Handbuch Balltraining - AOK
Handbuch Balltraining - AOK
Handbuch Balltraining - AOK
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<strong>Handbuch</strong><br />
<strong>Balltraining</strong><br />
Eine Initiative der <strong>AOK</strong>
„Gesunde Kinder – gesunde Zukunft“<br />
Eine Initiative der <strong>AOK</strong><br />
Hintergrund<br />
Eine aktuelle Studie der <strong>AOK</strong>, des Deutschen Sportbundes und des Wissenschaftlichen<br />
Institutes der Ärzte Deutschlands (WIAD) zeigt, dass die Kluft zwischen den<br />
fitten Kindern und Jugendlichen und ihren konditionsschwachen Altersgenossen<br />
immer größer wird. Weniger fitte Kids verlieren den Anschluss an ihre Sport treibenden<br />
Klassenkameraden. So lautet das Ergebnis der bundesweit größten Datensammlung,<br />
an der bisher fast 60.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen<br />
haben.<br />
Für Kinder und Jugendliche in Deutschland sind Sport und körperliche Aktivität<br />
längst nicht mehr selbstverständlich. Zu wenig Bewegung, falsche Ernährung, immer<br />
weniger kindgerechte Bewegungsräume sowie attraktive Freizeitangebote, die<br />
im Sitzen stattfinden (wie beispielsweise Computerspiele oder Fernsehen), führen<br />
dazu, dass die Kinder und Jugendlichen immer unbeweglicher werden. Schon jetzt<br />
sind jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig.<br />
Übergewichtige Kinder leiden schon in jungen Jahren häufiger an Diabetes, Bluthochdruck<br />
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darüber hinaus haben sie Beschwerden<br />
an den Gelenken und der Wirbelsäule. Nicht zu unterschätzen sind auch die<br />
psychosozialen Probleme, die diese Kinder bewältigen müssen.<br />
Dieser Entwicklung können wir nur alle gemeinsam begegnen. Deshalb hat die <strong>AOK</strong><br />
als Deutschlands größte Krankenkasse ihre Initiative „Gesunde Kinder – gesunde<br />
Zukunft“ gestartet.<br />
Die <strong>AOK</strong> will mit ihrer Initiative unter anderem die Kinder und Jugendlichen nachhaltig<br />
zu mehr Bewegung motivieren und versucht mit einem spielerischen Training<br />
rund um den Ball für Fitness zu begeistern. Das vorliegende <strong>Handbuch</strong> <strong>Balltraining</strong><br />
ist Teil der Initiative in Schulen und Vereinen. Es ist konzeptioniert für alle<br />
Schülerinnen und Schüler ab Sekundarstufe I.<br />
Wir wünschen Ihnen und den Schülerinnen und Schülern viel Spaß!<br />
Ihre <strong>AOK</strong> – Die Gesundheitskasse<br />
2
FITNESS AM BALL<br />
1. Einleitung<br />
1.1. Bewegung macht klug Seite 4<br />
1.2. Fitness am Ball Seite 6<br />
2. Kleine Spiele<br />
2.1. Ziele<br />
2.2. Einfache Ballspiele<br />
Seite 8<br />
(von „Action“ bis „Wo ist das Tor?“) Seite 8<br />
3. Stationen-Training mit dem Ball<br />
3.1. Ball Parcours Seite 22<br />
3.2. Ball Zirkel Seite 28<br />
4. Große Spiele<br />
4.1. Miniregeln Seite 30<br />
4.2. Beach Sportarten<br />
(Beach Basketball, Beach Handball,<br />
Beach Soccer, Beach Volleyball) Seite 34<br />
4.3. Blitzball/Flagfootball Seite 40<br />
4.4. Streetball Seite 45<br />
5. Move to the music –<br />
Fit durch Bewegung zur Musik<br />
5.1. Aerobic-Grundlagen Seite 48<br />
5.2. Fit am Ball – Ball Aerobic Seite 50<br />
3
4<br />
1. EINLEITUNG<br />
1.1. Bewegung macht klug<br />
Seit deutsche Schüler bei Studien wie Pisa oder OECD unerwartet schlecht abgeschnitten<br />
haben, stehen Schulen vermehrt im Blickpunkt des öffentlichen Interesses.<br />
Experten diskutieren, wie die Bildung der jungen Generation im internationalen<br />
Vergleich wieder konkurrenzfähig werden kann.<br />
Die Anforderungen, die an Bildungsstätten und Lehrer gestellt werden, sind umfangreich,<br />
oft sehr theoretisch und orientieren sich häufig nicht an den veränderten<br />
gesellschaftlichen Strukturen. Dabei zeigt die schulische Praxis, dass schwierige<br />
Rahmenbedingungen wie zu große Klassen, schlechte räumliche Ausstattungen<br />
und zu wenig Personal zu Problemen führen. Zudem sollen Lehrer Erziehungsaufgaben<br />
erfüllen, die originäre Aufgaben des Elternhauses sind. Dieses Spannungsfeld<br />
erschwert den Lehrern das Unterrichten und den Schülern das Lernen. Um das<br />
deutsche Schulsystem wieder konkurrenzfähig zu machen, müssen neue Wege<br />
eingeschlagen werden. Ein Lösungsansatz, der sich besonders dazu eignet, bei<br />
Schülern mehr Lernbereitschaft, Lernfähigkeit und Freude am Lernen zu erzeugen,<br />
ist die verstärkte Einbeziehung von Bewegung in den schulischen Alltag.<br />
Bewegung als Motor der Gehirnentwicklung<br />
In den letzten Jahren ist Sportunterricht immer häufiger zu Gunsten von Fachunterricht<br />
ausgefallen und die Anzahl der Schulsportstunden insgesamt rückläufig ist. In<br />
der Freizeit von Kindern und Jugendlichen spielen der Computer und das Fernsehen<br />
eine größere Rolle, auch hier findet kein „bewegter“ Ausgleich statt. Dabei haben<br />
Studien der kognitiven Neurowissenschaft deutlich gezeigt, wie wichtig Bewegung<br />
für die Gehirnentwicklung ist.<br />
Kurz gesagt: Bewegung macht (auch) klug.<br />
Viele grundlegende Entwicklungsprozesse des Menschen werden durch Bewegung<br />
ermöglicht und unterstützt. Durch Bewegungen werden bereits im Mutterleib Kontaktstellen<br />
zwischen Nervenzellen im Gehirn gebildet, die so genannte Synapsenstrukturierung,<br />
die sich im frühen Kindesalter fortsetzt. Kinder „begreifen“ und „verstehen“<br />
ihre Umwelt durch Bewegung; sie nur anzusehen reicht ihnen nicht aus.
Bewegung als Basis für den Spracherwerb<br />
So bildet die Bewegung auch die Basis für den Erwerb der Sprache. Jeder kann es<br />
beobachten: Sobald ein Kind frei und sicher laufen kann, nimmt die Sprachentwicklung<br />
rasant zu. Motorische Erfahrungen sind für Kinder auch nötig, um eine<br />
Bildvorstellung zu entwickeln, die z.B. eine Voraussetzung für Rechenvorgänge bildet.<br />
Sicheres Rückwärtsgehen hilft dabei, das Subtrahieren zu verstehen. Für diese<br />
Entwicklung brauchen Kinder Anreize und Bewegungsräume. Doch die moderne<br />
„Mobilität“ ist vor allem durch den Gebrauch von Fahrzeugen und Medien gekennzeichnet.<br />
Die Bewegung kommt dabei eindeutig zu kurz. Mit dem Auto werden die<br />
Kinder zur Schule oder zu Freizeitaktivitäten gefahren. Per Mausklick ist die schnelle<br />
Verbindung im Internet hergestellt. Um mit den Freunden in Kontakt zu sein, fliegen<br />
die Finger beim Verschicken einer SMS über die Tasten des Mobiltelefons.<br />
Durch das Fernsehen wird sitzend die Welt erkundet. Die geringe Nutzung von<br />
Bewegungsmöglichkeiten führen zur Einschränkung der körperlichen und geistigen<br />
Leistungs- und Belastungsfähigkeit.<br />
Bewegung zur Vorbeugung von Erkrankungen<br />
Vielen Erwachsenen ist es lieber, wenn Kinder und Jugendliche sich still beschäftigen,<br />
sei es mit dem Game Boy oder durch das Anschauen eines „pädagogisch<br />
wertvolles“ Videos, anstatt sich lärmend zu bewegen. Dieses Verhalten führt dazu,<br />
dass Bewegungsdrang und Experimentierfreude früh gehemmt werden.<br />
Heute ist bereits feststellbar, dass sich die feinmotorischen Fähigkeiten von Kindern<br />
im Vergleich zu den Vorjahren verbessern, sie aber Schwierigkeiten haben, auf einem<br />
Bein zu stehen, rückwärts zu gehen oder auf einer Linie zu balancieren. Die<br />
daraus resultierenden Folgeerscheinungen wie Haltungs-, Koordinations- und Organschwächen<br />
führen auch zu Bewegungsunsicherheit, abweichendem sozialem<br />
Verhalten und Angst. Je sicherer die Schüler in ihren Bewegungen sind, umso sicherer<br />
und flexibler ist auch ihr Verhalten, sie können Selbstsicherheit gewinnen.<br />
Bewegung zur Verbesserung des Sozialverhaltens<br />
Bewegung schafft Beziehungen zwischen Menschen: Aufeinander zugehen führt zu<br />
Kontakt. Verbessertes Sozialverhalten kann durch Bewegung erreicht werden, denn<br />
Gruppenspiele fördern den Gemeinschaftssinn, und aggressives Verhalten kann<br />
durch körperliches „Auspowern“ beim Sport vermindert werden. Sportunterricht<br />
bietet die Möglichkeit, faires Verhalten in der Gruppe und Regelverständnis zu erlernen,<br />
und sorgt für den notwendigen Energieschub zur Bewältigung des Schulalltags.<br />
„Mein Körper muss in Bewegung sein, wenn es mein Geist sein soll“, stellte der<br />
französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau bereits in der Mitte des 17. Jahr-<br />
5
hunderts fest. Die Wechselbeziehungen zwischen der Motorik und der Kognition<br />
sind lange bekannt, scheinen aber in Vergessenheit zu geraten.<br />
Bewegung führt zu mehr Energie, Vitalität und Kreativität. Sie unterstützt die Schüler<br />
durch verbesserte Konzentration beim stressfreieren Lernen. Bewegung unterstützt<br />
die Suche nach den individuellen und positiven Potenzialen. Sie eröffnet den Zugang<br />
zu Stärken und Begabungen, die noch nicht voll ausgeschöpft sind. Bewegung<br />
macht Spaß, Lernen macht mit Bewegung mehr Spaß, und über „bewegte<br />
Aufgabenstellungen“ ist es den Lehrern möglich, den Schülern positive Erfahrungen<br />
zu vermitteln.<br />
Mit unserem Projekt möchten wir Sie, die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen, den<br />
Zusammenhang zwischen Bewegung, Konzentration, Lern- und Leistungsfähigkeit<br />
zu erkennen und diesen Aspekt – nicht nur im Sportunterricht – zu nutzen.<br />
6<br />
1.2. Fitness am Ball<br />
Der Ball ist ... viel mehr als nur rund! In einem Ball steckt der geballte Anreiz zu Spiel<br />
und Bewegung. Die Vielseitigkeit dieses kugelförmigen Körpers wird schon in der<br />
Quantität der ihm zugeschriebenen Bewegungseigenschaften deutlich: Er springt,<br />
fliegt, titscht, rollt, trifft, prallt ab; er wird geworfen, gestoßen, geschossen, geprellt,<br />
gefangen, gepritscht, gedribbelt, geschlagen und jongliert. Kein anderes Objekt<br />
weckt in dem hohen Maße wie ein Ball, die Lust sich zu bewegen. Ob ledern oder<br />
aus Kunststoff, ob rund oder eiförmig, im Spiel mit ihm wird ganz nebenbei, jedoch<br />
höchst effektiv die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert.<br />
Ballspiele fördern die Fitness<br />
Sowohl in den großen Ball- und Rückschlagspielen wie z.B. im Fußball, im Basketball,<br />
im Volleyball oder im Tennis als auch in den zahlreichen abgewandelten und<br />
vereinfachten Spiel- und Bewegungsformen mit dem Ball wird die körperliche Fitness<br />
ganzheitlich angesprochen: Ausdauer und Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit<br />
und Geschicklichkeit werden im Spiel mit dem Ball gefordert und gefördert.<br />
Ballspiele motivieren<br />
Ob Angriff oder Verteidigung – zum Dauerlaufen sonst unmotivierte Schüler sind auf<br />
dem Spielfeld laufend unterwegs; im Kampf um die „Pille“ zeigen sich Schnelligkeit<br />
und Beweglichkeit. Korb oder Tor werden aus einem kraftvollen Schuss oder
Sprung erzielt. Fangen, taxieren und passen oder, aus der fußballerischen Perspektive<br />
formuliert, annehmen, zielen und flanken – neben der Reaktionsfähigkeit, die<br />
das schnelle Spiel erfordert, wird die Auge-Hand- bzw. Auge-Fuß-Koordination auf<br />
hohem Niveau trainiert. Diese Beispiele zeigen, dass der hohe motivationale Charakter<br />
des Balles einen nicht minderen Trainingseffekt mit sich bringt.<br />
Ballspiele machen Spaß<br />
Doch nicht nur der physischen Fitness soll hier Beachtung gezollt werden. Die sozialen<br />
und emotionalen Aspekte, die das gemeinsame Spiel mit dem Ball aufweist,<br />
sind von großem Wert für die Erziehung zu positivem Bewegungsverhalten, Teamfähigkeit<br />
und Fairness.<br />
In der folgenden Zusammenstellung werden unterschiedliche Bewegungsformen<br />
mit Ball vorgestellt. Kleine Spiele, diverse Beachballarten, Ballzirkel, Ballaerobic und<br />
Jonglage stellen verschiedene Möglichkeiten dar, sich rund um den Ball zu bewegen.<br />
Auch dem konventionellen Ballsport abgeneigte Schüler können mithilfe alternativer<br />
Spiele oder Bewegung zur Musik motiviert werden.<br />
Denn am Ball bleiben heißt: dabei sein, dran sein, mitspielen, auf Zack sein –<br />
kurzum – fit sein!<br />
7
Action<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 4 Markierungshütchen, 1 Volleyball<br />
Ziel: Reaktionsfähigkeit, Schnelligkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt. Aufstellung wie beim Brennball. Eine<br />
Gruppe befindet sich im Feld, die andere an der Grundlinie. Bei dieser Variante<br />
des Brennballspiels sind alle Spieler in Bewegung.<br />
Ablauf<br />
Ein Spieler der Mannschaft außerhalb des Feldes wirft den Ball ins Feld. Die ganze<br />
Mannschaft läuft daraufhin um das Feld herum. Die Mannschaft im Feld versucht<br />
den Ball zu fangen. Hat ein Spieler den Ball gefangen, so stellt er sich schnell mit<br />
gegrätschten Beinen auf. Die gesamte Mannschaft im Feld läuft zu dem Spieler und<br />
stellt sich ebenfalls mit gegrätschten Beinen in einer Reihe hinter ihm auf. Der vordere<br />
Spieler rollt nun den Ball durch die gegrätschten Beine bis zum letzten Spieler.<br />
Dieser nimmt den Ball auf, läuft zur Grundlinie und legt ihn dort mit dem lauten Ruf<br />
8<br />
2. KLEINE SPIELE<br />
2.1. Ziele<br />
Die folgenden Spiele können nicht nur zum Aufwärmen und Einstimmen im Sportunterricht<br />
eingesetzt werden. Mit den Spielen lassen sich gezielt bestimmte Beanspruchungsformen,<br />
wie z.B das ausdauernde Laufen mit oder ohne Ball oder die<br />
Auge-Hand-Koordination durch schnelles Pass-Spiel, fördern. Bausteinartig können<br />
so die kleinen Spiele in den Unterricht je nach Bedarf einer differenzierten Förderung<br />
eingefügt werden. Zur einfachen Handhabung und einer zielgerichteten<br />
Spielauswahl wurde jede Spielbeschreibung mit einer stichwortartigen Angabe über<br />
das benötigte Material, den geeigneten Ort und seine Zielsetzung versehen.<br />
2.2. Einfache Ballspiele<br />
(von „Action“ bis „Wo ist das Tor?“)
„Action“ ab. Für jeden Spieler der „Außen-Mannschaft“, der es geschafft hat, das<br />
Spielfeld zu umrunden, bevor der Action-Ruf ertönt, gibt es einen Punkt. Die Mannschaften<br />
können entweder nach jeder Runde oder aber nach einer bestimmten Anzahl<br />
von Runden gewechselt werden.<br />
Variante<br />
Es läuft nicht die gesamte Mannschaft auf einmal um das Spielfeld, sondern nur jeweils<br />
drei Spieler. Ein Mitspieler aus der Dreiergruppe wirft den Ball. Je nach Mannschaftsstärke<br />
kann das Feld, welches zu umrunden ist, in der Größe variiert werden<br />
(Hütchen aufstellen). Der Ball darf auch außerhalb des Feldes geworfen werden.<br />
Bälle raus<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 20–30 Gymnastikbälle, 1 Stoppuhr, 4 Bänke<br />
Ziel: Schnelligkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Schüler werden in Dreier- bis Fünfergruppen aufgeteilt. In der Mitte des Spielfeldes<br />
wird – aus vier umgelegten Bänken – ein Ballreservoir aufgebaut, in das alle<br />
Bälle gelegt werden. Gespielt wird in der gesamten Halle oder in einem Drittel der<br />
Halle. Die Anzahl der Bälle im Reservoir richtet sich nach der Gruppenstärke.<br />
Ablauf<br />
Die erste Gruppe muss versuchen, so schnell wie möglich, die Bälle aus dem Reservoir<br />
herauszuwerfen. Alle anderen Spieler versuchen, die Bälle wieder einzusammeln<br />
und in das Ballreservoir zurückzulegen. Wenn sich kein einziger Ball mehr im<br />
Reservoir befindet, stoppt der Spielleiter die Zeit, und eine andere Gruppe ist an der<br />
Reihe. Die Gruppe, welche am schnellsten die Aufgabe bewältigt hat, gilt als Siegermannschaft.<br />
Brettball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 Volleyball, Parteibänder<br />
Ziel: Auge-Hand-Koordination, Reaktionsfähigkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und diese spielen gegeneinander<br />
auf einem Basketballfeld.<br />
9
Ablauf<br />
Jede Mannschaft versucht, durch geschicktes Zuspiel den Volleyball gegen das<br />
gegnerische Basketballbrett zu werfen. Fällt der abprallende Ball auf den Boden,<br />
hat die Mannschaft einen Punkt erzielt. Wird jedoch der Ball von einem Spieler der<br />
gegnerischen Mannschaft gefangen, bevor er zu Boden fällt, so gibt es keinen<br />
Punkt, und das Spiel geht sofort weiter.<br />
Nach einem Punktgewinn erhält die gegnerische Mannschaft den Ball und bringt ihn<br />
hinter der eigenen Grundlinie ins Spiel.<br />
Drei Sekunden Regel<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 Handball o.Ä., alternativ 1 Frisbee<br />
Ziel: Reaktionsfähigkeit, Auge-Hand-Koordination<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt. Es gibt keine Tore. Das Spielfeld<br />
sollte nicht zu groß sein, damit das Spiel nicht zu leicht wird.<br />
Ablauf<br />
Eine Mannschaft ist im Ballbesitz und muss versuchen, den Ball in den eigenen Reihen<br />
zu halten. Der Ball darf nicht länger als 3 Sekunden festgehalten werden, sonst<br />
sind alle Wurfvariationen erlaubt.<br />
Endlos-Teamball<br />
Ort: eine Hallenhälfte (Wände zählen nicht als Aus) / Freiplatz<br />
Material: Softball<br />
Ziel: Vorbereitung auf das Handballspiel, gezieltes Passen, sauberes Fangen,<br />
taktisches Spielen, Reaktionsfähigkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Es spielen 3 gegen 3 oder 4 gegen 4; der Rest des Teams sitzt in einer festgelegten<br />
Reihenfolge auf der Bank.<br />
Ablauf<br />
Bei diesem Spiel handelt es sich um ein körperloses Mannschafts-Abtreffspiel mit<br />
Handballelementen. Die Mannschaften versuchen sich gegenseitig abzutreffen. Wer<br />
abgetroffen wird, setzt sich an das Ende der eigenen Bankreihe. Die Mannschaft,<br />
die einen Gegenspieler abgetroffen hat, bekommt einen Mitspieler (= Erster der eigenen<br />
Bankreihe) hinzu, so dass ein Überzahlspiel entsteht.<br />
10
Wird der letzte sich auf dem Feld befindliche Spieler einer Mannschaft auch noch<br />
abgeworfen, erhält das andere Team einen Punkt. Anschließend setzen beide<br />
Mannschaften das Spiel 3:3 bzw. 4:4 fort. Die Mannschaft ohne Punktgewinn erhält<br />
den Ball.<br />
Gespielt wird auf Zeit oder bis zu einer zuvor vereinbarten Punktzahl.<br />
Regeln<br />
● Wer den Ball besitzt, darf max. drei Schritte gehen.<br />
● Der Ball wird weder gedribbelt noch geprellt.<br />
● Bälle, die nach einem Wurf zu Boden fallen oder von der Wand zurückspringen,<br />
dürfen von jedem Spieler aufgenommen werden. Damit wechseln die Rollen von<br />
Jägern und Gejagten sehr schnell, und ein Überzahlspiel kann doch noch umgekehrt<br />
werden.<br />
● Wenn nur noch der letzte Spieler einer Mannschaft auf dem Feld ist (z.B. bei der<br />
Überzahlsituation 5:1) und dieser Spieler in Ballbesitz ist, dann muss die Drei-<br />
Schritt-Regel entfallen. Ganz ohne Zusatzaufgabe sollte dieser Spieler sich dennoch<br />
nicht im Feld mit dem Ball fortbewegen können. Vorschläge:<br />
➜ Schrittanzahl wird erhöht (z.B. fünf Schritte).<br />
➜ Er darf nur mit Ballprellen laufen.<br />
➜ Er muss beim Laufen immer den Ball auf den Boden tupfen (Affengang).<br />
Variation<br />
Es wird mit zwei Bällen gespielt.<br />
Freilaufen<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 2 Medizinbälle, 4 kleine Kästen<br />
Ziel: Arm- und Rumpfkraft, Laufen ohne Ball<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in vier Gruppen aufgeteilt. Die Halle wird so aufgeteilt, dass jeweils<br />
zwei Mannschaften gegeneinander spielen können. Zwei kleine umgedrehte Kästen<br />
dienen als Tore.<br />
Ablauf<br />
Zwei Mannschaften spielen gegeneinander. Der Ball darf nur geworfen werden.<br />
Schritte mit dem Ball und Körperkontakt sind nicht erlaubt. Jede Mannschaft versucht<br />
so, den Medizinball in den gegnerischen Kasten zu befördern. Jedes erzielte<br />
Tor gibt einen Punkt. Nach einem Tor erhält die gegnerische Mannschaft den Ball.<br />
11
Fußballtennis<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: Fußball, Tennisball oder Indiaca, zwei Mannschaften benötigen einen<br />
Ball und ein Netz (Bank, Zauberschnur, Zaun usw.), evtl. Markierungen<br />
Ziel: Auge-Fuß-Koordination, Geschicklichkeit, Beweglichkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in Mannschaften bis zu 10 Spielern eingeteilt. Die Halle wird in mehrere<br />
kleine Spielfelder (z.B. 4 m x 8 m) aufgeteilt.<br />
Ablauf<br />
Ziel ist es, den Ball mit dem Fuß über das Netz in das gegnerische Feld zu spielen.<br />
Gelingt es einer Mannschaft nicht mehr, den Ball zurückzuspielen, erhält die gegnerische<br />
Mannschaft einen Punkt.<br />
Regeln<br />
● Angespielt wird der Ball wie beim Volleyball von der hinteren Feldumrandung.<br />
Dabei wird der Ball mit der Hand angeworfen und mit dem Fuß über das Netz<br />
gespielt.<br />
● Der Ball hat maximal einen Bodenkontakt (im Feld aufspringen).<br />
Nach der Annahme darf der Ball von einem Spieler beliebig lange jongliert werden,<br />
bevor er zu einem Mitspieler gespielt oder über das Netz gespielt wird.<br />
(Variation: Die Anzahl der Ballkontakte in der eigenen Mannschaft wird<br />
vorgegeben.)<br />
● Der Ball darf maximal zweimal abgespielt werden, ehe er über das Netz zurückgespielt<br />
werden muss. Beim Abspiel darf der Ball nur einen Bodenkontakt im<br />
eigenen Feld haben, ehe er vom Mitspieler angenommen wird.<br />
● Zur Ballkontrolle dürfen alle Körperpartien genutzt werden mit Ausnahme der<br />
Hände.<br />
Grätschball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 Handball<br />
Ziel: Auge-Hand-Koordination, Geschicklichkeit, Beweglichkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und spielt gegeneinander auf einem<br />
Handballfeld nach Handballregeln ohne Torwart.<br />
12
Ablauf<br />
Durch geschicktes Passen und Dribbeln versuchen die Spieler, in die gegnerische<br />
Spielfeldhälfte zu kommen. Ein Tor wird erzielt, wenn es einem Spieler gelingt, von<br />
außerhalb des Torraumes den Ball rückwärts durch die eigenen gegrätschten Beine<br />
in das Tor zu werfen. Erlaubt sind Würfe mit einer Hand oder mit beiden Händen.<br />
Korblegerwettspiel<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: ca. 20 Basketbälle, 2 Kastendeckel, 1 Basketballkorb<br />
Ziel: Schnelligkeit, Auge-Hand-Koordination<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt. An der Mittellinie (= Startlinie) sind<br />
beide Kästen mit den Bällen stationiert. Jeder Mannschaft ist ein Kastendeckel mit<br />
Bällen zugeordnet.<br />
Ablauf<br />
Auf Kommando nimmt sich der jeweils erste Spieler einer Mannschaft einen Ball aus<br />
dem Kasten, dribbelt von der Startlinie zum Korb und versucht, mit einem Korbleger<br />
abzuschließen. Nach einem Korberfolg wird der Ball zum Kasten der gegnerischen<br />
Mannschaft gedribbelt und dort abgelegt, bei erfolglosem Korbleger wird er zurück<br />
zur eigenen Gruppe gebracht. Gewonnen hat die Mannschaft, bei der der Kasten<br />
zuerst leer ist bzw. die nach acht Minuten weniger Bälle aufweist.<br />
Mattenball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: Parteibänder o.Ä., 8–10 kleine Matten, 1 Handball<br />
Ziel: Vorbereitung auf das Handballspiel, Auge-Hand-Koordination,<br />
Passspiel<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und durch Parteibänder gekennzeichnet.<br />
Die 8 Matten werden in einem Kreis angeordnet. Je 4 bzw. 5 Spieler einer<br />
Mannschaft stehen abwechselnd auf einer Matte. Die restlichen Spieler befinden<br />
sich innerhalb des Mattenkreises. Beide Mannschaften spielen gegeneinander.<br />
Ablauf<br />
Die Spieler einer Mannschaft passen sich den Ball untereinander zu und versuchen,<br />
einen eigenen Mitspieler auf der Matte (die nicht verlassen werden darf) anzuspie-<br />
13
len. Immer wenn der Mattenspieler den Ball<br />
gefangen hat und ihn danach an einen anderen<br />
Mitspieler zurückgepasst hat, gibt es einen<br />
Punkt. Wird der Ball von der gegnerischen<br />
Mannschaft unter Kontrolle gebracht, so versucht<br />
diese ihrerseits mit geschickten Pässen<br />
möglichst viele Punkte zu erzielen.<br />
Minitennis<br />
Ort: Parkplatz/Schulhof<br />
Material: Schaumstoffbälle, z.B. Tennisschläger jeder Art, Feldbegrenzungen<br />
Ziel: Vorbereitung auf die Rückschlagspiele, Auge-Hand-Koordination,<br />
Reaktionsfähigkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Minitennis kann als Einzel oder als Doppel gespielt werden. Die langsam fliegenden<br />
Schaumstoffbälle erleichtern den Zugang zum Tennisspiel. Das Spiel eignet sich gut<br />
für den koedukativen Sportunterricht.<br />
Die Klasse wird in Paare aufgeteilt.<br />
Spielfeld: Auf großen Plätzen werden nebeneinander möglichst viele Einzelspielfelder<br />
eingezeichnet in der Größe von ca. 5 m x 12 m. Als Netz genügt eine Leine, welche<br />
auf einer Höhe von ca. 1 m gespannt wird (z.B. zwischen den Hochsprungständern).<br />
Regeln<br />
● Der Ball hat einen Bodenkontakt im gegnerischen Feld, bevor er zurückgeschlagen<br />
werden kann.<br />
● Jede Partei hat 5 Aufschläge. Diese darf man hintereinander ausführen, so lange<br />
die Partei keine Fehler macht. Das Aufschlagrecht wechselt bei einem Fehler.<br />
● Nach 5 nacheinander durchgeführten Aufschlägen kommt ein Aufschlagwechsel.<br />
Ablauf<br />
Turnierformen<br />
Kaiserspiel: Spiel 1:1 auf Zeit. Nach der Spielzeit geht der Sieger ein Feld höher/<br />
rechts, der Verlierer ein Feld tiefer/links. Ist ein Spieler zuoberst (ganz rechts), ist er<br />
Kaiser, spielt aber weiter. Bei ungerader Teilnehmerzahl macht der Kaiser eine Runde<br />
Pause und spielt dann weiter.<br />
Gongturnier: Auf allen Plätzen wird Minitennis gespielt. In unregelmäßigen Zeitabständen<br />
wird das Spiel durch einen Gongschlag (oder eine Trillerpfeife) unterbrochen.<br />
Wer sein Spiel gewonnen hat, wechselt zum nächsten Platz, wer verloren hat,<br />
bleibt stehen.<br />
14<br />
Spielaufbau
Variationen<br />
● Nach jedem Schlag wird die Schlaghand gewechselt.<br />
● Beim Doppel steht pro Paar nur ein Schläger zur Verfügung. Dieser muss nach<br />
jedem Schlag gewechselt werden.<br />
● Mit der schwächeren Hand spielen<br />
● Nur beidhändig spielen (Ausnahme: Aufschlag)<br />
● Nur mit der Hand ohne Schläger<br />
Hochball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 aufblasbarer Wasserball<br />
Ziel: Kooperation, Reaktionsschnelligkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Startlinie festlegen. Die gesamte Gruppe versucht, den Ball so lange wie möglich<br />
ohne Bodenkontakt in der Luft zu halten.<br />
Das Spiel wird dann spannend, wenn die Gruppe versucht, ihr letztes Spielergebnis<br />
zu verbessern. Die Variation A ist bereits deutlich anspruchsvoller als die Normalfassung.<br />
Variation B ist nur mit sehr hohem Einsatz und sehr guter Planung zu lösen.<br />
Ablauf<br />
Aufgabe der Gruppe bei diesem Spiel ist es, den aufgeblasenen Wasserball so oft<br />
wie möglich hoch in die Luft zu spielen, bis er dann auf dem Boden landet. Kein<br />
Spieler darf den Ball zweimal hintereinander berühren. Jeder Ballkontakt wird als<br />
Punkt gezählt.<br />
Variation A:<br />
Der erste Spieler darf den Ball erst dann wieder spielen, wenn alle übrigen Mitspieler<br />
ihn auch jeweils einmal gespielt haben. Die Spielübersicht wird verbessert, wenn<br />
sich jeder auf den Boden setzt, der den Ball in diesem Durchgang bereits einmal gespielt<br />
hat. Gezählt werden jetzt nicht mehr die Ballkontakte, sondern die Anzahl der<br />
Runden, in denen die Gruppe es geschafft hat, den Ball einmal von jedem spielen<br />
zu lassen, bevor der Ball den Boden berührt hat.<br />
Variation B:<br />
Auch hier darf der Ball erst dann wieder von einem Spieler berührt werden, wenn alle<br />
anderen ihn einmal gespielt haben. Darüber hinaus muss er jetzt über eine bestimmte<br />
Strecke befördert werden, z.B. von einem Ende der Turnhalle zum anderen.<br />
Jede Bodenberührung hat einen erneuten Start vom Ausgangspunkt zur Folge.<br />
15
No Mercy<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: für ca. 10 Schüler 2 Langbänke, 1 Medizinball pro Paar<br />
Ziel: Arm-Rumpf-Kraft, Gleichgewichtsschulung<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in Paare (A und B) aufgeteilt. A und B stellen sich auf zwei parallel<br />
umgedrehte Langbänke im Abstand von 3–4 Metern.<br />
Ablauf<br />
Ein Medizinball wird nun auf verschiedene Art zugeworfen mit dem Ziel, dass der<br />
andere Schüler das Gleichgewicht verliert und die Bank verlassen muss.<br />
Parteiball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 Ball<br />
Ziel: Förderung der Ausdauer Einzelner, Auge-Hand-Koordination, Reaktionsschnelligkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt.<br />
Ablauf<br />
Mannschaft A versucht, den Ball durch Zupassen in den eigenen Reihen zu halten.<br />
Berührt der Ball den Boden oder wird er von Mannschaft B abgefangen, wechselt<br />
das Ballrecht.<br />
Regeln<br />
● Es darf mit dem Ball nicht gelaufen werden.<br />
● Körperkontakt ist nicht erlaubt.<br />
● Wenn jeder Spieler einer Mannschaft einmal geworfen bzw. gefangen hat, gibt es<br />
einen Punkt.<br />
Tipp: Am besten mit Mannverteidigung spielen, d.h. jeder hat einen direkten Gegenspieler.<br />
Variation<br />
Parteiball mit Joker: Ein Spieler wird als Joker festgelegt. Dieser gehört immer zur<br />
Mannschaft mit Ballbesitz. Jeder zweite Ball muss zum Joker geworfen werden.<br />
Dieser darf mit dem Ball laufen.<br />
16
Anmerkung: Die Jokerrolle eignet sich zur Konditionsverbesserung einzelner<br />
Schüler, da der Joker sehr viel laufen muss.<br />
Raufball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 Medizinball, evtl. Markierung für Torlinien<br />
Ziel: Schnelligkeit, Förderung der Kondition, Auge-Hand-Koordination<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt. Das Spielfeld soll ca. 15–20 m breit<br />
und 30–40 m lang sein.<br />
Ablauf<br />
Die beiden Teams versuchen, den Ball durch Tragen und Zuwerfen hinter die Torlinie<br />
bzw. Matte der anderen Mannschaft zu bringen und ihn dort abzulegen. Zu Beginn<br />
und nach jedem erzielten Tor wird der Ball in die Mitte des Feldes gelegt.<br />
Regeln<br />
● Der Ball darf gehalten, geworfen und gerollt werden.<br />
● Es darf nicht mit den Füßen gespielt werden.<br />
● Der Spieler, der im Ballbesitz ist, darf aufgehalten, berührt und so lange festgehalten<br />
werden, bis er nicht mehr im Ballbesitz ist.<br />
● Wenn der Spielfluss durch ein „Knubbeln“ von Spielern gestoppt wird, erfolgt<br />
ein Hochball durch den Schiedsrichter. Dabei wirft der Schiedsrichter den Ball<br />
zwischen zwei Spielern beider Mannschaften hoch.<br />
● Bei Regelverletzungen wird ein Freiwurf gegeben.<br />
● Nach einem Ausball erfolgt ein Einwurf.<br />
● Es ist verboten, andere zu stoßen, an ihnen zu reißen oder ein Bein zu stellen.<br />
Tipp: Das Spiel ist von Beginn an streng und konsequent zu leiten, damit es nicht<br />
zu rau verläuft.<br />
Reaktionsball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 2 Softbälle<br />
Ziel: Verbesserung der Fangfähigkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Bei diesem Spiel handelt es sich um eine Variante des Völkerballs. Die Klasse wird<br />
in zwei Mannschaften eingeteilt, die auf dem Volleyballfeld gegeneinander spielen.<br />
17
Die Mittellinie des Feldes trennt beide Gruppen voneinander. 3 „Freispieler“ pro<br />
Mannschaft stellen sich hinter die gegnerischen Auslinien (je Auslinie ein “Freispieler“).<br />
Bei dieser Variante des Völkerballspiels trauen sich die Schüler eher, den Ball<br />
zu fangen, denn nach einem Fangfehler können sie ja noch gerettet werden.<br />
Ablauf<br />
Die Spieler beider Mannschaften versuchen sich gegenseitig abzuwerfen. Ein Spieler<br />
ist aber nur dann getroffen, wenn der Ball nach Berühren des Spielers über eine<br />
der Begrenzungslinien rollt (inklusive Mittellinie). Jeder kann sich selbst „retten“<br />
oder von einem Mitspieler „gerettet“ werden. Wenn der Ball das eigene Spielfeld<br />
verlässt, ist man getroffen und muss sich hinter die gegnerischen Feldlinien stellen.<br />
Von hier aus kann man sich frei werfen, indem man einen Gegner abwirft.<br />
Rettungsball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 2 Schirmmützen, 2–5 verschiedene Bälle oder Ringe<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Zu Beginn des Spiels muss das Spielfeld bestimmt werden, zwei Fänger ausgewählt<br />
und durch die Schirmmützen kenntlich gemacht. Die Aufgabe von jedem Fänger<br />
ist es, einen Mitspieler abzuschlagen, um dann mit diesem die Rolle tauschen<br />
zu können.<br />
Ablauf<br />
Wer sich im Besitz eines Balles (Ringes) befindet, kann nicht abgeschlagen werden.<br />
Durch geschicktes Zuspielen versuchen die Spieler, möglichst lange dem Zugriff der<br />
Fänger zu entkommen. Das Spielfeld muss klar begrenzt sein, damit die Spieler<br />
nicht weit weglaufen können, sondern sich gegenseitig durch Zuwerfen der Bälle<br />
(Ringe) retten können.<br />
Schuh-Hockey<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 2 Bänke, 1 Tennisball, eigener Schuh<br />
Ziel: Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Beweglichkeit, Auge-Hand-Koordination<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und bestimmt je einen Torwart. Die<br />
Bänke werden gekippt, die Sitzfläche bildet das Tor.<br />
18
Ablauf<br />
Jeder zieht sich einen Schuh aus, den er als Schläger benutzt (auch der Torwart).<br />
Jede Mannschaft versucht den Tennisball gegen die gegnerische Torfläche zu<br />
schießen.<br />
Sechstagerennen (in Staffelform)<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 4–6 Bänke, 4–6 Basketbälle und 4–6 Staffelstäbe<br />
Ziel: Förderung der Ausdauer, Auge-Hand-Koordination<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in 4–6 gleichstarke Gruppen (A bis F) aufgeteilt. In der Halle werden<br />
sternförmig 4, 5 oder 6 Bänke aufgestellt (je nach Anzahl der Mannschaften). Um die<br />
Bänke herum muss genug Platz sein, damit die Schüler ungehindert um die Bänke<br />
laufen können. Alle Spieler einer Mannschaft setzen sich jeweils auf eine Bank. In<br />
jeder Gruppe (A bis F) wird ein Kapitän bestimmt, der für die gesamte Mannschaft<br />
die Runden zählt.<br />
Ablauf<br />
Jede Gruppe versucht, in einer vorgegebenen Zeit (5–15 Min.) so viele Runden wie<br />
möglich mit einem Basketball dribbelnd um die Bänke zu laufen. Jeder Schüler innerhalb<br />
einer Mannschaft entscheidet, wie viele Runden er laufen möchte.<br />
Variante<br />
Jede Mannschaft versucht, innerhalb von 5 Minuten so viele Runden wie möglich<br />
mit dem Ball zu laufen. Dabei muss der Ball nach jeder Runde an den Nächsten abgegeben<br />
werden.<br />
Tchoukball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 Handball und 2 Tchoukballrahmen<br />
(Tchoukballrahmen sind einem Minitrampolin ähnlich, aber elastischer;<br />
da sie sehr teuer sind, können ersatzweise 2 schräg gestellte Kastenoberteile<br />
verwendet werden oder die Prellbretter der Basketballkörbe)<br />
Ziel: Förderung der Ausdauer, Auge-Hand-Koordination, Reaktionsfähigkeit<br />
Das Spiel wurde in der Schweiz entwickelt und ist erst seit ca. 10 Jahren bei uns bekannt.<br />
Der Name des Spiels kommt von dem Geräusch des auf dem Tchoukballrahmen<br />
abprallenden Balles. Es handelt sich um ein sehr schnelles Spiel.<br />
19
Organisation/Vorbereitung<br />
Es werden 2 Mannschaften gebildet.<br />
Spielfeld<br />
Je nach Spielerzahl. Als Richtwert: Bei je neun Spielern sollte das Spielfeld ca. 20 x<br />
40 m groß sein. An den Schmalseiten des rechteckigen Spielfeldes befinden sich in<br />
einem Kreis von 6 m Durchmesser die geneigt aufgestellten Tchoukballrahmen.<br />
Ziel<br />
Die Mannschaft, die nach einer bestimmten Zeit die meisten Punkte erzielt, hat gewonnen.<br />
Ablauf<br />
Die Tchoukballrahmen werden geneigt aufgestellt. Dadurch prallt der geworfene<br />
Ball in Richtung Spielfeldmitte ab. Jede Mannschaft versucht, so viele Treffer wie<br />
möglich zu sammeln.<br />
Regeln<br />
● Einen Punkt erhält man, wenn der Ball innerhalb des rechteckigen Feldes zu Boden<br />
fällt, ohne dass ein Spieler der gegnerischen Mannschaft ihn fangen konnte.<br />
● Beide Mannschaften dürfen auf beide Rahmen werfen. Es gibt also nicht wie bei<br />
anderen Ballsportspielen ein eigenes Tor.<br />
● Mit dem Ball in der Hand dürfen nur 2 Schritte gelaufen werden.<br />
● Der Gegner darf weder beim Abspiel noch beim Versuch, den abprallenden Ball<br />
zu fangen, behindert werden. Auf körperloses Spiel ist zu achten.<br />
Variation<br />
Ein Punkt wird erzielt, wenn jemand aus der eigenen Mannschaft den Ball gefangen<br />
hat.<br />
Torwartbasketball<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 Basketball, Parteibänder, 2 kleine Kästchen<br />
Ziel: Technik des Dribblings und des Passspiels, Förderung der allgemeinen<br />
Ausdauer, Verbesserung der Auge-Hand-Koordination<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und spielt gegeneinander auf einem<br />
Basketballfeld. Pro Mannschaft steht ein Spieler auf einem kleinen Kasten in einem<br />
festgelegten Abstand zum Korb.<br />
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Ablauf<br />
Das Ziel des Spiels ist es, den Ball durch<br />
geschicktes Dribbeln und Zupassen vor<br />
den gegnerischen Korb zu bringen, um ihn<br />
dort zu einem eigenen Mitspieler zu passen,<br />
der auf einem kleinen Kasten steht.<br />
Nachdem dieser den Ball gefangen hat,<br />
darf er ungehindert auf den Korb werfen. Geht der Ball in den Korb, so wechselt er<br />
seine Position mit dem Schüler, der ihm den Ball zugespielt hat.<br />
Variation<br />
Der Spieler auf dem Kasten darf, nachdem er den Ball gefangen hat, vom Kasten<br />
steigen und ungehindert einen Korbleger ausführen.<br />
Wo ist das Tor?<br />
Ort: Sporthalle/Sportplatz<br />
Material: 1 Ballwagen, Volleyball oder Handball<br />
Ziel: Passspiel, Reaktionsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Die Klasse wird in 4–5 Mannschaften aufgeteilt, die auf dem gleichen Feld gegeneinander<br />
spielen. Die Spieler einer Mannschaft passen sich den Ball zu und versuchen,<br />
ihn im Tor abzulegen. Das Tor (der Ballwagen) wird vom Lehrer oder einer neutralen<br />
Person durch das Spielfeld geschoben, so dass eine Torchance erschwert<br />
wird. Die Spieler müssen sich immer wieder neu orientieren. Der Ballbesitz wechselt<br />
nach jedem Tor.<br />
Variation<br />
Das gleiche Spiel kann auch im Schwimmbad durchgeführt werden. Das Tor ist<br />
dann ein schwimmender Reifen.<br />
Literatur:<br />
LÖSCHER, A. (1993): Kleine Spiele für viele. Frankfurt am Main/Berlin: Ullstein<br />
Sport.<br />
SPORTJUGEND NW (Hrsg.): Praxismappe Spiele/Spielen. Duisburg 1997.<br />
BUSCHMANN, J./LAGERSTRØM, D. (1999): ÆØÅ- Kennst du Norwegen? Natur<br />
als Partner – Bewegung als Lebensprinzip. Ein Projekt des Königlich Norwegischen<br />
Außenministeriums für deutsche Schulen. Oslo: Königlich Norwegisches Außenministerium.<br />
21<br />
Spielaufbau
22<br />
3. STATIONEN-TRAINING<br />
MIT DEM BALL<br />
3.1. Ball Parcours<br />
Ort: Sporthalle, Sportplatz, Schulhof<br />
Material: unterschiedliche Bälle, z.B. Volleybälle, Fußbälle<br />
Ziel: Grundlegende Fertigkeiten im Umgang mit dem Ball<br />
● Verbesserung der Koordination<br />
● Ballgewöhnung<br />
● Förderung der Antizipationsfähigkeit in Bezug auf Mitspieler<br />
● Einschätzen von Ballflügen (zeitlich und räumlich)<br />
● visuelle Beobachtungstechniken (fokussierendes und peripheres<br />
Sehen, Blicksprungtechnik)<br />
● Auge-Hand- und Auge-Bein-Koordination<br />
● taktile Wahrnehmung des Balles ohne optische Unterstützung<br />
● differenzierte Krafteinsätze bei der Kraftübertragung auf Bälle<br />
(werfen, stoßen, schießen usw.)<br />
Möglichkeit für den vernetzten Unterricht<br />
Physik: Flugkurvenberechnung<br />
Organisation<br />
Die im Folgenden vorgestellten Übungen verfügen über unterschiedliche Schwierigkeitsstufen<br />
(1 = leicht bis 4 = schwer). Sie können so nach den entsprechenden<br />
Leistungsvoraussetzungen der Schüler individuell ausgewählt und zusammengestellt<br />
werden. Der Lehrer bestimmt die Ballart (Volleyball, Handball etc.) für die jeweilige<br />
Übung selbst. Es wird ein fester Parcours mit einer Anzahl entsprechend der<br />
halben Schülerzahl aufgebaut. Jeweils 2 Schüler bilden ein Team und verteilen sich<br />
beliebig an den Stationen. Auf ein Signal des Lehrers startet jede Gruppe an der<br />
Station mit ihrer Übung. Nach einer bestimmten Zeit erfolgt auf ein Zeichen des<br />
Lehrers ein Stationenwechsel. Alle Schüler müssen jede Station mindestens einmal<br />
durchlaufen haben.
Stationen<br />
Jojo<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen<br />
Schwierigkeitsstufe: 1 (leicht)<br />
Der Ball wird von der Stirn weg nach oben geworfen (Hände in Pritschhaltung)<br />
und wieder gefangen. Die Hände bleiben dabei in Pritschhaltung.<br />
Kreisel<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Gleichgewicht/Sicht)<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
Der Ball wird hochgeworfen, der Schüler dreht sich einmal im Kreis und fängt den<br />
Ball wieder.<br />
Fahrstuhl<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Der Ball wird von der Stirn weg nach oben geworfen, der Schüler setzt sich ab,<br />
berührt mit dem Po den Boden und fängt anschließend den Ball wieder in der<br />
Ausgangsposition.<br />
Risiko<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Sicht)<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
Der Ball wird vor dem Körper hochgeworfen und hinter dem Körper gefangen<br />
(beidhändig).<br />
Zauberball<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Sicht)<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Der Ball wird hinter dem Körper hochgeworfen und vor dem Körper gefangen<br />
(beidhändig).<br />
Doppelball<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Sicht)<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
In jede Hand einen Ball legen. Die Bälle gleichzeitig hochwerfen und mit der<br />
jeweils gleichen Hand wieder fangen. Es sollte dabei kein Ball verloren gehen.<br />
23
Torbogen<br />
Ziel: Differenzierungsfähigkeit entwickeln, einarmiges Fangen<br />
Schwierigkeitsstufe: 1 (leicht)<br />
Der Ball wird seitlich mit gestrecktem Arm hochgeworfen und auf der anderen<br />
Seite wieder einhändig gefangen.<br />
Grätschball<br />
Ziel: Differenzierungsfähigkeit, Geschicklichkeit, Beweglichkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 4 (schwer)<br />
Der Ball wird vor dem Körper hochgeworfen und, nach einem Schritt nach vorn,<br />
durch die gegrätschten Beine hindurch beidhändig gefangen.<br />
Kopf Volley<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen, Differenzierungsfähigkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
Der Ball wird von der Stirn weg hochgeworfen, einmal mit dem Kopf hochgespielt<br />
und dann wieder beidhändig an der Stirn gefangen.<br />
Poldi<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen, Geschicklichkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Der Ball wird hochgeworfen, einmal mit dem Oberschenkel hochgespielt und<br />
wieder gefangen.<br />
Schweini<br />
Ziel: Differenzierungsfähigkeit, Gleichgewicht<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
Der Ball wird möglichst oft mit der Stirn hochgespielt, ohne die Hände oder<br />
andere Körperteile zu verwenden.<br />
Kurany<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen, Differenzierungsfähigkeit, Geschicklichkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Der Ball wird jedes Mal mit einem anderen Körperteil hochgespielt. Es sollen<br />
dabei möglichst viele Ballberührungen geschafft werden.<br />
Balancier Künstler<br />
Ziel: Wahrnehmungsfähigkeit (Blicksprungtechnik, peripheres Sehen)<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Der Schüler steht in einem Reifen und soll versuchen, den Ball mit Kopf, Hand<br />
oder Fuß möglichst lange in der Luft zu halten, ohne den Reifen dabei zu<br />
verlassen.<br />
24
Kreuzung<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Sicht)<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Zwei Bälle werden über Kreuz hochgeworfen und mit der jeweils anderen<br />
Hand gefangen.<br />
Jongleur<br />
Ziel: Geschicklichkeit, Wahrnehmungsfähigkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 4 (schwer)<br />
Es wird mit drei Bällen jongliert.<br />
Zip-zap<br />
Ziel: Rhythmisierungsfähigkeit, Blicksprungtechnik<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Es wird mit 2 Bällen gegengleich gedribbelt. Die Bälle sollen dabei nicht verloren<br />
gehen.<br />
Balance Akt<br />
Ziel: Wahrnehmungsfähigkeit (Blicksprungtechnik, peripheres Sehen)<br />
Schwierigkeitsstufe: 4 (schwer)<br />
Es wird mit 2 Bällen gleichzeitig gedribbelt und dabei auf einer Linie gelaufen.<br />
Namens Start<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Zeit)<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Partnerübung. Ein Schüler ist Ballbesitzer. Der andere steht mit dem Rücken zum<br />
Ballbesitzer. Der Ballbesitzer wirft den Ball zu seinem Partner und ruft dabei dessen<br />
Namen. Erst jetzt darf sich dieser umdrehen und versuchen, den Ball zu fangen.<br />
Danach Wechsel.<br />
Blindes Sehen<br />
Ziel: Einschätzen von Ballkurven<br />
Schwierigkeitsstufe: 1 (leicht)<br />
Partnerübung. Die Partner stehen sich gegenüber. Der Ballbesitzer wirft den Ball<br />
über den Partner hinweg. Dieser versucht zeitgleich mit der Bodenberührung des<br />
Balles in die Hände zu klatschen (ohne hinzusehen).<br />
25
Zahlen sehen<br />
Ziel: Blicksprungtechnik, Einschätzung von Ballkurven<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Der Ballbesitzer wirft den<br />
Ball zu seinem Partner und zeigt mit einer Hand eine Zahl an. Der Partner versucht<br />
die Zahl zu erkennen und diese laut zu rufen, bevor er den Ball fängt.<br />
1 oder 2<br />
Ziel: Blicksprungtechnik, Entscheidungshandlung<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Der Ballbesitzer wirft den<br />
Ball zu seinem Partner und zeigt mit einer Hand eine „1“ oder eine „2“ an. Der<br />
Partner soll bei „1“ versuchen, den Ball einhändig, bei „2“ den Ball beidhändig<br />
zu fangen.<br />
Balltausch I<br />
Ziel: Blicksprungtechnik, Einschätzung von Ballkurven<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder ist im Besitz eines<br />
Balles. Beide Partner werfen sich den Ball zeitgleich zu und versuchen, den Ball<br />
des anderen zu fangen (einer wirft links, einer rechts).<br />
Balltausch II<br />
Ziel: Blicksprungtechnik, Einschätzen von Ballkurven, Differenzierungsfähigkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder ist im Besitz eines<br />
Balles. Beide Partner werfen sich den Ball zeitgleich zu und versuchen, den Ball<br />
des anderen zu fangen, dabei wirft der eine über oben, der andere über unten.<br />
Kunststück<br />
Ziel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Zeit), Geschicklichkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 4 (schwer)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder ist im Besitz eines<br />
Balles. Beide Partner werfen sich den Ball zeitgleich zu, wobei ein Ball direkt und<br />
der andere indirekt (über den Boden) zugeworfen wird. Es können zwei verschiedene<br />
Bälle verwendet werden.<br />
Partnerjongleur<br />
Ziel: Blicksprungtechnik, Differenzierungsfähigkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Es wird mit drei Bällen gespielt.<br />
Beide Partner versuchen, mit diesen drei Bällen gemeinsam zu jonglieren.<br />
26
Boden und Luft<br />
Ziel: Blicksprungtechnik, Differenzierungsfähigkeit<br />
Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Es sind drei Bälle im Spiel.<br />
Die Partner versuchen, sich gleichzeitig einen Ball mit dem Fuß zuzuspielen und<br />
zwei Bälle zuzuwerfen.<br />
Doppelwechsel<br />
Ziel: Blicksprungtechnik, Differenzierungsfähigkeit, Gleichgewicht<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder besitzt zwei Bälle, es<br />
sind also vier Bälle im Spiel. Beide werfen ihre zwei Bälle gleichzeitig los und<br />
versuchen, die anderen zwei Bälle des Partners zu fangen.<br />
Billard<br />
Ziel: Differenzierungsfähigkeit, Reaktion<br />
Schwierigkeitsstufe: 4 (schwer)<br />
Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder besitzt einen Ball.<br />
Beide Partner versuchen, ihre Bälle so zu werfen, dass sich diese in der Luft<br />
berühren und jeder wieder einen Ball fängt.<br />
Pendelstaffel<br />
Ziel: Geschicklichkeit, Auge-Hand-Koordination, Gleichgewicht, Beweglichkeit,<br />
Koordination<br />
Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)<br />
Material: 1 Ball, 2 Hütchen<br />
In Form einer Pendelstaffel im Abstand von 5–10 m wird der Ball von einer Seite<br />
zu anderen transportiert mit folgenden Zusatzaufgaben:<br />
● Während des Laufens den Ball vor dem Körper schulterbreit hin und her werfen.<br />
● Während des Laufens den Ball um die Hüfte kreisen lassen. Mit und gegen den<br />
Uhrzeigersinn.<br />
● Während des Laufens den Ball durch die Beine achtern (Umso höher der<br />
Kniehub ist, umso einfacher ist das Achtern des Balles).<br />
● Während des Laufens den Ball hochwerfen und mit ausgestreckten Armen über<br />
dem Kopf fangen. Dem Ball kann auch entgegengesprungen werden.<br />
● Zusätzlich können durch koordinative Zusatzaufgaben (z.B. Änderung der Lauftechniken)<br />
die Anforderungen noch gesteigert werden.<br />
Literatur: WARN, M. (2000): Workies 3. Ballolympiade. Donauwörth: Auerverlag.<br />
27
Ort: Turnhalle<br />
Material: abhängig von den Stationen (siehe dort)<br />
Ziel: Schulung der koordinativen Fähigkeiten, Werfen, Fangen, Teamfähigkeit,<br />
Freude an der Bewegung<br />
1. Einäugiges Dribbeln<br />
Material: 1 Basketball, 6 Hütchen<br />
Staffelform paarweise auf beide Seiten der Hütchen verteilen, Ball mit der rechten<br />
Hand um die Hütchen prellen, linkes Auge mit der linken Hand zuhalten; beim<br />
zweiten Durchgang links prellen, rechtes Auge mit rechter Hand zuhalten.<br />
2. Trampolin-Korbleger<br />
Material: Minitrampolin, Weichbodenmatte, Basketball, Basketballkorb<br />
Weichbodenmatte vor Basketballkorb auslegen, Minitrampolin vor die Weichbodenmatte<br />
stellen. Mit Anlauf auf das Trampolin springen, ein Mitschüler passt<br />
nach dem Absprung einen Basketball zu einem anderen Spieler, dieser fängt den<br />
Ball und versenkt ihn in den Korb.<br />
3. Jonglieren im Gleichgewicht<br />
Material: je nach Gruppengröße pro Schüler 1 zusammengerollte Isomatte und<br />
1 Tennisball<br />
Einbeinig auf der zusammengerollten Isomatte balancieren und einen Ball hochwerfen<br />
und fangen. Als Variante von einer Hand in die andere werfen.<br />
(Wer schafft 10 Mal?)<br />
Variation: Zwei Schüler werfen sich einbeinig auf der Isomatte stehend im Wechsel<br />
1–2 Tennisbälle zu.<br />
4. Schmetterball<br />
Material: 3 aufgepustete Luftballons<br />
Sich die Luftballons paarweise oder in Kleingruppen gegenseitig zuschmettern.<br />
Bodenkontakt des Ballons möglichst vermeiden.<br />
5. Hochhalten<br />
Material: Häckisack (mit Plastikteilen gefüllter Sack) oder Ähnliches<br />
Der Häckisack soll nicht den Boden berühren. Mit Füßen, Armen, Händen, Kopf<br />
etc. in der Luft halten und den anderen Gruppenteilnehmern zuspielen.<br />
28<br />
3.2. Ball Zirkel
6. Schwungschuss<br />
Material: 1 Paar Ringe, 1 Fußball, 4 Matten, 1 Weichbodenmatte<br />
Matten unter den Ringen auslegen. Einen „Graben“ bauen, indem die Weichbodenmatte<br />
in einiger Entfernung von den Ringen an der Wand aufgestellt wird.<br />
Ein Schüler hängt sich an die Ringe und versucht, aus dem Schwingen heraus<br />
den Ball auf die Weichbodenmatte zu schießen. (1 Schüler kann dabei den Ball<br />
positionieren – dann Wechsel.)<br />
Variante: Der Ball wird dem Schüler an den Ringen beim Schwung zugeworfen.<br />
7. Zielwerfen<br />
Material: 1 Tau, ein umgedrehtes Kastenoberteil, drei Tennisbälle<br />
Der Schüler nimmt sich einen Tennisball. Aus dem Schwingen soll der Tennisball<br />
im Kastenoberteil „versenkt“ werden. Nach zwei Versuchen wird gewechselt.<br />
8. Schießbude<br />
Material: 1 Kasten, ca. 7 Hütchen, 5 Gymnastikbälle<br />
Kasten an einer Wand aufstellen, Hütchen aufreihen. Der Schüler zielt aus einem<br />
festgelegten Abstand zum Kasten auf die Hütchen, und versucht diese mit den<br />
Gymnastikbällen abzutreffen. Schüler wechseln sich mit Werfen und Aufstellen<br />
der Hütchen ab.<br />
9. Rope Ball<br />
Material: 1 großes Springseil (alternativ: Zauberschnur), 1 Basketball<br />
2 Schüler schwingen das Seil gleichmäßig mit weiter Armführung. Ein Schüler soll<br />
mit dem Ball in der Hand Seilspringen. Er beginnt am besten im Stand, kann aber<br />
auch von außen in das schwingende Seil laufen. Sobald er seinen Springrhythmus<br />
gefunden hat, soll der Basketball gleichzeitig am Boden geprellt werden.<br />
Variante: Ball werfen und fangen, Ball einem außen stehenden Partner zupassen.<br />
29
Trotz der Absicht, in dieser Zusammenstellung zum Thema Ball, Alternativen zu den<br />
großen Sportspielen vorzustellen, soll dennoch ein Überblick über die wichtigsten<br />
Regeln einiger ausgewählter Ballspiele gegeben werden. Die Grundlagenregeln des<br />
Volley-, Basket- und Handballspiels dienen den zahlreichen Abwandlungen dieser<br />
Spiele als Basis und Ausgangspunkt. Dieser kleine Überblick, die so genannten<br />
Miniregeln, können bei der Einführung in neuere Spielformen hilfreich sein und den<br />
Einstieg ins Spiel vereinfachen.<br />
Diese Ausführung dient dem allgemeinen Überblick über die wichtigsten Spielregeln<br />
und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Basketball<br />
Basketball ist ein körperloses Spiel, bei dem zwei Mannschaften versuchen, einen<br />
Ball in den Korb der gegnerischen Mannschaft zu werfen. Es spielen jeweils fünf gegen<br />
fünf Feldspieler. Dabei dürfen die Spieler ohne Einschränkungen ausgewechselt<br />
werden.<br />
Die Verteidigung darf jederzeit versuchen, in Ballbesitz zu kommen. Dabei wird ein<br />
Körperkontakt mit dem angreifenden Spieler, z.B. ein Schlag auf die Hand, als Foul<br />
gerechnet. Wird ein Spieler gefoult, so wird ein Freiwurf verhängt. Das heißt, dass<br />
der gefoulte Spieler innerhalb von 5 Sekunden ungehindert von der Freiwurflinie aus<br />
auf den gegnerischen Korb werfen darf.<br />
Die Freiwurflinie ist eine Begrenzungslinie der gegnerischen Zone vor dem Korb, der<br />
so genannten Freiwurfzone. Sie begrenzt die Freiwurfzone zur Spielfeldmitte hin in<br />
einem Abstand von 5,80 m zur Endlinie. Dieser durch Linien gekennzeichnete Raum<br />
ist entscheidend für die Wertung der Körbe:<br />
● Wurf von außerhalb der Freiwurfzone = 3 Punkte<br />
● Wurf von innerhalb der Freiwurfzone = 2 Punkte<br />
● direkt verwerteter Freiwurf = 1 Punkt<br />
30<br />
4. GROSSE SPIELE<br />
4.1. Miniregeln
Zudem gilt innerhalb der Freiwurfzone die Drei-Sekunden-Regel: Es ist verboten<br />
sich länger als drei Sekunden in der gegnerischen Zone aufzuhalten, wenn der Ball<br />
im Besitz der eigenen Mannschaft ist. Die drei Sekunden werden nicht gerechnet,<br />
wenn der Ball sich bei einem Korbwurf in der Luft befindet, vom Brett abprallt oder<br />
nach einem erfolgreichen Korbwurf.<br />
Der Ball darf nur gepasst oder gedribbelt (s. Anmerkung) werden. Es darf dabei nur<br />
mit einer Hand gedribbelt werden, wobei die Hand auch gewechselt werden darf.<br />
Mit dem Ball in der Hand dürfen nur drei Schritte (= 2 Fußkontakte) ausgeführt werden.<br />
Wird der Ball nach einem Dribbling wieder in die Hand genommen, darf kein<br />
weiteres Mal gedribbelt werden (= Doppeldribbling).<br />
Spätestens nach 30 Sekunden muss ein Angriff zu einem Korbwurf führen (Dreißig-<br />
Sekunden-Regel). Andernfalls wird abgepfiffen, und die gegnerische Mannschaft<br />
erhält den Ball. Berührt der Ball innerhalb eines Angriffs das Brett oder den Ring des<br />
Korbs, gilt der Angriff als abgeschlossen, und die Zeit wird neu gezählt.<br />
Zudem muss die ballführende Mannschaft innerhalb von 10 Sekunden die eigene<br />
Spielfeldhälfte verlassen. Ein Rückpass ist nicht zulässig und wird mit Verlust des<br />
Balles bestraft.<br />
Das Spiel dauert 2 x 20 Minuten. Wird das Spiel unterbrochen, so wird die Zeit angehalten.<br />
Bei Unentschieden zum Ende der zweiten Halbzeit wird das Spiel um fünf<br />
Minuten verlängert, bis eine Mannschaft eine höhere Punktzahl erreicht hat.<br />
Info: www.basketball-schiedsrichter.de<br />
Handball<br />
Beim Handball versuchen zwei Mannschaften, mit einem Ball so viele Tore wie möglich<br />
auf der gegnerischen Seite zu erzielen. Gespielt werden darf der Ball mit den<br />
Händen, Armen, Kopf, Rumpf, Oberschenkel und den Knien. Die Benutzung der<br />
Füße ist verboten. Der Ball kann dabei geworfen, gefaustet, geschlagen, gestoßen,<br />
gestoppt und gefangen werden. Dabei darf er maximal drei Sekunden gehalten werden,<br />
und der Spieler darf sich mit dem Ball höchstens drei Schritte fortbewegen.<br />
Es spielen jeweils Mannschaften von 7 Spielern gegeneinander, darunter ein Torwart.<br />
Ausgewechselt werden darf ohne Einschränkungen, solange sich die ersetzten<br />
Spieler nicht mehr auf dem Feld befinden.<br />
31
Das Tor wird von einem Torraum, einem gekennzeichneten Halbkreis von 6 Metern<br />
Durchmesser, umzogen. Im Torraum darf sich nur der Torwart aufhalten. Die Torraumlinie<br />
darf nur dann von den Feldspielern übersprungen werden, wenn sie den<br />
Ball abgeworfen haben, bevor sie erneuten Kontakt mit dem Boden haben.<br />
Regelverstöße werden mit Freiwürfen, gelben Karten oder Zwei-Minuten-Strafen<br />
geahndet. Begeht ein Spieler zum dritten Mal einen Regelverstoß, so kann er mit<br />
dem Anzeigen der roten Karte vom Spiel disqualifiziert werden.<br />
Das Spiel hat eine Dauer von 2 x 30 Minuten mit 10 Minuten Pause.<br />
Info: www.handballregeln.de<br />
Volleyball<br />
Auf einem Spielfeld von 18 Metern Länge und 9 Metern Breite spielen zwei Mannschaften<br />
von je sechs Spielern gegeneinander. Sie versuchen, einen Ball so über ein<br />
Netz zu spielen, dass er den Boden der gegnerischen Hälfte berührt oder nicht korrekt<br />
zurückgeschlagen wird. In diesem Falle erhält die angreifende Mannschaft einen<br />
Punkt. Pro Mannschaft darf der Ball nur dreimal berührt werden, er kann mit<br />
dem ersten oder zweiten Mal, muss jedoch mit dem dritten Mal zurückgespielt werden.<br />
Zu Spielbeginn wird die aufschlagende Mannschaft ausgelost. Jede Mannschaft hat<br />
so lange Aufschlagrecht, bis ihr ein Fehler unterläuft. Die sechs Spieler des neu aufschlagenden<br />
Teams müssen dann im Uhrzeigersinn auf eine neue Position rotieren.<br />
Die Spieler stehen in jeweils zwei Reihen in ihrer Hälfte: in der vorderen Reihe stehen<br />
die drei Angriffsspieler, in der hinteren Reihe die drei Abwehrspieler. Der Ball<br />
darf nicht zweimal unmittelbar hintereinander von demselben Spieler berührt werden.<br />
Ein Spieler darf den Ball jedoch annehmen, an einen Mitspieler abgeben und<br />
dann den Ball über das Netz zurückspielen. Es verstößt gegen die Regeln, den Ball<br />
zu fangen, zu führen oder zu halten.<br />
4 Techniken sind im Spiel auszuführen:<br />
● Pritschen:<br />
Beidhändiges Berühren des Balles mit den Fingern; eignet sich zum Zuspiel an<br />
den eigenen Spieler (= oberes Zuspiel)<br />
● Baggern:<br />
die Innenseiten der Unterarme treffen den Ball von unten nach oben; wird meist<br />
von Abwehrspielern zur Ballannahme und Weitergabe benutzt (unteres Zuspiel).<br />
Auch einarmiges Baggern ist erlaubt.<br />
32
● Schmettern:<br />
Einarmiges Schlagen des Balles aus dem Sprung heraus. Das Handgelenk wird<br />
dabei fixiert und die Hand bei geschlossenen Fingern gestreckt. Der Ball wird<br />
mit Kraft so geschlagen, dass er direkt auf den Boden der gegnerischen Hälfte<br />
auftrifft.<br />
● Blocken:<br />
Abwehrbewegung gegen einen gegnerischen Schmetterball; beide Hände werden<br />
dem Ball über der Kante des Netzes entgegengestreckt. Dabei wird versucht,<br />
den Ball gleich am Netz allein, zu zweit oder zu dritt abzublocken und im<br />
Sprung in das gegnerische Feld zurückzuspielen. Führt meist zum Punkt. Der<br />
Block wird nicht als Ballberührung gezählt.<br />
Gepunktet werden kann unabhängig des Aufschlagrechts. Für einen Satzgewinn<br />
sind 25 Punkte notwendig. Sieger ist das Team, das zuerst fünf Sätze zu je 25 Punkten<br />
gewonnen hat.<br />
Info: www.volleytotal.ch<br />
Anmerkung<br />
Dribbeln bezeichnet in einer Ballsportart das Vorantreiben des Balles in der Fortbewegung,<br />
bei der je nach spezifischer Sportart verschiedene Regeln zu beachten<br />
sind:<br />
Basketball/Handball: Der Ball wird wiederholt mit einer Hand zu Boden geprellt, dabei<br />
darf ein Handwechsel erfolgen. Das Dribbling ist beendet, sobald der Ball wieder<br />
aufgenommen wird. Einen am Boden liegenden Ball zu rollen ist ebenfalls erlaubt.<br />
Fußball: Der Spieler führt den Ball im Laufen möglichst dicht am Fuß, um so an den<br />
Gegenspielern ohne Ballverlust vorbeizugelangen.<br />
33
In den letzten Jahren haben sich die Beachsportarten, allen voran Beachvolleyball,<br />
auch in Europa durchgesetzt. Nicht nur in den traditionellen Hochburgen Kalifornien<br />
und Brasilien begeistern diese Funsportarten die junge Generation.<br />
Der ungewohnte Untergrund bietet neue Bewegungserlebnisse, und einige Spieltechniken<br />
können im Sand sogar leichter ausgeführt werden (z.B. Hechtbaggern).<br />
Die klassischen Sportarten (Volleyball, Basketball, Handball und Fußball) werden<br />
neu entdeckt und gewinnen durch andere Anforderungen an Attraktivität.<br />
Neben der Kraftausdauer werden vor allem die koordinativen Fähigkeiten sowie die<br />
Antizipations- und Reaktionsfähigkeit geschult.<br />
Möglichkeit für den vernetzten Unterricht<br />
Englisch: Fachbegriffe aus den Beachsportarten<br />
Allgemeine Hinweise<br />
Besonders in der Anfangsphase ist es sinnvoll, von den international festgelegten<br />
Regeln abzuweichen, um schneller ins Spiel zu kommen. Einfache Regeln können<br />
auch selbst entwickelt werden. Fouls sollten jedoch unterbunden werden; auch dies<br />
kann von den Schülern selbst geregelt werden.<br />
Um an die Sportarten heranzuführen, ist eine Spielreihe sinnvoll, aber nicht zwingend<br />
notwendig:<br />
Spiel<br />
Basketball<br />
Fußball<br />
Handball<br />
Volleyball<br />
34<br />
4.2. Beachsportarten<br />
Nummernball<br />
Nummernball<br />
Nummernball<br />
Ball über die<br />
Schnur<br />
Parteiball<br />
Parteiball<br />
Parteiball<br />
Volley über<br />
die Schnur<br />
(1:1)<br />
Turmball<br />
Turmball<br />
Volley über<br />
die Schnur<br />
(2:2)<br />
Minibasketball<br />
Streetsoccer<br />
Minihandball<br />
Minivolleyball<br />
Beachbasketball<br />
Beachsoccer<br />
Beachhandball <br />
Beachvolleyball
Beachbasketball<br />
Ziel: Schulung der Auge-Hand-Koordination und der Reaktions- und<br />
Antizipationsfähigkeit, Verbesserung der Kraftausdauer<br />
Ort: Beachanlage, Weitsprunganlage oder Rasenplatz<br />
Material: Basketbälle, Korbballständer<br />
Beachbasketball stellt im Vergleich zum klassischen Basketballspiel und zum<br />
Streetball andere Anforderungen an die Schüler. Da der Ball nicht gedribbelt werden<br />
kann, ist schnelles Zuspiel erforderlich. Die technische Überlegenheit einzelner<br />
Spieler wird reduziert, und laufschwache Schüler können gut in das Spiel integriert<br />
werden.<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Als Anspielstationen dienen Körbe. Alternativ werden Mitspieler, die auf kleinen<br />
Kästen postiert sind, angespielt (= Turmball).<br />
Je nach äußeren Bedingungen können die Spielfeldgröße und die Größe der Mannschaften<br />
variiert werden.<br />
Spielgewöhnung<br />
Eine kurze Eingewöhnung und technische Schulung ist bei den veränderten Bedingungen<br />
empfehlenswert. Hierzu bieten sich Korbleger und Sprungwürfe an.<br />
Regeln<br />
Es kann nach den Regeln des Basketballspiels gespielt werden.<br />
● Es spielen 3:3.<br />
● Die Körbe stehen 12–15 m auseinander.<br />
● Gespielt wird barfuß oder in Socken.<br />
● Die Dauer des Spiels beträgt 2 x 5 Minuten.<br />
● Der Ballbesitz zu Beginn des Spiels wird festgelegt und geht zu Beginn der<br />
2. Halbzeit an die andere Mannschaft.<br />
● Ausball: Wer den Ball im Aus als Erstes berührt, ist im Ballbesitz.<br />
Info: www.beachbasketball.de<br />
35
Beachhandball<br />
Ziele: Schulung der Auge-Hand-Koordination und der Reaktions- und<br />
Antizipationsfähigkeit, Verbesserung der Kraftausdauer und der Schnellkraft<br />
(der Arme)<br />
Ort: Beachanlage, Weitsprunganlage<br />
Material: Handbälle, Tore<br />
Beachhandball ist wesentlich ungefährlicher als die Hallenversion. Hier können<br />
auch Fallwürfe relativ gefahrlos ausprobiert werden. Es wird am Strand auch mit<br />
wesentlich weniger Körperkontakt gespielt. Beim Beachhandball ist das Feld etwas<br />
kleiner, und es spielen weniger Spieler in einer Mannschaft. Es kann auf Tore oder<br />
Matten gespielt werden; der Torraum wird dabei mit einem Tau markiert.<br />
Das Spielfeld<br />
Regeln<br />
Es kann nach den Regeln des Handballspiels gespielt werden. Die Mannschaften<br />
bestehen aus bis zu 8 Spielern.<br />
Info: www.beach.handball.info<br />
36
Beachsoccer<br />
Ziel: Schulung der Koordination und der Ausdauer<br />
Ort: Beachanlage, Weitsprunganlage<br />
Material: Fußbälle<br />
Beachsoccer ist in Brasilien und Argentinien Volkssport Nummer eins. Internationale<br />
Fußballstars wie Elber oder Ronaldo lernten den Umgang mit dem Ball am<br />
Strand. Am Strand von Rio de Janeiro (Copacabana) findet vor zehntausenden von<br />
Zuschauern auch ein Weltmeisterschaftsturnier statt.<br />
Durch den tiefen Sand sind die Spieler gezwungen, oft mit akrobatischen Tricks,<br />
den Ball in der Luft zu halten.<br />
Organisation/Vorbereitung<br />
Gespielt wird barfuß, mit Mannschaften zu je 5 Schülern, wobei ein Spieler als fliegender<br />
Torwart eingesetzt wird. Diesem ist es erlaubt, im Strafraum den Ball mit den<br />
Händen zu berühren. Das Spielfeld wird durch farbige Bänder abgegrenzt. Es ist<br />
28 m breit und 37 m lang. Die Tore sind 5,5 m breit und 2,2 m hoch (ähnliche Größe<br />
wie Fußball E-Jugendtore).<br />
.<br />
Bei kleineren Spielfeldern kann die Mannschaftsgröße entsprechend reduziert werden.<br />
Es empfiehlt sich, vor dem Beginn des Spieles eine Ballgewöhnung im Sand durchzuführen.<br />
Regeln<br />
● Gespielt wird barfuß. Bandagen oder Tapes sind erlaubt.<br />
● Der Ball sieht aus wie ein „normaler Fußball“, ist aber wesentlich leichter und<br />
weicher. (Umfang: 68–71 cm, Gewicht: 396–440 Gramm, Druck: 7 bar)<br />
● Die Mannschaften bestehen aus 4 Feldspielern + 1 Torwart (s.o.), max. 5 Auswechselspieler.<br />
Es wird „fliegend“ gewechselt.<br />
● Die Dauer des Spiels beträgt 3 x 12 Minuten. Auf Turnieren wird meistens bis zu<br />
2 x 10 Minuten gespielt.<br />
● Freistoß: Wird ein Spieler gefoult, so darf der gefoulte Spieler von der Stelle einen<br />
direkten Freistoß ohne Mauer ausführen.<br />
● Rückpassregel: Zwischen der Berührung des Balles durch den Torwart mit den<br />
Händen, muss mindestens eine Berührung des Balles durch den Gegner liegen.<br />
Das heißt, dass der Torwart den Ball nicht nach wiederholtem Zuspiel einer seiner<br />
Mitspieler mit den Händen aufnehmen darf.<br />
● Abseits: Es gibt kein Abseits.<br />
● Ecke/Einwurf: Verlässt der Ball das Spielfeld über das Begrenzungsband, folgt<br />
der altbekannte Einwurf bzw. Eckball.<br />
Info: www.dbsv.net<br />
37
Beachvolleyball<br />
Ziel: Schulung der Auge-Hand-Koordination und der Reaktions- und<br />
Antizipationsfähigkeit, Verbesserung der Kraftausdauer<br />
Ort: Beachanlage, Weitsprunganlage<br />
Material: Beachvolleybälle<br />
Die populärste Beachsportart ist das Beachvolleyball. Seit 1996 ist diese Sportart<br />
olympisch. Der Ursprung von Beachvolleyball liegt in Kalifornien und Brasilien.<br />
Vorteile gegenüber der Hallenversion sind die leichtere Ausführung einiger Techniken<br />
und die Hinzunahme neuer Schlagarten. So wird das Spiel auch wieder für<br />
Schüler interessant, die die Motivation für das klassische Volleyballspiel verloren<br />
haben.<br />
Organisation<br />
Beim Beachvolleyball stellt jedes Team zwei Spieler, die im Turnier nicht ausgewechselt<br />
werden dürfen. Das Feld ist 18 x 9 Meter groß, die Netzhöhe beträgt<br />
2,43 Meter bei den Männern und 2,24 Meter bei den Damen.<br />
Regeln<br />
Im Folgenden sind die Grundlagenregeln des Beachvolleyballs im Unterschied zum<br />
Hallenvolleyball aufgelistet. Bis auf die neuen Techniken kann aber auch nach den<br />
üblichen Volleyballregeln gespielt werden.<br />
● Es gibt keine Positions- und Rotationsfehler.<br />
● Verdeckt der Mitspieler des Aufgabespielers dem Gegner die Sicht auf den Aufgabespieler<br />
oder die Flugbahn des Balles durch einen Sichtblock, müssen diese<br />
sich auf Anfrage des Gegners seitwärts bewegen.<br />
● Der Block zählt als erste Berührung mit dem Ball. Nach einer Blockberührung<br />
sind nur noch zwei weitere Berührungen erlaubt. Dies ist ein sehr wichtiger<br />
Unterschied, denn wie auch in der Halle muss der zweite Ball technisch einwandfrei<br />
gespielt werden. Selbst ein leichtes Touchieren des Balles durch den<br />
Blockspieler gilt als erste Ballberührung.<br />
● Das Pritschen auf die gegnerische Seite ist nur im rechten Winkel (senkrecht) zur<br />
Schulterachse möglich, außer wenn der Spieler zu seinem Mitspieler spielen will<br />
und der Ball unbeabsichtigterweise zum Gegner gelangt.<br />
● Der Lob ist nicht gestattet. Der Ball darf nur mit den Fingerknöcheln (poke shot),<br />
jedoch nicht mit der so genannten offenen Hand über das Netz gespielt werden.<br />
● Der erste Ball darf bei einem hart geschlagenen Angriff einen Moment lang mit<br />
den Fingern im oberen Zuspiel gehalten werden. In diesem Sinne ist die Aufgabe<br />
allerdings kein Angriff. Da es in der Halle üblich ist, die Aufgabe pritschender<br />
Weise anzunehmen, wird noch einmal darauf hingewiesen, dass diese Form der<br />
Annahme im Beachbereich nur technisch einwandfrei erlaubt ist.<br />
38
● Das Übertreten der gegnerischen Linie ist nur dann kein Fehler, wenn dieser<br />
nicht in seinem Spiel gestört oder berührt wird.<br />
● Bei Unterbrechungen des Spiels durch äußere Einflüsse wird der Spielzug wiederholt.<br />
Info: www.beachvolleyball.de<br />
Die Technik<br />
Skyball<br />
Sehr hoher Aufschlag von unten, durch Wind und Sonne für den Gegner schwer zu<br />
berechnen, aber leicht für die Schüler erlernbar. Der Ball wird dabei mit der Faust<br />
oder der Handkante gespielt, um eine möglichst hohe Flugkurve zu erreichen. Dies<br />
kommt der Aufschlagsweise der Schüler oftmals entgegen.<br />
Tomahawk<br />
Der Tomahawk ist ein Überkopfabwehrschlag mit offenen oder geschlossenen Händen.<br />
Man gibt sich über Kopf selbst die Hand, mit den Daumen nach unten. Die<br />
Handgelenke sind leicht nach hinten abgewinkelt. Sobald der Ball die Hände<br />
berührt, werden die Arme gestreckt; der Ball erhält so eine flache oder steile Flugbahn,<br />
je nach Stärke der Streckung. Beim Tomahawk mit geschlossenen Händen<br />
berühren sich die zu Fäusten geballten Hände über dem Kopf.<br />
Poke Shot<br />
Ein Angriffsschlag, bei dem der Ball mit den Fingermittelknochen statt mit der<br />
Handinnenfläche gespielt wird (Ersatz für den Lob, der im Beachvolleyball verboten<br />
ist). Eine schnelle Streckung des Unterarmes und des Handgelenkes gibt dem Ball<br />
die Richtung; jüngere Schüler (weniger Kraft) sollten das Handgelenk fixieren.<br />
Chickenwingabwehr<br />
Die Chickenwingabwehr stellt einen seitlichen Abwehrbagger dar, der meist in Notsituationen<br />
angewandt wird. Der Ball wird mit dem im Ellenbogen angewinkelten<br />
Arm gespielt („Hühnerflügel“). Die Trefferfläche befindet sich dabei auf dem unteren<br />
Oberarm und dem oberen Unterarm.<br />
Variationen<br />
● Netz höher, um hohe Bälle zu üben<br />
● Netz niedriger, um den Schülern eine Chance zum Schmettern zu geben<br />
Literatur: Fischer, P. (2000): TIMaX Sport: Themen, Hintergrund-Informationen<br />
und viele neue Materialien auf X-Medien für die Sekundarstufe. Kissing: WEKA.<br />
Deutscher Handball Bund: www.dhb.de/f_beach/f_12htm Info: www.sport.rtl.de<br />
39
Ziel: Förderung der Ausdauer und Koordination, Teamwork und Fair Play<br />
(Ausbildung sozialer Kompetenzen im Mannschaftsspiel)<br />
Ort: Sportplatz (Rasen- oder Hartplatz)<br />
Material: Football oder Rugbyball<br />
Blitzball und Flagfootball stellen Spielvariationen des American Football und des<br />
Rugbyspiels dar. Es wird ein intensives Spiel ermöglicht, ohne den sonst beim American<br />
Football üblichen kämpferischen Körperkontakt. Auf einer großen Spielfläche<br />
kann es so zu einem sehr dynamischen Spiel kommen.<br />
Blitzball oder Flagfootball kann auch gut als Turnier für die ganze Schule organisiert<br />
werden. Informationen über Vereine in der Nähe bekommt man über die deutschen<br />
Profiteams (Rhein Fire in Düsseldorf, Team Berlin und Frankfurt Galaxy).<br />
Die beiden Sportarten fördern vor allem Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination.<br />
Die Schüler lernen, sich in ein großes Team zu integrieren und auf schnell wechselnde<br />
Situationen zu reagieren.<br />
Das ungewohnte Sportgerät und die verschiedenen Möglichkeiten des Ballhandlings<br />
(Werfen, Kicken, Tragen) bieten ein variationsreiches und motivierendes Spiel.<br />
Organisation<br />
Das Spielfeld hat bei 10–15 Spielern eine Größe von 100 x 55 m. Die letzten 5 m bilden<br />
die Endzone, in der mit dem Ball nicht geworfen werden darf. Die Dauer des<br />
Spiels, die Spielfeldgröße und die Anzahl der Spieler können je nach unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen individuell gewählt werden.<br />
Zwei Mannschaften (3 bis 15 Spieler) stehen sich auf dem Spielfeld gegenüber und<br />
versuchen, einen Ball in das gegnerische Spielfeld bis hinter die so genannte Touchdownlinie<br />
zu tragen. Der Ball darf getragen, geworfen und gekickt werden. Gespielt<br />
wird normalerweise mit einem ovalen Rugbyball, es können aber auch andere Bälle<br />
verwendet werden. Ist ein Spieler in Ballbesitz, läuft er in Richtung gegnerisches<br />
Touchdownfeld. Die Mitspieler der anderen Mannschaft können den Ballträger<br />
durch Abschlagen auf den Rücken (Touch) stoppen. Ansonsten ist kein Blocken<br />
oder Tackeln erlaubt. Nach dem Touch muss der Spieler den Ball innerhalb von<br />
3 Sekunden mit den Händen oder Füßen an einen Mitspieler seiner Mannschaft abspielen;<br />
zusätzlich darf er noch drei Schritte mit dem Ball laufen. Dieses Abspiel darf<br />
40<br />
4.3. Blitzball/Flagfootball<br />
4.3.1. Blitzball
nicht in Richtung der gegnerischen Touchdownlinie erfolgen. Es muss nach hinten<br />
zu einem Mitspieler gehen, der mit dem Ball wieder in Richtung Touchdownfeld<br />
läuft.<br />
Ein Ballwechsel erfolgt, wenn der Ball beim Passen abgefangen wird oder ein<br />
Regelverstoß (z.B. nach Vornewerfen, nicht rechtzeitiges Abspiel, Rempeln, Festhalten,<br />
Schlagen) festgestellt wird. Das Anspiel hat danach die gegnerische Mannschaft<br />
von der Spielfeldmitte aus.<br />
Jede Mannschaft ist beim Anspiel mindestens 5 m vom Ballträger am Anspielpunkt<br />
entfernt, der den Ball durch seine Beine nach hinten zu einem Mitspieler wirft. Auf<br />
die gleiche Weise soll nach einem Foul der Ballwechsel vom jeweiligen Spielfeldpunkt<br />
durchgeführt werden.<br />
Es ist wie beim Blitzball das Ziel, den Ball durch Tragen, Werfen oder Kicken in die<br />
gegnerische Touchdownzone zu bringen. Im Gegensatz zum Blitzball darf der Ball<br />
nur nach vorne gespielt werden. Seitwärts- oder Rückwärtspässe sind nicht erlaubt.<br />
Zusätzlich tragen alle Spieler ein Tuch oder Band im Hosenbund. Gestoppt wird der<br />
ballführende Gegner, wenn man ihm das Tuch aus dem Bund zieht. Gelingt dies,<br />
wird das Spiel unterbrochen und der nächste Angriff beginnt. Das Tuch/Band wird<br />
demjenigen wiedergegeben, dem es gezogen wurde.<br />
Jede Mannschaft hat wie beim American Football vier Versuche, zum Touchdown zu<br />
gelangen, erst dann erfolgt ein Angriffswechsel der Mannschaften.<br />
Die übrigen Regeln sind dem Spiel „Blitzball“ zu entnehmen oder unter<br />
www.flagfootball.de genau nachzulesen.<br />
Ein reguläres Spiel dauert 40 Minuten. Ein Spielzug ist dann beendet, wenn das<br />
Band des Ballträgers gezogen wurde, wenn der Ballträger die Seitenlinien überschreitet,<br />
ein Touchdown erzielt wurde, ein Paß abgefangen wurde oder nach einem<br />
Foul.<br />
Als Verteidigungsstrategien können entweder die Mann-zu-Mann-Verteidigung oder<br />
die Zonenverteidigung angewandt werden. In der Mann-zu-Mann-Verteidigung<br />
müssen die Verteidiger sehr viel mehr laufen. In der Zonenverteidigung helfen die<br />
benachbarten Verteidiger aus, wenn mehr als ein Angreifer in eine Zone läuft.<br />
Wurftechnik<br />
Der Ball wird gegriffen, indem man den Ringfinger an ein Ende der Naht des Balles<br />
legt. Der Daumen ist gegenüber vom Mittelfinger auf der anderen Seite des Balles.<br />
Bei der Wurfbewegung zeigen die Schulter und die Hüfte des Nichtwurfarmes in<br />
Richtung Ziel. Der Arm schwingt nach dem Abwurf des Balles ebenfalls in Richtung<br />
Ziel. Den Ball nicht höher als Ohrhöhe loslassen. Brust und Kopf zeigen nach Been-<br />
41<br />
4.3.2. Flagfootball
digung der Wurfbewegung in Richtung Ziel. Der Daumen zeigt nach dem Durchschwingen<br />
des Armes nach unten.<br />
Fangtechnik<br />
Wird der Ball auf Brusthöhe oder höher gefangen, beschreiben Daumen und Zeigefinger<br />
beider Hände einen Kreis. Die restlichen Finger bilden – ähnlich wie beim Pritschen<br />
im Volleyball – einen Korb.<br />
Bei Bällen, die unterhalb der Brusthöhe ankommen, wird der Kreis von den kleinen<br />
Fingern beschrieben.<br />
Die Hände sind beim Fangen weich und entspannt. Wichtig für das genaue Fangen<br />
ist, dass sich die Augen bis zum Schluss nicht vom anfliegenden Ball lösen.<br />
Methodische Vorgehensweise<br />
Wurf- und Fangübungen:<br />
Für die folgenden Übungen wird der Ball verwendet, der später auch während des<br />
Spieles gebraucht wird. Im Idealfall ist dies ein Rugby- oder Football.<br />
● Die Schüler werden in zwei parallel stehende Gruppen aufgeteilt. Zuerst werfen<br />
sie ihrem Partner den Ball von beiden Knien aus zu. Nach mehreren Versuchen<br />
wechseln die Schüler auf das rechte Knie am Boden; das linke Knie wird aufgestellt.<br />
Danach Wechsel auf das linke Knie (rechtes Knie aufstellen) und schließlich<br />
Werfen aus dem Stehen. Zum Schluss folgen Würfe aus drei Schritten angehen<br />
bzw. anlaufen.<br />
● Die Klasse wird in drei Mannschaften unterteilt. Jeweils ein Schüler aus Mannschaft<br />
eins passt einem Schüler aus Mannschaft zwei zu und läuft dem Ball hinterher.<br />
Ein Schüler aus Mannschaft drei passt zu einem Schüler aus Mannschaft<br />
drei und läuft wieder hinterher usw. Die Laufwege und Passarten können beliebig<br />
variiert werden.<br />
● Bälle fangen im Laufen: Auf Kommando des Werfers läuft der Fänger geradeaus<br />
und versucht, den Ball vom Werfer zu fangen. Danach stellt er sich bei den Werfern<br />
auf der anderen Seite an (Rotationsprinzip).<br />
Spielformen zum Passen und Fangen<br />
● Parteiball<br />
Mannschaft A versucht, den Ball durch Pässe in den eigenen Reihen zu halten. Es<br />
darf mit dem Ball nicht gelaufen werden. Körperkontakt ist nicht erlaubt. Berührt der<br />
Ball den Boden oder wird er von Mannschaft B abgefangen, wechselt das Ballrecht.<br />
Wenn jeder der Mannschaft einmal geworfen bzw. gefangen hat, gibt es einen Punkt.<br />
TIPP: Am besten mit Mannverteidigung spielen, d.h. jeder hat einen direkten<br />
Gegenspieler.<br />
42
● Parteiball mit Joker<br />
Wie Parteiball (s.o.), nur muss jeder zweite Ball zum Joker geworfen werden, der mit<br />
dem Ball auch laufen darf. Der Joker gehört immer der Mannschaft mit Ballbesitz zu.<br />
Durch die Jokerrolle kann gezielt die Ausdauer einzelner Schüler gefördert werden,<br />
da der Joker viel laufen muss.<br />
● Parteiball mit Endzone<br />
Grundregeln wie beim Parteiball. Der Ball darf in alle Richtungen geworfen werden.<br />
Erst nach der Mittellinie darf er in die Endzone geworfen werden, wo er von einem<br />
Mitspieler gefangen werden muss (Touchdown). Die Endzone kann für dieses Spiel<br />
vergrößert werden, damit mehr Punkte erzielt werden (motivationsfördernd).<br />
Klappt dies gut, kann zusätzlich die Regel eingeführt werden, dass nur mit Vorwärtspässen<br />
gespielt werden darf. Der Spieler mit dem Ball muss außerdem warten, bis<br />
alle seine Mitspieler vor ihm sind, bevor er den Ball weiterpassen darf.<br />
Spielform zum Bandziehen<br />
● Jailbreak<br />
Die Schüler stehen an der Stirnseite des Spielfeldes. Das Band ist an der Hose befestigt.<br />
Sie müssen versuchen, mit ihrem Band bis zur Mittellinie zu gelangen. Ein<br />
Schüler (der Fänger) steht gegenüber und versucht durch das Ziehen möglichst vieler<br />
Bänder, die anderen Schüler zu Mitfängern zu machen. Alle gefangenen Läufer<br />
sowie der letzte Läufer, der die Mittellinie überquert, werden zu Mitfängern. Die Läufer<br />
dürfen nicht quer über das Spielfeld rennen, sondern immer nur in ihrem 3–5 m<br />
breiten Korridor.<br />
Literatur:<br />
BUSCHMANN, J./LAGERSTRØM, D. (1999): ÆØÅ – Kennst du Norwegen? Natur<br />
als Partner – Bewegung als Lebensprinzip. Ein Projekt des Königlich Norwegischen<br />
Außenministeriums für deutsche Schulen. Oslo: Königlich Norwegisches Außenministerium.<br />
REIMANN, E./BUCHER, W. (1998): Lehrmittel Sporterziehung Band 5. 6.–9. Schuljahr.<br />
Eidgenössische Sportkommission ESK (Hrsg.). Bern: Sporterziehung<br />
GOTTSCHALK, B. (1998): Play American Football. NFL Flag-Football-<strong>Handbuch</strong>.<br />
43
Stundenverlaufsplan für Wurf-/Flagfootball<br />
Thema: Einführung in das Spiel<br />
Zeit: Einzelstunde<br />
Material: Football- oder Rugbybälle<br />
Phase<br />
Aufwärmung<br />
Hauptteil<br />
Schlussteil<br />
44<br />
Lernziel<br />
● Anregen des Herz-<br />
Kreislauf-Systems<br />
durch Ganzkörperbewegungen,<br />
Verbesserung<br />
der Balance und<br />
Fußarbeit<br />
● Die Schüler sollen<br />
ein Gefühl für den<br />
ungewohnten Ball<br />
bekommen und von<br />
Beginn an die richtige<br />
Handhaltung<br />
lernen.<br />
Erlernen der Wurf- und<br />
Fangtechniken<br />
Cool down<br />
Lerninhalt<br />
Jingle-Jangle<br />
Die Schüler laufen die vier Seiten<br />
eines Quadrates mit unterschiedlichen<br />
Techniken:<br />
1. im schnellen Dauerlauf zum<br />
ersten Hütchen<br />
2. seitwärts zum zweiten Hütchen<br />
3. rückwärts zum dritten Hütchen<br />
4. im schnellen Dauerlauf zum<br />
vierten Hütchen.<br />
Nach dem Durchlaufen wirft der<br />
Lehrer dem jeweiligen Schüler einen<br />
Football zu.<br />
Kurze Erläuterung der richtigen<br />
Handhaltung des Football und<br />
anschließend noch ein Durchgang<br />
des Jingle-Jangle mit Football<br />
in der Hand.<br />
Erläuterung der Wurf- und Fangtechnik<br />
durch den Lehrer.<br />
Übungsform:<br />
Die Schüler werden in zwei Gruppen<br />
aufgeteilt. Zuerst werfen sie<br />
ihrem Partner den Ball von beiden<br />
Knien aus zu. Nach mehreren Versuchen<br />
wechseln die Schüler auf<br />
das rechte Knie am Boden. Danach<br />
Wechsel auf das linke Knie<br />
und schließlich Werfen aus dem<br />
Stehen. Zum Schluss folgen Würfe<br />
aus drei Schritten Angehen<br />
bzw. Anlaufen.<br />
Dehnen der wichtigsten Muskelgruppen,<br />
v. a. der Schulter- und<br />
Armmuskulatur<br />
Methodik/Hinweis<br />
Die Seitenlängen des<br />
Quadrates sollten<br />
15–20 Meter betragen,<br />
können aber<br />
je nach Leistungsfähigkeit<br />
der Klasse<br />
variiert werden.<br />
Um die Wartezeit zu<br />
verkürzen, können<br />
auch immer zwei<br />
Schüler zusammen<br />
laufen.<br />
Die Schüler haben einen<br />
Ball in der Hand<br />
und ahmen die Bewegungen<br />
des Lehrers<br />
nach, während er die<br />
Techniken erläutert.<br />
Die Schüler stehen<br />
sich gegenüber.<br />
Kreisform
Ziel: ● Verbesserung der Koordination (Auge-Hand-Koordination) und<br />
der Kondition<br />
● Fair Play!<br />
● Schulung der Antizipations- und Reaktionsfähigkeit<br />
Ort: Pausenhof, Sportplatz, Halle<br />
Material: Basketbälle, Körbe<br />
Spezielle Hinweise:<br />
45<br />
4.4. Streetball<br />
● Basketballtechniken müssen beherrscht werden. Die Steigerung zum<br />
Streetball stellt das Beachbasketball dar.<br />
● Das Ablegen von Spielabzeichen in Bronze, Silber und Gold ist<br />
möglich: Anforderungen siehe www.basketball-bund.de<br />
Möglichkeit für den vernetzten Unterricht<br />
Englisch: Fachsprache/Begriffe des Streetball<br />
Einleitung<br />
Die Abwandlung des klassischen Basketballspiels hat sich zur eigenständigen<br />
Sportart entwickelt, die unter Jugendlichen als „cool“ gilt und somit bei den<br />
Schülern oftmals mehr Begeisterung als Basketball hervorruft. Dabei werden die<br />
gleichen Fähigkeiten (Auge-Hand-Koordination, Antizipations- und Reaktionsfähigkeit)<br />
geschult.<br />
Streetball bietet die Gelegenheit, Aggressionen abzubauen sowie Fairness und Toleranz<br />
einzuüben. Erfolgserlebnisse stärken das jugendliche Selbstbewusstsein,<br />
und die Jugendlichen haben die Chance, ohne Ansehen von Herkunft, Bildung oder<br />
Geldbeutel miteinander zu wetteifern.<br />
Das Spiel<br />
Die wichtigste Regel heißt „Fair Play“. Deshalb gibt es beim Streetbasketball keine<br />
Schiedsrichter, sondern nur Courtbeobachter, die den Spielstand und die Fouls<br />
notieren und bei Unstimmigkeiten einschreiten. In letzter Instanz entscheidet der<br />
Supervisor. Ein Team besteht aus 4 Spielern einschließlich einem Ersatzspieler, der<br />
beliebig oft ein- und ausgewechselt werden darf. Gespielt wird 3:3, die Spielrollen<br />
sind austauschbar.
Streetball wird auf einen Korb auf dem Halbfeld des normalen Feldes gespielt.<br />
Streetball kann also überall gespielt werden, wo sich ein Basketballkorb befindet –<br />
auf Schulhöfen, Spielplätzen, Hinterhöfen etc.<br />
Bis auf wenige Abweichungen, insbesondere für den organisatorischen Rahmen<br />
des Spiels, entsprechen die Regeln denen des normalen 5:5-Basketballs. Streetball<br />
ist wie Basketball ein Nicht Kontaktspiel.<br />
Das Spielfeld<br />
10 x 10 bis 13 x 13 m<br />
Die Regeln<br />
● Das Spiel beginnt hinter der Distanzlinie (6,25 m vom Korb).<br />
● Vor dem ersten Spielen des Balles durch den Angreifer muss der Ball „gecheckt“<br />
werden. Dies bedeutet, dass der Ball einmal dem Verteidiger zugeprellt wird, der<br />
diesen dem Angreifer zurückprellt. Danach kann das Spiel beginnen.<br />
● Es müssen vor einem Korbwurf mindestens zwei Angreifer in Ballbesitz gewesen<br />
sein (Double Pass). Der Einwurf-Pass darf nicht direkt vom Verteidiger abgefangen<br />
werden (Free Pass), und der Empfänger des Passes darf nicht direkt auf den<br />
Korb werfen.<br />
● Das Nachwerfen (Straight up) der Verteidiger auf den Korb, z.B. bei einem<br />
Rebound, ist nicht regelgerecht; der Ball muss zuerst hinter die Distanzlinie<br />
gebracht werden. Der Ballbesitz wechselt nach jedem Korberfolg hinter die<br />
Distanzlinie, um einen Angriff zu beginnen – kein „make it, take it“.<br />
● Wird der Ball nicht regelgerecht hinter die Distanzlinie gebracht, bekommt die<br />
gegnerische Mannschaft den Ball, und ein erzielter Korb zählt nicht.<br />
● Wer gefoult wird, ruft „Foul“ – Fair Play! Auch der Spieler, der das Foul begangen<br />
hat, kann rufen. Die Mitspieler dürfen sich nicht in die Situation einmischen und<br />
46
selber „Foul“ rufen. Wird ein Spieler beim Korbwurf gefoult und trifft, zählt der<br />
Korb, und der Ball wechselt in den Besitz der anderen Mannschaft.<br />
● Bei nicht eindeutigen Fouls/Spielsituationen wird mithilfe von „Gerade“-„Ungerade“<br />
die Entscheidung getroffen. Der eine Spieler ruft „gerade“ und der andere<br />
„ungerade“. Auf ein Signal hin strecken beide Spieler einen oder zwei Finger<br />
aus. Die Addition der Finger bringt die Entscheidung, und das Spiel kann fortgesetzt<br />
werden.<br />
● Bei längeren Spielverzögerungen erhält die gegnerische Mannschaft den Ball.<br />
● Ein Korb innerhalb der 6,25 m Linie zählt 1 Punkt, außerhalb der 6,25 m Linie<br />
(die Füße des Werfers müssen hinter dieser Linie sein) 2 Punkte.<br />
Streetball-Sprache<br />
Airball: Ein Wurf, der Ring, Netz und Brett nicht berührt<br />
Apple, Pill, Rock, Money: Der Basketball<br />
Bogart: Power move zum Basketballkorb<br />
Downtown: Würfe hinter der Distanzlinie<br />
Look: Ein Pass, der zum direkten Korberfolg führt<br />
Stud fish: Basketballcrack, der „weiß, wo der Korb hängt“<br />
Spielgewöhnung<br />
Die Regeln können nach und nach an die offiziellen Streetballregeln angepasst werden.<br />
Die erste Regel könnte lauten, dass der Ball, wenn er vom Gegner auf den Korb<br />
gespielt wurde und dort Brett oder Ring berührt hat, aus dem Trapez herausgespielt<br />
werden muss. Das bringt mehr Bewegung ins Spiel und vermeidet andauernde<br />
Korbwürfe.<br />
Ein Schiedsrichter ist vor allem zu Beginn erforderlich, bis die Regeln beherrscht<br />
und umgesetzt werden.<br />
Variation<br />
● Es darf nur dreimal (zweimal, einmal) gedribbelt werden, und jeder Mitspieler<br />
muss den Ball gespielt haben, bevor ein Korbversuch erfolgen darf.<br />
● Korberfolg zählt zwei Punkte, ein Foul gibt einen Punkt für die gegnerische<br />
Mannschaft und Foul beim Wurf zwei Punkte.<br />
Literatur:<br />
www.basketball-bund.de, Zugriff am 21.04.2004<br />
www.mentor.de/foryou/infocorner/freizeit_streetball.html, Zugriff am 29.04.2004<br />
NIEDLICH, D. (1995): Streetball Training. Aachen: Meyer & Meyer.<br />
Fischer, P. (2000): TIMaX Sport: Themen, Hintergrund-Informationen und viele neue<br />
Materialien auf X-Medien für die Sekundarstufe. Kissing: WEKA.<br />
47
Möglichkeiten für den vernetzten Unterricht<br />
Musik: ● Schlagzahl (bpm) für unterschiedliche Bewegungen<br />
● Rhythmus-/Taktgefühl<br />
Sprachen: ● englische Fachbegriffe erläutern<br />
Einleitung<br />
In Kapitel 5.2. wird ein Bewegungstrend vorgestellt, der mit der Aerobic, der aeroben<br />
Gymnastik auf Musik, verwandt sind. Es handelt sich um eine Mischform von<br />
Aerobic und einer Ballsportart, und ihr liegt ein umfassendes Fitnesstraining zugrunde,<br />
das Ausdauer, Kraftausdauer, Koordination und Beweglichkeit fördert und<br />
durch die Anpassung an moderne Musik Spaß macht.<br />
Aerobic bietet sich vor allem als Fitnesstraining für eine 45-minütige Sportstunde<br />
an. Aber auch eine Doppelstunde kann unter Einbeziehung der anderen Unterrichtsaspekte<br />
wie Kreativität und soziales Miteinander gestaltet werden.<br />
Besondere Beachtung wurde hier der Kreativität geschenkt, die durch gestalterische<br />
Aufgaben beim Schüler geweckt werden soll. Die Schüler wirken so am Unterrichtsgeschehen<br />
aktiv mit; Bewegungen werden nicht nur wie im Fitnessstudio konsumiert<br />
und imitiert, sondern als Material zur Eigengestaltung vorgegeben.<br />
Aerobic ist einfach! Im Folgenden wird ein Überblick über die wichtigsten Begriffe<br />
und Schrittformen von A–Z vorgestellt. Die englischen Bezeichnungen wurden<br />
übernommen, da diese die Bewegungen treffend und unkompliziert benennen (zudem<br />
bietet sich hier die Gelegenheit, den englischen Wortschatz zu erweitern). Die<br />
speziellen Arm- und Beinbewegungen der einzelnen Aerobicvarianten werden im<br />
folgenden Kapitel erläutert und abgebildet.<br />
48<br />
5. MOVE TO THE MUSIC –<br />
FIT DURCH BEWEGUNG<br />
ZUR MUSIK<br />
5.1. Aerobic-Grundlagen
Kleines Aerobic-Vokabular:<br />
Basic Step = auf 4 ZZ re vor, li anstellen, re zurück und li anstellen (dasselbe mit<br />
linkem Bein)<br />
Double Steptouch = zweimal Stept ouch zu einer Seite<br />
Heel Dig = Die Ferse des unbelasteten Beines wird nach vorne aufgesetzt.<br />
Hopscotch (auch: Legcurl) = aus dem Side to Side das unbelastete Bein nach<br />
hinten anwinkeln<br />
Jumping Jack = Aus der parallelen Ausgangsstellung Sprung in die Grätsche<br />
und zurück<br />
Kick (Lowkick) = kleiner Tritt nach vorn<br />
Knee Up = das Knie des unbelasteten Beines auf Hüfthöhe hochziehen<br />
Knee Lift = wie Knee up, dabei Sprung auf dem Standbein<br />
Lunge = großer Ausfallschritt in die angegebene Richtung und zurück in die<br />
parallele Ausgangsstellung<br />
Lunge back = Lunge nach hinten<br />
Lunge side = Lunge zur Seite<br />
Lunge forward = Lunge nach vorn<br />
Side to Side = Gewichtsverlagerung über unten Mitte von einem auf das andere<br />
Bein in gegrätschter Beinstellung<br />
Steptouch = Schritt seitwärts und unbelastetes Anstellen des anderen Fußes<br />
Tap = Ballen des unbelasteten Beines tippt auf<br />
Twist = Schlusssprünge mit abwechselndem Eindrehen der Hüfte<br />
V-Step = die Beine schreiten auf vier Zählzeiten die äußeren Punkte eines Vs ab.<br />
Aus der parallelen Ausgangsstellung wird der erste Schritt schräg nach vorne außen<br />
gesetzt, der zweite geht zur Seite, der dritte schräg zurück zur Mitte, der vierte<br />
wird angestellt.<br />
Walking (marching) = Marschieren auf der Stelle<br />
walk in = paralleles Marschieren hüftbreit<br />
walk out = paralleles Marschieren gegrätscht<br />
Abkürzungen:<br />
49<br />
An = Bein wird neben das<br />
andere angestellt<br />
Li = links<br />
Re = rechts<br />
Vw = vorwärts<br />
Rw = rückwärts<br />
Sw = seitwärts<br />
Wdh. = Wiederholungen<br />
ZZ = Zählzeiten
50<br />
5.2. Fit am Ball – Ballaerobic<br />
Ziel: ● Verbesserung der Ausdauer (Kraftausdauer)<br />
● Schulung der Koordination, der Rhythmisierungs- und<br />
Kopplungsfähigkeit<br />
● Förderung der Kreativität, Kooperations- und Teamfähigkeit<br />
Ort: Sporthalle<br />
Material: Bälle<br />
Einleitung<br />
Diese Form der aerobischen Fitnessgymnastik eignet sich besonders gut für den<br />
koedukativen Schulsport, da hier Elemente der Aerobic mit sportarttypischen Ballbewegungen<br />
(wie z.B. Fußball, Basketball und Volleyball) kombiniert werden. Die<br />
Ballbewegungen lenken vom gymnastischen Charakter ab, und der Einsatz von aktueller<br />
Musik fördert die Motivation der Schüler.<br />
Neben der Verbesserung der Ausdauer und der Kraftausdauer zielt die Ballaerobic<br />
vor allem auf die Verbesserung koordinativer Fähigkeiten ab. Das rhythmische Zusammenspiel<br />
der Arme und Beine fördert Rhythmisierungs- und Kopplungsfähigkeit.<br />
Doch nicht nur physiologische Fähigkeiten werden verbessert, sondern auch<br />
kognitive und soziale Fähigkeiten werden angesprochen. Kreativität, Kooperationsund<br />
Teamfähigkeit werden infolge der gestalterischen Arbeit in kleinen Gruppen geschult.<br />
Zunächst führt der Lehrer in die Grundlagen der Arm- und Beinbewegungen ein. Mit<br />
den erlernten Bewegungen können die Schüler selbst Kombinationen entwickeln<br />
und erproben. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Der Lehrer steht<br />
dabei den Gruppen beratend zur Seite und erleichtert den Bewegungseinsatz und<br />
-wechsel auf Musik durch Mitzählen.<br />
Ballaerobic eignet sich zur Aufwärmung sowie zum umfangreichen Konditions- und<br />
Koordinationstraining.
Es werden zwei Gruppen von Schritten unterschieden:<br />
a) Low-Impact-Schritte<br />
Das sind alle Schritte ohne Hüpf- oder Sprungbewegung. Sie werden vorwiegend<br />
während der Aufwärmphase oder zur Einführung neuer Ballbewegungen eingesetzt.<br />
b) High-Impact-Schritte<br />
Diese umfassen alle Schritte mit einer kurzen Phase ohne Bodenkontakt.<br />
Da hier eine hohe Belastung der Knie- und Fußgelenke auftritt, sollten diese Schritte<br />
erst nach einem ausgiebigen Aufwärmtraining eingesetzt werden.<br />
Low Impact (Beispiele)<br />
Up & Down (Federn am Ort)<br />
➜ Im Parallelstand bei aufrechter Haltung<br />
Knie beugen und strecken. Eignet sich<br />
als Pausenbewegung und zum Einüben<br />
verschiedener Armbewegungen.<br />
➜ Variation: in der Hüfte auswärtsgedreht<br />
Heeldig (Ferse vor)<br />
➜ Aus dem Parallelstand wird abwechselnd<br />
die rechte und linke Ferse nach vorn aufgesetzt<br />
und wieder angestellt. Das<br />
Standbein wird dabei leicht gebeugt.<br />
51<br />
5.2.1. Aerobicschritte
Tap<br />
➜ Aus dem Parallelstand werden abwechselnd der rechte und der linke Fußballen<br />
nach vorne aufgesetzt. Das Standbein wird dabei leicht gebeugt. Das Gleiche<br />
gilt für den Tap seitwärts und Tap rückwärts.<br />
Basic Step<br />
➜ Aus dem Parallelstand rechts vor, links an, rechts zurück, links an.<br />
52
V-Step<br />
➜ Wie Basic Step, aber die Beine beschreiben dabei ein V. Die Vorwärtsschritte<br />
werden diagonal nach außen gesetzt, die Rückwärtsschritte gehen zurück in<br />
die Ausgangsstellung.<br />
Knee Up<br />
➜ Beim Knee Up<br />
werden die Knie<br />
aus dem Parallelstandabwechselnd<br />
bis zur<br />
Waagerechten<br />
hochgezogen.<br />
53<br />
Hopscotch<br />
➜ Aus dem Stand, die Beine<br />
leicht geöffnet, das Gewicht<br />
abwechselnd auf rechts und<br />
links verlagern. Das jeweilige<br />
Spielbein wird dabei nach<br />
hinten angewinkelt.
Steptouch<br />
➜ Aus dem Stand erfolgt ein<br />
Schritt mit rechts zur Seite.<br />
Das linke Bein wird<br />
nachgestellt und tippt kurz<br />
auf (Tap). Dasselbe zur anderen<br />
Seite, abwechselnd<br />
mit links und rechts ausführen.<br />
➜ rechts – Tap,<br />
links – Tap, ...<br />
Variationen Steptouch:<br />
➜ single (einfache Ausführung)<br />
➜ double (doppelte Ausführung)<br />
➜ single-single-double<br />
(Kombination von zwei einfachen und<br />
einer doppelten Ausführung)<br />
➜ Steptouch vor und zurück<br />
(rechts vor – Tap, links vor – Tap, ...)<br />
➜ im Quadrat (1 Double Steptouch –<br />
4 Steptouch vor – 1 Double Steptouch –<br />
4 Steptouch zurück)<br />
➜ Steptouch um 90 Grad<br />
➜ den Anstellschritt kreuzen, vor oder rück<br />
54
Marching<br />
➜ Auf der Stelle marschieren<br />
High Impact (Beispiele)<br />
Jumping Jack<br />
➜ Mit jedem Sprung die Beine öffnen<br />
und schließen.<br />
Jogging<br />
➜ Laufen auf der Stelle<br />
Lowkick<br />
➜ Wie beim Rock ’n Roll führen die Beine abwechselnd Kickbewegungen<br />
nach vorn aus.<br />
Knee Lift<br />
➜ Wie beim Knee Up, aber das Standbein drückt sich vom Boden ab.<br />
Twist<br />
➜ Schlusssprünge in der Verwringung, Unterkörper nach links gedreht,<br />
Oberkörper nach rechts gedreht etc.<br />
55
Armcurl<br />
➜ Ball wird in beiden Händen vor<br />
dem Körper hoch und herunter<br />
bewegt. Die Arme beugen und<br />
strecken sich dabei.<br />
Ballheben<br />
➜ Arme mit Ball in der Vorhalte.<br />
Aus dieser Position den Ball mit<br />
gestreckten Armen über Kopf<br />
führen und zurück.<br />
Ballpressen<br />
➜ Ball wird mit beiden Händen auf Brusthöhe zusammengepresst.<br />
Abstand zum Körper ist variabel.<br />
Prellen<br />
➜ Ball wird vor dem Körper mit beiden Händen auf den Boden geprellt.<br />
Variation: Einhändiges Prellen, abwechselnd einhändiges Prellen.<br />
56<br />
5.2.2. Arm- und Ballbewegungen
Hochwerfen & Fangen<br />
➜ Im Takt der Musik wird der Ball vor dem Körper hochgeworfen und gefangen.<br />
Die Wurfhöhe richtet sich nach dem Tempo der Musik.<br />
Schwingen<br />
➜ Vor dem Körper wird der Ball mit beiden Händen über Mitte unten von einer<br />
Schulter zur anderen geschwungen.<br />
Ballkreis um den Körper<br />
➜ Der Ball wird in einer fließenden Bewegung um den Körper geführt.<br />
Der Ballkreis kann auf 4 Zählzeiten festgelegt werden.<br />
Ballkreis vor dem Körper<br />
➜ Der Ball wird mit beiden Händen vor dem Körper auf einer Kreisbahn geführt.<br />
Die Kreisbahn beginnt vor dem Bauch, geht zur Seite bis zum Kopf und endet<br />
wieder vor dem Bauch.<br />
57
Ball vor und zurück<br />
➜ Der Ball wird mit<br />
beiden Händen auf<br />
Brusthöhe gehalten.<br />
Durch Beugen und<br />
Strecken der Arme<br />
wird der Ball vom<br />
Körper weggeführt<br />
und wieder herangeholt.<br />
Hochziehen<br />
➜ Der Ball wird mit beiden Händen vom<br />
Nabel bis zum Kinn hochgezogen und<br />
wieder zurückgeführt. Die Arme sind<br />
auswärtsgedreht, Ellenbogen zeigen<br />
nach außen.<br />
58
Die Wiederholungen sind beliebig, sollten jedoch festgelegt werden.<br />
a) Steptouch & Pressen/Hopscotch & Prellen<br />
Tap Seit Tap<br />
Hopscotch re/Prellen Hopscotch li/Prellen<br />
59<br />
5.2.3. Beispiele für<br />
Mini-Kombinationen
) Tap vw & Armcurl/Tap sw & Schwingen (parallel)/<br />
Tap rw & Ballheben<br />
Tap vw/Armcurl Tap sw/Schwingen Tap rw/Ballheben<br />
c) Schlusssprünge & Hochwerfen-Fangen auf 4 Zeiten/<br />
Twist & Ball mit der Armbewegung mitgehen lassen<br />
Hochwerfen Hochwerfen Twist li Twist re<br />
(seit) (frontal)<br />
60
d) Kneelift & Ball abwechselnd um das erhobene Knie kreisen<br />
lassen/Jumping Jack & Prellen auf jeden 2. Jack<br />
Kniekreisen Jumping Jack/Prellen<br />
61
62<br />
5.2.4. Partnerformen<br />
Aufbauend auf den vorgestellten Grundlagen der Ballaerobic können nun Bewegungsformen<br />
zu zweit entwickelt und erprobt werden. Die Partnerformen stellen erhöhte<br />
koordinative Anforderungen an die Schüler, da sie sich auf die eigenen und<br />
auf die Bewegungen des Partners konzentrieren und abstimmen müssen. Selbstständig<br />
sollen die Schüler das erlernte Bewegungsmaterial auf die Partnerform umsetzen<br />
oder neue Bewegungen kreieren. Entscheidend ist dabei die Art des Ballwechsels.<br />
Hier können Techniken aus den Sportspielen wie z.B. Pritschen, Baggern,<br />
Werfen, Prellen und Rollen eingesetzt werden. Der koordinative Anspruch erhöht<br />
sich, wenn zwei Bälle im Spiel sind.<br />
Man kann 3 grundlegende Partnerformen unterscheiden:<br />
a) Gegenüberstellung<br />
➜ spiegelbildliches Bewegen<br />
➜ gegengleiches Bewegen<br />
➜ Vor- u. Rückbewegungen<br />
➜ Ball wird in der Mitte übergeben<br />
➜ Abstand zueinander ca. 1–2 Meter<br />
➜ Variation: Rücken an Rücken<br />
b) Seite an Seite<br />
➜ Ball wird innen übergeben<br />
➜ Ball wird in Achterform übergeben<br />
➜ Vor- und Rückbewegungen parallel<br />
➜ Vor- und Rückbewegungen gegengleich<br />
➜ Seitwärtsbewegungen aufeinander zu und<br />
voneinander weg<br />
c) Hintereinander<br />
➜ Parallele Bewegungen sw, vw, rw<br />
➜ Aufeinander zu – voneinander weg, vw, rw, sw<br />
➜ Ball wird nach hinten bzw. nach vorne übergeben<br />
über Kopf, durch die Beine<br />
➜ Ball kreist über die Seiten<br />
➜ Ball in Achterform übergeben<br />
Die Partnerformen können auch durch Drehungen um 90 Grad miteinander<br />
verbunden werden.
Geeignete Schritte für Partnerformen:<br />
➜ March<br />
➜ Up & Down<br />
➜ Tap vw, sw, rw<br />
➜ Steptouch<br />
➜ Hopscotch<br />
➜ V-Step<br />
➜ Side to Side<br />
➜ Jogging<br />
➜ Jumping jack<br />
➜ Kneelift<br />
➜ Kicks<br />
Ballwechsel mit zwei Bällen:<br />
➜ 1 Ball prellen und ein Ball werfen bzw. rollen<br />
➜ einarmig prellen und werfen (links werfen, rechts fangen und umgekehrt)<br />
Sportartspezifische Ballwechsel:<br />
➜ Volleyball: Pritschen und Baggern<br />
➜ Basketball: Brustpass, Bodenpass, einarmige Würfe<br />
➜ Handball: Schlagwurf<br />
63
64<br />
5.2.5. Gruppenformen<br />
Die Gruppenform bedeutet für die Schüler ein Höchstmaß an Konzentration und<br />
Teamfähigkeit. Schritte, Bewegungsrichtung, Wurfrichtung und Wurfgenauigkeit<br />
müssen aufeinander abgestimmt werden. Auf der Grundlage der Partnerformen lassen<br />
sich Schritte und Ballbewegungen auf verschiedene Gruppenformationen übertragen.<br />
Mögliche Formationen:<br />
Musikeinsatz<br />
Da Musik einen hohen Motivationswert aufweist, sollte darauf nicht verzichtet<br />
werden.<br />
Für die Aufwärmphase und das Cooldown sollte das Tempo der Musik 135 bpm<br />
nicht überschreiten. Für das Herz-Kreislauf-Training darf das Tempo auch darüber<br />
liegen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass auch bei hohem Tempo die Bewegungen<br />
sauber ausgeführt werden.<br />
Literatur:<br />
Reihe<br />
Diagonalreihe<br />
V-Aufstellung Quadrat<br />
(Variation Dreieck)<br />
SCHREINER, P. (1999): Ballkorobics (Bildtonträger).<br />
Essen: Institut für Jugendfußball.<br />
BIRR, I./SCHREINER, P.: Ballkorobics (2). In: Sportpraxis 6/2002 23f.<br />
Weitere Informationen unter www.ballkorobics.de<br />
Linie<br />
Kreis
Stundenverläufe<br />
Stundenverlaufsplan I:<br />
Thema: Einführung in die Ballaerobic<br />
Ziel: Förderung der Kreativität, Verbesserung der Ausdauer, Kraftausdauer und<br />
Koordination<br />
Zeit: 45 Minuten<br />
Material: Musikanlage, 1 Ball pro Schüler<br />
Phase<br />
Aufwärmung<br />
Belastungsphase<br />
Kreativphase<br />
Cool Down<br />
65<br />
Lernziel<br />
Lerninhalt<br />
Einstimmung auf das Aufwärmspiel mit Ball<br />
Gerät, Anregen des<br />
Herz-Kreislauf-Systems<br />
Erlernen und Üben 1. Up & Down & Armcurl in ver-<br />
von Aerobicschritten schiedener Höhe<br />
und Arm- u. Ballbewe- 2. Up & Down auswärtsgedreht<br />
gungen, Koordination, & Armcurl<br />
Kraftausdauer, Freude 3. Marching & Armcurl über<br />
an der Bewegung zur Kopf/hinterm Rücken<br />
Musik<br />
4. Jogging & Schwingen<br />
5. Jogging & Hochziehen<br />
6. Tap vw/sw/rw & Ballheben<br />
7. Heeldig & Ballheben (Bewegungsausmaß<br />
variieren)<br />
8. Up & Down & Prellen<br />
(beidarmig/einarmig)<br />
9. Up & Down & Hochwerfen<br />
10. Steptouch & Ballkreisen um<br />
den Körper<br />
11. Steptouch kreuzen & Ballkreisen<br />
vor dem Körper<br />
12. Double Steptouch & Prellen<br />
13. Hopscotch & Ball vor und<br />
zurück<br />
14. Kneelift & Pressen<br />
15. Jumping Jack & Hochwerfen<br />
16. Lowkicks & Ballkreisen um<br />
den Körper<br />
● Kreieren eigener<br />
Kombinationen mit<br />
dem gegebenen<br />
Bewegungsmaterial,<br />
Absprechen mit<br />
Partner<br />
● Vorzeigen der eigenen<br />
Lösung, Anleitung<br />
der Gruppe<br />
durch Schüler<br />
● Verbesserung der<br />
Beweglichkeit, Entspannung<br />
● Gestaltungsaufgabe: Sucht zu<br />
zweit zwei Schrittformen und<br />
zwei Armbewegungen und kombiniert<br />
diese miteinander. Versucht<br />
euch synchron zu bewegen<br />
und macht klare Wechsel.<br />
● Lösungen werden gezeigt und<br />
von allen Schülern aufgegriffen.<br />
● Stretching der Arm-, Schulteru.<br />
Schultergürtelmuskulatur, der<br />
Oberschenkel, Waden und der<br />
Beinrückseite<br />
Methodik/Hinweis<br />
Frontalunterricht;<br />
sukzessives Vorgehen:<br />
erst die Beinbewegung,<br />
dann die<br />
Armbewegung, dann<br />
in Kombination. Beim<br />
Erlernen der Armbewegung<br />
Up & Down<br />
ausführen o. Marching<br />
Wechsel vorbereiten<br />
durch Zählen: „noch<br />
4, noch 3, noch 2,<br />
noch 1 und (Ansage<br />
der neuen Bewegung)<br />
...“<br />
Schüler sollen die<br />
ganze Zeit in Bewegung<br />
bleiben.<br />
● Zeit für die Lösung<br />
der Aufgabe begrenzen.
Stundenverlaufsplan II:<br />
Thema: Ballaerobic – Partnerformen<br />
Ziel: Förderung der Kreativität, Verbesserung der Ausdauer, Kraftausdauer<br />
und Koordination<br />
Zeit: 45 Minuten<br />
Voraussetzung: Einführung in die Ballaerobic<br />
Material: Musikanlage, 1 Ball pro Paar<br />
Phase<br />
Aufwärmung<br />
Belastungsphase<br />
Cool Down<br />
66<br />
Lernziel<br />
Lerninhalt<br />
Methodik/Hinweis<br />
Einstimmung auf das 1. Aufgabe: Lauft zu zweit mit ei- ● Beugt und streckt<br />
Gerät, Anregen des nem Ball, ohne diesen festzu- die Beine dabei!<br />
Herz-Kreislaufsystems, halten. Probiert verschiedene<br />
Anregen der Kreativi- Möglichkeiten!<br />
tät, Einstimmung auf 2. Ihr bleibt am Platz, während der<br />
die Partnerarbeit, Ball in alle Richtungen wandert,<br />
selbstständiges Finden ohne dass ihr ihn mit den Hän-<br />
von Bewegungsmögden berührt.<br />
lichkeiten<br />
3. Versucht dabei zu Boden zu<br />
gehen und wieder aufzustehen, ● Schnell wechseln<br />
ohne dass ihr den Ball verliert! und immer neue<br />
4. Versucht euch den Ball zu Arten der Ballüber-<br />
übergeben und dabei jedes Mal gabe finden, z.B.<br />
eine andere Position einzuneh- durch die Beine,<br />
men: Frontal zueinander, Seite hoch über Kopf, zu-<br />
an Seite, hintereinander. werfen, zuprellen.<br />
Verbesserung der 1. Wählt drei verschiedene Arten ● Lehrperson regt an,<br />
Gestaltungsfähigkeit, der Ballübergabe in drei ver- gibt Beispiele,<br />
Rhythmusschulung, schiedenen Positionen aus! wiederholt kurz die<br />
Abstimmen mit 2. Zur Musik versucht ihr für jede Schritte.<br />
Partner, Entschei- Form einen passenden Aero- ● Zeit zum Überlegen<br />
dungsfähigkeitbicschritt<br />
zu finden.<br />
3. Legt 16 Zählzeiten pro Form<br />
fest.<br />
4. Wiederholt die ganze Kombination<br />
so oft, bis ihr sicher seid.<br />
5. Bringt Fortbewegung in die<br />
Formen, z.B. aufeinander zu –<br />
voneinander weg, Seitwärtsbewegungen,<br />
parallele Bewegung.<br />
eingrenzen.<br />
Vorzeigen, Anleitung<br />
der Gruppe, Erlernen<br />
verschiedener Kombinationen,<br />
Koordination,<br />
Ausdauer<br />
Verbesserung der Beweglichkeit,Entspannung<br />
● Alle oder ausgewählte Paare<br />
demonstrieren und leiten die<br />
Gruppe zum Erlernen ihrer<br />
Kombination an.<br />
Stretching der Arm-, Schulter- u.<br />
Schultergürtelmuskulatur, der<br />
Oberschenkel, Waden und der<br />
Beinrückseite<br />
● Lehrperson hilft<br />
durch lautes Mitzählen.<br />
● Auch beim Wechsel<br />
der Paare in<br />
Bewegung bleiben<br />
durch Marching o.<br />
Up & Down.
Stundenverlaufsplan III:<br />
Thema: Ballaerobic – Gruppenformen<br />
Ziel: Förderung der Kreativität, Verbesserung der Ausdauer, Kraftausdauer<br />
und Koordination<br />
Zeit: 45 Minuten<br />
Voraussetzung: Einführung in die Ballaerobic, Partnerformen<br />
Material: Musikanlage, 1 Ball pro Gruppe<br />
Phase<br />
Aufwärmung<br />
Belastungsphase<br />
Cool Down<br />
Lernziel<br />
Lerninhalt<br />
Einstimmung auf das<br />
Gerät, Anregen des<br />
Herz-Kreislauf-<br />
Systems, Einstimmung<br />
auf die Kleingruppe,<br />
Rhythmusschulung,<br />
Motivieren durch<br />
Wettkampfcharakter<br />
Vorzeigen, Anleitung<br />
der Gruppe, Erlernen<br />
verschiedener Kombinationen,Koordination,<br />
Ausdauer<br />
Verbesserung der Beweglichkeit,Entspannung<br />
Staffelformen:<br />
● in der Reihe: Ball übergeben<br />
nach hinten (über Kopf, durch<br />
die Beine, abwechselnd, rollen,<br />
in Achterform, werfen etc.)<br />
● in der Linie: über Kopf, durch<br />
ein gehobenes Bein, in Achterform;<br />
in der Bankstellung auf<br />
Tuchfühlung, Ball rollt über die<br />
Rücken<br />
● im Kreis: in der Fortbewegung<br />
(Laufen, Hüpfen), dabei wird der<br />
Ball mit der inneren Hand zum<br />
Hintermann geprellt usw. o.<br />
hochgeworfen und vom Hintermann<br />
gefangen usw. Welche<br />
Gruppe schafft als Erste drei<br />
Runden?<br />
Aufgabe:<br />
1. Für jede der drei Formationen<br />
Reihe, Linie u. Kreis drei<br />
verschiedene Weisen der Ballübergabe<br />
finden.<br />
2. Zur Musik versucht ihr für jede<br />
Form einen passenden Aerobicschritt<br />
zu finden<br />
3. Legt 16 Zählzeiten pro Form<br />
fest. Wiederholt die ganze<br />
Kombination so oft, bis ihr<br />
sicher seid.<br />
4. Bringt Fortbewegung in die<br />
Formen, z.B. aufeinander zu –<br />
voneinander weg, Seitwärtsbewegungen,<br />
parallele Bewegung.<br />
● Alle oder ausgewählte Gruppen<br />
demonstrieren und leiten die<br />
Gruppe zum Erlernen ihrer<br />
Kombination an.<br />
Stretching der Arm-, Schulter- u.<br />
Schultergürtelmuskulatur, der<br />
Oberschenkel, Waden und der<br />
Beinrückseite<br />
Methodik/Hinweis<br />
● Aufteilung in Fünfergruppen.<br />
Für jeden<br />
Sieg 1 Punkt anschreiben<br />
(Tafel,<br />
Plakat).<br />
● Auf genügend<br />
Abstand der Spieler<br />
zueinander achten.<br />
● Variationen:<br />
im Langsitz, im<br />
Grätschsitz, Bauchlage,<br />
Rückenlage<br />
etc.<br />
● Die ganze Gruppe<br />
läuft bzw. hüpft im<br />
Kreis. Dabei wird<br />
der Ball immer zum<br />
Hintermann geprellt<br />
bzw. geworfen.<br />
● Der Ball durchläuft<br />
die Gruppe von<br />
einer Seite zur<br />
anderen.<br />
● Lehrperson regt an,<br />
gibt Beispiele,<br />
wiederholt kurz<br />
die Schritte.<br />
● Zeit zum Überlegen<br />
eingrenzen.<br />
● Lehrperson hilft<br />
durch lautes Mitzählen.<br />
Auch beim<br />
Wechsel der Paare<br />
in Bewegung bleiben<br />
durch Marching<br />
oder Up & Down.
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>AOK</strong> – Die Gesundheitskasse<br />
Redaktion: Regine Ehrgott, Dipl.-Sportlehrerin<br />
Dunja Paterok, Dipl.-Sportlehrerin<br />
Anita Zilliken, Dipl.-Oecotrophologin<br />
Stand: Februar 2007<br />
© <strong>AOK</strong> Rheinland<br />
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