blickpunkt 2/06 - Alumni
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Lebhafte Debatte<br />
ie Umstellung auf das neue Studien-<br />
D konzept war Thema der Anleiterkonferenz<br />
im Studienbereich Sozialwesen. 80<br />
Ausbildungseinrichtungen nahmen teil.<br />
Den Einführungsvortrag hielt Studienbereichsleiter<br />
Prof. Dr. Anton Hochenbleicher-Schwarz.<br />
Zu Kompetenzvermittlung<br />
im dualen Studium nahmen Norbert<br />
G. Linder von der AOK Baden-Württemberg<br />
und Manfred Nietsch, Leiter des<br />
Jugendamtes Schwarzwald-Baar-Kreis, Stellung.<br />
In der anschließenden Debatte ging es<br />
um die Ausgestaltung des Praxisstudiums<br />
und die Vorgaben für das neue Praxishandbuch.<br />
Es herrschte Einigkeit darüber, dass<br />
eine ständige Auswertung und prozesshafte<br />
Weiterentwicklung angestrebt werde. Dazu<br />
soll die Online-Plattform des Studienbereichs<br />
genutzt werden.<br />
Unter den Besten<br />
aden-Württemberg hat in Deutsch-<br />
B land die besten Zukunftschancen.<br />
Nach den Ergebnissen einer Berliner Studie<br />
zur demografischen Lage der Nation<br />
liegen zwölf baden-württembergische<br />
Kreise ganz vorn.<br />
In einem Ranking von 439 Landkreisen<br />
und kreisfreien Städten liegt der Schwarzwald-Baar-Kreis<br />
auf Platz 19. Die wirtschaftsstarken<br />
Kreise im Süden punkteten<br />
vor allem mit ihrer Wertschöpfung, ländliche<br />
Kreise konnten eine schwächere<br />
Wirtschaftskraft durch günstige Demografiewerte<br />
und eine bessere soziale und<br />
natürliche Umwelt wettmachen.<br />
Die Besten 20<br />
1. Biberach 2,66<br />
2. Freising 2,70<br />
3. Erding 2,72<br />
4. Tuttlingen 2,77<br />
5. Vechta 2,80<br />
6. Böblingen 2,81<br />
7. München 2,83<br />
8. Freudenstadt 2,83<br />
9. Ludwigsburg 2,83<br />
10. Hohenlohekreis 2,85<br />
11. Bodenseekreis 2,85<br />
12. Dingolfing-Landau 2,85<br />
13. Dachau 2,85<br />
14. Rottweil 2,88<br />
15. Ravensburg 2.90<br />
16. Eichstätt 2,90<br />
17. Reutlingen 2,92<br />
18. Kelheim 2,93<br />
19. Schwarzwald-Baar-Kreis 2,95<br />
20. Esslingen 2,96<br />
Hilfe trotz leerer Kassen<br />
Innovative Projekte helfen Jugendlichen in den Beruf<br />
D<br />
er Übergang von der Schule in<br />
den Beruf erweist sich für viele<br />
junge Menschen als Problem.<br />
Auf Initiative von Prof. Dr. Matthias<br />
Brungs, Leiter des Studiengangs Soziale<br />
Arbeit in Bildung und Beruf, fand zusammen<br />
mit dem Christlichen JugenddorfwerkBodensee-Oberschwaben<br />
und<br />
der LandesarbeitsstelleKooperation,<br />
ein<br />
Fachtag dazu<br />
statt.<br />
Ein Experte in der<br />
Jugendsozialarbeit:<br />
Prof. Dr. Matthias<br />
Brungs<br />
Rund 200 Teilnehmer<br />
trafen<br />
sich im Schloss<br />
Rauenstein in<br />
Überlingen,<br />
um sich mit der »Jugendberufshilfe zwischen<br />
innovativen Konzepten, erfolgreichen<br />
Kooperationen, neuen Partnern<br />
und leeren Kassen« fachlich auseinander<br />
zu setzen.<br />
Angesichts einer schwierigen Ausbildungs-<br />
und Arbeitsmarktsituation für<br />
Jugendliche setzen Projekte wie das<br />
»Tuttlinger Modell« der Ferdinand von<br />
Steinbeis Schule, in dem Schüler auf das<br />
Berufsleben vorbereitet werden, oder<br />
»Jugendberufslotsen« des Bodenseekreises,<br />
das Heranwachsende in ihrem Übergang<br />
von der Schule in die Ausbildung<br />
begleitet, wichtige Akzente.<br />
Aufschlussreiche Ergebnisse über die<br />
Förderungsmöglichkeiten schwacher<br />
Schüler bei ihrer Einmündung in den<br />
Beruf liefert eine bundesweit beachtete<br />
Forschungsarbeit, die Prof. Dr. Weingardt<br />
von der Pädagogischen Hochschule<br />
Ludwigsburg dem Auditorium vorstellte.<br />
Anerkennung für seine Arbeit erhielt<br />
Prof. Dr. Brungs mehrfach. Hildegard<br />
Rothenhäusler vom Kultusministerium<br />
Baden-Württemberg betonte ebenso wie<br />
Paul Fülbier, Geschäftsführer der BundesarbeitsgemeinschaftJugendsozialarbeit,<br />
die Notwendigkeit, Jugendliche<br />
schon während ihrer Schulzeit zu fördern<br />
und zu unterstützen, damit diese<br />
den Eingang in Ausbildung und berufliche<br />
Beschäftigung finden. Dafür würden<br />
mehr denn je fachlich qualifizierte Sozialpädagogen<br />
benötigt, wie sie der Studiengang<br />
»Soziale Arbeit in Bildung und<br />
Beruf« an der Berufsakademie Villingen-<br />
Schwenningen bundesweit einzigartig in<br />
hervorragender Weise qualifiziere.<br />
Manche Hürde ist noch zu hoch<br />
Wie es in Rottweil um die Barrierefreiheit bestellt ist<br />
20 Studenten<br />
Menschen untersuchten in<br />
des Studiengangs<br />
Arbeit mit behinderten<br />
Rottweil die Bedingungen für behinderte<br />
und ältere<br />
Menschen sowie<br />
Eltern mit<br />
Sprössling im<br />
Kinderwagen.<br />
Ihre Erkenntnisse<br />
beim<br />
Streifzug durch<br />
die älteste Stadt<br />
Baden-Würt-<br />
Prof. Dr. Hans-Werner<br />
Horn begleitete das<br />
Projekt der Studenten.<br />
tembergs liegen<br />
gar nicht so<br />
weit entfernt<br />
von der Mei-<br />
nung von 150 Bürgern, die anhand einer<br />
Umfrage ermittelt wurde. Ihrer Meinung<br />
nach sind viele Geschäfte in der Innenstadt<br />
für Menschen mit einem Handicap<br />
unzugänglich, das Straßenpflaster ist eine<br />
unglückliche Lösung, viel zu wenige Lokale<br />
sind mit behindertengerechten Toi-<br />
letten ausgestattet und die Telefonzellen<br />
sind oftmals nicht erreichbar.<br />
Vorbildlichkeit wurde hingegen dem<br />
Neuen Rathaus mit barrierefreiem Zugang,<br />
behindertengerechtem Aufzug,<br />
Automatiktür und elektrisch gesteuerter<br />
Rampe bescheinigt. Ebenso überwiegen<br />
bei der Stadtbücherei und dem Dominikanermuseum<br />
sowie bei der Parkplatzsituation<br />
die Pluspunkte. Mängel gibt es<br />
bei den Ampelschaltungen, die oft kein<br />
akustisches Signal geben und wenn doch,<br />
zu leise. Die Grünphase sei außerdem zu<br />
kurz. Als behindertenunfreundlich hätten<br />
sich die Bushaltestellen erwiesen. So sei<br />
der Fahrplan viel zu hoch angebracht<br />
und für ältere Menschen die Schrift zum<br />
Lesen zu klein. Auch im Bahnhofsbereich<br />
wurden trotz umfänglicher Erneuerung<br />
überwiegend Mängel festgestellt.<br />
Oberbürgermeister Thomas Engeser<br />
nahm die Studie dankend entgegen. Nach<br />
seinem Dafürhalten seien es oft nur kleine<br />
Verbesserungen, die das Leben von<br />
Behinderten erleichtern.