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gesundes leben - Ihr Einkauf

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REISE<br />

Faszination Island:<br />

Fumarolen, Fjorde, Feen<br />

Tagelang pflügte die Autofähre<br />

Norröna am Weg zur entlegensten<br />

und wildesten Ecke<br />

Europas durch den Nordatlantik,<br />

jetzt, tief im Inneren eines langen<br />

Fjordes, taucht endlich das Ziel<br />

der Fahrt auf, der kleine 800-Seelen-Ort<br />

Seydisfjordur. Bunte Holzhäuser<br />

ducken sich zwischen den<br />

baumlosen Flanken der mächtigen<br />

Bergwände. Eine Woche<br />

nach der Abreise aus Wien führt<br />

mich die Straße nach wenigen Kilometern<br />

hinein in die einsame,<br />

grandiose Bergwelt der Ostfjorde.<br />

„Für Wasserfälle halt’ ich<br />

nicht mehr an“<br />

Was für ein Auftakt! Schneefelder<br />

und gewaltige Wasserfälle,<br />

ständige Begleiter im regenreichen<br />

Island, direkt am Straßenrand. Jetzt<br />

noch eine Attraktion, werde ich<br />

nach einiger Zeit und hunderten<br />

Fotos über sie sagen: „Für Wasserfälle<br />

halt’ ich nicht mehr an.“ Die Insel<br />

besteht zu 90% aus Lava – Lava,<br />

die auch heute noch aus Rissen<br />

Insel aus<br />

Feuer und Eis<br />

zwischen den Kontinentalplatten<br />

Amerikas und Europas am Meeresgrund<br />

ausströmt. Mit 200 Vulkanen<br />

ist Island die „heißeste“ Gegend<br />

der Erde und Vulkanismusphänomene<br />

sind allgegenwärtig. Eindrucksvoll<br />

zeigen sie sich am<br />

Myvatn, einem großen See im<br />

Nordosten des Landes. Hier hat<br />

sich 1984 das letzte Mal die Erde<br />

geöffnet. Über eine Länge von<br />

10km flossen gigantische Mengen<br />

glühenden Magmas aus der<br />

Leirhnjukurspalte. Noch heute steigen<br />

Dampfwolken überall aus den<br />

kohlrabenschwarzen Lavabergen<br />

auf, ich wandere durch eine Landschaft<br />

aus der Urzeit der Erdgeschichte.<br />

In einem Kraterkessel<br />

schimmert ein türkisfarbener See.<br />

Wenige Kilometer weiter am Namafjell<br />

heben sich Löcher mit blaugrauem,<br />

blubberndem Schlamm<br />

vom schwefelgelben Erdboden ab,<br />

daneben schießt unter lautem Zischen<br />

und Pfeifen heißer Wasserdampf<br />

wie aus Überdruckventilen<br />

gigantischer Kochtöpfe aus den Fumarolen<br />

hervor.<br />

Islands größter<br />

Geysir:<br />

der Strokkur<br />

Text und Fotos:<br />

Günter Grüner<br />

Island ist ein für europäische<br />

Verhältnisse unglaublich dünn<br />

besiedeltes Land, nur 260 000<br />

Einwohner <strong>leben</strong> auf etwa der<br />

Fläche Österreichs, davon über<br />

170 000 im Großraum der<br />

freundlichen Hauptstadt Reykjavik.<br />

Sämtliche Ansiedlungen liegen<br />

in der Nähe der Küste.<br />

Tiefe Fjorde, steile Klippen<br />

Dort finden sich schwarze,<br />

weiße und rote Sandstrände, tiefe<br />

Fjorde und steile Klippen, die Heimat<br />

der putzigen Papageientaucher<br />

und zahlreicher anderer Seevögel.<br />

Im Zentrum der Insel liegt<br />

das <strong>leben</strong>sfeindliche Hochland,<br />

eine riesige Schotter- und Lavawüste,<br />

mit mächtigen Gletscherbergen<br />

durchsetzt. Nur wenige Pisten<br />

durchqueren das Hochland,<br />

Flussdurchquerungen sind häufig.<br />

Auf manchen Strecken bin ich tagelang<br />

unterwegs, ohne ein anderes<br />

Fahrzeug zu treffen. Dunkel,<br />

fast schwarz, hängen die Wolken<br />

über der endlosen Wüste. Die unbarmherzige<br />

Gewalt der isländischen<br />

Natur trifft mich hier mit<br />

voller Wucht, oft ist es ein berauschendes,<br />

manchmal ein beklemmendes<br />

Gefühl, alleine in dieser<br />

Weite unterwegs zu sein. Doch<br />

die Naturwunder, die ich hier zu<br />

sehen bekomme, sind einzigartig.<br />

Landschaften aus leuchtend grünem<br />

Moos, das rabenschwarze<br />

Lavaberge überzieht, heiße Quellen,<br />

in denen ich ein wohltemperiertes<br />

Bad nehmen kann, und<br />

bunte Bergtäler, die aus Gesteinen<br />

mit blauen, orangen und rötlichen<br />

Farbtönen bestehen. Am<br />

Rand des größten Gletschers Europas,<br />

des Vatnajökull, liegt die<br />

märchenhaft schöne Gletscherlagune<br />

Jökulsarlon, ein See, in dem<br />

riesige, tiefblau schimmernde Eis-<br />

Nr. 01/17-01-2005<br />

Seite 12<br />

Die Moos- und Lavalandschaft<br />

im märchenhaften Maellifjell<br />

berge treiben. Es ist eine magische<br />

Insel, ein Land mit einer dominanten,<br />

ungebändigten Natur,<br />

in der man an Nebeltagen schon<br />

einmal Trolle und Elfen am Wegrand<br />

hinter den bizarren Lavagebilden<br />

hervorwinken sieht. Ein<br />

Land, in dem es mich nach einiger<br />

Zeit nicht einmal mehr wundert,<br />

dass manchmal völlig unmotiviert<br />

wirkende, überflüssige Kurven<br />

in ansonsten schnurgeraden<br />

Straßenstücken zu finden sind.<br />

Fragt man, warum hier so umständlich<br />

gebaut wurde, so erklären<br />

die Isländer, sie mussten<br />

mit der Straße ausweichen, da<br />

diese sonst die Wohnplätze der<br />

Feen und Elfen stören würde...<br />

Günter Grüner<br />

Island – Insel aus<br />

Feuer und Eis<br />

● Wien: 1. Feb., 20 Uhr,<br />

Audi Max der Uni Wien.<br />

Karten: Uni Portier, Bank<br />

Austria, Steppenwolf, 7.,<br />

Kircheng. 34<br />

● Salzburg: 3. Feb., 19.30<br />

Uhr, WIFI. Karten: Bank<br />

Austria, Kneissl Touristik,<br />

Linzer Gasse 40<br />

Am Jakobsweg<br />

● 26.1., 19.30 Uhr, Purkersdorf,<br />

Stadtsaal<br />

● 27. und 28.1., 20 Uhr,<br />

Audi Max der Uni Wien.<br />

Informationen und<br />

weitere Vortragstermine:<br />

www.guentergruener.at

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