DIE UMGESTALTUNG DER ANTIKEN WELT - cometo
DIE UMGESTALTUNG DER ANTIKEN WELT - cometo
DIE UMGESTALTUNG DER ANTIKEN WELT - cometo
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fuchs Daniel, Ortner Magdalena, Platzer Stephanie<br />
selbst zum Kaiser ausgerufen. Anfangs wurde er vom oströmischen Kaiser Zenon unterstützt<br />
und die Ostgoten wurden zurückgedrängt. Nach dem Tod Theodorichs, dem ostgotischem<br />
König, 526, zerfiel das Ostgotenreich.<br />
Das (West-) Römische Reich stirbt langsam<br />
Es dauerte ca. 200 Jahre, bis das Weströmische Reich Stück für Stück auseinanderbrach. Der<br />
oströmische Kaiser Justinian konnte für kurze Zeit Italien nochmals zurückerobern, aber nach<br />
nur wenigen Jahren wurde er endgültig von den Langobarden besiegt, die ihr eigenes Reich in<br />
Oberitalien mit der Hauptstadt Pavia gründeten. Dies war auch das Ende der<br />
Völkerwanderung.<br />
Nöte und Ängste – das Christentum bietet Hoffnung<br />
Die einzige Kraft, die die Menschen zu Zeiten des Krieges, der Verwüstung und der<br />
Plünderung (-Völkerwanderung) Hoffnung geben konnte, war der Erlösungsanspruch des<br />
christlichen Glaubens. Man gab zu dieser Zeit Siedlungen und Gutshöfe auf freiem Land auf<br />
und siedelte sich in ehemals römischen Lagern oder Städten an, unter anderem waren auch<br />
Höhensiedlungen ein sicheres Ziel.<br />
Die staatlichen Einrichtungen lösten sich zunehmend auf, so übernahmen Bischöfe im Laufe<br />
des 5. Jh. oftmals Verwaltung und Verteidigung der Städte. Das Christentum bekam somit die<br />
Oberhand in der Stadt, die Christianisierung war hier stärker vorangeschritten als am Land.<br />
Auch die stärkere Erhaltung der einheimischen Sprachen und Gebräuche haben die christliche<br />
Missionierung der Landbevölkerung erschwert. Im Osten und Südosten Österreichs musste<br />
wegen dem Einfall der Awaren und Slawen mit Unterstützung der Franken und Bayern erneut<br />
missioniert werden.<br />
Überbleibsel der antiken Welt<br />
Die wichtigste Einrichtung, die die Errungenschaften der Antike überlieferte war die Kirche.<br />
Viele Bischöfe gingen aus dem römischen Adel hervor, aus diesem Grund lehnte man sich in<br />
Kleidung und Zeremonien an Vorbilder der aristokratischen Welt Roms an. Ebenso wurde<br />
durch die Kirche die antike Bildung weiter getragen. Auch die junge Kirche übernahm in<br />
vielen Bereichen die Verwaltungspraxis des spätantiken Reiches. Die antike Kirche pflegte<br />
auch die lateinische Sprache, welche auch heute noch in der katholische Kirche verwendet<br />
wird.<br />
Die Germanen übernahmen die bewährte Verwaltung des antiken römischen Reiches. Auch<br />
die Gliederung der germanischen Reiche in Verwaltungsbezirke wurde nach altem römischem<br />
Vorbild übernommen. Die ganze Macht lag nun beim König, der auch wichtige Ämter wie<br />
zum Beispiel das des Heermeisters schmückte. Seine Macht übte er aber nicht durch Beamte,<br />
sondern durch Gefolgsleute aus, die wie er in den Provinzen selbst alle Macht besaßen.<br />
Die Eigentumsverhältnisse in den besiedelten Gebieten des römischen Reiches änderten die<br />
Germanen nicht grundsätzlich. Die Kirche behielt ihr Land ebenso wie römischen<br />
Großgrundbesitzer. Der ehemalige Großgrund des Kaisers aber wurde Königsbesitz. Zur<br />
Bearbeitung der Landgüter wurden wie nach römischen Vorbild Sklaven herbeigezogen.<br />
Die Städte der Spätantike überlebten die Jahrhunderte in den zentralen Gebieten des Reiches,<br />
wie zum Beispiel in Italien oder Griechenland. Hingegen in Mittel- und Westeuropa blieben<br />
Siedlungen nur in wenigen Gebieten erhalten. Die romanische Bevölkerung überlieferte den<br />
Germanen wichtige Techniken, wie die Salzgewinnung, den Weinbau oder die Bienenzucht.<br />
Handwerkliche Produktionen, die in der Spätantike vor allem in Städten beheimatet waren,<br />
verlagerten sich immer mehr in Guts- oder Bauernhöfe. Denn dort befanden sich nun die Sitze<br />
des Königs, des Adels und der Kirche. Dadurch erlangt das Land wieder mehr Bedeutung als<br />
die Stadt die diese erst im Spätmittelalter wieder bekommt.