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III. Das Programm:<br />
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Sonntag: <strong>SWR</strong>2 <strong>Featu</strong>re am Sonntag, 14.05 – 15.00 Uhr<br />
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06.01.2013<br />
Music to go<br />
Von Sascha Wundes<br />
Eine "körpergebundene Kleinanlage für hochwertige Wiedergabe von<br />
Hörereignissen" meldete der Aachener Erfinder Andreas Pavel 1977 zum Patent an.<br />
Zwei Jahre später fand das japanische Unternehmen Sony einen kürzeren Namen<br />
für das Ding: Walkman. Kopfhörer auf, Cassette an und los: Musik zum Mitnehmen.<br />
Das Konzept wurde ein Riesenerfolg. Doch schon bald meldeten sich<br />
sozialpädagogische Bedenkenträger. Würde eine Generation von Jugendlichen<br />
unterm Kopfhörer in isolierter Weltabgewandtheit heranwachsen? Längst sind die<br />
Teens der 80er-Jahre erwachsen. Und die einstige technische Innovation hat längst<br />
ihre Geschichte, samt Mythen und Legenden: es war einmal, als wir uns "voll cool"<br />
fühlten und Musik zum Mitnehmen als Unabhängigkeitsbewegung galt.<br />
13.01.2013<br />
Gelatopolis – Neapel und sein Eis<br />
Von Marie-Sophie Wolters und Georg Malcovati<br />
Der neapolitanische Starkoch Antonio Latini schrieb 1690 als einer der ersten über<br />
die Herstellung von Eis. In seiner Einführung stellt er fest: "Ogni Napoletano nasce<br />
colla facoltà di produrre sorbetto." Jeder Neapolitaner ist dazu geboren, Eis zu<br />
machen. Neapel spielt in der Erfolgsgeschichte des Eises eine zentrale Rolle.<br />
Nirgendwo anders wurde bereits zu Latinis Zeit derartig viel Eis hergestellt und<br />
verspeist. Warum ausgerechnet Neapel? Gerade die absolute Armut Süditaliens hat<br />
zum Eroberungszug des Eises wesentlich beigetragen. Viele Neapolitaner schickten<br />
ihre Kinder in die Neue Welt. Sie waren Analphabeten, hatten keinerlei Ausbildung<br />
und sprachen kein Wort Englisch. Was blieb ihnen anderes übrig, als sich hinter<br />
einen Eiswagen zu klemmen und den Amerikanern das Produkt ihrer Heimat zu<br />
verkaufen? Mit ihrer Hilfe etablierte sich die amerikanische Eiskultur, die sich<br />
wiederum auf den Rest der Welt ausbreitete. Was für eine Rolle spielt das Eis im<br />
heutigen Neapel? Einerseits gibt es die renommierten, teuren Gelaterie, die sich in<br />
der Tradition von Latini sehen und qualitativ hochwertiges Eis aus eigener<br />
Herstellung anbieten. Andererseits gibt es in Neapel heutzutage Eiswägen, die<br />
allerdings nicht mehr von bettelarmen Neapolitanern, sondern meist von<br />
afrikanischen Einwanderern geschoben werden. Auch sie überquerten – wie ihre<br />
"Vorgänger" in Amerika – ein Meer mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Eis als<br />
Kunst und Eis als Überlebenschance.<br />
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