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BK-Heft 2012-03 - Baukammer Berlin

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<strong>Baukammer</strong> / Berufspolitik / Bildung<br />

65 % der Betondruckfestigkeit bei<br />

Raumtemperatur. Das für Normalbeton<br />

und hochfesten Beton übliche erste<br />

Maximum der Zwängungen bei etwa<br />

100 °C fällt deutlich geringer aus. Weiterhin<br />

wurde fes tgestellt, dass die Anfangsbelastung<br />

keinen Einfluss auf die Maximalwerte<br />

der Zwangsspannungen hat.<br />

Im Gegensatz dazu führt der Einsatz von<br />

Polypropylenfasern zu einer Stagnation<br />

der Zwängungen bei 150 °C -230 °C und<br />

verringert die Maximalwerte um etwa<br />

10 %. Es konnte hierdurch erstmals ein<br />

Einfluss von PPF auf die Entwicklung von<br />

Zwangsspannungen nachgewiesen werden.<br />

Die Fasern führen somit nicht nur zu<br />

einer Verringerung von explosionsartigen<br />

Abplatzungen im Brandfall, sondern wirken<br />

sich zudem günstig auf die Zwangsbeanspruchung<br />

der betroffenen Bauteile<br />

aus.<br />

Zusätzlich zu der Ermittlung der Zwangsspannungen<br />

ermöglichte ein spezielles<br />

zerstörungsfreies Prüfsystem am thermomechanischen<br />

Prüfstand die kontinuierliche<br />

Aufzeichnung von Schallemissionsaktivitäten<br />

(SE-Aktivität) und Ultraschalllaufzeiten.<br />

Hiermit konnten die<br />

inneren Schädigungsprozesse im Beton<br />

während der thermo-mechanischen<br />

Beanspruchung analysiert werden. Es<br />

zeigte sich, dass die Ultraschalllaufzeiten<br />

insbesondere im Bereich der maximalen<br />

Zwangsspannungen ab etwa 330 °C<br />

deutlich ansteigen, was auf starke Rissbildungsvorgänge<br />

schließen lässt. Die<br />

Anfangsbelastung hat nur einen geringen<br />

Einfluss auf die SE-Aktivität, die US-<br />

Laufzeiten steigen hingegen mit zunehmender<br />

Anfangsbelastung steiler an. Der<br />

Einsatz von Polypropylenfasern führt zu<br />

einem Abfall der SE-Aktivität zwischen<br />

180 °C und 300 °C aufgrund der<br />

Schmelzvorgänge.<br />

Zur Validierung der Ergebnisse aus den<br />

1. Tag 13. Tag 22. Tag<br />

Abbildung 4: Zerfall eines Probekörpers ohne PPF mit einem<br />

Belastungsgrad von = 0<br />

30 | <strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 3/<strong>2012</strong><br />

Abbildung 2:<br />

Zwangsspannungen für selbstverdichtenden Beton, Normalbeton und hochfesten Beton<br />

bei einer Ausgangsbelastung von 30 % der Betondruckfestigkeit<br />

Abbildung 3:<br />

Ergebnisse der Hg-Prosimetrie und mikroskopische Aufnahmen<br />

von SVB mit Polypropylenfasern<br />

Hochtemperaturversuchen wurden weitere<br />

Untersuchungen mittels Quecksilberdruckporosimetrie<br />

und Lichtmikroskopie<br />

durchgeführt. Hiermit konnten die<br />

Rissbildungsprozesse und Abbauvorgänge<br />

während der<br />

Erwärmung analysiert<br />

werden. So<br />

wurde festgestellt,<br />

dass Polypropylenfasern<br />

einen Einfluss<br />

auf die Verteilung<br />

der Porenradien<br />

haben und zu einer<br />

erhöhten Rissbildung<br />

im Beton führen.<br />

Zudem führt<br />

eine Belastung während<br />

der Versuche<br />

zu einer axialen Orientierung<br />

der Risse.<br />

Neben der beschriebenen<br />

Vielzahl an<br />

gewonnenen Erkenntnissen zum Hochtemperaturverhalten<br />

von SVB wurden<br />

bei der Lagerung der Probekörper im<br />

Anschluss an die thermomechanischen<br />

Versuche gravierende Schädigungen<br />

beobachtet, die eine genauere Analyse<br />

notwendig machten. Der Schädigungsvorgang<br />

ist dabei keine direkte Folge der<br />

Temperaturbeanspruchung unmittelbar<br />

nach den Versuchen. Vielmehr handelt es<br />

sich um einen langsamen und stetigen

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