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Pressebericht Bayerwald-Bote - Zwiesel

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ZWIESEL<br />

Samstag, 13. August 2011 Nummer 186 / Seite 20<br />

Allzeit gute Reise ...<br />

...möchte auch das Team<br />

des <strong>Bayerwald</strong>-<strong>Bote</strong>n der<br />

„<strong>Zwiesel</strong>“, ihren Passagieren<br />

und ihrer Besatzung wünschen.<br />

Die Flugzeugtaufe am<br />

Donnerstag in München war<br />

wahrlich eine Sternstunde,<br />

denn es ist nicht selbstverständlich,<br />

dass einer Kleinstadt<br />

die Ehrezuteil wird, einem<br />

Lufthansa-Flugzeug ihren<br />

Namen geben zu dürfen.<br />

Respekt allen, die sich dafür<br />

eingesetzt haben!<br />

Als regelmäßiger Besucher von Stadtratsund<br />

Ausschusssitzungen nicht selbstverständlich<br />

war für mich auch die Harmonie<br />

zwischen den Stadträten, die an der Reise<br />

nach München teilgenommen haben. Die<br />

ganze Hin- und Rückfahrt über wurde im<br />

Bus parteiübergreifend geplaudert und gelacht,<br />

was das Zeug hält. Wenn man nur ein<br />

bisschen dieser guten Stimmung in den Sitzungsalltag<br />

hinüberretten könnte, dann wäre<br />

vielleicht das ein odereandereProblem ein<br />

wenig leichter zu lösen.<br />

Zeit für Höhenflüge hat die Stadt nämlich<br />

definitiv nicht. Wirhaben Mitte August und<br />

immer noch keinen Haushalt für das laufende<br />

Jahr. Nach der Zurückstellung in der<br />

Stadtratssitzung Ende Juli zieht sich die Angelegenheit<br />

hin. Wichtige Sachbearbeiter<br />

waren oder sind seitdem im Urlaub und deswegen<br />

könne man laut Aussage von Bürgermeister<br />

Steininger frühestens Anfang September<br />

die Haushaltssitzung ansetzen.<br />

Bleibt nur zu hoffen, dass die Verabschiedung<br />

im zweiten Anlauf gelingt.<br />

Ein schönes Wochenende wünscht der<br />

Stadtstreicheri.V.(chr)<br />

MdB Ernst Hinsken sieht sich mit einer FlugbegleiterinimInnerender„<strong>Zwiesel</strong>“um.Seiner<br />

Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass die<br />

GlasstadtFlugzeugpatinwurde.<br />

Auch Ex-Bürgermeister Robert Zettner und<br />

seineFrauElisabethwarenbeiderTaufedabei.<br />

Mit eigens angefertigten ErinnerungsgläsernderKristallglasAGwurdeaufdasfreudige<br />

Ereignisangestoßen.<br />

Nobler Abschluss: Bei einem Essen im Hotel<br />

KempinskiwurdedieTaufegefeiert.<br />

ZAHL DES TAGES<br />

Städte aus ganz Deutschland stehen<br />

150 derzeit auf der Warteliste für die<br />

Übernahme einer Flugzeugpatenschaft. Im<br />

Durchschnitt warten die Städte rund zehn Jahre,bis<br />

ein Flugzeug nach ihnen benannt wird.<br />

<strong>Zwiesel</strong>: Redaktion: 09922/84 75 21<br />

Fax: 0851/802 100 20, E-Mail: red.zwiesel@pnp.de<br />

Geschäftsstelle/Anzeigen: 84750−Fax: 84 75 41<br />

Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 8−12.30 u. 13.30−17 Uhr,<br />

Fr.8−12.30 u. 13.30−15 Uhr<br />

Ein fliegender Botschafter für die Glasstadt<br />

VonChristina Hackl<br />

<strong>Zwiesel</strong>/München. Wie von<br />

Zauberhand öffnet sich das Tor<br />

des riesigen Hangars und gibt<br />

den Blick frei auf ein auf Hochglanz<br />

poliertes Flugzeug. 39 Meter<br />

lang ist die Embraer 195, ihre<br />

Spannweite beträgt mehr als 29<br />

Meter.Indiesem Augenblick hat<br />

wohl jeder aus der <strong>Zwiesel</strong>er Delegation<br />

erst einmal tief Luft geholt,<br />

denn sie alle waren zum<br />

Flughafen München gereist, um<br />

dieses beeindruckende Flugzeug<br />

auf den Namen „<strong>Zwiesel</strong>“ zu<br />

taufen.<br />

Im Hangar wurden die Zwiesler<br />

bereits erwartet. Sybille Liess,<br />

Protokoll-Chefin der Lufthansa,<br />

und Klaus Froese, Geschäftsführer<br />

von Lufthansa CityLine,<br />

übernahmen die Begrüßung.<br />

Klaus Froese war auch der<br />

erste, der an das Rednerpult trat,<br />

das vor der Embraer 195 aufgebaut<br />

und mit einem Kranich,<br />

dem Markenzeichen der Lufthansa,<br />

geschmückt war. „Warum<br />

wirdein Flugzeug getauft?“,<br />

fragte er in die Runde und gab<br />

gleich selbst die Antwort: „Weil<br />

ein Flugzeug mehr ist als die<br />

Summe seiner Einzelteile. Dieses<br />

Flugzeug hat eine Seele<br />

und eine Seele braucht einen Paten.“<br />

Anschließend stellte er den<br />

„Täufling“ genauer vor.Die Embraer<br />

195, in Brasilien gebaut,<br />

sei das jüngste Mitglied der City-<br />

Line-Flotte. In den kommenden<br />

20 Jahren werde sie bei mehr als<br />

2000 Flügen jährlich in Summe<br />

rund 50 000 Flüge absolvieren<br />

und dabei mehr als vier Millionen<br />

Passagiere befördern. Das<br />

maximale Startgewicht liege bei<br />

über 50 Tonnen, die Reisegeschwindigkeit<br />

bei 835 Stundenkilometern,<br />

die maximale Flug-<br />

höhe bei 12 500 Metern. „Mit<br />

116 Passagieren an Bord ist der<br />

Treibstoffverbrauch mit 3,5 Litern<br />

pro Passagier auf 100 Kilometern<br />

extrem niedrig“, so Froese.<br />

Die „Eltern“ der Embraer,die<br />

Lufthansa CityLine, eine hundertprozentigeTochtergesellschaft<br />

der Lufthansa, befördere<br />

jährlich rund 6,4 Millionen Passagiere<br />

und beschäftige 2500<br />

Mitarbeiter. „Wir bei der Lufthansa<br />

CityLine freuen uns, das<br />

Wappen und den Namen der<br />

Stadt <strong>Zwiesel</strong> in die Länder Europas<br />

tragen zu dürfen. Wirheißen<br />

<strong>Zwiesel</strong> im Kreis der Patenstädte<br />

herzlich willkommen“, so<br />

Froese. Dem Flugzeug „<strong>Zwiesel</strong>“,<br />

seiner Crew und seinen<br />

Passagieren wünschte er allzeit<br />

guten Flug.<br />

Über den Wolken muss die<br />

Freiheit wohl grenzenlos sein −<br />

mit dieser Textzeile aus der Feder<br />

von Liedermacher Reinhard<br />

Mey begann Bürgermeister<br />

Franz Xaver Steininger seine<br />

Ansprache. Diese „Liebeserklärung<br />

an das Fernweh“ beschreibe<br />

sehr gut die Sehnsucht nach<br />

der Ferne, die uns alle ab und an<br />

überkomme. Mit einem modernen<br />

Flugzeug wie der Embraer<br />

195 könne dieser Wunsch<br />

schnell und komfortabel erfüllt<br />

werden.<br />

Steininger dankte im Anschluss<br />

Ernst Schneider, der<br />

bereits vor vielen Jahren die<br />

Initiative für eine Flugzeugpatenschaft<br />

ergriffen habe. Steininger<br />

dankte auch seinen<br />

Amtsvorgängern Alois Feitz und<br />

Robert Zettner, die das Vorhaben<br />

vorangetrieben hätten,<br />

und schließlich MdB Ernst<br />

Hinsken, der in der Schlussphase<br />

die nötigen Weichen gestellt<br />

habe. „Und so trägt dieses<br />

schöne Flugzeug jetzt einen<br />

ebenso schönen Namen. Als gebürtiger<br />

Zwiesler und als Bürgermeister<br />

erfüllt mich dies mit<br />

Regionaljet der Lufthansa wurde am Münchner Flughafen auf den Namen „<strong>Zwiesel</strong>“ getauft<br />

DieDelegationausderGlasstadtwarbeeindrucktvonderEmbraer195,diejetztdenNamen„<strong>Zwiesel</strong>“indieweiteWeltträgt.<br />

großer Freude“, betonte Steininger.<br />

Aber auch die Lufthansa habe<br />

eine gute Wahl getroffen. Das<br />

Flugzeug könne den Namen<br />

<strong>Zwiesel</strong> mit Stolz tragen, denn<br />

er stehe für eine jahrhundertelange<br />

Glastradition sowie für<br />

Gastfreundschaft und Erholung<br />

im Herzen des Bayerischen Waldes,<br />

in einer der schönsten Urlaubsregionen<br />

Europas. „In diesem<br />

Sinne freue ich mich, dass<br />

wir so einen beeindruckenden<br />

Botschafter unserer Stadt haben<br />

und ich darf der ‘<strong>Zwiesel</strong>’ wünschen,<br />

dass sie immer wohlbehalten<br />

in den Hangar zurückkehrt.“<br />

„Vor den Erfolg haben die<br />

Götter den Schweiß gesetzt“, betonte<br />

MdB Ernst Hinsken, der<br />

kurz zurückblickte auf seine<br />

langwierigen und hartnäckigen<br />

Bemühungen, diese Patenschaft<br />

zu ermöglichen und dabei nicht<br />

verhehlte, dass ihn einige „Misstöne“<br />

im Vorfeld verärgert hätten.<br />

„Doch letztendlich ist, wie<br />

Altkanzler Kohl sagte, entscheidend,<br />

was hinten raus kommt“,<br />

so Hinsken. Derzeit gebe es 44<br />

Städte in Bayern mit einer Patenschaft,<br />

<strong>Zwiesel</strong> sei die 45. „Vielleicht<br />

kann das Flugzeug den ein<br />

oder anderen Passagier animieren,<br />

nach <strong>Zwiesel</strong> zu kommen“,<br />

so Hinsken. Sein Dank galt insbesonderedem<br />

ehemaligen Bürgermeister<br />

Robert Zettner und<br />

dessen Frau Elisabeth, die ihn in<br />

seinen Bemühungen stets unterstützt<br />

hätten.<br />

Als letzte offizielle Amtshand-<br />

ImCockpiterklärtePilotChristof-J.Kemény(r.)BürgermeisterFranzXaverSteineringerdieBord-Instrumente.<br />

−Fotos:Hackl<br />

lung durfte Glaskönigin Kathrin<br />

Czysch schließlich die Taufe des<br />

Flugzeugs mit einer Flasche Sekt<br />

übernehmen. Anschließend warender<br />

katholische Stadtpfarrer<br />

Martin Prellinger und sein evangelischer<br />

Kollege Heiko Hermann<br />

gefordert. „Schütze Fluggäste<br />

und Besatzung vor Gefahr,<br />

geleite sie sicher auf ihrem Flug<br />

und bringe sie unversehrt ans<br />

Ziel. Lass sie erkennen, wie gewaltig<br />

und schön die Welt ist, die<br />

Gott geschaffen hat“, betonten<br />

sie in ihrem Segensgebet.<br />

Bürgermeister Steininger und<br />

Klaus Froese unterschrieben<br />

schließlich noch die offizielle<br />

Zum Protokoll der Taufe gehörte auch das Unterschreiben der PatenschaftsurkundendurchBürgermeisterSteininger(l.)undCityLine-<br />

ChefKlausFroese.<br />

EineFlascheSekthatGlasköniginKathrinCzyschbeiderTaufeüber<br />

den Bug des Flugzeugs gekippt. Es schauten zu (v.r.) Klaus Froese,<br />

IvetaFriedrich,Christof-J.KeményundBürgermeisterSteininger.<br />

Patenschaftsurkunde und<br />

tauschten Erinnerungsgeschenke<br />

aus. Steininger bekam ein<br />

Modell der „<strong>Zwiesel</strong>“ für seinen<br />

Schreibtisch und Froese das<br />

<strong>Zwiesel</strong>er Stadtkrügerl. Mit eigens<br />

angefertigten Erinnerungsgläsern<br />

der Kristallglas-<br />

AG wurde auf das Flugzeug angestoßen.<br />

Dann endlich durften die<br />

Zwiesler die „<strong>Zwiesel</strong>“ auch von<br />

innen erkunden. Beliebtester<br />

Platz war natürlich der Pilotensitz<br />

im Cockpit. Kapitän Christof-J.<br />

Kemény, Co-Pilot Tobias<br />

Linsmayer und die charmanten<br />

Flugbegleiterinnen standen dabei<br />

Rede und Antwort.<br />

Die Crew begleitete die <strong>Zwiesel</strong>er<br />

Delegation schließlich<br />

auch noch bei ihrer kurzen Busrundfahrt<br />

über den Flughafen<br />

und zum Essen ins noble Hotel<br />

Kempinski, wo man bei einem<br />

Karotten-Ingwer-Süppchen mit<br />

Koriander-Pesto und Roastbeef<br />

an Sherry-Sauce noch die ein<br />

oder anderen Reise-Pläne<br />

schmiedete. Zum Schluss blieb<br />

den Zwieslern nur, der Crew<br />

„Bon Voyage“, gute Reise, zu<br />

wünschen, denn der erste Flug<br />

der „<strong>Zwiesel</strong>“ führte am Freitag<br />

nach Paris.<br />

DenkirchlichenSegenfürdasFlugzeugspendetenderkatholische<br />

StadtpfarrerMartinPrellinger(l.)undseinevangelischerKollegeHeikoHermann.<br />

Das Wappen der Glasstadt befindet sich im Eingangsbereich der<br />

Embraer und wirdhier gerade von Stadtrat Ludwig Steckbauer begutachtet.

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