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FAKTEN<br />
Kurzmeldungen<br />
Renate Jaeger verlässt das BVerfG<br />
Renate Jaeger wird zum 1. November Richterin<br />
am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.<br />
Seit Ihrem 27. Lebensjahr war sie Richterin –<br />
zunächst am Sozialgericht, dann am Landessozialgericht<br />
und schließlich am Bundessozialgericht.<br />
Von dort wurde sie im März 1994 an das Bundesverfassungsgericht<br />
berufen. In dessen erstem<br />
Senat war sie als Berichterstatterin verantwortlich<br />
für das Berufsrecht der freien Berufe.<br />
Zwei Fachanwaltstitel sind genug<br />
Rechtsanwälte dürfen nicht mehr als zwei Fachanwaltstitel<br />
führen, selbst wenn sie für einen<br />
dritten Titel sämtliche Zulassungsvoraussetzungen<br />
nachweisen können. Es geht darum, das<br />
hohe Niveau der Kenntnisse bei den Fachanwälten<br />
zu sichern und die Glaubwürdigkeit zu erhalten.<br />
Az: OLG Celle: AH 24/03<br />
Keine Weisungen der Politik an die Staatsanwaltschaft<br />
Äußerungen von Politikern zum „Mannesmann-<br />
Verfahren“ erwecken nach Ansicht des Deutschen<br />
Richterbundes (DRB) den Eindruck, die Staatsanwaltschaft<br />
habe bei ihren Entscheidungen politische<br />
Erwägungen, etwa zur Stärkung des „Wirtschaftsstandorts<br />
Deutschland“ zu beachten. Der<br />
Vorsitzende des DRB, Wolfgang Arenhövel erklärt<br />
hierzu: „Ob gegen einen Beschuldigten hinreichender<br />
Tatverdacht besteht, darf nicht in der Staatskanzlei<br />
oder im Justizministerium entschieden<br />
werden. Wer dies fordert, rührt an die Grundlagen<br />
des Gewaltenteilungsprinzips.“<br />
Rechtsschutzversicherer kündigen<br />
unliebsame Verträge<br />
Anbieter von Rechtsschutzversicherungen versuchen<br />
offenbar, alte oder unliebsame Verträge loszuwerden.<br />
Das berichtet die Nachrichtenagentur<br />
AP unter Berufung auf entsprechende Beobachtungen<br />
von Verbraucherschützern in Rheinland-<br />
Pfalz, die in jüngster Zeit häufiger Vertragskündigungen<br />
durch Versicherungen registrieren. Wie<br />
es hieß, kündigten die Versicherer die Verträge,<br />
weil ab dem 1. Juli eine neue Gebührenordnung<br />
gilt, die für viele Streitfälle steigende <strong>Anwalt</strong>sund<br />
Gerichtskosten zur Folge hätten.<br />
Abschied von der Papierakte:<br />
Gerichtsverwaltung wird elektronisch<br />
Das Finanzgericht Hamburg ist als erstes Gericht<br />
ab sofort in der Lage, die Gerichtsverwaltung elektronisch<br />
zu führen und abzuwickeln. Das im Frühjahr<br />
dieses Jahres gestartete Pilotprojekt ELDOR-<br />
ADO (= Elektronische Dokumentenverwaltung für<br />
Registraturen mit teraDOC ® ) zur Einführung der<br />
elektronischen Aktenverwaltung und -archivierung<br />
hat sich damit als praxistauglich erwiesen.<br />
4 anwaltsreport 3 / 2004<br />
ie Chancen der Rechtsschutzversi-<br />
Dcherungen, in Deutschland künftig<br />
die Versicherten über die angestellten Volljuristen<br />
selbst juristisch beraten zu dürfen,<br />
sinken. Der Grund: Bundesjustizministerin<br />
Brigitte Zypries machte in einer<br />
Rede auf dem diesjährigen Deutschen<br />
<strong>Anwalt</strong>stag in Hamburg deutlich, dass<br />
die Rechtsschutzversicherungen im ge-<br />
„EÜR“ zur Einnahmenüberschussrechnung<br />
islang konnten Kleinunternehmer<br />
B und Freiberufler ihren Gewinn durch<br />
eine formlose und individuell aufzustellende<br />
Einnahmenüberschussrechnung<br />
gemäß § 4 Abs. 3 Einkommensteuergesetz<br />
ermitteln und in einer Summe in der<br />
sogenannten Anlage GSE erklären. Diese<br />
Buchführungserleichterung ist mit Jahresbeginn<br />
deutlich verschärft worden: Seither<br />
ist bei der Erstellung der Einnahmenüberschussrechnung<br />
ein amtlich vorgeschriebener<br />
Vordruck zu verwenden und<br />
der Steuererklärung beizufügen, welcher<br />
Der Bundesverband der Freien Berufe<br />
(BFB) hat zum Entwurf eines<br />
„Gesetzes zur Sicherung und Förderung<br />
des Fachkräftenachwuchses und der<br />
Berufsausbildungschancen der jungen<br />
Generationen“ Stellung genommen. In<br />
dieser Stellungnahme gegen die Einführung<br />
einer Ausbildungsplatzabgabe<br />
lehnen der BFB und die in ihm zusammengeschlossenen<br />
Berufsverbände den<br />
von den Fraktionen von SPD und<br />
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten<br />
Entwurf strikt ab – weil eine<br />
Zwangsabgabe nicht das geeignete Mittel<br />
sei, das bestehende Lehrstellenproblem<br />
zu lösen. Der Gesetzentwurf –<br />
wie im Übrigen jede Forderung nach<br />
einer wie auch immer ausgestalteten Ausbildungsplatzabgabe<br />
– verkenne völlig<br />
die Ursachen für das Lehrstellenproblem<br />
und setze demnach an der komplett<br />
falschen Stelle an. Die Freien Berufe stellen<br />
mit rund 160.000 Auszubildenden<br />
nach Industrie und Handel sowie dem<br />
Handwerk den drittgrößten Ausbildungsbereich.<br />
Rund zehn Prozent aller<br />
Auszubildenden durchlaufen ihre Aus-<br />
Zypries erteilt Rechtsschutzversicherern<br />
Abfuhr<br />
planten neuen Rechtsberatungsgesetz keinen<br />
Zugang zum Rechtsmarkt erwarten<br />
könnten. Wörtlich sagte die Ministerin:<br />
“Das muss – ganz im Sinne objektiver,<br />
qualifizierter Beratung – in den Händen<br />
unabhängiger Rechtsanwältinnen und<br />
Rechtsanwälte bleiben. Denn jeder Zweifel<br />
an einer interessengeleiteten Rechtsberatung<br />
ist zu vermeiden!“<br />
Einnahmen und Ausgaben in zahlreiche<br />
Einzelpositionen aufschlüsselt. Abgefragt<br />
werden beispielsweise Angaben zu privater<br />
PKW-Nutzung, häuslichem Arbeitszimmer<br />
sowie zum betrieblichen Anlagevermögen.<br />
Insbesondere die nicht durch<br />
Steuerberater vertretenen Steuerpflichtigen<br />
könnten hiervon im nächsten Jahr bei<br />
der Erstellung ihrer Steuererklärung für<br />
2004 überrascht werden. Den Vordruck<br />
nebst einer umfangreichen Anleitung<br />
kann man über die Internetseite www.bundesfinanzministerium.de<br />
beziehen.<br />
Freie Berufe sind gegen Ausbildungsplatzabgabe<br />
bildung in einer freiberuflichen Praxis,<br />
Kanzlei, Apotheke oder in einem Freiberuflerbüro.<br />
Und seit jeher bilden die<br />
Freien Berufe über Bedarf aus. Allerdings:<br />
Im vergangenen Ausbildungsjahr wurden<br />
im Bereich der Freien Berufe 7,2 Prozent<br />
(- 3.846) weniger neue Ausbildungsverträge<br />
abgeschlossen als noch im Vorjahr.<br />
Ursächlich hierfür war jedoch nicht die<br />
mangelnde Ausbildungsbereitschaft, sondern<br />
vor allem die anhaltend schwache<br />
Wirtschaftslage. Erschwerend kommt laut<br />
BFB hinzu, dass sich die Freien Berufe<br />
massiven Angriffen auf ihr Selbstverständnis<br />
und ihre ökonomische Basis ausgesetzt<br />
sehen: Diskussionen um eine Einbeziehung<br />
in die Gewerbesteuer, die Abschaffung<br />
der bewährten Gebühren- und<br />
Honorarordnungen und vor allem eine<br />
Gesundheitsreform, die den heilkundlichen<br />
Freiberuflern zum Teil die Existenzgrundlage<br />
entziehe. Eine neben der<br />
schwierigen wirtschaftlichen Lage weitere<br />
Ursache für das Ausbildungsstellenproblem<br />
sei in der mangelnden Ausbildungsreife<br />
vieler Bewerberinnen und<br />
Bewerber begründet, kritisiert der BFB.