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und ich grüßend verbeugt. Die Fürstin habe <strong>de</strong>n Grüßen<strong>de</strong>n am Straßenrand soforterkannt,<br />

die Kutsche anhalten la sen und ihn herangewunken. ach Fragen zum Woher und Wohin<br />

habe ie <strong>de</strong>n Michel zum Mitfahren in <strong>de</strong>r Kutsche eingela<strong>de</strong>n, da sie <strong>de</strong>nselben Weg wie<br />

er habe. Eilig soll <strong>de</strong>r verdutzte Michel sich angeschickt haben, seinen Karren or<strong>de</strong>ntlich<br />

abzustellen, <strong>de</strong>nn er gedachte, ihn später heimzuholen. Die Fürstin habe ihn jedoch<br />

aufgefor<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>n Karren an die Kutsche zu bin<strong>de</strong>n. Dann sei das Gefährt in flotter Fahrt und<br />

bei munterer Unterhaltung durch Behla Fürslenberg zu gefahren . Dort habe man nicht<br />

schlecht gestaunt, al die Kutsche in <strong>de</strong>n Ort eingefahren und vor "s Krisoschtis Hus" angehalten<br />

habe. <strong>de</strong>r Michel ausgesti egen sei und seinen Karren an ich genommen habe. Die<br />

Kutsche habe danach <strong>de</strong>n Stadtbrunnen umrun<strong>de</strong>t sei zurückgekommen, habe noch einmal<br />

angehalten, und ihr Fahrgast habe <strong>de</strong>r Fürstin in aller Beschei<strong>de</strong>nheit seine Familie vorgestellt.<br />

Bleibtab. chließend zu sammenfassend nur noch zu bemerken daß <strong>de</strong>rSackzeichnerMichael<br />

Eggel1 aus Fürstenberg dort eine Landwil1schafl besaß und die Sackzeichnerei al Zuerwerb<br />

betrieb. Er war wohl ein Original, von <strong>de</strong>nen es früher mehr gegeben haben oll a1 in un erer<br />

nüchternen Zeit, aber ein Außenseiter o<strong>de</strong>r gar zwielichtiger Charakter warer keinesfalls.<br />

Erentstammteeiner Bürgerfamilie und wur<strong>de</strong> ein geachleter Bürger seiner Heimatgemein<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>r das Seine in schwieri ger Zeit zusammenzuhalten verstand und durch das Sackzeichnen<br />

zu mehren suchte.<br />

Anmerkungen<br />

I ) Der ei ne und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Fruchtsack diente auch al s M ehlsack. Ausgediente, häufig geflickte<br />

Säcke fan<strong>de</strong>n im Herbst bei <strong>de</strong>r Kartoffelernte Verwendung.<br />

2) A ls Malter bezeichnete man ursprünglich die Getrei<strong>de</strong>menge, die man auf einmal zur Mühle<br />

brachte. Der Fürstenberger M alter maß 192,90 Liter Kernen. Später, bis zum Abgang, nahm<br />

ein M altersack zehn gestrichene Sester o<strong>de</strong>r einen Doppelzentner Weizen auf.<br />

3) Dabei han<strong>de</strong>lte es sich u.a. um Kern en, Weizen, Roggen und Ger te.<br />

4) Zwilch war allgemein als Zwillich bekannt.<br />

5) Schä<strong>de</strong>n stellten sich vorwiegend durch M äusefraß ein. Während <strong>de</strong>r Zeit, in <strong>de</strong>r sie nicht<br />

benötigt wur<strong>de</strong>n, bewahrte man die Säcke über freischweben<strong>de</strong>n Stangen hängend auf.<br />

6) Die danach noch ei ne Zeit fabrikmäßig herge teilten Getrei<strong>de</strong>säcke <strong>de</strong>r alten Art, waren nicht<br />

mehr so strapazierbar, aber handlicher.<br />

7) UNSELD, Werner. Säcke und Sackzeichen. KleineSchriften Nr.8, Frei lichtmuseum Neuhausen<br />

ob Eck Hrsg.) , 1991 , S. 33.<br />

8) UNSELD. Wern er: Säcke und Sackzeichen, S. 26.<br />

9) UNSELD. Wern er. Säcke und Sackzeichen. S. 29f.<br />

10) Er mußte <strong>de</strong>r Arbeit nachgehen, nachziehen. Sie kam nicht zu ihm.<br />

11 ) V ETrER, August: Fürstenberg. Stadttei I von Hüfingen. Die Ge chichte <strong>de</strong>r einstigen Bergstadt.<br />

1997 , S. 352f.<br />

12) Pfarrei St Maria, Fürstenberg. Stan<strong>de</strong>sbücher.<br />

13) Gemein<strong>de</strong>archiv Fürstenberg.<br />

14) VETrER, August: Fürstenberg. S. 2 1.68 und 540.<br />

15) Viel häufiger als Johalllles ChrysosLOmus waren Johann es <strong>de</strong>r Evangelist und auch Johal1l1es<br />

<strong>de</strong>r Täufer (J ohannes Baptist) amenspatrone.<br />

16) PFarrei SI. Maria, Stan<strong>de</strong>sbücher.<br />

17) PFarrei St. M aria, tan<strong>de</strong>sbücher.<br />

18) GAF. PFandbuch. - M an untersch ied damal zwischen Bauern. Halbbauern, Stimplern o<strong>de</strong>r<br />

Einrößlern und Taglöhnern. W ährend die Bauern wenigstens vier PFer<strong>de</strong> besaßen , mußten<br />

sich die Stimpler mit einem zufrie<strong>de</strong>ngeben.<br />

19) Fü rst!. Fürstenbergische Hofbibliolhek. Donaueschingen.<br />

20) Das waren nach <strong>de</strong>m Fürstenberger M aß rund 9 und nach <strong>de</strong>m badischen Maß rund 11 ,5<br />

Hektar. Wahr. cheinlich wur<strong>de</strong> die Fürstenberger Jauchert verwen<strong>de</strong>t.

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