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Nr. 11C<br />

Nov. 2004<br />

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

DVR: 0930 423<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

Knalleffekt zu Beginn des <strong>Kommunal</strong>-Kongresses<br />

Finanzausgleich<br />

Einigung<br />

Mitten in die Eröffnung des <strong>Kommunal</strong>-Kongresses platzte<br />

die befreiende Nachricht: Der Finanzausgleich steht!<br />

Buchstäblich in letzter Minute einigten sich Bund und<br />

Länder auf ein Gesundheitspaket<br />

KOMMUNAL bringt die Details der Verhandlungen:<br />

Gemeinden gewinnen praktisch „durch die Bank“<br />

ab SEITE 9<br />

KOMMUNALMESSE / Public Services<br />

Riesenerfolg<br />

Lebensminister Josef Pröll<br />

eröffnete KOMMUNALMESSE<br />

Größte kommunale Fachmesse<br />

zum zweiten Mal in Wien<br />

Über 200 Aussteller aus elf<br />

Ländern auf 15.000 m2 ab SEITE 57


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ab Seite 57 Die Highlights<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Gemeindepolitik<br />

6 Finanzausgleich: Die Vernunft hat gesiegt<br />

8 Postämter: Gemeindebund droht mit Klagen<br />

9 Finanzausgleich: Einigung in letzter Minute –<br />

Die Katastrophe wurde abgewendet<br />

11 Die Details zum neuen Finanzausgleich<br />

16 <strong>Kommunal</strong>net: Start in eine europaweit<br />

einzigartige Zukunft<br />

24 Preis der Kommunen 2004 verliehen<br />

Recht & Verwaltung<br />

18 Adress-GWR-Online: Meldeschiene der Zukunft<br />

21 Vergaberecht „light“: Entlastung für Gemeinden<br />

Gemeindefinanzen<br />

14 Gemeindeertragsanteile: 2,1 Prozent mehr sind<br />

gute Zuwächse für die Gemeinden<br />

Europapolitik<br />

28 Neue Europa-Initiative für den Gewässerschutz:<br />

Hochwasserschutz kennt keine Grenzen<br />

32 Kommune 2015: 10 Thesen sollen die<br />

kommunale Wettbewerbsfähigkeit steigern<br />

Alles über die KOMMUNALMESSE/Public<br />

Services 2004 – Die Firmen – Die Produkte –<br />

Der große Messerundgang<br />

KOMMUNAL<br />

KONGRESS<br />

43 5 Seiten Bericht über die Gemeindebund-Tagung<br />

zu „Katastrophenschutz – Katastrophenbewältigung“<br />

49 Das Projekt MeteoRisk<br />

52 Die „Flood Risk Studie“<br />

54 Feuerwehrauszeichnungen<br />

KOMMUNAL<br />

MESSE KOMMUNAL<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

112 Geschichte für Gemeinden: Baustein<br />

für ein Marketing-Konzept<br />

115 Österreichs jüngster Bürgermeister:<br />

In der Ruhe liegt die Kraft<br />

118 Aus den Bundesländern<br />

122 Der Südtioler Gemeindenverband<br />

Inhalt<br />

KOMMUNAL 3


Eine exklusive Nacht oder doch...<br />

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gesamte Lebensdauer.<br />

Noch Fragen?<br />

Service-Nummer: 0810 - 001 098


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>-Verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

E-Mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Walter Grossmann - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Franz Krenn – DW 13<br />

franz.krenn@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>-Verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath<br />

grafik@kommunal.at<br />

Fotos: Bilder-Box<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />

Gerald Grosz (BM für soziale Sicherheit und<br />

Generationen),<br />

Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht),<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Mag. Christoph Hörhan (BM für<br />

Gesundheit und Frauen),<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Mag. Barbara Schüller (Bundeskanzleramt)<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen<br />

sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />

Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />

der Redaktion.<br />

Druckauflage:<br />

35.199 (Halbjahresschnitt 2004)<br />

Teilen dieser Ausgabe liegen Informationen<br />

der Firma RKM Rasenpflege & <strong>Kommunal</strong>maschinen<br />

sowie dem Forum<br />

Mobilkommunikation bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Die Regie des Zufalls hätte nicht besser inszeniert werden können und hinterlässt<br />

eine tiefe Symbolik: Mitten in die Eröffnung der größten <strong>Kommunal</strong>messe Österreichs<br />

platzte die befreiende Nachricht, dass die politischen Querelen um den<br />

neuen Finanzausgleich beendet werden konnten und Österreichs Gemeinden ab<br />

dem nächsten Jahr tatsächlich mit einer spürbaren Verbesserung ihrer finanziellen<br />

Situation rechnen können.<br />

Diese Nachricht erleichterte die <strong>Kommunal</strong>politiker ebenso wie die Vertreter der<br />

Wirtschaft, die zu Recht hoffen, dass ihre hervorragenden kommunalen Produkte<br />

und Dienstleistungen in Hinkunft wieder verstärkt abgesetzt werden können. Das<br />

gemeinsame Aufatmen aber war sichtbarer Ausdruck des zwanghaften Umstandes,<br />

wonach sich das Wechselspiel zwischen Kommunen und Wirtschaft exakt so verhält<br />

wie die natürliche Gegenläufigkeit von kommunizierenden Gefäßen: was in einem<br />

abgeht, das füllt das andere.<br />

Mit KOMMUNAL stehen wir in der Mitte dieses Geschehens und helfen mit, das<br />

Funktionieren dieser Wechselhaftigkeit aufrecht zu erhalten. Sowohl unser Magazin<br />

als auch die gemeinsam mit REED-Messen veranstaltete Leistungsschau im<br />

neuen Wiener Messezentrum sind die mit Abstand größten Anbieter in diesem<br />

Branchensegment unserer Republik. Die erfolgreiche Bündelung dieser Kräfte mit<br />

den Interessen des Österreichischen Gemeindebundes, den Anliegen der europäischen<br />

Eurocities, der Wiener MA 48 und der österreichischen Abfallwirtschaft oder<br />

auch der Einsatzorganisationen wie Feuerwehr und Rotes Kreuz schafft die Einmaligkeit<br />

dieser Ereignisse und die unnachahmlichen Chancen für alle Beteiligten.<br />

Daher ist das Ergebnis der Finanzausgleichsverhandlungen 2004 nicht nur ein<br />

erfreuliches Resultat für Österreichs Gemeinden, sondern ein wichtiger Beitrag für<br />

die notwendige Stärkung der gesamten Wirtschafts- und Leistungskraft unseres<br />

Landes. Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass es nur die Gemeinden sind, die<br />

als größter öffentlicher Investor eine flächendeckende Belebung unserer Wirtschaft<br />

und eine dezentrale Sicherung der Arbeitsplätze in allen Regionen sichern können.<br />

Dass auch die Verhandlungen um die Aufteilung der öffentlichen Mittel für die<br />

nächsten vier Jahre von diesen Überzeugungen geleitet waren, spricht für die<br />

Argumentationskraft der kommunalen Interessensvertreter ebenso wie für die<br />

Qualität des politischen Handelns in Österreich. Schlussendlich sind diese Überlegungen<br />

von allen Gebietskörperschaften und allen relevanten politischen Kräften<br />

dieser Republik geteilt worden und die kurzfristige Verzögerung erwies sich lediglich<br />

als mäßig taugliches Mittel politischer Taktik.<br />

Wenn allerdings im Rahmen des großen <strong>Kommunal</strong>kongresses in Wien zugleich<br />

über alle Aspekte des Katastrophenschutzes diskutiert und dabei die hohe Kompetenz<br />

der Kommunen für die Vorsorge, Verantwortung und Haftung bei Schadensereignissen<br />

hervorgestrichen wurde, dann war das gleichzeitig ein Beweis für die<br />

enorme politische Bedeutung der Gemeinden.<br />

Österreich ist in der glücklichen Lage, dass sich alle politisch Verantwortlichen des<br />

hohen Stellenwertes der lokalen Selbstverwaltung für Demokratie, Dezentralisierung,<br />

Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Verwaltung bewusst sind und die Bevölkerung<br />

– wie aus allen Umfragen hervorgeht – die Arbeit unserer Bürgermeister<br />

und Gemeindevertreter sehr zu schätzen weiß. Europa ist in seiner Gesamtheit<br />

noch nicht ganz so weit, doch immerhin haben die Grundsätze dieser politischen<br />

Geistigkeit Eingang gefunden in den neuen Verfassungsentwurf der Union und in<br />

einer Charta des Europarates, die von den meisten Ländern unseres Kontinents<br />

bereits ratifiziert wurde.<br />

Österreich gilt schon lange als Pionier für eine starke Autonomie der Gemeinden.<br />

Es ist schön, dass es diese Rolle mit dem Ergebnis der FAG-Verhandlungen 2004<br />

wieder erfolgreich verteidigt hat.<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Blindtext Kommentar & Blindtext<br />

Erleichterung nach Einigung über Finanzausgleich<br />

Vernunft hat gesiegt<br />

Es waren noch viele Verhandlungsrunden<br />

notwendig, um doch noch<br />

eine Mehrheit für das von den<br />

Vertretern des Bundes, der Länder und<br />

der Gemeinden geschnürte Paket für<br />

den Finanzausgleich zu finden. Jetzt<br />

hat dieses Paktum mit dem Gesundheitsreformpapier<br />

den Ministerrat passiert<br />

und wird hoffentlich im Parlament<br />

mit einer entsprechenden Mehrheit<br />

beschlossen. Es hat offensichtlich doch<br />

in letzter Minute die Vernunft gesiegt.<br />

Nämlich die Vernunft, dass die Gemeinden<br />

nicht nur eine gesicherte wirtschaftliche<br />

Basis, sondern auch Rechtssicherheit<br />

brauchen. Und gerade deshalb<br />

wäre es sinnvoll, wenn im Nationalrat<br />

auch das Paktum mit einer Verfassungsmehrheit<br />

abgesichert würde.<br />

Erfreulich für die Gemeinden ist, dass<br />

das vor allem für die kleineren Gemeinden<br />

erfolgreiche Finanzierungspaket<br />

nicht mehr aufgeschnürt wurde und<br />

somit eine wesentliche Verbesserung in<br />

finanzieller Hinsicht erreicht wurde.<br />

Von den 100 Millionen Euro im Jahr<br />

mehr entfallen auf die Gemeinden<br />

unter 10.000 Einwohner rund 80 Millionen.<br />

Damit ist ein ganz entscheidender<br />

Beitrag zur Stärkung und zu mehr<br />

Gerechtigkeit für diese Gemeinden<br />

erreicht worden.<br />

Wir werden in den kommenden Tagen<br />

die genauen Berechnungen für jede<br />

einzelne Gemeinde durchführen und<br />

das Ergebnis unseren Landesverbänden<br />

mitteilen. Auch der zukünftige einheitliche<br />

Beteiligungsschlüssel an allen<br />

Steuern ist für die Zukunft der Gemeinden<br />

eine gute Basis für mehr Gerechtigkeit<br />

und Partnerschaft mit dem Bund.<br />

Und schließlich entlastet die Spitalsreform<br />

die Gemeinden noch<br />

einmal mit einem Betrag von<br />

rund 70 Millionen Euro. Damit ist<br />

sicher das Problem der Finanzierung<br />

auf Dauer nicht gelöst, sondern es<br />

bedarf natürlich einer großen Strukturreform,<br />

um die hervorragende Qualität<br />

der Gesundheitsversorgung zu erhalten.<br />

Ich habe auch immer unmissverständlich<br />

klargestellt, dass die Gemeinden<br />

mit der Finanzierung und dem<br />

Betrieb von Krankenhäusern überlastet<br />

sind und diese Aufgabe sicher eine<br />

6 KOMMUNAL<br />

überregionale ist. Deshalb begrüße ich<br />

auch die Bemühungen von Niederösterreich,<br />

wo das Land die Gemeindekrankenhäuser<br />

übernimmt.<br />

Den Gemeinden wird mit dem neuen<br />

Finanzausgleich eine bessere wirtschaftliche<br />

Basis geboten. Das ist gut<br />

und wird sich auch in der Investitionstätigkeit<br />

der Kommunen positiv auswirken.<br />

Erste Anzeichen dafür gab es<br />

auf der großen <strong>Kommunal</strong>messe im<br />

Wiener Messezentrum, wo über 200<br />

Aussteller die neuesten Entwicklungen<br />

auf dem <strong>Kommunal</strong>sektor präsentierten.<br />

Die Besucher erlebten nicht nur<br />

interessante Angebote, sondern auch<br />

bei der Tagung zur Katastrophenvorsorge<br />

interessante Erkenntnisse aus den<br />

vergangenen Katastrophen. Ich möchte<br />

allen, die an diesem kommunalen<br />

Großereignis mitgewirkt haben, ein<br />

ganz herzliches Dankeschön sagen.<br />

Dass die Sorgen der Gemeinden<br />

mit dem positiven Abschluss des<br />

Finanzausgleiches kein Ende finden,<br />

ist mit der Diskussion über die<br />

Schließung der Postämter sehr deutlich<br />

geworden. Auch hier wird sich der<br />

Österreichische Gemeindebund massiv<br />

dafür einsetzen, dass der ländliche<br />

Raum nicht reinen wirtschaftlichen<br />

Überlegungen geopfert wird. Die Post<br />

hat einen klaren Versorgungsauftrag<br />

und der Gemeindebund wird dafür sorgen,<br />

dass dieser auch nach Punkt und<br />

Beistrich der Universaldienstverordnung<br />

eingehalten wird. Notfalls werden<br />

wir bei Verstößen auch rechtliche<br />

Schritte einleiten. Denn der Gemeindebund<br />

ist nicht nur eine Interessensvertretung,<br />

sondern auch der Anwalt für<br />

die kleineren und mittleren Gemeinden.<br />

Und diesen Auftrag werden wir<br />

sehr ernst nehmen.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Den Gemeinden wird<br />

mit dem neuen Finanzausgleich<br />

eine bessere<br />

wirtschaftliche Basis<br />

geboten. Das ist gut<br />

und wird sich auch in<br />

der Investitionstätigkeit<br />

der Kommunen<br />

positiv auswirken.<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

EU-Konvergenzbericht 2004: Weitere Anstrengungen notwendig<br />

Neue Mitglieder nicht Euro-tauglich<br />

Die Kommission hat Mitte<br />

Oktober den Konvergenzbericht<br />

2004 angenommen, der<br />

die Fortschritte Tschechiens,<br />

Estlands, Zyperns, Lettlands,<br />

Litauens, Ungarns, Maltas,<br />

Polens, Sloweniens, der Slowakei<br />

und Schwedens bei der<br />

Erfüllung der WWU-Konvergenzkriterien<br />

unter die Lupe<br />

nimmt. Der Bericht geht der<br />

Frage nach, ob die Mitgliedstaaten<br />

ohne Opt-Out-Regelung<br />

die Konvergenzkriterien<br />

für die Preisstabilität, die<br />

Öko: „grünstadtgrau“<br />

„Natur findet<br />

Stadt“<br />

Im Rahmen der europäischenNachhaltigkeitsstrategie<br />

stellt die Umsetzung von<br />

Klimaschutzstrategien die<br />

Gemeinden vor neue Anforderungen.<br />

Mit der Initiative<br />

„grünstadtgrau“ eröffnete<br />

das Lebensministerium<br />

gemeinsam mit dem Naturschutzbund<br />

und dem<br />

Umweltbundesamt ein<br />

Forum, das eine Trendumkehr<br />

bei wichtigen Parametern<br />

bringen soll.<br />

www.naturschutzbund.at<br />

Finanzlage der öffentlichen<br />

Hand, den Wechselkurs und<br />

die Zinsen erfüllen und ihre<br />

Rechtsvorschriften an die für<br />

eine Euro-Teilnahme geltenden<br />

Vorgaben angepasst<br />

haben. Dem Bericht zufolge<br />

erfüllt zum jetzigen Zeitpunkt<br />

keines der geprüften Länder<br />

alle Voraussetzungen für die<br />

Einführung des Euro. Angesichts<br />

dessen gelangt die<br />

Kommission zu dem Ergebnis,<br />

dass der Status der elf<br />

geprüften Länder als „Mit-<br />

Infrastruktur: Europa Region Mitte<br />

„Verländerung“ der Schienen?<br />

„Niederösterreich mit seiner<br />

Vielzahl von Nebenbahnen,<br />

die für Güter- und Personenverkehr<br />

große Bedeutung<br />

haben, ist nach Ansicht der<br />

Industriellenvereinigung (IV)<br />

NÖ dafür prädestiniert, Landesschienenstrecken<br />

zu<br />

Umwelt: Regionen werden Sanierungsgebiete<br />

Filterpflicht & Tempolimits<br />

Alljährlich im Herbst gibt es<br />

die ersten Grenzüberschreitungen<br />

bei den Schadstoffen<br />

in der Luft. In Tirol und<br />

auch in der Steiermark wurden<br />

die Feinstaub-Sanierungsgebiete<br />

ausgeweitet.<br />

So sind allein in Tirol das<br />

gesamte untere Inntal von<br />

Kufstein bis zur Hälfte des<br />

Oberlandes betroffen. Das<br />

sind 69 Gemeinden auf<br />

einer Strecke von 120 Kilo-<br />

metern. Das Sanierungsgebiet<br />

wurde damit praktisch<br />

verdoppelt.<br />

In der Steiermark wurden<br />

neben Graz auch Hartberg,<br />

Voitsberg und Köflach sowie<br />

kleine Gemeinden in Graz-<br />

Umgebung zu Staubproblemlagen<br />

erklärt.<br />

Mit den Sanierungen reagieren<br />

die Landesregierungen<br />

auf die Belastungen des<br />

Jahres 2002.<br />

gliedstaaten, für die eine Ausnahmeregelung<br />

gilt“, nicht<br />

geändert werden sollte.<br />

EU-Kommissar Joaquin<br />

Almunia, dessen Dienste den<br />

Bericht erstellt haben, dazu:<br />

„Die Erfüllung der Beitrittskriterien<br />

hat allen neuen Mitgliedstaaten<br />

enorme Kraftanstrengungen<br />

abverlangt. Die<br />

Konvergenzfortschritte sind<br />

beachtlich, doch für die Einführung<br />

des Euro müssen<br />

noch weitere Anstrengungen<br />

unternommen werden.“<br />

betreiben. Die Diskussion<br />

von Bund, Ländern, Gemeinden<br />

und Verkehrsunternehmen<br />

sollte bald beginnen“,<br />

meinte laut APA kürzlich IV-<br />

Landesgeschäftsführer NÖ,<br />

Dr. Fritz Wehdorn.<br />

Fritz Neugebauer<br />

Foto: © European Community, 2004<br />

„Das Ergebnis ist ein<br />

voller gewerkschaftlicher<br />

Erfolg am Verhandlungstisch.“<br />

So<br />

kommentierte GÖD-<br />

Chef Fritz Neugebauer<br />

den kürzlich<br />

vereinbarten Gehaltsabschluss<br />

für 2005 im<br />

öffentlichen Dienst.<br />

Der Abschluss<br />

gewährleistet die<br />

volle Inflationsabgeltung<br />

und gibt den<br />

Joaquin Almunia, EU-Kommissar<br />

für Wirtschaft und<br />

Währung.<br />

ASFINAG: Protest<br />

Keine Änderung<br />

der Widmung<br />

Der Gemeindebund protestiert<br />

gegen den Entwurf<br />

eines Gesetzes, mit dem das<br />

ASFINAG-Gesetz und das<br />

ASFINAG-Ermächtigungsgesetz<br />

geändert werden. Vor<br />

allem die Gemeinden des<br />

Tiroler Wipptales würden<br />

massiv benachteiligt, da mit<br />

der Änderung die Mauteinnahmen<br />

nicht mehr diesen<br />

finanzschwachen Gemeinden<br />

zu Gute kommen.<br />

Gemeinde-Personal: Gehalt & Pension<br />

Verhandlungen geglückt<br />

Gemeindebediensteten<br />

einen gerechten<br />

Anteil am Wirtschaftswachstum.<br />

Am 1. Jänner<br />

2005 steigen<br />

damit die Gehälter<br />

der öffentlich Bediensteten<br />

staffelwirksam<br />

um 2,3 Prozent inklusive<br />

aller Zulagen und<br />

Nebengebühren.<br />

KOMMUNAL berichtet<br />

im Dezember ausführlich.


Postämter<br />

Stehen die Postämter vor dem Aus?<br />

Gemeindebund<br />

droht mit Klage<br />

Härtesten Widerstand kündigt Gemeindebund-Präsident<br />

Helmut Mödlhammer gegen die geplante Schließung von<br />

rund 400 Postämtern an. Bei ungerechtfertigten<br />

Schließungen wären sogar Klagen möglich.<br />

◆ Daniel Kosak<br />

„Es wird mit Sicherheit keine einzige<br />

Postamtsschließung geben, ohne dass<br />

die Post nachweisen kann, dass der<br />

jeweilige Standort über Jahre hinweg<br />

nicht kostendeckend war und auch<br />

keine Aussicht auf eine wirtschaftliche<br />

Führung in den kommenden Jahren<br />

besteht“, stellt Mödlhammer klar.<br />

„Sollte sich die Post nicht an die in der<br />

Universaldienstordnung festgeschriebenen<br />

Regeln und Pflichten halten, dann<br />

wird der Gemeindebund klagen“.<br />

Unterschriftenaktion in<br />

Kärnten<br />

„Der Gemeindebund wird als Vertreter<br />

der kleineren Gemeinden härtesten<br />

Widerstand gegen die Pläne der Post,<br />

wonach 400 der 1.640 Postämter im<br />

kommenden Jahr geschlossen werden<br />

sollen, leisten“, kündigte Mödlhammer<br />

an. Erst kürzlich hat der Kärntner<br />

◆ Daniel Kosak ist Pressesprecher<br />

des österreichischen Gemeindebundes<br />

8 KOMMUNAL<br />

Gemeindebund eine diesbezügliche Resolution<br />

verabschiedet und eine Unterschriftenaktion<br />

ins Leben gerufen. Einer<br />

der ersten Unterstützer war Gemeindereferent<br />

Landesrat Ing. Reinhart Rohr, der<br />

mit seiner Unterschrift die Petition des<br />

Kärntner Gemeindebundes stärkte, die<br />

sich gegen weitere Schließungen von<br />

Postämtern ausspricht. In einer landesweiten<br />

Aktion werden in den Kärntner<br />

Städten und Gemeinden Unterschriften<br />

gesammelt, um den weiteren Abbau von<br />

Infrastruktur im ländlichen Raum zu verhindern.<br />

Allein in Kärnten sollen 30 bis<br />

40 Postämter von der Schließung bedroht<br />

sein.<br />

Alternativen vorlegen<br />

Mödlhammer hatte erst jüngst in einem<br />

Gespräch mit Post-Vorstandsdirektor<br />

Herbert Götz, die Position der österreichischen<br />

Gemeinden deponiert. „Ich<br />

habe ihm klipp und klar gesagt, dass<br />

die Pläne der Post in dieser Art und<br />

Weise sicher nicht realisiert werden“, so<br />

Mödlhammer. „Wir verlangen, dass bei<br />

gefährdeten Postämtern der jeweils<br />

zuständige Bürgermeister zwingend in<br />

die Gespräche und<br />

Überlegungen der<br />

Post eingebunden<br />

wird und Alternativen<br />

zum Zusperren<br />

vorgelegt werden“,<br />

so der Gemeindebundpräsident.<br />

„Bevor man über<br />

Schließungen nachdenkt,<br />

sollte man<br />

»<br />

Ich habe ihm klipp<br />

und klar gesagt, dass<br />

die Pläne der Post<br />

in dieser Art und<br />

Weise sicher nicht<br />

realisiert werde<br />

Helmut Mödlhammer<br />

über sein Gespräch mit Post-<br />

Vorstandsdirektor Herbert Götz<br />

Der Präsident des Kärntner Gemeindebundes,<br />

Bgm. Hans Ferlitsch (hier mit<br />

Landesrat Reinhart Rohr) , bringt die Forderung<br />

der Kärntner Kommunen auf<br />

den Punkt: „Jede Gemeinde muß zumindest<br />

über ein Postamt verfügen.“<br />

über alternative Möglichkeiten, die ein<br />

Postamt aufwerten nachdenken. Es<br />

wäre zu überlegen, welche Dienste und<br />

Services von Postämtern zusätzlich<br />

angeboten werden können, damit das<br />

Amt auf Dauer wirtschaftlich sinnvoll<br />

geführt werden kann.“<br />

Enormer Widerstand in<br />

den Bundesländern<br />

„Ich kann der Österreichischen Post nur<br />

dringend empfehlen, die Universaldienstordnung<br />

ernst zu nehmen und<br />

einzuhalten. Anson-<br />

«<br />

sten wird der ÖsterreichischeGemeindebund<br />

den Klagsweg<br />

beschreiten“, so<br />

Mödlhammer. Schon<br />

jetzt sei der Widerstand<br />

gegen die Post-<br />

Pläne in allen Bundesländern<br />

enorm.<br />

„Für viele Gemeinden


Wo es um Universaldienste geht, müssen<br />

den Menschen in benachteiligten Regionen,<br />

vor allem im ländlichen Raum faire<br />

Bedingungen eingeräumt werden.<br />

ist das eigene Postamt extrem wichtig“,<br />

betont Mödlhammer. „Ich habe Verständnis<br />

dafür, dass man auch die Wirtschaftlichkeit<br />

berücksichtigen muss, ich<br />

glaube aber nicht daran, dass alle nun<br />

bedrohten Postämter tatsächlich unwirtschaftlich<br />

arbeiten. Es wurden ja erst<br />

vor wenigen Jahren österreichweit hunderte<br />

Postämter aufgelassen, die unrentabelsten<br />

sind demnach ja schon aufgelassen<br />

worden.“ Der Gemeindebund<br />

werde Seite an Seite mit den Bürgermeistern<br />

um jeden einzelnen Standort<br />

kämpfen und dafür auch die Unterstützung<br />

und Hilfe der Politik suchen.<br />

Neuer Pressesprecher beim<br />

Gemeindebund<br />

Daniel Kosak folgt<br />

auf Petra Schröder<br />

Mit 1. November folgte Daniel<br />

Kosak (32) Dr. Petra Schröder als<br />

Pressesprecher des Gemeindebundes<br />

nach.<br />

Der ausgebildete Journalist<br />

begann seine Karriere u.a. bei der<br />

Tageszeitung „Die Presse“. Mitte<br />

der 90er Jahre wechselte Kosak in<br />

die Politik.<br />

„Ich freue mich auf diese Aufgabe,<br />

der Gemeindebund ist die wichtigste<br />

Schnittstelle zwischen den<br />

Kommunen, der Politik und der<br />

Wirtschaft“, so Kosak. „Gerade die<br />

vergangenen Wochen, die ganz im<br />

Zeichen der Finanzausgleichsverhandlungen<br />

standen, haben<br />

bewiesen, wie viel eine starke<br />

Interessensvertretung der Gemeinden<br />

und Kommunen wert ist und<br />

wie viel sie bewegen kann.“<br />

Daniel Kosak ist verheiratet und<br />

Vater von zwei Kindern.<br />

„Die Verhandlungen waren wirklich an<br />

der Kippe“, berichtet Gemeindebund-<br />

Präsident und Mitverhandler Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer.<br />

„Das waren mit<br />

Abstand die schwierigstenVerhandlungen,<br />

die ich je erlebt<br />

habe.“<br />

Die Chronologie der<br />

Ereignisse: Die Einigung<br />

über den<br />

Finanzausgleich<br />

2005 bis 2008 kam<br />

Finanzausgleich<br />

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden und Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer demonstrierten im Verlauf der eben erst glücklich abgeschlossenen Verhandlungen<br />

(hier bei einer Pressekonferenz Anfang August) die enge Zusammenarbeit<br />

von Gemeinde- und Städtebund.<br />

Finanzausgleich: Einigung in letzter Minute<br />

Katastrophe<br />

abgewendet<br />

Wochenlang diskutierten und stritten die politischen<br />

Parteien und den Finanzausgleich und das darin enthaltene<br />

Gesundheitspaket. Die nun erfolgte Einigung kam für die<br />

österreichischen Gemeinden buchstäblich in letzter Minute.<br />

»<br />

Das waren mit<br />

Abstand die<br />

schwierigsten<br />

Verhandlungen,<br />

die ich je erlebt<br />

habe.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Gemeindebundpräsident<br />

und FAG-Verhandler<br />

in der Tat spät. Nach wochenlangem<br />

Ringen zwischen Bund, Ländern und<br />

Gemeinden hatte man sich in der<br />

Nacht zum National-<br />

«<br />

feiertag auf ein<br />

gemeinsames Paket<br />

geeinigt, das auch von<br />

den Hauptverhandlern<br />

unterschrieben worden<br />

war. Von Seiten der<br />

Länder waren dies der<br />

Wiener Vizebürgermeister<br />

Sepp Rieder und<br />

der Vorarlberger Lan-<br />

KOMMUNAL 9


Finanzausgleich<br />

Ein für die Gemeinden extrem wichtiges<br />

Thema ist die Siedlungswasserwirtschaft.<br />

Die Sicherung der Bundesmittel dafür<br />

wurde im Finanzausgleich grundsätzlich<br />

vereinbart.<br />

deshauptmann Herbert Sausgruber.<br />

Der Gemeindebund war mit Bgm.<br />

Mödlhammer und Gemeindebund-<br />

Vize Bernd Vögerle in die Verhandlungen<br />

eingebunden, der Städtebund<br />

entsandte den Salzburger Bürgermeister<br />

Heinz Schaden und den Grazer<br />

Bürgermeister Siegfried Nagl. Finanzminister<br />

Karl-Heinz Grasser und sein<br />

Staatssekretär Alfred Finz verhandelten<br />

für die Bundesseite.<br />

Einigung stand in Frage<br />

In der Nacht zum Nationalfeiertag<br />

kam also die lang erwartete Eini-<br />

»<br />

gung, die sich nur wenige Tage später<br />

als Trugschluss herausstellen sollte.<br />

Nach den entsprechenden Sitzungen<br />

der diversen Gremien stellte sich heraus,<br />

dass wichtige Verhandlungsparteien<br />

dem Ergebnis nun doch nicht<br />

zustimmen wollten. Einen „Keulenschlag<br />

der Enttäuschung“ nannte<br />

Mödlhammer den Bruch der erzielten<br />

10 KOMMUNAL<br />

Die Verhandlungen zum<br />

Finanzausgleich und Stabilitätspakt<br />

haben für die<br />

Gemeinden ein hervorragendes<br />

Ergebnis gebracht<br />

Bgm. Bernd Vögerle<br />

Gemeindebund-Vizepräsident und<br />

FAG-Verhandler<br />

Beim Auftakt zu den Verhandlungen im März (das Bild zeigt die erste Sitzung unter Vorsitz<br />

von Staatssekretär Finz) ahnte noch niemand, wie hart es diesmal zugehen würde.<br />

Im Hintergrund das Gemeindebund-Verhandlungsteam mit Präsident Mödlhammer,<br />

Finanzexperte Dietmar Pilz, Bgm. Hermann Kröll, 1. Vizepräsident, Bgm. Alfred Riedl (mit<br />

Brille), Bgm. Bernd Vögerle (verdeckt) und „General“ Robert Hink (rechts hinten).<br />

Einigung kurze Zeit später. Konkret<br />

stemmten sich SPÖ und die Regierungspartei<br />

FPÖ gegen die vereinbarten<br />

Maßnahmen im Gesundheitsbereich.<br />

Zähes Ringen um<br />

Gesundheitspaket<br />

Erneut ein Verhandlungsmarathon,<br />

dieses Mal zwischen Vertretern der<br />

politischen Parteien. Nächtelange Sitzungen,<br />

zähes Ringen um gemeinsame<br />

Vorschläge zur Finanzierung des<br />

Gesundheitspakets, zahlreiche Vertagungen.<br />

Tagelang<br />

waren keine Fortschritte<br />

sichtbar, keine der Parteien<br />

wollte von ihrer<br />

Position abweichen.<br />

Buchstäblich in letzter<br />

«<br />

Minute dann die Einigung.<br />

Mit moderaten<br />

Erhöhungen, einer<br />

Erhöhung der Tabaksteuer<br />

und Leistungseinschränkungen<br />

beim<br />

Brillenersatz ging das<br />

Gesundheitspaket durch<br />

und damit auch der gesamte Finanzausgleich.<br />

Alle Gemeinden<br />

bekommen mehr Geld<br />

„Die Einigung kam für die Gemeinden<br />

wirklich in allerletzter Minute“, so<br />

Mödlhammer. „Die Kommunen konnten<br />

bis dahin ihre Budgets für das kommende<br />

Jahr nicht erstellen und standen<br />

damit knapp vor der Katastrophe“, sagte<br />

der Gemeindebundpräsident in seiner<br />

Rede am <strong>Kommunal</strong>kongress des<br />

Gemeindebundes. „Ich bin froh, dass<br />

Die Finanzen der kleinen und<br />

finanzschwachen Gemeinden<br />

sind mit zusätzlichen mehr als<br />

340 Millionen Euro sichergestellt.<br />

Und mit der Installierung<br />

des einheitlichen Verteilungsschlüssels<br />

ist die größte<br />

Systemänderung der letzten<br />

Jahrzehnte gelungen.<br />

Bgm. Mag. Alfred Riedl<br />

Vorsitzender des Finanzausschusses des<br />

Österreichischen Gemeindebundes und Präsident<br />

des nö. Gemeindevertreterverbandes VP<br />

schwer wiegende Budget- und Planungsprobleme<br />

damit im letzten Augenblick<br />

abgewendet werden konnten.“ In<br />

Summe ist der Gemeindebund-Präsident<br />

mit dem Ergebnis für die Gemeinden<br />

zufrieden. „Alle Gemeinden bekommen<br />

mehr Geld, in Summe rund 100<br />

Millionen Euro jährlich mehr, damit ist<br />

die für die Wirtschaft wichtige Investitionstätigkeit<br />

der Kommunen gesichert.“<br />

Daniel Kosak<br />

«


Am Zustandekommen des vor allem für<br />

die Gemeinden bis 10.000 Einwohner<br />

erfreulichen Ergebnisses haben der Präsident<br />

des Österreichischen Gemeindebundes,<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

sowie der Vizepräsident Bgm. Bernd<br />

Vögerle großen Anteil, die unter Vorsitz<br />

von Bundesminister Karl-Heinz Grasser<br />

am Verhandlungstisch saßen.<br />

Die Schwerpunkte der Forderungen der<br />

österreichischen Gemeinden an den<br />

kommenden Finanzausgleich – diese<br />

wurden in einem gemeinsamen Papier<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

und des Österreichischen Städtebundes<br />

in die Finanzausgleichsverhandlungen<br />

eingebracht – waren zweifellos die<br />

Erhöhung der Gemeindefinanzmasse<br />

aus Bundesmittel, ein einheitlicher Verteilungsschlüssel<br />

für die gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben beziehungsweise<br />

für einige ausschließliche Bundesabgaben,<br />

zusätzliche Mittel für die Spitalsfinanzierung,Sicherung<br />

der Dotierung<br />

der Siedlungswasser-<br />

wirtschaft bzw. die<br />

Ermächtigung für privatrechtlicheVereinbarungen<br />

zur Verteilung<br />

von Gemeindeabgaben(<strong>Kommunal</strong>steuer<br />

– interkommunalerFinanzausgleich).<br />

Diese zentralen Forderungen<br />

und einige<br />

weitere nicht unwesentliche<br />

Änderungen<br />

wurden von den<br />

Finanzausgleichspartnern am 25. Oktober<br />

2004 paktiert.<br />

Das Maßnahmenpaket<br />

Die Finanzausgleichsperiode wurde<br />

einvernehmlich für vier Jahre festgesetzt<br />

und endet somit am 31.12.2008.<br />

Der abgestufte Bevölkerungsschlüssel:<br />

Der unterste Vervielfältiger beim<br />

abgestuften Bevölkerungsschlüssel<br />

(Gemeinden bis 10.000 Einwohner)<br />

wird von 1 1 /3 auf 1 1 /2 angehoben (die<br />

Einschleifregelung bleibt unberührt).<br />

Dies bewirkt eine Verschiebung der<br />

Finanzmasse von rund 114 Millionen<br />

Euro zu den Gemeinden bis 10.000<br />

Einwohner. Im Gegenzug wird der<br />

Sockelbetrag abgeschafft – dies bedeutet<br />

eine Gegenfinanzierung von rund<br />

53 Millionen Euro. Der Verlust von 61<br />

Millionen für die Gemeinden mit über<br />

10.000 Einwohnern<br />

wird aus Bundesmitteln<br />

ausgeglichen. Da<br />

der Bund sich bereit<br />

erklärt hat, jährlich<br />

100 Millionen Euro<br />

aus eigenen Mitteln<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

werden vereinbarungsgemäß<br />

die verbleibenden<br />

39 Millionen<br />

Euro zu gleichen<br />

Teilen zwischen Städten<br />

und Gemeinden<br />

unter 10.000 Einwohnern<br />

und über 10.000<br />

Einwohnern geteilt.<br />

Finanzausgleich<br />

Bund stärkt Gemeinden – jährlich zusätzlich 100 Millionen Euro<br />

Finanzausgleich bis<br />

2008 paktiert<br />

Trotz des knappen budgetären Spielraums des Bundes wurden nach schwierigen Verhandlungen<br />

der Finanzausgleichspartner die zentralen Forderungen der österreichischen<br />

Gemeinden an den künftigen Finanzausgleich mit dem Paktum zum FAG 2005<br />

erfüllt. KOMMUNAL bringt die Details.<br />

◆ Dietmar Pilz<br />

Die Anhebung des<br />

untersten Vervielfältiger<br />

beim abgestuften<br />

Bevölkerungsschlüssel<br />

von 1 1 /3 auf 1 1 /2 bewirkt<br />

eine Verschiebung der<br />

Finanzmasse von rund<br />

114 Millionen Euro zu<br />

den Gemeinden bis<br />

10.000 Einwohner.<br />

Gemeinden bis 10.000<br />

Einwohner<br />

Die Gemeinden bis 10.000 Einwohner<br />

erhalten somit jährlich zur Stärkung<br />

deren Finanzkraft zusätzliche Finanzmittel,<br />

und zwar 60,2 Millionen Euro,<br />

durch die Änderung beim abgestuften<br />

Schlüssel und durch die Abschaffung<br />

des Sockelbetrages.<br />

Zusätzlich<br />

stellt der Bund<br />

noch jeweils<br />

19,5 Millionen<br />

für die Gemeinden<br />

unter<br />

10.000 Einwohner<br />

und für die<br />

Gemeinden über<br />

10.000 Einwohner<br />

als Bedarfszuweisung<br />

zur<br />

Verfügung.<br />

Den Gemeinden<br />

über 10.000<br />

Einwohner werden<br />

die Verluste<br />

aus der Regelung<br />

abgestufter<br />

Bevölkerungsschlüssel/Sockelbetrag zur<br />

Gänze abgegolten. Zusätzlich erhalten<br />

die Gemeinden über 10.000 Einwohner<br />

ebenfalls 19,5 Millionen Euro aus Bundesmittel,<br />

deren Verteilung noch nicht<br />

endgültig fixiert ist.<br />

Die Länder<br />

Die Gemeinden<br />

bis 10.000 Einwohner<br />

erhalten durch<br />

die Änderung beim<br />

abgestuften Schlüssel<br />

und durch die<br />

Abschaffung des<br />

Sockelbetrages jährlich<br />

zusätzliche 60,2<br />

Millionen Euro.<br />

Infolge der Änderung beim abgestuften<br />

Bevölkerungsschlüssel erhalten die<br />

KOMMUNAL 11


Finanzausgleich<br />

Abgeltung der Verluste<br />

und zusätzliche Mittel<br />

Gemeinden über<br />

10.000 Einwohner<br />

Bgld + 74<br />

Ktn + 1.352<br />

Nö + 4.249<br />

Oö + 3.669<br />

Sbg + 1.288<br />

Stmk + 1.937<br />

Tirol + 1.070<br />

Vbg + 1.010<br />

Wien + 4.850<br />

Summe + 19.500<br />

Alle Beträge in 1000 Euro.<br />

Die angeführten Daten beruhen auf<br />

einer Städtebund-Variante.<br />

Bundesländer (außer Wien) in der so<br />

genannten „Oberverteilung“ Bedarfszuweisungsmittel,<br />

die sich auf die einzelnen<br />

Länder wie in unserer Grafik<br />

ersichtlich verteilen.<br />

Einheitlicher<br />

Verteilungsschlüssel<br />

Viele Reformen (Steuerreformen, Budgetbegleitgesetze<br />

etc.) haben zu einer<br />

Verschiebung des Gesamtabgabenertrages<br />

zugunsten des Bundes und zu<br />

Lasten der Länder und Gemeinden<br />

geführt, da der Bund seine steuerpolitischen<br />

Maßnahmen so ausgerichtet hat,<br />

dass er das Aufkommen<br />

bei<br />

jenen Abgaben,<br />

an denen er<br />

Nicht einbezogen<br />

in den einheitlichen<br />

Schlüssel werden die<br />

Werbeabgabe, die<br />

Grunderwerbssteuer<br />

und die Bodenwertabgabe,<br />

die durch den<br />

hohen Anteil der<br />

Gemeinden an diesen<br />

Abgaben wie Gemeindeanteile<br />

wirken.<br />

hoch beteiligt<br />

ist (vertikaler<br />

Finanzausgleich),entsprechend<br />

beeinflusst hat.<br />

Mit dem paktierteneinheitlichenVerteilungsschlüssel<br />

wurde nicht<br />

nur eine<br />

langjährige Forderung<br />

der<br />

Gemeinden<br />

erfüllt, sondern<br />

werden mit diesem<br />

einheitlichen Schlüssel auch dem<br />

„grauen Finanzausgleich“ gewisse<br />

Schranken gesetzt.<br />

Die Umrechnung auf den einheitlichen<br />

12 KOMMUNAL<br />

Die länderweise Verteilung<br />

der zusätzlichen Mittel<br />

Gemeinden bis<br />

10.000 Einwohner<br />

Bgld + 3.516<br />

Ktn + 7.225<br />

Nö + 17.540<br />

Oö + 16.484<br />

Sbg + 6.608<br />

Stmk + 15.185<br />

Tirol + 8.632<br />

Vbg + 4.492<br />

Summe + 79.681<br />

Alle Beträge in 1000 Euro<br />

Schlüssel wird auf Basis der Rechnungsabschlüsse<br />

2004 ertragsneutral<br />

vorgenommen. Folgende Abgaben<br />

unterliegen künftighin bei der vertikalen<br />

Verteilung dem einheitlichen Verteilungsschlüssel:<br />

Den bisherigen verbundenen Abgaben<br />

wie Einkommensteuer, Körperschaftssteuer,<br />

Umsatzsteuer, Schaumweinsteuer,<br />

Alkoholsteuer, Mineralölsteuer,<br />

Erbschafts- und Schenkungssteuer,<br />

KFZ-Steuer, motorbezogene Versicherungssteuer,<br />

Kunstförderungsbeitrag<br />

sowie den<br />

bisherigen ausschließlichen Bundesabgaben<br />

wie Tabaksteuer, Kapitalverkehrssteuer,<br />

Energieabgaben, Normverbrauchsabgabe,Versicherungssteuer,<br />

Konzessionsabgabe wird ein<br />

einheitlicher Verteilungsschlüssel<br />

zugeordnet.<br />

Nicht einbezogen in den einheitlichen<br />

Schlüssel werden die Werbeabgabe, die<br />

Grunderwerbssteuer und die Bodenwertabgabe,<br />

die durch den hohen<br />

Anteil der Gemeinden an diesen Abgaben<br />

wie Gemeindeanteile wirken.<br />

Die ertragsneutrale Umrechnung ergibt<br />

auf Basis der Ertragsanteil-Prognose<br />

2004 nachstehende vorläufige vertikale<br />

Verteilung:<br />

Bund 73,223 %<br />

Länder 15,196 %<br />

Gemeinden 11,581 %<br />

Die endgültige Schlüsselberechnung<br />

wird mit Verordnung des Bundesministers<br />

für Finanzen mit Ende des Jahres<br />

2005 verlautbart, wobei für das Jahr<br />

2005 im Rahmen der Zwischenabrechnung<br />

eine Rückaufrollung erfolgt. Da<br />

die Schlüsselumrechnung ertragsneutral<br />

vorgenommen wird, werden sich<br />

im Rahmen der Rückaufrollung keine<br />

Bedarfszuweisung<br />

Bedarfszuweisungsmittel<br />

Bgld + 694<br />

Ktn + 73<br />

Nö + 2.111<br />

Oö + 1.134<br />

Sbg + 80<br />

Stmk + 1.166<br />

Tirol + 715<br />

Vbg – 64<br />

Wien – 5.908<br />

Alle Beträge in 1000 Euro.<br />

signifikanten Differenzen ergeben.<br />

Ebenfalls als ertragsneutral wird auch<br />

die horizontale Verteilung (Ländertöpfe)<br />

berechnet und ebenfalls mit der<br />

Verordnung des Bundesministers kundgemacht.<br />

Die Transfers (exklusive<br />

Wohnbauförderung und der entsprechenden<br />

Bedarfszuweisungen) und<br />

diverse Vorwegabzüge werden ebenfalls<br />

ertragsneutral auf eine neue Basis<br />

umgestellt.<br />

Bedarfszuweisungen<br />

§ 12 FAG 2001<br />

Die Bedarfszuweisungen (12,7 % der<br />

ungekürzten Ertragsanteile - ausgenommen<br />

Werbeabgabeanteil) werden<br />

im § 12 FAG 2001 mit einem Klammerausdruck<br />

als „(zweckgebundene Landesmittel)“<br />

bezeichnet. Mit dem FAG<br />

2005 erfolgt eine ertragsneutrale<br />

Umbenennung in „(Gemeinde-Bedarfszuweisungen)“.<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

Die Dotierung (Barwertförderung) der<br />

Siedlungswasserwirtschaft wird auch<br />

für die kommende Finanzausgleichsperiode<br />

gesichert. Die im Rahmen der im<br />

Jahre 2003 durchgeführten Investitionskostenabschätzung<br />

für die aus der


Umsetzung des Wasserrechtes und insbesondere<br />

der Wasserrahmenrichtlinie<br />

resultierenden Investitionserfordernisse<br />

in der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft<br />

werden betragsmäßig im<br />

Umweltförderungsgesetz bzw. im FAG<br />

2005 berücksichtigt werden.<br />

Mit der Festlegung der Zusagerahmen<br />

für die Jahre 2005 bis 2008 wird die<br />

Kontinuität in der Siedlungswasserwirtschaftsförderung<br />

sichergestellt werden.<br />

Interkommunaler<br />

Finanzausgleich<br />

Mit dem FAG 2005 wird für die<br />

Gemeinden das Instrument einer<br />

öffentlich-rechtlichen interkommunalen<br />

Vereinbarung geschaffen, die es<br />

Gemeinden künftighin ermöglichen<br />

wird, das <strong>Kommunal</strong>steuermehraufkommen<br />

bei Betriebsansiedlungen auf<br />

die zum Beispiel an<br />

den Infrastrukturkosten<br />

beteiligten<br />

Gemeinden abwei-<br />

chend vom Verteilungssystem<br />

des<br />

<strong>Kommunal</strong>steuergesetzeszuzuweisen.<br />

Das den einzelnen<br />

beteiligten Gemeinden<br />

auf Basis der<br />

Vereinbarung<br />

Mit dem FAG<br />

2005 wird für die<br />

Gemeinden das<br />

Instrument einer<br />

öffentlich-rechtlicheninterkommunalen<br />

Vereinbarung<br />

geschaffen.<br />

zustehende <strong>Kommunal</strong>steuermehraufkommen<br />

erhöht dann bei jeder dieser<br />

beteiligten Gemeinden im Ausmaß<br />

ihres Anteils die Finanzkraft.<br />

Gemeindeabgaben<br />

◆ Die Parkometergebühren werden in<br />

den freien Beschlussrechtskatalog der<br />

Gemeinden aufgenommen werden. In<br />

Kraft treten soll diese Regelung jedoch<br />

erst ab 1.1.2006.<br />

◆ Die von den Gemeinden geforderte<br />

Lenkungsabgabe auf Handymasten<br />

wird in einer Arbeitsgruppe noch erörtert<br />

werden.<br />

Wohnbauförderung<br />

Die Mittel aus der Wohnbauförderung<br />

werden den Ländern in ungekürztem<br />

Ausmaß weiterhin zur Verfügung stehen.<br />

Die Mittel sollen verstärkt für<br />

Kyoto-Ziele Verwendung finden.<br />

Weiters werden die bisherigenWohnbauförderungsmittel<br />

entsprechend ihrer Ver-<br />

wendung umbenannt in<br />

„Investitionsbeitrag für Wohnbau,<br />

Umwelt und Infrastruktur“.<br />

Stabilitätspakt<br />

Die Finanzausgleichspartner<br />

vereinbarten im Rahmen des<br />

Finanzausgleich<br />

innerösterreichischenStabilitätspakts<br />

einen<br />

gesamtstaatlichenausgeglichenenHaushalt<br />

über den<br />

Konjunkturzyklus - also bis zum Jahr<br />

2008 gemäß den Regeln des ESVG 95<br />

zu erbringen.<br />

Der Beitrag der österreichischen<br />

Gemeinden wird wieder mit einem<br />

„Null-Defizit“ festgesetzt. Dies bedeutet<br />

faktisch für die österreichischen<br />

Gemeinden eine Fortschreibung ihrer<br />

Null-Defizitquote.<br />

Gesundheitsreform<br />

Die von den<br />

Gemeinden geforderte<br />

Lenkungsabgabe auf<br />

Handymasten wird in<br />

einer Arbeitsgruppe<br />

noch erörtert werden.<br />

Der Bund und die Ländervertreter werden<br />

im Rahmen der Gesundheitsreform<br />

noch über Maßnahmen zur Kostendämpfung<br />

bzw. zur Effizienzsteigerung<br />

beraten. Über die Bedeckung der<br />

zusätzlichen Dotierung für die Krankenanstalten<br />

(150 Mio. Euro jährlich<br />

für die Länder bzw. für die Sozialversicherungsträger)<br />

sind die Verhandlungen<br />

zum Zeitpunkt der Drucklegung<br />

noch nicht endgültig abgeschlossen.<br />

Nach der Kundmachung des FAG 2005<br />

werden die einzelnen Detailmaßnahmen<br />

in KOMMUNAL noch eingehender<br />

erläutert werden.<br />

KOMMUNAL 13


Finanzen<br />

Das Körperschaftsteueraufkommen<br />

ist noch rückläufig.<br />

Gegenüber dem Rückgang<br />

im ersten Halbjahr von -25,8<br />

Prozent ist auch hier eine<br />

Verbesserung festzustellen.<br />

Gute Zuwächse der Gemeindeertragsanteilvorschüsse<br />

Gemeinden verbuchen<br />

plus 2,1 Prozent<br />

In den ersten drei Quartalen 2004 hat sich der Abgabenerfolg des Bundes mit<br />

rund -0,9 Prozent (nach Bereinigung der abgeschafften Umsatzsteuer-Sondervorauszahlung)<br />

leicht rückläufig entwickelt. Die österreichischen Gemeinden können<br />

dem gegenüber eine Steigerung ihrer Ertragsanteile von +2,1 Prozent verbuchen.<br />

◆ Dietmar Pilz<br />

Die ungleichen Dynamiken sind vor<br />

allem auf die nicht identen Aufkommens-<br />

bzw. Zuteilungszeiträume<br />

zurückzuführen.<br />

An die österreichischen Gemeinden<br />

gelangten in den Monaten Jänner bis<br />

November 2004 5.483,1 Millionen<br />

Euro an Ertragsanteilvorschüssen<br />

einschließlich der Zwischenabrechnung<br />

2003, dem Getränkesteuerausgleich<br />

und dem Gemeindeanteil an<br />

◆ Dietmar Pilz ist Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

14 KOMMUNAL<br />

der Werbeabgabe zur Anweisung<br />

(Zuwachs gegenüber den Vergleichszeitraum<br />

2003 +2,1 Prozent).<br />

Der Abgabenerfolg des Bundes für die<br />

ersten drei Quartale 2004 ist mit<br />

38.957,8 Millionen Euro rein nominell<br />

um +4,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />

2003 gestiegen.<br />

Die Abschaffung der<br />

Umsatzsteuersondervorauszahlung<br />

mit<br />

Ende des Jahres 2003<br />

im Ausmaß von rund<br />

1,4 Mrd. Euro verwandelt<br />

den Zuwachs des<br />

Abgabenerfolges des<br />

Bundes in einen leichten<br />

Rückgang von -0,9<br />

Prozent. Die Ursache<br />

der negativen Abgabenentwicklung<br />

ist zum Teil konjunkturbedingt,<br />

zum Teil hausgemacht. Einerseits<br />

dämpft der schwache Privatkonsum<br />

das Umsatzsteueraufkommen,<br />

andererseits vermindern Maßnahmen<br />

der Konjunkturpakete I und II (insbesondere<br />

die Investitionszuwachsprä-<br />

Für das Jahr 2005<br />

wird für Österreich<br />

ein Zuwachs des BIP<br />

von 2,5 Prozent<br />

prognostiziert.<br />

mie) und die erste Etappe der Steuerreform<br />

2004 das Aufkommen der Einkommen-<br />

und Körperschaftsteuer.<br />

Negativen Einfluss auf die Abgabenentwicklung<br />

hat auch die Energieabgaberückvergütung<br />

(Rückgang des<br />

Aufkommens an Energieabgabe -10,1<br />

Prozent) und die relativ hohen<br />

Abzüge für das<br />

Gesundheits- und<br />

Sozialsystem (Steige-<br />

rung der Beilhilfen für<br />

das GSBG +9,8 Prozent).<br />

Die internationale<br />

Konjunktureinschätzung<br />

ist derzeit aber<br />

optimistisch, nicht<br />

zuletzt durch die<br />

Wachstumszunahme<br />

in USA, Osteuropa und Asien. Als Risikofaktoren<br />

sind aber die steigenden<br />

Ölpreise sowie der Euro/Dollarwechselkurs<br />

zu nennen.<br />

Für das Jahr 2005 wird für Österreich<br />

ein Zuwachs des BIP von 2,.5 Prozent<br />

prognostiziert.


Abgabenerfolg der aufkommensstärksten gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben<br />

Gegenüberstellung der Monatserfolge zweier Finanzjahre<br />

Abgabenart 2003<br />

Jänner –<br />

September<br />

2004<br />

Jänner –<br />

September<br />

+/-<br />

%<br />

Gemeindeanteil<br />

FAG in %<br />

Einkommensteuer 1.498,6 1.540,2 2,8 13,168 1)<br />

Körperschaftsteuer 2.661,1 2.456,3 -7,7 13,168 1)<br />

Lohnsteuer 12.302,0 12.524,1 1,8 13,168 1)<br />

KESt I 377,1 429,9 14,0 13,168 1)<br />

KESt II 484,4 452,8 -6,5 20,000<br />

Umsatzsteuer 12.052,4 13.497,2 12,0 14.222 2)<br />

Biersteuer 149,9 145,8 -2,7 18,939<br />

Alkoholsteuer 88,0 91,3 3,7 19,936<br />

Mineralölssteuer 2.183,2 2.473,2 8,7 2,134<br />

Grunderwerbsteuer 340,0 383,1 12,7 96,000<br />

Werbeabgabe 64,9 71,3 9,9 86,917<br />

Alle Beträge in Millionen Euro<br />

1) Verteilungsschlüssel für 2002 bis 2004<br />

2) Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer wurde ab 1.1.2001 mit 14,222 % festgesetzt (bisher<br />

12,371 %). Die Differenz entspricht dem Aufkommen für die Getränkeabgabeausgleichsregelung.<br />

Ertragsanteilvorschüsse der<br />

Gemeinden (§ 13 FAG 2001) 3)<br />

Einkommenssteuer: Aufkommen: 1.540,2<br />

Millionen Euro: Zuwachs +2,8 Prozent<br />

Die noch nicht einsetzende Konjunktur mit<br />

den Maßnahmen des Bundes (z.B. die Konjunkturpakete,<br />

insbesondere die Investitionszuwachsprämie)<br />

schwächen die Entwicklung<br />

der Einkommensteuer. Ob im moderaten<br />

Zuwachs von 2,8 Prozent bereits ein Trend<br />

abgelesen werden kann, bleibt abzuwarten.<br />

Körperschaftsteuer: Aufkommen: 2.456,3<br />

Millionen Euro: Rückgang -7,7 Prozent<br />

Das Körperschaftsteueraufkommen ist noch<br />

rückläufig. Gegenüber dem Rückgang im<br />

ersten Halbjahr von -25,8 Prozent ist auch<br />

hier ein positiver Trend festzustellen. Möglicherweise<br />

beeinflusst die bei den Kapitalgesellschaften<br />

stärker in Anspruch genommene<br />

Investitionszuwachsprämie die Aufkommensentwicklung.<br />

Lohnsteuer: Aufkommen: 12.524,1 Millionen<br />

Euro: Zuwachs +1,8 Prozent<br />

Januar bis Januar bis %<br />

September September<br />

2003 2004<br />

Burgenland 141,3 145,3 2,87<br />

Kärnten 347,0 353,8 1,98<br />

Niederösterreich 884,6 901,3 1,89<br />

Oberösterreich 844,1 861,7 2,08<br />

Salzburg 370,3 378,0 2,10<br />

Steiermark 689,3 697,6 1,21<br />

Tirol 460,2 473,1 2,81<br />

Vorarlberg 252,2 256,1 1,51<br />

Wien 1.380,5 1.416,2 2,59<br />

Summe 5.369,50 5.483,1 2,12<br />

Erläuterungen zum Abgabenerfolg Jänner bis September 2004<br />

Das Aufkommen an Lohnsteuer liegt leicht<br />

unter den Prognosen bzw. unter dem Bundesvoranschlag.<br />

KESt I: Aufkommen: 429,9 Millionen Euro:<br />

Zuwachs +14,0 Prozent<br />

Das Aufkommen ist vom Ausschüttungsverhalten<br />

der Kapitalgesellschaften abhängig und<br />

hat daher unterjährig keine Aussagekraft.<br />

KEST II: Aufkommen: 452,8 Millionen<br />

Euro: Rückgang -6,5 Prozent<br />

Das derzeit international historisch niedrige<br />

Zinsniveau drückt das Aufkommen der KESt II.<br />

Umsatzsteuer: Aufkommen: 13.497,2 Millionen<br />

Euro: Zuwachs +12,0 Prozent<br />

Dieser Zuwachs ist um die Umsatzsteuersondervorauszahlung,<br />

die mit Ende des Jahres<br />

2003 als eine der Maßnahmen der 1. Etappe<br />

der Steuerreform 2004 abgeschafft wurde, im<br />

Ausmaß von rund 1,4 Milliarden Euro zu<br />

bereinigen. Tatsächlich ist bei der Entwicklung<br />

Finanzen<br />

Abgabenerfolg des Bundes<br />

ausschließliche und gemeinschaftliche<br />

Bundesabgaben §§ 8 und 9 FAG 2001<br />

Jänner bis September<br />

2003 2004 +/- %<br />

37.189,5 38.957,8 4,8<br />

Beitrag Europäische Union<br />

Überweisung Jänner bis September<br />

2003 2004 +/- %<br />

1.453,5 1.802,2 24,0<br />

3) Mit dem Aufkommen<br />

der gemeinschaftlichenBundesabgaben<br />

für den September<br />

2004 ergeben<br />

sich nach § 13 FAG<br />

2001 die Gemeindeertragsanteilvorschüsse<br />

für Jänner<br />

bis November 2004.<br />

Alle Beträge in<br />

Millionen Euro<br />

der Umatzsteuer ein Rückgang von etwa -0,9<br />

Prozent festzustellen. Eine der Ursachen des<br />

Umsatzsteuerrückganges ist der schwache Privatkonsum.<br />

Grunderwerbsteuer: Aufkommen: 383,1<br />

Millionen Euro: Zuwachs +12,7 Prozent<br />

Das Grunderwerbsteueraufkommen hat sich<br />

im Vergleich zu den Vorjahren weiterhin stabilisiert<br />

und weist bereits durchaus zufrieden stellende<br />

Zuwächse – vor allem im Hinblick auf<br />

die Gemeindebeteiligung von 96 Prozent - auf.<br />

EU-Beitrag: Von den Gebietskörperschaften<br />

wurden für den EU-Beitrag in den Monaten<br />

Jänner bis September 2004 1.802,2 Millionen<br />

Euro aufgebracht.<br />

Die Höhe der Überweisung bestimmt sich<br />

durch die von der EU abberufenen Mittel bei<br />

einem beim BMfF eingerichteten Konto (dieses<br />

wird gespeist von Bund, Ländern und<br />

Gemeinden in Höhe des im FAG 2001 paktierten<br />

Beitragsanteils).<br />

KOMMUNAL 15


<strong>Kommunal</strong>net<br />

Die Partner von <strong>Kommunal</strong>net: Anton Steinringer von Telekom Austria, Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

„Gemeindeminister“ Dr. Ernst Strasser, Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der <strong>Kommunal</strong>kredit Austria<br />

und Mag. Erhard Schmidt vom Bundesrechenzentrum präsentierten die E-Government Plattform www.kommunalnet.at<br />

<strong>Kommunal</strong>net: Start in eine europaweit einzigartige Zukunft<br />

Enormes Potential<br />

für jede Gemeinde<br />

Mit Freude und merklich auch mit Stolz präsentierten am 8. November der Österreichische<br />

Gemeindebund und seine Partner mit kommunalnet.at der Öffentlichkeit ihre<br />

europaweit einzigartige Internet-Plattform für alle österreichischen Gemeinden.<br />

Die Bedeutung von kommunalnet.at für<br />

die österreichischen Gemeinden, aber<br />

auch für deren Bürger, wurde von allen<br />

Beteiligten an<br />

der Präsentation<br />

in hohem<br />

Ausmaß<br />

gewürdigt.<br />

„Gemeindeminister“<br />

Ernst Strasser<br />

bedankte sich<br />

beim Österreichischen<br />

»<br />

Gemeinde-<br />

Endlich gleiche<br />

bund für die<br />

Schaffung<br />

Voraussetzungen<br />

«<br />

dieser Platt-<br />

für alle Gemeinden. form, „mit<br />

der zum<br />

Helmut Mödlhammer<br />

ersten Mal<br />

Gemeindebundpräsident<br />

alle Informationen<br />

für<br />

jede Gemeinde gebündelt zur Verfügung<br />

stehen.“ Er verwies auf die Wichtigkeit<br />

der Gemeinden als „erste<br />

Andockstellen“ für den Bürger und<br />

zeigte sich überzeugt, dass mit kommu-<br />

16 KOMMUNAL<br />

nalnet.at durch Kostenersparnis für die<br />

Kommunen und Effizienz- und<br />

Geschwindigkeitssteigerung in den Verwaltungsabläufen<br />

das Service für den<br />

Bürger erhöht wird.<br />

Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer skizzierte das enorme<br />

Potential, das für jede Gemeinde in<br />

kommunalnet.at steckt. Durch die<br />

Schaffung dieser Plattform sei es nunmehr<br />

jeder Gemeinde unabhängig von<br />

ihrer Größe und der<br />

damit verbundenen<br />

finanziellen Basis möglich,<br />

einfach und rasch<br />

Zugang zu allen gemeinderelevantenInformationen<br />

zu erhalten. Auch<br />

wenn keinerlei Verpflichtung<br />

bestünde, an kommunalnet.atteilzunehmen,<br />

ist Mödlhammer<br />

sicher, dass jede<br />

Gemeinde erkennen<br />

wird, wie unverzichtbar<br />

kommunalnet.at für eine<br />

moderne Verwaltung sei.<br />

Er betonte, dass mit<br />

Mit einer<br />

Flächendeckung von<br />

Breitbandanbindung<br />

von österreichweit<br />

86 Prozent hat Telekom<br />

Austria wesentlichen<br />

Anteil daran,<br />

dass die Daten rasch<br />

und sicher fließen<br />

können.<br />

kommunalnet.at nun für alle Gemeinden<br />

die gleichen Voraussetzungen<br />

geschaffen seien. Und das bei sehr<br />

geringen Kosten weniger als 50 Euro<br />

pro Gemeinde und Monat.<br />

Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor<br />

und Vorstandsvorsitzender der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria, wichtiger Finanzpartner<br />

nicht nur bei diesem gemeinsamen<br />

Projekt, berichtete vom großen Interesse,<br />

den kommunalnet.at in ganz<br />

Europa bereits vor seinem<br />

Start hervorgerufen<br />

habe. Mit kommunalnet.at<br />

sei ein inter-<br />

national herzeigbares,<br />

vorbildhaftes System<br />

geschaffen worden,<br />

das nicht nur in<br />

Europa, sondern auch<br />

in Kanada und Russland<br />

Interessenten<br />

gefunden habe.<br />

„Österreichs Gemeinden<br />

sind nun erfolgreicher<br />

Vorreiter in der<br />

Verwaltung.“ Schon<br />

jetzt sieht Platzer


Funktionen von www,kommunalnet.at<br />

Die Startseiten von <strong>Kommunal</strong>net<br />

sind auf das einzelne<br />

Bundesland abgestimmt. Alle<br />

beginnen mit dem jeweiligen<br />

Landeswappen und einem<br />

Begrüßungswort des Präsidenten<br />

des jeweiligen Landesverbandes<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes. Und<br />

natürlich führt ein Link direkt<br />

zu der Homepage des Verbandes,<br />

wie links anhand<br />

Vorarlbergs demonstriert.<br />

kommunalnet.at ist eine gemeinsame<br />

Plattform des Österreichischen Gemeindebundes,<br />

seiner Landesverbände und<br />

der <strong>Kommunal</strong>kredit Austria. Realisiert<br />

in Kooperation mit der Bundesrechenzentrum<br />

IT-Solutions GmbH<br />

(BIT-S) und Telekom Austria AG.<br />

Ziel von kommunalnet.at ist es,<br />

Österreichs Gemeinden kostengünstig<br />

den Einstieg ins E-Government zu<br />

ermöglichen und darüber hinaus die<br />

interkommunale Zusammenarbeit zu<br />

erleichtern: über gebündelte Information,<br />

direkte Kommunikation und Interaktion zwischen<br />

Gemeinden, Bund und Ländern sowie<br />

Produkt- und Serviceleistungen von Unternehmen.<br />

Zahlreiche nützliche Anwendungen stehen den Gemeinden über <strong>Kommunal</strong>net<br />

gebündelt zur Verfügung. Beispielsweise ist es nur ein Klick zur Grundstücksdatenbank.<br />

<strong>Kommunal</strong>net<br />

einen enormen Gewinn an Effizienz für<br />

die Verwaltungsabläufe in den Gemeinden.<br />

Zudem könne das System beispielsweise<br />

in Katastrophenfällen rasch<br />

für Rettung und Feuerwehr freigeschalten<br />

werden und so als zentrale Kommunikationsplattform<br />

zur raschen Hilfe für<br />

die Bevölkerung genutzt werden.<br />

Mag. Erhard Schmidt vom Bundesrechenzentrum,<br />

dessen Tochterfirma BIT-S<br />

GmbH für die störungsfreie Nutzung<br />

der Technik von kommunalnet.at verantwortlich<br />

zeichnet, berichtete von der<br />

großen Akzeptanz unter den Bürgermeistern<br />

an den seit 15. September freigeschaltenen<br />

Diensten von kommunalnet.at:<br />

„<strong>Kommunal</strong>net ist ein Meilen-<br />

»<br />

Österreichs<br />

Gemeinden sind<br />

nun erfolgreicher<br />

Vorreiter in der<br />

Verwaltung.<br />

Reinhard Platzer<br />

Generaldirektor der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit Austria<br />

stein in der Zukunft des eGovernments<br />

und trägt sehr positiv zum guten Ranking<br />

Österreichs in Europa bei. Wir<br />

vom Bundesrechenzentrum sind stolz,<br />

dass wir unser Know-how für dieses<br />

Projekt zur<br />

Verfügung stellen<br />

dürfen.“<br />

Als weiterer<br />

wichtiger Partner<br />

von kommunalnet.at<br />

unterstrich<br />

Anton Steinringer<br />

von<br />

Telekom Austria<br />

die Wichtigkeit<br />

von<br />

„nachhaltiger<br />

und breiter<br />

Anbindung an<br />

das Internet“.<br />

«<br />

» <strong>Kommunal</strong>net ist<br />

ein Meilenstein in<br />

der Zukunft des<br />

eGovernments und<br />

trägt sehr positiv<br />

zum guten Ranking<br />

Österreichs in<br />

Europa bei.<br />

Erhard Schmidt<br />

Bundesrechenzentrum<br />

Mit einer Flächendeckung von Breitbandanbindung<br />

von österreichweit 86<br />

Prozent hat Telekom Austria wesentlichen<br />

Anteil daran, dass die Daten rasch<br />

und sicher fließen können. Zum Thema<br />

Sicherheit strich Steinringer die<br />

Bemühungen der Telekom Austria um<br />

die digitale Signatur heraus, mit deren<br />

Hilfe Amtswege gesichert erfolgen können<br />

und der Datenaustausch von Dokumenten<br />

mit 100-prozentiger Sicherheit<br />

möglich sei.<br />

Walter Grossmann<br />

KOMMUNAL 17<br />

«


Recht & Verwaltung<br />

Adress-GWR-Online: eine Meldeschiene für die Zukunft<br />

Registerzählung löst<br />

Volkszählung ab<br />

Am 22. November 2004 nimmt das Adress-GWR-Online, die Gesamtösterreichische<br />

Lösung für Bund, Länder und Gemeinden, den Vollbetrieb auf. Seit 8. November steht<br />

den Gemeinden das System im Testbetrieb zur Verfügung. KOMMUNAL stellt das System<br />

mit seinen vielfältigen Möglichkeiten vor.<br />

◆ Dr. Norbert Rainer<br />

Was ist das Adress-GWR-Online?<br />

Das Adress-GWR-Online ist eine<br />

moderne Internet-Meldeschiene, die<br />

von der Statistik Austria in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesamt für Eichund<br />

Vermessungswesen entwickelt<br />

wurde und die es den Gemeinden<br />

ermöglicht, zwei getrennte Register in<br />

einem Arbeitsschritt zu warten:<br />

◆ das vom Bundesamt für Eich- und<br />

Vermessungswesen geführte Adressregister<br />

(AR) sowie<br />

◆ das bei der Statistik Austria eingerichtete<br />

Gebäude- und Wohnungsregister<br />

(GWR).<br />

Die gesetzliche Grundlage für das<br />

Adress-GWR-Online bilden einerseits<br />

das Vermessungsgesetz (§ 44) und<br />

andererseits das Gebäude- und Wohnungsregistergesetz<br />

(§ 5), BGBl. I Nr.<br />

9/2004.<br />

Das Adressregister enthält einen österreichweiten<br />

authentischen Adressbestand<br />

mit einheitlichem Aufbau, der –<br />

◆ Hofrat Dr. Norbert Rainer ist Leiter<br />

der Abteilung Register, Klassifikationen<br />

und Methodik in der Statistik Austria<br />

18 KOMMUNAL<br />

im Sinne von E-Government – sowohl<br />

eine wichtige Grundlage für die<br />

gesamte Verwaltung darstellt als auch<br />

von der Wirtschaft und der allgemeinen<br />

Öffentlichkeit genutzt<br />

werden kann. Das<br />

Gebäude- und Wohnungs-<br />

register enthält darüber<br />

hinaus Strukturdaten von<br />

Gebäuden-, Wohnungen<br />

und anderen Nutzungseinheiten<br />

sowie die Adressen<br />

der Wohnungen und anderen<br />

Nutzungseinheiten.<br />

Da das Adressregister im<br />

Gegensatz zum Gebäudeund<br />

Wohnungsregister<br />

öffentlich zugänglich ist,<br />

sind aufgrund der unterschiedlichen<br />

Zugriffsrechte<br />

beide Register getrennt zu<br />

führen. Die Gemeinden haben Daten,<br />

die in beide Register fließen, jedoch<br />

nur einmal über die gemeinsame Meldeschiene<br />

„Adress-GWR-Online“ zu<br />

erfassen. Diese gemeinsame Meldeschiene<br />

dient nicht nur der Entlastung<br />

der Gemeinden, sondern sie stellt auch<br />

sicher, dass Adressen von Gebäuden<br />

konsistent mit den Strukturdaten der<br />

Gebäude geführt werden können.<br />

Zugang zum<br />

Adress-GWR-Online<br />

Einer Gemeinde stehen zwei Möglichkeiten<br />

zur Verfügung mit dem Adress-<br />

GWR-Online zu arbeiten:<br />

◆ Die Adressen und Gebäudedaten<br />

können direkt über die HTML-Oberfläche<br />

des Adress-GWR-Online in die<br />

Register einpflegt werden.<br />

◆ Eine spezielle XML-Schnittstelle<br />

ermöglicht es die<br />

Register auch<br />

über individuelle<br />

Das Adressregister<br />

enthält einen österreichweiten<br />

authentischen<br />

Adressbestand mit<br />

einheitlichem Aufbau,<br />

der eine wichtige Grundlage<br />

für die gesamte<br />

Verwaltung darstellt.<br />

Gemeindsoftware<br />

zu warten.<br />

Der Zugang zum<br />

Adress-GWR-<br />

Online erfolgt in<br />

beiden Fällen<br />

über das Portal<br />

Austria. Ein<br />

kostenloser<br />

Zugang zu diesem<br />

Portal wird<br />

allen Gemeinden<br />

für die Benutzung<br />

dieser Meldeschiene von der Statistik<br />

Austria zur Verfügung gestellt.<br />

Abläufe im Adress-GWR<br />

Auch wenn großer Wert darauf gelegt<br />

wurde, die Bedienung des Adress-<br />

GWR-Online für die Gemeinden so einfach<br />

wie nur möglich zu gestalten, laufen<br />

im Hintergrund und unbemerkt<br />

von den Benutzern eine ganze Reihe<br />

weiterer Prozesse ab.<br />

So besteht die Möglichkeit Geocodierungen<br />

vorzunehmen. Eine vom Bundesamt<br />

für Eich- und Vermessungswesen<br />

entwickelte Software („Geocodierungsclient“),<br />

die innerhalb der Applikation<br />

aufgerufen werden kann,<br />

ermöglicht es unentgeltlich Geokoordi-


Schematische Überblicke über das Adress-GWR-Online<br />

Ablaufschema Adresseingabe<br />

Bevor eine Adresse oder ein Gebäude in den Registern verspeichert werden kann,<br />

erfolgt eine automatische Prüfung der Eingaben (z.B. Grundstücksnummer, …)<br />

in der Digitalen Katastralmappe. Wenn diese Prüfung positiv verläuft, gehen die<br />

Daten in das Adressregister (AR) und das Gebäude- und Wohnungsregister (GWR)<br />

über. Alle 30 Sekunden erfolgt auch eine Weitergabe der neuen oder geänderten<br />

Adressen an das Zentrale Melderegister II (ZMR II). Natürlich stehen den Gemeinden<br />

alle Änderungen und Ergänzungen des Bestandes sofort zur Verfügung.<br />

Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten des GWR<br />

Durch die Einführung des Adress-GWR-Online ergeben sich für die Gemeinden<br />

zahlreiche Nutzen und Vorteile. So können unter anderem die Gemeinden mittels<br />

Adress-GWR-Online alle bundesgesetzlichen Meldeverpflichtungen betreffend<br />

der Adressdaten erfüllen. Und Gemeindeinterne Registerauswertungen können<br />

von den Gemeinden selbst vorgenommen werden und durch die Koppelung<br />

GWR - Zentrales Melderegister II (ZMR II) wird die Qualität der Meldeadressen<br />

verbessert.<br />

Recht & Verwaltung<br />

naten für jede Adresse und jedes<br />

Gebäude zu bestimmen. Außerdem<br />

können die Adressen und Gebäude<br />

Grundstücken zugeordnet werden. Im<br />

Hintergrund dieser Geocodierung stehen<br />

die Digitale<br />

Katastralmappe<br />

(DKM) und die<br />

Grundstücksdatenbank<br />

(GDB).<br />

Bevor eine<br />

Adresse oder ein<br />

Gebäude in den<br />

Registern verspeichert<br />

werden<br />

kann, erfolgt eine<br />

automatische<br />

Prüfung der Eingaben<br />

(z.B.<br />

Grundstücksnummer,<br />

…) in der<br />

Digitalen Katastralmappe.<br />

Wenn<br />

Den Gemeinden<br />

steht jederzeit<br />

der tagesaktuelle<br />

Stand an Gebäuden<br />

und Wohnungen<br />

innerhalb des<br />

eigenen Gemeindegebietes<br />

zur<br />

Verfügung.<br />

diese Prüfung positiv verläuft, gehen<br />

die Daten in das Adressregister (AR)<br />

und das Gebäude- und Wohnungsregister<br />

(GWR) über. Alle 30 Sekunden<br />

erfolgt auch eine Weitergabe der neuen<br />

oder geänderten Adressen an das Zentrale<br />

Melderegister II (ZMR II). Natürlich<br />

stehen den Gemeinden alle Änderungen<br />

und Ergänzungen des Bestandes<br />

sofort zur Verfügung.<br />

GWR im Zentrum vielfältigster<br />

Anforderungen<br />

Das Gebäude- und Wohnungsregister<br />

als eines der zentralen Register im Rahmen<br />

zukünftiger E-Government Prozesse<br />

ist die Basis für eine Reihe verschiedenster<br />

Anforderungen:<br />

◆ Die bisherige Wohnbaustatistik, in<br />

der nur Gebäude mit Wohnungen<br />

eine Rolle spielten, wird durch eine<br />

Baumaßnahmenstatistik abgelöst,<br />

die auch neu errichtete Gebäude<br />

ohne Wohnungen berücksichtigt.<br />

◆ Verpflichtende Meldungen an die EU<br />

bezüglich der aktuellen Baumaßnahmen<br />

können direkt aus dem Register<br />

abgeleitet werden.<br />

◆ Den Gemeinden steht jederzeit der<br />

tagesaktuelle Stand an Gebäuden<br />

und Wohnungen innerhalb des eigenen<br />

Gemeindegebietes zur Verfügung.<br />

Zusätzliche gemeindespezifische<br />

Merkmale können von den<br />

Gemeinden in das Register eingepflegt<br />

und für interne Verwaltungszwecke<br />

genützt werden.<br />

◆ Die Statistik Austria nützt das<br />

Gebäude- und Wohnungsregister für<br />

die Erstellung von Gebäude- und<br />

Wohnungsstatistiken, die der politi-<br />

KOMMUNAL 19


Recht & Verwaltung<br />

schen Entscheidungsfindung, der<br />

Raumplanung, etc. dienen.<br />

◆ Die Klassifikation der Gebäude, die<br />

im Gebäude- und Wohnungsregister<br />

vorgenommen wird, wird dem<br />

Adressregister übermittelt.<br />

◆ Es besteht eine direkte Beziehung<br />

zwischen dem Gebäude- und Wohnungsregister<br />

und dem Meldewesen<br />

(Wohnungsadresse).<br />

Das GWR im Zentrum verschiedenster<br />

Nutzungen<br />

Nutzen und Vorteile:<br />

Durch die Einführung des Adress-GWR-<br />

Online ergeben sich für die Gemeinden<br />

zahlreiche Nutzen und Vorteile:<br />

◆ Die Gemeinden erfüllen mittels<br />

Adress-GWR-Online alle bundesgesetzlichen<br />

Meldeverpflichtungen<br />

betreffend der Adressdaten.<br />

◆ Durch die laufende Wartung des<br />

Adress-, GebäudeundWohnungsbestandes<br />

werden<br />

aufwändige Voll-<br />

erhebungen (wie<br />

z.B. zuletzt die<br />

Gebäude- und<br />

Wohnungszählung<br />

2001), die<br />

bisher von den<br />

Gemeinden<br />

durchgeführt wurden,<br />

abgelöst.<br />

◆ Die Erfassung der<br />

Baumaßnahmenmeldungen<br />

erfolgt nur mehr<br />

elektronisch über<br />

das Adress-GWR-<br />

Online.<br />

◆ Gemeindeinterne<br />

Registerauswertungen können von<br />

den Gemeinden selbst vorgenommen<br />

werden.<br />

◆ Durch die Koppelung GWR – Zentrales<br />

Melderegister II (ZMR II) wird<br />

die Qualität der Meldeadressen verbessert.<br />

Erstbefüllung der Register.<br />

Zum Zeitpunkt des Echtbetriebes des<br />

Adress-GWR-Online werden die<br />

Gemeinden keine leeren Register vorfinden,<br />

welche zur Gänze neu befüllt<br />

werden müssen, sondern vielmehr<br />

Register, die so gut es eben möglich<br />

war, mit Daten vorbefüllt sind.<br />

Die Erstbefüllung des Adressregisters<br />

besteht im Wesentlichen aus dem<br />

Adressteil des bisher von der Statistik<br />

Austria geführten Gebäuderegisters<br />

und der darin enthaltenen Kennziffern<br />

20 KOMMUNAL<br />

(z.B. Ortschaftskennziffer,Adresscode,<br />

…). Dieser<br />

Bestand wurde<br />

mit den Adressen<br />

des Bundesamts<br />

für Eich- und Vermessungswesen<br />

abgeglichen und<br />

um die dort vorhandenen<br />

GIS-<br />

Koordinaten<br />

sowie die Grundstücksnummern<br />

erweitert. Ferner<br />

wurden – soweit<br />

vorhanden – die<br />

Zum Zeitpunkt des<br />

Echtbetriebes des<br />

Adress-GWR-Online<br />

werden die Gemeinden<br />

keine leeren Register<br />

vorfinden, sondern<br />

vielmehr solche, die so<br />

gut es eben möglich<br />

war, mit Daten<br />

vorbefüllt sind.<br />

Im Adress-GWR-<br />

Online werden<br />

erstmalig auch die<br />

Adressen von<br />

Nutzungseinheiten<br />

(z.B. Wohnungen,<br />

Geschäftslokale,<br />

Arztpraxen, …)<br />

geführt.<br />

Adressen der sonstigen Baulichkeiten<br />

in die Erstbefüllungsdaten aufgenommen.<br />

Im Adress-GWR-Online werden<br />

erstmalig auch die Adressen von Nutzungseinheiten<br />

(z.B. Wohnungen,<br />

Geschäftslokale, Arztpraxen, …)<br />

geführt. Da dies auch in Zusammenhang<br />

mit dem Meldewesen<br />

von unmittelbarer<br />

Bedeutung ist, wurden<br />

im Vorfeld Abglei-<br />

che mit dem Bestand<br />

des Zentralen Melderegisters<br />

durchgeführt.<br />

Die Erstbefüllung des<br />

Gebäude- und Wohnungsregisters<br />

mit<br />

Gebäuden und Nutzungseinheiten<br />

wurde<br />

vor allem aufgrund der<br />

Angaben bei der<br />

Gebäude- und Wohnungszählung<br />

2001<br />

(GWZ 2001) sowie der<br />

bisherigen Wohnbaustatistik<br />

vorgenommen.<br />

Mit dem Adress-GWR-<br />

Online auf dem Weg in die Zukunft.<br />

In einem Ministerratsbeschluss vom 27.<br />

Juni 2000 wurde festgelegt, dass die<br />

Großzählung 2001 die letzte traditionelle<br />

Großzählung in Österreich gewesen<br />

sein sollte. Zukünftig sollen Zählungen<br />

dieser Art durch Registerzählungen<br />

ersetzt werden.<br />

Dieser Beschluss ist durch folgende<br />

Gründe motiviert:<br />

◆ Hohe Kosten der bisherigen<br />

Großzählungen<br />

◆ Unverhältnismäßig hohe Belastung<br />

für Gemeinden und Bürger<br />

◆ Zeitaufwändige Aufbereitung der<br />

Daten und damit verbunden späte<br />

Verfügbarkeit der Ergebnisse<br />

◆ Zeitgemäße Internetanwendungen<br />

ersetzen Papierfragebogen<br />

◆ Verfügbarkeit von Daten in verschiedenen<br />

administrativen Registern<br />

◆ Verkürzung der bisherigen 10-<br />

Jahres Intervalle wäre viel zu<br />

teuer<br />

Die Statistik Austria arbeitet<br />

derzeit mit Priorität an der<br />

Umsetzung der im Ministerratsbeschluss<br />

geforderten Umstellung<br />

auf künftige Registerzählungen.<br />

Eine wesentliche Basis<br />

hierfür ist die Errichtung eines<br />

modernen Gebäude- und Wohnungsregisters.<br />

Die Statistik<br />

Austria ist überzeugt, dass dieses<br />

Register nicht nur den Registerzählungen<br />

dienen wird, sondern<br />

dass bereits vorweg die<br />

Gemeinden vielfachen Nutzen daraus<br />

ziehen werden.<br />

Unterstützungsmaßnahmen<br />

der Statistik Austria<br />

Schulungsversion<br />

erhältlich<br />

Zur Unterstützung der Gemeinden<br />

wurde von der Statistik Austria<br />

bereits eine eigene Hotline<br />

eingerichtet. Unter der Wiener<br />

Telefonnummer 01-71128-7900<br />

beantworten speziell geschulte<br />

Mitarbeiter der Statistik Austria<br />

den Gemeinden von Montag bis<br />

Freitag zwischen 7.00 und 16.00<br />

Uhr Fragen das Adress-GWR-<br />

Online betreffend.<br />

Darüber hinaus stellt die Statistik<br />

Austria eine Schulungsapplikation<br />

zur Verfügung, welche eine<br />

Spiegelung des Echtdatenbestandes<br />

der jeweiligen Gemeinden<br />

enthält und dieselben Funktionalitäten<br />

bietet wie die eigentliche<br />

Applikation. Die Schulungsversion<br />

ermöglicht es, Arbeitsschritte<br />

zunächst auszuprobieren, ohne<br />

dass die dort geänderten Daten in<br />

den tatsächlichen Bestand des<br />

Adressregisters bzw. Gebäudeund<br />

Wohnungsregisters aufgenommen<br />

werden. In der Applikation<br />

selbst sind Hilfetexte zu den<br />

einzelnen Merkmalen enthalten.<br />

Weiters bietet die Statistik Austria<br />

unter www.statistik.at/adressgwr-online<br />

allgemeine Informationen<br />

über das Projekt sowie<br />

zahlreiche Arbeitsunterlagen<br />

(Benutzerhandbuch, Merkmalskatalog,<br />

etc.) für die Gemeinden an.


Das Bundesvergabegesetz 2002 in den Gemeinden<br />

Die Geltung der materiellen Bestimmungen<br />

des BVergG 2002 für Landesund<br />

Bundesbeschaffungen ist das<br />

Ergebnis langer Diskussionen um die<br />

Vereinheitlichung des Vergaberechts,<br />

dem Recht der Vergabe öffentlicher<br />

Aufträge.<br />

Vergaberechtsschutz neu<br />

– 9 Landesgesetze<br />

Neben dem ab 1.7.2002 spätestens in<br />

allen Bundesländern zur Anwendung<br />

gelangenden BVergG 2002 traten neun<br />

Vergaberechtschutzgesetze in Kraft. Je<br />

nachdem welche Gemeinde oder welcher<br />

Gemeindeverband eine Leistung<br />

1 Nach Art 151 Abs 27 B-VG traten die Landes-Vergabegesetze<br />

spätestens mit 30.6.2003<br />

außer Kraft, weshalb ein unterschiedliches In-<br />

Kraft-Treten des BVergG 2002 in den Bundesländern<br />

erfolgte: Burgenland (1.7.2003),<br />

beschaffen möchte, gelangen ua zur<br />

Überprüfung von Auftraggeberentscheidungen<br />

entweder das<br />

◆ Burgenländische Vergabe-Nachprüfungsgesetz<br />

(VNPG),<br />

◆ Kärntner Vergaberechtschutzgesetz<br />

(K-VergRG),<br />

◆ Niederösterreichische Vergabenachprüfungsgesetz<br />

(NÖVergNG),<br />

◆ Oberösterreichisches Vergabenachprüfungsgesetz<br />

(OÖVergNG),<br />

◆ Salzburger Vergabekontrollgesetz<br />

(S.VKG),<br />

◆ Steiermärkisches Vergabe-Nachprüfungsgesetz<br />

(StmkVergNG),<br />

◆ Tiroler Vergabenachprüfungsgesetz<br />

2002 (TirVergNG),<br />

◆ Vorarlberger Vergabe-Nachprüfungs-<br />

Kärnten (1.7.2003), Niederösterreich<br />

(1.3.2003), Oberösterreich (1.1.2003), Salzburg<br />

(1.1.2003), Steiermark (1.7.2003), Tirol<br />

(1.1.2003), Vorarlberg (1.1.2003) und Wien<br />

(1.7.2003).<br />

Recht & Verwaltung<br />

Das Bundesvergabegesetz (BVergG 2002) trat am 1.9.2002 auf Bundesebene in Kraft<br />

und gilt spätestens seit 1.7.20031 auch einheitlich in allen Bundesländern und damit<br />

auch in den Gemeinden. KOMMUNAL berichtet über die Auswirkungen auf die Vergabe<br />

öffentlicher Aufträge durch die Gemeinden.<br />

◆ Dr. Katharina Hahnl<br />

Ein Vergaberecht light für den Unterschwellenbereich<br />

soll den Anforderungen<br />

an eine leichtere Vergabe von Aufträgen<br />

mit einem geringeren Beschaffungsvolumen<br />

sichern.<br />

Vergaberecht „light“<br />

entlastet Gemeinden<br />

gesetz (VbgVergNG) oder<br />

◆ das Wiener Vergaberechtschutzgesetz<br />

(WVRG)<br />

zur Anwendung.<br />

Die Landes-Vergaberechtschutzgesetze<br />

lehnen sich im wesentlichen an das im<br />

BVergG 2002 für den Bund zugrunde<br />

◆ Dr. Katharina Hahnl ist Lektorin an<br />

der Fachhochschule Wiener Neustadt<br />

für Wirtschaft und Technik<br />

KOMMUNAL 21


Recht & Verwaltung<br />

gelegte Rechtschutzsystem an, wobei<br />

insbesondere auf die Unterscheidung<br />

zwischen gesondert und verbunden<br />

anfechtbaren Entscheidungen, wie auch<br />

die Festlegung von sogenannten Präklu-<br />

Die Landes-Vergaberechtschutzgesetze<br />

lehnen sich im<br />

wesentlichen an das im BVergG<br />

2002 für den Bund zugrunde<br />

gelegte Rechtschutzsystem an.<br />

sionsfristen zu verweisen ist.<br />

Auf Bundesebene weiterhin zuständig<br />

ist das – seit 1.9.2002 neu eingerichtete<br />

– Bundesvergabeamt, in den Ländern<br />

sind<br />

◆ in Wien der Wiener Vergabekontrollsenat,<br />

◆ in Salzburg der Salzburger Vergabekontrollsenat,<br />

und in den Bundesländern<br />

◆ Burgenland, Kärnten, Niederösterreich,<br />

Oberösterreich Steiermark,<br />

Tirol und Vorarlberg die Unabhängigen<br />

Verwaltungssenate<br />

zur nachprüfenden Kontrolle von Auftraggeberentscheidungen<br />

im Vergabeverfahren<br />

berufen.<br />

Unterschwellenbereich<br />

vom BVergG erfasst<br />

Neu ist ebenfalls, dass nicht nur Aufträge<br />

über einen geschätzten Auftragswert<br />

ohne USt (Bau- und Baukonzessionsaufträge<br />

von mindestens fünf Millionen<br />

Euro, Liefer-, Dienstleistungs- und<br />

Dienstleistungskonzessionsverträge ab<br />

200.000 Euro) im Oberschwellenbereich<br />

dem BVergG 2002 unterliegen,<br />

sondern auch sogenannte Beschaffungen<br />

im „Unterschwellenbereich“ nach<br />

einem im BVergG 2002 normierten Verfahren<br />

zu vergeben sind.<br />

Nach der bisherigen Rechtslage unterlagen<br />

Auftragsvergaben im Unterschwellenbereich<br />

durch Verbindlicherklärung<br />

der ÖNORM A 2050 einer materiellen,<br />

vergaberechtlichen Regelung und<br />

waren die ordentlichen Gerichte zur<br />

nachprüfenden Kontrolle berufen. Aufgrund<br />

der Judikatur des Verfassungsge-<br />

2 Siehe jüngst Bericht des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Arbeit über die Auswirkungen<br />

des Rechtsschutzes auf den Bereich<br />

unterhalb der Schwellenwerte (E 133-NR/XXI.<br />

GP; E-178-BR/2002).<br />

22 KOMMUNAL<br />

richtshofes sah es der Gesetzgeber als<br />

erforderlich an, auch den Unterschwellenbereich<br />

dem BVergG 2002 zu unterwerfen<br />

und dem verwaltungsbehördlichen<br />

Vergaberechtschutz 2 zugänglich zu<br />

machen (dh statt Zuständigkeit der<br />

ordentlichen Gerichte, Anrufung der<br />

Vergabekontrollbehörden).<br />

Sämtliche Beschaffungen der öffentlichen<br />

Auftraggeber und damit auch der<br />

Gemeinden und Gemeindeverbände<br />

(§ 7 Abs 1 Z 1 BVergG 2002 iVm<br />

Art 14b Abs 2 Z 2 lit a B-VG) unterliegen<br />

damit dem Anwendungsbereich<br />

des BVergG 2002 (zu den Ausnahmen<br />

siehe § 6 BVergG 2002). Das BVergG<br />

2002 unterscheidet jetzt ausdrücklich<br />

zwischen Ober- und Unterschwellenbereich.<br />

Den Erfordernissen an ein vereinfachtes<br />

Vergaberegime für Beschaffungen mit<br />

einem geringeren Auftragswert wurde<br />

insofern Rechnung getragen, als zB die<br />

Wahl der jeweiligen Verfahrensart<br />

erleichtert wurde und auch generell<br />

kürzere Fristen im Unterschwellenbereich<br />

vorgesehen wurden:<br />

Vergabeverfahren light<br />

für Beschaffungen im<br />

Unterschwellenbereich<br />

Wahl der Verfahrensart: Grundsätzlich<br />

kann im Unterschwellenbereich wie<br />

auch im Oberschwellenbereich frei zwischen<br />

dem offenen Verfahren und dem<br />

nicht offenen Verfahren mit vorheriger<br />

Bekanntmachung 3 gewählt werden.<br />

„Erleichternd“ kommt im Unterschwellenbereich<br />

jedoch hinzu, dass bei Nichterreichen<br />

bestimmter Schwellenwerte<br />

neben den für den Oberschwellenbereich<br />

geregelten Fällen (§ 25 BVergG<br />

2002) in weiteren Konstellationen Verfahren<br />

ohne vorherige Bekanntmachung<br />

zulässig sind:<br />

◆ So können etwa Bauaufträge, die den<br />

geschätzten Auftragswert ohne USt<br />

von 120.000 Euro nicht erreichen, im<br />

nicht offenen Verfahren ohne vorherige<br />

Bekanntmachung vergeben werden,<br />

sofern dem Auftraggeber genügend<br />

geeignete Unternehmer<br />

3 Im offenen Verfahren wird eine unbeschränkte<br />

Anzahl von Unternehmen öffentlich<br />

zur Abgabe von Angeboten aufgefordert (§ 23<br />

Abs 2 BVergG). Bei nicht offenen Verfahren<br />

mit vorheriger Bekanntmachung werden,<br />

nachdem eine unbeschränkte Anzahl von<br />

Unternehmen öffentlich zur Abgabe von Teilnahmeanträgen<br />

aufgefordert wurde, ausgewählte<br />

Bewerber zur Abgabe von Angeboten<br />

aufgefordert (§ 23 Abs 3 BVergG).<br />

bekannt sind, um einen freien und<br />

lauteren Wettbewerb sicher zu stellen<br />

(§ 26 Abs 1 Z 1 BVergG 2002).<br />

◆ Weiters können Bauaufträge, die<br />

einen Schwellenwert von 80.000<br />

Euro nicht erreichen im Verhandlungsverfahren<br />

ohne vorherige<br />

Bekanntmachung vergeben werden<br />

(§ 26 Abs 3 Z 1 BVergG 2002).<br />

◆ Überhaupt können Bauaufträge bis<br />

zu 20.000<br />

Euro<br />

direkt ver-<br />

geben<br />

werden (§<br />

27 Abs 1<br />

Z 2<br />

BVergG<br />

2002).<br />

Auf die<br />

Möglichkeit<br />

der Durchführung<br />

einer elektronischen<br />

Auktion zur<br />

Vergabe von<br />

Bauaufträge, die<br />

einen Schwellenwert<br />

von 80.000 Euro<br />

nicht erreichen.<br />

können im Verhandlungsverfahren<br />

ohne<br />

vorherige Bekanntmachung<br />

vergeben<br />

werden.<br />

Liefer- oder Dienstleistungsaufträgen<br />

über standardisierte Leistungen bis zu<br />

einem Schwellenwert von 40.000 Euro,<br />

wie auch den Abschluss von Rahmenvereinbarungen,<br />

wird an dieser Stelle


Bauaufträge, die den geschätzten Auftragswert ohne USt von 120.000 Euro nicht erreichen,<br />

können im nicht offenen Verfahren ohne vorherige Bekanntmachung vergeben<br />

werden, sofern dem Auftraggeber genügend geeignete Unternehmer bekannt<br />

sind, um einen freien und lauteren Wettbewerb sicher zu stellen.<br />

verwiesen.<br />

Zwar gelten die Bestimmungen des<br />

BVergG 2002 generell für alle Auftragsarten<br />

ungeachtet ihres Auftragswertes,<br />

doch gibt es Abweichungen zwischen<br />

Ober- und Unterschwellenbereich<br />

betreffend die Bekanntmachung und<br />

die einzuhaltenden Fristen:<br />

◆ Im Unterschwellenbereich hat keine<br />

Bekanntmachung im Amtsblatt der<br />

Europäischen Gemeinschaften zu<br />

erfolgen, sondern entsprechend den<br />

Verordnungen des Bundeskanzlers<br />

und der Landesregierungen (§ 44<br />

Abs 2 BVergG 2002) in nachstehenden<br />

Medien:<br />

➢ Bund: Amtlicher Lieferungsanzeiger<br />

(Wiener Zeitung);<br />

➢ Burgenland: Landesamtsblatt für<br />

das Burgenland;<br />

➢ Kärnten: Kärntner Landeszeitung<br />

– Amtsblatt für das Land Kärnten<br />

oder im Internet;<br />

➢ Niederösterreich: Amtliche Nachrichten<br />

der niederösterreichischen<br />

Landesregierung;<br />

➢ Oberösterreich: Amtliche Linzer<br />

Zeitung oder im Internet;<br />

➢ Salzburg: im Internet unter der<br />

Adresse www.salzburg.gv.at;<br />

➢ Steiermark: Grazer Zeitung –<br />

Amtsblatt für die Steiermark oder<br />

im Internet;<br />

➢ Tirol: Bote für Tirol;<br />

➢ Vorarlberg: Amtsblatt für das Land<br />

Vorarlberg oder im Internet;<br />

➢ Wien:<br />

www.gemeinderecht.wien.at.<br />

◆ Auch sieht § 50 BVergG 2002 für den<br />

Unterschwellenbereich im Vergleich<br />

zum Oberschwellenbereich kürzere<br />

(Mindest-)Fristen für die Bewerbungs-<br />

und Angebotsabgabe vor:<br />

1. Offenes Verfahren<br />

Angebotsfrist<br />

a) Normales Verfahren: mindestens 22<br />

Tage<br />

b) Verkürzung der Frist in besonders<br />

begründeten Fällen, insbesondere bei<br />

Dringlichkeit<br />

2. nicht offenes Verfahren mit vorheriger<br />

Bekanntmachung<br />

Eingang der Teilnahmeanträge: minde-<br />

stens 14 Tage Angebotsfrist<br />

a) Normales Verfahren: mindestens 22<br />

Tage<br />

b) Verkürzung der Frist in besonders<br />

begründeten Fällen, insbesondere bei<br />

Dringlichkeit<br />

3. nicht offenes Verfahren ohne vorherigeBekanntmachung<br />

Gemeinden haben<br />

bei der Vergabe von<br />

Aufträgen generell das<br />

BVergG 2002 zu beachten,<br />

und zwar auch bei<br />

Beschaffungen im Unterschwellenbereich,<br />

zu<br />

deren Nachprüfung<br />

nunmehr die jeweiligen<br />

Landes-Vergabekontrollbehörden<br />

berufen sind.<br />

Recht & Verwaltung<br />

Angebotsfrist<br />

a) NormalesVerfahren:mindestens<br />

22<br />

Tage<br />

b) Verkürzung<br />

der<br />

Frist in<br />

besonders<br />

begründeten<br />

Fällen,<br />

insbesondere<br />

bei<br />

Dringlichkeit<br />

4. Verhandlungsverfahren mit vorheriger<br />

Bekanntmachung<br />

Eingang der Teilnahmeanträge: mindestens<br />

14 Tage<br />

Angebotsfrist: keine gesetzliche Regelung<br />

Schlussbemerkung<br />

Gemeinden haben bei der Vergabe von<br />

Aufträgen generell das BVergG 2002<br />

zu beachten, und zwar auch bei<br />

Beschaffungen im Unterschwellenbereich,<br />

zu deren Nachprüfung nunmehr<br />

die jeweiligen Landes-Vergabekontrollbehörden<br />

berufen sind. Ein Vergaberecht<br />

light für den Unterschwellenbereich<br />

soll den Anforderungen an eine<br />

leichtere Vergabe von Aufträgen mit<br />

einem geringeren Beschaffungsvolumen<br />

sichern.<br />

Zur Person Katharina Hahnl<br />

Die mehrfach ausgewiesene Expertin<br />

für Vergaberecht arbeitet neben ihrer<br />

Tätigkeit als Lektorin an der Fachhochschule<br />

Wiener Neustadt für<br />

Wirtschaft und Technik seit kurzem<br />

auch für die rennomierte Rechtsanwaltskanzlei<br />

Karasek & Wietrzyk.<br />

Sie entwickelt dort gemeinsam mit<br />

spezialisierten Juristen vor allem auf<br />

den Gebieten Gesellschafts-, Wettbewerbs-,<br />

finanzierungs-, Bau- und<br />

Umweltrecht maßgeschneiderte<br />

Lösungen für Klienten.<br />

KOMMUNAL 23


Gemeindebund<br />

Michael Häupl und Helmut Mödlhammer<br />

überreichen Prof. Dr. Arno Kahl von der<br />

Uni Innsbruck die Sieger-Urkunde für<br />

seine Arbeit.<br />

„Ich danke den Preisträgern für ihre<br />

großen wissenschaftlichen Anstrengungen<br />

im Dienste der Allgemeinheit. Als<br />

Städtebund-Präsident bin ich stolz auf<br />

das hohe Niveau der kommunalen Forschung<br />

in Österreich. Mit dem Preis der<br />

Kommunen wollen wir diese außerordentlichen<br />

Leistungen gebührend anerkennen“,<br />

meinte Bürgermeister Michael<br />

Häupl bei der Verleihung des diesjährigen<br />

<strong>Kommunal</strong>preises im Wiener Rathaus.<br />

Dieses Jahr wurden vier Akademiker<br />

unter 40 Jahren in den drei Kategorien<br />

Diplomarbeit, Dissertation, Habilitation<br />

mit Preisen im Gesamtrahmen von 7000<br />

Euro geehrt. Insgesamt 26 Einreichungen<br />

mit zusammen mehreren 1000 Seiten<br />

wurden von der Jury unter dem Vorsitz<br />

von Univ.-Prof. Theo Öhlinger bewertet.<br />

24 KOMMUNAL<br />

Die Sieger des „Preises der Kommunen<br />

2004“: Gabriele Stoisser, Michael Einböck,<br />

Kim Meyer-Cech und Arno Kahl mit den<br />

beiden Präsidenten der beiden kommunalen<br />

Verbände, die den Preis der Kommunen<br />

2002 ins Leben berufen haben.<br />

„Preis der Kommunen 2004“ verliehen<br />

Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer<br />

bezog sich in seiner Ansprache<br />

auf vor allem auf die Tatsache, dass die<br />

schwierige Arbeit der Gemeindevertreter<br />

durch diese wissenschaftlichen Arbeiten<br />

aufgearbeitet würden.<br />

„Mit ihren Leistungen<br />

bestärken sie die Gemein-<br />

demandatare in ihrer täglichen<br />

Arbeit. Sie begleiten,<br />

ermutigen und<br />

bestärken sie in ihrem<br />

täglichen Kampf zum<br />

Wohle der Bürger.“<br />

Univ.-Prof. Öhlinger hob<br />

die schwierigen Bedingungen<br />

in der Forschung<br />

hervor, es werde für die<br />

Wissenschaft „immer<br />

„Ihre Arbeit wird die Gemeinden in ihrem<br />

täglichen Kampf für die Bürger begleiten,<br />

ermutigen und bestärken.“ Helmut Mödlhammer<br />

in seiner Dankesrede.<br />

Wissenschaft im Dienst<br />

der Gemeinden<br />

Der Dank für wissenschaftlichen Einsatz im Dienste der Allgemeinheit stand im<br />

Vordergrund, als die vier Preisträger des Wissenschaftspreises 2004 prämiert wurden.<br />

KOMMUNAL war im Wiener Rathaus dabei.<br />

Insgesamt 26<br />

Arbeiten mit<br />

zusammen mehreren<br />

1000 Seiten wurden<br />

von der Jury unter<br />

dem Vorsitz von<br />

Univ.-Prof. Theo<br />

Öhlinger bewertet.<br />

enger“, um so höher seien die Leistungen<br />

der Geehrten einzuschätzen. Im Mittelpunkt<br />

der Ehrung durch Laudator<br />

Öhlinger standen die vier ausgezeichneten<br />

AutorInnen, deren Forschungsspektrum<br />

von der zukünftigen<br />

rechtlichen Ausgestaltung<br />

der Daseinsvorsorge bis<br />

hin zu Fragestellungen im<br />

Umfeld einer älter werdenden<br />

Gesellschaft<br />

reichte.<br />

Gabriele Stoiser beschäftigte<br />

sich in ihrer Dissertation<br />

mit der Thematik<br />

Lebensqualität und Ortsverbundenheit,<br />

dargestellt<br />

am Beispiel der Landeshauptstadt<br />

Klagenfurt.<br />

Fotos: Ernst Horvath


»<br />

Lebensqualität und Attraktivität einer<br />

Stadt entscheiden heute wesentlich mit<br />

über deren Entwicklung als zukunftsträchtiger<br />

Standort. “Lebensqualität ist<br />

ein multidimensionaler Begriff. Lebensqualität<br />

entsteht durch die optimale<br />

Abdeckung der Bedürfnisse der Einwohner.<br />

Sie leitet sich dem Freizeit- und Bildungsangebot,<br />

aus den Umweltbedingungen,<br />

aber auch aus der konkreten<br />

Wohngegend ab“, meinte Stoiser am<br />

Rande des Festaktes.<br />

Die mit der Frage des „Ageing“ verbundene<br />

Entwicklung des Controlling in<br />

Alten- und Pflegenheimen rückte Michael<br />

Einböck ins Zentrum seiner Diplomarbeit.<br />

Einböck diagnostiziert in seiner<br />

Untersuchung erheblichen Nachholbedarf<br />

im Einsatz von Controlling-Instrumenten.<br />

Gerade die demografische Entwicklung<br />

legt<br />

die Ausschöpfung<br />

aller<br />

betriebswirtschaftlichen<br />

Methoden<br />

nahe.<br />

„Was macht<br />

touristische<br />

Themenstraßenerfolgreich?“<br />

war<br />

die Ausgangsfrage<br />

von Kim<br />

Meyer-Cech.<br />

«<br />

Die Autorin<br />

empfiehlt eine<br />

verstärkte<br />

Kooperation<br />

der Organisatoren<br />

– in vielen<br />

Fällen Kommunen – eine Professionalisierung<br />

des Managements und die Einführung<br />

eines Qualitätssiegels.<br />

Für seine Habilitationsschrift wurde<br />

Univ.-Prof. Arno Kahl ausgezeichnet. Er<br />

fokussierte in seiner Arbeit auf das<br />

Thema „Öffentlicher Personennahverkehr“<br />

und zeichnete den Weg vom<br />

Monopol zum Wettbewerb nach. Dieser<br />

Wettbewerb ist ein direktes Ergebnis der<br />

diesbezüglichen Beschlüsse auf europäischer<br />

Ebene. Die rechtswissenschaftliche<br />

Untersuchung macht auf den Änderungsbedarf<br />

hinsichtlich des österreichischen<br />

Kraftfahrlinienrechts aufmerksam.<br />

Dies bilde die Voraussetzung für die<br />

Sicherstellung einer Versorgung der<br />

Bevölkerung mit entsprechenden Dienstleistungen<br />

auf hohem Niveau. „Städte<br />

und Gemeinden begleiten den Menschen<br />

vom Kindergarten bis zum Altenheim.<br />

Daher kann die Bedeutung der Kommunen<br />

für die Allgemeinheit nicht hoch<br />

genug eingeschätzt werden“, so Kahl in<br />

seiner Dankesrede.<br />

Städte und<br />

Gemeinden begleiten<br />

den Menschen<br />

vom Kindergarten<br />

bis zum Altenheim.<br />

Daher kann die<br />

Bedeutung der<br />

Kommunen für die<br />

Allgemeinheit nicht<br />

hoch genug eingeschätzt<br />

werden.<br />

Dr. Arno Kahl<br />

in seiner Dankesrede<br />

Foto: ORF/ Milenko Badzic<br />

Wie bereits mehr als hundert andere<br />

Gemeinden zuvor entschied sich auch<br />

St. Gotthard im Mühlkreis, das attraktive<br />

Angebot einer ORF-Backstage-<br />

Führung anzunehmen. Im Rahmen<br />

eines Gemeindeausflugs wollten Bürgermeister<br />

Johannes Rechberger, Vizebügermeister<br />

Gerhard Erlinger und<br />

Amtsleiter Johann Haudum gemeinsam<br />

mit den Gemeindebediensteten einen<br />

Blick hinter die Kulissen des Österreichischen<br />

Rundfunks werfen. Unter<br />

den freundlichen Kindergärtnerinnen<br />

und fleißigen Mitarbeitern des Bauhofs:<br />

Reinhard Nimmervoll. Der in der<br />

Gemeinde unter anderem für Baubewilligungen<br />

und die EDV zuständige<br />

Hobbyfotograf hatte das große Los<br />

gezogen. Als 3.000 Besucher der heurigen<br />

Aktion von Gemeindebund und<br />

ORF durfte er sich nicht nur über<br />

Geschenke aus dem ORF-Shop (überreicht<br />

von ORF-Marketingleiter Thomas<br />

Prantner) freuen. Als besonderes<br />

Gemeindebund<br />

Großer Erfolg der ORF-Backstage-Aktion<br />

Reinhard Nimmervoll<br />

inmitten seiner<br />

Kollegen und<br />

Kolleginnen aus<br />

St. Gotthard, flankiert<br />

von Wolfram Pirchner,<br />

Gemeindebund-<br />

Präsident Helmut<br />

Mödlhammer und<br />

ORF-Marketingchef<br />

Thomas Prantner.<br />

Faszinierender<br />

Blick hinter<br />

die Kulissen<br />

Die ORF-Backstage-Sonderaktion für Gemeinden erwies<br />

sich als großer Hit. Mitte Oktober empfing ORF-Star<br />

Wolfram Pirchner mit Reinhard Nimmervoll aus<br />

St. Gotthard im Mühlkreis bereits den 3.000ten Besucher.<br />

Zuckerl erlebte er als „stummer Gast“<br />

Fernsehen in der Sendung „Willkommen<br />

Österreich“ hautnah. Doch<br />

zunächst genoss er gemeinsam mit den<br />

anderen Gemeindebediensteten den<br />

von Brigitte Glaser kompetent geführten<br />

und von Wolfram Pirchner charmant<br />

begleiteten Rundgang durch die<br />

Sendestudios am Küniglberg. Wegen<br />

des großen Erfolges kommen interessierte<br />

Gemeinden noch bis Ende des<br />

Jahres in den Genuss, zu besonders<br />

günstigen Konditionen die faszinierende<br />

Welt des Fernsehens zu erleben.<br />

Fixpunkt jeder Führung ist das Erlebnisstudio,<br />

in dem allerlei Tricks selbst<br />

ausprobiert werden dürfen. Eine am<br />

Schluss der Führung überreichte Videokassette<br />

lässt das Erlebte auch zurück<br />

in der Heimat Revue passieren.<br />

Walter Grossmann<br />

Information und Anmeldung:<br />

backstage.orf.at, Tel.: 01/ 877 99 99<br />

KOMMUNAL 25


Europa<br />

Europa und der Wein<br />

„Es wird a<br />

Wein sein ...“<br />

Rechtzeitig zu Herbstbeginn hat die EU-Kommission in<br />

punkto Rebensaft von sich hören lassen und somit auch<br />

die europäische Dimension des Weinbaus in Erinnerung<br />

gerufen.<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss<br />

Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik<br />

besteht eine umfangreiche gemeinsame<br />

Marktordnung für Wein, die neben<br />

klassischen Aspekten jeder Marktorganisation<br />

auch Spezifika des Weinbausektors<br />

detailgenau regelt.<br />

Allgemein bekannt wurde diese Marktordnung<br />

vor allem durch die Förderung<br />

der Stilllegung von Flächen, die sogenannte<br />

Rodungsprämie. Gefördert wird<br />

jedoch nicht nur die Aufgabe von Weinbauflächen,<br />

sondern auch die Umstellung<br />

und Umstrukturierung bestehender<br />

Flächen. Sinn beider Maßnahmen ist es,<br />

einen nachfragegerechten Anbau zu fördern<br />

und europäische Weine im internationalen<br />

Vergleich wettbewerbsfähig zu<br />

machen.<br />

Wie die Europäische Kommission<br />

Anfang Oktober mitgeteilte, werden für<br />

das Wirtschaftsjahr 2004/05 rund 7,2<br />

Millionen Euro für Umstrukturierungsund<br />

Umstellungsmaßnahmen nach<br />

Österreich fließen. Betroffen davon ist<br />

eine Gesamtfläche von 1.270 ha, wo die<br />

◆ Mag. Daniela Fraiß ist Leiterin des<br />

Brüsseler Büros des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

26 KOMMUNAL<br />

Qualität der Trauben bzw. des daraus<br />

produzierten Weins entweder durch Sortenumstellungen,<br />

Umpflanzung von<br />

Rebflächen oder Ver-<br />

besserung der Weinbautechnikengehoben<br />

werden soll. Die<br />

Unterstützung von<br />

Seiten der EU<br />

erfolgt durch Entschädigungen<br />

für im<br />

Zuge der UmstrukturierungentstehendeEinkommenseinbußen<br />

sowie<br />

durch Zuschüsse zu den Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

selbst. Der Gemeinschaftszuschuss<br />

beträgt maximal 50 Prozent<br />

der entstehenden Kosten.<br />

Wissenswertes zum<br />

Weinbau in Europa<br />

Gefördert wird<br />

jedoch nicht nur die<br />

Aufgabe von Weinbauflächen,<br />

sondern auch<br />

die Umstellung und<br />

Umstrukturierung<br />

bestehender Flächen.<br />

Die europäische Rebanbaufläche macht<br />

ungefähr 45 Prozent der weltweiten<br />

Gesamtrebfläche aus, selbst wenn sie seit<br />

den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts,<br />

nicht zuletzt aufgrund der von der<br />

EU bezahlten Stilllegungsprämien, stetig<br />

zurückgegangen ist. 60 Prozent des weltweiten<br />

Weinkonsums entfallen auf die<br />

Europäische Union und die EU ist sowohl<br />

größter Weinexporteur als auch weltweit<br />

größter Importeur. Die durchschnittlich in<br />

Europa erzeugte Menge betrug in den<br />

letzten Jahren ca. 155 Millionen Hektoliter,<br />

ca. 80 Prozent davon werden in<br />

Europa selbst konsumiert.


Beihilfen für den Agrarsektor<br />

De-minimis-Hilfen<br />

ermöglichen<br />

flexible Reaktion<br />

Die EU-Kommission hat Anfang Oktober<br />

eine Verordnung über neue Beihilfen<br />

im Agrarsektor angenommen, die<br />

insbesondere in Krisensituationen zum<br />

Einsatz kommen sollen. Die neue<br />

rechtliche Regelung über De-minimis-<br />

Beihilfen in der Landwirtschaft erlaubt<br />

den Mitgliedstaaten, Landwirten und<br />

Fischern Beihilfen von bis zu 3000<br />

Euro über einen Zeitraum von drei<br />

Jahren zu gewähren, ohne dies zuvor<br />

der Kommission mitzuteilen.<br />

Damit wird den nationalen Entscheidungsträgern<br />

ein flexibles Instrument<br />

in die Hand gegeben, welches Ausgleichszahlungen<br />

zum Beispiel für kleinere<br />

Ernteausfälle erlaubt, ohne jedes<br />

Mal die Europäische Kommission anzurufen.<br />

In Österreich könnte damit vor<br />

allem auf Hagel-, Unwetter- und<br />

Schlechtwetterschäden reagiert werden.<br />

Die konkreten Bedingungen für die<br />

Gewährung der Beihilfen und die Form<br />

der Beihilfen müssen jedoch von der<br />

Bundesregierung beschlossen werden,<br />

grundsätzlich ausgeschlossen ist aber<br />

zum Beispiel die Stützung von Exporten.<br />

Die<br />

Summe<br />

der mög-<br />

lichenZahlungen<br />

wird<br />

für jeden<br />

Mitgliedstaat<br />

von<br />

der<br />

Kommissionfestgesetzt,<br />

die<br />

Obergrenze<br />

darf 0,3<br />

Prozent<br />

des Produktionswertes der Landwirtschaft<br />

nicht überschreiten. Für Österreich<br />

ergibt sich für die nächsten drei<br />

Jahre ein Betrag von 17, 2 Millionen<br />

Euro.<br />

Die neue Regelung<br />

erlaubt den Mitgliedsstaaten,<br />

Landwirten und<br />

Fischern Beihilfen von bis<br />

zu 3000 Euro über einen<br />

Zeitraum von drei Jahren<br />

zu gewähren, ohne dies<br />

zuvor der Kommission<br />

mitzuteilen.<br />

http://europa.eu.int/rapid/<br />

pressReleasesAction.do?reference=<br />

IP/04/1188&format=HTML&aged=<br />

0&language=DE&guiLanguage=en<br />

Ausschreibung Städtepartnerschaften<br />

EU gibt drei Ziele vor<br />

Die Europäische Kommission hat am<br />

11. Oktober auf ihrer Homepage<br />

http://europa.eu.int die Aufforderung<br />

zur Einreichung von Vorschlägen für<br />

Städtepartnerschaften für das Jahr<br />

2005 veröffentlicht.<br />

Diese Veröffentlichung ist noch nicht<br />

ganz vollständig und insbesondere auch<br />

noch nicht im EU-Amtsblatt erfolgt, die<br />

für die Antragstellung erforderlichen<br />

Basisdokumente finden sich jedoch im<br />

Internet.<br />

Neu an der diesjährigen Aufforderung<br />

ist, dass diese im Gegensatz zum letzten<br />

Jahr keinen ausführlichen Katalog von<br />

Prioritäten enthält, stattdessen werden<br />

für Begegnungen zwischen Bürgerinnen<br />

und Bürgern drei Ziele vorgegeben.<br />

Jeder Antrag muss an diesen Zielvorgaben<br />

ausgerichtet sein, die Verwirklichung<br />

dieser Ziele wird<br />

jedoch (noch) nicht näher<br />

definiert. (Der Benutzerleit-<br />

faden wird nachgereicht,<br />

dort sollte eine praxisnahe,<br />

gute Anleitung für die<br />

Antragstellung zu finden<br />

sein). Antragsteller für Partnerschaftsaktionen<br />

zwischen<br />

dem 15. März und 30. April<br />

2005 müssen ihre Unterlagen<br />

jedoch bis zum 15.<br />

November 2004 einreichen<br />

und werden den Benutzerleitfaden<br />

womöglich erst im Nachhinein<br />

zu Gesicht bekommen. Gerade diese<br />

Gemeinden dürfen keinesfalls auf die<br />

Berücksichtigung europäischer Themen<br />

bei der Programmgestaltung vergessen.<br />

Konkret werden Förderungen vergeben,<br />

wenn die Partnerschaftsaktionen dazu<br />

beitragen, die Bürger eng in Debatten<br />

zum Aufbau der Europäischen Union<br />

einzubeziehen, die Beziehungen und<br />

den Austausch der Bevölkerung zu<br />

intensivieren und die Werte und Ziele<br />

der Europäischen Union zu fördern und<br />

zu verbreiten.<br />

Zusätzlich zu diesen Hauptkriterien<br />

werden Veranstaltungen bevorzugt, die<br />

Zur Vorbereitung oder zum Abschluss<br />

neuer Städtepartnerschaften dienen;<br />

◆ Unter Beteiligung von mehr als zwei<br />

Gemeinden stattfinden;<br />

◆ Überwiegend auf Jugendliche oder<br />

benachteiligte Gruppen ausgerichtet<br />

sind;<br />

Europa<br />

◆ Eine ausgewogene Beteiligung von<br />

Männern und Frauen gewährleisten.<br />

Es gibt natürlich keine Standardformel<br />

dafür, was europäisches Bewusstsein<br />

oder Zugehörigkeitsgefühl zur Europäischen<br />

Union sind. Gemäß der Programmausschreibung<br />

werden aber nur<br />

Aktionen gefördert, welche diese<br />

„Gefühle“ stärken. Geschehen soll dies<br />

durch Information der Bevölkerung<br />

sowie durch gemeinsame Aktivitäten<br />

im Rahmen von Partnerschaftsaktionen.<br />

Die Aktivitäten können sich beispielsweise<br />

um eher abstrakte Themen<br />

wie die europäische Verfassung, aber<br />

auch um konkreteres und greifbareres<br />

wie die Umsetzung europäischer Politiken<br />

auf lokaler Ebene drehen. Der<br />

„europäischen“ Phantasie sind kaum<br />

Grenzen gesetzt,<br />

wichtig bei allen<br />

Aktionen aber ist<br />

ein politischer<br />

Hintergrund. Rein<br />

touristische oder<br />

folkloristische<br />

Aktionen haben<br />

keine Chance auf<br />

Unterstützung seitens<br />

der Kommission.<br />

Der so gern strapazierte„europäische<br />

Mehrwert“ eines Projekts bedeutet<br />

demnach nichts anderes, als dass jedes<br />

Programm auch Bildungselemente enthalten<br />

soll. Ob dies nun ein Workshop<br />

zum lokalen Abfallmanagement, eine<br />

Diskussion mit dem regionalen Europaabgeordneten<br />

oder ein gemeinsames<br />

Bildungsprojekt der beteiligten<br />

Gemeinden über Vorteil und Nutzen<br />

der europäischen Verfassung ist, bleibt<br />

Geschmackssache. Wichtig ist, dass das<br />

Programm dazu beiträgt, die Kenntnisse<br />

der Bürger über die Europäische<br />

Union zu verbessern.<br />

Durch die immer knapper werdenden<br />

Finanzmittel, die für dieses Programm<br />

zur Verfügung stehen, wird es nicht<br />

leichter, Unterstützung zu erhalten.<br />

Das Budget für 2005 wird aller Voraussicht<br />

nach nur noch 12 Mio. € für 25<br />

Mitgliedstaaten betragen, die Zahl der<br />

zuschussfähigen Projekte dürfte 1.500<br />

nicht überschreiten.<br />

Rein touristische<br />

oder folkloristische<br />

Aktionen haben keine<br />

Chance auf Unterstützung<br />

seitens der<br />

Kommission.<br />

KOMMUNAL 27


Europa<br />

Neue Europa-Initiative für den Wasser- und Hochwasserschutz<br />

Hochwasserschutz<br />

kennt keine Grenzen<br />

Wasser liegt den Österreichern am Herzen, und Wasser- und Gewässerschutzpolitik<br />

haben in Österreich eine lange und erfolgreiche Tradition. Österreichs Gemeinden<br />

waren und sind nicht nur mitten drin in dieser Politik, sondern haben die Erfolge ganz<br />

wesentlich mitgetragen und mitgestaltet. Erst Mitte Oktober gab es eine neue Wasserund<br />

Hochwasserinitiative der Europäischen Kommission. KOMMUNAL berichtet darüber<br />

aus erster Hand.<br />

◆ Dr. Helmut Blöch<br />

Österreich und seine Gemeinden liegen<br />

im Herzen Europa und damit auch im<br />

Einzugsgebiet von drei großen europäischen<br />

Flussgebieten – Donau, Rhein<br />

»<br />

und Elbe.<br />

Daher<br />

Wasser ist keine<br />

haben sie<br />

Handelsware wie auch leidvolle<br />

jede andere, sondern<br />

Erfahrun-<br />

ein ererbtes Gut, das gen mit<br />

geschützt werden<br />

«<br />

diesem<br />

Element.<br />

muss ...<br />

Gewässer<br />

Anfangssatz der EUkennen<br />

keine<br />

Wasserrahmenrichtlinie<br />

Grenzen,<br />

weder<br />

beim Hochwasser noch bei der Verschmutzung.<br />

Dieser Beitrag will einen<br />

aktuellen Überblick geben über die<br />

◆ Dr. Helmut<br />

Blöch ist Abteilungsleiter in der Generaldirektion<br />

Umwelt der Europäischen<br />

Kommission in Brüssel.<br />

28 KOMMUNAL<br />

gemeinsame europäischen Bemühungen<br />

◆ zu Hochwasservermeidung und<br />

Hochwasserschutz.<br />

◆ zur Reinhaltung unserer Gewässer<br />

Hochwasserschäden<br />

dramatisch angestiegen<br />

Hochwässer hat es immer gegeben,<br />

und wird es auch künftig geben. Hochwässer<br />

werden dort zu Katastrophen,<br />

wo sie Menschenleben kosten, Menschen<br />

um ihr Hab<br />

und Gut bringen oder<br />

Infrastruktur zer-<br />

stören. Und diese<br />

Schäden sind in den<br />

letzten Jahrzehnten<br />

drastisch angestiegen,<br />

nicht zuletzt durch<br />

menschliches Handeln<br />

◆ Abschneiden von<br />

Flüssen von ihren<br />

natürlichen Überflutungsgebieten<br />

◆ Begradigung und<br />

Kanalisierung von<br />

Flüssen<br />

◆ Ausweisung von<br />

Wohngebieten, Gewerbe – und Industriegebieten<br />

in Hochwasserabflussgebieten.<br />

Seit 1998 haben<br />

bei Hochwasserkatastrophen<br />

in<br />

Europa 700 Menschen<br />

ihr Leben und 500.000<br />

ihr Zuhause verloren –<br />

der Gesamtschaden<br />

wird auf 25 Milliarden<br />

Euro geschätzt.<br />

So hat Europa zwischen 1998 und<br />

2002 unter mehr als 100 größeren<br />

Hochwasserereignissen mit Schäden<br />

gelitten, einschließlich der katastrophalen<br />

Fluten im Einzugsgebiet der Flüsse<br />

Donau und Elbe im Jahre 2002. Seit<br />

1998 haben Hochwasserereignisse<br />

etwa 700 Menschenleben gefordert,<br />

etwa eine halbe Million Menschen<br />

haben ihr Zuhause verloren, und rund<br />

25 Milliarden Euro allein an versicherten<br />

Schäden wurden verursacht. Die<br />

Vermögenswerte, die einer Gefahr von<br />

Hochwasserereignissen ausgesetzt sind,<br />

können enorm sein – so leben allein<br />

mehr als 10 Millionen<br />

Menschen entlang des<br />

Rheins in Bereichen mit<br />

extremem Hochwasserrisiko,<br />

und das potentielle<br />

Schadenrisiko beträgt<br />

165 Milliarden Euro.<br />

Im August 2004 hat<br />

KOMMUNAL Nr. 7/8<br />

(„Europas Aktionsplan<br />

gegen Hochwasser“)<br />

über die Mitteilung der<br />

Europäischen Kommission<br />

zur Hochwasserproblematik<br />

1 vom Juli 2004<br />

berichtet; sie<br />

◆ stellt die Hochwasserproblematik<br />

dar,<br />

◆ schlägt gemeinsame konzertierte<br />

Aktion von Mitgliedstaaten und<br />

Kommission vor.


Europa und seine Flüsse<br />

Allein das Einzugsgebiet der Donau (ganz oben eine Aufnahme des Hochwassers<br />

2002 in Linz) umfasst mehr als 800.000 Quadratkilometer und reicht<br />

über 18 Länder. Und dann gibt es noch ähnlich große Flüsse wie den Rhein und<br />

die Elbe, um nur zwei zu nennen.<br />

„Noch“ EU-<br />

UmweltkommissarinMargot<br />

Wallström<br />

hat auf die im<br />

Oktober vorgestellteWasserschutz-Initiative<br />

der EU-<br />

Umweltministeruneingeschränkt<br />

positiv<br />

reagiert.<br />

Foto: © European Community, 2004<br />

Europa<br />

Wasserschutz-Initiative<br />

der EU-Umweltminister<br />

Bereits im Oktober 2004 hat der Ministerrat<br />

seine politischen Beratungen<br />

dazu abgeschlossen; am 14. Oktober<br />

2004 haben die Umweltminister einstimmig<br />

◆ die Analyse der Kommission begrüßt<br />

und unterstützt und sich für gemeinsames<br />

Handeln ausgesprochen,<br />

◆ die Notwendigkeit der Berücksichtigung<br />

insbesondere lokaler und regionaler<br />

Besonderheiten und das Subsidiaritätsprinzip<br />

unterstrichen und<br />

◆ die Kommission ersucht, einen Vorschlag<br />

für eine europäische Regelung<br />

(zur Diskussion und Beschlußfassung<br />

durch Europäisches Parlament und<br />

Ministerrat) zu erarbeiten.<br />

Umweltkommissarin Margot Wallström<br />

hat darauf uneingeschränkt positiv reagiert.<br />

Als Strategie um künftige Schäden zu<br />

vermeiden oder zumindest zu minimieren,<br />

zeichnet sich – wie schon in der<br />

Mitteilung vom Juli 2004 dargelegt –<br />

die gemeinsame Ausarbeitung von<br />

flussgebietsweiten Hochwasserrisiko-<br />

1 Mitteilung der Kommission vom<br />

12.07.2004 an Europäisches Parlament, Rat,<br />

Ausschuß der Regionen und Wirtschafts- und<br />

Sozialausschuß, KOM(2004)472 „Hochwasserrisikomanagement:<br />

Vermeidungs-, Schutzund<br />

Minderungsmaßnahmen“<br />

KOMMUNAL 29


Europa<br />

karten und Hochwasseraktionsplänen<br />

und<br />

deren schrittweise Verwirklichung<br />

ab. Gleichzeitig<br />

soll aber das<br />

Schutzniveau (Schutz<br />

gegen 5jähriges,<br />

500jähriges usw. Hochwasser)<br />

vor Ort – in<br />

den Regionen, in den<br />

(Teil)Flussgebieten –<br />

entschieden werden,<br />

gemeinsam mit den<br />

Partnern flussaufwärts<br />

und flussabwärts, und<br />

selbstverständlich auch die dafür sinnvollsten<br />

Maßnahmen.<br />

Österreich steht gemeinsam mit seinen<br />

Partnern im Donaueinzugsbereich kurz<br />

vor der Fertigstellung eines Donau-<br />

Hochwasseraktionsplanes, der im Rahmen<br />

der Internationalen Donauschutzkommission<br />

mit Sitz in Wien erarbeitet<br />

worden ist.<br />

Mit solchem gemeinsamen Planen und<br />

Handeln zum Thema Hochwasser sollen<br />

damit nicht bloß künftige Opfer<br />

und Schäden vermieden werden, sondern<br />

auch allen Beteiligten – von der<br />

lokalen und regionalen bis zur europäischen<br />

Ebene – eine langfristige und<br />

verlässliche Grundlage gegeben werden<br />

für ihre politischen, finanziellen und<br />

technischen Entscheidungen.<br />

Wasserrahmenrichtlinie:<br />

Grundsätze aus Österreich<br />

Mit der Wasserrahmenrichtlinie 2 hat die<br />

EU ihre Wasser- und Gewässerschutzpolitik<br />

neu ausgerichtet, vielfach<br />

aufbauend auf Grundsätzen wie in<br />

Österreich 3 , und diese weiterentwickelnd:<br />

◆ Gewässerschutz für alle Gewässer,<br />

Grundwasser und Oberflächengewässer<br />

◆ guter Zustand für alle Gewässer; dieser<br />

‘gute Zustand’ ist umfassend definiert<br />

- für Oberflächengewässer über<br />

Biologie (Mikrofauna, Mikroflora,<br />

Fischfauna), Chemie und Morphologie,<br />

für Grundwasser über Chemie<br />

2 Richtlinie 2000/60/EG „Wasserrahmenrichtlinie“,<br />

einschließlich umfangreicher Dokumentation<br />

im Internet verfügbar unter<br />

http://europa.eu.int/comm/ environment/water/water-framework/<br />

3 Wasserrechtsgesetz 1959 i.d.g.F., vgl. insbesondere<br />

nach der Novelle 1990: Kombination<br />

von Emissions- und Immissionskriterien; Programme<br />

zur Verwirklichung der Ziele bei<br />

Grundwässern und Fließgewässern; sektorale<br />

30 KOMMUNAL<br />

Gleichzeitig mit der<br />

Verabschiedung der Wasserrahmenrichtlinie<br />

haben sich,<br />

in einer bislang beispiellosen<br />

Aktion, Europäische<br />

Kommission und Mitgliedstaaten<br />

geeinigt, eine<br />

Strategie für die Umsetzung<br />

der Richtlinie zu entwickeln<br />

und zu beschließen.<br />

und Quantität<br />

(Gleichgewicht<br />

zwischen Dargebot<br />

und Entnahmen)<br />

◆ Wasserwirtschaft<br />

auf<br />

Grundlage von<br />

Flusseinzugsgebieten,<br />

über Verwaltungs-<br />

und<br />

politische Grenzen<br />

hinaus<br />

◆ Preise für wasserbezogene<br />

Dienstleistungen wie Trinkwasser und<br />

Abwasser, die das Kostendeckungsprinzip<br />

widerspiegeln und damit den sorgsamen<br />

Umgang mit Wasser unterstützen<br />

◆ Einbindung von Bürgern,<br />

Gemeinden und Betroffenen<br />

in Planungs- und Entscheidungsprozesse<br />

bei der Ausar-<br />

beitung der Flussgebietspläne<br />

Die Wasserrahmenrichtlinie<br />

gibt es ambitioniertes Ziel vor -<br />

in der Regel soll das Ziel bis<br />

2015 erreicht sein; sie schafft<br />

aber auch einen kontinuierlichen<br />

und transparenten Prozess<br />

für Planen und Handeln:<br />

2003: formale Umsetzung in<br />

nationale Gesetzgebung (Artikel<br />

24); Ausweisung der<br />

Außengrenzen der Flussgebiete und der<br />

zuständigen Behörden (Artikel 3)<br />

2004: erste Bestandsaufnahme und ökonomische<br />

Analyse (Artikel 5 und<br />

Anhänge II+III); Verzeichnis der Schutzgebiete<br />

(Artikel 6)<br />

2006: Mess- und Überwachungssystem<br />

(Artikel 8); Spätestbeginn für Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

(Artikel 14)<br />

2008: Entwurf der Flussgebietspläne<br />

2009: endgültige Flussgebietspläne und<br />

Maßnahmenprogramme (Artikel 13)<br />

2015 bzw. 2015+: Umweltschutzziel<br />

erreicht, ggf. nach Fortschreibung der<br />

Flussgebietspläne und Maßnahmenprogramme<br />

4<br />

Umsetzung in der Praxis<br />

nur mit den Beteiligten<br />

Gleichzeitig mit der Verabschiedung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie haben sich, in<br />

einer bislang beispiellosen Aktion,<br />

Europäische Kommission und Mitgliedstaaten<br />

geeinigt, eine Strategie für die<br />

Umsetzung der Richtlinie zu entwickeln<br />

Emissionsverordnungen schon seit 1991 4 alle Termine zu lesen als „22. Dezember“<br />

Umweltminister Pröll präsentierte am 3. Novem<br />

neue Erkenntnisse zu Ursachen und Auswirkun<br />

nannten „Flood Risk Studie“ lesen Sie auf den<br />

Österreich steht<br />

gemeinsam mit seinen<br />

Partnern im<br />

Donaueinzugsbereich<br />

kurz vor der Fertigstellung<br />

eines Donau-<br />

Hochwasseraktionsplanes.


er bei einer Pressekonferenz eine Studie über<br />

gen des Hochwassers 2002. Details zur soge-<br />

Seiten 52 und 53 dieser Ausgabe.<br />

Die Hochwasserereignisse<br />

wurden 2002 in Österreich<br />

auch aus Sicht der Raumordnung<br />

betrachtet. Im Gewässerverlauf<br />

sollten so an<br />

geeigneten Stellen Retentionsräume<br />

geschaffen werden,<br />

die einerseits im<br />

Bedarfsfall Wasser aufnehmen<br />

können und die andererseits<br />

auch zur „Entschleunigung“<br />

beitragen.<br />

Foto: BMLFUW /Kern<br />

und zu beschließen, und eine umfassende<br />

Zusammenarbeit für alle wesentlichen<br />

Aspekte der Richtlinie in die Wege<br />

zu leiten. Nur vier Monate nach Veröffentlichung<br />

der Richtlinie ist diese Strategie<br />

verabschiedet worden [3]. Von<br />

Anfang an war eine Einbindung der<br />

beteiligten und betroffenen Interessensvertretungen,<br />

der Umweltschutzorganisationen<br />

auf europäischer Ebene, aber<br />

auch der Länder, die 2004 neue EU-Mitglieder<br />

wurden, sichergestellt.<br />

Auch auf nationaler und regionaler<br />

Ebene sind die Wasserrahmenrichtlinie<br />

eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung verpflichtend<br />

vor. Sie soll nicht nur eine bestmögliche<br />

Nutzung von vorhandenem<br />

Wissen und Erfahrung sichern, sondern<br />

räumt Gemeinden auch eine breite Mitsprache<br />

ein.<br />

Umfassende Diskussion<br />

nach der ersten<br />

Bestandsaufnahme<br />

Die erste Bestandaufnahme wird Ende<br />

2004 vorliegen, gefolgt von ihrer Präsentation<br />

und Diskussion mit Entscheidungsträgern<br />

und Betroffenen. Eine differenzierte<br />

Betrachtung wird dabei sowohl für<br />

die fachlich-technischen wie die politische<br />

Diskussion unabdingbar sein.<br />

Für Österreich werden sich dabei ohne<br />

Zweifel die enormen Leistungen und<br />

Erfolge bei den Punktquellen und nur<br />

mehr geringe chemische Belastung der<br />

Oberflächengewässer widerspiegeln. Herausforderungen<br />

werden dagegen die<br />

Gewässermorphologie und Längsdurchgängigkeit<br />

sein (aber auch dies gegen<br />

den Hintergrund der vielfachen<br />

Bemühungen zur Revitalisierung von<br />

Flüssen), sowie in bestimmten Bereichen<br />

die Grundwasserbelastung durch diffuse<br />

Belastungen besonders aus der Landwirtschaft.<br />

Die bisherigen Erfolge Österreich, auch<br />

und gerade von Österreichs Gemeinden<br />

getragen, spiegeln sich sowohl in österreichischen<br />

wie europäischen Berichten<br />

wider<br />

◆ Gewässerschutzbericht des Lebensministeriums<br />

2002, Wien 2003<br />

◆ Berichte der Europäischen Kommission<br />

„Umsetzung der Richtlinie kommunale<br />

Abwasserbehandlung“ und „Qualität<br />

der Badegewässer“, beide Brüssel Mai<br />

2004<br />

Förderungen ab 2006 als<br />

Chance für Gewässerschutz<br />

Ein wesentlicher Punkt bei der künftigen<br />

Umsetzung wird schließlich die<br />

Europa<br />

bestmögliche Nutzung von Förderungsinstrumenten<br />

sein, sowohl bei der Planungs-/Vorbereitungsphase<br />

wie bei der<br />

Verwirklichung. Wegen der wesentlichen<br />

Reform der EU Agrarpolitik und<br />

ihres Förderungsinstrumentariums 5<br />

ergeben sich gerade für den ländlichen<br />

Raum umfassend neue Möglichkeiten.<br />

Nun werden – im Gegensatz zur bisherigen<br />

Regelung – Maßnahmen zur Verwirklichung<br />

verpflichtender Umweltvorgaben<br />

im ländlichen Raum förderungsfähig<br />

sein. Die Mitgliedstaaten<br />

werden – gerade in einer wichtige<br />

Phase der Umsetzung – die Möglichkeit<br />

haben, Schwerpunkte zum Beispiel im<br />

Gewässerschutzbereich zu setzen. Die<br />

Reform der Regionalförderung für die<br />

Zeit nach 2006<br />

ist noch endgültig<br />

zu ent-<br />

scheiden; die<br />

Vorschläge der<br />

Kommission 6<br />

sehen eine solcheFörderungsfähigkeit<br />

vor, die Entscheidung<br />

ist<br />

von EuropäischemParlament<br />

und<br />

Ministerrat<br />

noch zu treffen.<br />

Schließlich<br />

sind für eine<br />

Die bisherigen<br />

Erfolge Österreichs,<br />

auch und gerade von<br />

Österreichs Gemeinden<br />

getragen, spiegeln<br />

sich sowohl in österreichischen<br />

wie<br />

europäischen Berichten<br />

wider.<br />

naturnähere Gestaltung unserer Gewässer<br />

– für sie gibt es in allen Bundesländern<br />

richtungweisende erfolgreiche<br />

Projekte - Förderungsmöglichkeiten<br />

auch im Europäischen Fischereifond 7<br />

vorgeschlagen, unter anderem für<br />

Fischtreppen für Wanderfischarten.<br />

Dieser Beitrag stellt die Meinung des Verfassers<br />

dar, und nicht unbedingt jene der<br />

Europäischen Kommission.<br />

5 Verordnungen 1782/2003/EG und<br />

1783/2003/EG<br />

6 Vorschläge der Kommission vom 14.07.2003<br />

für die Verordnung zur Kohäsionspolitik: Allgemeine<br />

Verordnung KOM(2004)492,<br />

Europäischer Regionalentwicklungsfonds<br />

KOM(2004)495, Kohäsionsfonds<br />

KOM(2004)494 und European Gruppierung<br />

von grenzüberschreitender Zusammenarbeit<br />

KOM(2004)496<br />

7 Europäische Kommission, Vorschlag für<br />

einen Europäischen Fischereifonds vom<br />

14.7.2004, KOM(2004) 497<br />

KOMMUNAL 31


Europa<br />

Kommune 2015 – Die Zukunft der Gemeinden<br />

10 Thesen steigern die<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Der folgende Beitrag ist ein Auszug eines Vortrages auf einer Tagung des Hessisches<br />

Städtetages vom September. Kernthema war „Die Zukunft der Kommunen“. Die dabei<br />

erarbeiteten „zehn Thesen zu Trends und Entwicklungen von Kommunen“ könnten ein<br />

Leitfaden auch für die österreichschen Gemeinden sein.<br />

◆ Dieter Lindauer<br />

These 1: Früherkennung erhöht die<br />

Heilungschance<br />

Es gilt Veränderungen rund um den Wirtschaftsstandort<br />

frühzeitig zu erkennen<br />

und sie im Sinne der Kommune zu antizipieren.<br />

Dies aber ist oft schwer zu<br />

bewerkstelligen, da die Unternehmen erst<br />

nach der Entscheidungsfindung auf die<br />

Wirtschaftsförderung zukommen, also<br />

nachdem sie bereits die Verlagerung ihres<br />

Firmenstandorts beschlossen haben.<br />

In früheren Zeiten wurde der Strukturwandel<br />

sozial begleitet. Die Intention lag<br />

also nicht in der Früherkennung des<br />

Strukturwandels, um mit den Hebeln der<br />

Kommune gegensteuern zu können.<br />

Heute liegt im Fokus der Gemeinden und<br />

Städte zumeist die Ansiedelung von<br />

Unternehmen, da diese Erfolge medienpolitisch<br />

verwertbar sind. Künftig aber<br />

muss die Bindung von Gewerbebetrieben<br />

an die Kommune Priorität vor der Ansiedlung<br />

von Unternehmen haben (Abb. 1).<br />

Das heißt, abwanderungsbereite Unternehmen<br />

müssen durch ein angemessenes<br />

◆ Dipl. Bw.<br />

Dieter Lindauer ist Spezialist für Versorgungs-,<br />

Entsorgungs-, <strong>Kommunal</strong>und<br />

Immobilienwirtschaft in Mainz<br />

32 KOMMUNAL<br />

Frühwarnsystem zeitig erkannt werden,<br />

um die Betreuung der Betriebe gezielt<br />

intensivieren zu können.<br />

Hierfür sind unter anderem Standortzufriedenheit<br />

und Standortloyalität der<br />

Unternehmen zu messen. Zusätzlich zu<br />

Standortloyalität und Standortzufriedenheit<br />

gilt es zudem, die<br />

Marktstärke der Unternehmen<br />

einzuschätzen.<br />

Denn was nützt es den<br />

Kommunen in Österreich,<br />

Deutschland und<br />

sonst auf der Welt,<br />

wenn die ortsansässigen<br />

Betriebe zwar standortloyal<br />

sind, jedoch<br />

vor dem Verkauf oder<br />

Konkurs stehen.<br />

These 2: Demografische<br />

Entwicklung<br />

gestalten<br />

Die demografische Entwicklung<br />

in Österreich<br />

und Deutschland führt<br />

zu einer Alterung unserer Gesellschaft.<br />

Nicht nur der Anteil der älteren Menschen<br />

wird zunehmen, nein, wir werden<br />

auch absolut älter. Demografen wie Prof.<br />

Dr. em. Herwig Birg, Universität Bielefeld,<br />

prognostizieren daher eine Abnahme der<br />

Bevölkerung, eine Zunahme des Anteils<br />

älterer Menschen und Wanderungs- und<br />

Zuzugsbewegungen.<br />

Durch Wanderungsbewegungen wird es<br />

sowohl Gewinner als auch Verlierer<br />

geben. Das heißt, qualifizierte Arbeitnehmer<br />

und Familien mit Kindern wandern<br />

in Regionen ab, die Arbeit und Wohlstand<br />

Was nützt es<br />

den Kommunen in<br />

Österreich, Deutschland<br />

und sonst auf der<br />

Welt, wenn die ortsansässigen<br />

Betriebe<br />

zwar standortloyal<br />

sind, jedoch vor dem<br />

Verkauf oder Konkurs<br />

stehen.<br />

versprechen. Es wird folgerichtig zu einer<br />

Entsiedelung bestimmter Regionen kommen.<br />

Durch die Alterung der Gesellschaft<br />

werden ferner unsere Sozialsicherungssysteme<br />

„gesprengt“. Geschätzte 30 Prozent<br />

werden später für die private Altersvorsorge<br />

ausgegeben werden; Geld, das wiederum<br />

für Investitionen<br />

und den Konsum fehlt.<br />

Auch Alterserkrankun-<br />

gen werden zunehmen<br />

und zusätzlich unsere<br />

sozialen Sicherungssysteme<br />

belasten.<br />

Was bedeutet das im<br />

Aktionsradius der Kommunen?<br />

Nicht mehr die<br />

Bedarfsdeckung des<br />

Wohnraumangebotes<br />

steht im Vordergrund,<br />

sondern das zielgruppengerechte<br />

Angebot an<br />

Wohnraum, etwa für<br />

Wohlhabende oder für<br />

pflegebedürftige Menschen<br />

Wohnungen müssen<br />

auch für Menschen im Alter<br />

erschwinglich und beherrschbar bleiben.<br />

These 3: <strong>Kommunal</strong>es Produktmanagement<br />

kommt<br />

Die Kommunen und Regionen stehen im<br />

Wettbewerb um Familien mit Kindern,<br />

Einwohner mit höherem Qualifikationsniveau,<br />

lukrative Bevölkerungsschichten<br />

(Menschen mit Kaufkraft) und um hohe<br />

Arbeits-, Wohn- und Lebensqualität. Sie<br />

stehen ferner im Wettbewerb um Unternehmen<br />

und innovatives Unternehmertum.<br />

Das heißt, künftig werden Kommu-


Die 10 Thesen<br />

Das „Lindauer Frühwarnmodell“<br />

zum Erhalt des Wirtschaftsstandortes<br />

einer Kommune (These 1).<br />

Entwicklung der Personenzahl je<br />

Haushalt in Deutschland von 1871<br />

bis 1998 mit Vorausberechnung bis<br />

2050 (These 2).<br />

Ergebnisdarstellung im Rahmen<br />

einer Verwaltungsstrukturanalyse<br />

im Bereich Kindergarten – Verhältnis<br />

der Prozesse zueinander dargestellt<br />

in Personen-jahren (ähnlich<br />

zu vollbeschäftigte Einheiten (VBE)<br />

(These 5).<br />

„Leben Sie gerne in ... oder würden<br />

Sie lieber woanders wohnen, wenn<br />

Sie es sich aussuchten könnten?“ –<br />

Affinität von Städten bei Einwohnern<br />

(These 8).<br />

nen, ihre Gesellschaften und Drittbeauftragte<br />

Produkte kreieren und diese den<br />

Kunden (= die Bürger und die Unternehmen)<br />

anbieten.<br />

These 4: Von einzelnen Sternen zur<br />

Raumkrümmung<br />

Nach allgemeinem Demokratieverständnis<br />

sind dezentrale Räume mit vielen<br />

Gebietskörperschaften wünschenswert,<br />

da sie Bürgernähe praktizieren. Ob aber<br />

diese dezentralen, machtdispersiven<br />

Strukturen auch wettbewerbsfähig<br />

gegenüber zentralen, machtkonzentrierten<br />

Demokratien (Großraum Paris)<br />

sein können, ist eine spannende<br />

Frage. In den nächsten Jahren wird<br />

der Markt die Antwort geben. Absehbar<br />

ist: Die einzelne Kommune muss<br />

sich künftig in vielerlei Hinsicht den<br />

Regionalvorstellungen unterordnen.<br />

Und die Kommunen müssen sich verstärkt<br />

in größere Gebilde „einklinken“.<br />

These 5: Verwaltungen richten sich verstärkt<br />

prozess- und kundenorientiert aus<br />

Organigramme sagen dem Betrachter<br />

nicht die<br />

ganze<br />

Wahrheit,<br />

so auch in<br />

<strong>Kommunal</strong>-verwaltungen.<br />

Arbeit<br />

wandert in<br />

Organisationen<br />

immer<br />

dahin, wo<br />

sie erledigt<br />

wird. Dies führt teilweise zu „komischen“<br />

Aufgabenzuschnitten, die durch Eingruppierungsnotwendigkeiten<br />

und durch Aufgabendelegation<br />

historisch gewachsen<br />

sind. Auch findet in vielen privatwirtschaftlichen<br />

und öffentlichen Organisationen<br />

eine Beschäftigung „um die Kernaufgabe,<br />

den Kernprozess herum“ ihres Aufgabenbereichs<br />

statt. Die Verwaltungsstrukturanalyse<br />

analysiert die<br />

Geschäftsprozesse innerhalb der Verwaltung<br />

und im Stadtkonzern und<br />

bringt die verdeckten Potenziale zum<br />

Vorschein. Die zentrale Frage lautet<br />

hierbei: Wie würde man die Verwaltung<br />

heute ausrichten, wenn man sie<br />

neu gründen würde?<br />

Die Verwaltungen stehen außerdem<br />

vor der Aufgabe, Kosten- und Leistungsrechnung<br />

einzuführen und auf<br />

der anderen Seite betriebliche Teile der<br />

Stadtverwaltung mehr und mehr auszugliedern.<br />

Um die Kosten- und Erlösentwicklung<br />

effektiv zu gestalten, erlangt<br />

Europa<br />

das Controlling mit dem Finanz- und<br />

Rechnungswesen mehr an Gewicht.<br />

These 6: Vertrieb in Kommunen wird<br />

alltäglich sein<br />

Kommunen werden nicht nur im Bürgerbüro<br />

bürger-/kundenorientiert sein, sondern<br />

künftig vertriebs-/verkaufsorientiert<br />

agieren, ob im Rahmen der Verwaltung<br />

oder in ausgegliederten Einheiten. Die<br />

Wirtschaftsförderung organisiert und<br />

unterstützt nicht nur bei Unternehmensansiedelungen,<br />

sie bindet<br />

auch die<br />

Unternehmen<br />

an den<br />

Standort<br />

und sorgt<br />

noch stärker<br />

als bisher für<br />

Netzwerke<br />

auf kommunaler<br />

Ebene.<br />

Das Engagement<br />

für<br />

eine Stadt<br />

wird künftig<br />

aktiv gebündelt<br />

und<br />

Kommunen werden<br />

nicht nur im Bürgerbüro<br />

bürger-/kundenorientiert<br />

sein, sondern künftig<br />

vertriebs-/verkaufsorientiert<br />

agieren, ob im<br />

Rahmen der Verwaltung<br />

oder in ausgegliederten<br />

Einheiten.<br />

gesteuert, so die Vereinsaktivitäten, die<br />

Bürgerstiftungsaktionen, das Ehrenamt,<br />

die temporäre Unterstützung im Einzelfall,<br />

um Engagement ergebnisorientiert<br />

für die Qualität der Stadt einzusetzen.<br />

These 7: Die Beteiligung an kommunalen<br />

Unternehmen wird zunehmen<br />

Die Kommunen gründen mehr und mehr<br />

Eigengesellschaften, die als Kapitalgesellschaften<br />

den Regie- und Eigenbetrieben<br />

beigestellt werden, sowie <strong>Kommunal</strong>unternehmen<br />

(Anstalt öffentlichen Rechts),<br />

die selbst im Wettbewerb tätig werden<br />

dürfen und beteiligungsfähig sind. Die<br />

Beteiligung an diesen Unternehmen wird<br />

stark zunehmen. Dies liegt in den öffentlichen<br />

Tarifstrukturen, in der Verarmung<br />

der Kommunen, die zunehmend ihr<br />

„Tafel-silber“ verkaufen werden sowie in<br />

der zunehmenden Liberalisierungsdiskussion<br />

auf EU-Ebene begründet.<br />

These 8: Bürgerstiftungen werden als<br />

Freunde der Kommunen akzeptiert sein<br />

Ein wichtiges Kennzeichen der <strong>Kommunal</strong>politik<br />

ist die Bürgernähe. Hierbei wirken<br />

sich einerseits die Entscheidungen<br />

der Politik auf das Leben der Bürger aus,<br />

andererseits haben die Bürger in Demokratien<br />

das Recht, durch Bürgerengagement<br />

die <strong>Kommunal</strong>politik aktiv mitzugestalten.<br />

Es geht dabei nicht um eine<br />

Unterschriftendemokratie, sondern um<br />

Bürgerpartizipation. Städte und Gemeinden<br />

sind hierbei die „Schulen“ dieser Bür-<br />

KOMMUNAL 33


Europa<br />

gerdemokratie. Die Bürger werden weniger<br />

Geld haben, die Bereitschaft, sich einzubringen<br />

ist dennoch vorhanden. Folglich<br />

wird auf der einen Seite der Austritt<br />

aus monetären Zwangssolidargemeinschaften<br />

stehen, auf der anderen Seite<br />

der Eintritt in Systeme mit verursachungsgerechter<br />

Abrechnung und gleichzeitig<br />

verstärktes bürgerliches Engagement.<br />

Um dieses Engagement zu wecken,<br />

muss die so genannte 4i-Treppe beschritten<br />

werden, Information – Integration –<br />

Identifikation – Initiative.<br />

These 9: Bau- und Facility-Management<br />

bietet erhebliche Einsparpotenziale<br />

Zwei Hauptkostenblöcke kennzeichnen<br />

die kommunale Verwaltung, das Bauund<br />

Facility-Management sowie die Personalkosten.<br />

Im ersteren liegen erhebliche<br />

Einsparpotenziale in der Zusammenführung<br />

und Straffung von Funktionen,<br />

Büroflächenmanagement zur Reduzierung<br />

des Raumbedarfs, in der gezielten<br />

Fremdvergabe, durch den Nachweis der<br />

Mittelbewirtschaftung und durch Projektsteuerung.<br />

These 10: Über die Wahlperiode hinaus<br />

strategisch kommunal handeln<br />

Die tatsächlich drohenden Lasten werden<br />

unterschätzt, da die heute geplanten<br />

Infrastrukturmaßnahmen nicht mit der<br />

nötigen Stringenz auf Basis kommender<br />

Entwicklungen<br />

entschieden werden.<br />

Ein Beispiel<br />

aus einer Studie<br />

der Deutschen<br />

Bank verdeutlicht<br />

die Schwierigkeiten:Angenommen,<br />

die Kommune<br />

A mit 1250<br />

Einwohnern muss<br />

im Jahr 2004 eine<br />

neue Kläranlage<br />

finanzieren. Es stehen<br />

zwei Modelle<br />

zur Auswahl: Das<br />

Modell A hat fixe<br />

Kosten in Höhe<br />

von 1.000 Euro und variable Kosten von<br />

einem Euro pro Einwohner. Das Modell B<br />

ist kleiner, die fixen Kosten belaufen sich<br />

daher nur auf 500 Euro. Dafür sind die<br />

variablen Kosten mit 1,50 Euro pro Einwohner<br />

höher. Bei einer gleich bleibenden<br />

Einwohnerzahl von 1250 wäre<br />

Modell A günstiger, da die Gesamtkosten<br />

um gut fünf Prozent unter denen der<br />

Anlage B liegen. Sinkt aber die Einwohnerzahl<br />

um 40 % auf 750, wird Anlage B<br />

um rund sieben Prozent günstiger als<br />

Anlage A, da die Fixkosten niedriger sind.<br />

Das heißt, die Kommune müsste sich<br />

34 KOMMUNAL<br />

Zwei Hauptkostenblöcke<br />

kennzeichnen die<br />

kommunale<br />

Verwaltung, das<br />

Bau- und Facility-<br />

Management<br />

sowie die<br />

Personalkosten.<br />

Die demografische Entwicklung in Österreich und Deutschland führt zu einer Alterung<br />

unserer Gesellschaft. Nicht nur der Anteil der älteren Menschen wird zunehmen,<br />

nein, wir werden auch absolut älter.<br />

heute für die teuere, aber strategisch richtige<br />

Variante entscheiden.<br />

Kommune 2015:<br />

Es ist wenig, wie es war<br />

Die Kommune ist prozessorientiert organisiert,<br />

hat die Kostentreiber durch<br />

Kosten- und Leistungsrechnung und Controlling<br />

im Griff. Die Kosten sind transparent.<br />

Die Kommune hat sich verschlankt<br />

und viele Teile der Verwaltung bzw.<br />

der operativen Einheiten sind outgesourct,<br />

fremdvergeben und/oder<br />

in eine Gesellschaft mit Partner<br />

überführt. Insbesondere das Controlling<br />

wird zur Schlüsselaufgabe.<br />

Letzte öffentliche Monopolbastionen<br />

wie die Abwasser- und Abfallwirtschaft<br />

sind weitgehend durch<br />

Ausschreibungen von Gebietskonzessionen<br />

liberalisiert. Der Kampf<br />

um jede Tonne hat sich nicht durchgesetzt.<br />

Die Wirtschaftsförderung<br />

hat sich zu einem Vertrieb für die<br />

Stadt und deren Dienstleistungen<br />

gewandelt; sie bilden innerstädtische<br />

Netzwerke, veranstalten<br />

Tagungen und verschaffen den<br />

Menschen in der Stadt Wohn- und<br />

Lebensqualität. Es entstehen „Unorte“,<br />

soziale Spannungen erhöhen sich.<br />

Europäische Länder werden noch mehr<br />

zu Einwanderungsländern mit oder ohne<br />

Einwanderungsgesetz, letzteres siehe<br />

Deutschland, da die 2/3 Mehrheit im<br />

Bundestag zur Änderung des Grundgesetzes<br />

für ein Einwanderungsgesetz nicht<br />

zustande kommt. Arbeitslosigkeit auf<br />

höherem Niveau bleibt bestehen, da Einwanderer<br />

nicht die notwendigen Qualifikationen<br />

mitbringen. „Gated Communities“<br />

und Ruhesitze wie in Florida haben<br />

sich etabliert. Der Stadtumbau ist in<br />

vollem Gange. Im ländlichen Raum werden<br />

einzelne Höfe aus Kostengründen<br />

nicht mehr infrastrukturell erschlossen<br />

und intelligente Bussysteme (nach Fahrgastzahl)<br />

werden sich etablieren. Öffentliche<br />

Aufgabenwahrnehmung wird unter<br />

Beibehaltung der Tarifstrukturen zunehmend<br />

gestreckt und in weiten Teilen privatisiert<br />

wahrgenommen. Gebühren und<br />

Satzungen wie beispielsweise für Abfall,<br />

Stadtreinigung, Wasser, Entwässerung,<br />

Friedhof gehören der Vergangenheit an.<br />

Verursachungsgerechte Abrechnung<br />

erfolgt. Bildungssysteme haben sich komplett<br />

gewandelt. Es findet eine intensive<br />

außerschulische und universitäre Bildung<br />

statt. Bildungseinrichtungen werden<br />

mehrere Niveaus abdecken. Bildung wird<br />

jedoch trotz niedrigerer Schüler- und Studentenzahlen<br />

nicht kostengünstiger, da<br />

die monetären Mittel in die Erhöhung<br />

und Aufrechterhaltung des Bildungsniveaus<br />

fließen. Bestimmte Kommunen<br />

haben ihre Chance ergriffen und sich<br />

optimal im Wettbewerb positioniert.<br />

Diese florieren als Gewinner.<br />

Wenig bleibt, wie es war. Aber jedem<br />

Anfang wohnt bekanntlich – nach Hermann<br />

Hesse – ein Zauber inne.<br />

Quellen<br />

Dr. Birg, Herwig, Prof. em.: „Die<br />

demografische Zeitenwende“, C. H.<br />

Beck, München, 2003<br />

Sinn, Hans-Werner: „Ist Deutschland<br />

noch zu retten“, Econ Verlag, 2004<br />

Walter, Norbert: „Demografie Spezial“,<br />

Deutsche Bank Research, 2004


In Österreich tut sich die Baubranche<br />

zunehmend schwer. Billigstofferte ausländischer<br />

Bauunternehmer, vor allem aus<br />

Deutschland, liegen um bis zu 40 Prozent<br />

unter den Gestehungskosten heimischer<br />

Bieter. Die Vereinigung Industrieller Bauunternehmen<br />

Österreichs (VIBÖ) kritisiert<br />

daher die Vergabepraxis in Österreich.<br />

Das Billigstbieterprinzip,<br />

also dem<br />

günstigsten Angebot<br />

den Zuschlag zu<br />

geben, sei kurzsichtig.<br />

Firmen würden zu<br />

knapp kalkulieren,<br />

während des Baus oft<br />

in den Konkurs schlittern<br />

und die Bauzeiten<br />

dadurch unnötig verlängert<br />

werden, was<br />

wiederum Geld koste.<br />

Für Aufregung sorgt<br />

nun der Europäische<br />

Gerichtshof (EuGH).<br />

Er hat entschieden,<br />

dass Italien das Billigstbieterprinzip<br />

nicht wie bisher abstrakt<br />

und allgemein vorschreiben dürfe. Denn<br />

– so der EuGH – dies „nimmt den öffentlichen<br />

Auftraggebern die Möglichkeit, die<br />

Art und die Besonderheiten der Aufträge<br />

im Einzelnen zu berücksichtigen, indem<br />

sie für jeden von ihnen das Kriterium<br />

wählen, das am besten geeignet ist, die<br />

Auswahl des besten Angebots zu gewährleisten.“<br />

Anlass für die Entscheidung ist ein Vorabentscheidungsverfahren<br />

zu einer nationalen<br />

Vergaberechtsvorschrift Italiens. Sie<br />

verpflichtet öffentliche Auftraggeber zur<br />

Wahl des Billigstbieterprinzips. Eine solche<br />

Bestimmung ist allerdings mit der<br />

europäischen Baukoordinierungsrichtline<br />

(Artikel 30 Abs 1 der RL 93/37/EWG),<br />

die die Zuschlagskriterien regelt, unvereinbar,<br />

sagt nun der EuGH.<br />

„Von dieser Entscheidung ist auch Österreich<br />

betroffen, denn auch hierzulande<br />

schreibt das Bundesvergabegesetz<br />

(BVergG) in § 67 Abs 3 BVergG allgemein<br />

und abstrakt vor, in<br />

welchen Fällen das Biligstoder<br />

das Bestbieterprinzip<br />

herangezogen werden<br />

muss,“ sagt Dr. Matthias<br />

Öhler von der auf Vergaberecht<br />

spezialisierten Kanzlei<br />

Schramm Öhler Rechtsanwälte.<br />

„Fraglich ist, ob es nach dieser<br />

Entscheidung den<br />

öffentlichen Auftraggebern<br />

überlassen bleiben muss,<br />

zwischen dem Kriterium des<br />

niedrigsten Preises, also<br />

dem Billigstbieterprinzip<br />

und dem Kriterium des<br />

wirtschaftlich vorteilhaftesten<br />

Angebots, dem Bestbieterprinzip, zu<br />

wählen, oder ob anstelle des Auftraggebers<br />

auch eine gesetzliche Regelung wie<br />

in § 67 Abs 3 BVergG eine solche Wahl<br />

allgemein und abstrakt treffen kann“, so<br />

Öhler. In letzterem Fall wäre § 67 Abs 3<br />

des Österreichischen Bundesvergabegesetzes<br />

(BVergG) unzulässig. Dort ist eine<br />

Beschränkung für die Wahl des Billigstbieterprinzips<br />

vorgesehen. Dieses darf<br />

nur bei der Ausschreibung hoch standardisierter<br />

Leistungen angewandt werden.<br />

„Gerade für die heimische Baubranche<br />

wäre dies ein bedrohliches Szenario“, wie<br />

Dr. Öhler ausführt. „Bis jetzt hatten die<br />

Unternehmer noch die Chance, mit<br />

Recht & Verwaltung<br />

EuGH: Zwang zur Billigstbietervergabe unzulässig<br />

Freies Wahlrecht des<br />

Auftraggebers<br />

Ausschreibungen der öffentlichen Hand sind ein gutes Geschäft. Sie machen rund<br />

16 Prozent der Wirtschaftsleistung der EU aus, also rund 1500 Milliarden Euro jährlich.<br />

KOMMUNAL berichtet über eine EuGH-Entscheidung zum Bestbieterprinzip.<br />

◆ Dr. Matthias Öhler<br />

Der EuGH hat<br />

entschieden, dass<br />

Italien das Billigstbieterprinzip<br />

nicht wie<br />

bisher abstrakt und<br />

allgemein vorschreiben<br />

dürfe. Davon<br />

könnte auch Österreich<br />

betroffen sein.<br />

einem qualitativ hochwertigen Angebot<br />

zum Zug zu kommen. Wäre der öffentliche<br />

Auftraggeber aber frei, zwischen den<br />

Best- und den Billigstbieterprinzip zu<br />

wählen, ist zu erwarten, dass öffentliche<br />

Aufträge praktisch nur noch nach dem<br />

Billigstbieterprinzip vergeben werden<br />

und der Vergabewettbewerb auf ein reines<br />

Preisdumping hinausläuft.“<br />

Entscheidung liegt beim<br />

Verwaltungsgerichtshof<br />

Ob § 67 Abs 3 BVergG aber nun tatsächlich<br />

unzulässig ist und der Gesetzgeber<br />

das BVergG ändern muss, ist abzuwarten,<br />

so Matthias Öhler. Denn vieles spricht<br />

dafür, dass es dem EuGH nur um die Vergleichbarkeit<br />

der Angebote geht. Bei<br />

komplexen Aufträgen sind qualitativ<br />

unterschiedliche Angeboten nur unter<br />

Zugrundelegung des Bestbieterprinzips<br />

vergleichbar. Der Zwang des § 67 Abs 3<br />

BVergG zum Bestbieterprinzip bei komplexen<br />

Aufträgen kann daher durchaus in<br />

der Intention des EuGH liegen.<br />

◆ Dr. Matthias Öhler ist Spezialist<br />

für Vergaberecht in der Kanzlei<br />

Schramm Öhler Rechtsanwälte<br />

KOMMUNAL 35


Bits und Bytes gegen Stress<br />

Der Computer<br />

als Helfer<br />

Am Linzer Institut für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung<br />

(IBE) wurde ein Computerprogramm zum<br />

Aufspüren von psychosozialen Belastungen am<br />

Arbeitsplatz entwickelt.<br />

„Es gibt einige Computerprogramme,<br />

mit denen die körperlichen Belastungen<br />

am Arbeitsplatz untersucht werden<br />

können”, sagt Mag. Iris Ratzenböck<br />

vom Institut für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung<br />

(IBE) an der<br />

Universität Linz. „Dagegen gibt es nur<br />

wenig, um auch die psychischen Bela-<br />

stungen im beruflichen Alltag zu erheben.”<br />

Um diese Lücke zu schließen,<br />

wurde vom IBE gemeinsam mit dem<br />

Bildungsinstitut pro mente das Projekt<br />

“Psychosoziale Gesundheit am Arbeitsplatz”<br />

ins Leben gerufen, das zur Hälfte<br />

vom Fonds Gesundes Österreich finanziert<br />

wurde.<br />

Methodenmix. Zunächst ging es<br />

darum, geeignete Verfahren für die<br />

Erhebung der psychosozialen Belastungen<br />

im Arbeitsalltag zu finden. Mag.<br />

Ratzenböck: „Wir haben die einschlägigen<br />

Techniken analysiert, doch keine<br />

davon hat den Erwartungen völlig entsprochen.”<br />

Also wurde aus den bekannten<br />

Methoden eine völlig neue entwickelt,<br />

in die auch Anregungen von<br />

ExpertInnen von Arbeiter- und Wirt-<br />

36 KOMMUNAL<br />

»<br />

schaftskammer, der AUVA und von PersonalleiterInnen<br />

aus der Privatwirtschaft<br />

eingeflossen sind.<br />

Das angesammelte Know-how wurde<br />

schließlich in ein Computerprogramm<br />

integriert. Mit anonymer Daten- und<br />

Faktensammlung hat das Projekt allerdings<br />

nichts zu tun. Im Gegenteil. “Wir<br />

sind mit<br />

einem<br />

Laptop in<br />

Firmen<br />

gegangen,<br />

die sich als<br />

Testunternehmen<br />

für<br />

dieses Pro-<br />

«<br />

jekt zur Verfügung<br />

gestellt<br />

haben, und<br />

haben die<br />

MitarbeiterInnengebeten,<br />

die Fragen über ihre persönliche<br />

Situation am Arbeitsplatz zu beantworten”,<br />

erzählt Mag. Ratzenböck. Rund<br />

eine dreiviertel Stunde dauerte das<br />

Frage-und-Antwort Spiel mit dem Computer.<br />

Erhoben wurde etwa, wie groß<br />

der autonome Handlungsspielraum der<br />

MitarbeiterInnen ist, wie hoch die<br />

Arbeitsbelastung ist, wie familienfreundlich<br />

die Arbeitszeiten sind oder<br />

auch, wie die Zusammenarbeit und der<br />

Informationsfluss mit KollegInnen und<br />

den ChefInnen funktioniert. Schließlich<br />

wurde noch nach dem körperlichen<br />

Befinden gefragt. „Bei vielen Menschen,<br />

die über Magenprobleme oder<br />

Herz-Kreislauf-Beschwerden klagen,<br />

gibt es eine psychologische Komponente<br />

der Erkrankung”, so Mag. Ratzenböck.<br />

Bei dem Projekt stellte sich heraus,<br />

dass hohe Arbeitsbelastung,<br />

schwierige Arbeitszeiten oder<br />

andere belastende Faktoren<br />

als kaum problematisch<br />

erlebt werden, wenn nur das<br />

Betriebsklima in Ordnung ist.<br />

Mag. Iris Ratzenböck<br />

über die Ergebnisse des Pilotversuchs<br />

Aufgrund der in den Computer eingegebenen<br />

Antworten wurden sofort<br />

nach Abschluss des Frageprogramms<br />

die „Belastungsspitzen” analysiert. „So<br />

konnten wir den MitarbeiterInnen<br />

genau sagen, wo der Schuh drückt und<br />

was sie unternehmen können, um die<br />

Lage zu verbessern”, beschreibt Mag.<br />

Ratzenböck die Vorgangsweise. Durchgeführt<br />

wurden diese Interventionen<br />

durch ausgebildete PsychologInnen<br />

vom Bildungsinstitut der pro mente.<br />

Auch eine Analyse der Gesamtsituation<br />

im Betrieb war dank der EDV-gestützten<br />

Befragung möglich. So konnten<br />

auch strukturelle Probleme, die alle<br />

MitarbeiterInnen betreffen, sichtbar<br />

gemacht werden.<br />

Wo der Schuh drückt. Im Rahmen des<br />

Pilotversuches wurden mehr als 150<br />

Personen in fünf Firmen befragt. Aus<br />

den so gesammelten Daten lassen sich<br />

einige Rückschlüsse auf die größten<br />

psychosozialen Belastungsfaktoren am<br />

Arbeitsplatz ziehen. Den meisten Stress<br />

verursacht demnach die Veränderungsdynamik<br />

in den Betrieben. Mag. Ratzenböck:<br />

„Die Firmen müssen sich laufend<br />

an sich ändernde Rahmenbedingungen<br />

anpassen und daher auch<br />

intern die Arbeitsaufteilung immer wieder<br />

umschichten.” Doch auch wer sich<br />

dieser Herausforderung offensiv stellen<br />

möchte, stößt an enge Grenzen. „Die<br />

gebotenen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

werden als zu gering wahrgenommen”,<br />

berichtet Mag. Ratzenböck. Umgekehrt<br />

stellte sich bei dem Projekt heraus, dass<br />

hohe Arbeitsbelastung, schwierige<br />

Arbeitszeiten oder andere belastende<br />

Faktoren als kaum problematisch erlebt<br />

werden, wenn nur das Betriebsklima in<br />

Ordnung ist. Als wichtigster Indikator


Die gesammelten Erfahrungen zum<br />

Aufspüren und Beseitigen von Stressfaktoren<br />

am Arbeitsplatz wurde in<br />

einem Endbericht zusammengefasst.<br />

Dieser ist sowohl auf der Homepage der<br />

IBE als auch direkt beim IBE zu beziehen.<br />

dafür konnte Mag. Ratzenböck die<br />

interne Kommunikation ausmachen.<br />

„Wer genug Information bekommt, um<br />

seine Arbeit gut zu erledigen, wer sich<br />

auch mit den KollegInnen austauschen<br />

kann, der ist meist recht zufrieden mit<br />

seiner Situation im Betrieb.”<br />

Die gesammelten Erfahrungen zum<br />

Aufspüren und Beseitigen von Stressfaktoren<br />

am Arbeitsplatz wurde in<br />

einem Endbericht zusammengefasst.<br />

Dieser ist sowohl auf der Homepage<br />

der IBE als auch direkt beim IBE zu<br />

beziehen. Zielpublikum sind die AkteurInnen<br />

des ArbeitnehmerInnenschutzes<br />

wie etwa Sicherheitsvertrauenspersonen,<br />

Sicherheitsfachkräfte, ArbeitsmedizinerInnen<br />

und auch<br />

ArbeitsinspektorInnen.<br />

Information & Kontakt<br />

Institut für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung<br />

(IBE):<br />

Mag. Iris Ratzenböck,<br />

Tel: 0732/60 93 13-13,<br />

www.ibe.co.at<br />

pro mente: Irmgard Haringer,<br />

Tel: 0732/60 88 99,<br />

www.bildungsinstitut.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich,<br />

Mariahilferstraße 176,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20,<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org<br />

Gemeindebund und FGÖ startet Wettbewerb<br />

Gesunde MitarbeiterInnen<br />

– Starke Gemeinden<br />

Aktivitäten zur Gesundheitsförderung<br />

speziell für MitarbeiterInnen gewinnen in<br />

Österreich im öffentlichen wie im privaten<br />

Sektor zunehmend an Bedeutung.<br />

Kein Wunder – denn von dieser modernen<br />

Strategie, mit der Krankheiten an<br />

Arbeitsplatz vorgebeugt und das Wohlbefinden<br />

von MitarbeiterInnen gesteigert<br />

werden sollen, profitieren Arbeitnehmer<br />

Innen und ArbeitgeberInnen:<br />

◆ gesundheitliche Risiken werden reduziert<br />

◆ das individuelle Wohlbefinden verbessert<br />

sich<br />

◆ Arbeitszufriedenheit, Arbeitsmotivation<br />

und Betriebsklima werden optimiert<br />

◆ krankheitsbedingte Fehlzeiten und<br />

Fälle von Frühinvalidität werden reduziert.<br />

Das alles gilt natürlich auch für Gemeindebedienstete.<br />

In vielen Gemeinden entstehen<br />

daher immer mehr Ideen und<br />

Initiativen, die dazu beitragen sollen, die<br />

Gesundheit der eigenen MitarbeiterInnen<br />

gezielt zu fördern. Die Maßnahmen sind<br />

vielfältig und reichen von regelmäßigen<br />

Lauftreffs über Rückentrainings oder<br />

ergonomische Maßnahmen bis hin zu<br />

Gesundheitszirkeln, in denen Verbesserungsvorschläge<br />

für die Arbeitsbedingungen<br />

entwickelt werden.<br />

Um derartige Ideen und Initiativen zu<br />

fördern, initiieren der Österreichische<br />

Gemeindebund und der Fonds Gesundes<br />

Österreich einen Wettbewerb zum Thema<br />

Gesundheitsförderung, der in Zukunft<br />

alle zwei Jahren duchgeführt werden soll.<br />

Mit dieser Aktion sollen Gemeinden motiviert<br />

werden, Aktivitäten zur Gesundheitsförderung<br />

für ihre Bediensteten<br />

umzusetzen. Die besten Ideen und Initiativen<br />

werden prämiert und bekannt<br />

gemacht.<br />

Der Wettbewerb<br />

Ausgezeichnet werden Ideen und Initiativen<br />

von österreichischen Gemeinden,<br />

die auf Gesundheitsförderung für ihre<br />

MitarbeiterInnen in den Gemeindeämtern<br />

und Bauhöfen abzielen.<br />

Teilnahmeberechtigt sind die österreichischen<br />

Gemeinden mit Ausnahme<br />

der Landeshauptstädte und der Bundeshauptstadt.<br />

Bewertet werden die Einrichtungen von<br />

einer hochkarätigen Jury unter der<br />

Schirmherrschaft<br />

von Bundesministerin<br />

Maria Rauch-<br />

Kallat.<br />

Preisträger sind<br />

maximal drei<br />

Gemeinden pro<br />

Bundesland. Aus<br />

diesen werden<br />

anschließend<br />

die österreichischen<br />

TOP TEN<br />

ermittelt.<br />

Verliehen werden<br />

an die<br />

Gewinner<br />

Gesundheits-<br />

Statuetten<br />

sowie Anerkennungsurkunden.<br />

Geehrt werden die Preisträger im Rahmen<br />

einer Gala-Veranstaltung im Juni<br />

2005<br />

Begleitet wird die Initiative durch<br />

Medienberichte über vorbildliche Aktionen<br />

und Projekte in österreichischen<br />

Gemeinden.<br />

So machen Sie mit<br />

Für Gemeinden, die sich an diesem Wettbewerb<br />

beteiligen, wurden Einreichungsunterlagen<br />

samt Fragebogen entwickelt,<br />

die Ihnen die Teilnahme und der Jury<br />

eine einheitliche Bewertung der Einrichtungen<br />

erleichtern sollen. Hier erhalten<br />

Sie die Einreichungsunterlagen:<br />

Preissekretariat, B&K – Bettschart &<br />

Kofler Medien- und Kommunikationsberatung<br />

GmbH, Porzellangasse 35/Top 3,<br />

1090 Wien, Tel.: (01) 319 43 78-0,<br />

Fax: (01) 319 43 78-20<br />

gesunde.mitarbeiter@<br />

gemeindebund.gv.at<br />

zum Download:<br />

www.gemeindebund.gv.at,<br />

www.fgoe.org<br />

Einreichschluß für den Wettbewerb<br />

ist der 15. April 2005.<br />

KOMMUNAL 37


Lebensministerium-Gemeindeservice<br />

CommunalAudit – Projektberichte an sechs Gemeinden übergeben<br />

<strong>Kommunal</strong>e<br />

Standortentwicklung<br />

Das Projekt CommunalAudit geht auf eine Initiative des Lebensministeriums zur<br />

Stärkung des ländlichen Raums zurück. Es wurde im Herbst 2003 in 50 Gemeinden<br />

des ländlichen Raums in insgesamt 8 österreichischen Bundesländern gestartet.<br />

Mit der Umsetzung des<br />

Projektes wurden die<br />

Unternehmen Finadvice<br />

(internationaler betriebswirtschaftlicher<br />

Berater)<br />

und WDL Wasserdienstleistungs<br />

GmbH (als Knowhow<br />

Träger im Bereich der<br />

kommunalen Wasser- und<br />

Abwasserwirtschaft)<br />

beauftragt. Weitere Experten<br />

decken im Projektteam<br />

insbesondere die weiteren<br />

Infrastrukturbereiche, ökologische<br />

Themen und<br />

rechtliche Fragestellungen<br />

ab. Die Projektabwicklung<br />

erfolgt unter enger Einbindung der<br />

betroffenen Gemeinden. Der letzte Meilenstein<br />

für dieses Großprojekt war die<br />

Vorstellung und Übergabe der Projektberichte<br />

an 6 Gemeinden durch Bundesminister<br />

Josef Pröll auf der <strong>Kommunal</strong>messe<br />

Pollutec in Wien.<br />

Rahmenbedingungen<br />

Im Projekt CommunalAudit sollen<br />

Lösungsansätze für die immer schwierigeren<br />

Rahmenbedingungen, mit denen<br />

gerade Gemeinden im ländlichen Raum<br />

konfrontiert sind, erarbeitet werden.<br />

Mit dem Projekt CommunalAudit werden<br />

u.a. folgende Zielsetzungen verfolgt:<br />

◆ Objektive Darstellung der Stärken<br />

und Schwächen des Standortes<br />

„Gemeinde“ aus unterschiedlichen<br />

Blickwinkeln:<br />

◆ Erarbeitung von Ansatzpunkten zur<br />

Verbesserung der Standortqualität bzw.<br />

zur Steigerung der Effizienz bei der<br />

kommunalen Leistungserbringung<br />

◆ Hilfestellung für kommunale Entscheider<br />

bei der Priorisierung von<br />

38 KOMMUNAL<br />

Überblick über Projektinhalte und Projektablauf beim CommunalAudit<br />

Umsetzungsmaßnahmen<br />

Durch die vorgeschlagenen Lösungen<br />

soll sichergestellt werden, dass die<br />

Standortattraktivität in den untersuchten<br />

Gemeinden verbessert wird und<br />

dass gleichzeitig die kommunale Infrastruktur<br />

auch langfristig finanzierbar<br />

bleibt. Bei der Ausarbeitung von<br />

Lösungsvorschlägen wird vor allem<br />

Wert auf umsetzbare, praxisgerechte<br />

Lösungen gelegt. Ein wesentlicher Projektbestandteil<br />

ist dabei auch die<br />

Begleitung der Projektrealisierung von<br />

besonders innovativen Optimierungsvorschlägen,<br />

die bei der Projektbearbeitung<br />

gefunden werden (siehe auch<br />

KOMMUNAL Sept. 2004, Seite 26 bis<br />

28). BM Pröll fasst das Projektziel wie<br />

folgt zusammen: „Ziel des Projektes ist<br />

es, die Wettbewerbskraft und die<br />

Standortattraktivität für Gemeinden im<br />

ländlichen Raum zu verbessern. Wir<br />

müssen alle uns zur Verfügung stehenden<br />

Mittel einsetzen, um den Dienst<br />

am Bürger noch effizienter erbringen<br />

zu können. Durch das Projekt CommunalAudit<br />

soll die Entwicklung des ländlichen<br />

Raums maßgeblich mitgestaltet<br />

werden“ Aus Sicht des<br />

Lebensministeriums sollen<br />

die im Projekt erarbeiteten<br />

Lösungen zu einer<br />

„Initialzündung“ für die<br />

Entwicklung in den untersuchten<br />

Gemeinden<br />

führen und darüber hinaus<br />

im Idealfall eine<br />

Modell- bzw. Vorbildwirkung<br />

für ähnlich gelagerte<br />

Probleme in anderen<br />

Gemeinden des ländlichen<br />

Raums bekommen.<br />

Datenerhebung<br />

Die Datenerhebung in den Projektgemeinden<br />

wird im wesentlichen in drei<br />

Schritten durchgeführt. Im ersten<br />

Schritt erfolgt eine Analyse der von der<br />

Gemeinde zur Verfügung gestellten<br />

Unterlagen (Rechnungsabschlüsse,<br />

Budgets/Finanzplanungen, Flächenwidmungspläne,<br />

technische Pläne von<br />

Infrastrukturanlagen, etc.). In einem<br />

zweiten Schritt erfolgt eine detaillierte<br />

Erhebung über den Zustand und die<br />

Leistungsfähigkeit der kommunalen<br />

Infrastruktur und der Organisation der<br />

kommunalen Leistungserbringung mittels<br />

eines eigens entwickelten Erhebungsbogens.<br />

Die Erhebung wird in<br />

einem dritten und letzten Schritt (je<br />

nach Bedarf) durch Gespräche mit Bürgermeister,<br />

Amtsleiter und anderen<br />

Gemeindebediensteten abgerundet.<br />

Maßgeschneiderte<br />

Optimierungsansätze<br />

Bei der Erarbeitung von Optimierungsansätzen<br />

werden maßgeschneidert auf<br />

die speziellen Charakteristika und<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at


Bedürfnisse der einzelnen<br />

Gemeinden Empfehlungen<br />

abgeleitet. Die im Zuge des Projektes<br />

CommunalAudit entwickelten<br />

Optimierungsansätze<br />

zielen dabei auf zwei Bereiche<br />

ab. Zum einen werden Vorschläge<br />

erarbeitet, die die<br />

Gemeinden aus eigener Kraft<br />

umsetzen können. Oftmals<br />

greift jedoch, gerade im Bereich<br />

der kommunalen Infrastruktur<br />

eine isolierte Betrachtung der<br />

Gemeinde zu kurz. Deshalb<br />

wird zusätzlich untersucht, in<br />

welchen Bereichen durch<br />

gemeindeübergreifende, interkommunale<br />

Kooperationen Vorteile<br />

für die beteiligten Gemeinden<br />

erzielt werden können. BM<br />

Pröll unterstreicht die Bedeutung<br />

der interkommunalen<br />

Zusammenarbeit wie folgt: „Der ländliche<br />

Raum braucht starke Gemeinden.<br />

Oftmals können jedoch die Gemeinden<br />

die ihnen übertragenen Aufgaben mit<br />

den zur Verfügung stehenden Mitteln<br />

nicht mehr optimal erfüllen. Aus diesem<br />

Grund ist es unabdingbar notwendig,<br />

Kooperationen zwischen den<br />

Gemeinden zu stärken.“<br />

Naturgefahren sind extreme Ereignisse,<br />

die menschliches Leben, ihre Siedlungen,<br />

Verkehrswege und den Wirtschaftsraum<br />

bedrohen. Von den Naturgefahren,<br />

welche durch Bewegung von Wasser,<br />

Schnee, Erd- oder Felsbewegungen<br />

verursacht werden, gehen vielseitige<br />

Bedrohungen für die Daseinsgrundfunktionen<br />

Wohnen, Arbeiten, Erholung<br />

und vieles mehr aus.<br />

In der Österreichischen Verfassung<br />

wurde der Schutz vor Wildbächen und<br />

Lawinen zu einer Aufgabe des Bundes<br />

von gesamtstaatlicher Bedeutung<br />

erklärt. Im diesem Sinne werden einerseits<br />

Investitionen für die Durchführung<br />

von präventiven Schutzmaßnahmen<br />

getätigt, andererseits über das Instrument<br />

der Gefahrenzonen-Planung steuernd<br />

in die Raumordnung eingegriffen.<br />

Trotzdem trifft BürgerInnen, welche in<br />

dem von Naturgefahren bedrohten<br />

Raum leben, grundsätzlich die Eigenverantwortung<br />

für ihre Sicherheit.<br />

Das Ziel der Gefahrenzonenplanung<br />

Bundesminister Josef Pröll bei der Übergabe des<br />

ersten CommunalAudit-Berichts im Innviertel in<br />

Oberösterreich. Von links nach rechts: Bgm.<br />

Fischer (St. Marienkirchen), Bgm. Wohlmuth<br />

(Brunnenthal), Bgm. Seitz (Suben), Minister Pröll,<br />

Bgm. Gruber (Taufkirchen), Bgm. Ing. Angerer<br />

(Schärding), Bgm. Maringer (St. Florian am Inn)<br />

Folgeevaluierung (auf<br />

Wunsch der Gemeinden)<br />

Beim Projekt CommunalAudit handelt<br />

es sich um eine Bestandsaufnahme der<br />

Gemeinde zu einem bestimmten Zeitpunkt.<br />

Um Veränderungen der Stärken<br />

und Schwächen des Standortes im Zeitablauf<br />

betrachten zu können, empfiehlt<br />

Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

Gefahrenzonenplan<br />

und Eigenvorsorge<br />

der Wildbach-<br />

und<br />

Lawinenverbauung<br />

bestand und<br />

besteht<br />

darin, den<br />

gefährdeten<br />

Raum zu<br />

erkennen,<br />

planlich darzustellen<br />

und geeignete<br />

Maßnahmen zu ergreifen. Entweder<br />

konnte der gefährdete Bereich<br />

unter Auflagen und Eigenmaßnahmen<br />

für die Bebauung genutzt werden, oder<br />

er musste auf Grund der extrem starken<br />

Gefährdung durch Lawinen, Wildbäche<br />

und Erosion gemieden werden.<br />

Die rechtliche Grundlage des Gefahrenzonenplanes<br />

findet sich im Forstgesetz<br />

von 1975. Bei der Erstellung des Gefahrenzonenplanes<br />

der WLV werden die<br />

BürgerInnen und BürgermeisterInnen<br />

sich die Durchführung einer Folgeevaluierung<br />

nach 3 Jahren. Bei der<br />

Durchführung der Folgeevaluierung<br />

können bereits die ersten Auswirkungen<br />

der im Rahmen der Erstevaluierung<br />

definierten Maßnahmen<br />

beobachtet werden.<br />

Ausblick<br />

Das Projekt CommunalAudit wird in 50<br />

österreichischen Gemeinden des ländlichen<br />

Raums bis Mitte 2005 abgeschlossen<br />

werden. Die Gemeinden selbst werden<br />

dadurch in die Lage versetzt, ihre<br />

Positionierung im Quervergleich zu<br />

sehen und Maßnahmen zur Verbesserung<br />

selbst in Angriff zu nehmen. Besonders<br />

innovative Projekte werden den<br />

Teilnehmern, im Rahmen einer in Aufbau<br />

befindlichen Wissensplattform zur<br />

Verfügung gestellt. Der vorliegende Artikel<br />

bildet den Auftakt einer Artikelserie<br />

zum Projekt CommunalAudit. In den<br />

nächsten Ausgaben von <strong>Kommunal</strong> werden<br />

erste Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />

aus den einzelnen Themenbereichen<br />

des Projektes dargestellt. Dabei<br />

kommen auch die Bürgermeister der<br />

CommunalAudit Gemeinden zu Wort.<br />

Mag. Reinhard Schwendtbauer<br />

planungsbetroffener Gemeinden intensiv<br />

in die Überprüfungsverfahren eingebunden.<br />

Die Genehmigung erfolgt<br />

durch den Bundesminister für Landund<br />

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

KOMMUNAL 39


Europa und seine Jugend<br />

Das Weißbuch Jugend – Neuer Schwung für die Jugend Europas<br />

Jugend und Europa<br />

Im erweiterten Europa leben 75 Millionen Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren.<br />

Und die Jugendlichen bringen klar zum Ausdruck: sie wollen gehört und als vollwertige<br />

Gesprächspartner behandelt werden, sie wollen am Aufbau Europas mitwirken,<br />

sie wollen die Debatte über seine Zukunft beeinflussen.<br />

Europas Jugend will gehört werden und die Zukunft mitbestimmen. Das Weißbuch<br />

Jugend unterstützt sie dabei.<br />

Es ist an der Zeit, die Jugendlichen als<br />

Kraft zu sehen, die zum Aufbau Europas<br />

beitragen kann, und nicht als Problem,<br />

mit dem es umzugehen gilt. So<br />

ist es notwendig, eine stärkere Beteiligung<br />

der jungen Menschen in Europa<br />

an jenen Entscheidungen, die sie<br />

betreffen, zu fördern und einen neuen<br />

Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen<br />

den verschiedenen Akteuren im<br />

Jugendbereich zu schaffen.<br />

Weißbuch Jugend<br />

Grundlage dafür ist das Weißbuch<br />

Jugend - Neuer Schwung für die<br />

Jugend Europas, das im November<br />

2001 beschlossen wurde.<br />

Ausgangspunkt dieses Weißbuchs war<br />

40 KOMMUNAL<br />

eine Konsultation, die im Zeitraum von<br />

Mai 2000 bis März 2001 stattfand und<br />

bei der Jugendliche unterschiedlichster<br />

Herkunft, Jugendorganisationen, die<br />

wissenschaftliche Gemeinschaft, die<br />

politischen Verantwortlichen und die<br />

Verwaltungen befragt wurden.<br />

Jugendkonsultation in<br />

Österreich<br />

„Gewinner gesucht“ – Diese Konsultation<br />

ist durch ihr Ausmaß, ihre Dauer,<br />

die breite Streuung der konsultierten<br />

Personen und die Vielfalt der Ergebnisse<br />

etwas in Europa noch nie Dagewesenes.<br />

Für einige Mitgliedstaaten<br />

stellte sie auch eine Premiere dar. Die<br />

Anzahl der in ihrem Rahmen durchgeführten<br />

Veranstaltungen war beträchtlich.<br />

Ziel der Kampagne „Gewinner<br />

gesucht“ war es, alle Jugendlichen in<br />

Österreich über die Möglichkeit zu<br />

informieren, ihre Meinungen und<br />

Ideen zur Zukunft der EU-Jugendpolitik<br />

in den Weißbuch-Prozess einzuspeisen.<br />

Kommentare, Meinungen<br />

und Ideen konnten per Post bzw. per<br />

Email eingesendet werden. Als Anreiz<br />

für das Übermitteln von Texten wurde<br />

der Gewinn von 6 Paris-Reisen angeboten.<br />

Inhalte des Weißbuch<br />

Jugend<br />

Die wesentlichen Botschaften des Weißbuchs<br />

Jugend sind:<br />

◆ Jugendliche informieren<br />

◆ Jugendliche mitreden lassen<br />

◆ Einbeziehung der Jugendlichen in<br />

das öffentliche Leben<br />

◆ Mehr Wissen über die jugendlichen<br />

Bedürfnisse<br />

◆ Verstärkte Berücksichtigung der<br />

Jugend in allen Politikbereichen<br />

◆ Umsetzung des Programms Jugend<br />

In einer ersten Phase wurden die Themenbereiche<br />

Partizipation, Information,<br />

Freiwilligenarbeit und „Mehr Wissen<br />

über die Jugend“ bearbeitet.<br />

Von der europäischen Kommission wurden<br />

Fragebögen an alle Mitgliedsstaaten<br />

ausgeschickt, die Beantwortungen<br />

wurden gesammelt, ausgewertet und in<br />

den jeweiligen Entschließungen des<br />

Rates die zukünftige Weiterarbeit in<br />

den jeweiligen Themenbereichen kundgetan.<br />

www.weißbuch.at – www.yap.at – www.jugendinfo.at –www.bmsg.gv.at


Reges Interesse bei der <strong>Kommunal</strong>messe am Audit des BMSG<br />

Das Audit unterstützt die Gemeinde<br />

dabei, ihre Familien- und Kinderfreundlichkeit<br />

systematisch zu überprüfen,<br />

gezielt weiterzuentwickeln und nach<br />

außen hin zu dokumentieren. Mit dem<br />

Audit können vor allem junge Menschen<br />

bei kommunalen<br />

Projekten beteiligt werden.<br />

Das Audit ist sehr benutzerfreundlich<br />

gestaltet und<br />

kann in Eigenregie umgesetzt<br />

werden. Lediglich für<br />

die Begutachtung durch<br />

eine/n Gutachter/in fallen<br />

am Verfahrensende Kosten<br />

an.<br />

„Dieses Audit ist ein<br />

wesentlicher Beitrag für<br />

eine positive Zukunft für<br />

alle Gemeindebürgerinnen<br />

und Gemeindebürger“ sagt<br />

die zuständige Staatssekretärin<br />

Ursula Haubner.<br />

Der Weg zum Zertifikat für<br />

Familien- und Kinderfreundlichkeit<br />

ist einfach<br />

und klar strukturiert. Der<br />

Bürgermeister bekundet<br />

das Interesse am Audit<br />

und nimmt mit dem<br />

BMSG Kontakt auf. Der<br />

nächste Schritt ist das verpflichtendeRegionalseminar<br />

für die angemeldete<br />

Gemeinde.<br />

Regionalseminar für die<br />

Gemeinde<br />

Das Regionalseminar dient der Vorstellung<br />

der Zielsetzung und der Instrumente<br />

des Audits familien- und kinderfreundliche<br />

Gemeinde und<br />

ist jedenfalls<br />

verpflichtend<br />

für die<br />

Gemeinde.<br />

Das erste<br />

Regionalseminar,<br />

an dem die<br />

Gemeinden<br />

Attendorf,<br />

Gabersdorf,<br />

Gleisdorf,<br />

Köflach und<br />

Lassing teilgenommen<br />

haben, fand<br />

Anfang November<br />

in der Steiermark<br />

statt.<br />

Im Rahmen<br />

«<br />

dieses Regionalseminars<br />

wird der<br />

Gemeinde das<br />

Audit familienundkinderfreundliche<br />

Gemeinde vorgestellt,<br />

Zielsetzung sowie Vorgehensweise<br />

werden abgeklärt.<br />

Beim Regionalseminar wird auch<br />

der Werkzeugkoffer an die<br />

Gemeinde übergeben.<br />

Gemeinde-Audit<br />

Familien- und kinderfreundliche<br />

Gemeinde<br />

Zahlreiche <strong>Kommunal</strong>politiker haben sich bei der KOMMUNALMESSE am<br />

Messestand des Bundesministeriums für soziale Sicherheit, Generationen und<br />

Konsumentenschutz darüber informiert, wie man das entwickelte Audit<br />

familien- und kinderfreundliche Gemeinde in Anspruch nehmen kann.<br />

»<br />

Dieses Audit ist<br />

ein wesentlicher<br />

Beitrag für eine<br />

positive Zukunft für<br />

alle Gemeindebürgerinnen<br />

und<br />

Gemeindebürger.<br />

Ursula Haubner<br />

Die TeilnehmerInnen des ersten Regionalseminars,<br />

das Anfang November in<br />

der Steiermark stattgefunden hat.<br />

Dieser beinhaltet:<br />

◆ Infobroschüren<br />

◆ Rahmenrichtlinie<br />

◆ Projektbericht<br />

◆ Handlungsfeldermatrix<br />

◆ Plakate<br />

◆ Vereinbarung betreffend Teilnahme<br />

am Audit familien- und kinderfreundliche<br />

Gemeinde<br />

◆ Verzeichnis der zugelassenen Gutachter/innen<br />

Die Anmeldung zum Regionalseminar<br />

ist mittels formlosen E-Mail an manuela.marschnig@bmsg.gv.at<br />

zu richten.<br />

Informationen:<br />

Bundesministerium für soziale<br />

Sicherheit, Generationen und<br />

Konsumentenschutz, Abteilung V/7<br />

Franz-Josefs-Kai 51, 1010 Wien<br />

Projektleitung:<br />

Dr. Angelika Schiebel<br />

Auskunft: Mag. Manuela Marschnig<br />

Tel.: 01/71100/3296<br />

Fax: 01/7189470/2223<br />

manuela.marschnig@bmsg.gv.at<br />

www.gemeindeaudit.bmsg.gv.at<br />

KOMMUNAL 41


Statistische Informationen für Österreichs Gemeinden<br />

Nur ein paar<br />

Mausklicks entfernt<br />

Statistik Austria hält auf ihrer Homepage einen umfangreichen und regional tief<br />

gegliederten Datenschatz für Städte und Gemeinden bereit. Mit www.statistik.at<br />

erschließen Sie sich mit wenigen Mausklicks eine breite Palette statistischer<br />

Informationen über unser Land, unsere Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Die Großzählung 2001<br />

Die Hauptergebnisse der Großzählung<br />

2001 wurden von der Statistik Austria in<br />

56 Printpublikationen veröffentlicht. Alle<br />

Publikationen können auf der Homepage<br />

(„Neuerscheinungen“) unentgeltlich eingesehen<br />

werden. Daten zu den Gemeinden<br />

finden sich vor allem in den jeweiligen<br />

Bundesländerheften.<br />

Volkszählung 2001:<br />

27 Bände, davon 18 allein mit<br />

Gemeindeergebnissen<br />

Gebäude- und Wohnungszählung 2001:<br />

Hauptergebnisse in neun Bundesländerund<br />

einem Österreichband<br />

Arbeitsstättenzählung 2001:<br />

Hauptergebnisse in neun Bundesländerund<br />

einem Österreichband<br />

Ortsverzeichnis 2001:<br />

Neun Bundesländerbände und Österreich<br />

auf CD-ROM: gesamte Siedlungsgliederung<br />

(Zahl der Gebäude, Wohnungen,<br />

Haushalte, Einwohner und Arbeitsstätten)<br />

Standardmäßig liegt jeder Publikation<br />

eine CD-ROM bei, auf der die gesamte<br />

Publikation als <strong>PDF</strong>-File und die Tabellen<br />

zusätzlich in EXCEL-Format enthalten ist.<br />

42 KOMMUNAL<br />

Ob es sich um die neuesten Entwicklungen<br />

(„Presseinformationen“; „Ergebnisse“),<br />

die umfassenden Ergebnisse<br />

der Großzählung 2001, die neuesten<br />

Publikationen („Neuerscheinungen“),<br />

die Strukturdaten in<br />

individueller Detailtiefe<br />

(„Datenbank<br />

ISIS“) oder um das<br />

Spezialinfopaket für<br />

Österreichs Gemeinden<br />

(„Statistische<br />

Informationen für<br />

alle 2359 Gemeinden“)<br />

handelt, Sie<br />

werden von der Vielfalt<br />

der Informationen<br />

begeistert sein<br />

und damit „Österreich<br />

besser verstehen“.<br />

Und was sie<br />

noch überraschen<br />

wird, fast alles wird<br />

unentgeltlich angeboten.<br />

Ein Blick auf<br />

die Gemeinde<br />

»<br />

„Ein Blick auf die<br />

Gemeinde …“: eine<br />

laufend aktualisierte<br />

Zusammenstellung<br />

der wesentlichen Daten aus den verschiedensten<br />

Fachbereichen für jede<br />

einzelne Gemeinde. Die auf der Homepage<br />

unentgeltliche Version enthält<br />

Daten der Großzählung 2001 sowie<br />

Daten zur Bevölkerungsentwicklung,<br />

Wenn es um Fakten<br />

geht, gibt es wenig,<br />

das wir nicht beantworten<br />

können.<br />

Dr. Gabriela Petrovic<br />

Kaufmännische General-<br />

direktorin der Statistik Austria<br />

STATISTIK AUSTRIA - www.statistik.at<br />

Land- und Forstwirtschaft, Gebarungen<br />

und Steuereinnahmen.<br />

Darüber hinaus kann auf Bestellung<br />

eine rund 70-seitige Farbbroschüre (mit<br />

Diskette) geliefert werden, die mit über<br />

50 Datenblättern aus<br />

den Bereichen Bevölkerung,<br />

Haushalte<br />

und Familien,<br />

Gebäude und Wohnungen,Arbeitsmarkt,<br />

Arbeitsstätten,<br />

Landwirtschaft, Tourismus,Gemeindegebarung<br />

und Nationalratswahlen<br />

das<br />

breite Spektrum des<br />

auf Gemeindeebene<br />

verfügbaren Datenangebots<br />

umfasst.<br />

In dieser Broschüre<br />

werden die Daten auf<br />

verschiedene Arten<br />

präsentiert (zum Beispiel<br />

Kennziffer, Veränderungsraten,<br />

Pro-<br />

«<br />

Kopf-Werte und ähnliche<br />

Maßzahlen), um<br />

es Ihnen zu ermöglichen<br />

sich rasch einen<br />

Überblick über die<br />

wesentlichsten Aussagen<br />

zu machen. Zahlreiche<br />

Tabellen der<br />

wichtigsten Ergebnisse werden zusätzlich<br />

auch als Diagramme aufbereitet.<br />

Zum Vergleich sind in der Broschüre<br />

auch die analogen Daten des jeweiligen<br />

Politischen Bezirks und des Bundeslandes<br />

enthalten.


KOMMUNAL<br />

KONGRESS<br />

E-Government Staatspreis 2004: Steirischer „Katastrophenschutz Online“<br />

Ein deutliches „Mehr“ an Sicherheit<br />

Im Rahmen des Österreichischen<br />

Staatspreises 2004 hat<br />

die Fachabteilung Katastrophenschutz<br />

und Landesverteidigung<br />

(FA7B) der Steiermärkischen<br />

Landesregierung zwei<br />

Staatspreise für E-Government<br />

gewonnen. Das Internetportal<br />

„Katastrophenschutz<br />

Online“ konnte die Jury nicht<br />

nur in der Kategorie „Government<br />

to Government“, sondern<br />

auch in der Gesamtkategorie<br />

„E-Government“ überzeugen.<br />

„E-Government im<br />

besten Sinn ist nach unserem<br />

Verständnis, wenn wir das<br />

Zusammenwirken von Behörden,<br />

Einsatzorganisationen<br />

Katastrophenschutz: Was sagt das Gesetz<br />

Bürgermeister sind zuständig<br />

„Die Gemeinden haben für die<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

der Abwehr und der<br />

Bekämpfung von Katastrophen<br />

nach den Bestimmungen der<br />

hierfür maßgeblichen Gesetze<br />

zu sorgen. Die Leitung der<br />

Abwehr und der Bekämpfung<br />

von Katastrophen im Gemeindegebiet<br />

obliegt somit dem Bürgermeister<br />

als Gemeinde-Ein-<br />

Der Satellit IKONOS zeigt die<br />

Stadtkerne aller neun Landeshauptstädte<br />

in feinauflösenden<br />

Satellitenbildern.<br />

sowie Bevölkerung erleichtern<br />

und damit ein deutliches<br />

Mehr an Sicherheit schaffen“,<br />

beschreibt Dr. Kurt Kalcher,<br />

Leiter der FA7B, die Zielsetzung<br />

von Katastrophenschutz<br />

Online. Diese Homepage ist<br />

ein in Europa einzigartiges,<br />

innovatives Projekt, das sich<br />

mit mehreren vernetzten<br />

Plattformen an unterschiedliche<br />

Zielgruppen wendet: Der<br />

satzleiter. Der Bürgermeister<br />

hat dazu auch eine Gemeindeeinsatzleitung<br />

zu bilden, diese<br />

soll den Gemeinde-Einsatzleiter<br />

beratend und unterstützend<br />

zur Seite stehen.“<br />

Soweit das Gesetz, das jeder<br />

Bürgermeister kennt. Was es<br />

in der Realität heißt, behandelt<br />

der Katastrophenschutz-<br />

Kongress am 11. November.<br />

öffentliche Bereich bietet Bürgern<br />

und Medien umfassende<br />

Inhalte über Gefahren und<br />

Katastrophenfälle sowie<br />

Schutzmaßnahmen und Empfehlungen<br />

bei möglichen Krisen-Szenarien.<br />

Intranet sowie Extranet dienen<br />

darüber hinaus als hochverfügbare,<br />

geschützte Kommunikationsplattform<br />

aller<br />

beteiligten Behörden und Einsatzkräfte.<br />

Es erlaubt von der<br />

Landeswarnzentrale ausgehend<br />

die computergestützte<br />

Koordinierung in Echtzeit.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.katastrophenschutz.<br />

steiermark.at/<br />

Information<br />

Satellitenbilder: Hilfe im Katastrophenfall<br />

High Tech aus dem Weltraum<br />

Der „Österreich Satelliten<br />

Bildatlas“ zeigt flächendeckende<br />

Aufnahmen Österreichs.<br />

Das Land wird darin<br />

zur Gänze in Satellitenbildern<br />

und Karten dargestellt, dazu<br />

werden die Stadtkerne aller<br />

Landeshauptstädte in feinauflösenden<br />

Satellitenbildern<br />

vom Erdbeobachtungssatelliten<br />

IKONOS präsentiert. Top<br />

aktuelle Satellitenbilder sind<br />

auch für den Einsatz bei<br />

Naturkatastrophen ein<br />

bestens geeignetes Mittel, um<br />

In eigener Sache<br />

Auf den folgenden Seiten finden<br />

Sie einen detaillierten<br />

Bericht über den „<strong>Kommunal</strong>-<br />

Kongress“ zum Thema „Katastrophenschutz“.<br />

In den kommenden<br />

Ausgaben wird<br />

KOMMUNAL die einzelnen<br />

Referate ausführlicher vorstellen,<br />

da die Fülle der Informationen<br />

den Rahmen dieser<br />

Ausgabe sprengen würde.<br />

betroffene Gebiete zu erfassen,<br />

Schäden zu quantifizieren<br />

und schnelle Hilfe zu<br />

ermöglichen. Beim Hochwasser<br />

2002 oder beim Erdbeben<br />

von Bam (Iran) im Dezember<br />

2003 wurde von den Hilfskräften<br />

mit aktuellen hochauflösenden<br />

Satellitenbildern<br />

gearbeitet. Damit war es in<br />

kürzester Zeit möglich das<br />

jeweilige Schadensausmaß zu<br />

erheben und effizient Hilfsmaßnahmen<br />

zu koordinieren.<br />

Web-Tipp: www.geospace.at<br />

Über den<br />

Kongress<br />

KOMMUNAL 43<br />

Dr. Robert<br />

Hink, Generalsekretär<br />

des ÖsterreichischenGemeindebundes<br />

Messe & Kongress<br />

voller Erfolg<br />

Zu einem vollen Erfolg wurde die<br />

KOMMUNALMESSE / Public Services<br />

Mitte November in Wien. Parallel<br />

zur Messe fanden am Messegelände<br />

Wien der Kongress zum<br />

Thema „Katastrophenschutz“ statt,<br />

der ebenfalls als voller Erfolg verbucht<br />

werden konnte. Hunderte<br />

Entscheidungsträger aus den Kommunen<br />

informierten sich über notwendige<br />

und vorbeugende Maßnahmen.<br />

Durch erstklassige Referate<br />

von anerkannten Experten und<br />

Profis konnten sich alle Teilnehmer<br />

einen guten Überblick verschaffen.<br />

Auch die <strong>Kommunal</strong>messe selbst<br />

war an allen drei Tagen ausgezeichnet<br />

besucht. Besonders bemerkenswert<br />

war der Ansturm zahlreicher<br />

ausländischer Gäste, vor allem aus<br />

den östlichen Nachbarstaaten<br />

Österreichs. Die KOMMUNAL-<br />

MESSE als Kongress- und Kontaktmesse<br />

erfüllte damit ihren Zweck<br />

voll und schuf eine Reihe von wichtigen<br />

Gesprächsplattformen und<br />

Gesprächen. Der Österreichische<br />

Gemeindebund war gemeinsam mit<br />

KOMMUNAL und seiner E-Government-Plattform<br />

„kommunalnet.at“<br />

bestens vertreten, der gemeinsame<br />

Stand war einer der am stärksten<br />

frequentierten Treffpunkte unter<br />

den über 200 Ausstellern.<br />

Ich freue mich, dass diese Messe<br />

und die daran angeschlossenen Veranstaltungen<br />

so gut angenommen<br />

werden und zum Fixpunkt im Terminkalender<br />

vieler Kommunen und<br />

Gemeinden zählen.<br />

Herzlichst Robert Hink


Vorbeugen ist besser als hinterher Schäden zu beheben<br />

<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

gibt Richtung vor<br />

Mit einer Reihe von prominenten Referenten tagte parallel zur KOMMUNALMESSE der<br />

<strong>Kommunal</strong>kongress zum Thema„Katastrophenschutz“, zu dem der Österreichische<br />

Gemeindebund geladen hatte. „Vorbeugen ist besser und billiger, als wenn man hinterher<br />

Schäden beheben muss“.<br />

Mit sehr persönlichen Worten und Erinnerungen<br />

eröffnete Gemeindebund-<br />

Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

den Kongress vor rund 300 Delegierten.<br />

„Ich kann mich sehr genau erinnern,<br />

am Tag meiner Wahl zum Präsidenten<br />

des Gemeindebundes ereignete<br />

sich das Lawinenunglück von Galtür.<br />

Wie das ganze Land stand damals auch<br />

ich unter einem großen Schock angesichts<br />

der dramatischen Ereignisse und<br />

der furchtbaren Schicksale von Betroffenen<br />

und Angehörigen der Opfer“.<br />

Unglücke wie diese, aber<br />

auch Katastrophen wie<br />

in Kaprun oder das Jahrhundert-Hochwasser<br />

würden verdeutlichen,<br />

wie wichtig vorbeugender<br />

Katastrophenschutz<br />

für die österreichischen<br />

Gemeinden sei, so Mödlhammer.<br />

„Die Gemeinden wissen<br />

aus eigener Erfahrung,<br />

dass Vorbeugen besser<br />

ist, als Schäden wieder<br />

gut zu machen. Prävention<br />

ist das Schlagwort,<br />

44 KOMMUNAL<br />

»<br />

das in allen Lebenslagen zählt. Auch<br />

Gemeinden haben sich dem Präventionsgedanken<br />

zu stellen, denn die Formen<br />

der Krise, die eine Gemeinde treffen<br />

können, sind vielfältig“, sagte der<br />

Gemeindebund-Präsident.<br />

Katastrophen sind nicht<br />

die einzige Bedrohung<br />

Dr. Kurt Kalcher, Leiter der Fachabteilung<br />

Katastrophenschutz und Landesverteidigung<br />

beim Amt<br />

der SteiermärkischenLandesregierung,<br />

nahm<br />

zu Beginn<br />

des Kongresses<br />

die Definition<br />

des<br />

Alle Szenarien, auf die<br />

wir uns vorbereiten,<br />

mögen uns verschonen.<br />

Dr. Heinrich Hoffschulte<br />

1. Vizepräsident des RGRE und<br />

Gastredner beim Kongress<br />

«<br />

Begriffs<br />

„Katastrophe“<br />

vor.<br />

„Von einer<br />

Katastrophe<br />

spricht man<br />

Fotos: Boltz<br />

Die Eröffnung des <strong>Kommunal</strong>-Kongresses:<br />

Zwiespältige Gefühle herrschten<br />

zu diesem Zeitpunkt bei Helmut<br />

Mödlhammer vor. Sehr persönliche<br />

Erinnerungen an das Unglück von Galtür<br />

überschatteten die Meldung von<br />

der überaschenden und glücklichen<br />

Einigung beim Finanzausgleich, die<br />

knapp vor Beginn der Tagung bekannt<br />

wurde.<br />

dann, wenn rund 30 Menschen oder<br />

größere Sachwerte gefährdet sind“, so<br />

Kalcher. Oftmals sei aber nicht nur die<br />

Katastrophe selbst eine Bedrohung, in<br />

vielen Fällen seien Desinteresse,<br />

Ignoranz und zum Teil sogar offene<br />

Ablehnung mindestens genauso<br />

schlimm, wie die Katastrophe selbst.<br />

Kalcher zeigte in seiner Einleitung auch<br />

die Vielfältigkeit von Katastrophen auf.<br />

„Man darf diesen Begriff nicht nur auf<br />

Naturkatastrophen einschränken. Ich<br />

erinnere dabei etwa an die Terroranschläge<br />

von New York oder Madrid,<br />

auch das waren gewaltige Katastrophen,<br />

das Bedrohungsbild hat sich in den letzten<br />

Jahren also stark erweitert.“ Katastrophenschutz<br />

sei eine dynamische<br />

Sache, die sich ständig entwickle und<br />

regelmäßig die Überarbeitung der Vorbereitungen<br />

darauf erfordere.<br />

Siedlungsräume schützen<br />

In Vertretung von Lebensminister Josef<br />

Pröll, der zu diesen Zeitpunkt bei der Budgetdebatte<br />

im Nationalrat festsaß, referierte<br />

Sektionsschef Wolfgang Stalzer, ein<br />

anerkannter Experte aus dem Lebensmini-


sterium, über<br />

die Ergebnisse<br />

der Flood-Risk-<br />

Studie (Details<br />

über die Studie<br />

auf den Seiten<br />

52 und 53 die-<br />

»<br />

Es ist die höchste<br />

Kunst des Teufels,<br />

uns davon zu<br />

überzeugen, dass<br />

es ihn nicht gibt.<br />

Hofrat Dr. Kurt Kalcher<br />

zur Vorsorge für<br />

Katastrophen<br />

ser Ausgabe). „Im Bereich der Vorbeugung<br />

von Hochwasser-Katastrophen ist es<br />

extrem wichtig, die gefährdeten Naturund<br />

Siedlungsräume lückenlos zu definieren,<br />

um daraus die entsprechenden Maßnahmen<br />

abzuleiten“, so Stalzer. Dieser<br />

Definition müsse man dann beispielsweise<br />

auch Raumordnung und Widmung vieler<br />

Flächen anpassen.<br />

„Wir müssen<br />

gewisse<br />

Räume in weiterer<br />

Folge auch<br />

von hochwertiger<br />

Nutzung<br />

freihalten, denn<br />

es wird immer<br />

Bereiche geben,<br />

die dauerhaft<br />

hochwassergefährdet<br />

sind.“<br />

Dort, wo schon<br />

Siedlungen<br />

bestünden,<br />

müsse man<br />

diese Siedlungen<br />

bestmöglich<br />

schützen. In<br />

Tirol etwa habe<br />

man mit Investitionen<br />

von<br />

rund zwei Millionen Euro einen Hochwasserschaden<br />

in der Höhe von 40 Millionen<br />

Euro verhindern können. Das Lebensministerium<br />

investiere, so Stalzer, jährlich<br />

annähernd 100 Millionen Euro in Maßnahmen<br />

zum Katastrophenschutz. „Es ist<br />

auch wichtig, und im europäischen Vergleich<br />

bei weitem nicht selbstverständlich,<br />

dass Österreich über einen Katastrophenfonds<br />

verfüge, der nicht nur bei akuten<br />

Notfällen beansprucht wird, sondern auch<br />

bei vorbeugenden Maßnahmen mit hilft.<br />

Vorbeugen ist immer besser und im Normalfall<br />

auch erheblich billiger, als wenn<br />

man im Falle eines Unglücks dann die<br />

Schäden beheben muss.“<br />

Am wichtigsten, so Stalzer, sei jedoch die<br />

Frage, wie man in der Bevölkerung und in<br />

den Gemeinden die Gefahrenkenntnis<br />

und das Bewusstsein für mögliche Katastrophen<br />

schärfen könne. „Die Folgen und<br />

die Möglichkeit der Gefahr werden leider<br />

sehr schnell vergessen, es wird vergessen,<br />

dass trotz aller vorbeugenden Maßnahmen<br />

auch immer ein Restrisiko besteht.<br />

Eine Katastrophe kann heute oder morgen<br />

schon jede Gemeinde in unserem<br />

Land treffen.“<br />

«<br />

Wichtige Freiwilligen-<br />

Arbeit<br />

Dr. Peter Widermann von der Generaldirektion<br />

für die öffentliche Sicherheit<br />

wies einerseits auch auf die veränderten<br />

Bedrohungsszenarien hin,<br />

erwähnte andererseits auch die Fortschritte<br />

auf<br />

europäischer<br />

Ebene. „Die EU-<br />

Solidaritätsklausel<br />

enthält die<br />

Verpflichtung<br />

anderen Mitgliedsstaaten<br />

im<br />

Falle einer Katastrophe<br />

zu helfen.<br />

Europa wächst<br />

also auch in diesem<br />

Bereich<br />

zusammen“,<br />

»<br />

Den Katastrophenschutz<br />

braucht eigentlich niemand –<br />

«<br />

bis die Katastrophe da ist.<br />

Gemeindeminister Ernst Strasser<br />

nennt ein gefährliches Vorurteil<br />

berichtete Widermann.Grundsätzlich<br />

müsse man<br />

bei der Bekämpfung<br />

der Folgen<br />

einer Katastrophe<br />

die Verantwortung<br />

sinnvoll aufteilen.<br />

„Es muss<br />

jeweils Vorkehrungen der Behörde, Vorkehrungen<br />

der Einsatzorganisationen,<br />

aber natürlich auch Vorkehrungen der<br />

Bürger selbst geben“, so Widermann.<br />

Generell sei Österreich gerade bei den<br />

Hilfsorganisationen in einer beneidenswerten<br />

Situation. „Ich kenne kein anderes<br />

europäisches Land, in dem die Tradition<br />

der freiwilligen Helfer in den<br />

diversen Organisationen, wie der Feuerwehr<br />

oder dem Roten Kreuz, so ausgeprägt<br />

ist. Bei uns sind rund vier Prozent<br />

der Bevölkerung in freiwilligen<br />

Hilfsorganisationen tätig, das ist gewaltig.“<br />

Freiwillige sind<br />

unersetzbar<br />

Die Vertreter und Referenten der Hilfsorganisationen,<br />

Präsident Ing. Manfred<br />

Seidl vom Bundesfeuerwehrverband<br />

sowie Dr. Werner Kerschbaum vom<br />

Roten Kreuz, unterstrichen die Bedeutung<br />

der freiwilligen Helfer. „In Summe<br />

ist jeder 25. Österreicher Mitglied einer<br />

Feuerwehr“, berichtete Seidl. Der<br />

<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

Mannschaftsstand betrage<br />

fast 300.000 Personen,<br />

dazu kämen noch mehr als<br />

23.000 Jugendliche zwischen<br />

zehn und 16 Jahren.<br />

„Der Freiwilligendienst ist<br />

damit in hohem Maße<br />

auch ein Kostenfaktor, denn diesen Personalstand<br />

könnte sich keine Kommune<br />

dauerhaft leisten“, so Seidl.<br />

214 Millionen Euro an<br />

freiwilliger Hilfe<br />

„Das Rote Kreuz subventioniert die<br />

Republik indirekt mit rund 214 Millionen<br />

Euro im Jahre“, so die pointierte<br />

Rechnung von Kerschbaum. Diese<br />

Organisationsstrukturen<br />

Die rechtlichen<br />

Grundlagen<br />

Dr. Peter Widermann, Innenministerium<br />

Dr. Peter Widermann, Bereichsstellvertreter<br />

der Sektion II (Öffentliche Sicherheit) im<br />

Innenministerium, zeichnet unter anderem<br />

für Staatliches Krisenmanagement verantwortlich.<br />

Nachdem er auf das (weltweit)<br />

geänderten Sicherheitsumfeld hingewiesen<br />

und die neue europäische Sicherheitsdoktrin<br />

(auch Solana-Doktrin) skizziert hatte, ging<br />

er nicht nur auf die derzeit gültigen Organisationsstrukturen<br />

im Katastrophenfall ein,<br />

sondern legte das Hauptaugenmerk auf<br />

geplante Verbesserungen und Strukturänderungen.<br />

Als wichtigste Voraussetzung nannte<br />

Widermann die zentrale Bundeswarn- und -<br />

leitstelle im Innenministerium, über die in<br />

Zukunft die Kommunikation gebündelt für<br />

mehr Effizienz beim Einsatz sorgen wird.<br />

Auch beim Österreich-Konvent wird an der<br />

Verbesserung der Zuständigkeiten im Katastrophenschutz<br />

gearbeitet. Kompetenzen sollen<br />

danach klar verteilt sein, um das kräfteraubende<br />

Ringen um Zuständigkeit zwischen<br />

den Gebietskörperschaften hintanzustellen.<br />

Mit Sicherheit wird die EU-Komponente<br />

im Katastrophenschutz in Zukunft<br />

mehr Bedeutung erhalten.<br />

KOMMUNAL 45


<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

Moderator Dr. Robert Kalcher, Gemeindebundvizepräsident Prof. Walter Zimper, Sektionschef<br />

Wolfgang Stalzer, Dr. Peter Widermann, Manfred Seidl und Dr. Werner Kerschbaum<br />

bestritten den ersten Teil des <strong>Kommunal</strong>-Kongresses.<br />

Summe ergebe sich aus den Rund 10,7<br />

Millionen Stunden an Leistung, die die<br />

rund 300.000 freiwilligen Helfer des<br />

ÖRK dieser größten humanitären Organisation<br />

des Landes jährlich leisten.<br />

Gerade im Bereich der Katastrophenhilfe<br />

habe sich das Rote Kreuz in den<br />

vergangenen Jahren immer mehr national<br />

und international engagiert. „Wir<br />

haben zu vielen großen Katastrophen<br />

weltweit<br />

unsere Spe-<br />

zial-Teams<br />

geschickt“,<br />

berichtete<br />

Kerschbaum.<br />

Unter anderem<br />

sind bei<br />

Erdbeben-<br />

Katastrophen<br />

die europaweitstandar-<br />

disierten Einsatz-Teams, so genannte<br />

„Emergency Response Units“ gefragte<br />

46 KOMMUNAL<br />

»<br />

Dr. Werner Kerschbaum, stellvertretender<br />

Generalsekretär des Österreichischen<br />

Roten Kreuzes<br />

„Die Lebensqualität von Menschen in Not<br />

durch die Kraft der Menschlichkeit verbessern“.<br />

So lautet das „Mission Statement“<br />

der weltumspannenden Rot Kreuz<br />

(RK) Bewegung. Werner Kerschbaum ist<br />

stellvertretender GS des ÖRK und schilderte<br />

– nach einem kurzen historischen<br />

Rückblick – Aufgaben und Herausforde-<br />

Pressesprecher vorzuschicken,<br />

ist fatal. Weil<br />

dann ‘versteckt’ sich<br />

der Verantwortliche.<br />

«<br />

Daniel Kapp<br />

über den Umgang mit Medien<br />

und willkommene Unterstützung.<br />

Acht Thesen zu den<br />

Haftungsfragen<br />

Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Kerschners (er<br />

zählt zu jenen Autoren, die KOMMU-<br />

NAL-Leser gut kennen) Thema war<br />

eines der dringendst erwartete des Kongresses.<br />

Das Hochwasser<br />

2002 mit seinen<br />

dramatischen Folgen<br />

und die derzeit laufenden<br />

einschlägigen<br />

gerichtlichen Schadenersatzverfahren<br />

haben<br />

eine weitgehende<br />

Rechtsunsicherheit bei<br />

Haftung für Naturkatastrophenschäden<br />

zu<br />

Tage gebracht.<br />

„Die Haftungshauptfragen bestehen<br />

nun darin, dass Gefährdungen, Risken<br />

für Leben, Gesundheit und Eigentum /<br />

Vermögen durch Naturkatastrophen<br />

durch menschliches Zutun verändert,<br />

vielfach verringert, aber auch erhöht<br />

worden sind. So sind etwa hochwasser-<br />

, bzw lawinen- und hangrutschgefährdete<br />

Gebiete besiedelt worden.“ Die<br />

bisher durchgeführten Vorstudien hätten<br />

immerhin bereits eines deutlich<br />

gemacht: Die vor dem Hochwasser<br />

2002 ergangene Rechtsprechung ist<br />

außerordentlich streng gegenüber möglichen<br />

(Mit-) Verursachern. Würde man<br />

diese Judikatur unreflektiert fortschreiben<br />

und konsequent und unverändert<br />

anwenden, wäre das Haftungsrisiko<br />

vieler, gerade jenes auch von Gebietskörperschaften<br />

kaum mehr beherrschbar.<br />

Vor allem nämlich auch im Amtshaftungsbereich<br />

weitet die Rechtsprechung<br />

ganz allgemein und im Besonderen<br />

bei spezifischen Staatsaufgaben<br />

übergebührlich aus, so dass schon vielfach<br />

eine überbordende Sozialisierung<br />

privater Risken eingetreten ist. Insbesondere<br />

also bei der Staatshaftung -<br />

aber nicht nur dort - geht es um eine<br />

sachlich sinnvolle und notwendige<br />

Grenzziehung, um ein nicht mehr<br />

gerechtfertigtes Ausufern der Haftung<br />

zu verhindern.<br />

Umgang mit Medien<br />

Mit der Rolle und dem richtigen<br />

Umgang mit Medien beschäftigte sich<br />

Daniel Kapp, vom Lebensministerium.<br />

Krisenbewältigung bestehe im professionellen<br />

und zielgerichteten Umgang<br />

mit den organisatorischen und rechtlichen<br />

sowie – genauso wesentlich – den<br />

medialen und politischen Auswirkungen<br />

einer akuten Problemsituation:<br />

Das Österreichische Rote Kreuz – 125 Jahre im Dienst der Menschen<br />

„Emergency Response Units“<br />

helfen weltweit<br />

rungen des RK im 21. Jahrhundert.<br />

Spontan verbindet jeder Österreicher und<br />

jede Österreicherin das RK mit dem Rettungs-<br />

und Krankentransportdienst.<br />

Weniger bekannt sind da schon die vielfältigen<br />

anderen Aufgaben, die das RK in<br />

Österreich und international wahrnimmt:<br />

Gesundheits- und Sozialdienste für Ältere<br />

und Schwerkranke, Blutspendewesen,<br />

Katastrophenvorsorge, Katastrophenhilfe,<br />

Suchdienste für Vermisste, Verbreitung<br />

des humanitären Völkerrechts sowie die<br />

Breitenausbildung der Bevölkerung in<br />

Erster Hilfe und Krankenhilfe.<br />

Im Rahmen der internationalen Hilfe –<br />

das Rote Kreuz und der Rote Halbmond<br />

sind in 181 Staaten der Welt vertreten –<br />

hat sich das Österreichische Rote Kreuz<br />

auf schnell einsetzbare und europaweit<br />

standardisierte Sondereinheiten, sogenannte<br />

„Emergency Response Units“, für<br />

die Bereiche „Trinkwasseraufbereitung“,<br />

„Suchhundestaffeln“ und „Telekommunikationssysteme“<br />

spezialisiert, um z.B. bei<br />

Erdbebenkatastrophen rasch und wirkungsvoll<br />

Hilfe leisten zu können.


„Journalisten brauchen Geschichten.<br />

Wenn sie ihnen nicht geliefert werden,<br />

holen sie sich welche.“ Man dürfe<br />

denoch nicht den Fehler begehen, die<br />

Medien als Feindbild zu betrachten.<br />

Vielmehr könne die angespannte<br />

Atmosphäre durch konstruktive Zusammenarbeit<br />

entschärft werden. .<br />

Entscheidend ist die<br />

Bereitschaft<br />

„Katastrophenbewältigung ist eine Aufgabe,<br />

die vor allem die Gemeinden in<br />

besonderer Weise fordert.“ Mit diesen<br />

Worten leitete Dr. Hans Lintner, Bürgermeister<br />

der Tiroler Stadtgemeinde<br />

Schwaz, sein mit Spannung erwartetes<br />

Referat über die Rolle des Bürgermeisters<br />

im Katastrophenfall ein. Da er<br />

selbst die Erfahrung einer Katastrophe<br />

in seiner Gemeinde, in der Stadt<br />

Schwaz, im Jahre 1999 erleben musste,<br />

stellte er auf der Grundlage dieser<br />

Erfahrungen die Aufgaben des Bürgermeisters<br />

und die Arbeit der Gemeinde<br />

bei der Bewältigung einer Katastrophe<br />

dar. Entscheidend sei die Bereitschaft<br />

des Bürgermeisters, die Möglichkeiten<br />

des Katastrophen-Hilfsdienst-Gesetzes<br />

auszuschöpfen.<br />

Um der Kata-<br />

strophe – in<br />

Schwaz bestand<br />

sie in der drohenden<br />

Gefahr<br />

eines Felssturzes<br />

für 300 Einwohnern,<br />

die für<br />

mehrer Monate<br />

ihre Häuser ver-<br />

»<br />

Katastrophenbewältigung<br />

ist eine Aufgabe, die vor<br />

allem die Gemeinden in<br />

besonderer Weise fordert.<br />

«<br />

Bgm. Hans Lintner<br />

generell zur Katastrophenbewältigung<br />

Manfred Seidl, Präsident des Österreichischen<br />

Bundesfeuerwehrverbandes<br />

(ÖBFV) gab in seinem Referat einen Leistungs-Überblick<br />

der Feuerwehren.<br />

Die 2.359 österreichischen Gemeinden<br />

verfügen über insgesamt 4.555 Feuerwehren,<br />

die sich bis auf sechs Berufsfeuerwehren<br />

allesamt aus Freiwilligen rekrutieren.<br />

Hinzu kommen noch 327 Betriebsfeuerwehren.<br />

Der Gesamtmannschaftsstand<br />

aller Feuerwehren beträgt fast 300.000<br />

Personen. Jede(r) 25. Österreicher(in) ist<br />

demnach Mitglied einer Feuerwehr. Durch<br />

die Besorgung des Feuerwehrwesens auf<br />

Gemeindeebene verfügt Österreich über<br />

ein flächendeckendes, relativ dicht<br />

geknüpftes Netz an Feuerwehren. Dies<br />

lassen und darum<br />

zittern mussten,<br />

jemals wieder<br />

zurückzukehren –<br />

bestmöglich zu<br />

begegnen, sei eine<br />

strikte Organisation<br />

der Einsatzkräfte mit<br />

dem Bürgermeister<br />

Die Gemeinden, ihre Feuerwehren und der Katastrophenschutz<br />

2359 Gemeinden und 4555 Feuerwehren<br />

wiederum ermöglicht sehr kurze Interventionszeiten,<br />

und kurze Interventionszeiten<br />

sind Voraussetzung für Schadensund<br />

auch Leidensminimierung.<br />

Die Feuerwehren in Österreich bestehen<br />

zu 99 Prozent aus ehrenamtlich tätigen<br />

Freiwilligen und nur zu einem Prozent<br />

aus hauptberuflichen Mitarbeitern.<br />

Zusammenfassend hielt Seidl fest: Die<br />

österreichischen Feuerwehren – getragen<br />

von den Gemeinden, organisiert nach<br />

Bundesländern und zusammengefasst<br />

durch den Österreichischen Bundesfeuerwehrverband<br />

(ÖBFV) – stellen nicht nur<br />

die größte Katastrophenhilfeorganisation<br />

dieses Staates dar, sondern sie erledigen<br />

die ihnen zukommenden Aufgaben zur<br />

<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

Krisenkommunikation<br />

Professionelle Medienarbeit<br />

immer wichtiger<br />

"Katastrophen lösen Betroffenheit, Neugier<br />

und Interesse aus – Medien bedienen<br />

dieses menschliche Bedürfnis und<br />

tragen somit zur Entwicklung des Krisengeschehens<br />

bei," so Daniel Kapp, Pressesprecher<br />

von Bundesminister Josef Pröll.<br />

Die Voraussetzung erfolgreicher Krisenkommunikation<br />

liege in guter Vorbereitung.<br />

Diese muss von Beginn an vernetzt<br />

werden mit den übrigen Anstrengungen<br />

zur Krisenbewältigung.<br />

Spätestens mit dem Aufkommen von privaten<br />

Medienanstalten sei ein wahrer<br />

Nachrichtenmarkt entstanden. Medienanstalten<br />

investierten beträchtliche Summen,<br />

um im Wettlauf um Exklusivbeiträge<br />

die Nase vorne zu haben. Dabei<br />

sei der Druck auf Journalisten enorm,<br />

die hohen Kosten für technisches Equipment<br />

(bis zu 10.000 Euro am Tag) durch<br />

„Storys“ wieder herein zu spielen. Besonders<br />

wichtig sei laut Kapp ehrliche<br />

Medienarbeit.<br />

Nur<br />

abgesicherte<br />

Informationen<br />

sollten<br />

weitergeben<br />

werden, keinesfallsSpekulationen.<br />

Man solle<br />

immer die<br />

Wahrheit Daniel Kapp, Pressesprecher<br />

sagen, aber von Lebensminister Pröll<br />

die Privatsphäre<br />

der Opfer schützen. Indem man<br />

stetigen und aktuellen Informationsfluss<br />

sicherstelle und Geschichten anbiete,<br />

verhindere man, dass sich Journalisten<br />

auf die Suche nach einer solchen<br />

machen, und dabei leider in einigen Fällen<br />

Grenzen überschreiten, was zu<br />

zusätzlichem Leid führe.<br />

an der Spitze notwendig. Regelmäßige<br />

Information an die betroffene Bevölkerung<br />

und psychologische Betreuung<br />

waren in Schwaz Voraussetzung für die<br />

Vermittlung von Hoffnung. „Ordnung<br />

statt Chaos“, so Lintner, konnte Schlimmeres<br />

verhindern. Lintners Resümee:<br />

Das Katastrophen-Hilfsdienst-Gesetz<br />

gibt dem Bürgermeister fast unum-<br />

Manfred Seidl, Präsident des Österreichischen<br />

Bundesfeuerwehrverbandes<br />

Bewältigung von Naturkatastrophen oder<br />

technischen Katastrophen auf international<br />

anerkanntem Niveau und mit einem<br />

Organisationsmodell, das sich für den<br />

öffentlichen Haushalt als das bei weitem<br />

kostengünstigste erweist.<br />

KOMMUNAL 47


<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

schränkte Macht, die notwendigenEntscheidungen<br />

zu treffen und auch<br />

durchzusetzen.<br />

Für ein sicheres<br />

Europa<br />

Gemeindeminister Dr.<br />

Ernst Strasser befasste<br />

sich mit der Zusammenarbeit<br />

mit den Gemeinden.<br />

Seit Mai 2003 ist<br />

das Bundesministerium Bürgermeister<br />

für Inneres, auch Dr. Hans Lintner.<br />

„Gemeindeministerium“,<br />

sowohl für die Koordination in Angelegenheiten<br />

des staatlichen Katastrophenschutzmanagements,<br />

als auch für<br />

die des Krisenmanagements und der<br />

internationalen Katastrophenhilfe<br />

zuständig.<br />

„Das Innenministerium ist ein Starker<br />

Partner für die Gemeinden. Diese stellen<br />

mit ihren Hilfs- und Rettungsorganisationen<br />

das Rückgrat unseres österreichischen<br />

Zivilschutzes dar,“ so Strasser.<br />

„Es ist unser gemeinsames Anliegen,<br />

die Sicherheit für unsere Bürger<br />

weiterhin im Vorfeld von Ereignissen<br />

Haftung bei Naturkatastrophen<br />

Ungelöste Fragen<br />

beherrschen Diskussion<br />

Die Haftungshauptfragen<br />

bestehen darin,<br />

dass Gefährdungen,<br />

Risken für<br />

Leben, Gesundheit<br />

und Eigentum<br />

/ Vermögen<br />

durch Naturkatastrophen<br />

durch<br />

menschliches<br />

Zutun verändert,<br />

vielfach verringert,<br />

aber auch<br />

Univ. Prof. Dr. erhöht worden<br />

Ferdinand Kerschner<br />

sind. So sind<br />

etwa hochwasser-<br />

, bzw lawinen- und hangrutschgefährdete<br />

Gebiete besiedelt worden. Menschlich<br />

geschaffene Anlagen haben nachteilig<br />

in natürliche Wirkungszusammenhänge<br />

eingegriffen und damit etwa die<br />

natürlichen Abflussverhältnisse nachteilig<br />

beeinflusst. Wird die Hochwassergefahr<br />

durch Schutzbauten am Ort A verringert,<br />

kann diese dadurch am Ort B vergrößert<br />

48 KOMMUNAL<br />

Katastrophenschutz - Katastrophenbewältigung<br />

Die Rolle des Bürgermeisters<br />

Der Bürgermeister als Einsatzleiter<br />

sei in allen Katastrophenfällen<br />

erste Instanz, soweit von<br />

einer Katastrophe nur das<br />

eigene Gemeindegebiet betroffen<br />

ist. Fragen der rechtlichen<br />

Absicherung und des Schutzes<br />

eines Bürgermeisters seien in<br />

diesem Fall nur teilweise ausreichend<br />

geklärt.<br />

Neben der fachlichen Entscheidungs-Letztkompetenz<br />

und<br />

Verantwortung obliege ihm<br />

natürlich auch die politische<br />

Verantwortung, die mit der rein sachlich,<br />

fachlichen Arbeit nicht vollständig<br />

abgedeckt werden könne.<br />

Es werde auch in unserem Land<br />

immer wieder Katastrophen geben.<br />

Entscheidend bei der Bewältigung dieser<br />

Katastrophen sei es, dass der Einsatzleiter<br />

auf ein gut strukturiertes<br />

System zurückgreifen könne, dass die<br />

entsprechenden Einsatzorganisationen<br />

und -kräfte vorhanden seien, besonders<br />

aber dass er als Einsatzleiter,<br />

wenn er als Bürgermeister diese Funktion<br />

ausüben müsse, mit einer klaren<br />

und auch sehr offenen Weise nach<br />

außen und gegenüber den Betroffe-<br />

worden sein.<br />

Die bisher durchgeführten Vorstudien<br />

(vgl zusammenfassend Kerschner, Zivilrechtliche<br />

Haftungsfragen bei Hochwasser,<br />

RFG 2004, 141 ff) haben immerhin<br />

bereits eines deutlich gemacht: Die vor<br />

dem Hochwasser 2002 ergangene Rechtsprechung<br />

ist außerordentlich streng<br />

gegenüber möglichen (Mit-) Verursachern.<br />

Würde man diese Judikatur unreflektiert<br />

fortschreiben und konsequent<br />

und unverändert anwenden, wäre das<br />

Haftungsrisiko vieler, gerade jenes auch<br />

von Gebietskörperschaften kaum mehr<br />

beherrschbar. Vor allem nämlich auch im<br />

Amtshaftungsbereich weitet die Rechtsprechung<br />

ganz allgemein und im Besonderen<br />

bei spezifischen Staatsaufgaben<br />

übergebührlich aus, so dass schon vielfach<br />

eine überbordende Sozialisierung<br />

privater Risken eingetreten ist. Insbesondere<br />

also bei der Staatshaftung – aber<br />

nicht nur dort – geht es um eine sachlich<br />

sinnvolle und notwendige Grenzziehung,<br />

um ein nicht mehr gerechtfertigtes Ausufern<br />

der Haftung zu verhindern.<br />

nen auftrete.<br />

In allen Fällen einer Katastrophe<br />

werde von den unmittelbar Betroffenen<br />

zuerst ein Schuldiger gesucht. Die<br />

Schuldfrage sei jener psychologisch<br />

sehr entscheidende Faktor, der in diesem<br />

ersten Zeitraum nach dem<br />

Schock des Ereignisses auch im Mittelpunkt<br />

der Fragen der Medien stehe.<br />

Diese Frage zu klären sei auch Mitaufgabe<br />

der Einsatzleitung, wenngleich<br />

die endgültige Klärung dieser Frage ja<br />

nur von weiteren Entwicklungen und<br />

von Experten beantwortet werden<br />

könne. Entscheidend dabei sei aber<br />

das Verhalten des Bürgermeisters als<br />

Einsatzleiter, wie er und vor allem wie<br />

offen er allen Angriffen und Fragen<br />

gegenüberstehe, und wie er in solchen<br />

Situationen auftrete. Die Menschen<br />

bräuchten zum einen Vertrauen, und<br />

dieses Vertrauen könne nur gewonnen<br />

werden, indem nichts verschleiert<br />

würde. Der Bürgermeister besitze das<br />

Vertrauen der Bevölkerung, seine<br />

Handlungen müssten diesem Vertrauen<br />

entsprechen. Deshalb seien<br />

Offenheit und Transparenz wesentliche<br />

Elemente seines Handelns.<br />

optimal zu gewährleisten. Unsere<br />

Bevölkerung muss sich bewusst sein,<br />

wie sie sich in derartigen Notfallsituationen<br />

verhalten soll.“<br />

Information<br />

Die in diesem Beitrag zusammengefassten<br />

Referate wurden aus<br />

Platzgründen stark<br />

gekürzt. In der<br />

Gemeindebund-<br />

Schriftenreihe<br />

„Katastrophenschutz“,<br />

die demnächst<br />

vorliegt,<br />

werden alle Referate<br />

in der vollen<br />

Länge abgedruckt.BestellhinweisSchriftenreihe„Katastrophenschutz“:<br />

MANZ Bestellservice:<br />

Tel.: (01) 531 61-100<br />

Fax: (01) 531 61-455<br />

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MANZ’ sche Verlags- und Univeristätsbuchhandlung<br />

GmbH<br />

Kohlmarkt 16<br />

1014 Wien


Das Projekt Meteorisk: Für verbesserte Wetterwarnung<br />

◆ Dr. Michael Staudinger<br />

Extreme meteorologische Ereignisse entstehen<br />

oft südlich der Alpen und greifen<br />

dann über den Alpenhauptkamm auf<br />

den Norden über. Auswirkungen dieser<br />

Ereignisse sind Überschwemmungen,<br />

Muren, Lawinen und andere Naturgefahren,<br />

die außerhalb der Alpen nicht in<br />

dieser Form auftreten.<br />

Die Vorhersage dieser Ereignisse ist<br />

durch die unterschiedlichen Organisationsstrukturen<br />

der Wetterdienste in den<br />

Alpen und durch das Fehlen von direkten<br />

Online Daten stark limitiert.<br />

Die Ziele von Meteorisk<br />

Zusammen mit einer verbesserten Interpretation<br />

von kleinräumigen meteorologischen<br />

Modellen und verbesserten<br />

Kommunikationswegen zwischen den<br />

Meteorologen in den einzelnen Ländern<br />

können die Öffentlichkeit und die Zivilschutzbehörden<br />

mit besseren Vorhersagen<br />

in Extremsituationen versorgt werden.<br />

Gut aufbereitetes und geeignetes Informationsmaterial<br />

für die Öffentlichkeit<br />

und Zivilschutzbehörden sind weitere<br />

Mittel um die verbesserten Vorhersagen<br />

an alle Nutzer zu verbreiten. Eine statistische<br />

Analyse von extremen Ereignissen<br />

der Vergangenheit war die Basis für<br />

die meteorologischen Untersuchungen.<br />

Hintergrund<br />

Die Wettervorhersage von Extremereignisse<br />

in den Alpen ist durch die Topographie<br />

des Gebirges sehr stark eingeschränkt.<br />

Die numerischen meteorologischen<br />

Modelle berücksichtigen diesen<br />

Effekt nur teilweise, da auch bei den<br />

<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

Auswirkungen von extremen<br />

meteorologischen Ereignisse (hier<br />

Niederschlagsmengen) sind Überschwemmungen,<br />

Muren, Lawinen<br />

und andere Naturgefahren,<br />

die außerhalb der Alpen nicht in<br />

dieser Form auftreten.<br />

Gute Datenpolitik ist<br />

vorrangig wichtig<br />

Ziel des Projekts METEORISK ist es, ein Netzwerk von automatischen meteorologischen<br />

Stationen zu errichten, die die Daten von allen Orten der Alpen an die regionalen<br />

Zentren weiterleiten. Durch diese verbesserte länderübergreifende Kommunikation<br />

können sowohl Öffentlichkeit als auch Zivilschutzbehörden mit besseren Vorhersagen<br />

in Extremsituationen versorgt werden.<br />

kleinräumigen Modellen die Topographie<br />

sehr stark von den wirklichen Gegebenheiten<br />

in den Zonen direkt am Alpenhauptkamm<br />

abweicht.<br />

Die lokalen Erfahrungen der Meteorologen<br />

haben aus diesem Grund einen sehr<br />

◆ Dr. Michael Staudinger ist<br />

Projektleiter „Meteorisk“<br />

KOMMUNAL 49


<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

starken Einfluss auf<br />

die Qualität der Vorhersagen.Andererseits<br />

unterscheiden<br />

sich die Strukturen<br />

der Wetterdienste entlang<br />

der Alpen sehr<br />

deutlich, da unterschiedlichemeteorologische<br />

Interessen<br />

durch diese Wetterdienste<br />

abgedeckt<br />

werden, dabei reichen die Betätigungsfelder<br />

von Umweltfragen bis zu hydrographischen<br />

Problemstellungen. Derzeit ist<br />

die Kommunikation zwischen den einzelnen<br />

Stellen durch fehlende Strukturen für<br />

den Erfahrungsaustausch nicht so sehr<br />

entwickelt, wie man sich das wünschen<br />

würde.<br />

Die Ausstattungen dieser Wetterzentralen<br />

mit Stationen unterschiedlichen Standards<br />

und unterschiedlicher Anzahl<br />

Datenbanksystemen, Datenleitungen etc.<br />

unterscheidet sich in den einzelnen Ländern<br />

im gleichem Maß wie dfer Zugang<br />

der Wetterdienste zur Öffentlichkeit und<br />

zu den Gemeinden, die an erster Stelle<br />

mit den Auswirkungen von extremen<br />

Wetterereignissen zu kämpfen haben.<br />

Hauptziel des Projekts METEORISK sind<br />

die Verbesserung der Fähigkeit für Wetterwarnungen<br />

in 14 alpinen Regionen<br />

und der Transfer von Know How zwischen<br />

den beteiligten Organisationen.<br />

Dadurch kann die Sicherheit der Bevölkerung<br />

der in den alpinen Gemeinden deutlich<br />

erhöht werden.<br />

Eine gut strukturierte Datenpolitik hat<br />

dabei Vorrang. Derzeit werden Daten in<br />

verschiedenen Zentren in Datenbanken<br />

gespeichert. Eine gemeinsamen Platform<br />

und zwei redundante Datenbanken unter<br />

50 KOMMUNAL<br />

Hauptziel des Projekts<br />

METEORISK sind die Verbesserung<br />

der Wetterwarnungen<br />

in 14 alpinen Regionen.<br />

Dadurch kann die Sicherheit<br />

der Bevölkerung der in den<br />

alpinen Gemeinden deutlich<br />

erhöht werden.<br />

Nutzung von Internettechnologien<br />

werden die Infrastruktur<br />

vor allem<br />

bei Extremereignissen<br />

für alle beteiligten<br />

Partner deutlich<br />

verbessern.<br />

Öffentliche Stellen<br />

waren bereits bei<br />

der Planungsphase<br />

des Projekts und bei<br />

dem bereits teilweise abgeschlossenen<br />

Teil der statistischen Auswertungen mitbeteiligt.<br />

Die Projektergebnisse in Form<br />

von verbesserten Vorhersagen und von<br />

aktuellen Daten werden den öffentlichen<br />

Stellen direkt zur Verfügung gestellt. Die<br />

einzelnen Arbeitspakete umfassen folgende<br />

Schritte:<br />

Netzwerk der<br />

Beobachtungsstationen<br />

Das gegenwärtige Beobachtungsnetzwerk<br />

unterscheidet sich derzeit in den einzelnen<br />

Teilen der Alpen<br />

sehr stark je nach<br />

Betreiber in Hinblick<br />

auf Dichte, Qualität<br />

und Messparameter<br />

auf beiden Seiten<br />

des Alpenhauptkamms.<br />

Um die<br />

Qualität der lokalen<br />

Vorhersagen zu verbessern<br />

und Kalibrierungen<br />

für die<br />

Radarmessungen<br />

möglich zu machen,<br />

ist es notwendig,<br />

neue Stationen auf<br />

Das gegenwärtige<br />

Beobachtungsnetzwerk<br />

unterscheidet sich in<br />

den einzelnen Teilen<br />

der Alpen sehr stark je<br />

nach Betreiber in Hinblick<br />

auf Dichte, Qualität<br />

und Messparameter<br />

auf beiden Seiten<br />

des Alpenhauptkamms.<br />

geeigneten Standorten aufzustellen. Die<br />

Daten dieser Stationen werden online zu<br />

den zwei Datenzentren übertragen.<br />

Verbesserte Nutzung der<br />

Radar Daten<br />

Die Radar Daten der einzelnen Betreiber<br />

der Radarstationen unterscheiden sich<br />

in Auflösung, bezüglich Raum und Zeit<br />

und weiteren technischen Spezifikationen.<br />

Aufgabe dieses Arbeitsabschnittes<br />

ist es alle Radar Daten auf das gleiche<br />

technische Niveau zu bringen, die Daten<br />

der einzelnen Datenbestände auszutauschen<br />

und zusammengesetzte Bilder<br />

mit allen Input Daten zu erzeugen.<br />

Meteorologische<br />

Netzwerke<br />

Nowcasting als Kurzfristprognose hängt<br />

hauptsächlich von der Verfügbarkeit<br />

gut aufbereiteter Daten ab. Nur so<br />

kann eine direkte und hochwertige Diskussion<br />

zwischen den<br />

einzelnen Partnern bei<br />

den Telefonkonferenzen<br />

geführt werden. Derzeit<br />

sind die Daten nicht bei<br />

allen Partnern in der gleichen<br />

Form verfügbar.<br />

Numerische<br />

Wettermodelle<br />

Numerische meteorologische<br />

Modelle bedürfen<br />

einer Verifikation um die<br />

Vor- und Nachteile ein-


zelner Modelle im Alpenraum genau<br />

quantifizieren zu können. Ein vereinheitlichtes<br />

Verifikationsschema wird<br />

innerhalb von Meteorisk erlaubt eine<br />

Selektion verschiedener Modelle für<br />

Extremsituationen. Der Vergleich der<br />

Ergebnisse der verschiedenen Modelle<br />

gibt den einzelnen Wetterzentralen ein<br />

entscheidendes Werkzeug auch für den<br />

Neuerwerb von Modellen von anderen<br />

Wetterdiensten.<br />

Verwendung von GIS<br />

Die Präsentation von meteorologischen<br />

Vorhersagen wird derzeit textlich und<br />

mit Grafiken gemacht, die zumeist<br />

nicht in andere Systeme wie Hochwassermodelle<br />

integriert werden können.<br />

Zweck dieses Arbeitspaketes ist die<br />

Schaffung einer Online GIS Platform<br />

für Niederschlagsvorhersagen mit verschiedenen<br />

Input Möglichkeiten von<br />

Modellen und manuell aufbereiteten<br />

und optimierten Datenfeldern. Mit diesem<br />

Werkzeug können Zivilschutzbehörden<br />

und die Öffentlichkeit mit<br />

genauen flächenbezogenen Informationen<br />

versorgt werden.<br />

Statistik und Analyse<br />

Die statistische Analyse von extremen<br />

Wetterereignissen zeigt den möglichen<br />

Zusammenhang zwischen Aktivitäten<br />

wie Tourismus, Landwirtschaft und<br />

Verkehr von einzelnen Wetterfaktoren.<br />

Die Daten von verschiedenen Quellen<br />

wie Wetterdiensten, Energieversorgungsunternehmen,Zivilschutzbehörden<br />

etc., werden mit mathematisch -<br />

statistischen Methoden wie Gumbel<br />

Verteilungen bearbeitet. Fallstudien<br />

brachten einen Vergleich<br />

der kritischen Wetterparameter<br />

in den einzelnen<br />

Regionen der Ostalpen.<br />

Interne<br />

Kommunikation<br />

Derzeit werden meteorologische<br />

Vorhersagen in<br />

den einzelnen Partnerregionen<br />

sehr unterschiedlich<br />

gehandhabt, da es<br />

keine vereinheitlichten<br />

Grenzwerte für Warnungen<br />

gibt. In Fällen von Extremereignissen<br />

werden die Defizite fehlender Kommunikation<br />

am stärksten deutlich,<br />

wenn die Analyse der einzelnen Vorhersagen<br />

zeigt, dass Ressourcen und Know<br />

How zu konkreten Vorhersagen in<br />

Nachbarregionen ungenützt blieben.<br />

Hauptgrund dafür sind fehlende Kommunikationskanäle<br />

und teilweise auch<br />

Sprachprobleme.<br />

Geplant sind innerhalb von METEO-<br />

RISK vereinheitlichte Grenzwerte für<br />

Warnungen zum besseren Austausch<br />

und Vergleich der Warnungen in Grenzregionen.<br />

Weiters werden gemeinsam<br />

veranstaltete Seminare den Wissensaustausch<br />

zwischen den einzelnen<br />

Meteorologen fördern und Sprachprobleme<br />

minimieren. Gemeinsame Telefonkonferenzen<br />

zwischen den Partnern<br />

im Falle von Extremereignissen oder<br />

für die Nachanalyse sind zentraler<br />

Punkt der Projektabwicklung.<br />

Externe Kommunikation<br />

Die Qualität der Warnungen der Zivil-<br />

Derzeit werden<br />

meteorologische<br />

Vorhersagen in den<br />

einzelnen Partnerregionen<br />

sehr unterschiedlichgehandhabt,<br />

da es keine<br />

vereinheitlichten<br />

Grenzwerte für<br />

Warnungen gibt.<br />

<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

schutzbehörden und der<br />

Öffentlichkeit hängt<br />

hauptsächlich von den<br />

Kommunikationskanälen<br />

zwischen den Wetterdiensten<br />

und ihren Nutzern<br />

ab. Außerhalb der<br />

meteorologischen<br />

Gemeinschaft ist das<br />

Wissen um die Genauigkeit<br />

der Warnungen und<br />

der damit zusammenhängendenUnsicherheiten<br />

nur in geringer Form<br />

vorhanden, zudem sind<br />

hier in den einzelnen<br />

Ländern größere Unterschiede gegeben.<br />

Eine genaue Analyse der Bedürfnisse<br />

der einzelnen Gruppen, die Warnungen<br />

erhalten sind dabei notwendig.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit muss daher für<br />

die unterschiedlichen Nutzergruppen<br />

abgestimmt werden, um die Informationen<br />

für Zivilschutz, Medien und allgemeine<br />

Öffentlichkeit zu optimieren.<br />

Wer ist Meteorisk<br />

Partner des METEORISK Projekts:<br />

◆ Österreich: ZAMG, Regionalstelle<br />

für Salzburg und Oberösterreich,<br />

Tirol und Kärnten<br />

◆ Meteoschweiz,<br />

◆ Wetterdienst Slovenien,<br />

◆ Italien: Wetterdienste von<br />

Friaul, Veneto, Südtirol-Trentino,<br />

Lombardei, Piemont,<br />

Aosta,<br />

◆ DWD Bayern,<br />

Infos über Meteorisk auf der<br />

Homepage www.meteorisk.info<br />

KOMMUNAL 51


<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

FloodRisk: Die Analyse der Hochwasserereignisse vom August 2002<br />

Handeln! Denn das<br />

nächste kommt sicher<br />

Die Katastrophenhochwässer vom August 2002 führten in Österreich zu grundlegenden<br />

fachlichen und politischen Diskussionen, wie in Zukunft mit derartigen Naturereignissen<br />

umgegangen werden sollte. KOMMUNAL berichtet über die Ergebnisse.<br />

In einer Kooperation zwischen dem<br />

Österreichischen Lebensministerium,<br />

der Schweizer Organisation für Entwicklung<br />

und Zusammenarbeit (DEZA)<br />

sowie dem Bundesministeriums für Verkehr,<br />

Innovation und Technologie<br />

(BMVIT), wurde das Projekt „Analyse<br />

des Hochwassers vom August 2002 –<br />

FloodRisk“ ins Leben gerufen.<br />

Die Ziele der Analyse<br />

◆ Darstellung der Erkenntnisse aus<br />

dem Hochwasser 2002 (Ursache-Wirkungs-Analyse)<br />

◆ Diskussion der bestehenden Defizite<br />

◆ Beschreibung der Handlungsmöglichkeiten<br />

◆ Ableitung von Strategien zur Umsetzung<br />

der Handlungsmöglichkeiten<br />

(technisch / naturwissenschaftlich,<br />

sozioökonomisch, rechtlich, politisch)<br />

Erste Erkenntnisse<br />

Bei einem derartigen Extremereignis,<br />

wo sich das Hochwasser 2002 zumindest<br />

regional katastrophal auswirkte,<br />

ist eine Ursache-Wirkungs-Analyse auf<br />

Basis einer Dokumentation unumgänglich.<br />

Die wesentliche Problemstellung<br />

liegt dabei in der Analyse der naturwissenschaftlichen,<br />

technischen, sozioökonomischen,<br />

ökologischen und politisch/rechtlichen<br />

Defizite, die sich aus<br />

dem Ereignisablauf feststellen lassen,<br />

sowie der Erarbeitung von daraus<br />

abgeleiteten „lessons learned“.<br />

In vielen Bereichen zeigt die Entwicklung<br />

der letzten Jahrzehnte (zum Beispiel<br />

hinsichtlich Verbauung der Abflussflächen),<br />

dass nach früheren Hochwässern<br />

(wie 1965/66) trotz der erkannten<br />

Problemstellungen offenbar vielfach<br />

nicht ausreichende Konsequenzen gezo-<br />

52 KOMMUNAL<br />

gen wurden. Daraus resultierte auch<br />

eine verschärfte Situation beim Hochwasser<br />

2002, wo diese Mängel wieder<br />

deutlich aufgezeigt<br />

wurden. Dabei ist<br />

anzumerken, dass<br />

in jenen Gebieten,<br />

wo die Bemessungsgrößen<br />

nicht<br />

überschritten wurden,<br />

die durchgeführtenHochwasserschutzmaßnahmen<br />

positiv wirkten<br />

und ihren<br />

Erwartungen entsprachen.Probleme<br />

gab es in<br />

jenen Regionen –<br />

und hier besonders<br />

hervorzuheben die<br />

Regionen des<br />

Mühl- und Weinviertels – wo die Niederschläge<br />

und die daraus resultierenden<br />

Abflüsse deutlich über einem 100-jährlichen<br />

Ereignis lagen und damit ein teilweises<br />

Versagen der Anlagen mit nicht<br />

genau vorhersehbaren Überflutungen<br />

sowie sehr kurzen Vorwarnzeiten verbunden<br />

war.<br />

Ergebnisse aus Untersuchungen über<br />

eine Verbesserung der meteorologischen<br />

Vorhersage und der damit verbundenen<br />

Anforderungen wurden aus<br />

dem bereits abgeschlossenem Projekt<br />

„StartClim“ übernommen und als<br />

Grundlage für weitere Analysen, besonders<br />

im Bereich der Hydrologie herangezogen.<br />

Es zeigte sich, dass die derzeit<br />

bestehenden Modelle in der bestehenden<br />

Konstellation nicht ausreichend<br />

sind, um die erforderlichen Vorwarnzeiten<br />

bezüglich Ort und Menge der Niederschläge<br />

zu ermöglichen. Vorschläge<br />

in technischer Hinsicht zur Verbesse-<br />

In vielen Bereichen<br />

zeigt die Entwicklung<br />

der letzten Jahrzehnte,<br />

dass nach<br />

früheren Hochwässern<br />

trotz erkannter Problemstellungenvielfach<br />

nicht ausreichende<br />

Konsequenzen<br />

gezogen wurden.<br />

rung als auch die Anforderungen an<br />

eine verbesserte institutionelle Abstimmung<br />

der einzelnen in die Vorhersage<br />

eingebundenen Organisationen<br />

werden gegeben, wobei<br />

hier anzumerken ist, dass<br />

derzeit einer gesicherte Niederschlagsvorhersage,<br />

auch<br />

wenn sie nur einen kurzen<br />

Zeitraum umfasst, Modellen<br />

mit einer längeren Vorhersage,<br />

aber größeren Unsicherheiten<br />

noch der Vorzug<br />

zu geben ist.<br />

Hydrologische und geomorphologischeUntersuchungen<br />

brachten neue Erkenntnisse<br />

in den modellhaften<br />

Ansätzen, die als Grundlage<br />

für den konstruktiven Hochwasserschutz<br />

dienen. Untersuchungen<br />

ergaben, dass<br />

durch Umlagerungen in der Flusssohle<br />

während eines Hochwassers sich die<br />

Wasserspiegellagen verändern, was<br />

unmittelbaren Einfluss auf die berechneten<br />

Dammhöhen und damit dem<br />

Schutzgrad der umliegenden Landschaften<br />

und Siedlungen hat.<br />

Schwebstoffe, die einen wesentlichen<br />

Beitrag an der Schadensbildung hatten,<br />

deren Ursprung und Transport, waren<br />

nicht alleine auf die landwirtschaftliche<br />

Nutzungsänderung in den vergangenen<br />

Jahrzehnten zurückzuführen, wie sehr<br />

oft vermutet wurde. Hier sind noch<br />

weitere Vorgänge involviert, die einer<br />

weiteren Untersuchung bedürfen.<br />

Nachdem im Zuge des Hochwassers<br />

2002 an verschiedenen Flüssen signifikante<br />

Laufverlagerungen, Erosionen<br />

und Anlandungen mit daraus resultierenden<br />

Schäden zu beobachten waren,<br />

kommt der Geomorphologie in Zukunft<br />

verstärkte Bedeutung zu. Die im Zuge


FloodRisk – die Studie<br />

Bei einem derartigen Extremereignis,<br />

wo sich das Hochwasser 2002<br />

zumindest regional katastrophal<br />

auswirkte, ist eine Ursache-Wirkungs-Analyse<br />

auf Basis einer<br />

Dokumentation unumgänglich.<br />

Die wesentliche Problemstellung<br />

liegt dabei in der Analyse der<br />

naturwissenschaftlichen, technischen,<br />

sozioökonomischen, ökologischen<br />

und politisch/rechtlichen<br />

Defizite, die sich aus dem Ereignisablauf<br />

feststellen lassen.<br />

Zerstörter Eisenbahndamm im<br />

Kamptal<br />

Aufräumarbeiten nach der Flut<br />

Hochwasser in Schwertberg<br />

Resümee<br />

Ziel muss es nun sein, die in dem<br />

Synthesebericht vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen und Empfehlungen<br />

möglichst rasch in die Tat umzusetzen,<br />

da die nächsten Extremhochwässer<br />

mit Sicherheit auftreten<br />

werden.<br />

von FloodRisk gemachten<br />

Erkenntnisse führen zu<br />

Handlungsmöglichkeiten, die<br />

von verbesserten Planungen<br />

bis hin zur Berücksichtigung<br />

bei der Umsetzung reichen.<br />

Hier ist der Querbezug zur<br />

Ökologie unerlässlich, da<br />

Hochwässer den ökologischen<br />

Zustand erheblich mit<br />

beeinflussen<br />

und<br />

ökologisch<br />

orientierte<br />

Maßnahmen<br />

sich<br />

durch<br />

Extremereignisse<br />

insbesondere infolge<br />

morphologischer<br />

Prozesse verändern<br />

(z.B. große Sohleintiefungen).<br />

Das Versagen von<br />

Bauwerken (z.B.<br />

Dämme) bedingt ein Hinterfragen der<br />

technischen Planungsgrundlagen und<br />

Ausführungen sowie den Einschluss der<br />

Restrisikofrage.<br />

Die „Restrisko-Frage“<br />

Fragen des Restrisikos wurden vor dem<br />

Hochwasser 2002 kaum diskutiert.<br />

Besonders beim Baurecht und bei den<br />

Raumordnungsgesetzen, wurde in zwei<br />

vergleichenden Studien die doch zum<br />

Teil erheblichen Unterschiede in der<br />

Auslegung dieser Gesetztesmaterien im<br />

Bezug auf Naturgefahren aufgezeigt.<br />

Weiters wird in diesem Zusammenhang<br />

die Bedeutung einer weiteren Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit<br />

zwischen<br />

Landes- und Bundesbehördenhingewiesen.<br />

Grundlage für<br />

zukünftige Planungen<br />

sind sicherlich die<br />

Gefahrenzonenpläne<br />

der Bundeswasserbauverwaltung<br />

sowie<br />

der Wildbach- und<br />

Lawinenverbauung.<br />

Hier zeigte sich, dass<br />

es in den einzelnen<br />

Bundesländern<br />

erheblichen Nachholbedarf gibt, was<br />

die flächendeckende Ausweisung von<br />

Gefahrenzonen betrifft. Generell sei<br />

hier angeführt, dass der überörtlichen<br />

Raumplanung, bzw. der Raumplanung<br />

insgesamt, eine stärkere Rolle bei der<br />

Gefahrenvermeidung eingeräumt werden<br />

muss.<br />

Aus Sicht des<br />

Katastrophenschutzes<br />

konnte durch<br />

die gute<br />

Zusammenarbeit<br />

zwischen<br />

den einzelnen<br />

am Einsatz<br />

beteiligten<br />

Behörden und<br />

Organisationen<br />

sicherlich<br />

der Verlust an<br />

weiteren Menschenleben<br />

als<br />

auch noch<br />

größere Schänden an Sachgütern verhindert<br />

werden. Dennoch wurde durch<br />

das Land Oberösterreich eine kritische<br />

Betrachtung des Katastropheneinsatzes<br />

durchgeführt, um aus den Erfahrungen<br />

zu lernen und für einen zukünftigen<br />

Einsatz noch besser vorbereitet zu sein.<br />

Besonders die Kommunikation zwischen<br />

den der behördlichen und einsatztechnischen<br />

Ebene betreffend,<br />

wurde im Land Oberösterreich auf die<br />

Ereignisse mit der Installierung eines<br />

vorbildlichen Krisenmanagementsystems<br />

reagiert, durch dessen Implementierung<br />

eine Verbesserung der<br />

Handlungsabläufe während des Einsatzes<br />

erwartet wird. Grundlage dafür<br />

sollte, nicht nur für Oberösterreich, ein<br />

verpflichtendes Schulungsprogramm<br />

der bei einem Einsatz involvierten VerantwortungsträgerInnen<br />

sein, denn es<br />

zeigte sich, dass die Qualität der Ausbildung<br />

nicht überall auf gleichem<br />

Niveau war.<br />

Als ein weiteres Ziel aus Sicht des Katastrophenschutzes<br />

sollte die Schaffung<br />

einer österreichweit einheitlichen Organisationsstruktur<br />

für die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Behörden und Einsatzorganisationen<br />

angestrebt werden,<br />

um bei Katastrophenereignissen eindeutige<br />

Zuordnungen für Zuständigkeiten<br />

und Kompetenzen zu erreichen.<br />

Als ein weiteres Ziel<br />

aus Sicht des Katastrophenschutzes<br />

sollte die<br />

Schaffung einer österreichweit<br />

einheitlichen<br />

Organisationsstruktur für<br />

die Zusammenarbeit zwischen<br />

den Behörden und<br />

Einsatzorganisationen<br />

angestrebt werden.<br />

<strong>Kommunal</strong>-Kongress<br />

Abschlussbemerkung<br />

Auf Basis von 46 Teilprojekten konnten<br />

im Projekt „Analyse der Hochwasserereignisse<br />

vom August 2002 - FloodRisk“<br />

wesentliche Erkenntnisse, Defizite und<br />

der daraus folgende Handlungsbedarf<br />

für ein zukunftsorientiertes integriertes<br />

Hochwassermanagement definiert werden.<br />

Ziel muss es nun sein, die in diesem<br />

Synthesebericht vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen und Empfehlungen möglichst<br />

rasch in die Tat umzusetzen, da<br />

die nächsten Extremhochwässer mit<br />

Sicherheit auftreten werden.<br />

KOMMUNAL 53


Auszeichnungen<br />

Im Land der tausend Feuerwehrauszeichnungen<br />

Barocke Vielfalt oder<br />

Ordensdschungel<br />

Wir Österreicher sind Identifikationskünstler, es gelingt uns mit Leichtigkeit, uns für<br />

eine Sache zu entflammen, wir schaffen es, unser Tagespensum von fünf Stammtischen<br />

und entsprechender Löschung des Dursts zu erfüllen, wir sind Mitglied bei elf Vereinen<br />

oder mehr, Musikalität, Schach- oder Fachwissen sind kaum erforderlich, Fußball- oder<br />

Klarinettenkenntnisse manchmal erwünscht. Doch Identifikation ist alles.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Wir identifizieren die Mitglieder der gleichen<br />

Alpenvereinssektion am Hutschmuck<br />

und erkennen kommunale<br />

Amts- und Leidensgenossen an der formschönen<br />

Gemeindetagsnadel 1998. Im<br />

zivilen Leben legen wir Wert auf den Steireranzug,<br />

oder noch ziviler auf das unvermeidliche<br />

Revers des Straßenanzuges.<br />

Dieses erlaubt nämlich in gänzlich unaufdringlicher<br />

Weise zu signalisieren, dass<br />

man stolzer Besitzer einer Rosette ist,<br />

etwa des japanischen Spiegelordens oder<br />

einer niederösterreichischen Feuerwehrmedaille.<br />

Ein leeres Revers gibt es nicht,<br />

andernfalls heißt es, ich habe noch nichts,<br />

bzw. ich hätt´ noch gern. Fragen Sie sich<br />

auch, ob Sie den oder jenen österreichischen<br />

Würdenträger jemals ohne „Rosetten-Distinktion“<br />

gesehen haben? Na eben.<br />

Da könnte man ja gleich nackt gehen.<br />

Und wie das Alter eines Baumes durch<br />

seine Jahresringe bestimmbar wird, wird<br />

auch die Eminenz der österreichischen<br />

◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist beim Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

54 KOMMUNAL<br />

Persönlichkeit neben dem Bauchumfang<br />

durch die getragenen Ab- und Auszeichnungen<br />

für den Normalbürger handfest.<br />

Man übe sich daher beim Besuch eines<br />

Feuerwehrballes in der Faustregel: kein<br />

Orden – Rekrut, ein Orden –<br />

arbeitende Klasse, viele Reihen<br />

– Veteran.<br />

Aber keine Regel ohne Ausnahme,<br />

wir können es heutzutage<br />

auch mit menschlichen<br />

Exemplaren zu tun bekommen,<br />

die auf Grund ihrer<br />

Dekorationen an allen Kriegsschauplätzen<br />

der letzten<br />

Kriege gewesen sein mussten,<br />

- es aber nicht waren. Wie so<br />

etwas möglich ist?<br />

In Österreich gibt es nicht nur<br />

ein G´riß (alte Rechtschreibung,<br />

da Dialektwort) um die<br />

Ehrungen, sondern auch um<br />

das Recht, solche zu verleihen.<br />

Schon der Österreichische Verfassungsgerichtshof<br />

musste sich im Falle der Verleihung<br />

von Feuerwehrmedaillen mit einem<br />

Machtwort einschalten. Der Kompetenzkonflikt<br />

zwischen Bund und Ländern<br />

wurde zu Gunsten der Länder entschieden.<br />

Österreichischer<br />

Ehrenwettbewerb<br />

Wer glaubt, dass damit das brennende<br />

Interesse zur Verleihung dieser Art von<br />

Anerkennung gedämpft werden konnte,<br />

der irrt, auch vor einer Flut von Hochwasserschutzmedaillen<br />

ist man nicht sicher.<br />

Denn die Österreicher haben nicht nur<br />

einen funktionierenden Katastrophenschutz,<br />

sie stellen sich auch der Frage der<br />

Repräsentation. In<br />

protokollarischen Fragen<br />

sind die Österrei-<br />

cher nämlich auch<br />

vorbildlich, es hat sich<br />

ein richtiggehender<br />

Ehrenwettbewerb etabliert,<br />

der alle Bedingungen<br />

der EU-Generaldirektion<br />

für Binnenmarkt<br />

und Wettbewerb<br />

erfüllen würde.<br />

Die Brüsseler Bürokraten<br />

haben die Skills<br />

des Alpenvolkes einfach<br />

noch nicht<br />

erfasst, und sie hätten<br />

auch ihre Freude<br />

damit, dass die Fülle der Verleiher eine<br />

staatliche Lenkung (in unserem Land<br />

begegnet uns diese zB in der guten alten<br />

Interkalarfrist) regelmäßig aus den<br />

Angeln heben. Nur durch diese Umschiffung<br />

ist es diesem Volk eines gebirgigen<br />

Binnenlandes möglich, einen Schatz an<br />

Ordenszeichen zu akkumulieren.<br />

Es ist daher nicht nur wissenswert, wer<br />

von einem solchen Ehrenbuschen mehr<br />

oder weniger unerwartet getroffen wird,<br />

sondern es ist bedeutend, welche Einrichtungen<br />

die Ehrungen oder Erinnerungen<br />

verleihen, kurz wer den Medaillenregen<br />

oder den Sternenhagel auslösen kann.<br />

In Österreich ist es<br />

bedeutend, welche<br />

Einrichtungen die<br />

Ehrungen oder Erinnerungen<br />

verleihen,<br />

kurz wer den<br />

Medaillenregen oder<br />

den Sternenhagel<br />

auslösen kann.


Die Feuerwehrorden<br />

Im folgenden stellen wir eine sehr kleine Auswahl<br />

der Orden und Auszeichnungen vor, die<br />

die Landesverbände der Feuerwehren in<br />

Österreich vergebn können.<br />

Das Große SilberneEhrenzeichen<br />

am Bande<br />

des Landesfeuerwehrverbandes<br />

Steiermark<br />

(Halsdekoration).<br />

Ehrenkreuz in<br />

Gold des Landesverbandes<br />

Tirol (Steckdekoration).<br />

Verdienstzeichen<br />

des NiederösterreichischenLandesfeuerwehrverbandes<br />

(2. Klasse).und des Landesfeuerwehrverbandes<br />

Salzburg (1. Klasse).<br />

An dieser Stelle bleibt nur Platz, dies<br />

anhand der Feuerwehren zu klären. Da<br />

sind einmal die Landesmedaillen für die<br />

verschiedenen Dienstjahre. Daneben gibt<br />

es vom Land die Ehrenkreuze für besondere<br />

Leistungen im Feuerwehrverdienst,<br />

zuweilen auch abgestuft als Feuerwehrverdienstkreuz<br />

1.-3. Klasse als Steckdekoration<br />

und am Dreiecksband. Verschiedene<br />

Medaillen aus Anlass größerer<br />

Einsätze runden das Bild ab. Hat das<br />

Land alle Register der Feuerwehrauszeichnungen<br />

erschöpft, bietet sich noch<br />

an, in die Lade der allgemeinen Ehrenzeichen<br />

für das Bundesland<br />

zu greifen, Feuerwehr<br />

und Rettungswe-<br />

sen sind ja immerhin<br />

Landessache.<br />

Aber trotzdem kann<br />

auch der Bund die Feuerwehrleute<br />

ehren. Die<br />

Leser werden sofort einwenden,<br />

dass aber doch<br />

das Höchstgericht<br />

damals im Jahr 1950<br />

die Eingebung hatte und das Erkenntnis<br />

des Verfassungsgerichtshofes ja zugunsten<br />

der Länder ausschlug .... (KOMMU-<br />

NAL Nr. 4/2004)<br />

Wenn man glaubt, hier besteht die allei-<br />

Das modern<br />

gestylte Bundesehrenzeichen<br />

ist<br />

der Piccolo, also<br />

eher für´s Revers<br />

Großes Verdienstkreuz<br />

des Bundesfeuerwehrverbandes<br />

(Halsdekoration).<br />

nigePrärogative des<br />

Landeshäuptlings,<br />

seine Schützlinge<br />

auszuzeichnen,<br />

so ist der Irrtum groß.<br />

Denn nicht nur auf dem Bereich der Rettungsabzeichen<br />

ist es ungeklärt, ob nicht<br />

Bund und Land gemeinsam verleihen<br />

können. Hier gilt aber weniger der Vorrang<br />

des Zuerstkommenden, sondern die<br />

für den Retter durchaus erfreuliche Kulminationsregel.<br />

In den Fällen einzelner<br />

Medaillen, hier ist Salzburg anzuführen,<br />

wurde jedoch Ausschließlichkeit gesetzlich<br />

normiert. Damit versuchte man die<br />

Ordensflut etwas einzudämmen.<br />

Dennoch können für allgemeine stattliche<br />

Ehrenzeichen auch etwas anders gelagerte<br />

Verdienste als Begründung angegeben<br />

werden. Für den Feuerwehrangehörigen<br />

kann daher durchaus auch eine allgemeine<br />

Ehrung durch den Bundespräsidenten<br />

winken, zum Beispiel mit dem<br />

Ehrenkreuz für Verdienste um die Republik<br />

Österreich, ein gefragter und hübscher<br />

Bundesorden in Silber oder Gold.<br />

Seit dem Jahr 2002 mischt auch der Bundeskanzler<br />

mit, er bringt sich mit dem<br />

modern gestylten Bundesehrenzeichen ins<br />

Spiel, verglichen mit einem heimischen<br />

Kartenspiel ist dieses Abzeichen aber ein<br />

Piccolo, also eher etwas für das Revers.<br />

Wir sind noch nicht am Ende, es geht<br />

auch um Gerechtigkeit. Manche Länder<br />

fanden es nicht angebracht, wegen eines<br />

kleineren Einsatzes eine eigene Medaille<br />

zu stiften, andere hingegen schon. In<br />

Tirol oder in Niederösterreich gibt es eine<br />

allgemeine Einsatzmedaille, wodurch<br />

man weniger in Verlegenheit<br />

gerät. In der Steiermark hingegen<br />

gibt es nur eine allgemeine<br />

Hochwassermedaille (in Gold-<br />

Silber-Bronze und eine für<br />

1958), aber keine Katastrophenmedaille<br />

generell. Dennoch<br />

ereignen sich in der Steiermark<br />

leider auch andere, etwa Brand-<br />

Katastrophen. Für ein Gedenkzeichen<br />

kann zum Beispiel der<br />

Bundesfeuerwehrverband einspringen,<br />

er verleiht neben diesem<br />

Gedenkzeichen (auch für Auslandseinsätze)<br />

übrigens noch drei Stufen<br />

eines Verdienstzeichens, ein Großes Verdienstkreuz<br />

und einen Bruststern.<br />

Auszeichnungen<br />

Und ähnlich wie in allen anderen<br />

Bundesländern, ausgenommen<br />

Oberösterreich, können auch die Landesfeuerwehrverbände<br />

den Leistungen<br />

ihrer Mitglieder im Stab und an der Basis<br />

Anerkennung zollen. Dem Landesfeuerwehrverband<br />

in der Steiermark steht<br />

dabei eine Vielfalt an Ehrenkombinationen<br />

offen. Zum Beispiel die Ehrenzeichen<br />

mit Stern und am Halsband, jeweils in<br />

Gold und Silber, die Großen Verdienstzeichen,<br />

auch wieder in Gold und Silber,<br />

sowie die übrigen Verdienstzeichen in<br />

drei Klassen. Die neunstufige Vielfalt soll<br />

aber nicht täuschen. Diese Auszeichnungen<br />

kommen nur für steirische Feuerwehrangehörige<br />

höherer Dienstränge<br />

und mit dem jeweiligen Dienstalter in<br />

Frage.<br />

Kahlfläche oder Dschungel<br />

in Oberösterreich ?<br />

Gibt es aber wirklich einen weißen Fleck<br />

auf der Karte oberösterreichischen Feuerwehrverbandsehrungen?<br />

Hier hat sich<br />

zwar kein Ehrenzeichen<br />

des Landesfeuerwehrverbandesent-<br />

wickelt, doch<br />

haben sich hier<br />

bereits Pflanzen<br />

gebildet, die<br />

schon einen dichten<br />

Bewuchs, ja<br />

ein Dickicht auf<br />

der vermeintlichen Kahlfläche bilden.<br />

Österreich bleibt<br />

ein Land der barocken<br />

Vielfalt, ohne Orden<br />

wär ma´s net.<br />

Hier werden Medaillen auf Bezirksebene<br />

verliehen, die zumeist dreistufig sind und<br />

eine gewisse Differenzierung zulassen.<br />

Der steiermärkische Landesfeuerwehrverband<br />

kennt aber außerdem mit jenen in<br />

Burgenland, Kärnten und Salzburg eine<br />

Medaille für verdienstvolle Zusammenarbeit.<br />

Sie kann in der Steiermark an Inund<br />

Ausländer verliehen werden, die sich<br />

„Verdienste in der Pflege der Feuerwehrkameradschaft,<br />

im Gedankenaustausch<br />

oder in sonstigen dem Feuerwehrwesen<br />

dienlichen Hilfestellungen“ erworben<br />

werden.<br />

Schier unerreichbar für unsere österreichischen<br />

Feuerwehrangehörigen ist die<br />

Medaille für internationale Feuerwehrkameradschaft,<br />

sie kann nur an Personen<br />

verliehen werden, die nicht österreichische<br />

Staatsbürger sind und ihren ordentlichen<br />

Wohnsitz auch nicht auf österreichischem<br />

Boden haben. Doch immer<br />

bescheiden bleiben, man muss ja auch<br />

verzichten können. Österreich bleibt dennoch<br />

ein Land der barocken Vielfalt, ohne<br />

Orden wär ma´s net. Und das ist ja<br />

immerhin sehr repräsentabel.<br />

KOMMUNAL 55


Hilfe für den Nächsten<br />

Folgen für Kinder manchmal nicht verkraftbar<br />

Armut kann<br />

jeden treffen<br />

Kinder sind überdurchschnittlich von Armut betroffen. Etwa ein Drittel der<br />

Armutsbevölkerung in Österreich sind Kinder. Mit der Kinderzahl erhöht sich die<br />

Armutsgefährdung der Familien, denn Kinder sind eine Quelle wirtschaftlicher<br />

Benachteiligung. Und Elternarmut ist immer auch Kinderarmut.<br />

Über Armut wird in Österreich nicht<br />

geredet. Armsein ist peinlich, denn es<br />

gilt als Ausdruck des Versagens. Eine<br />

Folge davon ist, dass Kinder zwar den<br />

innerfamiliären Druck spüren und Fragen<br />

aufwerfen, darauf aber keine<br />

befriedigenden Antworten erhalten. Sie<br />

werden mit dem Problem allein gelassen.<br />

Armut stigmatisiert und das Kind<br />

verliert Selbstvertrauen und Selbstwert.<br />

In unserer konsumorientierten Gesellschaft<br />

stiften Geld und Vermögen Identität,<br />

ideelle Werte hingegen werden<br />

sehr leicht übersehen. Geld zu haben<br />

oder nicht kann daher die Entwicklung<br />

des Kindes sehr bestimmend beeinflussen.<br />

Manche Kinder halten den Druck<br />

der Not nicht aus und werden schon<br />

früh zu Außenseitern.<br />

Projekte der Caritas<br />

bieten Hilfe<br />

Die Caritas bemüht sich, in ihren unterschiedlichen<br />

Projekten auch diesen<br />

Mädchen und Buben eine Chance auf<br />

ein halbwegs normales Leben zu<br />

geben. Sensibilität und kleine Hilfen<br />

können viel bewirken.<br />

Familienzentren<br />

In den Sozialberatungsstellen und<br />

Familienzentren bietet die Caritas Familien<br />

mit Sozial-, Geld- und Wohnungsproblemen<br />

unmittelbare Hilfe: Unbürokratisch<br />

und flexibel. Mit praktischen<br />

Anleitungen in Haushaltsangelegenheiten,<br />

Begleitung bei Amtswegen und<br />

Unterstützung in erzieherischen Angelegenheiten<br />

wird versucht, die Selbstständigkeit<br />

und Selbstwert der Familie<br />

56 KOMMUNAL<br />

wieder herzustellen. In den Beratungsstellen<br />

erhalten die Familien auch<br />

finanzielle Unterstützung für notwendige<br />

Anschaffungen. Besonders am<br />

Schulanfang bekommen die Kinder hier<br />

Schultaschen, Geld für Schulaktivitäten,<br />

Turnschuhe und Kleidung. Auch<br />

für wichtige Therapien wird den Familien<br />

finanziell unter die Arme gegriffen.<br />

Familienhilfe<br />

Bei der Familienhilfe kommt eine<br />

Betreuerin direkt in die Familie und<br />

unterstützt sie in ihrer gewohnten<br />

Umgebung. Bei Überlastung und<br />

Erschöpfung, dem Tod eines Elternteils,<br />

Schwangerschaft, Erkrankung oder<br />

Betreuung eines Kindes mit Behinderung<br />

bieten Familienhelferinnen eine<br />

Überbrückung dieser Krisensituationen.<br />

Sie arbeiten stellvertretend, entlastend<br />

Werfen Sie ihr altes Handy nicht weg.<br />

Wie Sie damit Gutes für Kinder in Not<br />

tun können, erfahren Sie unter:<br />

http://www.handy4help.at/<br />

und unterstützend. Kompetent<br />

betreuen sie die Kinder, organisieren<br />

den Haushalt und stabilisieren die<br />

Familie. Derzeit sind 259 Familienhelferinnen<br />

im Einsatz.<br />

Mutter-Kind-Häuser<br />

In Mutter-Kind-Häusern können Frauen<br />

in Not mit ihren Kindern bis zu zwei<br />

Jahre lang ein Zuhause finden. Dort<br />

bekommen sie viel menschliche<br />

Zuwendung und finden immer ein offenes<br />

Ohr für ihre Sorgen und Nöte.<br />

Durch die professionelle Betreuung und<br />

Begleitung wird den Müttern geholfen,<br />

schlimme Erlebnisse aufzuarbeiten, mit<br />

Enttäuschungen fertig zu werden und<br />

sich auf die Rolle als Mutter vorzubereiten.<br />

Notschlafstellen für<br />

Jugendliche<br />

In Notschlafstellen für Jugendliche in<br />

Salzburg und Graz finden obdachlose<br />

Jugendliche Unterschlupf. Alle 14-21<br />

Jährigen, die Zuhause weggelaufen<br />

sind oder rausgeworfen wurden,<br />

haben in diesen „Schlupfhäusern“ ein<br />

Bett für die kommende Nacht und<br />

erhalten eine warme Mahlzeit. Hier<br />

können sie sich ausruhen, duschen und<br />

ihre Wäsche waschen. Zusätzlich stehen<br />

die Mitarbeiter der Notschlafstellen<br />

gerne für Gespräche zur Verfügung und<br />

bieten umfassende Informationen.<br />

Auch der Kontakt zu den Eltern oder<br />

dem Jugendamt kann jederzeit hergestellt<br />

werden. Mit viel Einfühlungsvermögen<br />

wird dann zwischen Behörden,<br />

Eltern und Kindern vermittelt.


KOMMUNAL<br />

MESSE<br />

Blitzbesuch von Bgm. Michael Häupl am KOMMUNAL-Stand<br />

Ein Cartoon bei Blunz’n und Most<br />

„Ja seid’s ihr narrisch!“ Dieser Ausruf von Wiens Bürgermeister und Städtebundpräsident Michael<br />

Häupl war nicht nur auf dem KOMMUNAL-Stand zu hören. KOMMUNAL-Chef Prof. Walter<br />

Zimper (Mitte) hatte Häupl zu einem Besuch eingeladen, um ihm das letzte Werk des KOM-<br />

MUNAL-“Haus und Hof“-Zeichners Bruno Haberzettl zu überreichen (zu sehen auf Seite 59). Häupls<br />

Geständnis nachher: „Über den Cartoon hab’ ich in der Früh schon gelacht.“<br />

Mit Wiens Stadtoberhaupt freuten sich Reinhard Platzer von der <strong>Kommunal</strong>kredit, Johanna K.<br />

Ritter vom KOMMUNAL, Matthias Limbeck von den Reed Messen sowie Robert Hink und Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer vom Gemeindebund.<br />

7. Europäische Konferenz der <strong>Kommunal</strong>wirtschaft<br />

Garanten für mehr Lebensqualität<br />

Den Vorsitz über ein hochkarätiges Experten-Podium führte<br />

Gemeindebundvizepräsident Bgm. Bernd Vögerle bei der<br />

7. Europäischen Konferenz der kommunalen Unternehmen.<br />

Unter „seiner Federführung“ diskutierten unter anderem Manfred<br />

Novy, Vizepräsident der UITP aus Brüssel (2.v.l.) und Catarina<br />

Segersten Larrson (5.v.l.) vom AdR, die schwedische Berichterstatterin<br />

zum Grünbuch PPP, über „Selbstverwaltung der<br />

Gebietskörperschaften versus EU-Rechtsrahmen: Zwei unvereinbare<br />

Ziele?“<br />

Chance nutzen<br />

Kärntner wissen,<br />

wie’s läuft<br />

Siegfried Kampl, Bürgermeister-Ikone<br />

aus Gurk, war nicht<br />

der einzige, aber einer der<br />

ersten Bürgermeister, der die<br />

Chance nutzte. Noch vor der<br />

Eröffnung der Messe durch<br />

Lebensminister Josef Pröll<br />

sprach er diesen an, um den<br />

Minister noch mehr für die<br />

Anliegen der Bürgermeister<br />

zu „sensibilisieren“. Er fand<br />

auch offene Ohren.<br />

Fotos: Boltz/Horvath/Braun/Grossmann<br />

Walter Zimper,<br />

KOMMUNAL-<br />

Geschäftsführer<br />

Kräftiges Lebenszeichen<br />

Gemeinden haben<br />

starke Partner<br />

Mit fast 5.000 Besuchern hat die<br />

heurige KOMMUNALMESSE im<br />

Messezentrum Wien einmal<br />

mehr ein kräftiges Lebenszeichen<br />

von sich gegeben. Mehr als<br />

200 Aussteller aus elf Ländern<br />

haben den kommunalen Entscheidungsträgern<br />

aus Österreich<br />

und den benachbarten EU-Mitgliedsländern<br />

ihre Leistungen<br />

und Produkte präsentiert.<br />

KOMMUNAL hat als Europas<br />

führendes Fachmagazin für<br />

Gemeinden diesen kommunalen<br />

Großevent als offizielles und<br />

exklusives Messemedium drei<br />

Tage lang begleitet. Unser Messestand<br />

war traditionell wieder<br />

beliebter Treffpunkt für Gäste<br />

aus Politik und Wirtschaft. Wir<br />

konnten unserer Rolle als Vermittler<br />

zwischen dem Auftraggeber<br />

Gemeinde und der Wirtschaft<br />

wieder voll gerecht werden.<br />

Mit jährlichen Ausgaben<br />

von mehr als 13 Mrd. Euro sind<br />

Österreichs Gemeinden die mit<br />

Abstand größten öffentlichen<br />

Investoren – und die heurige<br />

Messeveranstaltung hat in beeindruckender<br />

Art und Weise dokumentiert,<br />

dass die Partnerschaft<br />

zwischen Gemeinden und Wirtschaft<br />

nicht nur bestens funktioniert,<br />

sondern im Interesse der<br />

Bürgerinnen und Bürger auch<br />

laufend weiterentwickelt wird.


KOMMUNALMESSE<br />

Mehr als 200 Aussteller aus elf Ländern und fast 5000 Besucher<br />

Riesenerfolg für<br />

KOMMUNALMESSE ‘04<br />

„Die Public Services/KOMMUNALMESSE vom 10. bis 12. November 2004 im Messezentrum<br />

Wien Neu war erfolgreich.“ Dieses Fazit zog nicht nur Messechef Matthias Limbeck.<br />

Auch viele Aussteller und die fast 5000 Besucher waren seiner Meinung: Die Messe hat<br />

erfolgreich die Brücke zwischen dem Auftraggeber Gemeinde und den leistungsstarken<br />

Partnern aus der Wirtschaft geschlagen.<br />

Eines hatte die „Public Services/ <strong>Kommunal</strong>messe“<br />

gemeinsam mit der „Pollutec“<br />

2004 jedenfalls gezeigt: Wien ist<br />

als interregionale Drehscheibe für kommunale<br />

Verwaltung und Umweltschutz<br />

bestens etabliert.<br />

40 Prozent Fachbesucher<br />

aus dem Ausland<br />

Die vom 10. bis 12. November im Messezentrum<br />

Wien durchgeführte zweite<br />

Ausgabe des Fachmesse-Duos „Pollutec<br />

East & Central Europe“, Internationale<br />

Fachmesse für Umwelttechnik, und<br />

„Public Services/ KOMMUNALMESSE“,<br />

58 KOMMUNAL<br />

die Internationale Fachmesse für<br />

öffentliche Verwaltung, Infrastruktur<br />

und kommunale Ausstattung, war nach<br />

Informationen von<br />

Messeorganisator<br />

Reed Exhibitions<br />

Messe Wien ein<br />

Erfolg. Dieser hat<br />

sich nicht nur in<br />

einer Gesamtbesucherzahl<br />

von rund<br />

5000 gezeigt, sondern<br />

auch im hohen<br />

Anteil ausländischer<br />

Fachbesucher. Denn<br />

vier von zehn Fachbesucher<br />

waren aus<br />

«<br />

den Nachbarländern nach Wien<br />

gekommen.<br />

„Für die rund 200 Aussteller aus dem<br />

In- und Ausland<br />

Für die rund 200 Aussteller<br />

aus dem In- und Ausland<br />

hat sich das Messezentrum<br />

Wien mit der<br />

„Public Services/ KOM-<br />

MUNALMESSE“ als echte<br />

interregionale Ost-/West-<br />

Drehscheibe erwiesen.<br />

Dipl. Ing. Matthias Limbeck<br />

Reed Messe Wien Geschäftsführer<br />

Lebensminister Dipl. Ing.<br />

Josef Pröll eröffnete die<br />

KOMMUNALMESSE 2004.<br />

Bei der Eröffnung : „Wir<br />

müssen Österreich und<br />

seine Gemeinden moderner<br />

und fit für die Zukunft<br />

machen, um den neuen<br />

Herausforderungen<br />

gewachsen zu sein.“<br />

«<br />

hat sich das Messezentrum<br />

Wien mit<br />

der „Pollutec East<br />

& Central Europe“<br />

und „Public Services/<br />

KOMMUNAL-<br />

MESSE“ als echte<br />

interregionale Ost-<br />

/West-Drehscheibe<br />

erwiesen,“ freut<br />

sich DI Matthias<br />

➢➢weiter auf Seite 60


„Wien ist anders – auch für Österreichs Bürgermeister.“<br />

Zeichnung: Bruno Haberzettl<br />

Cartoon<br />

KOMMUNAL 59


«<br />

KOMMUNALMESSE<br />

Limbeck, für den Bereich New Business<br />

und CEE verantwortlicher Geschäftsführer<br />

bei Reed Exhibitions Messe<br />

Wien, über die enorme Resonanz aus<br />

dem benachbarten Ausland. Diese habe<br />

auch gezeigt, „welch ungeheure Dynamik<br />

die neuen Märkte charakterisiert“.<br />

Potenziale für Kommunen<br />

im In- und Ausland<br />

Österreichs Bürgermeister und Amtsleiter<br />

stehen in den nächsten Jahren rund<br />

13 Milliarden Euro jährlich an Investitionsvolumen<br />

zur Verfügung. „Gerade<br />

weil Budgetdisziplin angesagt ist, sind<br />

innovative, effiziente und Kosten sparende<br />

Lösungen und Technologien<br />

gefragt“, erklärt DI Limbeck. „Um den<br />

Know-how-Transfer auf höchstem und<br />

aktuellem Niveau zu fördern, haben<br />

wir als zweite Säule des Fachmesse-<br />

Doppels ein umfangreiches Kongressund<br />

Rahmenprogramm angeboten, das<br />

auch sehr intensiv von den Besuchern<br />

genutzt wurde.“<br />

Dazu gehörten der vom Österreichischen<br />

Gemeindebund gemeinsam mit<br />

dem Manz-Verlag veranstaltete <strong>Kommunal</strong>kongress<br />

zum Thema „Katastrophenschutz“<br />

(siehe auch Bericht ab der<br />

Seite 44 dieser Ausgabe), das „Praxisforum<br />

Umwelt und Kommune“ oder der<br />

„Forum Land Bürgermeisterkongress“<br />

(siehe auch Bericht auf der Seite 62).<br />

Auf dem Jahrestreffen der „Eurocities“,<br />

der Vereinigung der größten Städte<br />

93,4 Prozent waren<br />

mit der Messe insgesamt<br />

zufrieden, und<br />

96,7 Prozent bewerteten<br />

das Ausstellungsangebot<br />

als<br />

repräsentativ für<br />

die Branche.<br />

Messeleiter Ing.<br />

Wolfgang Ambrosch<br />

zu den Ergebnissen der<br />

Besucherbefragung<br />

Europas, ging es unter anderem darum,<br />

wie Städte die sozialen und wirtschaftlichen<br />

Aspekte der europäischen Integration<br />

vernetzen können.<br />

Besonderer Dank gilt laut Matthias<br />

Limbeck und dem Reed-Messeteam den<br />

involvierten Organisationspartnern.<br />

„Die begleitenden Kongresse und<br />

Workshops konnten nur in Kooperation<br />

60 KOMMUNAL<br />

«<br />

Mit mehr als 200 Ausstellern aus elf Ländern<br />

präsentierte sich die heurige KOM-<br />

MUNALMESSE internationaler als je<br />

zuvor. Lebensminister Josef Pröll eröffnete<br />

am 10. November offiziell mit<br />

Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer<br />

und Matthias Limbeck die<br />

kommunale Großveranstaltung.<br />

mit Institutionen wie dem Forum Land,<br />

der FH Burgenland und Donauuniversität<br />

Krems, dem Lebensministerium,<br />

der Stadt Wien, dem Umweltbundesamt<br />

und dem Österreichischen Gemeindebund<br />

realisiert werden. Dafür möchten<br />

wir uns an dieser Stelle recht herzlich<br />

bedanken.“<br />

Zufriedene Besucher<br />

Der Erfolg der „Public Services/ KOM-<br />

MUNALMESSE“ 2004 kommt auch in<br />

den Ergebnissen der unabhängigen Fachbesucherbefragung<br />

zum Ausdruck. Wie<br />

Messeleiter Ing. Wolfgang Ambrosch<br />

berichtet, zeigten sich 93,4 Prozent der<br />

Befragten mit der Messe insgesamt<br />

zufrieden, und 96,7 Prozent bewerteten<br />

das Ausstellungsangebot als repräsentativ<br />

für die Branche.<br />

Als vorherrschende Motive für den<br />

Messebesuch ergeben sich aus der<br />

Umfrage der Überblick über<br />

Markt und Anbieter (73,4 Prozent),<br />

Informationsbeschaffung<br />

(62,5 Prozent), Information über<br />

neue Produkte und Technologien<br />

(32 Prozent), Treffen bestimmter<br />

Aussteller (23,4 Prozent), Suche<br />

nach Lösungen für konkrete<br />

Anliegen (15,2 Prozent) sowie<br />

Kontaktpflege und -suche (14,1<br />

Prozent). Das Interesse der Fachbesucher<br />

aus dem In- und Ausland<br />

galt laut Umfragedaten insbesondere<br />

den Themen Abfall/<br />

Recycling (51,4 Prozent), Wasser/<br />

Abwasser (34,4 Prozent), Energie<br />

(19,1 Prozent) sowie Abgasreinigung/<br />

Luftreinhaltung (8,7 Prozent).<br />

Der beruflichen Herkunft nach waren<br />

die Sparten Industrie (29,3 Prozent),<br />

Dienstleistungen (26,1 Prozent),<br />

Gewerbe (22,3 Prozent), öffentliche<br />

Verwaltung (11,4 Prozent) und Handel<br />

(10,3 Prozent) am stärksten unter den<br />

Besuchern vertreten. „Was uns besonders<br />

freut“, erklärt Wolfgang Ambrosch,<br />

„ist nicht nur die hohe Entscheiderqua-<br />

lität der Fachbesucher, sondern auch<br />

die Tatsache, dass jeder siebente Fachbesucher<br />

ein politischer Mandatar war.<br />

Das bedeutet, dass mehr als 700 Bundes-,<br />

Landes- und <strong>Kommunal</strong>politiker<br />

diese Messe besucht haben.“<br />

Keimzelle und Rückgrat<br />

des Landes<br />

DI Josef Pröll, Bundesminister für<br />

Land- und Forstwirtschaft, Umweltund<br />

Wasserwirtschaft (Lebensministerium),<br />

weiß von der Stärke und Bedeutung<br />

der 2.350 Gemeinden in Österreich.<br />

„Sie sind Rückgrat und Keimzelle<br />

des Landes. Die Erfolgsstory Österreichs<br />

wurde und wird wesentlich von<br />

den Gemeinden geschrieben“. Für ihn<br />

sind die Gemeindeverantwortlichen die<br />

ersten<br />

Ansprechpartner<br />

für<br />

die BürgerInnen,<br />

sie<br />

sind<br />

Dienstleister<br />

und<br />

stellen eine<br />

hohe Zahl<br />

an Arbeitsplätzen<br />

zur<br />

Verfügung.<br />

Die<br />

«<br />

Mehr als 700<br />

Bundes-, Landes- und<br />

<strong>Kommunal</strong>politiker<br />

haben diese<br />

Messe besucht.<br />

Messeleiter Ing.<br />

Wolfgang Ambrosch<br />

über die „berufliche<br />

Herkunft“ der Besucher<br />

Gemeinde sei mehr als nur eine Gruppe<br />

von Menschen mit einem Bürgermeister<br />

an der Spitze. Gemeinden müssten<br />

den Konzentrationen in der Wirtschaft<br />

vernünftig begegnen und zusammenarbeiten.<br />

Die Strukturen der Regionen<br />

seien neu zu definieren (Stichwort:<br />

Strukturpaket Europa), die Städte seien<br />

lebenswerter zu gestalten (Stichwort:<br />

Stadtökologie) und die ländliche Entwicklung<br />

müsse dynamisch voranschreiten“,<br />

so Josef Pröll, der den<br />

Gemeinden ein kritisches Durchleuchten<br />

des Ist-Zustandes empfiehlt.<br />

Aussteller mit Verlauf<br />

zufrieden<br />

Dem Thema Umwelttechnologien widmeten<br />

sich auch zahlreiche Aussteller<br />

der „Public Services/ KOMMUNAL-<br />

MESSE“. Für die Firma Austrowaren<br />

beispielsweise hat sich der Messeauftritt<br />

gelohnt. „Unsere Erwartungen<br />

wurden erfüllt“, freut sich Verkaufsleiter<br />

Robert Docekal. Die gezielt eingeladenen<br />

Kunden informierten sich am<br />

Stand tiefgehend unter anderem über<br />

Müllpressen, oder Müllumlade- und<br />

Zerkleinerungsanlagen.<br />

«


«<br />

Ebenso erfreulich verlief das Messedoppel<br />

für Doppstadt, ein deutsches<br />

Unternehmen, das Maschinen für die<br />

Umwelttechnik produziert. Betriebsleiter<br />

Andreas Kühtreiber weiß Fachmessen<br />

zu<br />

schätzen.<br />

„Wir<br />

führen<br />

gezielte<br />

Kundengespräche,<br />

können<br />

die Vorteileunserer<br />

«<br />

Unsere Erwartungenwurden<br />

erfüllt.<br />

Robert Docekal<br />

Verkaufsleiter von<br />

Austrowaren<br />

«<br />

Maschinen entsprechend darstellen<br />

und treffen zudem die Kunden von<br />

morgen. Auch hier wurden Kunden im<br />

Vorfeld der Messe angesprochen und<br />

sie sind der Einladung gefolgt.“<br />

Die Firma MLU-Monitoring für Leben<br />

und Umwelt stellt Messgeräte für Gase<br />

und Luft her. Die einzelnen Komponenten<br />

werden in den USA und in Schweden<br />

gefertigt, MLU führt die Komponenten<br />

zu Systemen zusammen. Ing.<br />

Christian Jellinek, Product Manager<br />

bei MLU, lobt die qualitativ hochwertigen<br />

Kontakte, die er anlässlich der<br />

Fachmessen hatte. „Die Entwicklung<br />

unserer Systeme geht laufend voran,<br />

nicht zuletzt auch aufgrund gesetzlicher<br />

Vorschriften. Die Fachbesucher<br />

möchten dazu umfassende Informationen".<br />

Die interessanten Fachgespräche hob<br />

auch die Firma Grundfos hervor, die<br />

sich als Partner der Wasserwirtschaft<br />

auf der „Pol-<br />

lutec East &<br />

Wir führen gezielte Central<br />

Kundengespräche, Europe“<br />

sowie „Public<br />

können die Vorteile Services/<br />

unserer Maschinen <strong>Kommunal</strong>messe“prä-<br />

entsprechend darsentierte.stellen und treffen Ing. Walter<br />

Maurer, bei<br />

zudem die Kunden<br />

«<br />

Grundfos<br />

von morgen.<br />

zuständig für<br />

die Bereiche<br />

Andreas Kühtreiber<br />

Technik und<br />

Betriebsleiter der Firma Verkauf:<br />

Doppstadt<br />

"Auch unsere<br />

Messezielsetzung<br />

konnten wir erreichen. Für uns<br />

sind nur Fachmessen interessant, denn<br />

hier treffen wir exakt auf unsere Kunden".<br />

Auf den folgenden Seiten berichten wir<br />

ausführlich über die Messe und die Angebote<br />

der Firmen.<br />

KOMMUNALMESSE<br />

Die KOMMUNAL-Mädels und das Fachmagazin waren permanent präsent.<br />

Ein Rundgang durch die KOMMUNALMESSE<br />

Schauen Sie<br />

sich das an ...<br />

Über 200 Aussteller haben ihre Produkte und Leistungen<br />

vorgestellt. Auf den folgenden Seiten können Sie sich<br />

selbst ein Bild von der 3-Tages-Messe machen.<br />

Wie immer war einer der frequentiertesten Stände jener der <strong>Kommunal</strong>kredit Austria.<br />

Generaldirektor Reinhard Platzer (2.v.l.) begrüßt Städtebundpräsident Bgm. Michael<br />

Häupl. Mit dabei waren Gemeindebund „General“ Robert Hink, Präsident Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer und Matthias Limbeck.<br />

➢➢weiter auf Seite 63<br />

KOMMUNAL 61


KOMMUNALMESSE<br />

1. Bürgermeisterkongress diskutiert Zukunft des ländlichen Raums<br />

Für kluge Verteilung<br />

der Infrastruktur<br />

Das FORUM LAND warnte beim 1. Bürgermeisterkongress zum Thema „Gemeinden mit<br />

Zukunft“ anlässlich der <strong>Kommunal</strong>messe davor, eindimensional auf Kosten der Infrastruktur<br />

im ländlichen Raum zu sparen. Zusperren – ganz egal ob Spitäler oder Postämter<br />

– alleine sei ganz sicher keine sinnvolle Alternative.<br />

„Es geht vorrangig darum, Schwerpunkte<br />

in der Infrastruktur zu bilden und so zu<br />

einer klugen Verteilung zu kommen“<br />

sagte FORUM LAND-Geschäftsführer<br />

Matthias Thaler vor rund 200 Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeistern aus ganz<br />

Österreich. Gerade bei den Verhandlungen<br />

zum Finanzausgleich sei eine gute<br />

Lösung gefunden worden. Thaler: „Damit<br />

wurde ein wichtiges Signal an die Bürgermeister<br />

gegeben, dass die Gemeinden<br />

nicht im Stich gelassen und auch nicht zu<br />

Almosenempfängern degradiert werden.<br />

Infrastrukturelle Fortschritte müssen auch<br />

mit finanziellen Fortschritten verbunden<br />

sein“.<br />

Gemeinden machen<br />

Lebensqualität<br />

Thaler betonte, dass sowohl der Bauernbund<br />

als auch FORUM LAND sich weiter<br />

massiv auf politischer Ebene für die Interessen<br />

der Gemeinden einsetzen werden.<br />

„Denn die Gemeinden sind nicht nur die<br />

Ansprech- und Servicestelle Nummer 1<br />

für die Bürger, sondern stellen auch das<br />

zur Verfügung, was wir im weitesten Sinn<br />

unter Lebensqualität verstehen – ob<br />

Alten- oder Kinderbetreuung, Infrastruktur<br />

oder Freizeiteinrichtungen. Außerdem<br />

sind sie die Managementstelle für<br />

das Vereinswesen in Österreich“, so der<br />

62 KOMMUNAL<br />

FORUM LAND-Geschäftsführer.<br />

Lebensminister Josef Pröll bezeichnete<br />

die Gemeinde als Keimzelle des Landes<br />

und würdigte die Rolle der Gemeinden<br />

als zentrale Dienst-<br />

leister im ländlichen<br />

Raum. „Die<br />

Gemeinden sind<br />

nicht nur erster<br />

Ansprechpartner<br />

für den Bürger,<br />

sondern als größte<br />

Investoren auch<br />

Motor für Arbeitsplätze<br />

im ländlichen<br />

Raum“ sagte<br />

der Minister. Pröll<br />

forderte die Kongressteilnehmer<br />

auf, neue Formen der kommunalen<br />

Zusammenarbeit zu suchen und das<br />

„Kirchturm-Denken“ hinten anzustellen.<br />

Im Anschluss an seine Eröffnungsrede<br />

übergab Lebensminister Josef Pröll das<br />

Communal Audit an sechs Bürgermeister.<br />

«<br />

Gemeindebund gegen<br />

Postamtsschließungen<br />

Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer nahm im Rahmen eines<br />

Interviews mit KOMMUNAL-Geschäftsführer<br />

Walter Zimper jun. zur aktuellen<br />

Diskussion um die geplante Schließung<br />

von Postämtern Stellung. Es werde<br />

keine weiteren Postamtsschließungen<br />

geben, ohne dass davor mit den<br />

Gemeinden darüber<br />

verhandelt worden<br />

ist. Ein Postamt<br />

dürfe nur geschlossen<br />

werden, wenn<br />

die Erbringung des<br />

Universaldienstes<br />

durch die Postgeschäftsstelle<br />

oder<br />

durch Landzusteller<br />

gewährleistet ist.<br />

Mödlhammer:<br />

„Finanzielle Einsparungen<br />

und Filialschließungen<br />

zu<br />

Lasten des Universaldienstes und der<br />

flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung<br />

werden wir nicht akzeptieren.<br />

Das ist ja nicht zuletzt eine Frage, wie<br />

man in Zukunft mit den Anforderungen<br />

im ländlichen Raum umzugehen<br />

gedenkt. Am Land ist die Postinfrastruktur<br />

eine wichtige Sache und dazu stehen<br />

wir“ gab sich der Gemeindebund-Präsident<br />

kämpferisch.<br />

Zur Zukunft des ländlichen Raumes<br />

meinte Mödlhammer, es sei Aufgabe<br />

und Pflicht der Politik, diesem jede nur<br />

erforderliche Unterstützung zu geben.<br />

Mödlhammer: „Das fängt eben bei den<br />

Die Gemeinden sind<br />

nicht nur erster<br />

Ansprechpartner für den<br />

Bürger, sondern als<br />

größte Investoren auch<br />

Motor für Arbeitsplätze<br />

im ländlichen Raum.<br />

Lebensminister Josef Pröll«


LR Wolfgang Sobotka und Gemeindebund-Präsident<br />

Helmut Mödlhammer<br />

im Gespräch mit Walter Zimper jun.<br />

Postämtern an, geht aber natürlich weiter<br />

beim Straßenbau, der Siedlungswasserwirtschaft,<br />

der Infrastruktur für Konsumenten,<br />

damit die Menschen auch<br />

weiterhin in ihrem eigenen Lebensraum<br />

einkaufen können. Nicht zuletzt ist das<br />

ja auch alles eine Frage von Arbeitsplätzen.<br />

Ich muss Arbeitsplätze dort schaffen,<br />

wo die Menschen leben“.<br />

Gesundheitszentren statt<br />

Krankenhäuser<br />

NÖ-Finanzlandesrat Mag. Wolfgang<br />

Sobotka nahm zur Übernahme von<br />

Spitälern durch das Land NÖ Stellung<br />

und meinte, dass sich das Land als verlässlicher<br />

Dienstgeber behauptet hat. Den<br />

Gemeinden wurde mit der Übernahme<br />

der Spitäler eine große finanzielle Last<br />

von rund 60 Mio Euro für 2005 abgenommen.<br />

Sobotka forderte ein Umdenken<br />

in der Gesundheitspolitik und<br />

meinte: „Unsere Krankenhäuser müssen<br />

zu Gesundheitszentren werden“. Dem<br />

Land gehe es darum, eine hohe medizinische<br />

Versorgung auf hohem Niveau<br />

sicherzustellen und gleichzeitig Synergien<br />

zu nutzen. Was die Zukunft des ländlichen<br />

Raumes betrifft, meinte LR Sobotka,<br />

man müsse Chancengleichheit und neue<br />

Ideen forcieren. Es gehe um eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Kommunen und um die Erhöhung der<br />

Bildungschancen im ländlichen Raum.<br />

Nicht nur die „KOMMUNAL-Mädels“ waren<br />

von den Angeboten der Aussteller begeistert.<br />

Die technischen Neuerungen wie hier die<br />

„Kanal-Kamera“ der Vorarlberger Firma iPEK<br />

Spezial TV GmbH waren vor allem für die<br />

<strong>Kommunal</strong>politiker faszinierend.<br />

KOMMUNALMESSE<br />

KOMMUNAL-Fotograf<br />

Raimund Boltz<br />

und „Kamera-Assistent“<br />

Manfred Stöhr<br />

(ganz links), eigentlich<br />

kaufmännischer<br />

Leiter von iPEK, bei<br />

der Arbeit. (unten)<br />

Michael Plötzeneder<br />

und Mark André<br />

Kastinger von der<br />

Firma Günther Kasper<br />

aus Schwanenstadt<br />

präsentieren den<br />

Schachtrahmenheber<br />

SRH 05.<br />

Mitten in ein Beratungsgespräch „platzte“ KOMMUNAL beim Stand der Firma ESCH-<br />

Technik Maschinenhandel. Berater Michal Trapper (links) erläuterte Wassermeister Franz<br />

Kurzreiter aus der Gemeinde Hainfeld im niederösterreichischen Traisental die Vorzüge<br />

des Kubota-<strong>Kommunal</strong>baggers.<br />

KOMMUNAL 63


KOMMUNALMESSE<br />

<strong>Kommunal</strong>e Prominenz am Stand der Firma Willibald.<br />

Robert Hink und Helmut Mödlhammer informieren<br />

sich bei Hanns-Thomas Teubel über das Angebot.<br />

64 KOMMUNAL<br />

Kurt Fleischhacker (links) nutzte den Besuch der KOMMUNALMESSE, um<br />

von Reinhard Hinterseer einen brandneuen Egholm 2100 mit An- und Aufbaugeräten<br />

in Empfang zu nehmen. KOMMUNAL war dabei.<br />

Die sicher „schwersten<br />

Brocken“ stellt Doppstadt<br />

aus. Der „Häcksler“<br />

schafft auch<br />

Bäume mit 90 cm<br />

Durchmesser, drei tonnen<br />

gewicht und dreieinhalb<br />

Meter Länge.<br />

Unten: Andreas Kühtreiber<br />

und Werner<br />

Doppstadt im Gespräch<br />

mit interessierten<br />

Besuchern.<br />

Ein „G’riss“ herrschte um Bgm. Michael<br />

Häupl – auf gut wienerisch gesagt – bei<br />

seinem Blitzbesuch auf der Messe.<br />

Neben „seinen 48-ern“ stattete er u.a.<br />

auch der APA einen Besuch ab.<br />

Neben dem Gemeinschaftsstand<br />

der französischenHandelskammer<br />

– übrigens<br />

eine Premiere in Wien<br />

– war der Citroen-<br />

Stand einer der Blickfänge.<br />

Davon überzeugte<br />

sich Citroen-<br />

Frankreich-Chef Michele<br />

Legrand (rechts),<br />

hier mit Oliver Rosteck<br />

und Michael Kulhavy<br />

von Citroen Österreich.


Gelöste Stimmung am Stand von Komptech-Farwick:<br />

Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer informierte sich bei<br />

Ing. Josef Heissenberger (rechts) von<br />

Komptech.<br />

Die Strasswalchener Firma Stangl die<br />

Besucher präsentierte ihre Produktpalette.<br />

Traditionell war der KOMMUNAL Stand<br />

Treffpunkt für Politik und Wirtschaft.<br />

Während – im Vordergrund – Dr. Josef<br />

Taus mit Brauereichef Frank Schmitt von<br />

Piestinger Bier plauderte, fand – im Hintergrund<br />

– eine „politische“ Besprechung<br />

statt. Helmut Mödlhammer traf auf<br />

Dr. Heinrich Hoffschulte, 1. Vizepräsident<br />

des RGRE mit Gattin. Mit dabei Mag. Nicolaus<br />

Drimmel, Daniel Kosak und Robert<br />

Hink vom Gemeindebund sowie KOM-<br />

MUNAL-Chef Prof. Walter Zimper.<br />

➢➢weiter auf Seite 68<br />

KOMMUNALMESSE<br />

Der Stand der E-Werke-Wels war auch heuer<br />

besonders auffällig. Im Energy-Bus präsentierten<br />

die oberösterreichischen „Strom-Meister“<br />

Modelle, die das Thema Strom „greifbar“<br />

machten. Hans Grassegger, Verkaufsleiter<br />

der E-Werke, mit den „Strom-Blitzen“. Viel<br />

Zeit hatte er zum demonstrieren allerdings<br />

nicht, denn schon wartete eine der zahlreichen<br />

ungarischen Delegationen (unten).<br />

KOMMUNAL 65


„Wirtschaft in der Region“ zeichnet die 30 Bundessieger aus<br />

WiR machen weiter –<br />

zur Stärkung unserer<br />

Regionen<br />

1000 Gäste, über 900 Projekte, 30 Sieger. Bei der Abschlussgala des Österreichweiten<br />

Wirtschaftsbund-Wettbewerbes „WiR - Wirtschaft in der Region“ im Wiener Messezentrum<br />

am ersten Abend der KOMMUNALMESSE wurden die Bundessieger für die besten<br />

Projekte regionaler Zusammenarbeit gebührend gefeiert und mit Preisen ausgezeichnet.<br />

„Die Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

in den Städten und Gemeinden<br />

sind der Beweis dafür, dass gemeinsames<br />

Handeln für die Wirtschaft und die<br />

Regionen gut ist“, sagte Wirtschaftsbund-Präsident<br />

Christoph Leitl in seiner<br />

Laudatio. Und<br />

Generalsekretär<br />

Karlheinz Kopf<br />

ergänzte: „Wir<br />

machen weiter,<br />

WiR wird auch<br />

künftig zur Stärkung<br />

der regionalen<br />

Wirtschaft beitragen.“<br />

Der Wettbewerb<br />

WiR startete dieses<br />

Jahr im März<br />

und zeichnete<br />

Projekte Wirtschaftstreibender<br />

und von Gemeinden<br />

aus, die zur<br />

Steigerung der<br />

Attraktivität lokalerWirtschaftsstandorte<br />

in Städ-<br />

Christoph Leitl<br />

ten, Bezirken,<br />

Gemeinden und Regionen beitragen.<br />

Die Teilnehmer konnten in drei Kategorien<br />

mitmachen: in die Kategorie A fallen<br />

Projekte lokaler Kooperationen von<br />

Unternehmern, Gemeinden oder Wirtschaftsvereinen,<br />

Kategorie B widmet<br />

sich der thematischen regionalen<br />

66 KOMMUNAL<br />

»<br />

Es geht auch um<br />

soziale Komponenten,<br />

wie die Einkaufsmöglichkeiten<br />

für Familien,<br />

für Leute ohne Auto,<br />

für ältere Menschen.<br />

Zusammenarbeit, etwa zur Schaffung<br />

gemeinsamer Marken und Dienstleistungen,<br />

Kategorie C schließlich hat die<br />

Aufgabe eines Ideen-Pools übernommen,<br />

worin sich noch nicht realisierte<br />

Projekte wiederfinden. Alle Eingaben<br />

wurden von einer Jury<br />

unter der Leitung des<br />

ehemaligen Bürgermeisters<br />

von<br />

Steinbach/Steyr Karl<br />

Sieghartsleitner bewertet,<br />

der u.a. auch die<br />

Bundesminister Martin<br />

Bartenstein und Josef<br />

Pröll angehörten.<br />

Initiator der Aktion ist<br />

der Österreichische<br />

Wirtschaftsbund mit<br />

Präsident Christoph<br />

Leitl an der Spitze.<br />

„Durch diesen Wettbewerb<br />

kommen Initiativen<br />

vor den Vorhang,<br />

«<br />

die sonst im Verborgenen<br />

geblieben wären.<br />

Sie sind Ansporn für<br />

Gemeinden und Gewerbetreibende,<br />

besonders<br />

für Nahversorger, die Kooperation<br />

wesentlich auszubauen und zu vertiefen.<br />

Gerade in einer Zeit der fortschreitenden<br />

Globalisierung braucht es ein<br />

starkes Gegengewicht, um die Lebensqualität<br />

im Lebensumfeld zu erhalten<br />

und wenn möglich noch zu verbessern“<br />

meint Jury-Vorsitzender Karl Sieghartsleitner.<br />

Erfahrung mit den Problemen, vor<br />

denen Gemeinden, klein- und mittelständische<br />

Betriebe und Nahversorger<br />

stehen, hat auch Präsident Leitl aus seiner<br />

Zeit in der oberösterreichischen<br />

Landesregierung. „Gerade die Nahversorgung<br />

ist es, was die Menschen für<br />

die Sicherung ihrer Lebensqualität<br />

brauchen. Da geht es nicht nur um die<br />

Sicherung unternehmerischer Existenzen.<br />

Es geht auch um soziale Komponenten,<br />

wie die Einkaufsmöglichkeiten<br />

für Familien, für Leute ohne Auto, für<br />

ältere Menschen“ so Leitl.<br />

Regionale<br />

Zusammenarbeit<br />

Über den Wettbewerb „Wirtschaft in der<br />

Region“ soll die regionale Zusammenarbeit<br />

gefördert werden. Die Gemeinden<br />

sind Heimat für die Menschen. Sie<br />

errichten Ausbildungs-, Sozial- und<br />

Infrastruktureinrichtungen, unterstützen<br />

Vereine und gestalten so maßgeblich<br />

den Lebensraum der Menschen. Kleinund<br />

Mittelbetriebe prägen die regionale<br />

Entwicklung. Die Verbundenheit der<br />

Wirtschaftstreibenden mit ihrer unmittelbaren<br />

Umgebung und ihre Unterstützung<br />

der regionalen Entwicklung gibt<br />

ihnen eine unverzichtbare Bedeutung<br />

für die Gemeinden und Regionen.


Gemeindebund- „General“ Robert Hink,<br />

KOMMUNAL-Verleger Prof. Walter Zimper,<br />

Wirtschaftsbund-Chef Christoph<br />

Leitl, Jury-Vorsitzender Karl Sieghartsleitner<br />

und Helmut Mödlhammer,<br />

Gemeindebundpräsident freuten sich<br />

mit den Siegern des WiR-Wettbewerbs.<br />

Im Bemühen um die Stärkung der<br />

Wirtschaftsstrukturen ist regionale<br />

Zusammenarbeit angesagt. Lokaler<br />

Egoismus hat oft zur wirtschaftlichen<br />

Entsiedelung der Ortszentren und zu<br />

Die 30 Siegerprojekte<br />

Kategorie A: Initiativen in der<br />

Gemeinde<br />

◆ Grieskirchner Handwerker-Gruppe<br />

OÖ<br />

◆ Kooperatives Innenstadtprojekt<br />

„Obere Altstadt Lienz“, T<br />

◆ Weinerlebnis Purbach, B<br />

◆ SOMA – Sozialmarkt für Menschen<br />

mit geringem Einkommen, OÖ<br />

◆ Ortskernbelebung St. Marienkirchen/Sch.,<br />

OÖ<br />

◆ WIRTE 3100, St. Pöltner Gastronomiebetriebe,<br />

NÖ<br />

◆ Bergpower Hotels „Wellness Alpin“, T<br />

◆ Wiederbelebung des Freihausviertels,<br />

W<br />

◆ Multifunktionaler Nahversorger,<br />

Gemeinde St. Koloman, S<br />

◆ Die Wiener Einkaufsstrassen, W<br />

Kategorie B: Initiativen in der Region<br />

◆ Oststeirische Städtekooperation, Tourismusverband<br />

Feldbach, Stmk.<br />

◆ Alpine Drive Center Lungau, S<br />

◆ ARGE Mittleres Enns- und Paltental,<br />

Stmk.<br />

◆ Netzwerk „Mölltaler Almlärchenholz“,<br />

K<br />

ungerechter Verteilung der Steuereinnahmen<br />

beigetragen. WiR will mit dem<br />

Wettbewerb dieser Entwicklung entgegenwirken<br />

und einen Beitrag zur Stärkung<br />

der Wirtschaftsentwicklung und<br />

Lebensqualität aller leisten.<br />

◆ Stärkung kleinregionaler Zentren<br />

Stainz, Stmk.<br />

◆ SBS Plattform, S<br />

◆ Kremstaler Technische Lehrakademie,<br />

OÖ<br />

◆ Interkommunales Betriebsgebiet<br />

Hürm, NÖ<br />

◆ Gewerbe- und Industriepark Althofen,<br />

K<br />

◆ Schneebergland-Qualitätsbetriebe,<br />

NÖ<br />

Kategorie C: Ideenpool<br />

◆ Plattform zur Entlastung von Umwelt<br />

und Verkehr in Ballungszentren, W<br />

◆ Güssinger Online Shopping Mail, B<br />

◆ Vienna Tunes, W<br />

◆ IT Region Tennengau, S<br />

◆ Xundwärts Lauf- und Bewegungszentrum,<br />

NÖ<br />

◆ Tourismus ARGE 50plus, Stmk.<br />

◆ Hauseigentümer-Genossenschaften,<br />

OÖ<br />

◆ Tullner Masterplan, NÖ<br />

◆ Meister-stueck, Netzwerk für feinste<br />

Maßarbeit, NÖ<br />

◆ Dienstleistungszentrum im Ortszentrum<br />

von Pichl/Wels, OÖ<br />

Gemeinden größte<br />

öffentliche Investoren<br />

Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer, der auch an der großen<br />

WiR-Gala im Messezentrum Wien teilnahm,<br />

freut sich, dass die Wirtschaft<br />

einen Wettbewerb zur Förderung kommunaler<br />

Zusammenarbeit durchführt.<br />

Mödlhammer: „Die Gemeinden Österreichs<br />

sind nicht nur die bürgernächsten<br />

Einrichtungen, sondern auch die<br />

mit Abstand größten öffentlichen Investoren.<br />

Rund zwei Drittel des gesamten<br />

öffentlichen Auftragsvolumens werden<br />

von den Gemeinden vergeben und<br />

davon wiederum 80 Prozent an die<br />

regionalen Betriebe in einem Umkreis<br />

von rund 20 Kilometern von der jeweiligen<br />

Gemeinde. Bei einem immer<br />

größer werdenden Druck der Globalisierung<br />

wird es immer notwendiger,<br />

einerseits die Attraktivität der lokalen<br />

Wirtschaftsstandorte zu stärken, andererseits<br />

die kommunale Zusammenarbeit<br />

so zu verbessern, dass es nicht<br />

Gemeinden unterschiedlicher Kategorien<br />

gibt, nämlich ganz wenige, die<br />

immer reicher und viele arme, die<br />

immer ärmer werden“.<br />

Information<br />

Alle Sieger des WiR-Wettbewerbs<br />

und Eindrücke von der großen<br />

WiR-Gala im Messezentrum Wien<br />

finden Sie im Internet:<br />

www.wirtschaftinderregion.at<br />

KOMMUNAL 67


KOMMUNALMESSE<br />

Polit-Prominenz am Stand der Bank<br />

Austria Creditanstalt: Wiens Bürgermeister<br />

Michael Häupl mit dem obersten<br />

„<strong>Kommunal</strong>-Berater“ der Bank, Günter<br />

Mack (rechts), und seinem Team.<br />

Zufrieden mit der Messe war auch Austrowaren.<br />

Otto Beste, Franz Grohs und<br />

Katharina Azarpour berieten die interessierten<br />

Kunden über das Angebot.<br />

<strong>Kommunal</strong>net auch „Hundebörse“?<br />

Dass kommunalnet.at, die neue E-Government-<br />

Plattform für Gemeinden, eine echte Innovation<br />

ist, weiß man bereits. Dass man damit aber<br />

auch Hunde kaufen kann, ist allerdings neu. So<br />

geschehen am ersten Messetag: Die Bürgermeisterin<br />

aus Lofer, Bettina Dürnberger, kaufte<br />

direkt am kommunalnet-Terminal einen<br />

schwarzen Hund für ihre Tochter. Gemeindebund-Präsident<br />

Helmut Mödlhammer ist sichtlich<br />

begeistert und drängte die Frau Bürgermeister,<br />

den Hund sofort zu taufen. Ein kurzes<br />

Telefonat mit der Tochter brachte Klarheit: der<br />

neue Hund heißt „Blacky“. Robert Reiter, Bürgermeister<br />

von Rauris, und Peter Mitterer, Bürgermeister<br />

von Saalbach-Hinterglemm, übernahmen<br />

übrigens spontan die Hunde-Patenschaft.<br />

Sie wollen für Hundeschule, Verpflegung<br />

und eine entsprechende Ausbildung sorgen. Bei<br />

soviel Bürgermeister-Unterstützung kann<br />

„Blacky“ einem erfüllten und gesicherten<br />

Hunde-Leben entgegenbellen.<br />

68 KOMMUNAL<br />

Das Angebot der Initiative WiR „fesselte“ auch die Prominenz dieser Messe. So verfolgten<br />

Prof. Walter Zimper, KOMMUNAL-Chef, Lebensminister Josef Pröll, WiR - Wirtschaft<br />

in der Region-Geschäftsführer Christian Kunstmann und Walter Zimper jun.,<br />

Geschäftsführer von KOMMUNAL, gebannt die Vorführung auf dem Bildschirm.<br />

KOMMUNAL, die Brücke zwischen Gemeinden und Wirtschaft: Werner Nekam, Manfred<br />

Feistmantl, Hans Grassegger (E-Werke Wels), Mag. Sabine Brüggemann, Mark<br />

André Kastinger (Fa. Günther Kasper), Johanna Ritter und Fritz Kampl (E-Werke-Wels)<br />

informieren sich mit Wirtschaftsbund-Chef Christoph Leitl und Präsident Helmut Mödlhammer<br />

über die News in KOMMUNAL.<br />

Einen kompetenteren Berater<br />

konnte sich Bgm. Bernd Vögerle,<br />

Vizepräsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes und Präsident<br />

des sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreterverbandes Niederösterreichs,<br />

nicht wünschen.<br />

Mag. Stefan Primosch vom Kärntner<br />

Gemeindebund erläuterte<br />

professionell das „Einloggen“ bei<br />

der neuen Gemeindeplattform<br />

www.kommunalnet.at.


Schubert & Franzke, Hersteller von Karten und Plänen,<br />

verzeichnete starke Besucherfrequenz (oben).<br />

So kamen unter anderem Prof. Walter Zimper und<br />

Dr. Josef Taus, die sich von Vertriebschef Josef Scheibenreif<br />

den aktuellen Plan von Mödling zeigen<br />

ließen (Foto rechts) .<br />

Lebensminister Josef<br />

Pröll besuchte bei seinem<br />

Messerundgang<br />

mit Matthias Limbeck<br />

und Walter Zimper jun.<br />

natürlich auch „seinen<br />

eigenen“ Stand. Hier<br />

traf er u.a. DI Franz<br />

Schmid (2.v.l.), den stellvertrenden<br />

Leiter der<br />

Abteilung IV/5 - Wildbach-<br />

und Lawinenverbauung<br />

und Gefahrenzonenplanung.<br />

KOMMUNALMESSE<br />

Schon am ersten Tag der Messe wurde der Stand der niederösterreichischen<br />

gemdat nahezu „gestürmt“. Im Bild links<br />

erläutert Franz Mandl die Gemeinde-Lösungen für Mag. Christian<br />

Schneider, Landesgeschäftsführer des nö. Gemeindevertreterverbandes<br />

der VP und Gemeindebund „General“<br />

Robert Hink. Am zweiten Tag kam das Unternehmen mit<br />

Gemeindeminister Ernst Strasser zu „Minister-Ehren“ (oben).<br />

KOMMUNAL 69


KOMMUNALMESSE<br />

Erfreut begrüßt Michael Novak, Leitender<br />

Sekretär der Gewerkschaft der<br />

Gemeindebediensteten, Minister Pröll.<br />

Zeit für ein „Vier-Augen-Gespräch“:<br />

Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer<br />

bespricht mit DI Klaus Brenner<br />

von Veolia Water die Zukunft der Wasserversorgung<br />

in Österreich.<br />

Sein Besuch diente nicht der Überprüfung der Verkehrssicherheit: Minister<br />

Ernst Strasser ließ sich von Johann Kreuzberger (3.v.l.) von Liebherr die Funktion<br />

und flexiblen Einsatzmöglichkeiten der Liebherrr-Geräte demonstrieren.<br />

Mit am Stand auch Christian Kahlbacher (2.v.l.)<br />

70 KOMMUNAL<br />

Beeindruckt von den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der John Deere Geräteträger<br />

zeigten sich Minister Pröll und Reed-Chef Limbeck.<br />

Das Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen präsentierte das Audit<br />

familien- und kinderfreundliche Gemeinde. Mag. Manuela Marschnig von der zuständigen<br />

Abteilung V/7 im Ministerium (Mitte) freut sich über den Besuch von Bundesminister<br />

Josef Pröll, Reed Messen-Geschäftsführer Matthias Limbeck und der KOM-<br />

MUNAL-Geschäftsführer Prof. Walter Zimper und Walter Zimper jun.<br />

Neben dem Lebensministerium und<br />

dem Bundesministerium für soziale<br />

Sicherheit und Generationen präsentierte<br />

auch das Bundeskanzleramt seine Angebote<br />

für Gemeinden und Bürger. Hier<br />

informiert sich Lebensminister Pröll bei<br />

Otto Aigner vom BKA über die vielfältigen<br />

Möglichkeiten, die die Website<br />

www.help.gv.at bietet. help.gv war nicht<br />

nur ein Vorreiter des E-Government, sie<br />

ist auch aus dem täglichen Arbeitsablauf<br />

der Gemeinden heute nicht mehr wegzudenken.


Sag zum Abschied leise „Servus“: Ob kommunale Entscheidungsträger,<br />

Partner aus der Wirtschaft oder Mitarbeiter – ein<br />

herzliches Dankeschön an alle, die zum neuerlichen Erfolg dieser<br />

Leitmesse für Österreichs Gemeinden beigetragen haben.<br />

Österreichisches Wasser PR-Know-how erhielt<br />

beim IWA-Weltwasserkongress Anerkennung<br />

Das Lebensministerium sah<br />

das von der UNO ausgerufene<br />

internationale Jahr<br />

des Wassers 2003 als<br />

Chance eine Vielfalt an<br />

Aktivitäten zu setzen, um<br />

der Bevölkerung die<br />

Bedeutung und Qualität<br />

des österreichischen Wassers<br />

zu verdeutlichen.<br />

Auch die österreichischen<br />

Freut sich über die Anerkennung<br />

ihrer Arbeit:<br />

Mag. Susanne Brandstetter<br />

(Lebensministerium) im<br />

Bild mit dem IWA-PR-<br />

Chairman DI Walter Kling<br />

Gemeinden haben sich<br />

am „Jahr des Wassers“<br />

sehr aktiv eingebracht<br />

haben (Gemeindefeste<br />

und der Wettbewerb zum<br />

Jahr des Wassers).<br />

◆◆◆◆◆<br />

Internationale Auszeichnung<br />

für „Jahr des Wassers“<br />

Foto: ÖVGW<br />

Wie sich am vierten „IWA-<br />

Weltwasserkongress“ in<br />

Marrakesch/Marokko<br />

zeigte, fanden die<br />

Bemühungen auch internationale<br />

Anerkennung.<br />

So erhielt das Lebensministerium<br />

(unterstützt von<br />

der Agentur ECC Publico)<br />

für seine Kampagne „Jahr<br />

des Wassers 2003“ in der<br />

Kategorie „Best beworbene<br />

Wasserschutzaktivität“ die<br />

Auszeichnung „Highly<br />

commended“, was der Silbermedaille<br />

entspricht!<br />

„Höchst empfohlen“ wurden<br />

auch das Projekt der<br />

Budapester Wasserwerke<br />

und jenes des Brüsseler<br />

Wasserversorgungsunternehmens<br />

CIBE. Die Goldmedaille<br />

erhielt das Stockholmer<br />

Wasserwerk für<br />

seine Kampagne zur Vermeidung<br />

von Abfällen in<br />

der Toilette.<br />

Die Auszeichnung der<br />

Lebensministeriums Kampagne<br />

zum Jahr des Wassers<br />

2003 zeigt, dass Wasser-Know-how<br />

„Made in<br />

Austria“, auch was die<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

betrifft, keinen internationalen<br />

Vergleich scheuen<br />

muss.<br />

Wirtschafts-Info<br />

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Schuldenstand. Fragen Sie Österreichs Spezialisten<br />

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KOMMUNAL 71


Feuerwehrbekleidung: Schutz für die Schützer<br />

Damit das Feuer keine<br />

Chance hat<br />

Am 11. November wird die Rolle der freiwilligen Feuerwehren diskutiert. Das hohe<br />

Ansehen in der Bevölkerung, die Einsatz-Bereitschaft, der Mut und das Können der<br />

Freiwilligen – all das steht außer Zweifel. Aber welchen Schutz haben die Wehren<br />

selbst? Was tragen sie, damit sie heil aus einer Flammenhölle kommen oder bei einer<br />

Bergung auf der Autobahn in stockfinsterer Nacht nicht selbst zu Opfern werden?<br />

Eine Reportage von Mag. Hans Braun.<br />

Eigentlich tun mir die Männer und<br />

Frauen der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Amstetten leid. Da komme ich und will<br />

von ihnen, dass sie mir<br />

ihre Einsatzkleidung<br />

bei einer Übung vor-<br />

führen und das Thermometer<br />

zeigt ausgerechnet<br />

an diesem Tag<br />

35 Grad Celsius! Und<br />

das um sechs Uhr<br />

Abends.<br />

Als sie in ihre Overalls<br />

schlüpfen, verursacht<br />

allein das Schweißausbrüche<br />

– bei ihnen und<br />

bei mir. Aber, wie FF-Kommandant Armin<br />

Blutsch sagt: „Es hilft ja nichts. Wir können<br />

uns nicht aussuchen, wann es wo<br />

brennt oder wann auf der nahen West<br />

(der A1 Westautobahn) wieder einmal ein<br />

Unfall ist.“ Und es passiert in der<br />

Bereichsalarmzentrale Amstetten oft<br />

etwas, bis zu 600 Einsätze verzeichnen sie<br />

hier im Schnitt jährlich.<br />

72 KOMMUNAL<br />

Wirtschaftlichkeit,Funktionalität<br />

und Tragekomfort<br />

sind heute wichtige<br />

Kriterien der<br />

Anschaffung.<br />

An diesem Abend haben wir uns getroffen,<br />

um über die Einsatzkleidung der Feuerwehren<br />

zu sprechen. Ein Thema, das<br />

außerhalb der Wehren oder<br />

der zuständigen Beschaffer<br />

nur selten besprochen wird.<br />

Da geht es meistens um<br />

einen neuen Einsatzwagen<br />

oder das Gerätehaus. Aber<br />

die Kleidung? Was anziehen,<br />

wenn man/frau einem Feuer<br />

mit (in Spitzenfällen) einigen<br />

hundert Grad gegenübersteht?<br />

Und gleichzeitig ist<br />

durch den Sprühregen des<br />

Löschwassers alles klatschnass.<br />

Wie müssen die Textilien aushalten,<br />

was müssen sie „können“?<br />

Ein Anforderungsprofil<br />

Für die Freiwilligen oder die Berufsfeuerwehren<br />

steht heute meistens nicht nur<br />

der Schutz gegen Flammen auf dem<br />

Anforderungsblatt. Der ist schon selbst-<br />

verständlich (und wird durch jede Menge<br />

Normen und technische Regeln abgehandelt).<br />

Heutzutage sind Wirtschaftlichkeit, Funktionalität<br />

und Tragekomfort wichtige Kriterien<br />

der Anschaffung.<br />

Es gibt neben<br />

den „klassischen“Feuerwehreinsätzen<br />

mit einem<br />

Löschauftrag<br />

oder einem<br />

Schutzauftrag<br />

nach einem<br />

Hochwasser<br />

eine Reihe von<br />

Situationen,<br />

die zum normalenFeuerwehralltag<br />

gehören, auch<br />

ihre Gefahren<br />

bergen und<br />

bei der<br />

Heutzutage bieten<br />

Markenhersteller<br />

Kleidung an, die „auf<br />

dem Stand der Technik“<br />

sind. Sie können auch<br />

bei kleineren Mengenbestellungen<br />

auf individuelle<br />

Anforderungen<br />

eingehen und dabei<br />

trotzdem ein optimales<br />

Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis bieten.


Beschaffung berücksichtigt werden<br />

müssen:<br />

◆ Gute Sichtbarkeit bei Nacht oder in<br />

verqualmten Räumen;<br />

◆ Schutz gegen Verlust der Körperwärme<br />

(wer einmal für ein paar Stunden auf<br />

einer winterlichen Straße oder Autobahn<br />

bei Bergearbeiten geholfen hat, weiß, wie<br />

wichtig das ist.);<br />

◆ die Kleidung sollte einen optimalen<br />

Nässeschutz bieten, und das auch nach<br />

starker Nutzung oder längerer Lagerung;<br />

◆ der Körper muss vor übermäßigem<br />

Wasserverlust geschützt werden. Zuviel<br />

Schwitzen sollte vermieden werden, die<br />

Einsatz-Garnituren sollten einen optimalen<br />

Wasserhaushalt des Körpers unterstützen.<br />

◆ aus wirtschaftlicher Sicht müssen die<br />

Garnituren extreme Trage-Belastungen<br />

„wegstecken“ können. Der schönste<br />

Anzug nützt nichts, wenn er nach zehn<br />

Mal Tragen kaputt ist.<br />

Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen,<br />

aber schon diese wenigen Punkte<br />

zeigen, dass gute Einsatzkleidung nicht<br />

gleich Einsatzkleidung ist. Zu vielseitig<br />

sind die Anforderungen, die es zu erfüllen<br />

gilt. Gefragt ist eine multifunktionale<br />

Kleidung.<br />

Heutzutage bieten Markenhersteller Kleidung<br />

an, die „auf dem Stand der Technik“<br />

ist. Sie können – auch bei kleineren<br />

Mengenbestellungen – auf individuelle<br />

Anforderungen eingehen und dabei trotzdem<br />

ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

bieten.<br />

Der Amstettener<br />

Feuerwehr-Overall<br />

Die Anschaffung neuer Feuerwehrkleidung<br />

für die Amstettener Wehr wurde<br />

notwendig, weil die alten klassischen<br />

braunen Garnituren nicht mehr am letzten<br />

Stand waren. Also nutzte Armin<br />

Blutsch die Gunst der Stunde und beriet<br />

sich außer mit einer internen „Beschaffungsarbeitsgruppe“<br />

(fünf bis sechs seiner<br />

Grundtenor des KOMMUNAL-Gesprächs<br />

mit Ursula Puchebner, Vizebürgermeisterin<br />

von Amstetten, war die Einsatzbereitschaft<br />

der Feuerwehr. Denn die Bedeutung<br />

und die Wichtigkeit einer Freiwilligen<br />

Feuerwehr für eine Gemeinde waren<br />

von vornherein so offensichtlich, dass darüber<br />

nur wenig geredet werden musste.<br />

KOMMUNAL: Wie ist die Feuerwehr in<br />

Amstetten organisiert?<br />

Ursula Puchebner: Entsprechend der<br />

Ortsteile haben wir in Amstetten fünf<br />

Freiwillige Wehren. Hier in Amstetten<br />

selbst ist das<br />

gleichzeitig die<br />

Alarmeinsatzzentrale.<br />

Wir gehören<br />

zum Magistrat<br />

Waidhofen im<br />

Bezirk Scheibbs.<br />

Wie ist die Vorstellung<br />

„Gemeinde<br />

ohne Feuerwehr“<br />

für Sie? Kann es<br />

das geben?<br />

Nein. Allein aus<br />

dem Grund, dass<br />

die öffentliche<br />

Sicherheit immer<br />

Priorität haben<br />

muss. Eine<br />

Gemeinde ohne<br />

Freiwillige Feuer-<br />

wehr will ich mir nicht vorstellen. Ich<br />

weiß wohl, dass es vor allem in größeren<br />

Städten mehr Berufsfeuerwehren gibt,<br />

aber auf dem Land ginge das nicht. So<br />

geben wir im Schnitt um die 600.000<br />

Euro jährlich für diese öffentliche Sicherheit<br />

aus. Wir sind ja für die Feuerwehr<br />

die Trägergemeinde.<br />

Einsatzkleidung<br />

Die Gemeinde und ihre Feuerwehr<br />

Was es wert ist, eine zu haben<br />

«<br />

Wir geben im<br />

Schnitt 600.000<br />

Euro jährlich für<br />

die Freiwillige<br />

Feuerwehr aus.<br />

Ursula Puchebner<br />

Vizebürgermeisterin von<br />

Amstetten<br />

Vizebürgermeisterin Puchebner: „Wir<br />

geben im Schnitt jährlich 600.000 Euro<br />

für die Feuerwehren, also die öffentliche<br />

Sicherheit aus.“<br />

Ist also alles „eitel Wonne“ oder gibt es<br />

auch Probleme?<br />

Na Ja. Ich will es nicht als Problem<br />

bezeichnen, aber die Freistellung durch<br />

Firmen für Feuerwehr-Einsätze ist<br />

manchmal etwas schwierig.<br />

Wieso ist die Freistellung ein kritischer<br />

Punkt?<br />

Weil es natürlich für die Firmen schwierig<br />

ist, wenn die Leute tagsüber die Sirene<br />

hören und alles liegen und stehen lassen.<br />

Ich kann doch nicht einfach Leute an der<br />

Kasse stehen lassen. Auch bei Einsätzen,<br />

die die ganze Nacht dauern, leidet<br />

die Firma. Mit wenig bis gar<br />

keinem Schlaf ist es schwierig,<br />

konzentriert zu arbeiten. Wir<br />

haben das in der Gemeinde flexibel<br />

gelöst, je nach Einsatz können<br />

die Leute weg und es gibt<br />

auch eine Ruhezeitenregelung.<br />

Das sollte ja alles irgendwie<br />

selbstverständlich sein.<br />

In den kleinen Gemeinden ist<br />

das auch noch so. Da kennt<br />

jeder jeden, das „Gemeinwohl“<br />

«<br />

hat einen anderen Stellenwert,<br />

es ist mehr Verständnis dafür da.<br />

Wir leiden hier schon unter<br />

einer gewissen Anonymität.<br />

Kurioserweise ist dieses Verständnis<br />

durch das große Hochwasser<br />

1992 wieder etwas<br />

zurückgekehrt. Das hat uns übrigens<br />

2002 geholfen: Die Rückhaltebecken, die<br />

damals angelegt wurden, haben das<br />

schlimmste verhindert. Aber als halb<br />

Amstetten unter Wasser war, haben alle<br />

gesehen, was „Freiwillige Feuerwehr“<br />

bedeutet. Und was es wert ist, wenn man<br />

eine hat.<br />

KOMMUNAL 73


Einsatzkleidung<br />

74 KOMMUNAL<br />

Ein weiterer Vorteil<br />

der High-Tech-Produkte:<br />

Das Gewicht<br />

ist äußerst gering,<br />

wie sich der Autor<br />

selbst überzeugte.<br />

erfahreneren Leuten)<br />

auch mit den<br />

ortsansässigen Konfektionären.Zumindest<br />

eine Entscheidung<br />

war schnell<br />

getroffen: Overalls<br />

sollten es sein. So<br />

geschnitten sollten<br />

sie sein, dass die<br />

Hosen über die Stiefel<br />

getragen werden<br />

(damit keine Glut<br />

oder heiße Asche in<br />

die Stiefel fallen kann).<br />

Details der Verarbeitung des Overalls<br />

standen schnell fest: eine passende Tasche<br />

für die Funkgeräte mit einer genau<br />

schließenden Klappe inklusive Aussparung<br />

für die Antenne zum Beispiel.<br />

Eine bittere Erfahrung spielte bei einem<br />

Punkt auch mit. Ein Mann der Amstettener<br />

Feuerwehr brach vor Jahren bei<br />

einem Brandeinsatz durch eine Dachkuppel.<br />

Trotz aller Versuche, ihn herauszuziehen,<br />

hing er zu lange festgeklemmt in<br />

dem Loch. Seine Kameraden fanden einfach<br />

nichts, wo sie ihn anpacken konnten.<br />

Am Ende starb er sechs Tage später an<br />

seinen Verletzungen. Das Resultat dieser<br />

traurigen Erfahrung war, dass auf den<br />

neuen Overalls kräftige Schulterklappen<br />

mit Klett-Verschluss sind, die auch das<br />

volle Gewicht eines Mannes tragen können.<br />

So kann auch ein Verletzter relativ<br />

problemlos angehoben und aus der<br />

Gefahrenzone transportiert werden.<br />

Für das Material der Overalls griff man<br />

auf ein High-Tech-Markenprodukt zurück.<br />

Diese Stoffe gewährleisten eine ergonomische<br />

Schnittführung und damit eine bessereBewegungsfreiheit<br />

und – auch nicht<br />

unwichtig – ein sehr<br />

ansprechendes<br />

Design. Die Sachen<br />

sollen ja auch gerne<br />

getragen werden.<br />

Und auf jeden Fall<br />

gewährleisten Markenprodukte<br />

in<br />

Punkto Hitzeschutz,<br />

Isolation, Nässeschutz<br />

und Atmungsaktivität<br />

beste Ergebnisse.<br />

Das Resultat war ein<br />

Anzug, der in Tests<br />

Temperaturen von<br />

bis zu 1000 Grad Celsius<br />

zumindest für<br />

einige Sekunden aushielt.<br />

So lange, dass<br />

ein Mann „aus der<br />

Gefahrenzone springen“<br />

kann. Und<br />

«<br />

genau für solche Situationen trainieren<br />

die Freiwilligen ja auch regelmäßig. Auch<br />

das sogenannte „Hot-Fire-Training“ wurde<br />

mit den Overalls absolviert: bei 500 bis<br />

700 Grad für 20 Minuten in einem Container.<br />

Das will einmal ausgehalten sein!<br />

Die Übung<br />

In die neuen Overalls<br />

sind auch traurige Erfahrungen<br />

eingeflossen. An<br />

diesen Schulterklappen<br />

kann beispielsweise ein<br />

Mann problemlos aus<br />

einer Gefahrenzone<br />

gezogen werden.<br />

Armin Blutsch<br />

Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Amstetten<br />

Für diesen Tag stand eine Räumungsübung<br />

im örtlichen Einkaufszentrum auf<br />

dem Programm: starke Rauchentwicklung<br />

im Kaufhaus mit geordneter Evakuierung,<br />

Auffinden des Rauch-Herdes.<br />

Mit vollem Programm fuhren die Einsatzwägen<br />

zum Einsatzort – sie schafften<br />

es erstaunlicherweise gleichzeitig, dass<br />

der Verkehr mehr oder<br />

weniger ungehindert<br />

weiterfahren konnte –<br />

und bauten in kürze-<br />

ster Zeit eine funktionierende<br />

mobile Einsatzzentrale<br />

auf. Das<br />

Gebäude wurde evakuiert<br />

– nur ein paar<br />

Jugendliche mussten<br />

erst vom Ernst so<br />

einer Übung überzeugt<br />

werden – und<br />

dann ging es erst richtig<br />

los.<br />

Alle Lifte abgedreht –<br />

hinein in die beiden<br />

mehrstöckigen Komplexe<br />

– starke Sichtbehinderung<br />

durch dichten<br />

Rauch verwirrte anfangs – Armin<br />

Blutsch in Höchstform: Der Anpfiff für<br />

einen Jungmann ließ sich hören. Aber:<br />

„Er muss auch in solchen Situationen<br />

eine eigenständige<br />

«<br />

Auch das<br />

sogenannte<br />

„Hot-Fire-Training“<br />

wurde mit<br />

den Overalls<br />

absolviert: bei<br />

500 bis 700 Grad<br />

Celsius für 20<br />

Minuten in einem<br />

Container.<br />

Entscheidung treffen<br />

können. Und das<br />

schnell, sonst wird’s<br />

eng.“ Endlich: der<br />

Ausgangspunkt der<br />

Rauchentwicklung<br />

ist gefunden – das<br />

Problem wird beseitigt.<br />

Eine knappe Stunde<br />

später war alles vorbei,<br />

die Übung gut<br />

abgelaufen. Und für<br />

den „Feuerwehrhäuptling“<br />

Blutsch<br />

und seine Leute die<br />

beiden wichtigsten<br />

Punkte: die neuen<br />

Overalls hatten<br />

ihren Zweck erfüllt<br />

und die Leute konnten<br />

eine wirklichkeitsnahe<br />

Übung<br />

durchführen.


Wirtschafts-Info<br />

Öko-Förderungen der Länder<br />

Ideal für das Fertighaus<br />

Über 5.500 neue Fertighäuser werden im<br />

Schnitt pro Jahr in Österreich errichtet.<br />

Somit ist jedes dritte Ein- oder Zweifamilienhaus<br />

ein „industriell vorgefertigtes“<br />

Fertighaus. Gründe gibt es viele, warum<br />

sich immer mehr Österreicherinnen und<br />

Österreicher für die Fertigbauweise entscheiden:<br />

Die kurze Bauzeit, die einfache<br />

Abwicklung des Bauprojekts, der garantierte<br />

Fixpreis, die hohen Qualitätsstandards<br />

– und nicht zuletzt: Die hervorragenden<br />

Energiekennzahlen dieser Häuser.<br />

Die österreichischen Bundesländer richten<br />

die finanziellen Förderungen für den<br />

privaten Ein- und Zweifamilienhausbau<br />

immer stärker nach ökologischen<br />

Gesichtspunkten aus. Speziell gefördert<br />

werden alle Objekte, die wenig Energie<br />

verbrauchen und alternative Energieformen.<br />

Allein die in den Förderungsrichtlinien<br />

angegeben U-Werte können problemlos<br />

unterboten werden. Der Schritt<br />

zum Passivhaus ist da nur mehr ein kleiner.<br />

Bei solchen Rahmenbedingungen ist<br />

es nicht weiter verwunderlich, dass auch<br />

immer mehr kommunale und private<br />

76 KOMMUNAL<br />

Bauträger die Fertigbauweise für Reihenhausanlagen,<br />

mehrgeschossige<br />

Wohnhäuser, Schulen, Kindergärten,<br />

Krankenhäuser und Bürogebäude entdeckt<br />

haben. Das Energieeinsparungspotenzial,<br />

die rasche Bauzeit und die<br />

Kosteneffizient überzeugen also nicht<br />

nur den privaten Bauplaner. 2002 wurden<br />

über 120 kommunale Gebäude, Reihenhausanlagen<br />

und Wohnhäuser in<br />

Fertigbauweise errichtet. Tendenz: steigend.<br />

„Förderungswürdige“<br />

Wärmedämmung<br />

Die Wärmedämmung ist bei allen Fertighäusern<br />

vorbildhaft: Werte zwischen<br />

0,15 und 0,25 W/m2 K für Außenwände<br />

sind heute bereits Durchschnitt.<br />

Fertighäuser können aufgrund der<br />

guten Wärmedämmung problemlos mit<br />

allen alternativen Energietechnologien<br />

ausgestattet werden. Das Spektrum<br />

reicht von passiver und aktiver Sonnen-<br />

Fertighaus von Griffner.<br />

energienutzung über Biomasse bis zu<br />

Wärmepumpen. Daher erfüllen Fertighäuser<br />

relativ leicht die Anforderungen<br />

der Eigenheimförderungen, die sich<br />

zumeist an den Energiekennzahlen des<br />

Hauses orientiert. Die Mitgliedsfirmen<br />

des Österreichischen Fertighausverbandes<br />

stellen ihren Kunden den für die<br />

Einreichung erforderlich Energieausweis<br />

aus und geben alle notwendigen<br />

Informationen.<br />

Informationen:<br />

Österreichischer Fertighausverband<br />

www.fertighaus.org<br />

E.E.<br />

Foto: Fertighausverband


Kostenlose Teilnahme für Fachbesucher am 20. Jänner 2005 in Flachau<br />

AZ-Tech Wintertagung 2005<br />

Der Winterdienst steht bei jedem Wintereinbruch<br />

im Blickpunkt der Öffentlichkeit,<br />

da jeder Bürger als Verkehrsteilnehmer<br />

unmittelbar von dem Ereignis<br />

betroffen ist. Bei Schneefall oder<br />

überfrierender Nässe ist die Effizienz<br />

der Winterdienstorganisation auf „dem<br />

öffentlichen Prüfstand“. Die Qualität<br />

des Winterdienstes stellt einen Kompromiss<br />

zwischen den Mobilitätsansprüchen<br />

der Gesellschaft und dem<br />

finanziell noch Vertretbaren dar.<br />

Bei der AZ-Tech Wintertagung im<br />

Flachauer Gutshof, beleuchten die Firmen<br />

AZ-Tech und die Firma KMV<br />

Bogner 2-Erfolgsfaktoren für den Winterdienst.<br />

◆ Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />

durch den Einsatz der passgenauen<br />

Maschinen und des passenden<br />

Zubehörs.<br />

◆ Umweltschutz auch im Winterdienst<br />

– Basis für den Erfolg der österreichischen<br />

Fremdenverkehrsgemeinden.<br />

AZ-Tech lädt Sie zu dieser Tagung herzlich<br />

ein. Die Teilnahme ist für Fachbesucher<br />

kostenlos.<br />

www.pewag.com<br />

MEHR BISS<br />

pewag Gleitschutzketten für jeden Einsatz geeignet<br />

wirtschaftlich – rasch – sicher<br />

Information und Anmeldung:<br />

Wirtschafts-Info<br />

Zeit: 20. Jänner 2005 von 10:00-16:00 Uhr<br />

Ort: Flachauer Gutshof, Pichlgasse 15,<br />

5542 – Flachau<br />

10:00 – 11:00: Eintreffen der Teilnehmer –<br />

„rustikales Salzburger Bauernfrühstück“<br />

11:00 – 11:45: Tagungseröffnung<br />

Begrüßung durch Ing. Michael Buchbauer,<br />

Grußworte des Flachauer Bürgermeisters Johann<br />

Weitgasser; Fachvorträge und Vorführungen zu<br />

folgenden Themen: Wirtschaftlichkeit und Effizienz durch den „maßgeschneiderten<br />

Maschinenpark“; ISEKI <strong>Kommunal</strong>traktoren von 20 – 45 PS in Kombination mit<br />

Fräse/ Schneepflug/Streuer/Sprüher; MULTICAR Programm – Geräteträger mit<br />

Fräse/Pflug /Streuer; Fa. KMV Bogner – Beilhack-Schneepflüge für Österreichs<br />

Gemeinden; AEBI RASANT „Aus Österreich für Österrreich“; „Umweltschutz im Winterdienst“<br />

11.45 – 14.00: Praktische Demonstration der Maschinen und der Anbaugeräte im<br />

speziellen Testgelände<br />

ISEKI – MULTICAR – AEBI RASANT – BEILHACK (KMV Bogner)<br />

mit Sonderschau: Handgeführte CANADIANA Schneefräsen Modellvorschau für den<br />

Winter 2006<br />

14:00 – 16:00: Branchentreff-Winterdienst und Diskussion „Von Profi zu Profi“<br />

14:30: Flachauer Gutshof Schmankerl – mit musikalischer Begleitung<br />

Weitere Informationen unter http://www.az-tech.at<br />

Teilnahme kostenlos<br />

Anmeldung:<br />

02732/893-2310<br />

Hr. Riesenhuber<br />

KOMMUNAL 77


Wirtschafts-Info<br />

Thun: Gepflegtes Äußeres als Markenzeichen der Stadt<br />

Sauberkeit und Hygiene<br />

Sauberkeit und Hygiene gewinnen<br />

immer mehr an Bedeutung. Dessen<br />

werden sich zunehmend auch Leute<br />

bewusst, die nicht primär mit der Branche<br />

zu tun haben.<br />

Pflege des<br />

öffentlichen Raums<br />

Für die Verantwortlichen im Thuner<br />

Straßeninspektorat jedenfalls gehört<br />

78 KOMMUNAL<br />

Sauberkeit zum festen Bestandteil im<br />

Erscheinungsbild ihrer Stadt. Die Thuner<br />

Region gehört zu einer besonders<br />

beliebten Touristendestinationen der<br />

Schweiz. Die Stadt Thun hat über<br />

40.000 Einwohner. „Unsere Stadt halten<br />

wir nicht nur wegen der vielen Touristen<br />

sauber. Sauberkeit und Hygiene<br />

haben auch für uns alle in der Region<br />

Lebende einen besonderen Stellenwert“,<br />

betont Paul Flück, Straßeninspektor<br />

im Tiefbauamt der Stadt Thun.<br />

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Paul Flück, Straßeninspektor der Stadt<br />

Thun, im Gespräch mit Thomas Leben,<br />

Verkaufsberater bei Kärcher.<br />

Zusammen mit seinem Team von rund<br />

40 Mitarbeitern ist er u.a. für die<br />

Straßenreinigung, Abfallentsorgung,<br />

die Pflege von öffentlichen Räumen<br />

und den baulichen Unterhalt verantwortlich.<br />

Es wird täglich gereinigt<br />

und gepflegt. Das Ziel<br />

ist dabei, die vielseitigen Aufgaben<br />

möglichst effizient,<br />

wirtschaftlich und ohne Belästigung<br />

der Bewohner und<br />

Touristen zu erledigen.<br />

Damit sie ihre Aufgaben<br />

optimal ausführen können,<br />

stehen den Teams des<br />

Straßeninspektorats mehrere<br />

Maschinen und Geräte zur<br />

Verfügung. Zum technischen<br />

Equipment des Thuner Tiefbauamtes<br />

gehören seit<br />

geraumer Zeit auch zwei<br />

Kärcher-Saugkehrmaschinen<br />

vom Typ ICC 1 und ICC 2.<br />

Der Entscheid für diese Industrie-<br />

und City-Cleaner (ICC)<br />

fiel laut Flück aufgrund eines<br />

umfassenden Evaluationsverfahrens.<br />

Flück dazu: „Die<br />

Anforderungen wechseln oft<br />

und verlangen nach einem<br />

Gerät, das sich flexibel<br />

unterschiedlichen Gegebenheiten<br />

anpasst: auf Trottoirs<br />

sowie in Quartierstrassen.“<br />

Dabei müssen Hindernisse<br />

umfahren und Engpässe passiert<br />

werden, ohne dass<br />

Schmutz dort liegen bleibt.<br />

„Für Gemeinden und Städte,<br />

die sehr große Flächen kehren<br />

müssen, sind die beiden<br />

Industrie- und City-Cleaner<br />

ICC 1 und ICC 2 eine saubere<br />

Lösung“, hält Thomas<br />

Leben, Verkaufsberater bei<br />

Kärcher, fest. Sie seien<br />

besonders komfortabel in der<br />

Bedienung und zudem<br />

höchst wirtschaftlich und<br />

robust.<br />

Mehr auf:<br />

www.kaercher.at


Forum Rohstoffe entwickelte einzigartige Lehrkampagne<br />

Rohstoffgewinnung<br />

macht Schule<br />

Mineralische Rohstoffe bilden heute einen unverzichtbaren Bestandteil unserer<br />

Zivilisation. Jedoch die wenigsten Menschen wissen, wie umfassend der Einsatz<br />

unserer heimischen Bodenschätze ist und wie sie gewonnen werden.<br />

Die Unternehmen im Fachverband<br />

der Stein- und keramischen Industrie<br />

arbeiten deshalb seit einigen Jahren<br />

an Bildungsprojekten mit österreichischen<br />

Schulen, die den Schülern<br />

einen Einblick in die Welt der mineralischen<br />

Rohstoffe eröffnen.<br />

Durch Lehrbehelfe<br />

Öffentlichkeit schaffen<br />

Die gemeinsam mit dem WWF entwickelten<br />

Lehrbehelfe „Spuren im<br />

Sand“ und „Das Geheimnis vom<br />

Schwarzen Teich“ zeigen das Leben<br />

bedrohter Tierarten in aufgelassenen<br />

Sand- und Kiesgruben sowie Steinbrüchen,<br />

die dort neuen Lebensraum<br />

gefunden haben. Die erarbeiteten<br />

Schulpakete sollen Lehrer in die Lage<br />

versetzen, ihren Schülern alle Aspekte<br />

des Kreislaufes „Kulturlandschaft –<br />

Rohstoffgewinnung – Kulturlandschaft“<br />

näher zu bringen und die unterschiedlichsten<br />

Einsatzmöglichkeiten von<br />

mineralischen Rohstoffen aufzuzeigen.<br />

Vorzeigeprojekt in<br />

Kirchdorf an der Krems<br />

Foto: BG Kirchdorf<br />

Ein weiteres Schulprojekt wurde in<br />

Kirchdorf an der Krems gestartet. Wie<br />

spannend die Auseinandersetzung mit<br />

Rohstoffen und den im Bezirk Kirchdorf<br />

ansässigen Bergbauunternehmen<br />

sein kann, haben hier rund 60 Schülerinnen<br />

und Schüler des Gymnasiums<br />

Kirchdorf in den vergangenen Monaten<br />

bewiesen. Gemeinsam mit den<br />

Unternehmen Bernegger Bau, voestalpine<br />

Kalkwerk Steyrling und dem<br />

Kirchdorfer Zementwerk wurde ein<br />

Schulprojekt im Bundesoberstufenreal-<br />

Schüler des BG Kirchdorf auf Exkursion im Steinbruch.<br />

gymnasium Kirchdorf initiiert, das den<br />

Schülern der 5. bis 7. Klasse Oberstufe<br />

ermöglichte, sich mit verschiedensten<br />

Fragestellungen rund um das Thema<br />

„Rohstoffe“ intensiv auseinander zu<br />

setzen. So wurden die Schüler zu<br />

Betriebsbesichtigungen eingeladen,<br />

konnten Exkursionen in Steinbrüche<br />

unternehmen und mit Mitarbeitern der<br />

Unternehmen in Kontakt treten.<br />

Konkrete Projektergebnisse<br />

Die Schüler verarbeiteten ihre Eindrücke<br />

in sieben verschiedenen Unterrichtsfächern<br />

zu Vorträgen, Arbeitsmodellen,<br />

Ausstellungen und einem<br />

Video-Clip. Die Ergebnisse der insgesamt<br />

16 Einzelprojekte wurden vor<br />

versammelter Elternschaft und interessierten<br />

Gästen in der Aula des Gymnasiums<br />

präsentiert. Unter den prominenten<br />

Gästen befanden sich auch<br />

Nationalratsabgeordnete Dr. Maria<br />

Fekter und der Rektor der Montanuni-<br />

Wirtschafts-Info<br />

versität Leoben, Dr. Wolfhard<br />

Wegscheider.<br />

Praxisnähe und<br />

Karrierechancen<br />

Ziel dieses einzigartigen Bildungsprojektes<br />

ist die Förderung<br />

der praxisorientierten Projektarbeit<br />

in Schulen in Zusammenarbeit<br />

mit lokalen Wirtschaftsunternehmen,<br />

und die Aufklärung<br />

über Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten<br />

in Rohstoffgewinnungs-<br />

und -verarbeitungsunternehmen<br />

in Österreich.<br />

Neuer Schulbehelf zum<br />

Thema Geologie<br />

Da sich die Aktivitäten im Rahmen der<br />

Bewusstseinsbildung rund um das<br />

Thema mineralische Rohstoffe als sehr<br />

erfolgreich und für beiden Seiten<br />

gewinnbringend erwiesen haben, hat<br />

das Forum Rohstoffe bereits das nächste<br />

Projekt in Angriff genommen. Mit<br />

dem vor kurzem vorgestellten neuen<br />

Schulbehelf zum Themenschwerpunkt<br />

Geologie können im Rahmen des<br />

Unterrichts Inhalte wie erdgeschichtliche<br />

Entwicklung, Vorkommen der Rohstoffe,<br />

Mengen und Einsatzmöglichkeiten<br />

ausführlich behandelt werden.<br />

Informationen:<br />

Forum Rohstoffe<br />

(Fachverband der Stein- und<br />

keramischen Industrie)<br />

Wiedner Hauptstraße 63<br />

1045 Wien<br />

Tel.: 0590 900 - 35 34<br />

KOMMUNAL 79<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

®<br />

HYDROVAR<br />

Spiralgehäusepumpen<br />

Block- und Inline Pumpen<br />

Mehrstufenpumpen<br />

Tauchmotorpumpen<br />

Druckerhöhungsanlagen<br />

Hydrovar Pumpenregler<br />

Pumpenfabrik ERNST VOGEL GmbH<br />

A-2000 Stockerau, Ernst Vogel-Straße 2<br />

Telefon 02266/604, Telefax 02266/65311<br />

www.vogel-pumpen.com<br />

www.hydrovar.com<br />

Quality & Innovation - Made in Austria<br />

80 KOMMUNAL<br />

Bioenergie NÖ in Kooperation mit AGRAR PLUS<br />

„Gemeinsame Energie“ –<br />

Eine Komplettlösung<br />

Die Heizkosten sowie High-Tech<br />

in der Entwicklung von Holzkessel<br />

haben zu einer Renaissance<br />

des Brennstoffes Holz geführt.<br />

Bioenergie NÖ setzt bewusst auf<br />

örtliche Wärmedienstleister und<br />

stärkt sie mit dem System<br />

„Gemeinsame Energie“ als professionelle<br />

Lösung für Errichtung<br />

und Betrieb von Bioenergieanlagen.<br />

Bioenergie NÖ arbeitet nach diesem<br />

von AGRAR PLUS entwickelten<br />

Qualitäs-Standard.<br />

Unter Einbeziehung von mittlerweilen<br />

100 Land- und Forstwirten wurden seit<br />

August 2003, 9 Projekte über Bioenergie<br />

NÖ umgesetzt. Langfristige Absicherung,<br />

Online-Störungsmeldesysteme,<br />

Partner vor Ort für Service und Wartung<br />

sowie eine ausgeklügelte Rohstofflogistik<br />

geben dem Kunden Komfort,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.<br />

Dadurch kann mit Bioenergie NÖ<br />

sichergestellt werden, dass die Wärmenutzung<br />

langfristig sicher, sehr bequem<br />

Brandschutz-Seminar von ACO-Passavant<br />

Wohnhausanlage in Texing.<br />

Teuren Folgen vorbeugen<br />

In einem kürzlich stattgefundenen Brandschutzseminar<br />

von ACO Passavant kamen<br />

Praktiker des vorbeugenden Brandschutzes<br />

zu Wort. Fachplaner der Haustechnik<br />

informierten sich über die Möglichkeiten,<br />

mit einfachen und kostengünstigen<br />

Vorkehrungen teuren Folgen im<br />

Brandfall vorzubeugen.<br />

Als Experte mit jahrzehntelanger Erfahrung<br />

stellte Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek,<br />

Branddirektor der Stadt Graz a.D.,<br />

zur Diskussion, ob der Brandschutz in<br />

Österreich ein Stiefkind sei. Als „Todsünden<br />

des Brandschutzes“ wurden beispielsweise<br />

zu große Brandabschnitte, mangelnder<br />

baulicher Brandschutz sowie zu<br />

große Kunststoffanteile im Bauwerk<br />

genannt.<br />

Anschließend zeigte Ing. Alfred Pölzl,<br />

Referatsleiter der Feuerpolizei Graz, mit<br />

praktischen Beispielen die Möglichkeiten<br />

für den vorbeugenden Brandschutz auf.<br />

Im Mittelpunkt standen die Durchführungen<br />

von Rohren und Kabeln durch<br />

Brandschutzwände und Decken.<br />

DI Thomas Meyer, Produktmanager von<br />

ACO Passavant Gebäudeentwässerung,<br />

demonstrierte, wie einfach die Verwendung<br />

von geprüften Brandschutzboden-<br />

und kosteneffizient erfolgt.<br />

Rufen Sie uns an, wir bieten Ihnen<br />

Kompetenz, Erfahrung und Know-how.<br />

Informationen:<br />

Bioenergie NÖ reg. GenmbH<br />

„Gemeinsame Energie“<br />

c/o AGRAR PLUS GmbH<br />

Bräuhausgasse 3<br />

3100 St. Pölten<br />

Ing. Josef Streißelberger<br />

Ing. Christian Mayerhofer<br />

Tel.: 02742/352234 Fax.: DW 4<br />

abläufen ist.<br />

Damit werden<br />

die vorgefertigten<br />

Löcher in<br />

der Brand- Das ACO FIT IN Einbau-Set<br />

abschnittsdecke<br />

zuverlässig gegen Rauch- und<br />

Brandübertragung geschützt. Interessiert<br />

aufgenommen von den Fachplanern<br />

wurde die Möglichkeit, über die Verwendung<br />

von Brandschutzkartuschen und -<br />

geruchsverschlüssen rasch und kostengünstig<br />

bestehende Bodenabläufe von<br />

ACO Passavant brandschutzsicher bis F90<br />

zu machen.<br />

Die Veranstaltung zeigte, dass im Bereich<br />

Brandschutz ein enormer Aufholbedarf<br />

besteht. Insbesondere der Schutz von<br />

Deckendurchbrüchen aufgrund Bodenabläufe<br />

wurde bis jetzt unterschätzt. Mit<br />

einfachen Mitteln ist dies nun jedoch<br />

ermöglicht worden, passende Einbausets<br />

sparen darüber hinaus Zeit auf der Baustelle.<br />

Fachartikel zu der Veranstaltung stehen<br />

als Download auf www.aco-passavant.at<br />

zur Verfügung.<br />

E.E.


Sportbetrieb braucht Engagement der Funktionäre<br />

Sport Cristall-Gala<br />

„Engagierte Funktionäre<br />

ermöglichen einen funktionierendenSportbetrieb“,<br />

so Ernst H. Aichinger,<br />

Obmann des Bundes-<br />

Foto: gepa<br />

gremiums des Sportartikelhandels<br />

der Wirtschaftskammer<br />

Österreich<br />

(WKÖ). Der WKÖ-Vertreter<br />

überreichte gemeinsam<br />

mit Franz Löschnak, Präsident<br />

der Bundes-Sportorganisation<br />

(BSO), die vom Sportartikelhandel<br />

gestiftete Sport Cristall-Trophäe in der<br />

Kategorie „Funktionär des Jahres 2004“<br />

an Leo Wallner, Präsident des Österreichischen<br />

Olympischen Comités<br />

(ÖOC) und Mitglied des Internationalen<br />

Olympischen Comités (IOC). Die<br />

Sport Cristall-Gala wurde von der Bundes-Sportorganisation<br />

und dem Staatssekretariat<br />

für Sport bereits zum sechsten<br />

Mal veranstaltet. Insgesamt wurde<br />

der Sport Cristall 2004 in 5 Kategorien<br />

vergeben.<br />

Neben Leo Wallner wurden damit ausgezeichnet:<br />

Leo Wallner wurde als<br />

„Funktionär des Jahres<br />

2004“ ausgezeichnet.<br />

Einzigartig bei Österreichs Fastenspezialisten<br />

Gratispaket für „Gesundheit und<br />

Schönheit von innen“<br />

Die RING<br />

Gesundheitsund<br />

Schönheits-<br />

Hotels befassen<br />

sich schon seit<br />

rund 30 Jahren<br />

mit Übergewicht<br />

und Fettleibigkeit,<br />

Grund für<br />

viele ernsthaften<br />

Erkrankungen.<br />

Dabei konnte<br />

bereits vielen<br />

Menschen der<br />

Weg zu einer<br />

gesünderen Gesund und schön.<br />

Lebensweise aufgezeigt<br />

und so zu einem Lebensstil mit<br />

mehr Gesundheit und Wohlbefinden<br />

verholfen werden.<br />

Um noch mehr Menschen einen preisgünstigen<br />

Zugang zu den einzigartigen<br />

Gesundheitsangeboten zu ermöglichen,<br />

gibt es ab sofort ein „Gratispaket für<br />

Gesundheit und Schönheit von innen“,<br />

◆ Margit Rader, Obfrau der<br />

Sportunion Villach, Mitglied<br />

der Sportunion-Bundesleitung<br />

und Bundesreferentin für Fitness,<br />

Wellness und Gesundheitssport<br />

sowie Mental- und<br />

Koordinationstrainerin des<br />

Auswahlteams im Kärntner<br />

Fußballverband, als „Top-<br />

Funktionärin des Jahres 2004“<br />

◆ Der SVS Schwechat als<br />

„Top-Verein 2004“: Er weist mit Athletinnen<br />

und Athleten wie Karin Mayr-<br />

Krifka, Markus Rogan, Werner Schlager,<br />

Leo Hudec u.a. die österreichweit höchste<br />

Dichte an Ausnahmesportlern auf.<br />

◆ Als „Top-Trainerpersönlichkeiten<br />

2004“ Georg Fundak, Jan Steven<br />

Johannessen, Günter Amesberger und<br />

Florian Pernhaupt, das Coaching-Team<br />

der erfolgreichen österreichischen<br />

Segelmannschaft.<br />

◆ Die Auszeichnung für Top-Frauenpower<br />

im Sport ging an den Wiener Fußballverband<br />

für die Durchführung des<br />

2. Wiener Tages des Mädchenfußballs.<br />

Mehr auf www.wko.at<br />

in dem verschiedene medizinische<br />

Maßnahmen und Therapien nach F.X.<br />

Mayr im Wert von rund € 190/Woche<br />

inkludiert sind. Es ist erwiesen, dass<br />

eine Fasten- und Ernährungsumstellung<br />

mit RING Vollwert-Glyxdiät zusammen<br />

mit den verschiedenen Möglichkeiten<br />

nach F.X Mayr, sowie den vielen Fitness-<br />

und Bewegungsangeboten einen<br />

nachhaltigen Erfolg, ohne Jo-Jo-Effekt,<br />

bringen.<br />

Informationen:<br />

RING Gesundheitszentrum Hartberg<br />

A-8230 Hartberg<br />

Tel. 03332/ 608-0<br />

Fax: 03332/ 608-550<br />

hartberg@ringzentrum.at<br />

RING Gesundheitszentrum<br />

Sonntagsberg<br />

A-8271 Bad Waltersdorf<br />

Tel. 03333/ 2981-0<br />

Fax: 03333/ 2981-550<br />

badwaltersdorf@ringzentrum.at<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Umwelt. Energie.<br />

Betrachten Sie<br />

besser beides.<br />

08. bis 11. März 2005<br />

Besuchen Sie zwei richtungsweisende<br />

Fachmessen in den Bereichen Umwelt<br />

und Energie für Kommunen, Behörden<br />

und öffentliche Verwaltungen.<br />

Neben den Ausstellungen erwartet Sie<br />

ein hochwertiges, internationales Fachprogramm<br />

u.a. zum Erfahrungsaustausch<br />

zwischen West- und Osteuropa.<br />

Kontakt: Robert Mittermann<br />

Telefon: + 43 (0)1 - 285 75 85-0<br />

E-Mail: mittermann@A1.net<br />

KOMMUNAL 81


Wirtschafts-Info<br />

Große Akzeptanz für kommunalnet.at<br />

Innovatives Intranet für<br />

Österreichs Gemeinden<br />

Bereitstellung, Benutzerverwaltung und Betrieb kommen von der Bundesrechenzentrum<br />

IT-Solutions GmbH.<br />

Der offizielle Launch von kommunalnet.at,<br />

dem Intranet der österreichischen<br />

Gemeinden, ging Mitte September diesen<br />

Jahres über die Bühne. „Mittlerweile<br />

kann die Plattform von allen Bürgermeistern<br />

und Amtsleitern genutzt werden<br />

und erfreut sich großer Akzeptanz“,<br />

berichtet der Geschäftsführer der Bundesrechenzentrum<br />

IT-Solutions GmbH<br />

(BIT-S), Albert Kronberger.<br />

Albert Kronberger, Geschäftsführer der<br />

Bundesrechenzentrum IT-Solutions<br />

GmbH (BIT-S).<br />

Das große Interesse verwundert nicht,<br />

denn kommunalnet.at, so Kronberger,<br />

bringt den Gemeinden eine Reihe von<br />

Vorteilen: „Dieses Portal eröffnet allen<br />

Bürgermeistern und befugten<br />

Gemeinde-Mitarbeitern Zugang zu wichtigen<br />

behördlichen Datenbanken. So<br />

kann über kommunalnet.at z.B. auf das<br />

zentrale Melderegister, auf das Grundbuch,<br />

das Gewerberegister, aber auch<br />

auf Angebote Dritter wie z.B. die Services<br />

des Kreditschutzverbandes zugegriffen<br />

werden. Früher war dafür jeweils<br />

82 KOMMUNAL<br />

ein eigener Account nötig – jetzt läuft<br />

alles über einen einzigen Zugang – über<br />

kommunalnet.at.“<br />

In den regionalisierten Bereichen gibt es<br />

außerdem Angebote, die auf die jeweilige<br />

Region, in der sich die Gemeinde<br />

befindet, zugeschnitten sind. In den<br />

Fach- und Diskussionsforen können die<br />

Gemeinden ihre Erfahrungen über<br />

diverse Projekte austauschen und Problemstellungen<br />

diskutieren. Weiters gibt<br />

es Steuer-Tipps, Veranstaltungskalender,<br />

Routenplaner, ein Adressbuch und noch<br />

Vieles mehr. Zusammengefasst ermöglicht<br />

kommunalnet.at den Gemeinden<br />

einen kostengünstigen Einstieg ins<br />

E-Government und erleichtert die interkommunale<br />

Zusammenarbeit. Für nur<br />

49,50 Euro im Monat können die<br />

Gemeinden zahlreiche E-Government<br />

Anwendungen und Datenbanken nutzen.<br />

Fünf Zugänge zum Intranet-Arbeitsplatz<br />

stehen dabei jeder Gemeinde zur<br />

Verfügung.<br />

Das Bundesrechenzentrum ist der<br />

E-Government Partner der österreichischen<br />

Verwaltung. Der Schwerpunkt der<br />

Geschäftstätigkeit des Tochterunternehmens<br />

BIT-S GmbH liegt im Bereich von E-<br />

Government Services für Gemeinden und<br />

beinhaltet die Bereitstellung, Benutzerverwaltung<br />

und den Betrieb von kommunalnet.at.<br />

Die BIT-S GmbH kann dabei<br />

auf die langjährige Erfahrung und die<br />

Ressourcen der BRZ GmbH zurückgreifen.<br />

„Als Betreiber dieser Lösung können<br />

wir das E-Government Geschehen in<br />

allen österreichischen Gemeinden maßgeblich<br />

unterstützen“, freut sich Albert<br />

Kronberger. „Wir stellen den Gemeinden<br />

einen Standard-Intranet-Arbeitsplatz zur<br />

Verfügung. Dieses Projekt ist europaweit<br />

einzigartig und stellt einen wesentlichen<br />

Schritt in Richtung gelebtes E-Government<br />

in der <strong>Kommunal</strong>verwaltung dar“,<br />

so Kronberger weiter.<br />

Die BIT-S GmbH hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, für die österreichischen<br />

Gemeinden die Durchgängigkeit des<br />

E-Government von der Bundesverwaltung<br />

bis zum Bürger in den Gemeinden<br />

sicherzustellen. Die Kooperation im Rahmen<br />

von kommunalnet.at ist ein Meilenstein<br />

zur Realisierung dieses Zieles.<br />

Für die Bereitstellung und den Betrieb<br />

von kommunalnet.at setzt die BIT-S<br />

GmbH auf moderne Technologien, die<br />

sich bereits beim „Portal Austria Service“<br />

bewährt haben.<br />

Weiters sorgt die BIT-S GmbH dafür,<br />

dass Gemeinden einen Zugang zu den<br />

Bundesapplikationen erhalten und<br />

zusätzliche Services weiterer Anbieter<br />

implementiert werden können.<br />

<strong>Kommunal</strong>net.at wurde von den Umsetzungspartnern<br />

<strong>Kommunal</strong>net E-Government<br />

Solutions GmbH, BIT-S GmbH und<br />

Telekom Austria AG dezidiert für die<br />

Gemeinden realisiert. Darüberhinaus ist<br />

auch der Nutzen für die Bürger hervorzuheben:<br />

Verwaltungsabläufe können<br />

einfacher und schneller durchgeführt<br />

werden. Dieser positive „Nebeneffekt“<br />

wurde bei der Projektpräsentation<br />

Anfang November auch von Innen- und<br />

Gemeindeminister Dr. Ernst Strasser<br />

betont.<br />

Information<br />

BRZ IT-Solutions GmbH, Hintere<br />

Zollamtsstraße 4, 1030 Wien<br />

Tel: 01/71123 3636<br />

Fax: 01/71123 3600<br />

www.bit-s.at<br />

office@bit-s.at<br />

E.E.


Telekom Austria mit Messeauftritt sehr zufrieden<br />

Mit der KOMMUNALMESSE und dem<br />

Interesse der kommunalen Entscheidungsträger<br />

sehr zufrieden ist die Telekom<br />

Austria, die auf ihrem Messestand<br />

über den bargeldlosen Zahlungsverkehr<br />

in der öffentlichen Verwaltung informierte.<br />

Gäste beim Telekom Austria -<br />

Stand waren neben zahlreichen <strong>Kommunal</strong>politikern<br />

u.a. die Bundesminister<br />

Josef Pröll und Ernst Strasser sowie<br />

Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer.<br />

Mit neuen, komfortablen Zahlungsmitteln<br />

soll der Zahlungsvorgang<br />

zwischen Bürger und Verwaltung<br />

ermöglicht und die Durchführung von<br />

Verwaltungsverfahren auf voll elektronischem<br />

Wege zugelassen werden.<br />

Mit Datacash und Aircash bietet die<br />

Telekom Austria die<br />

Komplettlösung auch für<br />

Gemeinden an. Die Bankomat-Kassen<br />

sind<br />

bereits in einigen<br />

Gemeinden und Stadtgemeinden<br />

im Einsatz,<br />

z.B. im Fundamt, Passamt,<br />

der Bücherei, im<br />

Bereich der Stadtpolizei,<br />

der Kulturzentren oder<br />

zum Einheben verschiedenster<br />

Gebühren.<br />

Unter dem Motto „Mehr<br />

Bürgernähe – mehr Servicequalität“<br />

werden<br />

Zahlungsvorgänge zwischen<br />

der Gemeinde<br />

und dem Bürger komfortabler<br />

und einfacher.<br />

Mehr Bürgernähe und<br />

Servicequalität<br />

Bargeldlos zahlen mit Datacash und<br />

Aircash der Telekom Austria bringt eine<br />

Reihe von Vorteilen auch für die kommunale<br />

Verwaltung: bargeldlos zahlen<br />

bedeutet mehr Service am Bürger, es<br />

bedeutet weniger Aufwand und mehr<br />

Sicherheit durch die elektronische<br />

Abwicklung, es erspart das Hantieren<br />

Wirtschafts-Info<br />

Mobile Bankomat-Kasse<br />

für die Gemeinde<br />

Aircash, die mobile Bankomat-Kasse.<br />

Die IT-Sektion des Finanzministeriums<br />

Die IT-Sektion des Bundesministeriums<br />

für Finanzen ist für den gesamten Zahlungsverkehr<br />

des Bundes zuständig und<br />

schließt für bargeldlose Zahlungsformen<br />

Verträge mit den Zahlungsmittelanbietern<br />

und Providern für die öffentliche<br />

Verwaltung ab. Bund, Länder,<br />

Städte, Gemeinden und sonstige öffentliche<br />

Rechtsträger können diese zu den<br />

günstigen Konditionen nützen. Im<br />

Bereich des bargeldlosen Zahlungsverkehrs<br />

wurden u.a. Vereinbarungen mit<br />

verschiedenen Kartenorganisationen<br />

sowie der Telekom Austria abgeschlossen.<br />

Seit geraumer Zeit werden auf Basis<br />

dieser Vereinbarungen in vielen Dienststellen<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

Debit- und Kreditkarten akzeptiert<br />

(siehe www.bmf.gv.at -> E-Government<br />

-> E-Zahlungsverkehr der<br />

öffentlichen Verwaltung).<br />

Organmandate<br />

Durch die Koordination des Bundesministeriums<br />

für Finanzen akzeptieren die<br />

gesamte Exekutive für Organmandate,<br />

Sicherheitsleistungen und sonstige Verwaltungsübertretungen<br />

seit dem Jahre<br />

Auch der Präsident des Österreichischen Gemeindebundes,<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer, und sein Generalsekretär, HR<br />

Dr. Robert Hink, besuchten den Stand von Telekom Austria.<br />

mit Bar- und Wechselgeld und man hat<br />

durch automatisierte Kartenumsätze<br />

mehr Überblick.<br />

Aircash hat jetzt ein besonderes<br />

Angebot: 3 Terminals zum Preis von<br />

2, gültig bis 31.12.2004, maximal für<br />

zehn Bankomat-Kassen je Kunde.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie<br />

unter 0800 100 800 oder<br />

http://business.telekom.at<br />

2002 Kreditkartenzahlungen!<br />

Nach dem erfolgreichen Pilotbetrieb<br />

über ein halbes Jahr bei der Polizeidirektion<br />

Wien, der Verkehrsabteilung<br />

Imst und dem Gendarmerieposten Sollenau<br />

ist nunmehr in Zusammenarbeit<br />

mit dem Innenministerium und den<br />

Ländern der Einsatz von über 1.000<br />

mobilen Bankomat-Kassen bei der<br />

Exekutive geplant.<br />

Informationen:<br />

zahlungsverkehr@bmf.gv.at<br />

KOMMUNAL 83


Wirtschafts-Info<br />

Jede Gemeinde soll ein SIZ werden<br />

Drei Jahre Dach der Sicherheit<br />

Immer mehr Gemeinden entscheiden<br />

sich für ein Sicherheitsinformationszentrum.<br />

Und die etablierten „SIZ“ werden<br />

immer besser! Zum dritten<br />

Jahrestag des Projekts fällt<br />

diese Bilanz mehr als positiv<br />

aus.<br />

Leben für die<br />

Sicherheit<br />

Jeden Tag stellen Zehntausende<br />

hauptberufliche und<br />

freiwillige Profis ihr Können<br />

und oft auch ihr Leben in den<br />

Dienst der Sicherheit. Sie<br />

machen damit Österreich zu dem, was<br />

es ist: zu einem der sichersten Länder<br />

Europas.<br />

Allerdings: So unschätzbar der Einsatz<br />

von 35.000 Beamten und der professionellen<br />

Helfer aller anderen Sicherheitsund<br />

Hilfsorganisationen ist, so sehr<br />

muss uns bewusst sein, dass Sicherheit<br />

und Hilfe gesamtgesellschaftliche Aufga-<br />

84 KOMMUNAL<br />

ÖZSV-Präsident Anton<br />

Gaál: „Vorsorgen heißt<br />

Leben retten!“<br />

Innenminister Dr. Ernst Strasser:<br />

„Information und Wissen<br />

sind der beste Schutz!“<br />

ben sind. Aus diesem Grund hat Bundesminister<br />

Strasser vor drei Jahren die<br />

Profis des Österreichischen Zivilschutzverbandes<br />

mit der Organisation und<br />

Betreuung der „Sicherheits-Informations-Zentren“,<br />

kurz SIZ, beauftragt. „Wir<br />

sehen als verlängerter Arm des BM.I<br />

unsere Aufgabe darin, in allen 2359<br />

österreichischen Gemeinden SIZ als<br />

Info-Points für die Bürger zu allen<br />

Fragen der Sicherheit einzurichten“,<br />

erklärt Präsident Anton Gaál, „wobei<br />

der Schwerpunkt in der Hilfestellung<br />

bei den einzelnen Landesverbänden<br />

liegt.“<br />

Sicherheit-<br />

Informations-Zentren<br />

Der Schlüssel dazu aber sind die SIZ,<br />

in denen jeder Österreicher Rat und<br />

Information zu allen Sicherheitsfragen<br />

erhält. Erfolgreich vermarktet<br />

werden die SIZ unter einem bundesweiteinheitlichem<br />

Logo und<br />

mit Europas größter<br />

Sicherheitsdatenbank<br />

im Internet:<br />

www.siz.cc<br />

Informationen:<br />

www.zivilschutzverband.at<br />

Transporte<br />

Entsorgung<br />

Kanalservice<br />

Fam. Hödl Ges.m.b.H.<br />

Kanal und Tankkesselreinigung<br />

Behebung von Verstopfungen<br />

Senkgrubenreinigung<br />

Öl und Benzinabscheiderreinigung<br />

Kläranlagenbetreuung<br />

Tel.02215/2214 Fax<br />

DW 21<br />

0-24 h Notruf<br />

0664/1313804<br />

www.hoedl-wittau.at<br />

<br />

E.E.


Als mutigen und zukunftsweisenden<br />

Schritt feierten im Juli 2001 Medien<br />

und Wirtschaft den Schritt der Stadt Villach<br />

ihre städtischen Entsorgungsbetriebe<br />

aus der Verwaltung auszugliedern.<br />

In Kooperation mit dem größten<br />

privaten Entsorger Österreichs der Saubermacher-AG<br />

aus Graz wurde das<br />

Unternehmen „Villacher Saubermacher<br />

GmbH“ gegründet.<br />

Qualität garantiert<br />

Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter<br />

initiierte dieses PPP-Modell, in<br />

dem beide Partner zu 50% vertreten<br />

sind, mit der Absicht, gegenüber künftigen<br />

EU-Bestimmungen in der Abfallwirtschaft<br />

besser gerüstet zu sein. „Der<br />

hohe Servicegrad eines kommunalen<br />

Dienstleisters wurde verbunden mit privatwirtschaftlichem<br />

Know-how“, erklärt<br />

Bürgermeister Manzenreiter das Erfolgsgeheimnis.<br />

Neue Technik als<br />

Erfolgsfaktor<br />

Der neue Schörling Müllwagen von GAT<br />

erledigt zukünftig ein Achtel der rund<br />

575 000 Entleerungen und gewährleistet<br />

bei den Gewerbebetrieben zusätzlich eine<br />

sofortige Verwiegung vor Ort von 120-<br />

Liter-Behältern bis zu 5-Kubikmeter-Containern.<br />

Darüber hinaus ladet das Fahrzeug<br />

bis zu 14000 kg Restabfall und das<br />

äußerst leise, da der Aufbau der EU<br />

Wirtschafts-Info<br />

Erfolgreiches Publice-Private-Partnership in Villach<br />

Besser gerüstet in der Abfallwirtschaft<br />

Norm 2000/14 entspricht. Die Gewerbekunden<br />

des Saubermacher loben den<br />

Einsatz dieses modernen Müllwagens.<br />

Neue Geschäftsfelder<br />

Die Villacher Saubermacher haben sich<br />

am Markt bereits nicht nur behauptet,<br />

sondern sind dabei Ihre Geschäftsfelder<br />

im Oberkärntner Raum auszubauen. Die<br />

neue GmbH ist bereits Regionalpartner<br />

der ARGE-V und positioniert sich zunehmend<br />

als Entsorger von betrieblichen<br />

Abfällen und Problemstoffen. Weitere<br />

Geschäftsfelder sind die Kanalreinigung,<br />

Fäkalienabfuhr sowie die Grünschnittkompostierung<br />

und Erzeugung von<br />

Komposterde. Gemeinsam mit den 60<br />

Mitarbeitern sind die Weichen auf<br />

Expansionskurs gestellt.<br />

Informationen:<br />

V.l.n.r.: GF Mag. Michael Überbacher,<br />

GAT GesmbH<br />

Wolf-Dieter Primavesi, Bürgermeister<br />

1220 Wien - Percostrasse 22<br />

Helmut Manzenreiter, GF Mag. Walter<br />

Tel: 0043-1-258 9990 Fax -9<br />

Eggerund drei Mitarbeiter der Villacher<br />

E-Mail: office@gat.at<br />

Saubermacher GmbH. E.E.<br />

VA TECH ELIN EBG<br />

ENERGIEVERSORGUNG – VERKEHRSTECHNIK – UMWELTTECHNIK<br />

KOMMUNALE<br />

INFRASTRUKTUR<br />

Das moderne Leben bedient sich vieler Netzwerke. Verkehr, Energie, Kommunikation, Ver- und Entsorgung. Das Know-how,<br />

das wir als Infrastrukturpartner dazu anbieten, hat sich im In- und Ausland bestens bewährt. Wir haben die Erfahrung und die<br />

Dienstleistungskompetenz für wirtschaftliche Lösungen. Und wir haben die Energiemanagement- und Betriebsführungssysteme<br />

dazu. Vernetztes Denken schafft neue Perspektiven. Power on. www.vatechelinebg.at<br />

sustainable solutions. for a better life.


Wirtschafts-Info<br />

Communication Systems Mussnig<br />

Info-Systeme mit neuer DOT-LED-Technologie<br />

C-S-M ist ein junges, dynamisches<br />

Unternehmen, verfügt<br />

aber bereits über vielfältige<br />

Erfahrungen im Elek-<br />

Bei Ihren<br />

Mazda-Partnern.<br />

www.mazda.at<br />

86 KOMMUNAL<br />

tronikbereich.Verantwortlich dafür zeichnet ein<br />

Team, das schon seit 6 Jahren<br />

erfolgreich auf diesem<br />

Gebiet tätig<br />

ist. Durch den<br />

hohen Wissensstand<br />

und<br />

das umfangreicheKnowhow<br />

kann<br />

jeder Kunde<br />

kompetent<br />

beraten werden.<br />

Durch die<br />

Entwicklung<br />

der neuen<br />

DOT-LED –<br />

Technologie<br />

ist es gelungen,entscheidende<br />

Vorteile<br />

bestehender<br />

Anzeigesysteme<br />

zu bündeln<br />

und dadurch eine optimale<br />

Lesbarkeit bei Tag und<br />

bei Nacht zu erreichen. Der<br />

Vorteil dieser Technologie<br />

Außen hart, innen weich.<br />

liegt darin, dass jeder Bildpunkt<br />

zusätzlich mit einer<br />

superhellen Leuchtdiode<br />

ausgestattet wird, die auch<br />

bei diffusen Lichtverhältnissen<br />

und während der Nacht<br />

eine optimale Lesbarkeit<br />

garantiert.<br />

Ob Schnee oder Eis, Regen<br />

oder Nebel, Sonnenlicht oder<br />

Dunkelheit – die Dot-Led-<br />

Technologie von C-S-M hält,<br />

was andere versprechen!<br />

Informationen:<br />

Communication Systems<br />

Mussnig<br />

Wilhelm-Eich-Straße 2<br />

A-9500 Villach<br />

Tel.: 04242/30701-0<br />

Fax: 04242/30701-15<br />

E-Mail: office@c-s-m.at<br />

www.c-s-m.at<br />

Symbolfoto<br />

Mazda B-2500, der robuste Pickup mit komfortabler PKW-Atmosphäre. Jetzt schon ab e 13.200,- (exkl. MwSt.)<br />

E.E.


Team Ing. Gruber: Das junge Unternehmen aus Tulbing/NÖ<br />

Innovative Abfallaufbereitung<br />

Die Firma TEAM Ing. Gruber<br />

GmbH konnte im letzten<br />

Jahr wieder mehrere innovativeAbfallaufbereitungsanlagen<br />

errichten. Mitte 2003<br />

wurde die Sortieranlage der<br />

Firma Saubermacher in Graz<br />

mit einem Windsichter und<br />

Förderbändern für das Restmüllsplitting<br />

adaptiert. Ende<br />

2003 konnte die Aufberei-<br />

tungsanlage für die Firma<br />

A.S.A in Tainach erfolgreich<br />

in Betrieb genommen werden.<br />

Im Frühjahr 2004 folgte<br />

die Inbetriebnahme einer<br />

Splittinganlage für die Firma<br />

Häusle. Dort werden sogar<br />

fünf verschiedene Fraktionen<br />

bei einer Durchsatzleistung<br />

von 35 t/h erzeugt. Im Sommer<br />

2004 folgte der erfolg-<br />

reiche Umbau der<br />

Aufbereitungsanlage der<br />

AEVG Graz. Als besondere<br />

Innovation gilt sicher auch<br />

die Erweiterung der Papiersortieranlage<br />

der Firma EWB<br />

mit Scanner- Sortierautomaten.<br />

Zusammen ein beachtlicher<br />

Erfolg für das junge<br />

Unternehmen aus Tulbing/<br />

NÖ.<br />

Papiersortieranlage von Team Gruber.<br />

Umfassende Serviceleistungen der gemdat<br />

Mit innovativen Lösungen Kosten sparen<br />

Ein Netzwerk an Anbietern<br />

moderner und zukunftsorientierter<strong>Kommunal</strong>lösungen<br />

präsentierte auf der<br />

<strong>Kommunal</strong>messe eine breite<br />

Palette an interessanten Produkten.<br />

Bürgerportal<br />

Bürgerservice rund um die<br />

Uhr. www.buergerportal.at<br />

ist eine moderne und ausgereifteE-Government-Anwendung<br />

für Österreichs<br />

Gemeinden und Bürger. Das<br />

Portal ermöglicht es den<br />

Bürgern und der Wirtschaft<br />

Behördenwege<br />

online<br />

zu erledigen.<br />

Keine Vorschreibung<br />

auf Papier,<br />

kein Zahlschein<br />

flattert<br />

ins Haus,<br />

alles spielt<br />

www.buergerportal.at<br />

sich einschließlich der Überweisung<br />

über Internet ab.<br />

So werden Versand- und<br />

Portokosten gespart. Zahlreiche<br />

Online-Formulare ergänzen<br />

das Leistungsangebot.<br />

Software nutzen<br />

statt kaufen<br />

Software nutzen statt kaufen<br />

– bereits mehr als 150<br />

Gemeinden in Niederösterreich<br />

nutzen das ASP-Center<br />

der gemdat NÖ. Ob Lohnverrechnung,<br />

Buchhaltung,<br />

Meldewesen – die Vorteile<br />

zentraler Datenhaltung<br />

und Softwarebereitstellung<br />

liegen auf der Hand:<br />

Investitionsschutz,<br />

hohe Verfügbarkeit,<br />

Sicherheit auf allen<br />

Ebenen und vor<br />

allem Zeit- und<br />

Kosteneinsparungen.<br />

RIS-<strong>Kommunal</strong><br />

Umfassendes Bürgerservice<br />

umfasst auch eine<br />

professionelle Homepage,<br />

mit dem CMS RIS<br />

<strong>Kommunal</strong> der Firma RIS<br />

GmbH. präsentieren sich<br />

mittlerweile mehr als 800<br />

Gemeinden Österreichs im<br />

Internet.<br />

Geodaten<br />

Im Bereich geografischer<br />

Daten präsentierte die grafotech<br />

als Spezialist für Geodaten<br />

und Geografische<br />

Informationssysteme seine<br />

umfangreiche Leistungen.<br />

Von der Erstellung digitaler<br />

Grundkarten und Naturstandsdaten<br />

bis hin zu innovativenFinanzierungsformen<br />

durch Datenmehrfachnutzung<br />

sowie professionelles<br />

Projektmanagement<br />

reicht das qualitativ hoch-<br />

Informationen:<br />

TEAM ING. GRUBER<br />

GMBH<br />

Ing. Leopold Gruber<br />

Gewerbestraße 10<br />

A-3434 Tulbing<br />

Tel. : 02273/70075-0<br />

Fax: 02273/70075-5<br />

wertige<br />

Angebot.<br />

Für die<br />

Visualisierung,<br />

Analyse<br />

und Nutzung<br />

der<br />

Daten<br />

wird in rd. 950 österr.<br />

Gemeinden GemGIS der<br />

Firma Synergis eingesetzt.<br />

Weboffice mit Geodaten.<br />

Digitaler Ortsplan<br />

mit Web-City<br />

Bürgerservice wurde auch in<br />

Form von Orts- bzw. Themenplänen<br />

sowohl in analoger<br />

als auch in digitaler<br />

Form von der Gisdat GmbH.<br />

geboten. Das Angebot wird<br />

ergänzt durch Gemeindeplaner<br />

und ein Wirtschaftsspiel.<br />

Weitere Informationen<br />

unter: www.gemdatnoe.at<br />

E.E.<br />

E.E.


Kosten sparen mit Wien Energie<br />

Energiebuchhaltung<br />

Kostenkontrolle und Verbrauchsübersichten sind Basis für das Budget. Wie sieht es bei<br />

der Energie aus? Gibt es eine Dokumentation und Kontrolle über den Verbrauch und<br />

die Kosten? Wien Energie hat das perfekte Serviceangebot für Kommunen: Die<br />

Energiebuchhaltung.<br />

Die Energiebuchhaltung hilft aufzuzeigen,<br />

wo gespart werden kann. Dokumentation<br />

und Kontrolle über den Verbrauch<br />

und die Kosten der Energie hilft<br />

bei Einsparungen.<br />

Das alles bringt die<br />

Energiebuchhaltung<br />

Plant die Gemeinde Sanierungs- oder<br />

Umweltprojekte, liefert die Energiebuchhaltung<br />

die nötigen Entscheidungsgrundlagen.<br />

Die Beurteilung der<br />

ökologischen und ökonomischen Sinnhaftigkeit<br />

von Maßnahmen und die<br />

Erfolgskontrolle und Motivation von<br />

Nutzern wird möglich. Und die Erfolgskontrolle<br />

und Motivation von Nutzern<br />

mittels Reporting spornt Mitarbeiter an,<br />

beim Energieverbrauch bewusst und<br />

sparsam zu agieren. Die Energiebuchhaltung<br />

zeichnet Energieverbräuche,<br />

Kosten, Schadstoffemissionen und<br />

andere relevante Kenngrößen in regelmäßigen<br />

Abständen auf. Anschauliche<br />

und leicht verständliche Auswertungen<br />

verdeutlichen die Einflüsse der Gebäu-<br />

88 KOMMUNAL<br />

Aussagekräftige Reports<br />

nach Maß:<br />

◆ Energieverbrauchs-, Energiekostenstatistiken<br />

und Schadstoffbilanzen<br />

◆ Soll-/Istvergleiche und Abweichungsanalysen<br />

◆ Energiebenchmarks wie Kennzahlenberechnung,<br />

Vergleiche<br />

mit Sollwerten<br />

denutzung, Witterung und Anlagen.<br />

Die Auswirkungen auf Energiekosten<br />

und Schadstoffemissionen werden dargestellt.<br />

Erfolgskontrolle<br />

Bei der Energiebuchhaltung von Wien<br />

Energie wird die neueste Kommunikationstechnologie<br />

verwendet. Die<br />

Gemeinde kann die Energiebuchhaltung<br />

über www.wienenergie.at von<br />

jedem PC aus benutzen und Zähler-<br />

Mit der Energiebuchhaltung von<br />

Wien Energie haben Gemeinden<br />

ihre Kosten im Griff.<br />

stände eingeben. Die Auswertungen<br />

erfolgen individuell je nach den Anforderungen<br />

und kommen direkt auf den<br />

PC in der Gemeinde.<br />

Keine Investitionen<br />

Für diese modernste Art des Buchhaltung<br />

– der Energiebuchhaltung – sind<br />

keine Investitionen, keine Software-<br />

Installation, keine Software-Wartung<br />

notwendig. Der Zugriff zu den Daten<br />

ist rund um die Uhr, weltweit möglich.<br />

Informationen:<br />

Wenn Sie weitere Fragen zum<br />

Thema Energiebuchhaltung haben,<br />

informieren Sie gerne Ihre<br />

Wien Energie-Gemeindebetreuer<br />

Ing. Christian Peterka,<br />

Tel.: 01/97700-38170,<br />

christian.peterka@wienenergie.at,<br />

und Josef Spazierer,<br />

Tel.: 01/97700-38171,<br />

josef.spazierer@wienenergie.at<br />

E.E.


Fahnenmasten und Beflaggungssysteme vom Spezialisten<br />

10 Jahre Czerny<br />

Das Wiener Familienunternehmen feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen.<br />

Ein schöner Anlass für eine Leistungsschau des Spezialisten für Masten, Fahnen und<br />

Beflaggungssysteme, der das Who-is-who heimischer Institutionen und viele<br />

Gemeinden zu seinen zufriedenen Kunden zählen darf.<br />

Es begann mit dem Wunsch beruflich<br />

neue Herausforderungen zu suchen und<br />

einem Skandinavienurlaub. Adolf<br />

Czerny erfuhr im Gespräch mit schwedischen<br />

Freunden, dass der schwedische<br />

Mastenproduzent TIDFLAG in<br />

Österreich eine Generalvertretung<br />

suchte. Adolf Czerny dachte an seine<br />

Von Czerny beflaggt: Das Arnold Schönberg Center, die Stadtgartendirektion und der<br />

Abwasserverband Trumau.<br />

vielen beruflichen Fahrten<br />

durch Österreich und wie<br />

viele öffentliche Plätze und<br />

Firmenstandpunkte es gab,<br />

die durch Fahnen und Flaggen<br />

noch besser zur Geltung<br />

kommen würden. Seit 1.<br />

August 1994 gibt es mittlerweile<br />

Kunden aus vielen Bereichen<br />

(OSCE Kongresszentrum, Militärkommando<br />

Wien, Tourismusverband Ötztal<br />

Arena, Stadtgemeinde Stockerau,<br />

Marktgemeinde Gurk, Freiwillige Feuerwehr<br />

Krusdorf, und viele mehr). Das<br />

Ob für die Gemeinde<br />

Podersdorf (Bild links),<br />

die Freiwillige Feuerwehr<br />

in Krusdorf oder<br />

den A1-Ring – Czerny<br />

bietet Ihnen die beste<br />

Lösung für Ihre Beflaggung.<br />

C reativ<br />

Z uverlässig<br />

E ngagiert<br />

R outiniert<br />

N ah am Kunden<br />

Y (i)nnovativ<br />

Geschäft lief gut an und<br />

1995 gab Adolfs Tochter,<br />

Cornelia Cermak, ihren<br />

sicheren Job auf, stellte sich<br />

der selben Herausforderung<br />

wie der Vater und trat ins<br />

Unternehmen ein. So wurde<br />

das „rustikale Flair“ von<br />

Adolf Czerny durch den Charme von<br />

Cornelia Cermak ausgeglichen. Sie ist<br />

für die Kundenbetreuung und den Key<br />

Account zuständig und hat viele prominente<br />

Projekte an Land gezogen. Hinter<br />

dem Erfolg steckt viel persönlicher Einsatz<br />

– bei einem Projekt ist<br />

man zirka achtmal vor Ort,<br />

um die Lösung zu finden, die<br />

sowohl optisch als auch allen<br />

Sicherheitsvorschriften entspricht.<br />

Czerny Geburtstagsaktion:<br />

20% Rabatt bei Mastenkauf<br />

von TIDAFLAG<br />

Informationen:<br />

Adolf CZERNY KG<br />

Ignaz-Köck-Straße 8/Top 8<br />

A-1210 Wien<br />

Tel.: 01/ 271 65 46-0<br />

Fax: 01/ 271 65 46-11<br />

E-Mail: czerny-beflaggung@aon.at<br />

KOMMUNAL 89<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Neues LED-Produkt zur Markierung gefährlicher Straßenstellen<br />

Aktives Licht erhöht Verkehrssicherheit<br />

SWAREFLEX ist eine Produktgruppe<br />

der Firma D.<br />

Swarovski & Co. in Wattens/Tirol<br />

und erzeugt seit<br />

mehr als 50 Jahren hochqualitativeGlasrückstrahler,<br />

welche auf Leitpfosten<br />

und in Leitschienen montiert<br />

werden.<br />

Im Straßenverkehr halten<br />

immer mehr LED-Produkte<br />

Einzug. Swareflex hat eine<br />

Reihe derartiger Produkte<br />

entwickelt: die elektronische<br />

Tunnelleiteinrichtung<br />

SWAROLINE, das Unterflurleitsystem<br />

LEVELITE<br />

oder die Blinkeinrichtung<br />

SIGNFLASH für Schutzwegverkehrszeichen.<br />

Mit geringstem Energie-Einsatz<br />

kann dabei eine effiziente Markierung<br />

erzielt werden.<br />

Solilite<br />

Ein weiteres Beispiel dieser LED-Produkte<br />

ist SOLILITE, ein solarbetriebe-<br />

90 KOMMUNAL<br />

Das solarbetriebene Solilite – ausgerüstet mit zwei hochintensiven<br />

LED – leuchtet ab Einbruch der Dämmerung.<br />

nes LED-Modul zur Leitführung. SOLI-<br />

LITE wird bei Verkehrsinseln, Kreisverkehren<br />

oder gefährlichen Kurven auf<br />

Leitschienen, Betonleitwänden, Randsteinen,<br />

etc. mittels mitgeliefertem,<br />

diebstahlsicherem Montagematerial<br />

befestigt. SOLILITE ist mit zwei hochintensiven<br />

LED ausgerüstet, die bei Dämmerung<br />

und Dunkelheit zu leuchten<br />

Solilite<br />

Solarbetriebenes LED-Modul zur Leitführung<br />

beginnen. Die Energieversorgung<br />

erfolgt über Solarenergie (keine<br />

Verkabelung notwendig).<br />

Gesicherte Energieversorgung<br />

Mehrwöchige Schlechtwetterphasen<br />

stellen in der Energiebilanz<br />

des Modules kein Problem dar,<br />

da sie durch einen eingebauten<br />

Akku überbrückt werden. SOLI-<br />

LITE ist mit weißen, roten, gelben,<br />

grünen oder blauen LED<br />

erhältlich.<br />

Informationen:<br />

D. SWAROVSKI & CO.<br />

Swareflex Division<br />

A-6112 Wattens/Austria<br />

Tel. 05224 500 2463<br />

Fax 05224 500 2370<br />

swareflex.office@swarovski.com<br />

www.swareflex.com<br />

• Zur Kenntlichmachung des Fahrbahnverlaufes und zur Markierung von<br />

gefährlichen Stellen während der Dunkelheit, z. B. bei Kurven mit engem<br />

Radius, bei nicht beleuchteten Kreisverkehren und Verkehrsinseln, etc.<br />

• Fixierung auf Leitschienen, Beton-Leitwänden, Randsteinen,<br />

etc. mittels diebstahlsicherem Montagematerial<br />

• Durch das Auftreffen des Scheinwerferlichtes auf den Sensor erhöht sich<br />

die Helligkeit von Solilite automatisch<br />

• Bei Tageslicht erfolgt selbsttätige Abschaltung der LED<br />

• Einfache Installation, keine Kabelverlegung notwendig<br />

D. Swarovski & Co<br />

Produktgruppe Swareflex<br />

A-6112 Wattens/Austria · Tel. 05224 500-2463 · Fax 05224 500-2370<br />

swareflex.office@swarovski.com · www.swareflex.com<br />

E.E.


Contracting mit E-Werk Wels senkt Energiekosten<br />

Der Geschäftsbereich E-Werk<br />

Wels Solutions ist besonders<br />

stolz, dass er von den Laakirch-<br />

nern als Partner ausgewählt<br />

wurde, denn diese haben sich<br />

ihre Entscheidung nicht leicht<br />

gemacht. Bereits 2001 wurden<br />

vier Contracting-Anbieter, darunter<br />

auch die Welser mit der<br />

Erstellung eines Grobkonzeptes<br />

beauftragt. „Nach genauer Prüfung<br />

durch den Energie-Ausschuss<br />

wurde das E-Werk als<br />

bester Anbieter ausgewählt, weil<br />

es uns neben einem Optimum an<br />

Energieeinsparung auch eine<br />

sorgfältige Gesamtplanung,<br />

abgestimmte Ausführung sowie<br />

Facility-Betreuung und laufende<br />

Energiekontrolle anbieten konnte“,<br />

erklärt Bürgermeister Silbermayr.<br />

Hohe Ansprüche erfüllt<br />

Die Ansprüche, die an die E-Werk-Sparten<br />

Solutions, <strong>Kommunal</strong>technik,<br />

Matrix 3000 und Wels Strom gestellt<br />

werden, sind vielfältig. So sollen<br />

Betriebs- und Energiekosten eingespart,<br />

die Belastung bei den Sanierungs- und<br />

Umbauarbeiten so gering wie möglich<br />

gehalten und auch das Gemeindebudget<br />

nicht belastet werden. Zusätzlich<br />

wird das Ortsbild im Zuge der Generalsanierung<br />

auch noch verschönert. Alle<br />

Optimierungsmaßnahmen rechnen<br />

sich. Durch Energiekosteneinsparung<br />

bis zu 20 % wird sich die Umstellung in<br />

20 Jahren ohne zusätzliche Geldmittel<br />

selbst finanzieren.<br />

Energieoptimierung und<br />

Generalsanierung<br />

Ende Jänner dieses Jahres wurde das<br />

Welser Unternehmen mit der Energieoptimierung<br />

bei insgesamt elf Gebäuden<br />

und der Generalsanierung der<br />

öffentlichen Straßenbeleuchtung bei<br />

einer Investitionssumme von mehr als<br />

einer Mio. € beauftragt. Nun steckt<br />

man bereits mitten in der Umsetzung.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Marktgemeinde<br />

Laakirchen setzt<br />

auf Energie-Sparkurs<br />

Ein großer Augenblick für die Marktgemeinde Laakirchen und auch für das Welser<br />

E-Werk: Mag. Erich Rondonell und Bürgermeister Klaus Silbermayr unterzeichneten ein<br />

Energie-Contracting, das sowohl die Energie- Optimierung in allen kommunalen<br />

Gebäuden bis Ende dieses Jahres und der öffentlichen Straßenbeleuchtung bis Ende<br />

2006 als auch Betreuung und Wartung für 18 bzw. 20 Jahre vorsieht.<br />

Foto: Erhardt<br />

Der Laakirchner Bürgermeister Klaus Silbermayr und EWW-<br />

Direktor Mag. Erich Rondonell bei der Contracting-Unterzeichnung.<br />

„Bis Ende des Jahres werden<br />

alle Gebäude, auch das Amtsgebäude,<br />

das mit einem Vollwärmeschutz<br />

versehen wird, abgeschlossen<br />

sein. Lediglich die<br />

Hauptschule kann erst 2005 fertig<br />

gestellt werden”, zeigt sich<br />

der Leiter des Projektes, Helmut<br />

Krenmair zuversichtlich.<br />

Sanierung der<br />

Straßenbeleuchtung<br />

Bis Ende 2006 soll auch die<br />

Sanierung der Straßenbeleuchtung<br />

abgeschlossen werden. Hier<br />

wird bei den Schaltstellen ein<br />

Lichtmanagement eingebaut, die<br />

Altstadtleuchten mit Reflektoren nachgerüstet<br />

und das Gemeindegebiet mit<br />

dekorativen Lichtpunkten versehen und<br />

auch die Bundesstraße lichttechnisch<br />

saniert.<br />

Informationen:<br />

E-WERK WELS<br />

Pfarrgasse 1<br />

4602 Wels<br />

Tel.: 07242/ 493-101<br />

Fax.: 07242/ 493-102<br />

E-Mail: johann.reifeneder@eww.at<br />

www.eww.at<br />

KOMMUNAL 91<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Recyclingssystem für Glasverpackungen<br />

Indirekte Umweltaspekte<br />

Seit 2001 arbeitet Austria<br />

Glas Recycling (AGR) nach<br />

einem Umweltmanagementsystem<br />

gemäß EMAS. Besonderes<br />

Augenmerk gilt der<br />

positiven Beeinflussung der<br />

indirekten Umweltaspekte<br />

im gesamten Glaskreislauf.<br />

Im Netzwerk des österreichischen<br />

Altglassammelsystems<br />

agieren Kommunen, Abfallberater,<br />

private und öffentlicheEntsorgungsunternehmen,<br />

Transporteure, Lagerbetriebe,<br />

Glaswerke, Behörden<br />

und AGR. Vertreter aller<br />

Gruppen folgten der Einladung<br />

der AGR zu einem<br />

Workshop. Ergebnis ist ein<br />

Arbeitsprogramm für die<br />

positive Gestaltung der indirekten<br />

Umweltauswirkungen<br />

- schwerpunktmäßig in den<br />

Bereichen Stoffe (nachhaltige<br />

Verbesserung der Qualität<br />

des gesammelten Altglases),<br />

Transport (Reduzieung<br />

der Emissionen) und Lärm<br />

92 KOMMUNAL<br />

AGR achtet auf Umweltschutz<br />

im Glaskreislauf.<br />

(Lärmminimierung). Der<br />

wechselseitige Austausch<br />

trägt wesentlich zu einem<br />

gemeinsamen Bewusstsein<br />

der Stärken, Schwächen und<br />

Herausforderungen des<br />

österreichischen Glasrecyclingsystems<br />

bei.<br />

Informationen:<br />

Austria Glas Recycling<br />

GmbH (AGR)<br />

Obere Donaustraße 71<br />

1020 Wien, Austria<br />

Tel: +43/01/214 49 00<br />

Fax: +43/01/214 49 08<br />

E-Mail: agr@agr.at<br />

Web: www.agr.at<br />

E.E.<br />

Biomasse ersetzt fossilie Energieträger<br />

Energiecomfo<br />

Purkersdorf m<br />

Nach einer Bauzeit von nur rund acht Monaten – is<br />

in Purkersdorf feierlich in Betrieb genommen word<br />

Aussee und Tannheim/Tirol ein weiteres Biomasseh<br />

Die Überlegungen für<br />

umweltfreundliche Wärme<br />

aus naturbelassenen Hackschnitzeln<br />

sind bereits 2001<br />

entstanden, konnten aber<br />

aus wirtschaftlichen Überlegungen<br />

zu diesem Zeitpunkt<br />

nicht umgesetzt werden.<br />

Umweltfreundliche<br />

Wärme<br />

Aus diesem Grund hat das<br />

Unternehmen, ENERGIE-<br />

COMFORT Energie- und<br />

Gebäudemanagement<br />

GmbH eine Schritt-für-<br />

Schritt-Realisierung kreiert:<br />

Die zu dieser Zeit durch den<br />

Energiedienstleister errichteten<br />

kleineren konventionell<br />

(mit Gas) versorgten<br />

Nahwärmenetze sollten<br />

nach dem positiven Ergebnis<br />

einer neuerlichen Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

in<br />

Biowärme-Netze umgewandelt<br />

werden. Dieses Konzept<br />

ist in vollem Umfang aufgegangen:<br />

Seit kurzem versorgt<br />

ein hochmoderner Biomasseheizkessel<br />

mit einer<br />

Leistung von 1.250 Kilowatt<br />

das 1,8 km lange Ortswärmenetz<br />

mit insgesamt 3,2<br />

Megawatt Anschlussleistung.<br />

Das Gesamtprojekt ist mit<br />

einer Investsumme von in<br />

etwa. 2 Mio EURO verwirklicht<br />

worden.<br />

ENERGIECOMFORT zeichnet<br />

für die Errichtung,<br />

Finanzierung und Betriebsführung<br />

verantwortlich und<br />

sorgt mit Wartung, Instandsetzung<br />

und dem Brennstoffmanagement<br />

- wie<br />

immer aus einer Hand -<br />

rund um die Uhr für eine


t wärmt<br />

it Biomasse<br />

t Ende Oktober ein neues Biomasse-Heizwerk<br />

en. ENERGIECOMFORT betreibt nun nach Bad<br />

eizwerk in der Umgebung Wiens.<br />

reibungslose Abwicklung für<br />

die an das Biowärmenetz<br />

angeschlossenen Purkersdorfer.<br />

Höhere Lebensqualität<br />

Den “Start-Brennstoff“, ca.<br />

3.000 Schüttraummeter Biomasse,<br />

liefern die Österreichischen<br />

Bundesforste,<br />

die mit ihrer Zentrale auch<br />

zu den Kunden der Biowärme<br />

zählen.<br />

Die Hackschnitzel und Rindenstücke<br />

sind nicht nur<br />

direkt aus der unmittelbaren<br />

Umgebung, sondern enthalten<br />

darüber hinaus qualitativ<br />

hochwertige Buche. In<br />

Zukunft wird auch der<br />

Strauchschnitt der Stadtgemeinde<br />

selbst als Energielie-<br />

ferant zum Tragen kommen.<br />

Purkersdorf als Klimabündnis-Gemeinde<br />

ist seit Jahren<br />

um Umweltschutz und die<br />

Reduktion von schädlichen<br />

Emissionen bemüht.<br />

Diesem Ziel ist die Stadtgemeinde<br />

nun mit dem nach<br />

neuestem Stand der Technik<br />

errichteten Biomasse-Heizwerk<br />

und der damit eingesparten<br />

1.500 Tonnen CO 2<br />

einen wesentlichen Schritt<br />

nähergekommen.<br />

Informationen:<br />

ENERGIECOMFORT<br />

Energie- und Gebäudemanagement<br />

GmbH<br />

Obere Donaustraße 63<br />

1020 Wien<br />

Tel: 01 31317-0<br />

www.energiecomfort.at<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

KOMMUNAL 93


Wirtschafts-Info<br />

94 KOMMUNAL<br />

Medaillen und Auszeichnungen der Münze Österre<br />

Wir prägen Öste<br />

Die Münze Österreich prägt bereits seit mehr als 800 Jahren Münz<br />

Münzprägestätte Österreichs. Wir schmelzen für Sie aus den Komp<br />

Know-how und individueller künstlerischer Gestaltung jene ideale<br />

Auszeichnungen in den vielfältigsten Designs und Materialien anf<br />

Auszeichnungen und Anlassmedaillen<br />

Ob Medaillen, Orden oder<br />

Anstecknadeln, diese sollten dem<br />

Anlass gerecht werden, um so<br />

die Ausgezeichneten immer wieder<br />

an dieses Ereignis zu erinnern.<br />

Die verschiedensten Materialien,<br />

wie Bronze, Silber oder<br />

Gold geben Ihnen hier zusätzliche<br />

Möglichkeiten der Differenzierung.<br />

Jubiläumsmedaillen<br />

Feiert Ihre Gemeinde demnächste<br />

ein Jubiläum? Dann sollten<br />

Sie zu diesem großen Anlass mit einer schönen Medaille (die mit ihrem Nettoerlös<br />

des Verkaufs auch als<br />

Finanzierung dient) eine bleibende<br />

Erinnerung schaffen.<br />

Erinnerungsmedaillen<br />

Gastfreundliche Aufnahme in<br />

Ihrer Gemeinde, ein schöner<br />

Urlaub -vielleicht bereits<br />

mehrmals-, wer erinnert sich<br />

nicht gerne daran, wenn er die<br />

ihm geschenkte oder auch<br />

gekaufte Medaille wieder in<br />

die Hand nimmt, sie stolz<br />

Freunden und Bekannten zeigt<br />

und diesen Appetit macht,<br />

ebenfalls bei Ihnen schöne<br />

Ferien zu verbringen?<br />

Bausteine<br />

Eine Prägung verschiedenster<br />

Form kann aber auch ein<br />

„Dankeschön“ für eine


ich<br />

rreich<br />

en und Medaillen und ist auch die offizielle<br />

onenten Tradition, modernstem technischen<br />

Mischung, aus der wir Ihre Medaillen und<br />

ertigen.<br />

Spende für gemeinnützige<br />

Zwecke -<br />

z.B. Bau von Schulen,<br />

Kindergärten,<br />

Sportanlagen etc.sein.<br />

Durch den<br />

Erhalt dieses „Bausteins“<br />

wird für den<br />

Spender sichtbar<br />

dokumentiert, dass<br />

auch er seinen Beitrag<br />

zum Gelingen<br />

des Projektes geleistet<br />

hat.<br />

Noch viele Möglichkeiten<br />

könnten hier angeführt werden, doch eine persönliche<br />

Beratung zeigt Ihnen sicher auch jene Aspekte auf,<br />

durch die Sie neue Akzente in Richtung zufriedener Bürger<br />

und Mitarbeiter sowie wachsenden Fortschritt setzen<br />

können.<br />

Individuelle<br />

Beratung<br />

Kontaktieren Sie uns<br />

doch (siehe Informationen)<br />

und wir informieren<br />

Sie gerne über alle<br />

Möglichkeiten „IHRE“<br />

Medaille produzieren zu<br />

lassen.<br />

Informationen:<br />

Münze Österreich Aktiengesellschaft<br />

Am Heumarkt 1<br />

A-1031 Wien<br />

Tel.: 01/717 15/350<br />

Fax: 01/717 15/357<br />

E-Mail:<br />

Josef.Martinkowitsch@<br />

Austrian-Mint.at<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

KOMMUNAL 95


Wirtschafts-Info<br />

Informationsmanagement hautnah:<br />

APA auf der<br />

<strong>Kommunal</strong> 2004<br />

Zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen <strong>Kommunal</strong>wirtschaft und Umwelttechnik<br />

präsentierten auf der diesjährigen <strong>Kommunal</strong>messe/Public Services ihre<br />

Angebote. Unter ihnen die APA - Austria Presse Agentur, deren Tochterunternehmen<br />

APA-DeFacto und APA OTS eine immer zentralere Rolle im<br />

Informationsmanagement von Gemeinden spielen.<br />

Die Anforderungen, die heute<br />

an moderne Gemeinden gestellt<br />

werden, sind in den letzten Jahren<br />

massiv gestiegen. Jene Zeiten,<br />

in denen Gemeinden ausschließlich<br />

mit den kommunalen<br />

Verwaltungsagenden<br />

betraut waren, scheinen endgültig<br />

vorbei zu sein. Immer<br />

mehr Kommunenvertreter setzen<br />

auf offensive Informationspolitik<br />

und nehmen so eine<br />

Mittlerrolle im kommunalen<br />

Umfeld mit Bürgern, Medien,<br />

Ländern und Bund ein.<br />

Gemeinden als<br />

Dienstleistungszentren<br />

„Gemeinden sehen sich heute als zeitgemäße<br />

Dienstleistungszentren, die<br />

Kommunikationsarbeit als einen Hauptbestandteil<br />

ihres Tätigkeitsfeldes definieren“,<br />

so APA-DeFacto Geschäftsführerin<br />

Waltraud Wiedermann. Demgemäß<br />

hat die APA ein auf kommunale Bedürfnisse<br />

maßgeschneidertes Paket ihrer<br />

Produkte und Dienstleistungen zusammengestellt<br />

und heuer auf der <strong>Kommunal</strong>messe<br />

präsentiert.<br />

Professionelle<br />

Kommunikationsarbeit<br />

Zahlreiche Besucher informierten sich<br />

während der Dauer der Messe am APA-<br />

Stand über die Möglichkeiten, ihre<br />

Kommunikationsarbeit auf professionellere<br />

Beine zu stellen. Der Online-Pressespiegel<br />

der APA-DeFacto, der Info-Profis<br />

96 KOMMUNAL<br />

Die APA bietet hochinteressante Produkte für Gemeinden.<br />

täglich um 8:00 Uhr morgens über relevante<br />

Themenmeldungen zu ihrer<br />

Gemeinde oder zu definierten Stichworten<br />

informiert, oder die DeFacto-Suchmaschine,<br />

eine Online-Mediendatenbank,<br />

die sämtliche Recherchewünsche<br />

abdeckt, sind nur zwei der Wege zu<br />

rechtssicher und zuverlässiger Informationsbeschaffung.<br />

Tagesaktuelle Pressemeldungen<br />

per Mausklick<br />

Das mühsame Ausschneiden von Presseartikeln<br />

gehört damit der Vergangenheit<br />

an. „Besonders die Vor Ort-Demonstration,<br />

wie APA-Kunden die Meldungen<br />

tagesaktuell per Mausklick auf den<br />

Computer erhalten und bei Bedarf auch<br />

rückwirkend recherchieren können, war<br />

ein voller Erfolg“, so Alexandra Buchl,<br />

Sales Managerin bei APA-DeFacto.<br />

Anliegen öffentlich<br />

machen<br />

Beeindruckt zeigten sich die Besucher<br />

des APA-Standes auch von<br />

den Möglichkeiten, die Gemeinde<br />

und ihre Anliegen in die mediale<br />

und vor allem öffentliche Diskussion<br />

einzubringen. APA OTS bietet<br />

dafür ein Verbreitungsservice, das<br />

die eigene Pressemeldung über<br />

die bewährten APA-Kanäle zur<br />

richtigen Zeit an die zuständigen<br />

Redaktionen weiterleitet. „Dass<br />

die APA so viel mehr ist als eine<br />

klassische Nachrichtenagentur,<br />

war mir neu“, so das Statement<br />

eines Messebesuchers.<br />

Neben der Möglichkeit, sich am APA-<br />

Stand mit dem breiten Spektrum professioneller<br />

Pressearbeit hautnah auseinanderzusetzen,<br />

winkten den Teilnehmern<br />

im Rahmen eines Gewinnspieles<br />

Informationsgutscheine und eine Reihe<br />

weiterer attraktiver Preise.<br />

Informationen:<br />

APA-DeFacto GmbH<br />

Alexandra Buchl<br />

Tel.: +43/1/360 60-5620<br />

E-Mail: alexandra.buchl@apa.at<br />

Web: http://www.apa-defacto.at<br />

http://www.defacto.at<br />

APA OTS Originaltextservice GmbH<br />

Karin Thiller<br />

Tel.: +43/1/360 60/5350<br />

E-Mail: karin.thiller@apa.at<br />

http://www.ots.at<br />

http://politikportal.at<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Komplett neu entwickelte Tauchmotorpumpen aus Cr Ni Mo Edelstahl Feinguss<br />

Neu! Vogel Tauchmotorenpumpen TVS<br />

Hauptziel der Entwicklung<br />

war unseren Kunden<br />

eine neue Tauchpumpenbaureihe<br />

zu<br />

bieten, die die Lebenszykluskosten<br />

stark<br />

reduziert und einen<br />

wesentlich verbesserten<br />

Nutzwert bietet.<br />

Da ein wesentlicher<br />

Anteil der Lebenszykluskosten<br />

der Energieverbrauch<br />

darstellt,<br />

war einer der Entwicklungsschwerpunkte,<br />

Pumpen mit bestmöglichen<br />

Wirkungsgraden<br />

bereitzustellen.<br />

Neue konstruktive<br />

Lösungen zur Optimierung der Bauteilgeometrie,<br />

des Gewichts und der Bearbeitung,<br />

ermöglichen, trotz Verwendung<br />

hochwertiger Werkstoffe, wie<br />

Gussteile aus austenitischen Cr Ni Mo<br />

Stahlguss 1.4408, Wellen, Kupplungen<br />

und Spannhülsen aus Duplex 1.4462<br />

Leistungsbereich:<br />

Fördermengen bis 170 m3/h<br />

Förderhöhen bis 500 m<br />

Motorleistungen bis 150 kW<br />

Drehzahlen 2900 min-1 / 50<br />

Hz (3600 min-1 / 60 Hz)<br />

als Standardausführung,<br />

ein gutes Preis<br />

/ Leistungsverhältnis zu<br />

erreichen, und durch<br />

die Eigenschaften der<br />

verwendeten Werkstoffe,<br />

die KorrosionsundVerschleißbeständigkeit<br />

gegenüber konventionellenAusführungen<br />

wesentlich<br />

zu verbessern.<br />

Die verwendeten Werkstoffe<br />

ermöglichen eine<br />

nahezu universelle<br />

Beständigkeit für einen<br />

breiten Anwendungsbereich,<br />

wie<br />

◆ Trinkwasserversorgung in Städten<br />

und Gemeinden<br />

◆ Brunnen in Wasserwerken und der<br />

Landwirtschaft<br />

◆ Wasserversorgung für Brauereien,<br />

Lebensmittelindustrie, Mineralwasserabfüllung<br />

◆ Brauch-, Nutz- und Kühlwasserförderung<br />

in der Industrie<br />

◆ Beregnung im Gartenbau, Land- und<br />

Forstwirtschaft, sowie Sportanlagen<br />

(Golfplätze)<br />

◆ Wasserumwälzung in der Fischzucht<br />

Druckerhöhungsanlagen in der Wasserversorgung<br />

und Industrie<br />

◆ Springbrunnen<br />

◆ Wasserhaltung im Tiefbau und<br />

Bergbau<br />

Die Kombination mit dem Hydrovar<br />

Regler ermöglicht es insbesondere bei<br />

zeitlich schwankenden Betriebsbedingungen<br />

den Betrieb an den jeweiligen<br />

Bedarf genau und automatisch anzupassen,<br />

wodurch eine weiters großes<br />

Energiesparpotential erzielt wird.<br />

Informationen:<br />

Pumpenfabrik Ernst Vogel GmbH<br />

Ernst Vogel Straße 2<br />

2000 Stockerau<br />

www.vogel.pumpen.com<br />

Spitzentechnologie zum Spitzenpreis für den Einsatz in der Gemeinde<br />

Ultraleichte MEGA-Nutzfahrzeuge<br />

Die Unternehmensgruppe AIXAM-<br />

MEGA verdankt ihren guten Ruf nicht<br />

nur ihrem technologischen Know-how,<br />

sondern auch der hohen Innovationskapazität.<br />

Nun wurde die bestehende Produktreihe<br />

durch ultraleichte MEGA-<br />

Nutzfahrzeuge erweitert.<br />

Exklusive Bauteile<br />

MEGA profitiert von modernsten Produktionsmethoden.<br />

Spitzentechnologie,<br />

moderne Produktionsanlagen – MEGA<br />

besitzt ein Know-how, das von einer<br />

langjährigen Erfahrung im Fahrzeugbau<br />

herrührt. Die ultraleichten Nutzfahrzeuge<br />

sind Beweis für die technische<br />

Kompetenz der Unternehmensgruppe.<br />

Sie bestehen aus exklusiv produzierten<br />

Bauteilen die speziell entwickelt<br />

wurden um den Leistungsanforderungen<br />

für die kommunale Nutzung<br />

gerecht zu werden.<br />

Das Fahrgestell aus Aluminiumguss ist<br />

leicht, widerstandsfähig und bietet eine<br />

besondere Stabilität. Die Karroserieteile<br />

werden aus hochwertigem ABS hergestellt.<br />

Sie erfüllen alle mechanischen<br />

und ästhetischen Anforderungen<br />

und vertragen kleinere<br />

Stöße ausgesprochen gut. Die<br />

ultraleichten Nutzfahrzeuge<br />

gibt es mit Diesel- oder Elektromotor.<br />

Auf ihrem einzigartigen<br />

patentierten Aluminium-Fahrgestell<br />

können die ultraleichten<br />

MEGA-Nutzfahrzeuge mit<br />

einem Pick-Up-Aufbau, als Pritschenwagen<br />

mit Bordwänden<br />

oder als Kastenwagen mit einer<br />

Ladekapazität von über 3m3<br />

ausgerüstet werden. Sie können auch<br />

als Fahrgestell mit Fahrerhaus ausgeliefert<br />

werden, auf dem alle möglichen<br />

Aufbauten angebracht werden können.<br />

Wendig und vielseitig<br />

Je nach Motorisierung und gesetzlichen<br />

Bestimmungen können sie mit oder<br />

ohne Führerschein gefahren werden.<br />

Mit einer Gesamtbreite von 1,50<br />

Metern können sie auch in normalerweise<br />

unzugänglichen Bereichen eingesetzt<br />

werden. Und das bei einer Nutzlast<br />

von 275-500 kg. Dank ihres gerin-<br />

Eine der vielen Aufbauvarianten.<br />

gen Gewichts sind die ultraleichten<br />

Mega-Nutzfahrzeuge wendig und schonen<br />

selbst empfindliche Rasenflächen.<br />

Informationen:<br />

AIXAM MEGA GmbH<br />

Carlbergergasse 66a<br />

1230 Wien<br />

Tel.: 01/ 867 36 02-0<br />

Fax: 01/ 867 36 02-12<br />

E-Mail: Aixam-Mega@gmx.net<br />

KOMMUNAL 97<br />

E.E.<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Raupen-Multitalent als wendiger Gemeindehelfer<br />

Der PRINOTH-Husky<br />

Der extra wendige, umweltschonende und sparsame Husky, das kleinste Mitglied<br />

der PRINOTH-Flotte, hat die Nase bei der winterlichen Schneeräumung von Wegen<br />

und Parks genauso vorn wie als multifunktionales Transportgerät im Sommer. So<br />

wird der Husky zum idealen Helfer, wenn es um die Gemeindeordnung geht.<br />

Der Husky, das kleinste Raupengerät<br />

aus der PRINOTH-Flotte, ist Multitalent,<br />

wenn man vom Spektrum der<br />

bewältigbaren Arbeiten ausgeht.<br />

Extrem wendig<br />

Seine kompakte Bauweise und das<br />

technologisch hoch entwickelte elektronische<br />

Steuerungssystem machen<br />

ihn besonders wendig, auch schmale<br />

Wege und Engstellen sind kein Problem.<br />

Zur großzügigen Ladefläche<br />

kommt die günstige Ladehöhe, die<br />

Transportarbeiten besonders einfach<br />

macht. Mit der Kombiraupe, einer Allround-Kette<br />

für jegliche Bodenbeschaffenheit,<br />

kann sich der Husky auf<br />

Schnee und Eis genauso wie auf<br />

Asphalt, Matsch, Geröll und Schlamm<br />

bewegen und ermöglicht den Ganzjahreseinsatz.<br />

Übrigens besonders bodenschonend,<br />

denn die Grasnarbe bleibt<br />

auch bei geringer Schneelage intakt.<br />

Weitere Argumente für den Einsatz des<br />

Husky sind der hohe Wirkungsgrad des<br />

130 kW (177 PS) starken, lärmarmen<br />

Mercedes-Dieselmotors, den geringer<br />

Verbrauch und minimierte Schadstoffemissionen<br />

auszeichnen. Zudem sen-<br />

98 KOMMUNAL<br />

Prinoth-Husky, der ideale Gemeindehelfer.<br />

ken lange Wartungsintervalle die Servicekosten<br />

stark. Ein weiteres Umweltplus:<br />

Die Hydraulikanlage kann mit biologisch<br />

abbaubarer Druckflüssigkeit<br />

betrieben werden.<br />

Individuell anpassbar<br />

Das Gerät verfügt serienmäßig über<br />

eine ROPS-überschlaggeprüfte Fahrerkabine<br />

und das PRINOTH-Zwischengetriebe<br />

START PLUS!, das optimales<br />

Startverhalten in jeder Höhe und Wettersituation<br />

garantiert. Dank des flexiblen<br />

Baukastensystems kann der<br />

Husky auf individuelle Anforderungen<br />

hin geliefert werden, in verschiedenen<br />

Fahrzeugbreiten genauso wie mit<br />

Zubehör für Standard- und Spezialaufgaben.<br />

Das 12-Wege-Fronträumschild,<br />

die Fräse, der schwenkbare Gelenkarm,<br />

der auch in Kurven für perfekte Spuren<br />

sorgt, Spurschlitten, Frontschleuder<br />

und Transportkabine für bis zu 14 Personen<br />

gehören zur Zubehör- und<br />

Optionalliste.<br />

Spezialanfertigung<br />

Auch spezielle Anfertigungen sind möglich:<br />

Im Mittelmeerparadies Zypern<br />

etwa wird ein speziell konstruierter<br />

Husky von der dortigen Polizei als „Rettungsraupe“<br />

bei Noteinsätzen in den<br />

Inselbergen verwendet.<br />

Informationen:<br />

PRINOTH GmbH<br />

Bahnhofstraße 37<br />

A-6170 Zirl<br />

Tel. +43 (0) 5238 53 500<br />

Fax. +43 (0) 5238 53 600<br />

prinoth.austria@prinoth.com<br />

www.prinoth.com<br />

Informationsveranstaltung des O.Ö. Energiesparverbandes am 9.12.2004 in Linz<br />

Hilfestellung für mehr Energieeffizienz im Büro<br />

„Energie sparen und<br />

Kosten senken durch<br />

mehr Energieeffizienz im<br />

Büro“ – unter diesem<br />

Motto steht die Informationsveranstaltung<br />

des O.Ö.<br />

Energiesparverbandes<br />

und des Ökoenergieclusters<br />

in Kooperation mit<br />

der Wirtschaftskammer<br />

am 9.12.2004 in Linz.<br />

O.Ö. Energiesparverband.<br />

Die Veranstaltung bietet einen<br />

Überblick, wie im Büroalltag mit<br />

geringem technischen und organisatorischen<br />

Aufwand Energieeffizienz<br />

und Kostenreduktion erreicht werden<br />

kann. Innovative Konzepte beim Neubau<br />

und der Sanierung von Büround<br />

Dienstleistungsgebäuden werden<br />

ebenso präsentiert, wie aktuelle Entwicklungen<br />

bei innovativen Lüftungsund<br />

Beleuchtungs-Technologien.<br />

Tipps und Tricks zum Energiesparen im<br />

Büro und Informationen zu sparsamen<br />

Bürogeräten runden das Programm ab.<br />

Information & Anmeldung:<br />

O.Ö. Energiesparverband<br />

Landstraße 45, A-4020 Linz<br />

T: +43-732-7720-14380,<br />

office@esv.or.at<br />

www.energiesparverband.at<br />

E.E.<br />

E.E.


Foto: EVN / Berger<br />

Budget schonende Beleuchtungs-Sanierung<br />

EVN Lichtservice<br />

Licht auf öffentlichen Straßen und Plätzen<br />

erhöht das Sicherheitsgefühl der<br />

Menschen und fördert die Verkehrssicherheit.<br />

Eine hochqualitative und<br />

zuverlässige öffentliche Beleuchtung<br />

hat wesentlichen Einfluss auf die<br />

Lebensqualität der Gemeindebürger.<br />

Doch gleichzeitig verursacht sie den<br />

Gemeinden hohe Kosten und viel<br />

Mühe.<br />

Schont das Budget<br />

Das EVN Lichtservice nimmt den<br />

Gemeinden alle Fragen rund um die<br />

Beleuchtung von Straßen und Plätzen<br />

ab und schont gleichzeitig die Gemeindefinanzen.<br />

Im Rahmen des Lichtservice saniert,<br />

erweitert und erneuert die EVN kommunale<br />

Beleuchtungsanlagen und<br />

übernimmt auch die laufende Energie-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Das EVN Lichtservice bietet den Gemeinden eine attraktive Lösung für die Sanierung<br />

und Erweiterung ihrer Ortsbeleuchtung. Auch Josef Sturm, Bürgermeister von Stadt<br />

Haag, hat mit dem EVN Leistungspaket beste Erfahrungen gemacht.<br />

„Eine durchdachte Lösung mit vielen Vorteilen“<br />

Josef Sturm, Bürgermeister von Stadt Haag<br />

„Wie in vielen anderen Gemeinden war auch unsere<br />

Straßenbeleuchtung dringend sanierungsbedürftig. Aus<br />

Budgetgründen mussten wir das Projekt jedoch seit Jahren<br />

immer wieder verschieben. Mit dem EVN Lichtservice<br />

konnten wir nun die notwendige Erneuerung sowie den<br />

Neuausbau kurzfristig umsetzen.<br />

Dabei haben wir der EVN auch die gesamte Verantwortung<br />

für den Betrieb und die Instandhaltung für die<br />

Straßenbeleuchtung übertragen und wissen sie nun in<br />

kompetenten Händen.<br />

Ein wichtiger Punkt dabei war für uns auch, dass die EVN bei der Umsetzung mit<br />

unseren örtlich ansässigen Elektrikern kooperiert. So bleiben Wertschöpfung und<br />

Arbeitsplätze in unserer Stadt erhalten. Nicht zuletzt wirkt sich die neue Straßenbeleuchtung<br />

auch sehr positiv auf das Ortsbild in Haag aus.<br />

Alles in allem: Für uns hat sich das EVN Lichtservice als durchdachte Lösung mit<br />

vielen Vorteilen erwiesen.“<br />

Das EVN Lichtservice ist die ideale<br />

Komplettlösung für die öffentliche<br />

Beleuchtung.<br />

versorgung, die Betriebsführung,<br />

Instandsetzung und den Störungsdienst.<br />

Und bei Bedarf kann auch eine stilvolle<br />

Weihnachtsbeleuchtung in das Servicepaket<br />

integriert werden.<br />

Einfach und fair<br />

Abgerechnet werden die Leistungen<br />

des EVN Lichtservice in der Regel über<br />

ein vereinbartes Fixentgelt pro Lichtpunkt.<br />

Diese Verrechnungsart ist für die<br />

Gemeinden besonders vorteilhaft. Denn<br />

Investitionen, Betriebsführung und<br />

elektrische Energie werden dabei über<br />

mehrere Jahre verteilt abgegolten.<br />

Dadurch haben die Kommunen die<br />

Möglichkeit, ihre Beleuchtung kurzfristig<br />

zu erneuern und auszubauen, ohne<br />

das Budget mit einer Großinvestition<br />

zu belasten.<br />

Informationen:<br />

EVN AG - Energie-Versorgung<br />

Niederösterreich<br />

EVN Platz<br />

2344 Maria Enzersdorf<br />

Telefon: 0800 / 800 100<br />

Fax: 02236 / 200 – 2030<br />

e-mail: info @evn.at<br />

Homepage: www.evn.at<br />

KOMMUNAL 99<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

<strong>Kommunal</strong>traktore in der 40 PS-Klasse: STV32, STV36, STV40<br />

Die neuen von Kubota<br />

Kompaktes, robutes Design, leistungsstarke, umweltfreundliche Kubota-<br />

Dieselmotoren, komfortable Fahrerschutzkabinen mit ergonomisch angeordneten<br />

Bedienungselementen und Armaturen – das sind die besonderen Merkmale dieser<br />

neuen Kompakttraktoren-Serie von Kubota.<br />

Das 3-stufige Hydrostatgetriebe<br />

(von 0-30 km/h stufenlos),<br />

die Kraftabnahme<br />

für Zusatzgeräte von der<br />

Front-, Zwischenachs- und<br />

Heckzapfwelle (natürlich<br />

unter Last zuschaltbar), die<br />

leistungsstarke Hydraulikanlage,<br />

die hydraulische Lenkung,<br />

der Tempomat (um<br />

die Fahrgeschwindigkeit<br />

konstant zu halten) und der<br />

von Kubota patentierte Allradantrieb<br />

sind weitere Kon-<br />

100 KOMMUNAL<br />

struktionsmerkmale, die es<br />

möglich machen, dass die<br />

Kubota STV-Kompakttraktore<br />

im <strong>Kommunal</strong>bereich<br />

mit vielen Original Zusatzgeräten<br />

rund um das Jahr<br />

wirtschaftlich eingesetzt<br />

werden können.<br />

Winterdienst<br />

Die Original Zusatzgeräte<br />

(für den Winterdienst:<br />

Schneeschild, Schneefräse;<br />

STV 040 mit Zwischenachsmähwerk, Gras- und Laubsauger mit<br />

HochentleerungTraktoren.<br />

für die Rasenpflege: FrontoderZwischenachsmähwerk,<br />

Gras- und Laubsauger;<br />

für die Strassen- und<br />

Landschaftspflege: Strassenkehrmaschine,<br />

Frontlader,<br />

Transportanhänger) sind auf<br />

die Traktore optimal abgestimmt.<br />

Österreichs<br />

Nummer Eins<br />

Kubota ist weltweit der<br />

größte Hersteller von Kompakttraktoren.<br />

Auch in<br />

Österreich ist Kubota mit<br />

einem Marktanteil von über<br />

40% am Kompakttraktore<br />

Sektor die Nummer 1. In<br />

Österreich stehen ca. 5.000<br />

Kubota Kompakttraktore im<br />

Einsatz, etwa 50% davon<br />

sind mit Schneeschild,<br />

Schneefräse und Splittstreuer<br />

ausgerüstet, und<br />

bewähren sich so seit vielen<br />

Jahren auch unter härtesten<br />

Bedingungen im Winterdienst.<br />

ESCH-Technik und<br />

Kubota Vertriebspartner sind<br />

seit nahezu 25 Jahren der<br />

Garant, dass die Maschinen<br />

Service- und Ersatzteilmäßig<br />

optimal betreut werden.<br />

Die neuen Kubota STV-Kompakttraktore<br />

entsprechen<br />

den EU-Vorschriften und<br />

verfügen über eine EU-Typisierung<br />

bzw. Strassenzulassung.<br />

Informationen:<br />

ESCH-Technik GmbH,<br />

9300 St. Veit/Glan<br />

Tel.: 04212/2960-0 -<br />

1230 Wien<br />

Tel.: 01/6162300 oder<br />

4614 Marchtrenk/Linz,<br />

Tel.: 07243/51500<br />

www.esch-technik.at<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Innovative Projekte von Telekom Austria<br />

Partner der Gemeinden<br />

Telekom Austria ist beim Ausbau von Breitband-Internet Partner der österreichischen<br />

Gemeinden. KOMMUNAL berichtete bereits von Projekten in Grafenwörth,<br />

St. Georgen, Perg und den Kärntner Gemeinden Nötsch, Feistritz/Gail und<br />

Hohenthurn. Die neuesten Projekte: „Buntes Fernsehen“ in Engerwitzdorf und<br />

ein innovatives Projekt mit der Gemeinde Arnoldstein.<br />

Mit „Buntes Fernsehen“ hat Telekom<br />

Austria in der oberösterreichischen<br />

Gemeinde Engerwitzdorf<br />

ein Innovationsprojekt entwickelt,<br />

das eine neue Dimension<br />

der regionalen TV-Nutzung über<br />

Breitband begründet. Jeder Bürger<br />

der Gemeinde Engerwitzdorf kann<br />

sich mit seinen eigenen Geschichten<br />

und Berichten in dieses Projekt<br />

einbringen, diese bearbeiten und<br />

dann auf eine Multimedia-Internet-<br />

Plattform laden. Die Benutzer des<br />

Mediums können sich dann aus den<br />

bereitgestellten Filmbeiträgen auf<br />

der Plattform jene auswählen, die<br />

sie gerne sehen möchten. Die<br />

besten Beiträge wurden bereits mit<br />

dem neu geschaffenen Medienpreis<br />

„Goldener Delfin“ ausgezeichnet.<br />

„Ich bin begeistert, mit welchem<br />

Engagement die Bürger von Engerwitzdorf<br />

diesem Pilotprojekt von<br />

Anfang an begegnet sind. Zudem gibt<br />

das ‚Bunte Fernsehen' einen wichtigen<br />

Impuls für die Stärkung der Wirtschaft<br />

in der Region Gusental“, ist sich Bürgermeister<br />

Johann Schimböck sicher.<br />

Basis: Breitband-Anschluss<br />

von Telekom Austria<br />

Möglich macht das „Bunte Fernsehen“<br />

die ADSL-Breitband-Technologie von<br />

Telekom Austria. Das Unternehmen hat<br />

bereits im Jahr 1999 die ADSL Technologie<br />

in Österreich eingeführt. Durch<br />

diese frühe Technologieeinführung gilt<br />

Österreich als Vorreiter in der internationalen<br />

ADSL-Entwicklung. In den vergangenen<br />

4 Jahren hat Telekom<br />

Austria insgesamt 780 Millionen Euro<br />

in den Ausbau der Breitband-Netze<br />

investiert. Jährlich kommen rund 140<br />

neue Vermittlungsstellen hinzu. So<br />

haben heute bereits 85 Prozent der<br />

102 KOMMUNAL<br />

Verleihung des Goldenen Delfins. Den Sonderpreis<br />

der Jury gewannen Felix Bauer und Bernhard<br />

Fürst (vorne v.l.). Im Hintergrund gratulieren<br />

Johann Schimböck, Bürgermeister Engerwitzdorf<br />

(v.l.n.r.), Manfred Moormann, Leiter Broadband<br />

Entertainment & Services Telekom Austria<br />

sowie der oö Landesrat Josef Stockinger.<br />

Haushalte in Österreich Zugang zu<br />

breitbandigem Internet über ADSL.<br />

Weitere Informationen zum „Bunten<br />

Fernsehen“ gibt es in der Postfiliale<br />

Gallneukirchen, auf dem Gemeindeamt<br />

Engerwitzdorf oder unter<br />

http://www.buntesfernsehen.at<br />

Glasfaserkabel für<br />

Arnoldstein<br />

Eine für Österreich bisher einzigartige<br />

Kooperation sind das Land Kärnten, die<br />

Gemeinde Arnoldstein und Telekom<br />

Austria eingegangen. Parallel mit der<br />

Verlegung der Fernwärmeleitungen in<br />

den nächsten drei Jahren installiert<br />

Telekom Austria im Rahmen dieses<br />

Pilotprojektes Glasfaserkabel. Diese<br />

neue Infrastruktur, die bis in die einzelnen<br />

Wohnungen verlegt wird („fibre to<br />

the home“), ermöglicht über ein und<br />

dasselbe Medium paralleles Surfen,<br />

Fernsehen und Telefonieren. „Mit den<br />

Übertragungsgeschwindigkeiten dieser<br />

Technologie werden völlig neue Dimensionen<br />

in der Internetnutzung erschlossen“,<br />

erklärt Telekom Austria Vorstandsdirektor<br />

Ing. Mag. Rudolf Fischer.<br />

„Ab jetzt stehen nur mehr die Inhalte<br />

und Anwendungen im Mittelpunkt,<br />

weil jegliche technische Beschränkungen<br />

auf der Übertragungsseite wegfallen.“<br />

Superschnell<br />

Über das Leitungsnetz werden im Endausbau<br />

rund 1.500 Haushalte mit sauberer<br />

Wärme und mit superschnellen<br />

Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Mit<br />

diesen Lichtwellenleiteranschlüssen<br />

sind die Kunden mit der modernsten<br />

Infrastrukturtechnologie ausgestattet<br />

und damit sind für ein modernes Triple<br />

Play Service keine übertragungstechnischen<br />

Grenzen mehr gesetzt. Das Triple<br />

Play Angebot – Telefonie, Internet und<br />

TV – bietet den teilnehmenden Kunden<br />

in weiterer Folge innerhalb des lokalen<br />

Telekom Austria Mulitmedia Netzes<br />

kostenlose Sprachtelefonieübermittlung<br />

in Form von VoIP (Voice over IP).<br />

Diverse innovative und hochqualitative<br />

Internetdienste, beispielsweise aus dem<br />

eGovernment-Bereich sowie Security-<br />

Lösungen, sind in Vorbereitung. So soll<br />

Arnoldstein in Zukunft bei eGovernment-Projekten<br />

in Kärnten eine Vorreiterrolle<br />

übernehmen. Das innovative<br />

Mulitmedia Netzwerk in Arnoldstein<br />

wird alle Ansprüche erfüllen, die bereits<br />

heute ein wesentliches Kriterium für die<br />

Standortqualität sind.<br />

Informationen:<br />

Kostenlose Produktinfo Hotline von<br />

Telekom Austria: 0800 100 800<br />

Abfragetool für ADSL-Verfügbarkeit<br />

http://verfuegbarkeit.speed.at<br />

E.E.


Zentrallager von DEISS.<br />

DEISS Spezialsäcke<br />

Passend für<br />

jeden Müll<br />

Die Firma EMIL DEISS KG<br />

wurde 1931 als Sackfabrik<br />

in Hamburg gegründet. Die<br />

wichtigste Produktgruppe<br />

waren damals Jutesäcke zur<br />

Verpackung von z.B. Rohkaffee.<br />

Später erfolgte die<br />

Spezialisierung auf Müllsäcke<br />

und -beutel.<br />

Überr 3.500 verschiedene<br />

Artikel<br />

Heute ist DEISS Marktführer<br />

auf diesem Sektor. Über<br />

3.500 verschiedene Artikel<br />

führen wir in unserem Sortiment<br />

in gleich bleibender<br />

Qualität durch regelmäßige<br />

Produktion in Großchargen.<br />

Wenn es sich um den Müll-<br />

sack für die Gemeinde, die<br />

Straßenmeisterei, den<br />

Gebäudereiniger, den Entsorger,<br />

das Krankenhaus<br />

oder sonstige Spezialsäcke<br />

handelt, die Spezialisten<br />

von DEISS sind ihre kompetenten<br />

Ansprechpartner.<br />

Rasche<br />

Versorgung<br />

Das Lager in Wien bietet<br />

Ihnen:<br />

◆ geringen Kapital- und<br />

Platzeinsatz, da kurzfristige<br />

Abrufmöglichkeit<br />

vom Lager<br />

◆ Österreichweite<br />

Versorgung innerhalb von<br />

48 Stunden.<br />

Informationen:<br />

Wirtschafts-Info<br />

EMIL DEISS KG<br />

(GmbH & Co.)<br />

Altmannsdorfer Anger 63<br />

1120 Wien<br />

Tel.: 01/698 62 08 0 – Fax DW 44<br />

E-Mail: deiss@aon.at<br />

www.deiss.at<br />

KOMMUNAL 103<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Gesundheitsfinanzierung<br />

Österreichs Gesundheitswesen ist europäische Spitze, doch der Finanzbedarf steigt<br />

von Jahr zu Jahr. Das Beispiel Landeskrankenhaus Vöcklabruck zeigt, wie innovative<br />

Finanzierungsmodelle unseren hohen Gesundheitsstandard auch in Zukunft<br />

finanzierbar machen.<br />

Der Standard der öffentlichen<br />

Gesundheitsversorgung in Österreich<br />

ist sehr hoch. Das zeigt<br />

eine von Eurostat veröffentlichte<br />

Befragung, wonach der Zufriedenheitsgrad<br />

mit der Gesundheitsversorgung<br />

in Österreich<br />

EU-weit am höchsten ist: Über<br />

80 % aller Österreicherinnen<br />

und Österreicher sind sehr<br />

zufrieden bzw. ziemlich zufrieden<br />

mit dem Gesundheitssystem.<br />

Diesen hohen Standard auch in<br />

Zukunft beizubehalten bzw.<br />

sogar zu verbessern stellt eine<br />

besonders große Herausforderung<br />

für die öffentliche Hand<br />

dar. Auf der Suche nach Kosten<br />

sparenden Alternativen kooperiert die<br />

öffentliche Hand immer öfter mit Privaten.<br />

Erste Beispiele zeigen das Potenzial<br />

derartiger Modelle in Österreich. Im<br />

heurigen Herbst wurde etwa das von<br />

104 KOMMUNAL<br />

Foto: Vamed<br />

Daten und Fakten zum<br />

LKH Vöcklabruck<br />

Das neue LKH Vöcklabruck<br />

verfügt über 35.000 m 2<br />

modernster medizinischer<br />

Ausstattung sowie 573 Betten.<br />

Jährlich können 180.000<br />

Untersuchungen bzw. Behandlungen,<br />

8.600 Planoperationen<br />

(zuzüglich Akut-Operationen<br />

und tagesklinische Eingriffe)<br />

sowie 25.000 stationäre Aufnahmen<br />

durchgeführt werden.<br />

Mit 1.200 Mitarbeitern zählt<br />

das LKH Vöcklabruck zu den<br />

größten Arbeitgebern in der<br />

Region. Die Gesamtkosten des<br />

Projekts beliefen sich auf EUR<br />

344 Mio.<br />

Das LKH Vöcklabruck bietet Medizinbetreuung am<br />

neusten Stand der Technik.<br />

der <strong>Kommunal</strong>kredit finanzierte Landeskrankenhaus<br />

(LKH) Vöcklabruck in<br />

Oberösterreich, eines der ersten großen<br />

heimischen PPP-Projekte im Krankenhausbereich,<br />

eröffnet.<br />

Beispiel<br />

LKH Vöcklabruck<br />

Die gesamte Abwicklung dieses Projektes<br />

von der Grundstücksbeschaffung<br />

über die Planung bis hin zur Auswahl<br />

des Finanzierungspartners erfolgte<br />

durch die Errichtungsgesellschaft LKV.<br />

Diese gehört zu 51 % der oberösterreichischen<br />

Wohnbaugesellschaft<br />

Lawog und zu 49 % dem privaten Projektpartner<br />

Vamed. Die Errichtungsgesellschaft<br />

übernahm beim Bau des<br />

Krankenhauses die volle Kosten-, Termin-<br />

und Qualitätsgarantie.<br />

Finanzierung des<br />

Projekts<br />

Gerade bei der Finanzierung ergänzen<br />

sich öffentliche und private Partner<br />

ideal: Weil die öffentliche Hand die<br />

Mittel nicht selbst aufnehmen muss,<br />

zählen diese nicht zur Maastricht-Verschuldung.<br />

Andererseits finanziert<br />

die Projektgesellschaft das Bauvorhaben<br />

durch die Bereitstellung einer<br />

Haftung durch den Krankenhausträger<br />

Gespag, einer 100%igen Tochter<br />

des Landes Oberösterreich, praktisch<br />

zu öffentlichen Konditionen.<br />

Die Finanzierung des LKH Vöcklabruck<br />

wurde von der Europäischen<br />

Investitionsbank (EIB), der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

und der Raiffeisen Landesbank<br />

Oberösterreich durchgeführt.<br />

Die <strong>Kommunal</strong>kredit hat dabei<br />

gemeinsam mit der LKV-Errichtungsgesellschaft<br />

ein spezifisches Finanzierungsmodell<br />

entwickelt, das durch die<br />

Verwendung strukturierter Produkte<br />

wesentliche Ersparnisse bei den Finanzierungskosten<br />

mit sich bringt.<br />

Raschere Abwicklung<br />

PPP-Projekte bringen neben finanziellen<br />

Vorteilen aber auch eine schnellere<br />

Abwicklung. In nur sechs Jahren wurde<br />

das LKH Vöcklabruck geplant,<br />

finanziert, errichtet und in Betrieb<br />

genommen.<br />

Informationen:<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Viehauser<br />

Abteilungsleiter-Stellvertreter<br />

Finanzierungen<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit Austria AG<br />

Türkenstraße 9, 1092 Wien<br />

Tel.: 01/31 6 31-145<br />

Fax.: 01/31 6 31-99145<br />

E-Mail: w.viehauser@<br />

kommunalkredit.at<br />

www.kommunalkredit.at<br />

E.E.


Leonardo - Der österreichische<br />

Preis für Automatisierungslösungen<br />

wurde am 7.<br />

Oktober im Rahmen der<br />

Smart Automation in Linz<br />

vergeben. Der Leonardo-<br />

Award war heuer erstmals<br />

ausgeschrieben, um das Kreativpotential<br />

und Ingenieurswesen<br />

in der Automatisierungsbranche<br />

auszuzeichnen.<br />

Mit 61 Einreichungen wurden<br />

alle Erwartungen der Initiatoren<br />

weit übertroffen.<br />

Der EVVA-Maschinenbau musste<br />

sich mit namhaften österreichischen<br />

Top-Unternehmen<br />

der Maschinenbaubranche<br />

messen, wie TBM Automation<br />

& Anlagentechnik, Infineon<br />

Technologies, Chemserv Industrie,<br />

EMCO oder auch Sprecher<br />

Automation GmbH. Die<br />

3KS-Zylinderkernbearbeitungsmaschine<br />

holte sich aber mit<br />

hoher Punktezahl den Siegertitel.<br />

(3KS: 3-Kurven-System mit<br />

federnfreier Sperrstiftfunktion)<br />

Der Namensgeber dieses Preises<br />

ist Leonardo da Vinci, der<br />

mit seiner Definition schon vor<br />

500 Jahren den Begriff Automation<br />

treffend formulierte:<br />

"Prozesse vereinfachen und<br />

Maschinen effizienter gestalten".<br />

Genau dies ist auch der<br />

Angelpunkt der 3KS-Machine:<br />

mit 18 im Linear-Transfer-<br />

Prinzip miteinander verketteten<br />

Bearbeitungsstationen<br />

spart sie nicht nur sieben von<br />

Hand zu bedienende Einzelmaschinen<br />

ein, sondern auch<br />

die langen Durchlaufzeiten in<br />

der Fertigung, die Zwischenla-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Gesucht war die beste Automatisierungslösung Österreichs<br />

EVVA: 1. Platz beim Leonardo Award<br />

gerung und die damit verbundenen<br />

logistischen Wege.<br />

Neben einer Qualitätssteigerung<br />

zeichnet sich diese<br />

Maschine durch hohe Leistung,<br />

Vollautomatisierung<br />

und große Zuverlässigkeit aus.<br />

Diese Maschine wurde zur<br />

Gänze in der Maschinenkonstruktion<br />

und Betriebelektrik<br />

der Konzernzentrale in Wien<br />

entwickelt in Anbetracht der<br />

neuesten Erkenntnisse der<br />

Steuerungs- und Robotertechnik.<br />

Der hauseigene Maschinen-<br />

und Werkzeugbau realisierte<br />

die gesamte Fertigung,<br />

Montage, Steuerungstechnik<br />

und Inbetriebnahme. Die<br />

Maschine läuft seit Juli 2003.<br />

KOMMUNAL 105


Wirtschafts-Info<br />

Aschach an der Donau: Paradebeispiel in der kommunalen Wasserwirtschaft<br />

Erfolgreiches Betriebsführungsmodell<br />

Im Jahr 2003 hat die Marktgemeinde<br />

Aschach/Donau (OÖ)<br />

die Betriebsführung der Wasserversorgung<br />

an die WDL-Wasserdienstleistungs<br />

GmbH ausgelagert.<br />

Die WDL ist seither für<br />

Wartung, Anlagenüberwachung,<br />

die Herstellung von Hausanschlüssen<br />

und für die Wasserzähler<br />

verantwortlich.<br />

Bgm. Rudolf Achleitner schildert<br />

die Situation wie folgt: „Für meine<br />

Gemeinde waren vor allem die hohen<br />

Qualitätsstandards zu leistbaren Kosten<br />

ausschlaggebend für die Auslagerung.<br />

Gerade die Versorgungssicherheit hat<br />

106 KOMMUNAL<br />

Bürgermeister<br />

Rudolf Achleitner<br />

nach den Erfahrungen des<br />

Hochwassers 2002 höchste<br />

Priorität.“<br />

Die WDL ist österreichweit<br />

bereits in einer Reihe von<br />

Gemeinden im Bereich Wasserver-<br />

und Abwasserentsorgung<br />

aktiv. Das Unternehmen<br />

bietet neben der Betriebsführung<br />

umfassendes Knowhow<br />

bei Planung, Neubau<br />

und Sanierung sowie speziell für die<br />

Kommunen entwickelte Finanzierungslösungen.<br />

Bgm. Achleitner zur bisherigen Zusammenarbeit<br />

„Wir haben als kleine<br />

Gemeinde mit der WDL einen fairen<br />

und verantwortungsbewußten Partner<br />

zur Erfüllung dieser wichtigen Aufgabe<br />

gefunden, ohne dabei die wesentlichen<br />

Entscheidungen und die Gebührenhoheit<br />

aus der Hand zu geben.“<br />

Informationen:<br />

WDL-Wasserdienstleistungs GmbH<br />

Gruberstraße 40 - 42, A-4020 Linz<br />

Telefon: +43/732/3400-6392<br />

Mobil: +43/664/60 165 5407<br />

Fax: +43/732/3400 - 6252<br />

E-Mail: office@wdl.at<br />

E.E.


FMK rät zur Vorsicht: Betrug aufgeflogen<br />

Wirkungslose Chips<br />

gegen Elektrosmog<br />

Ein 56-jähriger Deutscher wurde jetzt<br />

vom Landgericht Gießen in 28 Fällen<br />

des gewerbsmäßigen Betrugs für<br />

schuldig befunden, weil er wirkungslose<br />

Aluminiumchips gegen Elektrosmog<br />

und Mobilfunkfelder verkauft<br />

hat. Der Mann wurde laut dpa zu<br />

sechs Jahren Haft verurteilt und war<br />

bereits einschlägig vorbestraft, weil er<br />

schwer krebskranken Menschen wirkungslose<br />

Tropfen verkauft hatte.<br />

Dass er nach einer deshalb verbüßten<br />

Haftstrafe gleich mit dem Vertrieb der<br />

so genannten „Feldprozessoren“<br />

begann, wurde dem Angeklagten vom<br />

Richter als erschwerend angelastet.<br />

Noch während seiner Bewährungszeit<br />

baute er mit „erheblicher krimineller<br />

Energie“ ein Vertriebsnetz für die dau-<br />

Verbindliche Grenzwerte machen Schutzprodukte<br />

gegen elektromagnetische<br />

Felder in der Mobiltelefonie überflüssig.<br />

mennagelgroßen Aluminiumplättchen<br />

auf, wie es in der Urteilsbegründung<br />

heißt. Die Plättchen verkaufte er für<br />

rund 300 Euro das Stück in ganz<br />

Deutschland. Laut einem gerichtlichen<br />

Gutachten sind die „Feldprozessoren“<br />

jedoch vollkommen wirkungslos<br />

und bestehen lediglich aus Aluminium<br />

und kupferfarbener Folie. „Der<br />

Angeklagte hat mit seinem pseudowissenschaftlichen<br />

Kauderwelsch<br />

Leute beeindruckt und ihnen das Geld<br />

abgenommen“, erklärte Staatsanwalt<br />

Lars Streiberger in seinem Plädoyer.<br />

Skepsis bestätigt<br />

Das Forum Mobilkommunikation<br />

(FMK) sieht sich anlässlich dieses<br />

Falls in seiner Skepsis gegenüber am<br />

Markt erhältlichen Schutzprodukten,<br />

die angeblich elektromagnetische Felder<br />

abschirmen oder neutralisieren,<br />

bestätigt. Gewebe, die Metall enthalten,<br />

verfügen zwar tatsächlich über<br />

eine gewisse abschirmende Wirkung -<br />

wer in seinem Haushalt auf Baldachine<br />

oder Tapeten dieser Art vertraut<br />

und in solchen Räumen mobil telefoniert,<br />

sollte aber bedenken, dass<br />

umgekehrt das Handy mehr Leistung<br />

benötigt, um zur nächsten Mobilfunkanlage<br />

zu senden.<br />

Keine abschirmende<br />

Wirkung<br />

Besonders kritisch bewertet das FMK<br />

vor allem Schutzprodukte wie Filzhüllen<br />

für Handys, kleine Schutzschilde,<br />

die auf das Handy geklebt werden,<br />

oder Metallringe, die um das Kabel<br />

eines Headsets gesteckt werden: In<br />

zahlreichen Tests solcher Produkte<br />

konnte die versprochene abschirmende<br />

Wirkung nicht bestätigt werden.<br />

Besonders schwierig zu bewerten<br />

sind eine ganze Reihe von<br />

„Chips“, die elektromagnetische Felder<br />

nicht abschirmen, sondern „neutralisieren“,<br />

also „schlechte“ Wellen in<br />

„gute“ Wellen umwandeln sollen: Ihre<br />

Wirkungsweise ist nach naturwissenschaftlichen<br />

Kriterien nicht nachvollziehbar,<br />

die Hersteller vermarkten<br />

ihre Produkte mit schwammigen,<br />

pseudowissenschaftlichen Erläuterungstexten,<br />

deren Wahrheitsgehalt<br />

ebenso schwer zu beweisen wie zu<br />

widerlegen ist. Insgesamt hält das<br />

FMK Schutzprodukte gegen elektromagnetische<br />

Felder des Mobilfunks<br />

für überflüssig: In Österreich gelten<br />

verbindlich die von der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) und der<br />

Europäischen Union (EU) empfohlenen<br />

und international weit verbreiteten<br />

Grenzwerte, die in der Praxis nur<br />

zu einem sehr geringen Teil ausgeschöpft<br />

werden. Und diese Grenzwerte<br />

schützen vor gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen sogar in dem<br />

theoretischen Maximalfall, dass man<br />

7 Tage pro Woche jeweils 24 Stunden<br />

mobil telefoniert.<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

T-Mobile<br />

Mag. Margit Kropik<br />

e-mail:<br />

environment@t-mobile.at<br />

Mobilkom Austria<br />

Mag. Claudia Übellacker<br />

e-mail:<br />

umwelt@mobilkom.at<br />

Connect Austria/one<br />

Ing. Johann Killian<br />

e-mail:external.affairs@one.at<br />

tele.ring<br />

Melpomene Kriz<br />

e-mail: melpomene.<br />

kriz@telering.co.at<br />

Hutchison 3G Austria<br />

Ernest Gabmann<br />

e-mail:<br />

ernest.gabmann@h3g.at<br />

Allgemeine Informationen:<br />

Forum Mobilkommunikation<br />

Mag. Thomas Barmüller<br />

Mariahilfer Straße 37-39<br />

A-1060 Wien<br />

Tel.: 01/588 39-14<br />

e-mail: barmueller@fmk.at<br />

www.fmk.at<br />

KOMMUNAL 107


Wirtschafts-Info<br />

Kosten sparen mit Kelag Dienstleistungen<br />

Gemeinde Velden<br />

erstrahlt in neuem Licht<br />

Die Vorteile sprechen für sich – Mehr Sicherheit, mehr Licht und dabei jährlich rund<br />

17.000,- Euro Einsparung.<br />

Die Gemeinde Velden hat sich entschlossen,<br />

das Projekt „Neue Straßenbeleuchtung“<br />

mit der Kelag gemeinsam<br />

umzusetzen. Aufgrund langjähriger<br />

Zusammenarbeit in vielen Bereichen,<br />

wandte sich die Gemeinde erneut an<br />

die Kelag und nahm deren Dienstleistungsangebot,<br />

das „EnergieMonitoring“<br />

in Anspruch. „Hier sind Leute am<br />

Werk, die ihre Sache verstehen“, vertraut<br />

Bürgermeister Ferdinand Vouk auf<br />

die Kelag.<br />

Full-Service<br />

Die Vorteile gegenüber anderen Anbietern<br />

liegen vor allem im Full-Service-<br />

Angebot der Kelag. So wird auf<br />

Wunsch der Gemeinde von der Analyse,<br />

über die Ausschreibung und<br />

Finanzierung bis hin zur Umsetzung<br />

von der Kelag alles durchgeführt. „Für<br />

uns war das Angebot der Kelag das<br />

Beste. Wir hatten keine zusätzlichen<br />

Aufwendungen, da die Kelag von der<br />

Datenaufnahme bis zur Umsetzung<br />

alles erledigt. Uns fehlen in der<br />

Gemeinde dafür die Fachleute. Bei<br />

anderen Unternehmen hätten wir diese<br />

Leistungen zukaufen müssen“, ist<br />

Bauingenieur Günter Ogris mit der<br />

kompetenten und umfassenden Betreuung<br />

zufrieden.<br />

Jährlich rund 17.000,-<br />

Euro gespart<br />

„Unsere Beleuchtung war schon renovierungsbedürftig.<br />

Bisher wurden<br />

immer wieder kleine Erneuerungen<br />

vorgenommen, die jedoch aufgrund der<br />

alten Lampentypen und der fehlenden<br />

Ersatzteile nicht zielführend waren,“<br />

beschreibt Betriebselektriker Walter<br />

Holzinger den Zustand der Straßen-<br />

108 KOMMUNAL<br />

Fotos: Kelag<br />

Mit der neuen Straßenbeleuchtung spart<br />

die Gemeinde Velden jährlich rund<br />

17.000,- Euro. (v. li) Bürgermeister Ferdinand<br />

Vouk, Alexander Errath (Kelag),<br />

Walter Holzinger und Günter Ogris.<br />

beleuchtung. Nach der gesamten<br />

Sanierung spart die Gemeinde Velden<br />

jährlich rund 17.000,- Euro. Auf<br />

Wunsch des Bürgermeisters werden<br />

auch die ortsansässigen Elektrikerbetriebe<br />

bei der Erneuerung der Straßenbeleuchtung<br />

mit einbezogen.<br />

Investitionskosten<br />

günstig finanziert<br />

Die Kelag bietet für Gemeinden Finanzierungen<br />

über Contracting. Die gesamten<br />

Investitionskosten werden von der<br />

Kelag vorfinanziert. Die Rückzahlungen<br />

finanzieren sich einerseits aus der Einsparung<br />

und andererseits über eine<br />

vereinbarte Rückzahlungsrate über<br />

einen bestimmten Zeitraum.<br />

Tourismus hat Tradition<br />

„Lebensader unserer Wirtschaft ist der<br />

Fremdenverkehr,<br />

und das schon<br />

seit 1864, als die<br />

Eisenbahn von<br />

Wien nach Triest<br />

gebaut wurde.<br />

Wir setzen zusätzlich<br />

zum Sommertourismus<br />

auf<br />

weitere Schienen.<br />

Einerseits bieten<br />

wir für Kongresse<br />

den geeigneten<br />

Rahmen mit unserer<br />

Infrastruktur<br />

und unseren Top-<br />

betrieben. Ein neues Veranstaltungszentrum<br />

ist geplant. Und andererseits ist<br />

der Veldener Advent ein Beispiel dafür,<br />

wie man auch abseits von Schipisten<br />

Interessantes in der Wintersaison bieten<br />

kann,“ berichtet Bürgermeister<br />

Vouk über die innovativen Ideen der<br />

Gemeinde. Wer einen schwimmenden<br />

Adventkranz am Wörthersee erleben<br />

möchte, muss in der Adventzeit nach<br />

Velden.<br />

Informationen:<br />

Bürgermeister Ferdinand<br />

Vouk vertraut<br />

auf die Kelag.<br />

Tel.: 0463/ 525-1644<br />

dienstleistungen@kelag.at<br />

www.kelag.at<br />

Foto: WTG<br />

E.E.


Neues aus dem Schul- und Sportstättenbau<br />

Das ÖISS<br />

informiert<br />

Die Themen der nächsten Ausgabe umfassen: ÖISS-Richt-<br />

linien – in Überarbeitung, in Anwendung und druckfrisch<br />

– und die Standardisierung von Fluchtwegeprogrammen.<br />

Neue ÖISS Richtlinie für Indoor-<br />

Spiel- und Bewegungsräume<br />

Spiel- und Bewegungsräume in Kindergärten<br />

und Wohnhausanlagen haben Planer<br />

und Betreiber aber auch Inspektoren<br />

bisher vor zahlreiche offene Fragen<br />

gestellt. Unsicherheiten gab es einerseits<br />

in Hinblick auf eine sinnvolle und dem<br />

Alter der Nutzer entsprechendeAusstattung,<br />

aber auch hinsichtlich<br />

der Sicherheit<br />

dieser Räume. Bis dato<br />

standen zur Beurteilung<br />

nur die Spielgerätenormen<br />

und die Sporthallennorm<br />

zur Verfügung,<br />

welche jedoch die speziellen<br />

Anforderungen<br />

des Indoor- Spiel- und<br />

Bewegungsraumes<br />

nicht hinreichend erfassen.<br />

Dem interdisziplinär<br />

besetzten<br />

Arbeitskreis des ÖISS<br />

ist es nun gelungen,<br />

eine speziell auf diese<br />

Anforderungen abgestimmte<br />

Richtlinie zu<br />

verfassen. Diese beinhaltet<br />

Angaben<br />

◆ zu den Spiel- und<br />

Bewegungsbedürfnissen<br />

von Kindern und Jugendlichen,<br />

gegliedert nach Altersgruppen<br />

◆ zur Ausstattung, ebenfalls abgestimmt<br />

auf die Altersgruppen<br />

◆ zu den baulichen Anforderungen<br />

sowie wertvolle Hinweise für Betrieb,<br />

Die nächste Ausgabe der<br />

Inspektion und Wartung.<br />

chule- und Sportstätte<br />

rscheint am 17. Dezember<br />

»<br />

Die neue ÖISS Richtlinie<br />

kann zum Preis von elf<br />

Euro im ÖISS<br />

bestellt werden.<br />

Das ÖISS steht für<br />

Funktionalität,<br />

Effizienz und<br />

Qualität im<br />

Schul- und Sportstättenbau.<br />

DI Peter Gattermann<br />

Direktor des ÖISS<br />

Wieder Unfall mit Fußball-Tor!<br />

Durch die Verwendung nicht geeigneter<br />

mobiler Fußballtore kommt es in Österreich<br />

leider immer wieder zu schweren<br />

Unfällen. Den Pressemeldungen war zu<br />

entnehmen, dass eines dieser gefährlichen<br />

Tore beim Fußballtraining nun einen<br />

Teamspieler ernsthaft gefährdete.<br />

Insbesondere mobile<br />

Übungstore (Trainingstore),<br />

welche lediglich<br />

mit Erdhaken am<br />

Boden befestigt sind,<br />

stellen eine große,<br />

nicht einschätzbare<br />

Gefahr dar. Durch Tauwetter<br />

aufgeweichter<br />

Boden lässt das Tor<br />

selbst bei geringer seitlicher<br />

Belastung umfallen.<br />

Dies sollte beson-<br />

ders im Frühjahr<br />

beachtet werden.<br />

Schon seit Veröffentlichung<br />

einer speziellen<br />

ÖISS-Richtlinie von<br />

1986 fordert das ÖISS<br />

«<br />

die Produktion und<br />

Verwendung kippsicherer<br />

Fußballtore.<br />

Auf Basis dieser Richtlinie<br />

gelang es dem<br />

ÖISS in Zusammenarbeit<br />

mit dem Österreichischen Normungsinstitut,<br />

die ÖNORM S 4700 „Spielfeldgeräte<br />

– Fußballtore – Ergänzende<br />

Bestimmungen zur ÖNORM EN 748“ zu<br />

erarbeiten, die detaillierte Möglichkeiten<br />

zur Kippsicherheit für mobile freistehende<br />

Tore beschreibt. Ein vom ÖISS schon<br />

1983 in Zusammenarbeit mit der AUVA<br />

produzierter Warnkleber warnt zudem<br />

vor Verletzungsgefahren bei widmungswidrigem<br />

Gebrauch (z.B. Schaukeln an<br />

der Querlatte). Durch Einhaltung dieser<br />

Empfehlungen des ÖISS könnten viele<br />

Indoor-Spielangebote gewinnen an<br />

Bedeutung.<br />

jener Unfälle verhindert werden. So sind<br />

Betreiber wie Erhalter von Sportstätten<br />

neuerlich dazu aufgefordert zu überprüfen,<br />

ob die bei ihnen in Verwendung stehenden<br />

mobilen, freistehenden Tore wirklich<br />

kippsicher ausgebildet sind. Wenn<br />

nicht, sollten diese so rasch wie möglich<br />

durch kippsichere ersetzt werden.<br />

Vorsicht: Fluchtwegeprogramme<br />

Das ÖISS hat den europäischen Vorsitz<br />

über die Arbeitsgemeinschaft „Gestaltung<br />

und Anwendung von Fluchtwegeprogrammen“<br />

übernommen. Der Geschäftsführer<br />

der ÖISS-Datensysteme GesmbH,<br />

DI Peter Gattermann, wurde seitens der<br />

Ländervertreter Deutschlands und der<br />

Schweiz gebeten, die Fachgruppe zu leiten,<br />

in der eine europäische Richtlinie zur<br />

Zertifizierung von Fluchtwegeprogrammen<br />

erarbeitet werden soll. Aufgrund der<br />

Häufung von Anbietern von nicht zertifizierten<br />

Fluchtwegeprogrammen, die<br />

keine seriösen Ergebnisse für die Evaluierung<br />

von Fluchtwegen erlauben, sieht<br />

man sich gezwungen, in Österreich nur<br />

mehr Programme zuzulassen, die das<br />

Prüfzertifikat des ÖISS aufweisen. Die<br />

Fluchtwege-Berechnungen des ÖISS werden<br />

seit Jahren behördlich anerkannt<br />

und beruhen auf wissenschaftlich fundierten<br />

Erkenntnissen und erprobten<br />

Methoden. In letzter Zeit wurden die<br />

Stadthalle Wien, das Fußballstadion Salzburg,<br />

die Olympia-Eishalle Innsbruck und<br />

das Shopping Center Wien-Prater mit<br />

ÖISS-Programmen evaluiert.<br />

Österreichisches Institut für<br />

Schul- und Sportstättenbau<br />

Prinz-Eugen-Strasse 12, 1040<br />

Wien, Tel.: 01 505 88 99<br />

Fax: 01 505 88 99 20<br />

e-mail: office@oeiss.org<br />

url: www.oeiss.org<br />

Foto: Margarethe Tschannett<br />

E.E.


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Gemeinde-Wachstuben: Unverzichtbar für die Sicherheit<br />

Ländle setzt auf regionale Struktur<br />

FELDKIRCH<br />

Beim Treffen der Gemeindesicherheitswachen<br />

Vorarlbergs<br />

Anfang Oktober in Feldkirch<br />

unterstrich Sicherheitslandesrat<br />

Schwärzler die Bedeutung<br />

dieser Einrichtungen für die<br />

Sicherheit in der Region: „Die<br />

Gemeindesicherheitswachen<br />

in Vorarlberg sind wichtige<br />

Exekutiv-, Informations- und<br />

Kontaktstelle für die Bürger,<br />

aber auch für die Bürgermeister<br />

in unseren Gemeinden.“<br />

Damit sind die Gemeindesicherheitswachenunverzichtbarer<br />

Teil der Vorarlberger Si-<br />

Neues Kapitel im „ewigen“<br />

Kärntner Streit um die zweisprachigen<br />

Ortstafeln.<br />

Zweisprachig: Erneut Beschwerde beim VfGH<br />

BLEIBURG<br />

Wegen der seiner Meinung<br />

nach fehlenden zweisprachigen<br />

Ortstafel in Bleiburg hat<br />

der Obmannstellvertreter des<br />

Rates der Kärntner Slowenen,<br />

Rudi Vouk, Mitte Oktober<br />

Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof<br />

(VfGH) eingebracht.<br />

Der Verfassungsgerichtshof<br />

muss nun entscheiden, ob<br />

Bleiburg/Pliberk zweispra-<br />

Lärmschutz: Lebensqualität gestiegen<br />

NÖ Bahnanrainer atmen auf<br />

WIENER NEUSTADT<br />

Rund 50.000 Menschen<br />

sind in NÖ von<br />

Bahnlärm betroffen. Im<br />

Zuge des Bahnhofumbaus<br />

in Wiener Neustadt<br />

errichtet die ÖBB<br />

Lärmschutzwände mit<br />

einer Gesamtlänge von<br />

6,2 km. Projektleiter DI<br />

Reinhard Stradner<br />

über das Lärmschutzprojekt:<br />

„Die 3,8 Mio<br />

Euro-Investition bedeutet<br />

eine merkbar<br />

cherheitsarchitektur, so<br />

Schwärzler: „Sie haben gemeinsam<br />

mit der Gendarmerie<br />

wesentlichen Anteil am<br />

hohen Sicherheitsstatus unseres<br />

Landes.“ Erfreulich sei<br />

auch die gemeinsame Ausund<br />

Fortbildung sowie die<br />

gute Zusammenarbeit der Gemeindepolizisten<br />

mit der<br />

Gendarmerie. „Ich bin froh,<br />

dass die Gemeindesicherheitswachen<br />

ein hohes Vertrauen<br />

der Bevölkerung genießen<br />

und die Bürgermeister auch<br />

bereit sind, die Gemeindepolizisten<br />

in Wahrnehmung der<br />

höhere Lebensqualität<br />

für die Neustädter.“ Die<br />

Bauarbeiten entlang<br />

der Südbahn und Pottendorferlinie<br />

dauern<br />

noch bis Ende 2004.<br />

Mit über 35 Gemeinden<br />

wurden in NÖ bisher<br />

entsprechende Verträge<br />

geschlossen. Voraussetzung<br />

für die Realisierungentsprechender<br />

Maßnahmen ist<br />

der Schienenverkehrslärmkataster<br />

von 1993.<br />

öffentlichen Sicherheitsaufgaben<br />

gemeindeübergreifend<br />

einzusetzen. Vorarlberg wird<br />

auch weiterhin die Gemeindesicherheitswachenfinanziell<br />

unterstützen.“<br />

Schwärzler dankte auch dem<br />

scheidenden Landesobmann<br />

der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten,Bundesrat<br />

Edgar Mayer, sowie dem<br />

Vorsitzenden der Sektion Sicherheitswache,Chefinspektor<br />

Ernst Böhler, namens des<br />

Landes für ihren besonderen<br />

Einsatz und die langjährige<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

Keine Ruhe um Ortstafeln<br />

Lärmschutz hebt<br />

die Lebensqualität.<br />

chige Ortstafeln bekommt.<br />

Ein solches Verfahren läuft<br />

auch für die Ortschaft Loibach.<br />

Der Fall in Bleiburg ist laut<br />

Vouk ähnlich gelagert wie bei<br />

St. Kanzian, wo er vor drei<br />

Jahren Beschwerde einbrachte.<br />

In Bleiburg liege laut<br />

Volkszählung 2001 der Anteil<br />

der slowenischen Volksgruppe<br />

mit 16 Prozent sogar<br />

höher als in St. Kanzian.<br />

Spitäler: Hohe Einsparungen möglich?<br />

Allein in Wien 190 Millionen<br />

WIEN<br />

Eine vom Institut für<br />

Höhere Studien (IHS)<br />

angestellter Vergleich<br />

der Effizienz von<br />

Ordensspitälern und<br />

städtischen Krankenhäusern<br />

ergab allein<br />

in Wien ein Sparpotential<br />

von 190 Millionen<br />

Euro. Da die<br />

Ordensspitäler straff<br />

organisiert sind,<br />

gehen Einsparungen<br />

schneller, so das IHS.<br />

Gemeindesicherheitswachen<br />

geniessen nicht nur in Vorarlberg<br />

ein hohes Vertrauen<br />

der Bevölkerung.<br />

Südtirol: Nahversorger<br />

Spitzenreiter im<br />

Alpenraum<br />

BOZEN<br />

Bei der Nahversorgung ist<br />

Südtirol im Vergleich zum<br />

restlichen Alpenraum statistischer<br />

Spitzenreiter. Das geht<br />

aus einer Studie der Arge Alp<br />

hervor. In Südtirol kommen<br />

auf 1000 Einwohner zwölf<br />

„Einzelhandelspunkte“. In<br />

Tirol kommen auf 1000 Einwohner<br />

acht kleine Geschäfte,<br />

in Bayern rund fünf.<br />

Erschwerend wirkt<br />

bei den öffentlichen<br />

Spitälern, dass die<br />

Spitalfonds der Länder<br />

unterschiedliche<br />

Aufgaben haben. Das<br />

macht eine Vergleichbarkeit<br />

unmöglich.<br />

Einsparungen wären<br />

jedoch bei Zusammenlegungen<br />

von<br />

Labors, Kantinen und<br />

Gebäudeverwaltung<br />

locker möglich.


Geschichte<br />

Geschichte als Baustein im Marketing-Konzept<br />

Gemeinden sind auch<br />

„gelebte“ Geschichte<br />

Geschichte ist eine Brücke – eine Brücke vom Gestern zum Heute, eine Brücke vom<br />

Heute zum Morgen. „Runde“ Jahrestage wie „100 Jahre Markterhebung“ oder „75 Jahre<br />

Freiwillige Feuerwehr“ ebenso wie neue Tourismuskonzepte und Revitalisierungsprojekte<br />

wecken das Interesse an der Geschichte der Gemeinde, an der Geschichte einzelner<br />

kommunaler Einrichtungen. KOMMUNAL berichtet über das „Wie“.<br />

◆ Dr. Georg Lehner<br />

Ob zu einem ganz bestimmten Anlass<br />

oder ganz unabhängig von Jubiläen –<br />

das Wissen um (die eigene) Geschichte<br />

zeigt immer Wirkung. Nach außen dient<br />

Geschichte als Ausweis für Entwicklung<br />

und Beständigkeit, nach innen zur Stärkung<br />

der eigenen Identität.<br />

Die Möglichkeiten, Geschichte zu präsentieren,<br />

sind vielfältig:<br />

◆ In gedruckter Form: Die Bandbreite<br />

reicht von der Broschüre über eine<br />

detaillierte Chronik/Geschichte bis hin<br />

zu repräsentativen Bildbänden.<br />

◆ In Ausstellungen: von der kleinen Präsentation<br />

im Rahmen der Tourismusinformation<br />

bis hin zur Konzeption und<br />

Einrichtung oder Neugestaltung eines<br />

eigenen Museums)<br />

◆ Im Internet: von der Kurzpräsentation<br />

bis zum virtuellen Rundgang durch die<br />

Geschichte der eigenen Geschichte<br />

◆ Im Rahmen von Tourismusprojekten:<br />

Geschichte als Erlebnis im Rahmen<br />

◆ Dr. Georg Lehner ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Lehner<br />

& Lehner. Historische Forschung<br />

112 KOMMUNAL<br />

regionaler Leitthemen (Präsentation<br />

eines für die Gemeinde/Region wichtigen<br />

Produkts, Geschichte eines Leitbetriebs<br />

in der Region, u.s.w.)<br />

Diese Darstellungsformen lassen sich<br />

individuell nach Bedarf sowohl unabhängig<br />

voneinander als auch in beliebiger<br />

Kombination<br />

einsetzen. Allen<br />

gemeinsam ist, dass<br />

sie sorgfältig<br />

geplant und professionell<br />

umgesetzt<br />

werden müssen.<br />

Dieser Prozess läuft<br />

in der Regel in drei<br />

Phasen ab:<br />

◆ Konzeption<br />

◆ Organisation<br />

◆ Realisation<br />

Diese Gliederung<br />

macht den Projektverlauf<br />

transparent,<br />

wodurch aufwändige<br />

Nachjustierungen vermieden werden<br />

können und ein termingerechter<br />

Abschluss gewährleistet wird.<br />

Die Geschichte einer<br />

Gemeinde<br />

Nach außen<br />

dient Geschichte<br />

als Ausweis für<br />

Entwicklung und<br />

Beständigkeit,<br />

nach innen zur<br />

Stärkung der<br />

eigenen Identität.<br />

Unabhängig vom Umfang der Darstellung<br />

sollte am Ende ein abgerundetes<br />

Bild stehen. Es soll kein Abschnitt der<br />

Geschichte bewusst ausgespart bleiben –<br />

Kriegszeiten, Phasen wirtschaftlicher<br />

Schwierigkeiten oder auch die Konfron-<br />

tation mit Naturkatastrophen sollen<br />

berücksichtigt werden, denn auch diese<br />

Zeitabschnitte und Ereignisse haben zu<br />

dem beigetragen, was eine Gemeinde<br />

heute prägt.<br />

Am Beginn stehen Fragen nach besonderen<br />

Schwerpunkten: Welches Ziel soll<br />

mit der Darstellung verfolgt werden?<br />

An welches Publikum richtet<br />

sich die Darstellung? Welche<br />

Quellen stehen zur Verfügung –<br />

vor Ort, in der Region, auf Landesebene?<br />

Was kann man tun,<br />

falls für einen längeren Zeitraum<br />

aussagekräftige Dokumente nicht<br />

(mehr) vorhanden sind? Soll die<br />

Bevölkerung vor Ort in das Projekt<br />

eingebunden werden (Oral<br />

history)?<br />

In der Regel soll die Präsentation<br />

der Geschichte eines Ortes<br />

sowohl die Bevölkerung vor Ort<br />

(Stärkung der Identität) als auch<br />

an interessierte „Außenstehende“<br />

ansprechen. Deshalb wird die Schwerpunktsetzung<br />

in der Regel von den vorhandenen<br />

beziehungsweise verfügbaren<br />

historischen Quellen (Akten, Urkunden,<br />

Karten und Pläne sowie alte Ansichten)<br />

mitbestimmt.<br />

In manchen Fällen steht vor einer Sichtung<br />

der Quellen die Ordnung des<br />

Gemeindearchivs, das zusammen mit<br />

dem Landesarchiv als eine Art „schriftliches<br />

Gedächtnis“ den Ausgangspunkt<br />

für Projekte dieser Art bildet.<br />

Kernelemente, die in einer Ortsgeschichte<br />

nicht fehlen dürften, sind die


Entwicklung von Natur- und Siedlungsraum,<br />

die erste urkundliche Erwähnung<br />

und die Entwicklung der rechtlichen<br />

Stellung des Ortes (gegebenenfalls<br />

Markt- beziehungsweise Stadtrecht).<br />

Damit verbunden ist meist eine Darstellung<br />

der Gemeindeverwaltung im Wandel<br />

der Zeiten. Die Darstellung wird<br />

lebendiger durch Angaben zum Leben<br />

der Bevölkerung im Wandel der Zeiten<br />

(Bevölkerungsentwicklung, soziale Verhältnisse,<br />

Schulwesen, Pfarre etc.).<br />

Dazu kommt die Darstellung des wirtschaftlichen<br />

Werdens der Gemeinde.<br />

Neben der historischen Entwicklung von<br />

Handwerk und Gewerbe, den Phasen<br />

der Industrialisierung und der touristischen<br />

Erschließung der jeweiligen<br />

Region zählt dazu auch die Geschichte<br />

der lokalen Infrastruktur (Entwicklung<br />

von Verkehrswegen, kommunalen Diensten,<br />

etc.).<br />

Bei der Darstellung der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung finden auch regionale Leitbetriebe<br />

und die heute selten gewordenen<br />

– für die Gemeinde seinerzeit aber<br />

„typischen“ – traditionellen Handwerke<br />

Beachtung. Ähnliches gilt für die Landwirtschaft<br />

(z.B. landwirtschaftliche Produkte,<br />

die eine Region geprägt haben<br />

oder noch immer prägen).<br />

Ein wesentliches Element jeder Ortsgeschichte<br />

sind Hintergrund und Entwicklung<br />

des lokalen Brauchtums und der<br />

örtlichen Vereine (Freiwillige Feuerwehr,<br />

Musikvereine, Sportvereine, etc.). Spezi-<br />

ell in diesem<br />

Bereich ist es sinnvoll,<br />

bei den<br />

Recherchen die<br />

Bevölkerung einzubinden.<br />

Es ist<br />

durchaus möglich, dass sich daraus<br />

Impulse für das gesellschaftliche Leben<br />

in der Gemeinde ergeben.<br />

Unabhängig vom Medium – ob Broschüre,<br />

Buch, Film, Dokumentation oder<br />

Web-Präsentation – sind Übersichtlichkeit<br />

und ein klar erkennbarer Bezug auf<br />

die Gegenwart oberste Prinzipien bei<br />

der Darstellung. Dazu gehört auch die<br />

Präsentation von Daten, die weitere<br />

Nachforschungen unterstützen können –<br />

z.B. Listen der Hausbesitzer, Angaben<br />

zur Entwicklung der Häusernummerierung<br />

und in Verbindung damit die (Um-<br />

)Benennung von Verkehrsflächen.<br />

Gerade diese Angaben haben einen klar<br />

erkennbaren Bezug zum Heute und<br />

erleichtern den Zugang zur eigenen<br />

Geschichte (z. B. im Rahmen familiengeschichtlicher<br />

Forschungen).<br />

Geschichte als<br />

Dienstleistung<br />

Die Geschichte einer<br />

Gemeinde kann auch in<br />

größerem – politischem<br />

und wirtschaftlichem –<br />

Zusammenhang gesehen<br />

werden. Nicht nur<br />

im Zuge der jüngsten<br />

EU-Erweiterung ist<br />

unter anderem auf<br />

regionaler und lokaler<br />

Ebene das Interesse an<br />

Geschichte<br />

Es soll kein Abschnitt der Geschichte bewusst ausgespart bleiben<br />

– Kriegszeiten, Phasen wirtschaftlicher Schwierigkeiten oder auch<br />

die Konfrontation mit Naturkatastrophen sollen berücksichtigt<br />

werden, denn auch diese Zeitabschnitte und Ereignisse haben zu<br />

dem beigetragen, was eine Gemeinde heute prägt.<br />

grenzüberschreitender Kooperation deutlich<br />

geworden. Bei der Durchführung<br />

aktueller und zukunftsorientierter Projekte<br />

und Kooperationen (InterReg-Projekte,<br />

EuRegio-Projekte, etc.) eröffnet das<br />

Wissen um eine gemeinsame Vergangenheit<br />

durchaus<br />

ungeahnte Möglichkeiten<br />

und<br />

wichtige Impulse.<br />

Das Wissen um die<br />

eigene Geschichte<br />

kann auch bei der<br />

Erstellung von Nutzungskonzepten<br />

im<br />

Zusammenhang<br />

mit der Revitalisierung<br />

historischer<br />

Bauten (Schlösser,<br />

aufgelassene Klöster,Industriedenkmäler)<br />

sinnvoll eingesetzt<br />

werden.<br />

Auf diese Weise<br />

Das Wissen um die<br />

eigene Geschichte kann<br />

bei der Erstellung von<br />

Nutzungskonzepten im<br />

Zusammenhang mit der<br />

Revitalisierung historischer<br />

Bauten sinnvoll<br />

eingesetzt werden.<br />

Geschichte<br />

kann zum wertvollen<br />

Aktivposten<br />

werden, mit dem<br />

man den Anforderungen<br />

der Gegenwart<br />

begegnen und<br />

für die Zukunft<br />

planen kann.<br />

wird Geschichte zum Erlebnis und immer<br />

zum unverwechselbaren Markenzeichen<br />

(History Marketing, Corporate Reputation).<br />

Denn<br />

Geschichte „schlummert“<br />

überall: Durch<br />

fachkundige Beratung<br />

und Unterstützung<br />

werden dabei viele<br />

neue Perspektiven<br />

eröffnet: Geschichte<br />

wird so zum wertvollen<br />

Aktivposten, mit<br />

dem man den Anforderungen<br />

der Gegenwart<br />

begegnen und<br />

auch für die Zukunft<br />

planen kann.<br />

KOMMUNAL 113


Europäische Dorferneuerung<br />

„Der Europäische Dorferneuerungspreis 2004 geht an Ummendorf in Sachsen-Anhalt,<br />

das dem Wettbewerbsmotto „Aufbruch zur Einzigartigkeit“ durch eine vorbildhafte<br />

Bürgerbeteiligung und einen intelligenten Umgang mit den eigenen Stärken auf überzeugende<br />

Weise gerecht geworden ist..“ Mit diesem Worten überreichte der Vorsitzende<br />

der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Niederösterreichs<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, den Dorferneuerungs-Preis 2004.<br />

Europas Dörfer unterwegs zur Einzigartigkeit<br />

Courage zum Aufbruch<br />

„Das knapp über 1000 EinwohnerInnen<br />

zählende Ummendorf liegt im nordwestlichen<br />

Teil der Magdeburger Börde rund<br />

zehn Kilometer von der ehemaligen innerdeutschen<br />

Grenze entfernt. Es startete<br />

unmittelbar nach der Grenzöffnung ein<br />

Dorferneuerungsprogramm, das über<br />

eine Vielzahl an aufeinander abgestimmten<br />

Maßnahmen, die alle Lebens- und<br />

Wirtschaftsbereiche umfassen, zu sozioökonomischer<br />

Stabilität und kultureller<br />

Aufbruchstimmung geführt hat. Ebenfalls<br />

am Siegerpodest finden sich das<br />

Steirische Vulkanland, Steiermark, das<br />

für eine einzigartige, kreative und zeitgemäße<br />

Entwicklung im regionalen Verbund<br />

steht, und die Gemeinde Heinerscheid,<br />

Luxemburg,<br />

als ein herausragendes<br />

Beispiel für nachhaltige,<br />

innovative<br />

kommunale Wertschöpfung“,<br />

erklärte<br />

der Vorsitzende der<br />

17-köpfigen, internationalenWettbewerbsjury,<br />

Univ.-Prof. Dipl.-<br />

Ing. Matthias Reichenbach-Klinke,Technische<br />

Universität München.<br />

Die Courage zum<br />

„Aufbruch zur Einzig-<br />

114 KOMMUNAL<br />

»<br />

Viele Bewohner der<br />

ländlichen Räume<br />

Europas haben<br />

bewiesen, dass sie<br />

über genug Kraft,<br />

Know-how und<br />

Courage verfügen,<br />

ihre Geschichte<br />

selbst zu schreiben.<br />

Dr. Erwin Pröll<br />

Landeshauptmann von<br />

Niederösterreich<br />

artigkeit haben neben den drei Finalisten<br />

auch alle anderen der insgesamt 32<br />

Teilnehmer aus ebenso vielen europäischen<br />

Ländern bzw. Regionen bewiesen.<br />

Unter vielen guten Projekten wurden die<br />

elf Besten mit einem „Europäischen Dorferneuerungspreis<br />

für ganzheitliche,<br />

nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung<br />

von herausragender Qualität“<br />

ausgezeichnet. 13 Teilnehmer dürfen<br />

sich über einen „Europäischen Dorferneuerungspreis<br />

für besondere Leistungen<br />

in mehreren Bereichen der Dorfentwicklung“,<br />

sieben über eine „Besondere<br />

Anerkennung“ freuen.<br />

Der Wettbewerb um den Europäischen<br />

Dorferneuerungspreis wurde 1990 von<br />

der Europäischen<br />

«<br />

ARGE Landentwicklung<br />

und Dorferneuerung<br />

mit dem<br />

Ziel, den Erfahrungsaustausch<br />

zu fördern<br />

und die gesamtgesellschaftliche<br />

Bedeutung der ländlichen<br />

Regionen der<br />

europäischen Öffentlichkeit<br />

bewusst zu<br />

machen, ins Leben<br />

gerufen. Er wird im<br />

Zwei-Jahre-Rhythmus<br />

veranstaltet und<br />

wurde heuer zum achten Mal vergeben.<br />

Bewertet wurden neben der äußeren<br />

Erscheinung vor allem die inneren Qualitäten<br />

der Dörfer. Fragen der Architektur,<br />

der Siedlungsentwicklung, der Ökologie<br />

und der Energieversorgung spielten<br />

dabei ebenso eine Rolle wie soziale<br />

Einrichtungen, kulturelle Initiativen und<br />

Bemühungen um eine regionsangepasste<br />

wirtschaftliche Entwicklung. Wesentlich<br />

dabei waren ein ganzheitlicher<br />

Ansatz, eine Orientierung in Richtung<br />

Nachhaltigkeit und eine von Bürgerbeteiligung,<br />

Eigeninitiaive und Kooperationsbereitschaft<br />

geprägte Methodik der<br />

Umsetzung. Nicht zuletzt ging es auch<br />

darum, dem Motto gerecht zu werden.<br />

„Der Wettbewerb um den Europäischen<br />

Dorferneuerungspreis 2004 hat ganz<br />

deutlich gezeigt: Viele Bewohnerinnen<br />

und VerantwortungsträgerInnen der<br />

ländlichen Räume Europas haben den<br />

Auftrag zur eigeninitiativen Zukunftsgestaltung<br />

angenommen und bewiesen,<br />

dass sie über genug Kraft, Know-how<br />

und Courage verfügen, ihre Geschichte<br />

selbst zu schreiben“, schloss Erwin Pröll.<br />

Dem Festakt in Raggal im Großen Walsertal<br />

wohnten zahlreiche hochrangige<br />

Persönlichkeiten und rund 800 Dorferneuerungsakteuren<br />

aus 15 europäischen<br />

Staaten bei.


Jüngster Bürgermeister in ältester Tiroler Höhensiedlung<br />

In der Ruhe liegt<br />

die Kraft<br />

Wie von einem jungen Mann erwartet, ist Bernd Huber viel unterwegs. Allerdings<br />

nicht von einem rauschenden Fest zum nächsten. Vielmehr „bereist“ er als jüngster<br />

österreichischer Bürgermeister seine Gemeinde Pfafflar in Tirol. Hier in der stillen<br />

Bergwelt bemüht er sich, die Jungen an den Ort zu binden.<br />

Die kleine Gemeinde Pfafflar im<br />

Bezirk Reutte, älteste Höhensiedlung<br />

Tirols, ist Heimat des jüngsten Bürgermeister<br />

Österreichs. Bernd Huber,<br />

23 Jahre jung, bekleidet dieses Amt<br />

seitdem er am 7. März 2004 zum<br />

Bürgermeister gewählt worden war.<br />

Arbeitsreich<br />

Er übt es aus zwei Gründen hauptberuflich<br />

aus. Zum einen bedarf die<br />

Bewältigung der Aufgaben des Bürgermeisters<br />

noch des Einlebens. Zum<br />

anderen ist Huber gleichzeitig als<br />

Gemeindeamtsleiter für seine Mitbürger<br />

tätig, nur Buchhaltung und Kassa<br />

gehören – auch aus rechtlichen<br />

Gründen – nicht zu seinem Aufgabengebiet,<br />

sodass es genug zu tun<br />

gibt. Später einmal wird er aber mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit in seinen<br />

erlernten Beruf als Bautechniker<br />

zurückkehren und die Arbeit für die<br />

Gemeinde nebenberuflich erledigen.<br />

Zurück zu den Wurzeln<br />

Bürgermeister Bernd Huber wuchs in<br />

Pfafflar (eigentlich im Ortsteil Bschlabs,<br />

siehe Kasten „Ortsgeschichte“) auf, wo<br />

er auch die Volksschule besuchte. Nach<br />

dem Abschluss der Hauptschule in Elbigenalp<br />

besuchte Bernd Huber die HTL<br />

für Bautechnik in Imst. Für den Besuch<br />

der Schule verließ er Pfafflar, um acht<br />

Jahre später wiederzukehren und die<br />

Führung des Orts zu übernehmen.<br />

Zuvor besuchte er noch ein IT-Kolleg in<br />

Imst, leistete dort auch seinen Zivildienst<br />

beim Roten Kreuz und arbeitete<br />

als Bautechniker für eine Reuttener<br />

Baufirma. Größtes Anliegen des jungen<br />

Bernd Huber, mit 23 Jahren jüngster Bürgermeister<br />

Österreichs. Sein größtes Anliegen: das<br />

langsame Aussterben von Pfafflar zu stoppen.<br />

Den Jungen sollen Anreize geboten werden, im<br />

Ort zu bleiben.<br />

Die Gemeinde Pfafflar setzt sich aus<br />

drei Ortschaften zusammen: Boden,<br />

Bschlabs und Pfafflar. Die erste<br />

Erwähnung von Pafflar findet sich im<br />

Jahre 1288 als „Fafflar“. Im 13. und<br />

14. Jahrhundert wurden Schwaighöfe<br />

in diesem Gebiet vor allem von den<br />

Herrn von Starkenberg errichtet. Vor<br />

zweihundert Jahren endete die dauernde<br />

Besiedlung der Ortschaft und<br />

sie wurde wieder als Alm genützt.<br />

Erhalten aus der Zeit der dauernden<br />

Besiedlung sind 14 Holzhäuser, womit<br />

die Ortschaft als älteste fast erhaltene<br />

Höhensiedlung in Tirol gilt. Erst 1955<br />

konnte das letzte der Häuser in Pfaf-<br />

Porträt<br />

Bürgermeisters: Das langsame Aussterben<br />

des Ortes zu stoppen.<br />

Als einziger aus seinem Jahrgang im<br />

Ort Verbliebener möchte er für den<br />

Nachwuchs Anreize schaffen, in<br />

Pfafflar den Lebensmittelpunkt zu<br />

behalten.<br />

Bauplätze als Argument<br />

So sollen die Jungen durch die<br />

Schaffung von Bauplätzen die Möglichkeit<br />

erhalten, Häuser zu bauen.<br />

Dann könnte auch die Schließung<br />

der Volksschule in Bschlabs – jene in<br />

Boden wird wahrscheinlich in vier<br />

Jahren geschlossen – noch einmal<br />

verhindert werden. Der Kindergarten<br />

wird bald einmal, da kein Nachwuchs<br />

in Sicht ist, zusperren müssen.<br />

Walter Grossmann<br />

Ortsgeschichte der Gemeinde Pfafflar in Tirol<br />

flar elektrifiziert werden. Bschlabs<br />

wird bereits 40 Jahre früher urkundlich<br />

erwähnt, im Jahre 1448 als<br />

„Bislaves“. Bschlabs gehörte bis ins<br />

Jahre 1938 zur Gemeinde Imst. Um<br />

1640 wurde die Kaplaneikirche Maria<br />

Schnee gebaut, welche im 18. Jahrhundert<br />

vergrößert wurde. 1629<br />

wurde das Tal in einen Steuerbezirk<br />

zusammengefasst und dem Gericht<br />

Imst unterstellt. Erst in den Jahren<br />

1938 und 1947 kam Pfafflar zum<br />

Bezirk Reutte.<br />

Quelle: http://www.geschichtetirol.com<br />

KOMMUNAL 115


Porträt<br />

Sonja Ottenbacher, Psychotherapeutin und Bürgermeisterin<br />

„Du bist halt schon<br />

sehr sozial“<br />

Übernimmt eine Frau ein Amt, das fest in Männerhand gewesen war, dann hat sie mit<br />

Vorurteilen und um Anerkennung zu kämpfen. So auch Sonja Ottenbacher, berufswegen<br />

Kennerin der menschlichen Seele, die diesen Kampf mit ihrer herzlichen und offenen Art<br />

aber auch dank des „im Pinzgau sehr offenen Denken“ bald für sich entschieden hat.<br />

◆ Walter Grossmann<br />

1999 gewann die VP in der Gemeinde<br />

Stuhlfelden überraschend ein Mandat<br />

dazu und damit den Posten des Vizebürgermeisters.<br />

Dieses<br />

Amt übernahm die<br />

damalige Quereinstei-<br />

gerin in die Politik, die<br />

diplomierte Krankenschwester<br />

und Psychotherapeutin<br />

Sonja<br />

Ottenbacher. Fünf<br />

Jahre war sie als Vizebürgermeisterin<br />

aktiv<br />

und überzeugte die<br />

Leute in vielen<br />

Gesprächen und Kontakten,<br />

sodass sich<br />

diese durchaus eine „Frau Bürgermeisterin“<br />

vorstelllen konnten. Denn nach<br />

36 Jahren an der Spitze von Stuhlfelden<br />

war für den damaligen Bürgermeister<br />

Johann Steiner klar, dass die Zeit<br />

für eine Wachablöse gekommen sei.<br />

Dass diese Ablöse durch eine Frau<br />

erfolgte, ging dann zwar nicht ganz<br />

konfliktfrei über die Bühne, aber mit 81<br />

Prozent gewann Sonja Ottenbacher<br />

2004 die Wahl zur Bürgermeisterin eindrucksvoll.<br />

Gut, dass wir Dich haben<br />

Sonja Ottenbacher, die in Stuhlfelden<br />

geboren ist, aber dann den Ort verließ,<br />

um 16 Jahre lang in Salzburg als diplomierte<br />

Krankenschwester in der Landesnervenklinik<br />

zu arbeiten, absolvierte<br />

nebenbei die Ausbildung zur<br />

Psychotherapeutin. Sie kam nach<br />

116 KOMMUNAL<br />

Mit 81 Prozent<br />

der Stimmen gewann<br />

Sonja Ottenbacher<br />

die Wahl zur<br />

Bürgermeisterin<br />

eindrucksvoll.<br />

Stuhlfelden zurück und eröffnete eine<br />

Praxis für Psychotherapie in Mittersil.<br />

Sie engagierte sich im Ort – so ist sie<br />

beispielsweise die<br />

bereits zweite Periode<br />

im Pfarrgemeinderat –<br />

war fünf Jahre Vizebürgermeisterin<br />

und ist<br />

nunmehr seit acht<br />

Monaten Bürgermeisterin.<br />

Zwar gab es anfangs<br />

das eine oder andere<br />

Bedenken („Du bist halt<br />

schon sehr sozial“ oder<br />

die Vorstellung, dass<br />

„das baumäßige eher<br />

Männern zugedacht“<br />

wird) doch mittlerweile kommen Menschen<br />

auf sie zu und sagen: „Gut, dass<br />

wir Dich als Bürgermeisterin haben.“<br />

Zusammenarbeit<br />

Sonja Ottenbacher glaubt nicht, dass<br />

sie gewählt worden ist „weil ich eine<br />

Frau bin, sondern schon weil ich so bin<br />

wie ich bin.“ Es brauche für das<br />

Zusammenleben schon Männer und<br />

Frauen und in der Zusammenarbeit mit<br />

Männern habe sie sehr gute Erfahrungen.<br />

„Vor allem im Bezirk sind die Bürgermeisterkollegen<br />

derart unterstützend<br />

und kooperativ, es ist großartig“,<br />

gerät sie ins Schwärmen. Alle seien<br />

bereit jederzeit Unterstützung zu<br />

geben. „Das ist eine große Hilfe.“ Aber<br />

auch Land und Bezirk bieten Hilfe an.<br />

„Alle sind sehr zuvorkommend und<br />

haben mich positiv aufgenommen.“<br />

Frauenvernetzungsoffensive<br />

Wie ihre beiden Amtskolleginnen<br />

(KOMMUNAL brachte bereits Porträts<br />

von Helga Hammerschmied aus Leogang<br />

und Bettina Dürnberger aus<br />

Lofer) mit denen sie zu den überhaupt<br />

ersten Bürgermeisterinnen des Land<br />

Salzburg zählt, lobt sie den Pinzgau<br />

für sein sehr offenes Denken, spart<br />

Fotos: Walter Grossmann<br />

»<br />

Die Zeit der Einzelkämpfer<br />

allein auf weiter Flur ist<br />

vorbei und auch gar nicht<br />

finanzierbar.<br />

Sonja Ottenbacher<br />

Bürgermeisterin der Gemeinde Stuhlfelden<br />

bricht eine Lanze für gemeindeüber-<br />

greifendes Denken und Handeln<br />

«


aber auch nicht mit Komplimenten für<br />

ihren Ort: „Es ist toll, dass die Leute so<br />

offen sind und Toleranz haben und<br />

sagen ‘Wir trauen einer Frau das zu’.“<br />

Diese offene Art der Pinzgauer und<br />

auch gezielte Maßnahmen zur Stärkung<br />

der Frau in der Politik wie die<br />

Frauenvernetzungsoffensive machten<br />

im vergangenen März erstmals – eben<br />

gleich dreimal – Frauen als Bürgermeister<br />

möglich.<br />

„Das kann ich lernen“<br />

Als Bürgermeisterin stellte Sonja<br />

Ottenbacher freilich einen großen<br />

Unterschied zum Amt der Vizebürgermeisterin<br />

fest. „Aber auch wenn ich<br />

gemerkt habe, eine bestimmte Aufgabe<br />

ist mir nicht so geläufig, hatte ich<br />

immer das Gefühl, das kann ich lernen.“<br />

In ihrem Beruf als Psychotherapeutin<br />

musste sie vor allem zu Beginn<br />

ihre Amtszeit Abstriche machen. „Die<br />

Arbeit im Ort nimmt Unmengen von<br />

Zeit in Anspruch. Denn ich habe das<br />

Bedürfnis, alles sehr genau zu<br />

machen.“ Sie kümmert sich um alle<br />

Anliegen, vom Bau bis zum Sozialen.<br />

„Das sind oft traurige Sachen.“ Beispielsweise<br />

als einen Monat nach ihrer<br />

Wahl eine Tragödie Stuhlfelden<br />

erschütterte. Zwei Jungdliche waren<br />

tödlich verunglückt. „Hier war Handlungsbedarf<br />

dieses Unglück aufzuarbeiten.<br />

Das ist mein Bereich.“ Wieviel<br />

Arbeit ihr der neue Job als Bürgermeisterin<br />

auch mache, „ich erledige sie<br />

Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher (rechts das Gemeindeamt von Stuhlfelden) ist eine<br />

der ersten Frauen, die im Land Salzburg dieses Amt bekleiden. „Ich erledige meine<br />

Arbeit mit Begeisterung.“<br />

mit Begeisterung.“ Dabei komme ihr<br />

das eigene Naturell sehr entgegen.<br />

„Ich bin sehr kommunikativ, organisiere<br />

gerne. Die Aufgaben als Bürgermeisterin<br />

entspricht meiner Persönlichkeit.“<br />

Das dürften auch ihre Kolleginnen<br />

ähnlich sehen. Vor einem<br />

Monat wählten sie Sonja Ottenbacher<br />

zu Bezirksleiterin der ÖVP-Frauen im<br />

Pinzgau.<br />

Vorhaben<br />

In den letzten Jahren wurde in Stuhlfelden<br />

viel geplant. Jetzt gehe es an die<br />

Umsetzung. Das Schwimmbad wurde<br />

bereits fertiggestellt („Jetzt gehen die<br />

Zahlungen los“), das Pfarrhaus und<br />

auch der Turnsaal der Volksschule müssen<br />

renoviert werden. Die Vorhaben<br />

beschränken sich jedenfalls nicht auf<br />

die eigene Gemeinde. „Gemeindeübergreifendes<br />

Denken wird immer wichtiger.<br />

Die Zeiten von Einzelkämpfern<br />

allein auf weiter Flur sind vorbei und<br />

auch gar nicht mehr finanzierbar.“<br />

Die Kontakte zu den Nachbargemeinden<br />

seien gut. Gemeinsam versuche<br />

man das Bestmögliche zu machen.<br />

Das beginnt bei der Ausbildung<br />

(Hauptschule in Mittersil) und geht bis<br />

zur Pflege und Betreuung von Senioren.<br />

Aber auch im Tourismus sei<br />

Zusammenarbeit der einzig gehbare<br />

Weg. Durch den Zusammenschluss zu<br />

Tourismusverbänden könne man<br />

gemeinsam viel werbewirksamer auftreten.<br />

Schon 963 wurde von einer<br />

Hube bei Stuolveldum geschrieben.<br />

Somit ist Stuhlfelden der älteste<br />

urkundlich erwähnte Ort im<br />

Oberpinzgau. Heute ist Stuhlfelden<br />

– Ausgangspunkt für viele schöne<br />

Wanderungen – eine wachsende<br />

Gemeinde mit vielen Zuzügen.<br />

Eine große Zahl von Vereinen<br />

bieten Kontakte und sorgen für<br />

das soziale Gefüge im Ort.<br />

Nationalpark<br />

Ende Juli wurde in einer Sitzung des<br />

Beirates der Nationalpark Zentrum<br />

GmbH die Errichtung des Nationalparkzentrums<br />

Mittersil/Stuhlfelden<br />

beschlossen. Als Standort des Zentrums<br />

einigte sich der Beirat, dem Stuhlfelden<br />

weiterhin angehört, auf Mittersil. Bürgermeisterin<br />

Ottenbacher: „Die Region<br />

steht dahinter. Es geht darum, das<br />

Beste für den Oberpinzgau zu erreichen.”<br />

Dadurch darf sich die Region<br />

zusätzliche Besucher und einen<br />

gestärkten Tourismus erwarten.<br />

KOMMUNAL 117


Aus den Bundesländern<br />

118 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Budgetkurs prolongiert<br />

Voranschlag für<br />

2005 steht<br />

EISENSTADT<br />

Nach zweitägiger Debatte<br />

wurde Mitte Oktober das Budget<br />

für das kommende Jahr<br />

beschlossen. Der Landesvoranschlag<br />

2005 weist wie in den<br />

vergangenen vier Jahren ein<br />

ausgeglichenes Ergebnis aus.<br />

Dem Burgenland stehen 2005<br />

Mittel von insgesamt 884,5<br />

Millionen Euro zur Verfügung<br />

(2004: 883,6 Millionen). Der<br />

Maastricht-Überschuss, den<br />

das Land im nächsten Jahr<br />

erwirtschaften will, ist mit<br />

29,9 Millionen Euro veranschlagt.<br />

Im Ordentlichen<br />

Haushalt sind 861,3 Millionen,<br />

im Außerordentlichen Haushalt<br />

23,2 Millionen Euro vorgesehen.<br />

Die Fondsgebarung<br />

ist mit je 27,3 Millionen Euro<br />

ebenfalls ausgeglichen.<br />

KÄRNTEN<br />

ST. VEIT<br />

Die Sanierung der St. Veiter<br />

Stadtmauer biegt in die Endphase.<br />

Bereits<br />

im Sommer<br />

2005<br />

wird das<br />

historische<br />

Gemäuer<br />

der Herzogstadt<br />

dann so<br />

richtig<br />

„aufblühen“.<br />

Seit Juli<br />

Die Stadtmauer<br />

wird aufblühen –<br />

dafür sorgen<br />

Guido Mosser und<br />

die vielen Arbeiter.<br />

wird an<br />

vielen<br />

Teilen<br />

der St.<br />

Veiter<br />

Stadtmauer<br />

kräftig gewerkelt. Der Grund<br />

für die rege Bautätigkeit<br />

rund um das alte Gemäuer<br />

Soziales Pilotprojekt<br />

Streetworker<br />

OBERWART/EISENSTADT<br />

Viele Kinder und Jugendliche<br />

müssen mit sich und ihren<br />

Problemen alleine zu Recht<br />

kommen. Manche brauchen<br />

dazu die Hilfe und Unterstützung<br />

der Gesellschaft. Eine<br />

spezielle Methode der Sozialarbeit<br />

„Streetwork“ arbeitet<br />

dort, wo immer mehr<br />

Jugendliche einen Großteil<br />

ihrer Sozialisation erfahren –<br />

auf der Straße, in Parks, in<br />

Gasthäusern. In Oberwart ist<br />

die Problematik von Kindern<br />

und Jugendlichen, die den<br />

Großteil ihrer Zeit auf der<br />

Straße verbringen, schon seit<br />

einiger Zeit bekannt.<br />

Gemeinsam mit dem Land<br />

und der Gemeinde konnte<br />

jetzt ein Pilotprojekt realisiert<br />

werden. Infos unter<br />

www.rettet-das-kindbgld.at<br />

Revitalisierung der alten Stadtmauern<br />

Hilfe von Langzeitarbeitslosen<br />

ist leicht erklärt: Die Stadtmauer<br />

wird revitalisiert,<br />

optisch noch besser sichtbar<br />

und schlussendlich für Bürger<br />

und Touristen über weite<br />

Strecken zugänglich<br />

gemacht. „Die historische<br />

Stadtmauer ist ein ganz<br />

wichtiger Teil unserer Stadt.<br />

Sie wirkt identitätsstiftend<br />

und soll nach den Umbauarbeiten<br />

auch erlebbar werden“,<br />

informiert der St. Veiter<br />

Bürgermeister Gerhard<br />

Mock. Damit dieses ambitionierte<br />

Vorhaben auch<br />

gelingt, sollen die Flächen<br />

rund um die Mauern<br />

begrünt und zu Parks umgewandelt<br />

werden. Wie bereits<br />

beim Umbau des Bürgerspitals<br />

kommen auch bei der<br />

Revitalisierung der Stadtmauer<br />

wieder einige Langzeitarbeitslose<br />

zum Einsatz.<br />

„Sie leisten, so wie alle anderen<br />

Beschäftigten vor Ort,<br />

wirklich gute Arbeit“, lobt<br />

Mosser.<br />

Schule und Kinderbetreuung nach Maß<br />

96 Prozent Personalkosten<br />

EISENSTADT<br />

Für das Jahr 2005 stehen im<br />

Bildungsressort, das auch das<br />

Kindergartenwesen beinhaltet,<br />

rund 117,2 Millionen Euro zur<br />

Verfügung. Davon sind allerdings<br />

rund 112,8 Millionen<br />

oder 96 Prozent durch Personalkosten<br />

gebunden. „Über<br />

das Personal hinaus müsste die<br />

Bildung dem Land noch mehr<br />

wert sein. Dies ist leider in<br />

„Zeiten des finanziellen Problems<br />

mit der Bank Burgenland“<br />

nicht möglich, was ich<br />

als Bildungslandesrätin sehr<br />

bedauere“, sagt die zuständige<br />

Mag. Michaela Resetar.<br />

„Ich werde daher mit den<br />

Gemeinden und den Bildungsinstitutionen<br />

partnerschaftlich<br />

versuchen, die freien, knappen<br />

finanziellen Mittel effizient<br />

und zielorientiert für die Aus-<br />

KLAGENFURT<br />

Medial geäußerten Befürchtungen,<br />

dass die Regionalverbände<br />

vor dem Aus stehen,<br />

erteilte Mitte Oktober<br />

Raumplanungsreferent<br />

LHStv. Karl Pfeifenberger<br />

eine klare Absage. Er unterstrich,<br />

dass ihm die Ortsund<br />

Regionalentwicklung<br />

Kärntens ein besonderes<br />

Anliegen sei. Laut Pfeifenberger<br />

sind bis zum Jahr<br />

2006 die Finanzierungsgrundlagen<br />

für das Regionalmanagement<br />

im Wege<br />

der EU-Programme LEADER<br />

sowie INTERREG III A – Italien,<br />

Österreich und Slowenien,<br />

gesichert.<br />

Die vier Regionalmanagements<br />

in den vier LEADER-<br />

Regionen Oberkärnten, Villach-Karnische<br />

Region, Mittelkärnten<br />

und Unterkärnten<br />

sind das Ergebnis einer<br />

Zusammenarbeit von zehn<br />

bildung und Betreuung unserer<br />

Kinder und Jugend einzusetzen“,<br />

betonte Resetar.<br />

Im Mittelpunkt stehe die Forderung,<br />

dass es in jeder<br />

Gemeinde eine Schule geben<br />

muss. Notwendig ist auch der<br />

weitere Ausbau der KinderundSchülerbetreuungsangebote<br />

am Nachmittag, die Förderung<br />

der Volksgruppensprachen<br />

und Mehrsprachigkeit.<br />

Das Budget ist zwar knapp,<br />

jedoch ist es möglich,<br />

zukunftsweisende Schritte zu<br />

setzen. Demnächst werde ich<br />

einen Entwurf einer Novelle<br />

des Kindergartengesetzes präsentieren,<br />

der darauf abzielt,<br />

die Vereinbarkeit<br />

von Familie und<br />

berufliche Tätigkeit<br />

weiter zu<br />

verbessern.<br />

Kein Aus für die Regionalverbände<br />

Orts- und Regionalentwicklung<br />

ist besonderes Anliegen<br />

Regionalverbänden in Kärnten.<br />

Laut Pfeifenberger laufen<br />

in Kärnten bereits jetzt<br />

die Vorbereitungen für die<br />

zukünftige Regionalentwicklung,<br />

um für die Zeit nach<br />

dem Ende der aktuellen EU-<br />

Programmperiode im Jahr<br />

2006, eine gute Grundlage<br />

zur Stärkung der Kärntner<br />

Regionen zu haben.<br />

Pfeifenberger lud gleichzeitig<br />

auch die Regionsobmänner<br />

Kärntens ein, gemeinsam ein<br />

zukünftiges Modell der<br />

Regionen mit dem Land<br />

Kärnten zu erarbeiten. Dabei<br />

werde vor allem die Synergie<br />

aller vorhandenen Potentiale<br />

im Bereich der Wirtschaftsentwicklung,<br />

der Tourismus-<br />

Agenden und weiterer regionaler<br />

Verbände und Zusammenschlüsse<br />

eine<br />

große Rolle spielen,<br />

sagte Pfeifenberger.


NIEDERÖSTERREICH<br />

Potentialanalyse für das Feistritztal<br />

Angebote verbessern<br />

KIRCHBERG/WECHSEL<br />

Innerhalb der LEADER+<br />

Region „NÖ Alpin<br />

Bergpanorama & Weltkulturerbe“<br />

stellt das<br />

Feistritztal mit den<br />

Gemeinden Kirchberg,<br />

Otterthal, Trattenbach<br />

und St. Corona eine<br />

entlegene Region<br />

abseits gewerblicher<br />

und industrieller Entwicklungsachsen<br />

dar.<br />

Zur Entwicklung von<br />

Zukunftsperspektiven<br />

wurde eine im<br />

Gemeindeamt von<br />

Kirchberg am Wechsel<br />

ansässige ARGE Wirtschaftsforum<br />

Feistritztal gegründet, die<br />

auch die touristische Angebotsentwicklung<br />

planen und die<br />

daraus folgenden Umsetzungsschritte<br />

begleiten soll.<br />

Für eine freizeittouristische<br />

Potenzialanalyse des Feistritz-<br />

Ernest<br />

Gabmann<br />

tals hat die Landesregierung<br />

nun auf Initiative von LR<br />

Ernest Gabmann bei<br />

ihrer letzten Sitzung<br />

eine Förderung bewilligt,<br />

die sich aus 5.760<br />

Euro Regional- und<br />

9.600 Euro EU-Fördermitteln<br />

aus dem<br />

EAGFL-Fonds/ LEA-<br />

DER+ Programm<br />

zusammensetzt. Insgesamt<br />

ist die Studie, die<br />

Ende 2005 fertig<br />

gestellt sein soll, mit<br />

Kosten von 19.200<br />

Euro verbunden. „Im<br />

Rahmen dieser Potenzialanalyse<br />

sollen durch<br />

externe Tourismusberater die<br />

derzeitigen ausflugstouristischen<br />

Angebote gesammelt<br />

und beurteilt sowie Verbesserungsmaßnahmen<br />

bzw. neue<br />

Projektideen entwickelt werden“,<br />

hält dazu Gabmann fest.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Projekt Gesunde Gemeinden in Oberösterreich<br />

Großartiger Erfolg<br />

LINZ<br />

Derzeit haben sich 301 oö.<br />

Gemeinden dem Netzwerk<br />

„Gesunde Gemeinden“<br />

angeschlossen. Das<br />

sind 2/3 der Gemeinden<br />

mit rund 1,1 Millionen<br />

Einwohnern.<br />

Mit einer Beteiligung<br />

von 100 Prozent<br />

nimmt Linz-Land den<br />

ersten Platz ein,<br />

gefolgt von den Bezirken<br />

Kirchdorf/ Krems<br />

(82,6 %) und Rohrbach<br />

(78,5 %). „Das<br />

bedeutet einen großartigen<br />

Erfolg für die<br />

Gesundheitsförderung in<br />

Oberösterreich“, freut sich<br />

Gesundheits-Landesrätin Dr.<br />

Silvia Stöger.<br />

Die Aktion „Gesunde Gemeinden“<br />

der Oö. Landessanitätsdirektion<br />

ist eine der tragenden<br />

Säulen in der Gesundheitsprävention.<br />

Das Netzwerk<br />

Landesrätin Dr.<br />

Silvia Stöger<br />

unterstützt eine Vielzahl von<br />

gesundheitsfördernden Aktionen<br />

und Vorsorgemaßnahmen<br />

und macht deren<br />

Realisierung vor<br />

Ort erst möglich.<br />

Immer bedeutender<br />

werden aber<br />

auch spezielle Projekte.<br />

So wird zum<br />

Beispiel das Jahr<br />

2005 dem Thema<br />

„Männergesundheit“<br />

gewidmet. Da<br />

leider noch immer<br />

sehr wenig Männer<br />

die Möglichkeit<br />

einer kostenlosen<br />

Gesundenuntersuchung nützen,<br />

werden im Rahmen der<br />

Aktion „Gesunde Gemeinden“<br />

verstärkt Männergesundheitstage<br />

veranstaltet. „Eine ideale<br />

Möglichkeit, männerspezifische<br />

Gesundheitsthemen ins<br />

Rampenlicht zu rücken“,<br />

bekräftigt Dr. Stöger.<br />

Heizkostenzuschuss<br />

85.000 Menschen<br />

begünstig<br />

ST. PÖLTEN<br />

Die Landesregierung hat einstimmig<br />

einen Heizkostenzuschuss<br />

von 50 Euro für<br />

bedürftige Landesbürger<br />

beschlossen. In den Genuss<br />

der Unterstützung können an<br />

die 85.000 Menschen in Niederösterreich<br />

kommen, sagte<br />

Familienlandesrätin Johanna<br />

Mikl-Leitner. Sie verwies darauf,<br />

dass die Heizkosten im<br />

Vergleich mit dem vergangenen<br />

Jahr um bis zu 45 Prozent<br />

gestiegen seien.<br />

Anträge können ab 15.<br />

November und bis 30. April<br />

2005 eingebracht werden. Die<br />

Auszahlung wird Mikl-Leitner<br />

zufolge rasch und unbürokratisch<br />

erfolgen. Formulare gibt<br />

es bei den Gemeindeämtern,<br />

auf Bezirkshauptmannschaften<br />

und beim Land NÖ (auch<br />

im Internet).<br />

LINZ<br />

Derzeit steht in der Landesregierung<br />

nur eine Frau acht<br />

männlichen Regierungsmitgliedern<br />

gegenüber und in<br />

den 445 Gemeinden gibt es<br />

nur elf Bürgermeisterinnen.<br />

„Obwohl sich Frauen qualifiziert,<br />

politisch interessiert<br />

und engagiert zeigen und in<br />

vielen politischen Bereichen<br />

einen Großteil der ehrenamtlichen<br />

politischen Arbeit leisten,<br />

sind sie im oberen<br />

Management in Wirtschaft<br />

und Politik kaum vertreten“,<br />

betont Frauen-Landesrätin<br />

Dr. Silvia Stöger anlässlich<br />

des nun gestarteten Mentoring-Programms<br />

„Frauen.Macht.Politik“.<br />

Ziel dieser Beratung- und<br />

Betreuungs-Weiterbildung ist<br />

es, engagierten Absolventinnen<br />

des erfolgreichen Polit-<br />

Trainings „Jetzt sind wir<br />

Frauen am Zug!“ zusätzliche<br />

Aus den Bundesländern<br />

Region NÖ Süd<br />

Tourismus<br />

trumpft auf<br />

GLOGGNITZ<br />

Die im südlichen Niederösterreich<br />

gelegenen Tourismusregionen<br />

konnten trotz der verregneten<br />

Sommersaison nicht<br />

weniger als 530.000 Nächtigungen<br />

verzeichnen. „Damit<br />

haben wir unsere Stellung als<br />

wesentlicher Player im nö.<br />

Tourismus unterstrichen“,<br />

freut sich der Sprecher der<br />

Region NÖ-Süd, der Gloggnitzer<br />

Tourismusmanager Erich<br />

Schabus. Die hier liegenden<br />

Urlaubsregionen haben klingende<br />

Namen bei Erholungssuchenden:<br />

„Semmering-Rax-<br />

Schneeberg“, „Bucklige Welt-<br />

Pittental-Hochwechsel“ und<br />

„Wr. Neustadt-Hohe Wand-<br />

Piestingtal“ lockten heuer<br />

trotz Regen an den<br />

Wochenenden TausendeErholungsuchende<br />

an.<br />

Weiterbildungsangebot für Frauen in der Politik<br />

„Frauen.Macht.Politik“<br />

Informationen für ihren weiteren<br />

Weg in die Politik zu<br />

geben. Zwölf hochkarätige<br />

Politikerinnen und Politiker<br />

werden bis Juni 2005 wertvolles<br />

Wissen und wichtige<br />

Kontakte an zwölf ausgewählte<br />

Frauen weitergeben.<br />

„Frauen.Macht.Politik“ soll<br />

zur Verbesserung der Chancen<br />

von Frauen beitragen,<br />

sich gesellschaftspolitisch zu<br />

engagieren bzw. eine politische<br />

Karriere einzuschlagen.<br />

„Umfragen belegen großes<br />

politisches Interesse von<br />

Frauen in Oberösterreich.<br />

Jede dritte Frau gibt an,<br />

großes Interesse zu haben<br />

und keineswegs der Meinung<br />

zu sein, Politik sei Männersache“,<br />

bekräftigt Dr. Stöger,<br />

die Initiatorin des Mentoring-<br />

Projektes, die Wichtigkeit<br />

von Frauenförderung<br />

in der<br />

Politik.<br />

KOMMUNAL 119


Aus den Bundesländern<br />

120 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Salzburger Bergseen<br />

Ausflugsziel und<br />

Gen-Reservat<br />

SALZBURG<br />

Salzburg hat insgesamt 608<br />

Seen aller Größen. Der für<br />

den Gewässerschutz ressortzuständige<br />

HStv Othmar<br />

Raus hat eine Untersuchung<br />

der kleineren Seen, vor allem<br />

im Hochgebirge, in Auftrag<br />

gegeben. Erste Ergebnisse<br />

präsentierte Raus Mitte Oktober,<br />

in einem Informationsgespräch.<br />

Auch die kleinen<br />

Bergseen präsentieren sich<br />

vorwiegend in einem sehr<br />

guten Zustand. Zudem sind<br />

die Salzburger Bergseen seit<br />

dem Jahr 2001 Schauplatz<br />

eines Forschungsprojektes zur<br />

Herkunft der Seesaiblinge. Es<br />

ist bei den Saiblingen möglich,<br />

ursprüngliches genetisches<br />

Material aus Hochgebirgsseen<br />

für einen allfälligen<br />

Nachbesatz zu gewinnen.<br />

STEIERMARK<br />

LH Waltraud Klasnic, Bgm. Eva Leitold,<br />

Mag. Sigrid Schröpfer.<br />

Auszeichnung<br />

Netzwerk Gesunde<br />

Gemeinde<br />

KOBENZ<br />

Das Erntedankfest in der Gemeinde<br />

Kobenz bot Anfang Oktober den<br />

idealen Rahmen für die Verleihung<br />

der Auszeichnung „Gesunde<br />

Gemeinde“. Kobenz ist nun eine von<br />

neun steirischen Gemeinden, die ihre<br />

Gäste schon bei der Ortseinfahrt mit<br />

einer „Gesunde Gemeinde“-Tafel<br />

begrüßen können. Im Beisein von<br />

Landeshauptmann Waltraud Klasnic<br />

übergab Mag. Sigrid Schröpfer, Leiterin<br />

des Projektes „Gesunde<br />

Gemeinde“ bei Styria vitalis, die Tafel<br />

an Bürgermeisterin Eva Leitold.<br />

Kindergärten<br />

Gesundheit und<br />

Hygiene<br />

SALZBURG<br />

Derzeit finden in allen Salzburger<br />

Bezirken Informationsveranstaltungen<br />

für Kindergartenleiter/innen<br />

zum<br />

Thema „Gesundheit und<br />

Hygiene im Kindergarten“<br />

statt. „Nachdem immer wieder<br />

Fragen rund um die Thematik<br />

Hygiene und Gesundheit<br />

im Kindergarten aufgeworfen<br />

wurden, erstellte die<br />

Kindergarteninspektorin<br />

Maria Berktold eine Broschüre<br />

mit den wichtigsten<br />

Inhalten und Grundlagen,<br />

berichtete Landesrätin Doraja<br />

Eberle. Gerade der Kindergartenalltag<br />

biete zahlreiche<br />

Anknüpfungspunkte, um<br />

einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit den persönlichen<br />

Gesundheitsressourcen<br />

zu lernen.<br />

Foto: Dusek<br />

GRAZ<br />

Die Pensionen für jene<br />

aktiven und pensionierten<br />

Politiker, die einen Pensionsanspruch<br />

gemäß der<br />

vor 1997 gültigen Rechtslage<br />

erworben haben, setzen<br />

sich aus zwei Komponenten<br />

zusammen: aus<br />

dem Pensionsgesetz 1965,<br />

aus dem Bezügegesetz<br />

1973.<br />

Nach dem am 4. Oktober<br />

von Landeshauptmann<br />

Waltraud Klasnic (für die<br />

Bürgermeister der steirischen<br />

Gemeinden und<br />

Stadtsenatsmitglieder der<br />

Stadt Graz) und von Landesrat<br />

Hermann Schützenhöfer<br />

(für Landespolitiker)<br />

gemeinsam vorgelegten<br />

Sitzungsantrag<br />

werden folgende Maßnahmen<br />

dem Landtag als<br />

Regierungsvorlage vorgelegt:<br />

Im Pensionsgesetz wird<br />

Wintertourismus: Gemeinsames Marketing<br />

Jeder fünfte Gast aus NRW<br />

NEUSS BEI DÜSSELDORF<br />

In der Schihalle Neuss bei<br />

Düsseldorf, einem Herzstück<br />

der Tourismuskooperation<br />

zwischen den Ländern Nordrhein-Westfalen<br />

und Salzburg,<br />

präsentierten Tourismusreferent<br />

Wilfried Haslauer<br />

und Nordrhein-Westfalens<br />

Wirtschaftsminister Harald<br />

Schartau Anfang Oktober<br />

die Dachmarke für gemeinsam<br />

entwickelte Schi- und<br />

Schneesportangebote von<br />

SalzburgerLand, Skihalle<br />

Neuss und der Wintersport-<br />

Arena Sauerland. „Mit dem<br />

Programm „3S – dreifaches<br />

Schivergnügen“ wollen wir<br />

neue Besuchergruppen für<br />

den Schneesport gewinnen<br />

ein Pensionssicherungsbeitrag<br />

von 3,3 Prozent<br />

der Bemessungsgrundlage<br />

eingeführt und im Bezügegesetz<br />

wird ein Solidarbeitrag<br />

eingeführt. Dieser<br />

beträgt 4,7 Prozent für<br />

Pensionsbezieher unter<br />

ASVG-Höchstbeitragsgrundlage,<br />

die derzeit<br />

3.450 Euro beträgt. Der<br />

Solidarbeitrag für Pensionsbezieher<br />

über der<br />

ASVG-Höchstbeitragsgrundlage<br />

macht 11,7<br />

Prozent aus.<br />

Nach den bisherigen<br />

Berechnungen wären insgesamt<br />

117 Landespolitiker<br />

von dieser Maßnahme<br />

betroffen:<br />

◆ 87 Landtagabgeordnete<br />

(davon 20 Witwen)<br />

◆ 19 Regierungsmitglieder<br />

(davon sieben Witwen)<br />

◆ 11 Anwartschaften<br />

und bestehende reaktivieren“,<br />

berichtet Haslauer.<br />

Mehr als 20 Prozent der<br />

Salzburger Winterurlaubsgäste<br />

stammen aus Nordrhein-<br />

Westfalen, dem bevölkerungsreichsten<br />

Bundesland<br />

Deutschlands. Das 3S-Programm<br />

umfasst 15 Schi- und<br />

Schneesportangebote, die<br />

direkt bei den drei Partnern<br />

und auf einer eigenen Internetseite<br />

unter www.3s-skifahren.com<br />

(deutsch und<br />

niederländisch) buchbar<br />

sind. Für jede Zielgruppe –<br />

von Anfängern bis Profis,<br />

von Alleinreisenden<br />

bis Familien –<br />

ist das Richtige<br />

dabei.<br />

Politikerpensionen: Steiermark beschließt Solidarbeiträge<br />

224 Bürgermeister betroffen<br />

(Pensionsantrittsalter<br />

noch nicht erreicht)<br />

Für das Land würden<br />

dadurch Mehreinnahmen<br />

in Höhe von 384.000<br />

Euro pro Jahr entstehen.<br />

Die Daten für die Bürgermeister<br />

werden derzeit<br />

erhoben. Voraussichtlich<br />

wären von der geplanten<br />

Form 224 pensionierte<br />

bzw. aktive Bürgermeister<br />

(mit Anwartschaften)<br />

sowie 22 Stadtsenatsmitglieder<br />

der Stadt Graz<br />

betroffen. Infolge der<br />

geringen Bürgermeisterpensionen<br />

werden sich<br />

die planten Eingriffe in<br />

einem vertretbaren Rahmen<br />

bewegen. Die<br />

Novelle folgt im Wesentlichen<br />

jenen Maßnahmen,<br />

die auch der Bund und<br />

einige andere<br />

Bundesländer<br />

umsetzen werden.


TIROL<br />

Gleichbehandlung<br />

Übernahme von<br />

EU-Normen<br />

INNSBRUCK<br />

Ergänzungen im Landes-<br />

Gleichbehandlungsgesetz zur<br />

Verhinderung von Diskriminierungen<br />

aus Gründen des<br />

Geschlechts, der Rasse, der<br />

ethnischen Herkunft, der Religion<br />

oder Weltanschauung,<br />

einer Behinderung, des Alters<br />

oder der sexuellen Orientierung<br />

werden nach neuen<br />

Richtlinien in der Europäioschen<br />

Union nun auch ins<br />

Landes-Gleichbehandlungsgesetz<br />

übernommen. Dies sieht<br />

ein Antrag von LR Elisabeth<br />

Zanon und LR Anna Hosp vor.<br />

Zudem werden die ergänzten<br />

Grundsätze der EU auch ins<br />

Gleichbehandlungs-Gesetz für<br />

Gemeinden und Gemeindeverbände<br />

auf Antrag von LR<br />

Anna Hosp übernommen.<br />

BREGENZ<br />

Beim Landesschulrat für Vorarlberg<br />

wurde eine Planungsgruppe<br />

eingerichtet, die sich<br />

mit der Frage der Positionierung<br />

der Hauptschule befasst.<br />

Dabei wurden Arbeitsgruppen<br />

eingesetzt und zwischenzeitlich<br />

eine Reihe von Maßnahmen<br />

gesetzt, die die Qualität<br />

und Bedeutung der Hauptschule<br />

in der Öffentlichkeit<br />

bekannter und bewusster<br />

machen. Ein Teil der Initiative<br />

ist auch das Wirtschaftsquiz<br />

der Vorarlberger Hauptschulen<br />

„Agent Economy“. Ziel des<br />

Quiz ist es, Vorarlberg spezifisches<br />

Geografie- und Wirtschaftswissen<br />

zu vermitteln<br />

Abwasseranlagen<br />

Finanzspritze für<br />

Gemeinden<br />

INNSBRUCK<br />

„Bedarfszuweisungen in der<br />

Gesamthöhe von 3,165 Millionen<br />

Euro dienen zur Teilfinanzierung<br />

wichtiger Vorhaben<br />

der Gemeinden. Bei dieser<br />

Auszahlung handelt es<br />

sich um Unterstützungen für<br />

insgesamt 180 Projekte von<br />

Tiroler Gemeinden ausschließlich<br />

zur Errichtung von<br />

Abwasserbeseitigungs- und<br />

Abwasserreinigungs-Anlagen“,<br />

erklärt LR Anna Hosp<br />

ihren beschlossenen Antrag.<br />

Die Auszahlung der jetzt neu<br />

zugesagten Bedarfszuweisungen<br />

erfolgt nach Prüfung des<br />

Aufwands auf Seite der<br />

Gemeinde und nach Maßgabe<br />

der im Gemeindeausgleichsfonds<br />

zur Verfügung<br />

stehenden Mittel.<br />

Vorarlberger Hauptschulkonzept<br />

Agent Economy – Das<br />

Hauptschul-Wirtschaftsquiz<br />

und zu vertiefen. Den Initiatoren<br />

ist es dabei wichtig, die<br />

Gemeinden und die Wirtschaft<br />

einzubinden, um mehr<br />

Verständnis für gesellschaftliche<br />

und ökonomische Zusammenhänge<br />

zu schaffen. In<br />

dem zu erstellenden Fragenpool<br />

sollen auch Fragen zu<br />

den einzelnen Gemeinden in<br />

Vorarlberg aufscheinen. Den<br />

Gemeinden wird gegen Entrichtung<br />

eines Sponsorenbeitrages<br />

die Möglichkeit geboten,<br />

Fragen zu ihrer<br />

Gemeinde zu formulieren und<br />

ihr Logo zu platzieren.<br />

Der Vorarlberger Gemeindeverband<br />

ersucht um Unterstützung<br />

dieses Projektes.<br />

Kitzbühels Bergbahnchef<br />

Mag.<br />

Manfred Filzer<br />

(l.)<br />

und Doppelmayr-Projektleiter<br />

Egon Böhler<br />

nahmen den<br />

Award in<br />

Empfang.<br />

LONDON/KITZBÜHEL<br />

Kitzbühel sorgt bereits vor<br />

Inbetriebnahme der Dreiseil-<br />

Umlaufbahn „3S“ zum<br />

Beginn der Wintersaison<br />

2004/05 weltweit für Aufsehen.<br />

So wurde das Tiroler Ort<br />

auf der größten Europäischen<br />

Wintersport-Messe für Konsumenten,<br />

der “Daily Mail Ski &<br />

Snowboard Show 2004“ in<br />

London mit dem „Best European<br />

Resort Development-<br />

VORARLBERG<br />

BREGENZ<br />

Die Vorarlberger Landesregierung<br />

hat Mitte Oktober,<br />

die Details für die<br />

Gewährung eines Heizkostenzuschusses<br />

im kommenden<br />

Winter fixiert, teilt Soziallandesrätin<br />

Greti Schmid<br />

mit. Anträge können von<br />

Montag, 8. November bis<br />

Donnerstag, 23. Dezember<br />

bei den Gemeindeämtern<br />

gestellt werden.<br />

Wie in den letzten Jahren<br />

sollen Personen mit geringem<br />

Einkommen einen einmaligen<br />

Zuschuss von 150<br />

Euro pro Haushalt erhalten,<br />

der selbstverständlich für<br />

alle Heizenergieträger<br />

gewährt wird, so LR<br />

Schmid. Der Heizkostenzuschuss<br />

soll jenen Menschen<br />

zu Gute kommen, die<br />

◆ ein monatliches Einkommen<br />

haben, das nicht<br />

höher ist als der ASVG-<br />

Aus den Wirtschafts-Info<br />

Bundesländern<br />

„3S“-Seilbahn ist Innovation des Jahres<br />

Ausgezeichnetes Kitzbühel<br />

Award“ ausgezeichnet. „Die<br />

neue Seilbahn leistet einen<br />

herausragenden Beitrag zur<br />

Verbesserung des Komforts<br />

und Vergnügens von Skifahrern<br />

und Snowboardern“,<br />

begründete Dave Watts, Chefredakteur<br />

des Britischen<br />

Wintersport-Magazins „Daily<br />

Mail Ski & Snowboard“<br />

die Entscheidung<br />

der Experten-<br />

Jury.<br />

Heizkostenzuschuss 2004/05 fixiert<br />

Anträge bei Gemeinden, das<br />

Land ersetzt die Kosten<br />

Ausgleichszulagenrichtsatz<br />

(Alleinstehende:<br />

653,19 Euro, Ehepaare/<br />

Lebensgemeinschaften:<br />

1.015 Euro Euro);<br />

◆ keine unterhaltspflichtigen<br />

Angehörigen haben,<br />

die einen entsprechenden<br />

Beitrag leisten könnten;<br />

◆ kein verwertbares Vermögen<br />

haben.<br />

Der Antrag auf Gewährung<br />

des Heizkostenzuschusses<br />

kann beim zuständigen<br />

Wohnsitzgemeindeamt eingebracht<br />

werden. Das Geld<br />

wird von den Gemeinden<br />

sofort direkt ausbezahlt. Das<br />

Land wird den Gemeinden<br />

die aufgewendeten Beträge<br />

ersetzen.<br />

KOMMUNAL 121


Südtirol<br />

Südtiroler Gemeindenverband feiert 50-Jahr-Jubiläum<br />

Starke Stimme für 116<br />

Südtiroler Gemeinden<br />

BOZEN<br />

Der Südtiroler Gemeindenverband feiert<br />

heuer sein 50-Jahr-Jubiläum. Ab dieser<br />

Ausgabe berichtet KOMMUNAL regelmäßig<br />

über jene Themen, die den Südtiroler<br />

Gemeinden unter den Nägeln<br />

brennen.<br />

Im Juni 1954 haben 47 Bürgermeister<br />

Der Rat der Gemeinden ist ein Beratungsorgan<br />

zwischen den Gemeinden<br />

und dem Südtiroler Landtag bzw. der<br />

Südtiroler Landesregierung. Er besteht<br />

aus 16 von der Versammlung der Bürgermeister<br />

der Gemeinden des Landes<br />

gewählten Mitgliedern.<br />

mit der Unterstützung von Südtiroler<br />

Vertretern im Parlament und im Regionalrat<br />

den Südtiroler<br />

Gemeindenverband<br />

gegründet. Dieser wurde<br />

als Dienstleistungsbetrieb<br />

und zum Zweck der „Vertretung<br />

und Verteidigung<br />

aller Interessen gegenüber<br />

staatlichen, regionalen,<br />

landes- und europäischen<br />

Körperschaften, Anstalten,<br />

Ämtern und Organen“<br />

konzipiert. Ein wichtiger<br />

Schritt der Anerkennung<br />

des Verbandes war die<br />

Übertragung der Verhandlungskompetenz<br />

zur Ausarbeitung<br />

der Arbeitsverträge der<br />

Gemeindebediensteten. Der Gemeindenverband<br />

vertritt bei den Kollektivvertragsverhandlungen<br />

die Seite der Arbeitgeber.<br />

Die Kernfragen des Verbandes<br />

betrafen und betreffen die Gemeindeselbstverwaltung<br />

und die Lokalfinanzen.<br />

Der Gemeindenverband ist stets gefordert,<br />

mit dem Land jene Absprachen zu<br />

treffen, welche eine gute und selbständige<br />

Verwaltung auf Gemeindeebene<br />

gewährleisten. Ein eigenes Komitee vereinbart<br />

jährlich die Finanzausstattung<br />

der Gemeinden, also die Zuweisung von<br />

122 KOMMUNAL<br />

Der Südtiroler<br />

Gemeindenverband<br />

ist heute die alleinige<br />

Interessensvertretung<br />

aller 116 Südtiroler<br />

Gemeinden und aller<br />

7 Bezirksgemeinschaften.<br />

Seiten der Landesverwaltung.<br />

Neu: Rat der Gemeinden<br />

Heute ist der Südtiroler Gemeindenverband<br />

die alleinige Interessensvertretung<br />

aller 116 Südtiroler Gemeinden<br />

und aller 7 Bezirksgemeinschaften. Als<br />

absolute Neuerung gilt die Einsetzung<br />

des Rates der Gemeinden (entspricht in<br />

etwa dem österreichischen Konsultationsmechanismus),<br />

der seine Tätigkeit<br />

seit Beginn dieses Jahres ausübt.<br />

Der Rat der Gemeinden ist ein Beratungsorgan<br />

zwischen den Gemeinden<br />

und dem Südtiroler Landtag bzw. der<br />

Südtiroler Landesregierung. Er besteht<br />

aus 16 von der Versammlung der Bürgermeister<br />

der Gemeinden des Landes<br />

gewählten Mitgliedern. Den Vorsitz<br />

führt der Präsident des Südtiroler<br />

Gemeindenverbandes. Die Hauptaufgabe<br />

des Rates der Gemeinden besteht<br />

in der Begutachtung der Entwürfe von<br />

Gesetzen und Verordnungen, welche<br />

für die Gemeinden von Interesse sind,<br />

bevor sie vom Landtag bzw. von der<br />

Landesregierung verabschiedet<br />

werden.<br />

Neben seiner politischen<br />

Tätigkeit bietet der SüdtirolerGemeindenverband<br />

seinen Mitgliedern<br />

verschiedene Dienstleistungen<br />

an, die laufend<br />

verbessert und ausgebaut<br />

werden. Dazu<br />

gehören die EDV-Abteilung,<br />

die zentrale Beratungstätigkeit,<br />

die Verwaltungsschule<br />

zur laufenden<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter<br />

in den Gemeinden und die zentrale<br />

Lohnverrechnung.<br />

Kontakt:<br />

Südtiroler Gemeindenverband<br />

Gen.m.b.H., Schlachthofstrasse 4<br />

I-39100 Bozen<br />

Tel.: 0039/471/304655<br />

Fax.: 0039/471/304625<br />

E-Mail: sgv@gvcc.net<br />

Web: www.gvcc.net<br />

Südtirol präsentiert sich<br />

Dieselben Themen<br />

brennen unter den Nägeln<br />

Der Südtiroler Gemeindenverband<br />

pflegt bereits seit Jahren<br />

gute Kontakte mit dem Österreichischen<br />

Gemeindebund. Anlässlich<br />

des heurigen<br />

„50-Jahr-<br />

Jubiläums“ des<br />

Südtiroler Gemeindenverbandes<br />

wurde die Idee<br />

geboren, die Zeitschrift<br />

KOMMU-<br />

NAL mit einer<br />

Rubrik von Südtiroler<br />

Themen zu<br />

bereichern.<br />

Wir sind stolz darauf,<br />

unseren Verband,<br />

unsere Tätigkeiten<br />

und Dienste<br />

in dieser und in<br />

den folgenden Ausgaben<br />

Ihrer Fachzeitschriftvorstellen<br />

zu dürfen. Wir<br />

werden uns weiters<br />

bemühen, Ihre<br />

Berichterstattung mit aktuellen<br />

kommunalpolitischen Themen der<br />

Südtiroler Gemeinden, auch im<br />

Sinne eines grenzüberschreitenden<br />

Sprachrohrs, zu ergänzen – denn<br />

seien wir ehrlich: hier wir dort brennen<br />

uns die dieselben Themen unter<br />

den Nägeln, stellen wir uns tagtäglich<br />

den Herausforderungen und<br />

Anforderungen der <strong>Kommunal</strong>verwaltungen<br />

und -politik. Wir sind<br />

sicher, dass wir gemeinsam einen<br />

erfolgreichen Weg einschlagen werden!<br />

Franz Alber<br />

Präsident des Südtiroler<br />

Gemeindenverbandes<br />

Das Südtiroler<br />

Wappen<br />

Franz Alber,<br />

Präsident des<br />

Südtiroler<br />

Gemeindenverbandes<br />

Das Logo des<br />

Südtiroler<br />

Gemeindenverbandes


Der Gemeinderat der Stadt Baden hat Bürgermeister Prof.<br />

August Breininger mit dem Ehrenring der Stadt Baden ausgezuzeichnet.<br />

Die Überreichung fand am 1. Oktober 2004<br />

im Rahmen der Ehrung verdienter Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürger im Stadttheater Baden statt. Vizebgm. Dir. Franz<br />

Geiger überreichte den Ehrenring und strich in seiner Rede<br />

die Verdienste von Bgm. Prof. August Breininger für die<br />

Stadt Baden hervor.<br />

Amts-Jubiläum<br />

20 Jahre<br />

Bürgermeister<br />

SCHWARZENBACH<br />

Bundesrat Bürgermeister<br />

Johann Giefing beging<br />

Anfang Oktober sein 20-jährigesBürgermeisterjubiläum<br />

in<br />

Schwarzenbach<br />

(NÖ).<br />

Seit 1850 ist<br />

er somit der<br />

längst dienendeBürgermeister<br />

nach<br />

Johann Faber, der insgesamt<br />

14 Jahre dieses Amt von<br />

1920 bis 1935 ausgeübt hat.<br />

OÖ ehrt<br />

Die Verdienstmedaille des<br />

Landes Oberösterreich erhielt<br />

Helmut Commenda, ehem.<br />

Gemeindevorstand der<br />

Gemeinde Offenhausen. Landeshauptmann<br />

Dr. Josef<br />

Pühringer überreichte dem<br />

verdienten <strong>Kommunal</strong>funktionär<br />

die Auszeichnung Mitte<br />

Oktober im Linzer Landhaus.<br />

Termine<br />

31.1. - 1.2.2005<br />

„Erfolg und Akzeptanz mit<br />

Facility Management Kompetenz“<br />

– Facility<br />

(Gebäude) Management in<br />

den Kommunen“, Bad<br />

Schallerbach<br />

„Kommunikation und Konfliktlösung<br />

im Team für das<br />

Gemeindeamt“, Traunkirchen<br />

1. 3. 2005<br />

„Leistungsstark für Bürger/innen!<br />

– Wo bleibe ich?<br />

Mental fit im Gemeindeamt“,<br />

Regau<br />

Oberösterreichischer<br />

Gemeindebund, Gemeindeverwaltungsschule,<br />

4020<br />

Linz, Coulinstrasse 1, Telefon:<br />

0732/656516-0, Fax:<br />

0732/651151, post@ooegemeindebund.at<br />

Web: www.ooegemeindebund.at<br />

So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />

Die KOMMUNAL-Ausgaben<br />

seit Jänner 2002 als <strong>PDF</strong><br />

www.kommunal.at<br />

Todesfälle<br />

JULBACH<br />

Verstorben ist Ende September<br />

Ök.R. Bgm.a.D.<br />

Alfred Fischer im 63.<br />

Lebensjahr.<br />

Alfred Fischer<br />

war 23 Jahre<br />

Bürgermeister<br />

der Gemeinde<br />

Julbach (OÖ)<br />

und wurde für<br />

seine Verdienste<br />

mit der Ehrenbürgerwürde<br />

ausgezeichnet.<br />

Jahrzehntelang<br />

stand er im<br />

Dienst der Öffentlichkeit<br />

als Landjugendreferent,<br />

Bauernbund- und Ortsbauernobmann,<br />

Obmann des<br />

Förderringes, Mitglied der<br />

Bezirksgrundverkehrskommission,<br />

Obmann der Telefongemeinschaft,<br />

Vorstand<br />

des Fremdenverkehrsverbandes<br />

und Obmann des<br />

Info-Mix<br />

Bürgermeister unerwartet gestorben<br />

In Memoriam Karl Oberndorfer<br />

ATTERSEE<br />

kennung wurde ihm<br />

Ende August ist der Bür- neben anderen Auszeichgermeister<br />

der Gemeinde nungen das Goldene Ver-<br />

Attersee (OÖ), Hofrat Dr. dienstzeichen der Repu-<br />

Karl Oberndorfer, völlig blik Österreich verliehen.<br />

unerwartet im 61. Karl Oberndorfer war in<br />

Lebens-<br />

zahlreichen örtlichen<br />

jahrver- Vereinen und Körperstorben.schaften<br />

tätig und er<br />

Bürger-<br />

hat für seine<br />

meister<br />

Gemeinde, um deren<br />

Obern-<br />

Wohl er stets bemüht<br />

dorfer<br />

war, noch viel vorge-<br />

übte das<br />

habt. Weitere Erfolge<br />

Amt 21<br />

waren ihm aber nicht<br />

Jahre<br />

vergönnt.<br />

lang<br />

Bürgermeister Karl<br />

aus. Karl Oberndorfer<br />

Oberndorfer war in<br />

Auch als<br />

seiner Gemeinde<br />

Bezirkshauptmann-Stell- wegen seiner Umsicht<br />

vertreter und Leiter der und Bürgernähe allge-<br />

Gewerbe-, Jugendwohlmein sehr geschätzt. Der<br />

fahrt- und Sozialabtei- Oberösterreichische<br />

lung der BH Vöcklabruck Gemeindebund wird Karl<br />

erwarb er sich große Ver- Oberndorfer stets ein<br />

dienste.<br />

ehrendes Andenken<br />

Als Zeichen hoher Aner- bewahren.<br />

Altbürgermeister Alfred Fischer verstorben<br />

23 Jahre im Dienst der Gemeinde<br />

Alfred Fischer<br />

Sozialsprengels. Bis zuletzt<br />

war er Obmann des Seniorenbundes<br />

Julbach (insgesamt<br />

23 Jahre). Durch<br />

seine Verdienste<br />

wurde Alfred<br />

Fischer vielfach<br />

ausgezeichnet,<br />

u.a. mit dem<br />

Goldenen Verdienstzeichen<br />

der Republik<br />

Österreich, dem<br />

Berufstitel Ökonomierat,<br />

der<br />

Verdienstmedaille<br />

des Landes<br />

Oberösterreich und<br />

der Goldenen Ehrennadel<br />

des Oö. Seniorenbundes.<br />

Das Begräbnis fand unter<br />

großer Anteilnahme der<br />

Bevölkerung und vieler<br />

Weggefährten des öffentlichen<br />

Lebens bzw.<br />

Ehrengästen in Julbach<br />

statt.<br />

KOMMUNAL 123


Info-Mix<br />

Gemeindepartnerschaft<br />

Italienische Gemeinde sucht<br />

OSTRA VETERE<br />

Die italienische Gemeinde<br />

Ostra Vetere, (Region Marche/<br />

Provinz Ancona) sucht<br />

eine österreichische Partner-<br />

Gemeinde. Ostra Vetere hat<br />

etwa 3.600 Einwohner und<br />

liegt etwa 50 km vom Adriahafen<br />

Ancona entfernt. Die<br />

Gemeinde ist landwirtschaftlich<br />

strukturiert, geprägt von<br />

Ackerbau, Weinbau und Olivenzucht.<br />

Klein- und Mittelunternehmen<br />

sind im<br />

wesentlichen in der Verarbeitung<br />

von Marmor und im<br />

Bereich von landwirtschaftliche<br />

Maschinen angesiedelt.<br />

Die Kontaktadresse ist:<br />

Cittá di Ostra Vetere,<br />

Partnerstadt gesucht<br />

ZLATÉ MORAVCE<br />

Die Stadt Zlaté Moravce in<br />

der Mittelslowakei mit<br />

14.000 Einwohner liegt in<br />

der Kleinregion Hlink nad<br />

Hronom, diese besteht aus 14<br />

Dörfern zwischen 500 und<br />

1800 Einwohnern. In der<br />

Region findet man vorwiegend<br />

Betriebe in der Aluminiumindustrie,<br />

in der Stadt<br />

direkt befindet sich ein Werk<br />

der Wienerberger Ziegelwerke.<br />

Als Sehenswürdigkeiten<br />

sind das Palais Migazzi,<br />

Vimperk sucht Partner<br />

VIMPERK<br />

Die Stadt Vimperk am Fusse<br />

am Boubín, die man dem Tor<br />

des Böhmerwaldes oder die<br />

Stadt unter Boubín oft nennt,<br />

liegt im geschlossenen Tal des<br />

Flusses Volyòka in der Seehöhe<br />

700m. Verwaltungsumfang<br />

überhäuft 21 Gemeinden<br />

und der Status der Stadt<br />

hat nur Vimperk. Die Anzahl<br />

der Einwohner zum Tag<br />

1.4.2004 ist 8095. Verwaltungsumfang<br />

hat die Fläche<br />

535,15 km2. Durch Vimperk<br />

geht der Hauptzug nach<br />

Deutschland durch den Grenzübergang<br />

Phillipsreut (<br />

StráΩn˝ ). In der Nähe der<br />

Stadt beginnt das Gebiet des<br />

124 KOMMUNAL<br />

Piazza Don Minzioni 1<br />

60010 Ostra Vetere (AN)<br />

Kontaktperson:<br />

Mauro Aquili<br />

Tel.: 0039-071/965072<br />

Fax: 0039-071/9645118<br />

Darüber hinausgehende<br />

Information und Unterstützung<br />

bei der Kommunikation<br />

mit der Gemeinde kann<br />

beim Österreichischen<br />

Gemeindebund und über die<br />

Italienische Sektion des<br />

Rates der Gemeinden und<br />

Regionen Europas (AICCRE,<br />

Piazza di Trevi 86, I - 00187<br />

ROMA, Tel.: 0039-06-699<br />

404 61, Fax: 0039-06-679<br />

3275) eingeholt werden.<br />

im Mittelpunkt der Stadt liegend,<br />

sowie das in der Nähe<br />

liegende Schloss Topolcianky,<br />

mit dem größten Gestüt der<br />

Slowakei, zu erwähnen. In<br />

der Region befindet sich auch<br />

ein Thermalbad und eine private<br />

Bierbrauerei. Detailinformationen<br />

der Stadt sowie<br />

Ansprechpartner gibt es beim<br />

Internationalen Interkommunalen<br />

Zentrum Groß-Siegharts<br />

(IIZ) unter:Tel.:<br />

02847/84198 oder E-Mail:<br />

iiz@siegharts.at<br />

Nationalparks und Naturschutzregion<br />

Böhmerwald<br />

( ˇumava ). Vimperk wurde<br />

mit der Glashütte und dem<br />

Druckerei berühmt, später<br />

mit der Textilindustrie, Elektronik<br />

und mit der Möbelindustrie.<br />

Jetzt sind hier die<br />

entwickelnde Fabriken<br />

Rohde&Schwarz, Vimperk<br />

Metzgerei, Glassfabrik Vimperk<br />

und paar kleinen<br />

Druckerei. In der Stadt sind 2<br />

Grundschulen, Gymnasium,<br />

Bauberufsschule und Forstberufsschule.Detailinformationen<br />

der Stadt sowie<br />

Ansprechpartner gibt es beim<br />

IIZ unter: Tel.: 02847/84198<br />

oder E-Mail: iiz@siegharts.at<br />

Steiermark<br />

Der 45. Titel „Schönstes Blumendorf der Steiermark“ ging an<br />

die Gemeinde Fernitz, die sich gegen 260 steirische Gemeinden<br />

durchsetzen konnte.<br />

Steirischer Blumenschmuckwettbewerb 2004<br />

Das „Schönste Dorf der<br />

Steiermark“<br />

FERNITZ<br />

Bereits seit 45 Jahren – seit<br />

dem Erzherzog-Johann-<br />

Gedenkjahr 1959 – wird der<br />

Steirische Blumenschmuckbewerb<br />

durchgeführt und jedes<br />

Mal bemühen sich Tausende<br />

Steirerinnen und Steirer,<br />

unser Land in ein Blütenmeer<br />

zu verwandeln.<br />

Insgesamt 30.000 Teilnehmer<br />

in 260 steirischen Gemeinden<br />

– eine Rekordzahl in der bisherigen<br />

Geschichte des Blumenschmuckwettbewerbes<br />

-<br />

haben sich heuer beteiligt. In<br />

14 Kategorien – vom schönsten<br />

Balkonschmuck bis zur<br />

schönsten Stadt – wurden die<br />

Preisträger von einer Jury<br />

ermittelt.<br />

In der Gemeinde Fernitz südlich<br />

von Graz können vor<br />

allem die gepflegte Parkanlage,<br />

der bepflanzte Brunnen<br />

hinter der Kirche sowie die<br />

Blütenpracht am Feuerwehrhaus<br />

und in den Gärten<br />

bewundert werden. Bürgermeister<br />

Karl Ziegler ist besonders<br />

stolz auf das „Herzstück“<br />

der Gemeinde, den Erzherzog-Johann-Park<br />

im Zentrum<br />

des Ortes. Gestaltet und<br />

bepflanzt wird die Anlage seit<br />

Jahren vom Obmann des<br />

Fremdenverkehrsvereins<br />

Ewald Ehgartner, der besonders<br />

auf die Sorten- und Farbenvielfalt<br />

Wert legt. Auch<br />

Gemeindegärtner Franz<br />

Fuchs kümmert sich mit viel<br />

Mühe und Zeitaufwand –<br />

allein zum Gießen benötigt er<br />

mindestens drei Stunden täglich<br />

– um die öffentlichen<br />

Blumenanlagen.<br />

Fernitz erhielt im Jahre 2000<br />

den Ortserneuerungspreis des<br />

Landes Steiermark und hat<br />

mittlerweile bereits den 4.<br />

Bauabschnitt beendet. Der<br />

Erfolg beim Blumenschmuckbewerb<br />

2004 ist letztlich auch<br />

auf diese kontinuierliche und<br />

zielstrebige Arbeit im Rahmen<br />

der „Ortserneuerung“<br />

zurückführen.<br />

Die weiteren Preisträger in<br />

der Kategorie „Schönstes<br />

Dorf“ sind auf dem zweiten<br />

Platz Wenigzell im Bezirk<br />

Hartberg und auf dem dritten<br />

Platz Donnersbach imBezirk<br />

Liezen.<br />

Die Kategorie „Das schönste<br />

Gebirgsdorf hat die Gemeinde<br />

Kraukaudorf im Bezirk Murau<br />

gewonnen, der Titel in der<br />

Kategorie „Der schönste<br />

Markt“ ging an Frauental an<br />

der Lassnitz. In der Kategorie<br />

„Die schönste Stadt gewann<br />

Voitsberg.<br />

Foto: Horst Kammeritsch


»<br />

Sehr beeindruckt von der Fülle der eingereichten Projekte zeigten<br />

sich die Ehrengäste des nö. Finales des WiR-Wettbewerbs..<br />

Konzepte zur Regionalentwicklung prämiert<br />

WiR: 184 Ideen für<br />

Niederösterreich<br />

PERNITZ<br />

In Pernitz im Piestingtal fand<br />

das Niederösterreich-Finale<br />

des Wettbewerbs „WiR- Wirtschaft<br />

in der Region“ statt.<br />

Bei diesem Wettbewerb des<br />

Wirtschaftsbundes nahmen<br />

Initiativen zur Steigerung der<br />

Attraktivität lokaler Wirtschaftsstandorte<br />

in Städten,<br />

Bezirken, Gemeinden und<br />

Regionen teil. In Niederösterreich<br />

wurden 184 Projekte<br />

eingereicht. „Als uns Präsi-<br />

Die Gemeinden brauchen<br />

die Wirtschaft –<br />

und umgekehrt. Die<br />

Aktion „Wirtschaft in<br />

der Region“ gibt<br />

einen hervorragenden<br />

neuen Impuls für<br />

die unverzichtbare<br />

Zusammenarbeit<br />

zwischen Kommunen<br />

und Betrieben im<br />

Interesse der<br />

Entwicklung<br />

unserer Regionen.<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Vizepräsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes beim<br />

NÖ-Finalwettbewerb in Pernitz<br />

«<br />

dent Leitl seine Idee dieses<br />

Wettbewerbes vorstellte,<br />

konnte niemand ahnen, dass<br />

dieser Vorschlag geradezu<br />

eine Welle von Einreichungen<br />

aus unserem Bundesland<br />

auslöst. Darauf sind wir sehr<br />

stolz“, sagt NÖ Wirtschaftsbund-Direktor<br />

Herbert Lehner,<br />

der die erkrankte Landesgruppenobfrau<br />

Sonja<br />

Zwazl vertrat.<br />

Präsident Christoph Leitl<br />

betonte in seiner Ansprache<br />

die besondere Rolle, die den<br />

Unternehmern zukomme:<br />

„Sie sind die 'Humangärtner'<br />

für die Regionen. Ihnen müssen<br />

wir alle Unterstützung<br />

geben, damit sie auch weiterhin<br />

mit Freude unternehmerisch<br />

tätig sein können.“<br />

Lehner: „Eines sieht man<br />

deutlich: Es gibt viele Unternehmer,<br />

Unternehmervereine<br />

und Gemeinden, denen ihr<br />

Standort und ihre Region<br />

wirklich am Herzen liegt.“<br />

Reizthema<br />

Einkaufszentren<br />

Sonja Zwazl und der<br />

Obmann der Sparte Handel,<br />

Sepp Schirak haben beispielsweise<br />

immer wieder<br />

gegenüber den Verantwortlichen<br />

im Land Niederösterreich<br />

betont, dass der ungezügelte<br />

Bau von immer<br />

neuen Einkaufszentren auf<br />

der grünen Wiese endlich<br />

gestoppt werden muss. Ein<br />

wichtiger Schritt in diese<br />

Richtung ist der Entwurf zu<br />

einem neuen Raumordnungsgesetz,<br />

der mit Landesrat<br />

Wolfgang Sobotka ausverhandelt<br />

haben, und der<br />

noch heuer beschlossen werden<br />

soll. Dieses neue<br />

Raumordnungsgesetz wird<br />

es ermöglichen, dass es keine<br />

neuen Einkaufstempel mit<br />

allen Gütern des täglichen<br />

Bedarfes außerhalb der<br />

Stadtzentren mehr gibt.<br />

Die Finalteilnehmer aus Niederösterreich<br />

nahmen an der<br />

österreichweiten Schlussveranstaltung<br />

am 10. November<br />

in Wien teil (siehe auch<br />

Bericht auf den Seite 52 und<br />

53 dieser Ausgabe).<br />

Info-Mix<br />

Tulln gewinnt Bronze in Kanada<br />

TULLN / NIAGARA FALLS<br />

Die Stadtgemeinde Tulln hat<br />

sich beim alljährlich stattfindenden<br />

Wettbewerb „The<br />

International Awards for<br />

Liveable Communities“<br />

beteiligt. Insgesamt haben<br />

sich 458 Städte und Gemeinden<br />

aus Europa, Asien, Australien,<br />

Afrika und Amerika<br />

angemeldet, davon 48 in der<br />

Kategorie A (Gemeinden bis<br />

20.000 Einwohner).<br />

Mit den eingereichten Unterlagen<br />

und einer Präsentation<br />

mit anschließendem Hearing<br />

konnte die Stadt Tulln die<br />

fachlich hochkarätige und<br />

international besetzte Jury<br />

sowie die mitbewertenden<br />

Städte aus den anderen Kategorien<br />

von der hohen<br />

Lebensqualität in Tulln überzeugen.<br />

Bewertet wurden Initiativen<br />

aus den Bereichen Umweltschutz,<br />

Bürgerbeteiligung,<br />

Stadtbild und Landschaftsge-<br />

Krems feiert 700 Jahre<br />

KREMS<br />

Niederösterreich ist seit 1. Mai<br />

2004 wieder das Herz Europas.<br />

Beste regionale Kontakte<br />

sind die Zukunft des Landes.<br />

Städtepartnerschaften sind<br />

dazu besonders geeignet und<br />

werden auch von der EU<br />

gefördert, wenn sie sich den<br />

Europäischen Themen widmen.<br />

Krems, „Heimatgemeinde“ der<br />

Donau-Universität, folgt dieser<br />

EU-Initiative und nimmt das<br />

Jubiläum 700 Jahre Stadterhebung<br />

( 2005 ) zum Anlass,<br />

Städtepartnerschaften und<br />

deren Auswirkungen auf das<br />

öffentliche Leben wissenschaftlich<br />

zu durchleuchten.<br />

Die Donau-Universität Krems<br />

wird im Auftrag der Stadt<br />

europäische Konzepte von<br />

Städtepartnerschaften im<br />

Jahre 2005 im Hinblick auf<br />

„best practise“ untersuchen.<br />

Auftaktveranstaltung ist ein<br />

internationales Symposium<br />

am 6. Dezember 2004 in<br />

Krems. Ein „Städtepartnerschafts-Award“<br />

wird gestiftet<br />

staltung, das historische Erbe<br />

und die Zukunftsplanung.<br />

Besondere Aufmerksamkeit<br />

bei der Jury konnte mit der<br />

Für Tulln nahmen Stadtamtsdirektor<br />

Ing. Franz Lasser und<br />

Dipl.-Ing. Matthias Zawichowski<br />

den Preis entgegen.<br />

Präsentation des Erscheinungsbildes<br />

der Stadt mit<br />

Umwelt- und Ökomanagement<br />

erregt werden.<br />

und beim Abschlusssymposium<br />

2005 (im Rahmen der<br />

700 Jahr-Feiern) mit entsprechender<br />

Würdigung der Projekte<br />

und Präsentation der<br />

wissenschaftlichen Ergebnisse<br />

verliehen werden.<br />

Der Kongress am 6. Dezember<br />

2004 wird sich den Europäischen<br />

Themen widmen. Krems<br />

hat Städtepartnerschaften mit<br />

Passau und Böblingen (D),<br />

Kromeriz (Kremsier, CZ), Ribe<br />

(DK), Beaune (F) und Grapevine<br />

(Texas, USA), alle Partnerstädte<br />

werden mit Delegierten<br />

bei den Veranstaltungen vertreten<br />

sein und eingeladen, sich<br />

an dem Projekt durch Beiträge<br />

und Einreichungen zum Award<br />

etc. zu beteiligen.<br />

6. Dezember 2004, Haus der<br />

Regionen, Donaulände 56,<br />

3504 Krems-Stein<br />

Interessenten erhalten nähere<br />

Informationen bei Gernot Riesenhuber,<br />

Donau-Universität<br />

Krems, Tel. 02732-893-2310,<br />

gernot.riesenhuber@ donauuni.ac.at<br />

KOMMUNAL 125


Buch - Tipps<br />

Fachbuch Anthologie<br />

Denkmalschutzrecht<br />

Ein Kurzkommentar zum<br />

österreichischen Denkmalschutzrecht<br />

ist soeben in der<br />

Edition Juridica im Verlag<br />

MANZ erschienen. Er bietet<br />

auf 240 Seiten<br />

eine Gesamtdarstellung<br />

des Denkmalschutzrechts<br />

samt einschlägigen<br />

nationalen<br />

und gemeinschaftsrechtlichenVorschriften.<br />

In<br />

die<br />

umfängliche Kommentierung<br />

wurden die relevanten<br />

Gesetzeserläuterungen und<br />

die Judikatur eingearbeitet.<br />

Enthalten sind:<br />

◆ Denkmalschutzgesetz<br />

◆ Kulturgüterschutzrecht<br />

◆ Verordnung über den<br />

Denkmalbeirat<br />

◆ Verordnung über Kulturgüter,<br />

deren Ausfuhr keiner<br />

Bewilligung bedarf<br />

◆ Verordnung des Rates<br />

über die Ausfuhr von Kulturgütern<br />

◆ Durchführungsverordnung<br />

der Europäischen Kommission<br />

über die Ausfuhr von<br />

Kulturgütern<br />

Wie alle Juridica Kurzkommentare<br />

wendet sich auch<br />

dieser dezidiert an Praktiker<br />

und Nicht-Juristen, wie zum<br />

Beispiel die Kulturabteilungen<br />

in Kommunen.<br />

Das Buch<br />

Bazil/Binder-Krieglstein/<br />

Kraft, „Das österreichischeDenkmalschutzrecht“,<br />

Edition<br />

Juridica im Verlag<br />

MANZ 2004, 240 S.,<br />

42,00 Euro,<br />

ISBN 3-214-14563-0<br />

Kundenbestellungen<br />

telefonisch unter (01)<br />

531 61-100 oder an<br />

bestellen@manz.at<br />

126 KOMMUNAL<br />

Herbert Schambeck,<br />

Politik in Theorie und Praxis<br />

Diese Anthologie erschien<br />

anlässlich des siebzigsten<br />

Geburtstages von<br />

em.o.Univ.-Prof.<br />

Dr.Dr.h.c.mult.<br />

Herbert Schambeck<br />

und umfasst<br />

repräsentative<br />

Beispiele der Veröffentlichungen<br />

des Autors der<br />

letzten mehr als<br />

vierzig Jahre. Sie<br />

behandelt einen<br />

zentralen Arbeitsschwerpunkt<br />

von Herbert<br />

Schambeck, nämlich den<br />

Bereich der Politischen Wissenschaften.<br />

Weit entfernt<br />

von einem unpolitischen<br />

Wissenschaftlerdasein setzt<br />

sich der jahrzehntelange Parlamentarier<br />

und glühende<br />

Föderalist (Niederösterreicher<br />

mit Wiener Wohnsitz,<br />

Universitätsprofessor in Linz<br />

und jahrzehntelang Bundesrat<br />

mit Steirischem Mandat)<br />

in der ihm eigenen kritischen<br />

Distanz bei zugleich größter<br />

Nähe mit dem auseinander,<br />

was er als Politiker lebte und<br />

erlebte, vereinnahmt von<br />

Mit der Frische des Humors<br />

und mit hellem Weitblick liegen<br />

Helmut Habenichts Interessen<br />

in der Vorbeugung<br />

gegen und Verbesserung von<br />

Erschwernissen und Belastungen,<br />

wo immer solche<br />

der guten Entwicklung entgegenstehen,<br />

und worunter das<br />

Wohlergehen<br />

der Lebe-<br />

niemandem, aber gegründet<br />

auf tiefer Religiosität.<br />

Der in dieser<br />

Publikation enthaltene<br />

Querschnitt<br />

an ausgewählten<br />

Beiträgen spiegelt<br />

die besondere<br />

inhaltliche Bandbreite<br />

des umfangreichenwissenschaftlichenSchaffens,<br />

jedoch auch<br />

der praktischen<br />

politischen Tätigkeit<br />

des Verfassers wider.<br />

Das Buch<br />

Widder (Hg.): „Herbert<br />

Schambeck, Politik in<br />

Theorie und Praxis“,<br />

ISBN 3-7083-0075-0,<br />

491 Seiten, gebunden,<br />

58 Euro, Neuer Wissenschaftlicher<br />

Verlag,<br />

1040 Wien, Argentinierstraße<br />

42/6,<br />

Tel: 01/535 61 03/21<br />

Fax: 01/535 61 03/25<br />

klein@nwv.at<br />

www.nwv.at<br />

Literatur – Lyrik<br />

„schPANNE“ und „DAMALS“<br />

welt, also auch der Menschen<br />

leiden könnte. Darin findet er<br />

reichlich Stoff für Mitteilungen<br />

an alle, auch wenn man<br />

sagen könnte, die weite Welt<br />

und die Antipoden erfahren<br />

daraus die Inhalte aus dem<br />

Gewinn eines Europäers, also<br />

auch aus solcher Sichtweise.<br />

Das Buch<br />

Helmut Habenicht:,<br />

„„schPANNE“ (ISBN 3-<br />

86516-162-6) und „DA-<br />

MALS“ (ISBN 3-86516-<br />

161-8)Infos / Bestellen<br />

unter www.MeinBu.ch<br />

oder beim Autor unter<br />

Tel03577/81387<br />

Sachbuch<br />

„roadmap<br />

geistiges<br />

eigentum“<br />

Genau ein Jahr nach<br />

Erscheinen von „geistiges<br />

eigentum“ legt Intellectual<br />

Property (IP)-Spezialist<br />

Guido Kucsko nun ein<br />

Destillat seines vielgerühmten<br />

Standardwerks vor.<br />

Kucsko bietet in der „roadmap<br />

geistiges eigentum“<br />

einen einzigartigen, bunt<br />

bebilderten Überblick über<br />

das Marken-, Muster, Patentund<br />

Urheberrecht. Basis<br />

dafür ist der Abschnitt „must<br />

know“ aus „geistiges eigentum“<br />

(Manz 2003), der<br />

aktualisiert, erweitert und<br />

mit den Texten der vier<br />

wichtigsten<br />

Gesetze<br />

(Marken-,<br />

Musterschutz-<br />

Patent- und<br />

Urheberrechtsgesetz)<br />

ergänzt<br />

wurde.<br />

Geistiges<br />

Eigentum<br />

(Marken,<br />

Design, Patente, Leistungen<br />

der Urheber) zählt immer<br />

öfter zu den wichtigsten<br />

Unternehmenswerten. Das<br />

Immaterialgüterrecht ist<br />

daher zu einer zentralen<br />

wirtschaftsrechtlichen Materie<br />

geworden. Nationale,<br />

gemeinschaftsrechtliche und<br />

internationale Regelungswerke<br />

bilden einen nur noch<br />

schwer überblickbaren<br />

Dschungel.<br />

Das Buch<br />

Kucsko, „roadmap geistiges<br />

eigentum“, MANZ<br />

2004, XII, 256 S.,<br />

Brosch., 23,50 Euro,<br />

ISBN 3-214-00427-1<br />

Kundenbestellungen telefonisch<br />

unter (01) 531<br />

61-100 oder per Email<br />

an bestellen@manz.at


Das<br />

Wesentliche<br />

im Auge<br />

behalten<br />

Wir Gemeindebediensteten<br />

arbeiten in mehr als<br />

200 Berufsgruppen,<br />

an 365 Tagen,<br />

24 Stunden am Tag,<br />

bei jeder Witterung<br />

für die österreichische<br />

Bevölkerung.<br />

Und so soll es auch bleiben!<br />

Wir schauen<br />

auf Sie! www.gdg.at<br />

Gewerkschaft der Gemeindebediensteten<br />

1090 Wien, Maria-Theresien-Strasse 11 ● 01/313 16/8300 ● gdg@gdg.oegb.or.at

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