BK-Heft 2012-03 - Baukammer Berlin
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<strong>Baukammer</strong> / Berufspolitik / Bildung<br />
tonen und 18 zyklischen Versuchen, mit<br />
<strong>Berlin</strong>er Sand durchgeführt. Alle Versuche<br />
dieser Reihe wurden unter nicht<br />
volumenkonstanten (dränierten) Randbedingungen<br />
durchgeführt. Nach Auswertung<br />
der Versuche konnte eine deutliche<br />
Tendenz für das Verformungsverhalten<br />
vom <strong>Berlin</strong>er Sand festgestellt<br />
werden. Allerdings stellten sich bei Vergleichen<br />
mit ähnlichen Versuchen aus<br />
der Literatur relativ große Abweichungen<br />
heraus. Die Ursache für diese Abweichungen<br />
lag in der Konstruktion der Original-Probenzelle:<br />
eine Gummimembran,<br />
gestützt durch eine Ringfeder. Zum<br />
Einen war die Ringfeder zu grob und ließ<br />
zu große nicht messbare Volumenänderungen<br />
der Probe zu, zum Anderen wurde<br />
eine wesentliche Versuchbedingung<br />
des Ebenbleibens des Randes bei Verformung<br />
nicht eingehalten. Um diese<br />
Mängel der Zellenkonstruktion zu beseitigen,<br />
wurde die Ringfeder durch 20 dün-<br />
32 | <strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 3/<strong>2012</strong><br />
ne aufeinandergestapelte Aluminiumringe<br />
ausgetauscht, was eine seitliche Ausdehnung<br />
der Membran verhindert.<br />
Außerdem wurden die Ringe durch acht<br />
senkrechte, relativ steife Stäbe geführt,<br />
womit der Rand der Probe bei Verformungen<br />
eben bleibt.<br />
Mit der neuen Probenzelle wurden sechs<br />
monotone und zwei zyklische Versuche<br />
aus der ersten Versuchsreihe wiederholt.<br />
Bei Vergleich der Ergebnisse konnten<br />
deutliche Verbesserungen zur originalen<br />
Konstruktion festgestellt werden. Außerdem<br />
können sehr gute Übereinstimmungen<br />
mit ähnlichen Ergebnissen aus der<br />
Literatur gefunden werden.<br />
In der zweiten Versuchsreihe wurden<br />
schließlich noch weitere neun zyklische<br />
Versuche unter volumenkonstantem<br />
(undränierten) Randbedingungen durchgeführt.<br />
Bei diesen Versuchen konnte<br />
das Phänomen der Bodenverflüssigung<br />
beobachtet werden. Durch die Auswertung<br />
und Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
konnte eine quantitative Aussage<br />
über den Verflüssigungswiderstand von<br />
<strong>Berlin</strong>er Sand getroffen werden.<br />
In dieser Diplomarbeit wurde das Verhalten<br />
von <strong>Berlin</strong>er Sand im Simple Shear<br />
Versuch intensiv untersucht und eine<br />
Grundlage für weitere Untersuchungen<br />
mit diesem Simple Shear Gerät geschaffen.<br />
Mai 2010<br />
Verfasser:<br />
Viet Hung, Le<br />
Köthener Str. 32, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: <strong>03</strong>0.92219177<br />
Mobil: 0176.21710274<br />
Email: hung.le@grundbau.tu-berlin.de<br />
3. Preis an B. Eng. Korbinian Falk in der Gruppe der Bachelor-Arbeiten und Diplom-Arbeiten (Hochschulen):<br />
„Projektierung, Konstruktion und Bemessung von<br />
Neubauanteilen im Operationstrakt des Universitätsspitals Basel“<br />
Kurzfassung:<br />
Titel: Projektierung, Konstruktion und<br />
Bemessung von Neubauteilen im Operationstrakt<br />
des Unispitals Basel.<br />
Meine Bachelorarbeit behandelt einen<br />
Teil des Großprojekts Unispital Basel<br />
(USB), welches das Ingenieurbüro Marchand<br />
und Partner aus Bern als Tragwerksplaner<br />
bearbeitet. Das Gesamtprojekt<br />
besteht aus Sanierung des bestehenden<br />
OP-Trakts und einem Anbau auf<br />
der Südseite. Dieser Neubau ist hauptsächlicher<br />
Inhalt der Bachelorarbeit welcher<br />
in 10 Wochen vor Ort im Ingenieurbüro<br />
bearbeitet wurde.<br />
Der bestehende Operationstrakt Ost<br />
wurde in den frühen 70er Jahren erbaut<br />
und steht zwischen zwei weiteren<br />
Gebäuden auf dem Gelände des USB.<br />
Das Gebäude aus Stahlbeton besteht<br />
aus drei Untergeschossen, Erdgeschoss<br />
und zwei Obergeschossen mit Flachdach.<br />
Mit seinen Ausmaßen überdeckt<br />
es eine Fläche von 35 x 52 m. Richtung<br />
Süden ist nun ein Anbau mit den Ausmaßen<br />
von 32 x 35 m geplant. Dieser ist wie<br />
der Altbau mit drei UG, EG aber nur<br />
einem OG geplant. Auf dem Dach des 1.<br />
OG soll ein Dachgarten entstehen. Die<br />
Tragstruktur orientiert sich am bestehenden<br />
OP-Trakt mit einer Geschosshöhe<br />
von 3,70 m, punktgestützen Massivdekken<br />
in einem Stützenraster von 7,80<br />
x7,80 m. Der Deckenrand wird von<br />
umlaufenden Fassadenstützen gehalten,<br />
an welche die Fassadenelemente angehangen<br />
werden. Im Endzustand stellen<br />
Alt- und Neubau ein kraftschlüssig verbundenes,<br />
tragwerks- und nutzungskonformes<br />
Bauwerk dar.<br />
Grundlage der Arbeit sind im Wesentlichen<br />
die Architektenpläne und die statischen<br />
Erkenntnisse aus dem Vorprojekt.<br />
Zusammenfassend sind folgende Hauptelemente<br />
der Bachelorarbeit zu nennen:<br />
Eine der ersten Überlegungen<br />
sind die Lasten,<br />
welche gemäß Norm<br />
und Nutzung auf das<br />
Gebäude wirken. Einhergehend<br />
wird eine<br />
Nutzungsvereinbarung<br />
als Dialog zwischen<br />
Bauherrn und<br />
Ingenieure erstellt, welche<br />
als Projektgrundlage<br />
dient. Daraus entsteht<br />
die Projektbasis<br />
als zweites Element der<br />
Projektierung, welche<br />
als Übersetzung der<br />
Nutzungsvereinbarung<br />
in die Fachsprache des<br />
Bauingenieurs verstanden werden darf.<br />
Darin wird auch verbal das Tragwerkskonzept<br />
niedergeschrieben.<br />
Auf Grundlage dieser Festlegungen entsteht<br />
ein statisches (FE-)Gebäudemodell<br />
in 3D, welches den Fluss der Kräfte<br />
exakt ermitteln lässt. Damit sind die<br />
Kraftflüsse im Gesamttragwerk und<br />
damit die Krafteinwirkungen für jedes<br />
einzelne Tragwerksteil (Decke, Wände,<br />
Stützen, Fundamente etc.) vorhanden.<br />
Mit dieser Erkenntnis können die Nachweise<br />
für die jeweiligen Tragwerkselemente<br />
bearbeitet werden.<br />
Prof. Dr.-Ing. Udo Kraft mit Preisträger<br />
Foto: Christian Vagt www.christianvagt.com