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<strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

<strong>Kultur</strong>forum<br />

Dienstag, 20.05 – 21.00 Uhr - www.ndr.de/ndrkultur<br />

Ulrike Toma, <strong>Feature</strong>abteilung<br />

Tel.: 040 4156 2474<br />

u.toma@ndr.de<br />

Joachim Dicks, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>Feature</strong><br />

Tel.: 0511 988 2302<br />

j.dicks@ndr.de<br />

Barbara Fricke, Sekretariat <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>Feature</strong><br />

Tel.: 0511 988 2306, Fax: 0511 988 2309<br />

b.fricke@ndr.de<br />

Wo 1, Dienstag, 04.01.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Herzschmerzkreationen<br />

Wenn aus verschmähter Liebe Neues entsteht<br />

<strong>Feature</strong> von Peter Kaiser<br />

Produktion: WDR 2008<br />

<strong>NDR</strong> FEATURE PROGRAMMVORSCHAU / I. Quartal 2011<br />

Im lippischen Städtchen Lemgo steht das Haus des 1912<br />

verstorbenen reichen Einsiedlers und Künstlers Karl Junker,<br />

das „Junkerhaus“. Es geht die Mär, dass einst eine Frau das<br />

Werben des jungen Karl nicht anerkannte, und er aus Gram<br />

darüber 20 Jahre lang eben jenes Haus vom Boden bis zur<br />

Decke mit filigransten Holzschnitzereien verzierte, bemalte<br />

und schmückte, für jenen imaginären Tag, an dem die Dame<br />

ihn dann doch noch erhören würde. Hat sie aber nicht.<br />

Kriminalistisch gesprochen ist das ein Fall von verschmähter<br />

Liebe. Nicht selten setzt eine derartige Kränkung extreme<br />

Kräfte frei. Negative Kräfte, wie sie beispielsweise Stalker<br />

ausleben. Oder positive, wie etwa die Kräfte von Honoré de<br />

Balzac, der über 100 Romane schrieb, bis ihn die Gräfin<br />

erhörte. Manfred von Ardenne erfand aus lauter Gram über<br />

seine Einsamkeit das Fernsehen. Der Psychologe Marius<br />

Heckmann begann aus Liebesfrust, großformatige Portraits<br />

zu malen. Die Liste jener, die aus verschmähter Liebe Neues<br />

und Ungeheures wagten, ist lang.<br />

Wo 2, Dienstag, 11.01.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Utopien<br />

Träume der Vernunft<br />

<strong>Feature</strong> von Helmut Kopetzky<br />

Produktion: <strong>NDR</strong> 2009<br />

Utopien halten die Weltgeschichte in Schwung, viele<br />

verpuffen als Strohfeuer, andere neigen zum Weltbrand, doch<br />

am Ende bleibt nur Asche übrig. Seit mehr als 40 Jahren lockt<br />

das Herzberg Festival Tausende von Besuchern in eine<br />

Zeltstadt. Der Autor sprach mit Vollzeit-Hippies und<br />

Aussteigern-auf-Zeit. Klaus, der Geiger, 68 - er hat alle<br />

Lebensformen jenseits der Mehrheitsgesellschaft erprobt.<br />

<strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

<strong>Feature</strong><br />

Sonntag, 11.05 – 12.00 Uhr - www.ndr.de/ndrinfo<br />

Dunja Pasternak, Sekretariat <strong>Feature</strong>abteilung<br />

Tel.: 040 4156 2323, Fax: 040 4156 3532<br />

d.pasternak@ndr.de<br />

Sonntag, 09.01.11, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

Spin<br />

Oder: Die Industrialisierung der Meinungsproduktion<br />

<strong>Feature</strong> von Tom Schimmeck<br />

Produktion: <strong>NDR</strong>/DLF/SR 2008<br />

„Wir verpacken sie wie Seife, vermarkten sie wie Seife und<br />

verkaufen sie wie Seife“, sagt Politprofi Brad Fich,<br />

Herausgeber des Washingtoner Medienhandbuchs, über<br />

seine Kundschaft. In den USA ist die Zunft der<br />

Verpackungskünstler – der PR-Spezialisten, Politstrategen,<br />

Medienberater und „Spin Doctors“ – inzwischen zu einer<br />

Multimilliarden-Branche gewachsen. Washingtons<br />

Meinungsfriseure spielen längst eine Schlüsselrolle bei der<br />

Steuerung der öffentlichen Meinung. Politiker, Verbände und<br />

Firmen mieten zur Durchsetzung ihrer Ziele heute Profis, die<br />

ihnen weit mehr bieten als klassische Reklame: Sie erfinden<br />

packende Geschichten, kreieren Medienereignisse,<br />

platzieren passende Experten im Fernsehen. Sie gründen<br />

sogar Organisationen, die unter dem Deckmantel zivilgesellschaftlichen<br />

Engagements die Trommel ihrer<br />

Geldgeber rühren. Auf dass der optimale „Spin“ entstehe,<br />

die Drehung der öffentlichen Debatte in die gewünschte und<br />

meist teuer bezahlte Richtung.<br />

Sonntag, 16.01.11, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

Meine Schuhe gehen immer Schrott<br />

Arme Kindheit heute<br />

<strong>Feature</strong> von Margot Overath<br />

Produktion: DLR/RB 2006<br />

In Deutschland erhalten 1,5 Millionen Kinder und<br />

Jugendliche staatliche Unterstützung. Ihre Eltern bekommen<br />

Sozialhilfe, sind Hartz-IV-Empfänger oder arbeiten im<br />

Niedriglohnbereich - als Minijobber. Deren Einkommen liegt<br />

oft noch unter dem Sozialhilfeniveau, weil sie keinen<br />

Anspruch auf Kleidergeld oder sonstige Beihilfen haben. In<br />

diesen Familien dreht sich alles ums Geld. Wie kommen sie


<strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>Kultur</strong>forum <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong> <strong>Feature</strong> 2<br />

Gudrun Pausewang, Autorin, 80 - wuchs in einer Aussteiger-<br />

Familie auf und wohnt gleich hinterm nächsten Berg. Oder die<br />

Mitglieder der Ton Steine Scherben-Family, Überlebende der<br />

68er Polit-Rockband. Aus süßlich duftenden Rauchschwaden<br />

tauchen dazu Text und Stimme großer Utopisten auf. Der<br />

stereofone Trip endet vor der Totenmaske von Rio Reiser. Die<br />

Utopie der permanenten Revolte im Museum? Asche eben?<br />

Wo 3, Dienstag, 18.01.2011, 20.05 – 21.00 Uhr Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Remix Baselitz<br />

Innenansicht eines Malers<br />

<strong>Feature</strong> von Peter Moritz Pickshaus<br />

Produktion: WDR 2010<br />

Bilder auf dem Kopf. Das ist das Markenzeichen des Malers<br />

Georg Baselitz. Seine Motive um 180 Grad zu drehen,<br />

machten den 1938 in Deutschbaselitz geborenen Hans-Georg<br />

Kern berühmt. Sein markantes Konzept wirft er 2005, nach<br />

mehr als 35 Jahren, noch einmal völlig um und beginnt eine<br />

neue Werkphase: Remix. Beim "Rumwühlen" in Bildern aus<br />

seiner Vergangenheit hinterfragt Baselitz seine Bildmotive,<br />

malt sie neu und bleibt dennoch wiedererkennbar. In zwei<br />

Gesprächen, die der Autor Peter Moritz Pickshaus 1990 und<br />

2009 mit dem Maler führte, macht sich auch die Sendung das<br />

Prinzip des Remix zu eigen. Denn wie Georg Baselitz sagt:<br />

"Alles was hinter dem Künstler liegt, liegt auch vor ihm."<br />

Wo 4, Dienstag, 25.01.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Too many Geister<br />

Eine jüdische Enkelin auf Spurensuche in Berlin<br />

<strong>Feature</strong> von Daniela Gerson und Wibke Bergemann<br />

Produktion: DLR 2008<br />

Eigentlich wollte Daniela Gerson während ihres<br />

Deutschlandstipendiums über Einwanderungspolitik<br />

berichten. Doch in Berlin angekommen, wird die 28-jährige<br />

New Yorker Jüdin sofort von der Vergangenheit eingeholt. Der<br />

Neonazi in ihrer Nachbarwohnung ist nur der Anfang. Zwei<br />

Straßen weiter findet Daniela Stolpersteine, die an ermordete<br />

Familienmitglieder erinnern. Daniela entscheidet sich, die<br />

Orte der Vergangenheit zu besuchen - auch das Lager für<br />

Displaced Persons, in dem ihr Vater aufwuchs. Sie begegnet<br />

jungen und alten Deutschen und beginnt, auch deren<br />

Geschichte in Frage zu stellen.<br />

über die Runden, was vermissen sie, wie sehen sie ihre<br />

Zukunft? Aus Scham, sich nichts leisten zu können, meiden<br />

sie oft Kontakte, sind depressiv oder alkoholkrank. Und sie<br />

scheinen sich arrangiert zu haben, können ihren Kindern<br />

keinen Weg aus der Sackgasse hinaus zeigen. Einige<br />

versuchen es. Ihnen hat die Autorin zugehört.<br />

Sonntag, 23.01.11, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

Herr Meyer fährt jetzt fern<br />

Und erzählt aus seinem Verbrecherleben<br />

<strong>Feature</strong> von Jörn Klare<br />

Produktion: <strong>NDR</strong> 2011<br />

Walter Meyer ist 60 Jahre alt, und er sieht aus wie 50. Er ist<br />

1,90 groß, knapp zwei Zentner schwer, hat die Statur und<br />

den Gang eines Ringers. Die kurzen Haare sind dicht und<br />

schwarz, kein einziges graues Haar. Wenn er die langen<br />

Ärmel seines Sweatshirts nach oben schiebt, kann man ein<br />

paar große Tätowierungen und eine Menge Narben sehen.<br />

Walter Meyer war 31 Jahre im Knast. „Dieser Knast ist<br />

eigentlich mein Zuhause. Wenn ich da reingekommen bin,<br />

dann ging das schon los: Hey Walter – biste wieder da.<br />

Wunderbar.“ Einbruch, Autodiebstahl, Raub in allen<br />

Variationen, bewaffnete Banküberfälle. Immer und immer<br />

wieder. Immer und immer wieder Fluchtversuche. Seit<br />

sieben Jahren fährt Meyer LKW, seit er frei ist. Der Autor Jörn<br />

Klare hat den Schwerverbrecher vor rund zehn Jahren zum<br />

ersten Mal getroffen, als Meyer an einer Diskussion mit<br />

Jugendlichen teilnahm - als abschreckendes Beispiel. Jetzt<br />

treffen sie sich erneut. Und gehen zusammen auf Tour.<br />

Sonntag, 30.01.11, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

das ARD radiofeature<br />

Inside Al Qaida<br />

<strong>Feature</strong> von Holger Schmidt<br />

Produktion: SWR 2011<br />

Wie real ist der islamistische Terrorismus in Deutschland?<br />

Angesichts der Bedrohungslage wurde viel und sehr abstrakt<br />

über diese Frage diskutiert. Doch die Täter sind längst unter<br />

uns. Doch weil es noch keinen "erfolgreichen" Anschlag in<br />

Deutschland gegeben hat, tauchen Nachrichten von<br />

Festnahmen und Verurteilungen jeweils nur schlaglichtartig<br />

in den Medien auf. So wie die Verurteilung eines Mannes aus<br />

Germersheim in der Südpfalz. Acht Jahre Haft hat er für die<br />

Mitgliedschaft und Unterstützung von Al Qaida, dem<br />

Terrornetzwerk Osama Bin Ladens, bekommen.<br />

Zehntausende Euro, elektronische Geräte für den Kampf, vor<br />

allem aber Kämpfer selbst hat der Mann aus Deutschland<br />

nach Pakistan und Afghanistan geschmuggelt. Immer<br />

an seiner Seite: Sein Stiefsohn. Ausgebeutet, geschlagen,<br />

zum Laufburschen degradiert, hat er sich 2007 trotzdem<br />

gegen ihn erhoben und wurde zunächst Kronzeuge der<br />

Anklage - und dann durch seine Ehrlichkeit selbst Opfer.<br />

ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt erzählt die<br />

Geschichte eines Aussteigers, der für den Schutz<br />

Deutschlands persönlich einen hohen Preis zahlt.


<strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>Kultur</strong>forum <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong> <strong>Feature</strong> 3<br />

Wo 5, Dienstag, 01.02.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Der Wind hat mir eine Geschichte erzählt<br />

Ein Literaturstipendium in Wewelsfleth<br />

<strong>Feature</strong> von Rainer Schildberger<br />

Produktion: SWR 2009<br />

Für Günter Grass war es Ehrensache. 1985 stellte er sein über<br />

300 Jahre altes Fachwerkhaus im 1500-Seelen-Ort<br />

Wewelsfleth hinterm Elbdeich in der Nähe des<br />

Atomkraftwerks Brokdorf jungen Autoren zur Verfügung. Dort<br />

wo er unter anderem den „Butt“ geschrieben hatte, sollen<br />

seitdem junge Schriftsteller ähnlich episch werden können.<br />

Doch so ganz einfach ist es nicht, sich der Ehrensache<br />

gegenüber als ehrwürdig zu erweisen. Wenn in den Vorgärten<br />

Gartenzwerge grinsen und in den Fenstern Gehäkeltes blüht,<br />

muss die literarische Inspiration von innen kommen. Das<br />

gelingt nur Autoren, die die entsprechende Substanz<br />

mitbringen. So führte die Landverschickung in die platte<br />

Tiefebene nicht immer zu literarischen Höchstleistungen.<br />

Manche flohen vorzeitig vor der norddeutschen Idylle.<br />

Manchen stand der Geist des Stifters Grass zu muffig und<br />

präsent in den Räumen des Hauses. Andere aber brachten in<br />

der Einsamkeit tatsächlich beachtliche Werke zustande.<br />

Rainer Schildberger war selbst einmal Stipendiat. Zusammen<br />

mit anderen Autorinnen und Autoren erzählt er vom<br />

literarischen Landleben, seinen Annehmlichkeiten und<br />

Widrigkeiten.<br />

Wo 6, Dienstag, 08.02.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Mutters Schatten<br />

Kehraus im Elternhaus<br />

<strong>Feature</strong> von Lorenz Rollhäuser<br />

Produktion: <strong>NDR</strong> 2008<br />

Das Haus still, nur der Klang der Schritte: Der Vater vor vier<br />

Jahren gestorben und nun auch die Mutter im Pflegeheim.<br />

Zum ersten Mal allein hier, in diesem vollgestellten<br />

Einfamilienhaus: 200 Quadratmeter, dazu Keller und<br />

Dachboden, seit Jahrzehnten nicht mehr richtig aufgeräumt.<br />

Häkeldeckchen, Schnapsgläser aus Stettin, vergilbte, blasse<br />

Fotos. Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit, eine<br />

Jugend Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre in der<br />

deutschen Provinz. Zusammen mit seinem Bruder leert der<br />

Autor Lorenz Rollhäuser das Haus. Sie sortieren, verhökern<br />

und entsorgen das Leben der Eltern, ihre Geschichte, das<br />

ganze Inventar bürgerlicher <strong>Kultur</strong>, und sie beschäftigen sich<br />

bei dieser Gelegenheit noch einmal mit ihrer Geschichte. Die<br />

Mutter weiß von all dem nichts. Sie wähnt sich die meiste Zeit<br />

noch immer in Münster, lebt aber nun tatsächlich in Berlin.<br />

Lorenz Rollhäuser wurde für sein <strong>Feature</strong> „Mutters Schatten“<br />

mit dem Prix Europa 2008 ausgezeichnet.<br />

Sonntag, 06.02.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

Überreste des Neuesten von gestern<br />

Die <strong>Info</strong>rmationsgesellschaft und ihr elektronischer Schrott<br />

<strong>Feature</strong> von Jens Jarisch<br />

Produktion: DLF/BR/HR/SR/RBB 2010<br />

In den letzten Jahren wurde in Deutschland ein aufwändiges<br />

Recyclingsystem aufgebaut, um Elektronikschrott<br />

umweltgerecht zu entsorgen und gleichzeitig dessen<br />

einzelne Bestandteile zu verwerten. Das war wichtig, denn<br />

der Fortschritt der Gesellschaft wird getragen von der<br />

elektronischen Entwicklung, und die wiederum ist<br />

angewiesen auf Käufer, die sich heute das Neueste holen<br />

und morgen wegwerfen, weil es dann von gestern ist.<br />

Fortschritt und Verschrottung sind zwei Seiten derselben<br />

Sache. Weil aber Elektromüll bisher einfach in Afrika<br />

abgeladen wurde und dort Menschen und Umwelt vergiftet<br />

hat, gibt es nun dieses vorbildlich verantwortungsvolle<br />

Verwertungssystem. Doch einzelne Aspekte daran bleiben<br />

unklar, beispielsweise, warum nur ein geschätztes Drittel<br />

des deutschen Elektromülls überhaupt im Recycling landet<br />

und ein erheblicher Teil noch immer illegal exportiert wird.<br />

Profitieren gut organisierte Verbrecher davon oder die<br />

Elektronikhersteller oder entscheidungsscheue Politiker?<br />

Sonntag, 13.02.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

Das Victoria-Prinzip<br />

Oder: Ich heirate meinen Fitnesstrainer<br />

<strong>Feature</strong> von Jutta Jacobi<br />

Produktion: WDR 2010<br />

Es war die „Hochzeit des Jahres“, nicht nur für deutsche<br />

Boulevardblätter. Die Ehe der schwedischen Thronfolgerin<br />

Victoria hat Debatten über das Verhältnis der Geschlechter<br />

ausgelöst. Drei Schritte hinter der Frau – was bedeutet das<br />

für das männliche Selbstverständnis? Achten Frauen<br />

tatsächlich immer noch mehr als Männer auf den sozialen<br />

Status ihres Partners? Wie viel Verantwortung für die<br />

Familienökonomie sind Frauen bereit zu tragen? Kehren sich<br />

bei veränderten Macht- und Einkommensverhältnissen die<br />

Rollen einfach um? Was muss geschehen, damit eine Ehe<br />

gelingt, die den Konventionen widerspricht? Welche<br />

kulturellen Konsequenzen hat Frauenemanzipation? Und:<br />

gelten sie nur für Schweden?


<strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>Kultur</strong>forum <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong> <strong>Feature</strong> 4<br />

Wo 7, Dienstag, 15.02.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Objektwahllesen<br />

Oder: Tante Dorchen liest Theweleit<br />

<strong>Feature</strong> von Barbara Eisenmann<br />

Produktion: DLF 2010<br />

Drei Damen im Alter zwischen 74 und 85 Jahren haben Klaus<br />

Theweleits Buch „Objektwahl (All You Need Is Love...). Über<br />

Paarbildungsstrategien & Bruchstück einer Freudbiographie“<br />

gelesen. Das Buch handelt von Freud und seiner<br />

Liebestheorie. Es fragt, was passiert, wenn die Liebe<br />

ausbricht. Die Frauen reflektieren über das Buch und ihre<br />

eigenen Liebeserinnerungen - in Monologen und Dialogen mit<br />

der Autorin. Und dann sind da noch zwei Männer: Sigmund<br />

Freud und Klaus Theweleit. Das Objektwahlbuch taucht immer<br />

wieder auf, und der alte Freud geistert herum zwischen Jimi<br />

Hendrix und Strauss´ Walzer An der schönen blauen Donau.<br />

Tante Dorchen war die erste, der die Autorin das Buch<br />

geschenkt hat, 1990 gleich nach seinem Erscheinen. Sie war<br />

die Lieblingstante, eine wissbegierige, kluge Person, falsch<br />

verheiratet mit einem Bergarbeiter. Gesprochen hat die<br />

Autorin mit ihr damals nicht; aber Tante Dorchen hat jetzt<br />

Stellvertreterinnen.<br />

Wo 8, Dienstag, 22.02.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Italiens offene Rechnung<br />

Die Wiederaufnahme im Mordfall Pasolini<br />

<strong>Feature</strong> von Roman Herzog<br />

Produktion: <strong>NDR</strong>/SWR/SR 2011<br />

Der italienische Künstler und Intellektuelle Pier Paolo Pasolini<br />

wurde in der Nacht vom 1. zum 2. November 1975 auf<br />

grausame Weise ermordet. In der Hoch-Zeit der Terrorjahre<br />

Italiens wurde der Fall schnell abgeschlossen, mit<br />

haarsträubenden Untersuchungsfehlern. Offiziell heißt es<br />

seitdem, Pasolini wurde Opfer eines jugendlichen Einzeltäters<br />

aus dem Rotlichtmilieu. 35 Jahre lang versuchten<br />

Intellektuelle und Anwälte den Fall wieder aufzurollen, ohne<br />

Erfolg. Bis Senator Marcello Dell’Utri, rechte Hand<br />

Berlusconis, verurteilter Mafioso und mutmaßlicher<br />

Unterhändler in den Verhandlungen zwischen Staat und<br />

Mafia, im Frühjahr 2010 sagte, er habe das fehlende, kurz<br />

nach dem Mord gestohlene Kapitel des unvollendeten<br />

Romans Petrolio von Pasolini, in dem Beunruhigendes stünde.<br />

Seit einigen Jahren wird vermutet, dass Pasolini umgebracht<br />

worden ist aufgrund seiner Recherchen zu diesem Buch, das<br />

von den Verbindungen zwischen Faschisten, Mafia und Politik<br />

in Italien handelt. Untersuchungsrichter Francesco Minisci<br />

aus Rom nahm unverzüglich die Ermittlungen zum Mordfall<br />

Pasolini wieder auf, um diese offene Rechnung Italiens zu<br />

begleichen.<br />

Sonntag, 20.02.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

Vom Unrecht des Stärkeren<br />

Arbeitgebermobbing mit Anwaltshilfe<br />

<strong>Feature</strong> von Albrecht Kieser<br />

Produktion: SWR/WDR 2010<br />

„Den Kündigungsschutz durchbrechen“ - mit diesem<br />

Versprechen werben bundesweit Anwaltskanzleien. „Nicht<br />

alles, was Recht ist“, würden sie machen, so eine von ihnen<br />

wörtlich, sondern „Arbeitsrecht für Arbeitgeber“. Solche<br />

Kanzleien bewegen sich hart am Rande der Legalität:<br />

Detektive werden in Unternehmen eingeschleust, um<br />

Gründe für die fristlose Kündigung eigentlich „unkündbarer“<br />

Arbeitnehmer zu konstruieren; befreundete Unternehmen<br />

werden beauftragt, unliebsame aber nicht kündbare<br />

Arbeitnehmer mit der Zahlung höherer Bezüge abzuwerben<br />

und ihnen die neue Stelle dann in der Probezeit zu<br />

kündigen, selbstbewusste Betriebsräte werden mit zahllosen<br />

Klagen und Kündigungen mürbe gemacht. Arbeitgeber-<br />

Mobbing nennt man das und es steht derzeit hoch im Kurs.<br />

Auf der Strecke bleiben gedemütigte Arbeitnehmer,<br />

eingeschüchterte Betriebsräte und Belegschaften - und ein<br />

beschädigtes Arbeitsrecht. Aber es gibt auch Möglichkeiten,<br />

sich dagegen zu wehren!<br />

Sonntag, 27.02.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

das ARD radiofeature<br />

Die Drückerin<br />

<strong>Feature</strong> von Bernhard Pfletschinger<br />

Produktion: WDR 2011<br />

Eine Fußgängerzone, irgendwo in Deutschland. Ein Lächeln,<br />

ein Werbestand. Ein Katalog mit Fotos von gequälten Tieren.<br />

Ehe Sie sich versehen, unterschreiben Sie und sind<br />

zahlendes Mitglied eines Tierschutzvereins. Aber was für ein<br />

Verein ist das, für den freundliche junge Menschen bis zu<br />

zehn Stunden am Tag werben? Wer sind die jungen Werber?<br />

Manuela, jahrelang in einer von einem Tierschutz-Verein<br />

beauftragten Werbe-Agentur als „Drückerin“ beschäftigt,<br />

führt Sie in die Halbwelt der sklavenähnlich organisierten<br />

„Drücker-Szene“. Eine Reise, die direkt in die Hinterzimmer<br />

eines milliardenschweren Spendenmarktes führt. Auf dem<br />

mit ein paar Tricks richtig viel Geld gescheffelt werden kann<br />

- auch in die eigene Tasche.


<strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>Kultur</strong>forum <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong> <strong>Feature</strong> 5<br />

Wo 9, Dienstag, 01.03.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

London Calling<br />

Im Geräuschnetz einer Stadt<br />

<strong>Feature</strong> von Gaby Hartel und Uta Kornmeier<br />

Produktion: WDR/DLF/<strong>NDR</strong> 2009<br />

Dass Städte niemals schlafen, ist bekannt. Je größer und<br />

unübersichtlicher, desto vielstimmiger das Dröhnen und<br />

Tönen der Mega-Cities. Denkt man. Fast unbemerkt wird der<br />

Stadtraum überall in der Welt akustisch mit Regeln<br />

überzogen, homogenisiert und bereinigt. Auch in London<br />

zeichnet sich eine akustische Verödung ab. Seit 2003 leistet<br />

sich die dortige Stadtregierung deshalb einen "Referenten für<br />

Klang": Max Dixon liest sich durch historische<br />

Klangbeschreibungen Londons und betrachtet die Stadt wie<br />

ein Musiker sein Instrument. Wie klingt Asphalt, wie<br />

Sandstein? Darf und soll man gestalterisch eingreifen und die<br />

Geräuschhülle der Metropole verändern? Auch Künstler,<br />

Flaneure und andere Bewohner versuchen, sich ihre Stadt<br />

akustisch neu anzueignen.<br />

Wo 10, Dienstag, 08.03.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Marlene! Tonstück!<br />

<strong>Feature</strong> von Elke Heinemann<br />

Produktion: WDR 2010<br />

Eine ungewöhnliche Erfolgsstory: 42 Jahre alt war die<br />

Österreicherin Marlene Streeruwitz, als die Zeitschrift Theater<br />

heute sie zur Nachwuchsdramatikerin des Jahres 1992 kürte,<br />

zu einem späten 'Fräuleinwunder'. Seitdem gab es viele<br />

weitere Auszeichnungen für Theaterstücke, Romane,<br />

Erzählungen und Hörspiele. Die Heldinnen überleben, allen<br />

Frustrationen zum Trotz, in einer Gesellschaft, die nach<br />

Ansicht der Autorin mit den Mitteln feministischen Denkens<br />

neu gestaltet werden muss, um der Würde aller Menschen<br />

Rechnung zu tragen. Elke Heinemann collagiert Marlene<br />

Streeruwitz' Selbstaussagen mit Auszügen aus Lesungen,<br />

Hörspielen und Theaterstücken zu einem multidimensionalen<br />

Tonstück. Heute ist der Internationale Frauentag.<br />

Wo 11, Dienstag, 15.03.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Keine Heimat, nirgendwo<br />

Die Roma in Frankreichs Lagern<br />

<strong>Feature</strong> von Clarisse Cossais<br />

Produktion: <strong>NDR</strong>/DLR 2011<br />

Im Sommer 2010 schlägt eine Gruppe von zehn Roma-<br />

Familien auf einem Gelände in der Nähe der französischen<br />

Stadt Blois im Loire-Tal, umgeben von Schlössern und<br />

Weinbergen, ihre Zelte auf. Sie sind im Mai aus einem großen<br />

Roma-Lager im Pas-de-Calais abgeschoben worden, hielten<br />

sich daraufhin für kurze Zeit in Rumänien auf und kehrten<br />

wieder zurück nach Frankreich. In das Land, in dem sie<br />

Sonntag, 06.03.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

„Sei froh, dass du es nicht geschafft hast“<br />

Gescheiterte Flüchtlinge in Äthiopien<br />

<strong>Feature</strong> von Roman Herzog<br />

Produktion: SWR/DLF 2010<br />

Zehntausende Afrikaner stranden auf ihrer Flucht Richtung<br />

Europa im Norden des Kontinents. Die Überfahrt nach<br />

Norden scheitert an den rigiden Grenzpatrouillen, die die<br />

Boote auf dem Meer stoppen und zur Umkehr zwingen.<br />

Weder in Europa noch in Nordafrika können sie Asyl<br />

erhalten. So versuchen die Flüchtlinge, entweder mit<br />

Unterstützung der Internationalen Organisation für<br />

Migration (IOM) oder auf eigene Faust in ihre Heimat<br />

zurückzukehren. Ihr Versuch, sich ein neues Leben<br />

aufzubauen, wird oftmals zu einem riskanten Drahtseilakt.<br />

Das <strong>Feature</strong> porträtiert Flüchtlinge, die aus<br />

unterschiedlichen Gründen ihre Heimatländer verlassen<br />

haben und erneut damit konfrontiert sind, leben zu müssen,<br />

wo sie nicht leben können und wollen. - Ein Panorama über<br />

Fluchtrealitäten, über Hintergründe, Möglichkeiten und<br />

Grenzen der Reintegration und das Leben im Afrika südlich<br />

der Sahara.<br />

Sonntag, 13.03.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

Glückliche Schweine<br />

Oder: Wie (un)gesund ist Bio wirklich?<br />

Ein <strong>Feature</strong> von Lorenz Schröter<br />

Produktion: <strong>NDR</strong> 2008<br />

Bio - gesund und umweltfreundlich? Eine Studie stellte fest,<br />

dass „öko“ nicht gesünder als „herkömmlich“ ist. Man fand<br />

höhere Nitratwerte im Bio-Salat als in normalem,<br />

Freilandeier haben oft Salmonellen. Der Ernährungsexperte<br />

Udo Pollmer: „Wir haben im Bio-Sektor nicht automatisch<br />

die besseren, die harmloseren Mittel. Wir haben teilweise<br />

noch die Gifte vom Großvater. Zum Beispiel Kupfer.“ Die Bio-<br />

Branche boomt, der Markt wächst jährlich im zweistelligen<br />

Prozent-Bereich. Vielleicht ist es Zeit für eine Ökobilanz.<br />

Der Autor sprach mit Bauern, Verbrauchern,<br />

Umweltschützern, Ernährungsexperten und Geschäftsleuten<br />

- glücklichen Schweinen auf der Spur.<br />

Sonntag, 20.03.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

USAllah<br />

Der islamisch-amerikanische Traum<br />

<strong>Feature</strong> von Thilo Guschas<br />

Produktion: <strong>NDR</strong>/DLF/RBB/SWR 2011<br />

Nirgends in der westlichen Welt leben Muslime so gut<br />

integriert wie in den USA. Anders als in Europa sind sie hier<br />

gesellschaftlich erfolgreich. Ihre Bildung liegt über dem US-<br />

Durchschnitt, viele sind tätig als Anwälte, <strong>Info</strong>rmatiker und<br />

Wissenschaftler. Das Wall Street Journal pries<br />

amerikanische Muslime gar als Vorbilder für den Rest der<br />

Vereinigten Staaten. Ein wahrgewordener amerikanischer


<strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>Kultur</strong>forum <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong> <strong>Feature</strong> 6<br />

hoffen, ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Nach<br />

einem Zwischenfall im Département Loir-et Cher, bei dem ein<br />

„Gitan“, ein französischer Roma, zu Tode kam, und zwei Jahre<br />

vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich bemüht sich<br />

Nicolas Sarkozy um Stimmen aus dem rechtsextremistischen<br />

Feld: den Roma, die in Frankreich leben, gilt nun seine<br />

Aufmerksamkeit. Eine Abschiebungswelle soll die Roma, auch<br />

jene, die im Loire-Tal leben, forttreiben. Clarisse Cossais hat<br />

die Familien in der Nähe von Blois getroffen, hat sie in ihrem<br />

Alltag begleitet sowie jene, die ihnen helfen wollen. Sie<br />

schildert die Ursachen und Folgen der Exklusionspolitik von<br />

Sarkozy und erzählt von den Menschen, die versuchen, der<br />

Abschiebungswelle zu trotzen - auch wenn sie dabei selbst an<br />

ihre eigenen Grenzen kommen.<br />

Wo 12, Dienstag, 22.03.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Lob ist ein Schutzwall<br />

Der Schauspieler Bruno Ganz. Versuch einer Annäherung.<br />

<strong>Feature</strong> von Ingrid Papenfuß<br />

Produktion: SFB 1996<br />

„Die Geschwister meiner Eltern waren alle Bauern“, erzählt<br />

der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz, „und wenn ich bei<br />

ihnen die Ferien verbrachte, auf dem Heuwagen lag und in<br />

den Himmel guckte, da spürte ich ein starkes, beinahe<br />

sprengendes Glücksgefühl in mir. Und in diesen Situationen<br />

begann ich mir vorzustellen, wie schön es doch wäre, wenn<br />

mir bei diesem Gefühl möglichst viele Leute zuschauen<br />

würden.“ Bruno Ganz, einer der profiliertesten und<br />

berühmtesten Charakterdarsteller des deutschsprachigen<br />

Raumes, zuletzt u.a. in „Brot und Tulpen“ und „Der<br />

Untergang“, erzählt aus seinem Leben. Von seinen<br />

Theateranfängen, seiner künstlerischen Selbstfindung, der<br />

Zusammenarbeit mit Peter Stein, vom Filmemachen und dem<br />

Traum von der Weltkarriere. Am 22. März wird er 70 Jahre alt.<br />

Wo 13, Dienstag, 29.03.2011, 20.05 – 21.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Kultur</strong><br />

Das iberische Schwein<br />

Auf den Hund gekommen<br />

Ein <strong>Feature</strong> von Barbara Eisenmann<br />

Produktion: <strong>NDR</strong>/DLF 2011<br />

Nach zehn Jahren Immobilienblase schlägt man sich in<br />

Spanien mit Leerstand, Schulden und Arbeitslosigkeit herum.<br />

Auch das iberische Schwein ist betroffen. Sein Schinken, der<br />

jamón ibérico de bellota, ist in den Jahren des schnellen<br />

Geldes zum Anlageobjekt geworden. Branchenfremdes<br />

Kapital, multinationale Konzerne und das intensiv gehaltene<br />

iberische Mastschwein sind aufgetaucht. Das Schwein ist<br />

nichts mehr wert. Die Preise sind gefallen. Jetzt wird der<br />

Markt mit echten und falschen Schinken überschwemmt. Zeit<br />

für das iberische Schwein, seine Stimme zu erheben - im<br />

Parlament der Dinge, nach einer Idee des französischen<br />

Wissenschaftssoziologen Bruno Latour, in dem Menschen<br />

und Tiere ihre Interessen verhandeln.<br />

Traum mit dem Koran unter dem Arm. Und das in dem Land,<br />

das seine Bürgerrechte fein geschliffen hat, um nach<br />

muslimischen Schläfern zu fahnden, das im Islam<br />

unverhohlen den ärgsten Feind sieht. Im Alltag schüren<br />

rechte Blogger Ressentiments, diffamieren die Integration<br />

als Fassade, und mehr als die Hälfte aller Amerikaner ist der<br />

Überzeugung, dass Muslime in den USA systematisch<br />

gemobbt werden. Je weiter man sich von den liberalen<br />

Metropolen entfernt, desto offener das Misstrauen. Jetzt<br />

gehen muslimische Comedians zum Gegenangriff über und<br />

verballhornen Feindseligkeiten und Ängste: hinter jedem US-<br />

Muslim könnte ein islamistischer Schläfer stecken ...<br />

Sonntag, 27.03.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

das ARD radiofeature<br />

Die Macht der Warlords von Mogadischu<br />

<strong>Feature</strong> von Bettina Rühl<br />

Produktion: WDR 2011<br />

Das Zentrum der somalischen Hauptstadt Mogadischu liegt<br />

in Trümmern: das ehemalige Regierungs- und Bankenviertel,<br />

das Staatstheater oder das einst luxuriöse Hotel „Europa“<br />

sind von Gestrüpp überwuchert. Seit 20 Jahren hat Somalia<br />

keine funktionierende Regierung mehr, dafür kontrollieren<br />

schwer bewaffnete, meist islamistische Milizionäre auf Pick-<br />

Ups das Ruinenfeld. Alle internationalen Versuche, das Land<br />

zu stabilisieren, waren bisher vergeblich und produzieren<br />

häufig sogar neue Probleme: Erst im Sommer 2010 setzten<br />

sich an die 1000 - mit deutschem Geld ausgebildete –<br />

Polizisten, samt Waffen in den Untergrund ab. Ist Somalia<br />

noch zu helfen?<br />

Sonntag, 03.04.2011, 11.05 – 12.00 Uhr, <strong>NDR</strong> <strong>Info</strong><br />

Ein Märchen aus Bangladesch<br />

Mikrokredite gegen Armut<br />

<strong>Feature</strong> von Gerhard Klas<br />

Produktion: DLF/SWR/SR 2010<br />

Gruppenbild mit Frauen, gekleidet in bunte Saris, glücklich<br />

lächelnd: Bilder solcher Selbsthilfegruppen von<br />

Kreditnehmerinnen schmücken die Werbeprospekte<br />

zahlreicher Nichtregierungsorganisationen und<br />

Investmentfonds für die sogenannten "Mikrokredite". 30<br />

Millionen Kreditnehmerinnen gibt es allein in Bangladesch.<br />

Die Idee, Armen in der sogenannten Dritten Welt mit<br />

Kleinkrediten zu helfen, sich eine eigene Existenz<br />

aufzubauen, entstand in den 80er-Jahren. Zwei Jahrzehnte<br />

später, im Jahr 2006, erhielt Muhammad Yunus aus<br />

Bangladesch und seine Grameen-Bank für Verdienste im<br />

Kampf gegen die Armut den Friedensnobelpreis. In<br />

Bangladesch selbst sind Mikrokredite höchst umstritten.<br />

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