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1<br />
Schriften <strong>de</strong>s Vereins für Geschichte<br />
lind 'atu rge,chichte <strong>de</strong>r ßaar I<br />
-12 7 - 24<br />
1999<br />
1 1<br />
7<br />
Donaueschingen 1<br />
25. März 1999<br />
Graf Wolfgang von Fürstenberg (1465-1509) als<br />
Reisebegleiter Philipps <strong>de</strong>s Schönen (1503 und 1506)<br />
vo n Hedwi g Röckelein<br />
Nach<strong>de</strong>m Graf Heinrich VIl. 1499 im Schweizerkri eg gefa ll en war, übernahm sein Bru<strong>de</strong>r<br />
Wolfga ng ( 1465- 1509) dieAlleinhelTSchaft überdie fürstenbergischenTerritOli en.' Erstmal s<br />
waren dami t seit Graf Heinrich 1. (t 1284) di e gesamten für tenbergischen Besitzungen<br />
wie<strong>de</strong>r in einer Hand verein t. e Wie sei n Bru<strong>de</strong>r Heinrich, so war Wolfgang 1490 in <strong>de</strong>n<br />
Dienst <strong>de</strong>s habsburg ischen Herrschers Maximilian l. ( 1459-151 9) getreten, <strong>de</strong>r ihn am 9.<br />
April 1486 während <strong>de</strong>r Krönungsmesse in Aachen zum Ritter geschl agen hatte. 3 Im Jahr<br />
1500 beför<strong>de</strong>l1e di eser ihn zum "köni gli chen Rat und Kämmerer"4 , am 14. März 1502 zum<br />
Hofmarschall' . Wir treffen Wolfgang in <strong>de</strong>n fo lgen<strong>de</strong>n Jahren bei zahlreichen habsburgi chen<br />
Kriegszügen als Berater und Kriegsführer, auf Hof tagen und prunkvollen Festen <strong>de</strong>s Köni gshauses<br />
an. 6 Max imili an besuchte Donaueschingen 1499, 1504, 1505 und 1506, um mit <strong>de</strong>n<br />
Fürstenbergern zu fe iern und politi sche Verh andlungen zu führe n. 7<br />
Fürseine treuen Dienste belohnte <strong>de</strong>r König <strong>de</strong>n fürstenbergischen Grafen aufverschi e<strong>de</strong>ne<br />
Weise. Er verli eh ihm am 27. Juli 1500 das Münzrecht . belehnte ihn im Februar 1502 mÜ<br />
<strong>de</strong>r Landvogtei in <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>rösterreichi schen Lan<strong>de</strong> n (Herrschaft über das EI aß, <strong>de</strong>n<br />
Sundgau, <strong>de</strong>n Breisgau und di e Stadt Villingen)9 und am 7. August 1504 mit <strong>de</strong>r Ortenau<br />
(Herrschaft über die Reichsstädte Offen burg, Gengenbach und Zell am Harmersbach).'o Im<br />
September 1505 holte er Friedrich. Wolfgangs zweitgeborenen Sohn, als Spiel- und<br />
Studiengefährten Erbprinz Karl s ( 1500- 1558), <strong>de</strong>s spätere n Kaisers Karl Y., an <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rl<br />
ändischen Ho f. " Damit war <strong>de</strong>r Grundste in fü r die glanzvoll e Karri ere Friedrichs H.<br />
von F ürstenberg gelegt.<br />
Wolfgang profiti erte von <strong>de</strong>r Kö ni gsnähe in seinem eigenen Territorium. Für <strong>de</strong>n systemati<br />
schen Aufbau einer Bürokrati e in seinem Herrschaft gebiet diente ihm die habsburgische<br />
Behör<strong>de</strong>norgani sation als Vorbild. 12 Die von Wolfgang e ingeleitete Reform führten seine<br />
bei<strong>de</strong>n Söhne Friedrich Ir. und Wilhelm zu En<strong>de</strong>. 13<br />
Von allen Aufgaben, die Max imilian 1. seinem Gefolgsmann Wolfgang übertrug, war die<br />
Reisebegleitung seines Sohnes Philipp di e ehrenvoll ste. Durch di e sog. "spani sche Doppelhochzeit"<br />
von 1496/97 14 zwischen seinem Sohn Philipp ( 1478- 1506), Erzherzog von Österreich<br />
und Herzog von Burgund, und Johann a / Juana ( 1479- 1555), Erbin Kastilie ns, 15 sowi e<br />
seiner Tochter Margarete (1480- 1530), Erzherzogi n von Österreich, und Johann / Juan<br />
( 1478-1 497), Prinz von Asturien und Gerona,1 6 hatte Maximilian <strong>de</strong>n ersten Schritt zur<br />
welthistori sch be<strong>de</strong>utsamen Verbindung <strong>de</strong>s Hauses Habsburg mit <strong>de</strong>n spani schen Köni greichen<br />
Arag6n und Kasti I ien getan. Zwar war di ese doppelte Verbindung eher auf Drängen<br />
<strong>de</strong>r Katho li schen Könige als Max imilians zu stan<strong>de</strong> gekomme n und we<strong>de</strong>r ]uan noch Juana<br />
zählten zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Vertragsabschlü se zu <strong>de</strong>n unmittelbaren Thronanwärtern in<br />
Kastilien und Arag6n, doch gewann Philipp binne n weniger Jahre durch eine Reihe von<br />
To<strong>de</strong>sfällen l 7 <strong>de</strong>n Anspruch e ines Mitregenten auf di e Krone von Arag6n und Kastilie n.