29.06.2013 Aufrufe

9 Vorträge, 1924 - Rudolf Steiner Online Archiv

9 Vorträge, 1924 - Rudolf Steiner Online Archiv

9 Vorträge, 1924 - Rudolf Steiner Online Archiv

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ANTHROPOSOPHIE. EINE ZUSAMMENFASSUNG NACH 21 JAHREN<br />

Fünfter Vortrag<br />

________________________________________________________<br />

Das alles wirkt im Wärmemenschen. Die Inspiration kommt<br />

noch an einen heran von außen oder von innen. In der Wärme<br />

steht man selber drinnen. Da ist die Intuition, die wahre Intuition.<br />

Ganz anders erlebt man die Wärme als irgend etwas anderes<br />

an sich.<br />

Jetzt aber, wenn Sie das so betrachten, dann kommen Sie über<br />

eines hinaus, was gerade dem Menschen der Gegenwart, wenn<br />

er wirklich unbefangen mit seiner Seele zu Werke geht, ein<br />

großes Rätsel aufgeben sollte. Ich habe von diesem Rätsel gesprochen.<br />

Ich sagte, wir fühlen uns moralisch verbindlich gegenüber<br />

gewissen Impulsen, die uns rein geistig gegeben sind.<br />

Wir wollen sie ausführen. Wie das in die Knochen, in den Muskel<br />

schießt, wozu wir uns moralisch verbunden fühlen, das<br />

kann man zunächst nicht einsehen. Wenn man aber weiß, daß<br />

man sein Ich aus der vorigen Inkarnation, das schon ganz geistig<br />

geworden ist, in sich trägt, daß dieses Ich in die Wärme<br />

hereinwirkt, dann hat man den Übergang da in diesem Wärmemenschen.<br />

Auf dem Umwege durch das Ich der vorigen Inkarnation<br />

wirken die moralischen Impulse. Da bekommen Sie<br />

erst den Übergang vom Moralischen ins Physische. Wenn Sie<br />

bloß die gegenwärtige Natur betrachten und den Menschen als<br />

einen Ausschnitt aus der Natur, bekommen Sie diesen Übergang<br />

nicht.<br />

Denn wenn Sie die gegenwärtige Natur betrachten, so können<br />

Sie folgendes sagen: Nun ja, da draußen ist die Natur; der<br />

Mensch nimmt ihre Stoffe auf, baut sich seinen Organismus auf<br />

- so naiv kindlich stellt man sich das vor -, ist also ein aus den<br />

Stoffen der Natur zusammengeschweißter Ausschnitt aus der<br />

Natur. Schon. Jetzt fühlt er aber plötzlich: es gibt moralische<br />

Impulse, und er soll sich danach richten. Er soll nur einen einzigen<br />

Schritt machen im Sinne dieser moralischen Impulse. Ich<br />

möchte wissen, wie dieser Ausschnitt aus der Natur das anfängt?<br />

Der Stein kann es nicht; das Kalzium kann es nicht; das Chlor<br />

kann es nicht; der Sauerstoff kann es nicht; der Stickstoff kann<br />

es nicht, alles das kann es nicht. Der Mensch, der aus dem zusammengeschweißt<br />

ist, soll es plötzlich können: er empfindet<br />

einen moralischen Impuls, und er soll sich danach richten, da er<br />

doch aus alledem zusammengeschweißt ist, was das nicht kann.<br />

87

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!