pdf [4.457 KB] - BFW
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Schadlawinen-Datenbank für Österreich<br />
Über 950 Tote, mehr als 750 zerstörte Bauwerke<br />
und über 320.000 Festmeter Schadholz – dies ist<br />
die Bilanz von Lawinenabgängen im Zeitraum<br />
von 1967 bis 2004. Das <strong>BFW</strong> sammelt und analysiert<br />
diese Informationen in einer Datenbank.<br />
Seit 1967 werden vom Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum<br />
für Wald, Naturgefahren und Landschaft<br />
(<strong>BFW</strong>) Lawinenereignisse erfasst; 4350 Datensätze von<br />
5500 Lawinenereignissen sind in der österreichischen<br />
Schadlawinen-Datenbank des Institutes für Naturgefahren<br />
und Waldgrenzregionen gespeichert und werden<br />
derzeit für genauere Auswertungen aufbereitet. Diese<br />
Daten sind Grundlage für deren monetäre Bewertung<br />
sowie die Einschätzung allgemeiner und lokal begrenzter<br />
Gefahrensituationen. Pro Ereignis stehen bis zu 40<br />
Parameter zur Verfügung. Den Grundstock dieses<br />
Datenpools bilden die von der Gendarmerie bis zum<br />
Jahre 1993 erhobenen und an das <strong>BFW</strong> weitergeleiteten<br />
Meldungen.<br />
Arlberg-Westrampe (ÖBB) zwischen Wald am Arlberg und<br />
Dalaas: Bundesheertruppen schaufeln einen von Lawinen verschütteten<br />
Güterzug frei (Ereignistag: 29. Jänner 1982).<br />
Roland LUZIAN, Martina ELLER<br />
Zahlreiche Anfragen<br />
Die große Zahl an Informationen zu Aspekten des<br />
Lawinengeschehens sollen vermehrt für Ereignis- und<br />
Risikoanalysen, alpines Naturgefahrenmanagement<br />
sowie Erstellung integraler Schutzkonzepte genutzt<br />
werden. Dabei ist den Schäden in den Schutzwaldgürteln<br />
besonderes Augenmerk zu widmen.<br />
Die Datenbank wird für zahlreiche Anfragen genutzt:<br />
etwa wenn Versicherungen wissen wollen, wie oft<br />
bestimmte Straßenabschnitte von Lawinen verschüttet<br />
wurden. Oder wenn gerichtliche Gutachter nachfragen,<br />
ob das Ausmaß eines Ereignisses der letzten Jahrzehnte<br />
bekannt war.<br />
Zusammenarbeit mit dem Forsttechnischen Dienst<br />
Es erfolgt auch die Einspeisung dieser Daten in den<br />
Wildbach- und Lawinenkataster des Forsttechnischen<br />
Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung beim<br />
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft sowie die Evaluierung<br />
der dort aus anderen Quellen einlangenden Daten. So<br />
11 <strong>BFW</strong>-Praxisinformation Nr. 8 - 2005<br />
Foto: Lothar Brunner, Klösterle