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Die Umgestaltung der antiken Welt - cometo

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<strong>Die</strong> <strong>Umgestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>antiken</strong> <strong>Welt</strong><br />

Der lange Marsch <strong>der</strong> Germanen<br />

<strong>Die</strong> „Barbaren“ wollten einerseits an <strong>der</strong> „Pax Romana“ teilhaben, um den eigenen<br />

Lebensstandard zu heben und durch den Handel zu den Kulturen des<br />

Mittelmeerraums in Beziehung zu treten. Auf diese Weise entwickelten sich vielfältige<br />

Formen des Kontakts; an<strong>der</strong>erseits häuften sich ab Mitte des 3. Jahrhun<strong>der</strong>t die<br />

kriegerischen Einfälle. Den Kaisern Diokletian und Konstantin gelang es mit<br />

militärischen Erfolgen die Lage gegen die Germanen und Perser zu stabilisieren.<br />

Der Hunnensturm löst eine Lawine aus<br />

Etwa in <strong>der</strong> Mitte des 4. Jahrhun<strong>der</strong>ts tauchten die Hunnen, eine Gruppe von<br />

Nomadenstämmen, die ursprünglich im östlichen Zentralasien beheimatet waren, am<br />

kaspischen Meer auf. Durch den Hunnensturm 375 n. Chr. über den Don (<strong>der</strong> als<br />

Ostgrenze Europas galt) wurde die germanische Völkerwan<strong>der</strong>ung ausgelöst, die<br />

mehr als 200 Jahre dauerte und Europa völlig umgestaltete.<br />

<strong>Die</strong> Germanen überrennen das Westreich<br />

Im Endeffekt brachte aber nicht <strong>der</strong> Hunnensturm, son<strong>der</strong>n die Völkerwan<strong>der</strong>ung den<br />

Untergang des Westreiches.<br />

Rom wurde von den Goten unter Alarich eingenommen und 3 Tage lang geplün<strong>der</strong>t;<br />

die Schwäche Roms wurde für alle <strong>Welt</strong> sichtbar, was schwere Folgen mit sich trug:<br />

- die Wirtschaft in den Grenzregionen brach zusammen<br />

- um 400 n. Chr. hörte dort <strong>der</strong> Geldumlauf auf<br />

- es kam zur Wie<strong>der</strong>einführung des Tauschhandels<br />

Laut Historikern war die Entwicklung zu Stämmen die Voraussetzung für die Erfolge<br />

<strong>der</strong> „Barbaren“. Einer dieser Stämme waren die Bayern, die zunächst in Böhmen und<br />

dann im heutigen Bayern lebten.<br />

Romulus Augustulus<br />

Er war noch ein Kind, als ihn sein Vater, <strong>der</strong> weströmische Heermeister Orestes, am<br />

31. Oktober des Jahres 475 von den Truppen zum Kaiser ausrufen ließ. Romulus’<br />

offizieller Name und Titel auf den für ihn geprägten Münzen lautete: D(ominus)<br />

N(oster) ROMULUS AUGUSTUS P(ius) F(elix) AUGUSTUS = Unser Herr Romulus<br />

Augustus <strong>der</strong> Fromme, Glückliche, Erhabene. Dabei ist das erste „Augustus“ als sein<br />

Name und das zweite als sein Titel zu verstehen. Wegen seiner jungen Jahre und<br />

seiner Bedeutungslosigkeit wurde <strong>der</strong> junge Kaiser von <strong>der</strong> politischen Opposition mit<br />

den Spottnamen Augustulus, „das Kaiserlein“, und Momyllus, „<strong>der</strong> kleine<br />

Schandfleck“, genannt.<br />

Germanen stürzen den Kaiser<br />

<strong>Die</strong> Germanen setzten sich aus vielen unterschiedlichen Stämmen zusammen, die<br />

die Herrschaft des Weströmischen Reiches immer weniger akzeptierten. Sie wurden


von den Römern als unzivilisierte und ungebildete Wilde gesehen (Barbaren). Doch<br />

<strong>der</strong> Germanenfürst Odoaker (angeblich am Hofe Attilas des Hunnenkönigs<br />

aufgewachsen) diente zunächst dem Weströmischen Reich und for<strong>der</strong>te<br />

Siedlungsgebiete, die ihm aber verweigert wurden. Schließlich verbrannte er den<br />

weströmischen Kaiser Romulus Augustulus und wurde selbst zum Kaiser<br />

ausgerufen. Anfangs wurde er vom oströmischen Kaiser Zenon unterstützt und die<br />

Ostgoten wurden zurückgedrängt. Nach dem Tod Theodorichs, dem ostgotischem<br />

König, 526, zerfiel das Ostgotenreich.<br />

Der Untergang des Weströmischen Reiches<br />

Es dauerte ca. 200 Jahre, bis das Weströmische Reich Stück für Stück<br />

auseinan<strong>der</strong>brach. Der oströmische Kaiser Justinian konnte für kurze Zeit Italien<br />

nochmals zurückerobern, aber nach nur wenigen Jahren wurde er endgültig von den<br />

Langobarden besiegt, die ihr eigenes Reich in Oberitalien mit <strong>der</strong> Hauptstadt Pavia<br />

gründeten. <strong>Die</strong>s war auch das Ende <strong>der</strong> Völkerwan<strong>der</strong>ung.<br />

Nöte und Ängste – das Christentum bietet Hoffnung<br />

<strong>Die</strong> einzige Kraft, die die Menschen zu Zeiten des Krieges, <strong>der</strong> Verwüstung und <strong>der</strong><br />

Plün<strong>der</strong>ung (-Völkerwan<strong>der</strong>ung) Hoffnung geben konnte, war <strong>der</strong> Erlösungsanspruch<br />

des christlichen Glaubens. Man gab zu dieser Zeit Siedlungen und Gutshöfe auf<br />

freiem Land auf und siedelte sich in ehemals römischen Lagern o<strong>der</strong> Städten an,<br />

unter an<strong>der</strong>em waren auch Höhensiedlungen ein sicheres Ziel.<br />

<strong>Die</strong> staatlichen Einrichtungen lösten sich zunehmend auf, so übernahmen Bischöfe<br />

im Laufe des 5. Jh. oftmals Verwaltung und Verteidigung <strong>der</strong> Städte. Das<br />

Christentum bekam somit die Oberhand in <strong>der</strong> Stadt, die Christianisierung war hier<br />

stärker vorangeschritten als am Land. Auch die stärkere Erhaltung <strong>der</strong><br />

einheimischen Sprachen und Gebräuche haben die christliche Missionierung <strong>der</strong><br />

Landbevölkerung erschwert. Im Osten und Südosten Österreichs musste wegen dem<br />

Einfall <strong>der</strong> Awaren und Slawen mit Unterstützung <strong>der</strong> Franken und Bayern erneut<br />

missioniert werden.<br />

Was von <strong>der</strong> Antike übrig blieb<br />

<strong>Die</strong> vorgefundene Ordnung des Römischen Reiches wurde von den Germanen<br />

deshalb nicht vollständig zerstört, weil sie die jahrhun<strong>der</strong>telangen Nachbarn, die<br />

Römer, kennen und schätzen lernten. Entwe<strong>der</strong> übernahmen sie <strong>der</strong>en<br />

Verwaltungsstrukturen, passten sie eigenen Bedürfnissen an o<strong>der</strong> ersetzten sie.<br />

<strong>Die</strong> Kirche<br />

Sie war die wichtigste Einrichtung, die die <strong>antiken</strong> Errungenschaften überlieferte.<br />

In Sachen Zeremonien, Klei<strong>der</strong> und Insignien, lehnte man sich an die römische <strong>Welt</strong>,<br />

aus <strong>der</strong>en Adel einige <strong>der</strong> Bischöfe hervorgegangen waren. Durch sie wurde die<br />

antike Bildung weitergetragen. <strong>Die</strong> junge Kirche wurde für vieles in <strong>der</strong><br />

Verwaltungspraxis im spät<strong>antiken</strong> Reich verantwortlich. Sie setzte sich sehr für die<br />

lateinische Sprache ein, die noch heute in <strong>der</strong> katholischen Kirche verwendet wird.


<strong>Die</strong> Verwaltung<br />

<strong>Die</strong> Germanen übernahmen die zuverlässige Verwaltung des spät<strong>antiken</strong> Reiches:<br />

Verwaltungsbezirke entstanden (indem die Germanen ihre Reiche in Bezirke mit<br />

individuellen Verwaltungen einteilte).<br />

Von nun an hatte <strong>der</strong> König die macht, er hatte außerdem Verantwortung über<br />

wichtige Ämter, wie z.B. das des Heermeisters!<br />

Des Königs Gefolgsleute hatten in den Provinzen „selbst“ die Macht: mit<br />

administrativen, richterlichen und militärischen Kompetenzen ausgestattet. Jedoch<br />

hatte <strong>der</strong> König wie<strong>der</strong>um seine Gefolgsleute in <strong>der</strong> Hand.<br />

<strong>Die</strong> Wirtschaft<br />

Kaiserlicher Großgrundbesitz wurde zu Königsbesitz.<br />

<strong>Die</strong> Kirche sowohl als auch die römischen Großgrundbesitzer behielten ihr Land.<br />

Jedoch vertrieben auch hochrangige Germanen auch viele römische<br />

Großgrundbesitzer und übernahmen einfach ihren Besitz.<br />

<strong>Die</strong> Germanen nahmen sich das römische Reich als Vorbild und führten auch die<br />

Sklaverei weiter und setzten Sklaven zur Bearbeitung <strong>der</strong> Güter ein, jedoch auch<br />

unfreie Bauern.<br />

Städte überleben<br />

<strong>Die</strong> Städte hatten in den zentralen Gebieten des Reiches die Spätantike überlebt, im<br />

Gegensatz zu Mittel- und Westeuropa: hier blieb die Siedlungskontinuität nur in<br />

wenigen Gebieten erhalten. Wichtige Techniken wie Salzgewinnung, Weinbau,<br />

Bienenzucht und Almwirtschaft überlieferte die übrig gebliebene romanische<br />

Bevölkerung den Germanen und Slawen. <strong>Die</strong> handwerklichen Produktionen,<br />

vorwiegend in Städten, wurden zunehmend in die Guts- und Bauernhöfe verlagert,<br />

diese wurden so zu den herrschaftlichen Sitzen <strong>der</strong> Könige, <strong>der</strong> Kirche und des<br />

Adels. <strong>Die</strong> Städte verloren an Bedeutung bis ins Hoch- und Spätmittelalter.<br />

Das römische Recht findet noch heute Gebrauch:<br />

Viele Teile <strong>der</strong> Antike finden heute noch Gebrauch, wie z.B. die lateinische Sprache,<br />

die die Grundlage für die romanischen Sprachen ist.<br />

Auch das römische Recht ist <strong>der</strong> Ursprung fast aller europäischen Gesetze.<br />

Bei Unklarheiten: siehe B. S. 58-60<br />

Johanna, Iris, Andrea, Daniela

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