29.06.2013 Aufrufe

9 Vorträge, 1924 - Rudolf Steiner Online Archiv

9 Vorträge, 1924 - Rudolf Steiner Online Archiv

9 Vorträge, 1924 - Rudolf Steiner Online Archiv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ANTHROPOSOPHIE. EINE ZUSAMMENFASSUNG NACH 21 JAHREN<br />

Fünfter Vortrag<br />

________________________________________________________<br />

ligen Zeit, das ist ganz geistig geworden, das lebt in Ihnen als<br />

ganz Geistiges.<br />

Wahrhaftig, unser Ich wird, indem es durch die Pforte des Todes<br />

geht, durch die geistige Welt geht bis zu einem neuen Erdenleben,<br />

ganz geistig. Und wer glaubt, es mit ganz gewöhnlichen<br />

Kräften des alltäglichen Bewußtseins erringen zu können,<br />

der kann es nicht erringen. Man kann es nur erringen, wenn die<br />

Liebe in der Weise höchstgesteigert ist, wie ich es angeführt habe.<br />

Denn der, der wir waren im früheren Dasein, der ist ebenso<br />

außer uns, wie ein anderer Mensch in der Gegenwart außer uns<br />

ist. Derselbe Grad von Außensein haftet unserem Ich an. Gewiß,<br />

es wird dann unser Eigentum. Wir erleben es als uns selbst,<br />

aber wir müssen erst so lieben lernen, daß diese Liebe gar nichts<br />

Egoistisches hat. Es wäre ja etwas Furchtbares, wenn man in<br />

seine vorige Inkarnation sich verlieben würde im gewöhnlichen<br />

Sinne des Wortes. Es muß die Liebe im höchsten Sinne gesteigert<br />

werden, daß man eben diese vorige Inkarnation zugleich<br />

als etwas ganz anderes erleben kann. Und dann dringt man,<br />

wenn die Kraft der Erkenntnis durch das leere Bewußtsein aufsteigt<br />

zu der Kraft der Erkenntnis durch die höchstgesteigerte<br />

Liebe, dann gelangt man zu dem vierten Gliede der menschlichen<br />

Wesenheit, zu dem eigentlichen Ich.<br />

Der Mensch hat seinen physischen Leib. Durch den lebt er in<br />

jedem Augenblick in der physischen Gegenwart der Erde. Der<br />

Mensch hat seinen Ätherleib. Durch den lebt er eigentlich fortdauernd<br />

bis ein Stückchen vor seine Geburt hin, wo er sich den<br />

Ätherleib gesammelt hat aus dem allgemeinen Weltenäther.<br />

Nun hat er seinen Astralleib. Durch den lebt er durch das ganze<br />

Dasein zwischen seinem vorigen Tode und diesem Heruntersteigen<br />

auf die Erde. Und dann hat er sein Ich. Da lebt er ins vorige<br />

Erdenieben hinein. So daß wir beim Menschen überall, wo<br />

wir von seiner Gliederung sprechen, sprechen müssen von seiner<br />

Ausdehnung in der Zeit. Wir tragen unser voriges Ich-<br />

Bewußtsein unterbewußt in der Gegenwart in uns. Und wie<br />

tragen wir es in uns? Ja, wenn Sie das studieren wollen, wie wir<br />

es in uns tragen, dann müßten Sie aufmerksam werden darauf -<br />

und das ist auch der Weg dazu, an das Ich heranzukommen -,<br />

wie der Mensch nun hier in der physischen Welt nicht nur fes-<br />

84

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!