuchsergebnissen<br />

wur<strong>den</strong> neuronale Netze trainiert,<br />

die entsprechend der Wirkungskette<br />

Rezeptur, Prozess, Schichtbildung und<br />

Eigenschaften vernetzt sind. Durch eine<br />

systematische Befragung der trainierten<br />

Netze wer<strong>den</strong> durchgängige Kennfelder<br />

gebildet. Die Analyse derartiger Kennfelder<br />

unterstützt die Planung von neuen<br />

Rezepturen und die Festlegung von Prozessparametern.<br />

Die Generierung von<br />

Kenn feldern kann durch virtuelle Experimente<br />

unterstützt wer<strong>den</strong>. Neben <strong>den</strong> im<br />

Rahmen des Vorhabens vorgestellten statischen<br />

Modellen zur Thematik vom Keim<br />

zum Korn fan<strong>den</strong> besonders die Simulationen<br />

und Berechnungen der sekundären<br />

und tertiären Stromdichteverteilungen<br />

mit Berücksichtigung der Hydrodynamik,<br />

der Wasserstoffentwicklung und<br />

lokaler Elektrolytverarmungen bei der<br />

galvanotechnischen Metallabscheidung<br />

Beachtung. Besondere Aufmerksamkeit<br />

gilt hierbei der gepulsten Abscheidung<br />

und deren <strong>Aus</strong>wirkung auf die Schichtbildung.<br />

Bei stark inhibierten Systemen<br />

wird die entschei<strong>den</strong>de Keimbildungsrate<br />

fast ausschließlich durch die Inhibitorkonzentration<br />

bestimmt und kann durch eine<br />

gepulste Abscheidung nicht mehr beeinflusst<br />

wer<strong>den</strong>. Demgegenüber wird die<br />

Keimbildungsrate bei gering inhibierten<br />

Elektrolyten ganz wesentlich von <strong>den</strong><br />

Puls bedingungen definiert. <br />

<strong>ZVO</strong>report <strong>Aus</strong>gabe 3 – Juni 2011 37

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