Ausgabe 49 2/2012 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
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Förderzentrum hat Arbeit aufgenommen<br />
Kleben bleiben erwünscht<br />
Foto: Katharina Pfeiffer<br />
Wer ein Praktikum macht, soll in dem Unternehmen<br />
anschließend möglichst auch eine Ausbildung<br />
beginnen. Das neue Förderzentrum <strong>Dortmund</strong><br />
unterstützt Jugendliche dabei, auf dem<br />
Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dabei unterscheidet<br />
sich das Konzept deutlich von bisher üblichen<br />
Maßnahmen.<br />
Der so genannte Klebeeffekt funktioniert bei Arbeitsförderungsmaßnahmen<br />
nämlich leider oft<br />
umgekehrt: Jugendliche mit „multiplen Vermittlungshemmnissen“<br />
bleiben nicht beim potenziellen<br />
Arbeitgeber, sondern in der Maßnahme<br />
kleben. Seit April gibt es in <strong>Dortmund</strong> mit dem<br />
Förderzentrum ein Instrument, das neue Wege<br />
geht. „Wir vereinen hier alle Fördermöglichkeiten<br />
unter einem Dach und tauschen laufend Informationen<br />
aus. Das ist wichtig, damit die Maßnahmen<br />
sinnvoll aufeinander aufbauen“, erklärt<br />
Ulrike Fischer, dobeq-Mitarbeiterin und stellvertretende<br />
Leiterin des Förderzentrums.<br />
BILDUNG & ARBEIT<br />
Das Förderzentrum wird vom Jobcenter finanziert,<br />
da die Jugendlichen im Alter von 18 bis<br />
25 Jahren Leistungen nach SGB II beziehen. Die<br />
Zusammenarbeit mit dem Jobcenter ist eng. Am<br />
Anfang steht eine Einschätzung, welche Stärken<br />
und Schwächen der Jugendliche mitbringt. Dann<br />
wird ein individueller Förderplan entwickelt.<br />
Wenn jemand zum Beispiel kreativ ist, sich für<br />
Streetart interessiert und gleichzeitig eine geringe<br />
Frustrationstoleranz hat, schnell aggressiv<br />
wird, kann er sich im Projektbereich „BerufSpracheKultur“<br />
ausprobieren und motivieren. Parallel<br />
macht er Sozial- und Kommunikationstraining.<br />
39 Stunden in der Woche verbringen die Jugendlichen<br />
im Förderzentrum. Dort haben sie eine<br />
feste Bezugsgruppe mit maximal zwanzig Leuten.<br />
„Diese ‚Homebase’ ist für die Jugendlichen extrem<br />
wichtig“, so Ulrike Fischer. Sie betont eine<br />
weitere Besonderheit: „Die Teilnehmer arbeiten<br />
an realen gemeinnützigen und sozialen Projekten<br />
und können dadurch echte Erfolge erleben.“<br />
Darüber hinaus gibt es neben verschiedenen<br />
Werkbereichen wie Metall, Pflege oder Wirtschaft<br />
und Verwaltung auch Sport-, Ernährungs- und<br />
Entspannungsangebote.<br />
Fünf Träger haben die neue Maßnahme gemeinsam<br />
entwickelt. Neben der dobeq ist unter anderem<br />
GrünBau dabei. Damit die Jugendlichen<br />
nicht im Förderzentrum kleben bleiben, gibt es<br />
zusätzlich zur sozialpädagogischen Betreuung<br />
extra vier Jobcoaches, die mit den Jugendlichen<br />
Bewerberprofile entwickeln, Bewerbungstrainings<br />
durchführen und Praktika organisieren.<br />
Die Jobcoaches haben für ihre Arbeit ein eigenes<br />
gemeinsames Ladenlokal. Maximal zwölf Monate<br />
verbringt ein Jugendlicher in der Regel im Förderzentrum,<br />
die jeweilige Dauer wird individuell<br />
entschieden. Zweihundert Plätze gibt es insgesamt,<br />
fast alle sind besetzt. Erste Erfolge stellen<br />
sich ein: Ein Jugendlicher, der ein Praktikum in<br />
einer Schlosserei gemacht hat, beginnt dort im<br />
Sommer mit der Ausbildung. <br />
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