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Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...

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Nr. 5<br />

Mai 2007<br />

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

THEMA<br />

Abwassererhebung<br />

Aktuelle Erhebung soll erstmals eine<br />

Gesamtübersicht über Wasser- und Abwasser-<br />

Infrastruktur in Österreich ermöglichen<br />

SEITE 18<br />

PRAXIS<br />

Gute Nachbarschaft<br />

KOMMUNAL exklusiv: Seit 16 Jahren gibt es<br />

eine praktizierte „Nachbarschaftshilfe“ für<br />

Kanal- und Kläranlagenbetreiber.<br />

SEITE 60<br />

THEMA<br />

<strong>Pflegekosten</strong><br />

& <strong>Einheitswerte</strong>:<br />

<strong>Zoff</strong> <strong>verhindert</strong>?<br />

Gemeindebund-Gespräche mit den neuen<br />

Ministern sind zwar kein „Wunschkonzert“,<br />

aber meistens besser als erwartet. Diesmal:<br />

Interessensabgleich mit Wilhelm Molterer<br />

und Martin Bartenstein<br />

SEITE 10<br />

DVR: 0930 423<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440


Martina Taferner<br />

1.)<br />

Elke Fiedler<br />

Johannes Fries<br />

Gerhard Huemer<br />

DIE NUMMER 1 IN PUBLIC FINANCE.<br />

IHR TEAM FÜR DIE REALISIERUNG IHRER FINANZIERUNGSVORHABEN.<br />

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Elfriede Holzinger


Gemeindepolitik<br />

6 Handeln statt Reden: Gemeinden sind Vorreiter<br />

beim Klimaschutz<br />

8 Neuberechnung der <strong>Einheitswerte</strong>: Die<br />

Rückstände kosten den Gemeinden viel Geld<br />

10 Wirtschaftsminister Martin Bartenstein:<br />

Anschubfinanzierung für Infrastruktur<br />

12 Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer:<br />

Verteilung der Finanzmittel als Regulator<br />

16 Kommunale Sommergespräche:<br />

Thema Verwaltungs- und Bundesstaatsreform<br />

29 Abfallwirtschaft: „Bleiben die Gemeinden über?“<br />

30 Interview: Post gibt ländlichen Raum nicht auf<br />

32 Gemeindetag & KOMMUNALMESSE:<br />

Das kommunale Top-Ereignis des Jahres naht<br />

34 Gesucht: Die Innovativste Gemeinde 2007<br />

Recht & Verwaltung<br />

24 GWR: Nutzen für Gemeinden überwiegt<br />

Finanzen<br />

18 Investitionskostenerhebung soll Übersicht über<br />

Wasser- und Abwasserinfrastruktur ermöglichen<br />

20 Ertragsanteile: Mehr Geld in den Kassen<br />

22 Gute Konjunktur bringt auch Mehrausgaben<br />

Europapolitik<br />

37 AdR: Kommunen spielen wichtige Rolle bei<br />

gemeinschaftlicher Energiepolitik<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Umwelttechnik<br />

54 Österreich geht mit MUT voran – der<br />

„Masterplan Umwelttechnologie“<br />

Abwasser<br />

60 Im Fokus: Österreichs Kanal- und<br />

Kläranlagen-Nachbarschaften<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Inhalt<br />

80 Neue Warntafeln sollen Raser einbremsen<br />

82 Ein niederösterreichisches Erfolgsmodell:<br />

Der „rollende Kaufladen“<br />

62 Eine KfV-Checkliste macht Schwimmteiche<br />

und Biotope (kinder-)sicher<br />

86 Aus den Bundesländern<br />

90 Info-Mix<br />

KOMMUNAL 3


Trinkwasserversorgungssysteme<br />

Kanalsysteme<br />

Hausabfluss-Systeme<br />

Kalt-/Warmwassersysteme<br />

PIPELIFE-ROHRSYSTEME. DIE UNSICHTBAREN<br />

VERSORGUNGSNETZWERKE.<br />

Jeder braucht sie. Jeder nutzt sie. Keiner sieht sie. Die<br />

unsichtbaren Rohrsysteme für eine sichere Versorgung<br />

mit Wasser und Energie und für eine saubere Umwelt.<br />

Und Pipelife produziert sie.<br />

Spitzenprodukte, die höchste Qualitätsnormen erfüllen.<br />

Technisch ausgereifte Rohrsysteme, die gemeinsam mit<br />

der Pipelife-Beratungskompetenz zu dem werden, was<br />

unser Land braucht: Starke Lebensadern, die den lebenswichtigen<br />

Kreislauf von Ver- und Entsorgung sicherstellen.<br />

Rund um die Uhr und an jedem Ort.<br />

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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6, 2. Stock, 1010 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

E-Mail: kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Mag. Helmut Reindl - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

E-Mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Heinz Lederer – DW 19<br />

heinz.lederer@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath, grafik@kommunal.at<br />

Fotos: www.bilderbox.at<br />

www.bilder.services.at<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />

Prof. Dr. Roman Häußl<br />

(Experte für. Gemeinderecht)<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Mag. Jürgen Beilein (BM für<br />

Gesundheit und Frauen),<br />

Daniel Kosak (Pressereferent des<br />

Österreichischen Gemeindebundes)<br />

Mag. Petra Hafner (BM für Unterricht, Kunst<br />

und Kultur)<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeinde bundes),<br />

Dr. Walter Reichel (Bundeskanzleramt),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />

Hersteller:<br />

Leykam Druck, 7201 Neudörfl<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen<br />

sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

Mit „E.E.“ gekennzeichnete oder unter der<br />

Bezeichnung „Service“ laufende Artikel sind<br />

bezahlte Informationen und fallen nicht in die<br />

Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Druckauflage: 34.651<br />

(Jahresdurchschnitt 2006)<br />

Teilen dieser Ausgabe liegen Informatio -<br />

nen der OÖ Akademie für Umwelt und<br />

Natur, des Hauptverbands der Sozialversicherungen<br />

sowie der Hans Huber AG bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Natürlich wissen gerade die Leser von KOMMUNAL die Bedeutung der Kommunalpolitik<br />

zu würdigen und die Arbeit der Verantwortungsträger in den österreichischen<br />

Gemeinden aus eigener Anschauung zu schätzen. Im Großen und Ganzen wissen es<br />

auch Herr und Frau Österreicher, die den Bürgermeistern, Gemeindemandataren und<br />

auch den kommunalen Bediensteten immer wieder das beste Zeugnis ausstellen,<br />

während sich die Verdrossenheit mit den politischen Zuständen analog zur Entfernung<br />

vom Bürger ständig steigert.<br />

Um nicht ganz ungerecht zu sein, muss man natürlich zugute halten, dass der direkte<br />

Kontakt und das leibhaftige Empfinden des Bürgers auf der lokalen Ebene naturgemäß<br />

erheblich leichter herzustellen ist als auf der Ebene der Länder oder des Bundes.<br />

Aber das ist tatsächlich nur eine Seite der Medaille.<br />

Die andere besticht durch eine engagierte Emsigkeit, die sich längst nicht mehr auf die<br />

routinemäßige Pflichterfüllung beschränkt, sondern auf allen Ebenen eine Dynamik<br />

und Weitsicht entwickelt, die Respekt einflößend wirkt.<br />

Auch diese Ausgabe von KOMMUNAL ist wieder eine Momentaufnahme für die<br />

vielfältigen Bemühungen der Kommunen auf allen Ebenen und eine Dokumentation<br />

der Vielschichtigkeit der Probleme, die sie zu bewältigen haben oder die man ihnen zu<br />

bereiten versucht.<br />

Auf der Bundesebene kämpfen die kommunalen Vertreter gegen die Versuche, die<br />

aufgeheizte Debatte um die Altenpflege als Problem der Gemeinden darzustellen.<br />

Gleichzeitig gilt es, die Mitteln für die Entwicklung der Infrastruktur im ländlichen<br />

Raum einzufordern, die Feststellung der <strong>Einheitswerte</strong> für die Berechnung der<br />

Grundsteuer einzumahnen und aufzupassen, dass die Kosten für die Einführung der<br />

Briefwahl nicht gleich im vollen Umfang die Gemeindekassen belastet. Dabei sind das<br />

nur einige der Problemkreise, die von den Spitzen des Gemeindebundes derzeit bei<br />

den routinemäßigen Antrittsbesuchen bei den neuen Mitgliedern der Bundesregierung<br />

thematisiert werden müssen. Dass es sich hierbei keinesfalls nur um Höflichkeits -<br />

besuche und Repräsentationstermine handelt, können Sie aus den Berichten über die<br />

Besuche bei Vizekanzler und Finanzminister Willi Molterer und Wirtschaftsminister<br />

Martin Bartenstein heraus lesen.<br />

Der Amtsleiter einer Marktgemeinde aus Oberösterreich berichtet über die<br />

Erfahrungen mit der Erstellung des elektronischen Gebäude- und Wohnungsregisters,<br />

das auch Thema einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der Länder und der Statistik<br />

Austria ist.<br />

Aus dem Bereich der Abfallwirtschaft ist zu erfahren, dass es seit 16 Jahren eine<br />

freiwillig praktizierte „Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaft“ gibt, die Qualitäts -<br />

standards vorgibt, Erfahrungen austauscht und darauf achtet, dass Österreichs<br />

Kommunen umweltgerecht entsorgen.<br />

Die Sektion Wasser im Lebensministerium will erreichen, dass Österreich auch in<br />

Zukunft bei Wasserqualität und Versorgungssicherheit an der Spitze Europas steht<br />

und führt deshalb vorsorglich schon jetzt eine umfassende Investitionserhebung in<br />

den Gemeinden durch. Europäische Spitze sind unsere Gemeinden auch bei der Entsorgung<br />

von Elektro-Altgeräten: 7,5 Kilo pro Einwohner erreicht sonst kein EU-Land.<br />

Für die erfolgreiche Bewältigung ihrer Aufgaben brauchen Österreichs Gemeinden<br />

auch das richtige politische und juristische „Handwerkszeug“. Deshalb bereitet der<br />

Innsbrucker Verfassungsrechtler und Universitätsprofessor Dr. Karl Weber schon in<br />

dieser Ausgabe von KOMMUNAL die „kommunalen Sommergespräche“ über die<br />

offenen Fragen der Bundesstaatsreform vor und aus dem Europäischen Parlament ist<br />

ein großer Erfolg zu melden: Die Fragen des öffentlichen Nahverkehrs können auch in<br />

Hinkunft vor allem von den Kommunen entschieden werden.<br />

Das alles ist nicht mehr als ein Schlaglicht auf lediglich ein Monat Kommunalpolitik in<br />

Österreich …<br />

Es hat schon seine Berechtigung, dass die Gemeindepolitik beim Bürger einen so hohen<br />

Stellenwert eingeräumt bekommt, finden Sie nicht auch?<br />

Prof. Walter Zimper<br />

KOMMUNAL-Verleger<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Die Gemeinden sind die Vorreiter zum Schutz des Klimas<br />

Handeln statt Reden!<br />

Nach dem Winter, der eigentlich<br />

keiner war, und dem hochsommerlichen<br />

Frühling ist nicht nur<br />

den Experten, sondern auch der breiten<br />

Öffentlichkeit bewusst geworden, dass<br />

dringend Maßnahmen für den Klimaschutz<br />

notwendig sind. Wie immer und<br />

überall gehen die Meinungen bei diesen<br />

Themen weit auseinander. Die<br />

einen sehen bereits übermorgen den<br />

Weltuntergang, die anderen sagen, dass<br />

es immer wieder ungewöhnliche Witterungserscheinungen<br />

gegeben hat. Die<br />

Wahrheit wird wie meist in solchen Fällen<br />

irgendwo in der Mitte liegen. Tatsache<br />

ist aber, dass nicht nur weltweit,<br />

sondern auch im kleinen Österreich ein<br />

gewisses Umdenken im Verbrauch von<br />

Energie erforderlich ist und jeder Bürger<br />

auch einen Beitrag zu leisten hat.<br />

Egal, ob bei der Ausstattung seiner<br />

Wohnung oder bei der Nutzung<br />

umweltfreundlicher Verkehrsmittel.<br />

Um alle betroffenen Einrichtung und<br />

Experten an einem Tisch zu bringen,<br />

hat die Bundesregierung zu einem<br />

großen Klimagipfel geladen, bei dem<br />

die verschiedensten Meinungen und<br />

Vorstellungen diskutiert wurden. Wer<br />

allerdings ein konkretes und umfassendes<br />

Maßnahmenpaket erwartete,<br />

wurde enttäuscht. Aber es ist auch<br />

nicht möglich, dass diese schwierige<br />

und umfassende Thematik an einem<br />

Tag erledigt werden kann. Vielmehr<br />

soll jeder in seinem ureigensten Bereich<br />

versuchen einen Beitrag zu leisten und<br />

nicht auf die Schuld aller anderen verweisen<br />

oder auf die Anweisungen von<br />

oben warten.<br />

Die Gemeinden sind auch in dieser<br />

Frage wieder einmal Pioniere<br />

und Vorreiter. Sie haben längst<br />

viele Aktionen gestartet, um effiziente<br />

Einsparungspotenziale zu heben und<br />

Kosten zu sparen. So wurden in den<br />

vergangenen Jahren bereits viel<br />

Objekte der Gemeinden wärmedämmend<br />

und energiesparend saniert und<br />

bei der Neuerrichtung auf besonders<br />

umweltfreundliche Baustoffe Rücksicht<br />

genommen, weil natürlich die Bürger<br />

auch auf die Vorbildwirkung der<br />

Gemeinden schauen. Darüber hinaus<br />

müssen die Gemeinden den Ausbau<br />

und die Erhaltung des öffentlichen Ver-<br />

6 KOMMUNAL<br />

kehrs ständig unterstützen, weil zwar<br />

die Bedürfnisse der Bürger immer<br />

größer, die Zuwendungen seitens des<br />

Bundes für den Öffentlichen Nahverkehr<br />

geringer werden. Und schließlich<br />

gibt es fast in jeder Gemeinde eine<br />

Aktion für energiesparende Maßnahmen<br />

der Bürgerinnen und Bürger. Die<br />

eine Gemeinde gibt für den Bau von<br />

Solaranlagen Zuschüsse, die andere für<br />

den Einbau von Pufferspeicher, die<br />

dritte fördert die Dämmung des Daches<br />

oder der Fassade oder gar den Einbau<br />

von neuen Fenstern. Und viele Gemeinden<br />

regen ihre Bürger durch Aktionen<br />

zur Benützung umweltfreundlicher Verkehrsmittel<br />

an.<br />

So notwendig die Aktivitäten zum Klimaschutz<br />

auf nationaler und internationaler<br />

Ebene auch sind, so sicher ist<br />

auch, dass der Maßnahmenkatalog in<br />

der Gemeinde am wirksamsten ist. Dort<br />

wird nicht lange geredet, sondern<br />

gehandelt. Dort wird praktiziert angeregt<br />

und gefördert, was der einzelne<br />

auch tun kann. Ganz konkret und ohne<br />

viel Bürokratie.<br />

Deshalb war es uns auch ein<br />

Leichtes, zu versichern, dass die<br />

Mehreinnahmen, die durch die<br />

Erhöhung der Mineralölsteuer auch in<br />

die Kassen der Gemeinden fließen,<br />

nicht ein zusätzliches Körberlgeld für<br />

die angeschlagenen Gemeindebudget<br />

sind, sondern sinnvoll zum Wohle der<br />

Umwelt und des Klimaschutzes aber<br />

vor allem in Interesse der Bürger eingesetzt<br />

werden. Wir werden zeigen, dass<br />

der Euro in der Gemeinde am effizientesten,<br />

am sparsamsten und ziel- und<br />

aufgabenorientiert eingesetzt wird.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Wir werden zeigen,<br />

dass der Euro in der<br />

Gemeinde am<br />

effizientesten, am<br />

sparsamsten und<br />

ziel- und aufgaben -<br />

orientiert eingesetzt<br />

wird.<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Europa: Neuregelung des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

Kommunen dürfen selbst entscheiden<br />

Das Europäische Parlament<br />

(EP) hat kürzlich über die Verordnung<br />

zur Neuregelung des<br />

Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

(ÖPNV) abgestimmt.<br />

Wichtigste Ergebnisse: Die<br />

Kommunen sollen entscheiden<br />

können, ob sie ÖPNV-<br />

Dienste selbst erbringen oder<br />

für den Wettbewerb öffnen<br />

wollen. Auch eine Direktvergabe,<br />

etwa an Kleine und<br />

Mittlere Unternehmen, soll<br />

Italien: Kleine Sezession<br />

Acht Gemeinden<br />

nach Südtirol?<br />

Bei einer Volksbefragung<br />

Anfang Mai sprachen sich<br />

die Menschen der Gemeinden<br />

Asiago, Conco, Enego,<br />

Foza, Gallio Luisiana, Roana<br />

und Rotzo mit absoluter<br />

Mehrheit für den Wechsel<br />

von der Provinz Veneto in<br />

die Region Trentiono-Südtitol<br />

aus. Wenn das italienische<br />

Parlament dem<br />

zustimmt, könnte das einen<br />

„Run“ auslösen.<br />

möglich sein. Die Verordnung<br />

soll zwei Jahre nach ihrer Veröffentlichung<br />

in Kraft treten.<br />

Mehr als fünf Jahre hat das<br />

EP auf den Gemeinsamen<br />

Standpunkt des Ministerrates<br />

gewartet. Seit Dezember<br />

2006 liegt dieser nun vor.<br />

Berichterstatter Erik Meijer<br />

(Holland) sieht „ein hohes<br />

Maß an Übereinstimmung“<br />

zwischen den Standpunkten<br />

des Parlaments in erster<br />

Gruppenfreistellung: Neuer Entwurf hilft Gemeinden<br />

Vereinfachung des Beihilfenrechts<br />

Die EU-Kommission veröffentlichte<br />

kürzlich den Verordnungsentwurf<br />

für eine allgemeine<br />

Gruppenfreistellung im<br />

Beihilfenrecht. Für die<br />

Gemeinden sind u.a. die Investitionsbeihilfen<br />

für KMU, die<br />

Umweltschutzbeihilfen und<br />

die Ausbildungsbeihilfen von<br />

Bedeutung.<br />

Der Entwurf der EU-Kommission<br />

fasst die derzeit geltenden<br />

Gruppenfreistellungen im<br />

Bereich KMU-Beihilfen, For-<br />

Lesung sowie der Kommission<br />

und des Ministerrats. Städte<br />

und Regionen können<br />

beschließen, selbst öffentliche<br />

Personenverkehrsdienste zu<br />

erbringen (Inhouse-Geschäft)<br />

oder öffentliche Dienstleis -<br />

tungsaufträge direkt an eine<br />

rechtlich getrennte Einheit zu<br />

vergeben, über die sie „eine<br />

Kontrolle ausüben, die der<br />

Kontrolle über ihre eigenen<br />

Dienststellen entspricht“.<br />

Jugend-Studie: Wählen mit 16 voll im Trend<br />

Die Jungen wollen mitreden<br />

Alles andere als politikverdrossen<br />

sind die Jugendlichen<br />

zwischen 14 und 24<br />

Jahren, wie eine aktuelle<br />

Studie des Politologen Peter<br />

Filzmaier zeigt. Vor allem<br />

wollen sie mehr über Politik<br />

lernen.<br />

schungs- und Entwicklungsbeihilfen<br />

für KMU, Beschäftigungs-,<br />

Ausbildungs- und<br />

Regionalbeihilfen zusammen<br />

und ergänzt sie um Umweltschutz-,<br />

Risikokapital- sowie<br />

Forschungs- und Entwicklungsbeihilfen.<br />

Alle diese Beihilfenkategorien<br />

fallen damit<br />

unter dieselben allgemeinen<br />

Bestimmungen, womit eine<br />

Vereinfachung des Beihilfenrechts<br />

angestrebt wird.<br />

www.gemeindebund.at<br />

69 Prozent der Jugendlichen<br />

seien mit der Demokratie<br />

zufrieden. Das decke sich mit<br />

dem Anteil der Erwachsenen.<br />

Die Jugendlichen wollen –<br />

und fordern – aber vor allem<br />

mehr demokratische Bildung,<br />

so Filzmaier.<br />

Vandalismus nimmt immer<br />

mehr überhand, Gemeinden<br />

reagieren mit privaten<br />

Sicherheitsdiensten.<br />

Foto: www.ez.amsterdam.nl<br />

Laut Berichterstatter Erik<br />

Meijer soll auch eine Direktvergabe,<br />

etwa an KMU möglich<br />

sein.<br />

Pflegeversicherung<br />

Daran führt kein<br />

Weg vorbei<br />

Schützenhilfe für einen alten<br />

Vorschlag von Gemeindebund-Chef<br />

Helmut Mödlhammer.<br />

Im Rahmen einer Diskussionsrunde<br />

der Salzburger<br />

Nachrichten Ende April<br />

meinte Günter Schleser vom<br />

Zivilinvalidenverband, dass<br />

„an der Pflegeversicherung<br />

kein Weg vorbeiführen wird.“<br />

Anders sei der ständig steigende<br />

Bedarf nicht abzudecken.<br />

Private Sicherheitsdienste<br />

Trend: „Sheriffs“<br />

auf Patrouille<br />

Immer mehr Gemeinden leisten<br />

sich private Sicherheitsdienste, die<br />

nächtliche Runden durch die Ortschaften<br />

drehen, wie der Kurier<br />

berichtet. Meist mit dem Auftrag:<br />

Beobachten der Jugendgruppen in<br />

Parks und am Bahnhof, vor allem<br />

im Hinblick auf Alkoholkonsum<br />

und Vandalismus. Dabei müssen<br />

die Sheriffs in schweren Fällen die<br />

Polizei holen. Und die sieht diesen<br />

Trend durchaus positiv.


Gemeindebund<br />

Grundsteuer: Zusammenarbeit Gemeindebund mit Finanzministerium<br />

Rückstände kosten<br />

Gemeinden viel Geld<br />

Der Österreichische Gemeindebund ließ Anfang 2007 evaluieren, ob sich die Lage bei<br />

der Neuberechnung der <strong>Einheitswerte</strong> durch die Finanzämter verbessert hatte und<br />

die Rückstände aufgearbeitet wurden. Deswegen konnten Gemeinden lange keine<br />

Grundsteuerbescheide ausstellen und verloren dadurch beträchtliche finanzielle Mittel.<br />

Ergebnis: in allen Bundesländern gibt es noch Probleme.<br />

◆ Dr. Robert Hink<br />

Ein Ergebnis der Evaluierung bedeutet<br />

offenbar, dass es Finanzämter gibt, in<br />

denen ausreichend Personal zur Verfügung<br />

steht und keine Rückstände vorliegen,<br />

aber dass es auch Bezirke gibt, wo<br />

die Finanzämter noch immer bedeutende<br />

Rückstände aufweisen.<br />

Pilotprojekte sollen helfen<br />

Daher hat sich der Österreichische<br />

Gemeindebund an zuerst drei, in weiterer<br />

Folge an weiteren zwei, Pilotprojekten<br />

des BMF zur beschleunigten Ermittlung<br />

der <strong>Einheitswerte</strong> (Einheitsbewertung)<br />

beteiligt. Die Projekte basieren auf<br />

Verordnungen des Bundesministers für<br />

Finanzen gemäß §80a Bewertungsgesetz.<br />

Das sind die Projekte Stadt Graz,<br />

GU8 (Umlandgemeinden von Graz),<br />

Deutschlandsberg, Vorarlberg (sechs<br />

Gemeinden), und Ausseerland. Bei der<br />

Auswahl der Gemeinden wurde auch<br />

darauf Bedacht genommen, dass unter-<br />

◆ vortr. Hofrat Dr. Robert Hink ist<br />

Generalsekretär des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

8 KOMMUNAL<br />

schiedliche Größenklassen und Ausgangsituationen<br />

in dem Projekt behandelt<br />

werden.<br />

Ziel war die Aufarbeitung von Rückständen<br />

bei den Einheitswertfeststellungen,<br />

dies in Verbindung mit der Datenlieferung<br />

der Gemeinden an die regionalen<br />

Finanzämter. Damals wurde mit Vertretern<br />

der Pilotgemeinden eine fundierte<br />

Analyse der Stärken und Schwächen der<br />

Arbeitsabläufe für die<br />

Bewertung des<br />

Grundvermögens<br />

durchgeführt. Um die<br />

wichtigsten Ziele der<br />

Verwaltungsreform<br />

einer organisations -<br />

übergreifenden Prozesskostensenkung<br />

und Prozessbeschleunigung<br />

zu erreichen,<br />

nahm man sich den<br />

gesamten Prozess,<br />

also sämtliche Aktivitäten<br />

auf Seite der<br />

Bauträger, Bauausführenden,Baubehörde<br />

und Finanzverwaltung<br />

vor. Es<br />

stellte sich heraus,<br />

dass die Gemeinden als Baubehörde am<br />

besten unterrichtet sind, wann mit dem<br />

Bau begonnen und wann dieser fertig<br />

gestellt wurde, welche Bauweise und<br />

Bauausführung gewählt wurde und um<br />

welche Ausmaße es im Bauvorhaben<br />

geht. Pläne und entsprechende Aufzeichnungen<br />

darüber befinden sich im Bauakt<br />

jeder Gemeinde. Außerdem wird die<br />

Gemeinde sehr früh über den Besitzer-<br />

Schnell wurde klar,<br />

dass die oft Jahre nach<br />

der Baufertigstellung<br />

stattfindenden Erhebungen<br />

durch die Finanzämter<br />

vermeidbare Zusatzbelas -<br />

tungen für Bürger und<br />

Gemeinden darstellen und<br />

den Prozess unnötig in die<br />

Länge ziehen.<br />

wechsel von Grundstücken informiert.<br />

Und all dies gilt sowohl für Neu-, als<br />

auch für Zu- und Umbauten. Damit war<br />

klar, dass die oft Jahre nach der Baufertigstellung<br />

stattfindenden Erhebungen<br />

durch die Finanzämter vermeidbare<br />

Zusatzbelastungen für Bürger und<br />

Gemeinden darstellen und den Prozess<br />

unnötig in die Länge ziehen. Also wurde<br />

ein neuer Sollprozess für die Bewertung<br />

des Grundvermögens<br />

definiert, in dem die<br />

Informationseinholung<br />

und Erfassung<br />

der Bewertungsdaten<br />

im Grundbesitzinformationssystem<br />

des<br />

BMF (GRUIS) von<br />

der Finanzverwaltung<br />

zur Gemeinde<br />

transferiert wurde.<br />

KOMMUNAL berichtete<br />

darüber in der<br />

Ausgabe 12/2006.<br />

Es war vorerst nicht<br />

klar, wie rasch die<br />

Pilotgemeinden in<br />

die neue Materie hineinfinden<br />

und welchen<br />

Aufwand diese<br />

neuen Aktivitäten darstellen würden.<br />

Durch das Projekt sollte auch herausgefunden<br />

werden, in welchen Abteilungen<br />

der Gemeinden die neuen Aufgaben<br />

angesiedelt werden und wie sehr sich<br />

diese Aktivitäten in die eigentlichen<br />

Arbeiten in den Gemeinden eingliedern<br />

lassen sowie welche Synergien sich auf<br />

Seite der Gemeinde ergeben würden.<br />

Erste Antworten auf alle diese Fragen


gab es am 7. Mai 2007,<br />

als die Pilotprojekte<br />

Graz, GU8 (Umlandgemeinden<br />

von Graz) und<br />

Deutschlandsberg Statusberichte<br />

abgaben.<br />

Konkret sind die<br />

Gemeinden Seiersberg<br />

und Kalsdorf sehr weit<br />

vorangekommen. Die<br />

neuen Aufgaben wurden<br />

dort in der Bauabteilung angesiedelt.<br />

Die äußerst engagiert tätigen MitarbeiterInnen<br />

dieser Gemeinden haben mit<br />

tatkräftiger Unterstützung des Finanzamtes<br />

Graz Umgebung innerhalb von weniger<br />

als zwei Monaten in die neue Materie<br />

hineingefunden und bewältigen<br />

Hintergrund<br />

Problematik für die<br />

Gemeinden<br />

Seit einigen Jahren sind die österreichischen<br />

Gemeinden von Rückständen<br />

bei der Einheitsbewertung<br />

durch die Finanzämter betroffen.<br />

Das bedeutet, dass keine Grundsteuerbescheide<br />

durch die<br />

Gemeinde ausgestellt werden<br />

konnten. Die Rückstände hatten<br />

nicht nur einen beachtlichen Zinsverlust<br />

zur Folge, sondern bewirkten<br />

sogar, dass Grundsteuervorschreibungen<br />

mangels vorgenommener<br />

Einheitsbewertung verjährten,<br />

sodass den Gemeinden<br />

beträchtliche finanzielle Mittel verloren<br />

gingen. Ende 2005 gab es<br />

einen ersten Lösungsversuch: das<br />

BMF sicherte dem Österreichischen<br />

Gemeindebund zu, dass die<br />

Bewertung im Jahr 2006 oberste<br />

Priorität bei den Zielvereinbarungen<br />

mit den Finanzbeamten habe.<br />

Ursache für den unbefriedigenden<br />

Zustand, so das BMF, seien die<br />

personellen Engpässe bei der<br />

Finanzverwaltung gewesen.<br />

Abzuwarten sind<br />

die Ergebnisse der<br />

Arbeitsbelastung bzw.<br />

Entlastung der Gemeinden<br />

und der Finanzämter,<br />

die ziffernmäßig festgestellt<br />

werden müssen.<br />

sowohl die Zurechnungsfortschreibung<br />

als auch die Art- und<br />

Wertfortschreibung<br />

der <strong>Einheitswerte</strong> des<br />

Grundvermögens<br />

mittlerweile eigenverantwortlich.<br />

Sie<br />

berichteten darüber,<br />

dass sich insbesondere<br />

im Zuge der<br />

Vorausfertigung der BG30g (neue vereinfachte<br />

Steuererklärung) bei Um- und<br />

Zubauten an Hand des Bauaktes immer<br />

wieder herausstellt, dass der aktuelle<br />

Einheitswert wegen fehlender Informationen<br />

auf Seite des Finanzamtes zu<br />

niedrig ist und daher aufgerollt werden<br />

muss. Dies hat bereits jetzt zu einem<br />

Anstieg des Grundsteueraufkommens<br />

geführt. Dem so genannten Parteiengehöhr<br />

kommt man in Seiersberg und<br />

Kalsdorf durch Vorladungen der Bürger<br />

nach. Nach der Unterschrift zu den<br />

Erklärungsdaten werden diese in der<br />

Gemeinde im GRUIS erfasst und in der<br />

Folge der Einheitswertbescheid ausgelöst.<br />

Am aufwändigsten laut Gemeinde<br />

ist das Heraussuchen der Gebäudedaten<br />

für die alten Gebäudeteile, als vergleichsweise<br />

einfach stellt sich die Erfassung der<br />

Bemessungsgrundlagen im GRUIS dar.<br />

Mittlerweile ist man auch dabei, alle Prozesse<br />

im Zusammenhang mit dem<br />

Flächenmanagement näher zu durchleuchten,<br />

um weitere Synergiemöglichkeiten<br />

zu finden. Dazu gehört auch die<br />

verstärkte Einbindung der bauausführenden<br />

Baumeister, Architekten und Zivilingineure<br />

in den Prozess. Vereinfachungen<br />

des Bewertungsgesetzes und Harmonisierungen<br />

des Flächenmanagements<br />

könnten weitere entscheidende Entlastungen<br />

bringen, und das nicht nur in<br />

Bezug auf die Einheitsbewertung.<br />

Gegenstand der Beratungen war auch,<br />

dass etwa für ausgegliederte Betriebe<br />

nicht immer die entsprechenden Steue-<br />

Gemeindebund<br />

rerklärungen erfolgen. In kleinen<br />

Gemeinden ist das Finden der notwendigen<br />

Daten des Bauamtes einfacher, in<br />

großen Städten ist die Verwaltung in<br />

manchen Bereichen unübersichtlicher<br />

und mehrgleisig (zB.: Bauamt, Kanalamt,<br />

Steuerabteilung). Bei großen Städten<br />

ist die Erhebung der Daten eher Routinearbeit.<br />

Bei kleinen und mittleren<br />

Gemeinden ist der Steueranfall seltener<br />

und somit auch die Routine geringer.<br />

Daher ist auch die Lösung in Form einer<br />

IKZ anzudenken, bei der ein Mitarbeiter<br />

für mehrere Gemeinden die Arbeit erledigt.<br />

Resümee und Zukunft<br />

Ursprünglich war das Ende des Pilotbetriebes<br />

mit Sommer 2007 vorgesehen.<br />

Viel versprechende neue Lösungsansätze<br />

im Pilotprojekt Graz, die beabsichtigte<br />

Ausweitung des Pilotbetriebes auf weitere<br />

Umlandgemeinden von Graz und die<br />

neuen Pilotprojekte in Vorarlberg und im<br />

Ausseerland haben zu einer Verlängerung<br />

der Pilotierung bis März 2008 geführt.<br />

Laut gemeinsamen Projektauftrag, der<br />

am 7. Mai 2007 von Gemeindebund,<br />

Städtebund und BMF unterzeichnet<br />

wurde, soll die<br />

gewonnene Zeit<br />

auch dafür<br />

genutzt werden,<br />

die Erhebung der<br />

Kosten und Nutzen<br />

in allen beteiligtenOrganisationen<br />

noch gründlichervorzubereiten<br />

und ab Herbst<br />

2007 durchzuführen.Abzuwarten<br />

sind die<br />

Die Einführung<br />

eines vereinfachten<br />

Bewertungssystems<br />

in EDV-Form, zB. im<br />

GWR, wäre unendlich<br />

sinnvoll.<br />

Ergebnisse der Arbeitsbelastung bzw. Entlastung<br />

der Gemeinden und der Finanzämter,<br />

die ziffernmäßig festgestellt werden<br />

müssen.<br />

Die Einführung eines vereinfachten<br />

Bewertungssystems in EDV-Form, zB. im<br />

GWR, wäre unendlich sinnvoll. Bei einer<br />

solchen Umsetzung wäre aus verfassungsrechtlichen<br />

Gründen eine neue<br />

Hauptfeststellung notwendig. Die letzte<br />

Hauptfestfeststellung der <strong>Einheitswerte</strong><br />

des Grundvermögens trat 1973 in Kraft.<br />

Zwischendurch wurden diese insgesamt<br />

um 35 Prozent angehoben, wobei deren<br />

Wert zum Verkehrswert im Verhältnis 1:9<br />

steht. Ein Ergebnis dieses Zustandes ist<br />

der jüngste Fall der Erbschaftssteuer<br />

wegen Verfassungswidrigkeit.<br />

Durch eine neue Hauptfeststellung wäre<br />

auch das Risiko einer Aufhebung durch<br />

den VfGH wie bei der Erbschaftssteuer<br />

aus dem Weg geräumt.<br />

KOMMUNAL 9


Gemeindebund<br />

Vergebens pochte das Gemeindebund Verhandlungsteam Robert Hink, Helmut Mödlhammer, Alfred Riedl und Bernd Vögerle<br />

auf eine Zusage Martin Bartensteins in Sachen Pflegefinanzierung.<br />

Anschubfinanzierung für Infrastruktur am Land möglich, aber:<br />

Harte Brocken bleiben<br />

aufgeschoben<br />

Im Rahmen der groß angelegten Minister-Meetings kam die Spitze des Österreichischen<br />

Gemeindebundes mit Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein zusammen.<br />

Während der Bundesminister in wichtigen Bereichen wie Tourismus und Betriebsansiedelungen<br />

seine Unterstützung zusicherte, gestalteten sich die Gespräche zu brisanteren<br />

Themen, wie zum Beispiel der Pflegefinanzierung, als weitaus schwieriger.<br />

Bei dem Treffen mit Bundesminister<br />

Martin Bartenstein herrschte ein gutes,<br />

aber hartes Verhandlungsklima. Eine<br />

hochkarätige Gemeindebund-Delegation<br />

legte die Fakten auf den Tisch:<br />

Über die Finanzierung der Hausbetreuung,<br />

Unterstützung von ländlichen<br />

Gemeinden und Zusammenarbeit von<br />

Wirtschaft und Kommunen wurde hart<br />

verhandelt. Zu wichtig sind auch die<br />

Themen, die österreichweit die politische<br />

Diskussion anführen. Der Gemeindebund<br />

war durch Präsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer, Generalsekretär Dr.<br />

Robert Hink und die Gemeindebund-<br />

10 KOMMUNAL<br />

»<br />

Der Österreichische<br />

Gemeindebund hat zum<br />

Hausbetreuungsgesetz den<br />

Konsultationsmechanismus<br />

ausgelöst, weil wir der<br />

Ansicht sind, dass die<br />

Folgekosten die Kommunen<br />

treffen und ein massives<br />

Problem darstellen.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Gemeindebund-Präsident<br />

«<br />

Vizepräsidenten Bgm. Mag. Alfred<br />

Riedl und Bgm. Bernd Vögerle, vertreten.<br />

Mit am Verhandlungstisch saß<br />

auch Staatssekretärin Christine Marek.<br />

„Weiß Stellenwert der<br />

Gemeinden zu schätzen“<br />

„Ich weiss ganz genau den Stellenwert<br />

der Gemeinden zu schätzen und wie es<br />

in dem Bereich der Finanzierung aussieht“,<br />

betonte Bartenstein gleich zu<br />

Beginn des Meetings. Der Wirtschaftsminister<br />

lebt in der steirischen


Gemeinde Lannach (Bezirk Deutschlandsberg),<br />

wo auch sein Familienunternehmen<br />

Lannacher Heilmittel GmbH<br />

angesiedelt ist. Er hob die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen ländlichem Raum<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

hervor.<br />

Hausbetreuungsgesetz<br />

im Visier<br />

„Der Österreichische Gemeindebund<br />

hat zum Hausbetreuungsgesetz den<br />

Konsultationsmechanismus ausgelöst,<br />

weil wir der Ansicht sind, dass die Folgekosten<br />

die Kommunen treffen und<br />

ein massives Problem darstellen“, sagte<br />

Mödlhammer. Der Gemeindebundchef<br />

forderte den Bund auf, die Finanzierung<br />

der Hausbetreuung klarzustellen<br />

und eine konkrete Darstellung auf den<br />

Tisch zu legen. Immerhin variiert die<br />

Höhe der Kosten, die auf die Gemeinden<br />

zukommen. Zunächst war davon<br />

die Rede, dass Länder und Gemeinden<br />

75 Prozent der Kosten für die Hausbetreuung<br />

zahlen müssen. Derzeit geht<br />

es in Richtung 40 Prozent. Bartenstein<br />

verwies darauf, dass er seine Zuständigkeit<br />

in der Schaffung des arbeitsrechtlichen<br />

Rahmens sehe. Er meinte,<br />

dass bei Pflege und Betreuung nicht<br />

automatisch der Bund zuständig sei<br />

und schob den Schwarzen Peter den<br />

Ländern zu.<br />

„Es gibt noch keine<br />

Gesamtlösung“<br />

Bartenstein: „Das Problem ist, dass die<br />

Menschen die Erwartungshaltung<br />

haben, dass es eine Gesamtlösung in<br />

der Pflege gibt, die auf die soziale<br />

Bedürftigkeit der pflegenden Angehörigen<br />

abgestimmt ist.“ Präsident Mödlhammer<br />

betonte, dass die Pflegeproblematik<br />

nicht gelöst sei – selbst wenn<br />

viele Menschen dies glauben. Es gibt<br />

Unklarheiten. Die Bürger wenden sich<br />

verstärkt mit Fragen an die Bürgermeister,<br />

möchten wissen, wie es mit der<br />

Finanzierung aussieht und wo es Pfleger<br />

gibt. „Damit können wir nicht leben“,<br />

bekräftigte der Gemeindebundchef.<br />

Anschubfinanzierung für<br />

Infrastruktur<br />

Die Gemeinden stehen oftmals vor<br />

erheblichen Schwierigkeiten, wenn sie<br />

viel Geld und Zeit in den Ausbau der<br />

Infrastruktur stecken und sich dann<br />

keine Betriebe ansiedeln. Die Gemein-<br />

debund-Delegation stellte klar, dass die<br />

Kommunen dabei auf die Unterstützung<br />

des Ministeriums angewiesen<br />

sind. „In Niederösterreich gibt es eine<br />

Reihe von Gemeinden, die im Bau und<br />

in der Finanzierung von Infrastruktur<br />

mit dem besten Willen zusammenarbeiten.<br />

Der gewünschte Erfolg bleibt aber<br />

manchmal aus und es siedeln sich<br />

keine Betriebe an. Wir brauchen die<br />

Unterstützung des Ministeriums, damit<br />

diese Initialzündung mit der Wirtschaft<br />

funktioniert“, sagte der Vizepräsident<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes und<br />

Bürgermeister von Grafenwörth,<br />

Riedl. Er for-<br />

derte eine Anschubfinanzierung<br />

für die<br />

Erschließung des ländlichen<br />

Raums.<br />

Sondertopf für<br />

Kommunen<br />

Um die Interkommunale<br />

Kooperationen bei Unternehmensansiedelungen<br />

zu<br />

forcieren richtet die Kommunalkredit<br />

einen Sondertopf<br />

für Gemeinden in<br />

der Höhe von zehn Millionen Euro ein.<br />

Finanzmittel daraus sollen den Kommunen<br />

für Projekte der interkommunalen<br />

Zusammenarbeit bei Unternehmensansiedelungen<br />

zugute kommen. Die erforderlichen<br />

Gelder könnten durch Vorwegabzüge<br />

von den Ertragsanteilen der<br />

Gemeinden aufgebracht werden.<br />

Gemeindebund<br />

Interkommunale Zusammenarbeit<br />

im Fokus<br />

„Interkommunale Zusammenarbeit<br />

funktioniert nur dort, wo jemand etwas<br />

einbringt und auch rausholt. Es wird<br />

niemanden geben, der die Infrastruktur<br />

von sich aus, alleine, macht und den<br />

anderen zur Verfügung stellt. Gemein-<br />

Minister Martin Bartenstein, unterstützt von Staatssekretärin Christine Marek (Mitte),<br />

verwies auf das Problem, dass „die Menschen die Erwartungshaltung haben, dass es<br />

eine Gesamtlösung in der Pflege gibt, die auf die soziale Bedürftigkeit der pflegenden<br />

Angehörigen abgestimmt ist.“ Und er meinte, dass bei Pflege und Betreuung nicht<br />

automatisch der Bund zuständig sei und schob den Schwarzen Peter den Ländern zu.<br />

den in Speckgürteln, die finanziell gut<br />

gestellt sind, beteiligen sich bei anderen.<br />

Im ländlichen Raum sowie im Grenzund<br />

Bergraum muss man etwas tun“,<br />

stellte Vögerle,<br />

der Bürgermeister<br />

von Gerasdorf<br />

ist, klar. Es<br />

sei wichtig,<br />

genau diese<br />

Regionen zu<br />

stärken, die dies<br />

von alleine nicht<br />

können. Mödlhammerforderte<br />

eine überregionaleBelebung.Bartenstein:<br />

„Ich verstehe<br />

die Problematik<br />

und die<br />

Abstufung in der<br />

Attraktivität von<br />

Gemeinden. Sie ist ausschlaggebend, ob<br />

sich Betriebe ansiedeln wollen.“<br />

In den Bereichen Wirtschaft und Tourismus<br />

sicherte der Bundesminister zu,<br />

österreichweit Vorbildgemeinden vor<br />

den Vorhang zu holen und die kleinen,<br />

strukturschwachen Gemeinden zu unterstützen.<br />

In den Bereichen<br />

Wirtschaft und Tourismus<br />

sicherte Minister Bartenstein<br />

zu, österreichweit<br />

Vorbildgemeinden vor den<br />

Vorhang zu holen und die<br />

kleinen, struktur -<br />

schwachen Gemeinden zu<br />

unterstützen.<br />

KOMMUNAL 11


Gemeindebund<br />

Kluft zwischen reichen und armen Gemeinden soll nicht größer werden<br />

Verteilung der Finanzmittel<br />

als Regulator?<br />

Nur ein paar Tage nach der Vorsprache bei Minister Barteinstein besuchte eine hochkarätig<br />

besetzt Gemeindebund-Delegation Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm<br />

Molterer und besprach mit ihm gemeinderelevante Themen. Die Verhandlung schritt<br />

zügig voran und war getragen von Forderungen und Zugeständnissen. Heikelste Punkte<br />

der Besprechung: Finanzausgleich, Schenkungssteuer und Volkszählung.<br />

◆ Mag. Nadja Tröstl<br />

Vizekanzler Wilhelm Molterer empfing<br />

die höchsten Entscheidungsträger des<br />

Österreichischen Gemeindebundes um<br />

Gespräche über das Thema zu führen,<br />

das die Gemeinden am meisten bewegt:<br />

Das Geld. Der Präsident des ÖsterreichischenGemeindebundes<br />

Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer, Generalsekretär<br />

Dr. Robert<br />

Hink, der Vizepräsident<br />

des Gemeindebundes<br />

Bgm. Mag. Alfred<br />

Riedl, der Präsident des<br />

sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreterverbandes<br />

im Burgenland,<br />

Bgm. Ernst Schmid, der<br />

Präsident des Tiroler<br />

Gemeindeverbandes,<br />

Bgm. Hubert Rauch und der Präsident<br />

des Steiermärkischen Gemeindebundes,<br />

◆ Mag. Nadja Tröstl ist Redakteurin<br />

bei der Internetplattform<br />

www.kommunalnet.at<br />

12 KOMMUNAL<br />

Bgm. a. D. Hermann Kröll vertraten die<br />

Interessen der Kommunen.<br />

Keinen vorgezogenen<br />

Finanzausgleich<br />

Mödlhammer<br />

sah keinen<br />

Bedarf für ein<br />

Vorziehen der<br />

Verhandlungen<br />

zum<br />

Finanzausgleich.<br />

Die<br />

getroffenen<br />

Vereinbarungen<br />

gelten für<br />

alle Finanzausgleichspartner<br />

bis Ende 2008 und so soll es<br />

auch bleiben. Das Gespräch mit Bund<br />

und Ländern werde aber auch nicht verweigert,<br />

sollte es zu einer Einladung<br />

kommen. Der Vizekanzler machte vorgezogene<br />

Verhandlungen von den Ergebnissen<br />

der Staatsreform abhängig. Ihm<br />

war wichtig zu betonen, dass durch die<br />

Verteilung der Finanzmittel die Kluft zwischen<br />

reichen und armen Gemeinden<br />

nicht noch größer wird. Er bekannte sich<br />

dazu, die interkommunale Zusammenarbeit<br />

zu stärken. Mödlhammer stimmte<br />

dem zu, forderte jedoch mit Nachdruck,<br />

dass die Gemeindeautonomie nicht<br />

berührt werden dürfe. Der Finanzminister<br />

stellte klar, dass er die Leistung der<br />

Gemeinden auf dem E-Government-Sek-<br />

Wilhelm Molterer war<br />

wichtig zu betonen, dass durch<br />

die Verteilung der Finanzmittel<br />

die Kluft zwischen reichen und<br />

armen Gemeinden nicht noch<br />

größer wird.<br />

tor sehr hoch einschätze und eine Kooperation<br />

anstrebe.<br />

„Rasche Lösungs -<br />

möglichkeit finden“<br />

Die Abschaffung der Erbschaftssteuer hat<br />

Verunsicherung im Hinblick auf die<br />

Schenkungssteuer gebracht. Mödlhammer<br />

verlangte in diesem Zusammenhang,<br />

dass es auf rechtlicher und finanzieller<br />

Ebene keine Verunsicherung der<br />

Gemeinden geben darf und eine rasche<br />

Lösung erzielt wird. Das Erkenntnis des<br />

Verfassungsgerichtshofs wird noch vor<br />

dem Sommer erwartet. Molterer betonte,<br />

dass ihm die Sensibilität zu diesem<br />

Thema, auch und besonders aus Sicht<br />

der Gemeinden, absolut bewusst sei.<br />

„Gemeinden dürfen nicht<br />

in Zugzwang kommen“<br />

Auch die Grundsteuer war Gegenstand<br />

intensiver Erörterungen. Die Neuberechnung<br />

der <strong>Einheitswerte</strong> ist in vielen<br />

Regionen Österreichs ein großes Problem.<br />

Die Gemeinden signalisierten,<br />

dass sie den Bund nicht aus seiner Verantwortung<br />

entlassen wollen und laufend<br />

konstruktive Vorschläge zur Bewertung<br />

der Rückstände in der Einheitsbewertung<br />

machen. Der Gemeindebund<br />

hat mit dem Finanzministerium fünf<br />

Projekte gestartet, in denen eine vereinfachte<br />

und schnellere Bewertung unter


Einbeziehung der Gemeinden von statten<br />

gehen soll. „Dadurch dürfen aber<br />

keine zusätzlichen Aufgaben für die<br />

Kommunen entstehen. Es ist politisch<br />

nicht tragbar, dass die Gemeinden in<br />

Zugzwang kommen und aufwendige<br />

Bewertungen durchführen müssen“,<br />

stellte Mödlhammer klar.<br />

Kommunikation und<br />

vernünftiges Miteinander<br />

Der Vizekanzler sprach sich für ein vernünftiges<br />

Miteinander der Entscheidungsträger<br />

aus, das auf enger Kommunikation<br />

aufgebaut ist. „Es gibt eine<br />

Reihe von<br />

Berührungspunktenzwi-<br />

schenGemeinden und Institutionen<br />

der<br />

Finanzverwaltung.“<br />

Die<br />

Bauämter<br />

haben hohe<br />

Kompetenz<br />

und können<br />

wichtige<br />

Bewertungsgrundlagen zur Verfügung<br />

stellen. Der Finanzminister regte zu<br />

einem Informations- und Wissenstransfer<br />

zwischen diesen Einrichtungen an.<br />

Volkszählung künftig als<br />

Registerzählung<br />

Wie bereits im Vormonat bei Innenminister<br />

Günther Platter sprach der Gemeindebund-Präsident<br />

das Thema Volkszählung<br />

an (KOMMUNAL berichtete). Die<br />

Volkszählung im Jahr 2001 trat eine<br />

Lawine an Kosten los. Die Gemeinden<br />

erhielten aus dem Finanzausgleich<br />

jedoch nur einen Anteil davon, nämlich<br />

250 Millionen Schilling. Dieser<br />

Anteil wurde überdies zum<br />

Großteil an die Städte mit über<br />

20.000 Einwohnern (180 Millionen<br />

Schilling) ausgeschüttet<br />

um ihre Register in Ordnung<br />

zu bringen. Und genau die<br />

großen Städte bremsen nun<br />

die Registerzählung, obwohl<br />

sie als Grundlage für die künftige<br />

Aufteilung der Gelder<br />

durch den Finanzausgleich von<br />

allen Partnern gefordert<br />

Gemeindebund<br />

Die Gemeinde-Verhandler „machten Front“ gegenüber Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer (2.v.r.): Hermann Kröll,<br />

Hubert Rauch, Helmut Mödlhammer, Alfred Riedl, Robert Hink und Ernst Schmid sprachen auch die Verunsicherung bei der<br />

Schenkungssteuer an und verlangten eine rasche Lösung.<br />

Der Finanzminister<br />

stellte klar, dass er die<br />

Leistung der Gemeinden<br />

auf dem E-Government<br />

Sektor sehr hoch<br />

einschätze und eine<br />

Kooperation anstrebe.<br />

wurde. „Ich fordere die Einhaltung dieser<br />

Vereinbarung“, sagte Mödlhammer.<br />

Personenstandsregister<br />

in Stand bringen<br />

Generalsekretär Hink zeigte einen Missstand<br />

auf, bei dem Handlungsbedarf<br />

besteht. „Es gibt kein funktionierendes,<br />

einheitliches Personenstandsregister.<br />

Gebur-<br />

ten<br />

kommen<br />

nicht<br />

automatisch<br />

in<br />

das Melderegister.<br />

Die<br />

Gemeinden<br />

waren<br />

immer<br />

die<br />

Meld-<br />

»<br />

Die kleinen Gemeinden<br />

machen viel, stecken<br />

riesige Investitionen in<br />

das EDV-System und werden<br />

ungleich<br />

behandelt.<br />

Dr. Robert Hink<br />

Gemeindebund-„General“ ortet<br />

Handungsbedarf beim Melderegister<br />

ebehörden. Die kleinen Gemeinden<br />

machen viel, stecken riesige Investitionen<br />

in das EDV-System und werden<br />

ungleich behandelt.“<br />

KOMMUNAL 13<br />

«


Recht & Verwaltung<br />

Die Bundesregierung verabschiedet ein neues Wahlrecht, ...<br />

... aber Belastung für<br />

Gemeinden bleibt<br />

Am 2. Mai hat die Österreichische Bundesregierung ein Wahlrechtspaket verabschiedet,<br />

das nicht nur die generelle Senkung des Wahlalters, sondern auch die Verlängerung der<br />

Legislaturperiode des Nationalrates (ab der nächsten Periode) und die Vereinfachung<br />

des Wahlvorganges, etwa durch die Briefwahl, vorsieht.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Diese Reform orientiert sich im Wesentlichen<br />

am Regierungsprogramm der<br />

großen Koalition. Aus dem darin enthaltenen<br />

Kapitel Staats- und Verwaltungsreform,<br />

der sich derzeit ja unter den Fittichen<br />

einer in Klausur befindlichen Expertenarbeitsgruppe<br />

befindet, wurden<br />

also die Punkte einer<br />

Wahlrechtsreform<br />

herausgeschält, um<br />

sie recht bald umzusetzen.<br />

Durch die Änderungen<br />

des Bundes-Verfassungsgesetzes<br />

(B-<br />

VG) sowie einiger<br />

Wahl- und Plebiszitgesetze<br />

auf Bundesebene<br />

sollen die im<br />

Regierungsprogramm<br />

festgelegten Vorgaben erfüllt<br />

werden. Vergeblich wird man jedoch<br />

nach dem Recht des VfGH auf Vorabentscheidung<br />

und das E-Voting suchen,<br />

auch diese Punkte stehen im Regierungs-<br />

◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist im Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

14 KOMMUNAL<br />

Auch heute wird man<br />

ohne geeignete demokratische<br />

Erziehung und staatsbürgerliche<br />

Bildung nicht<br />

auskommen, wenn die<br />

Wählerherde nicht weiter<br />

schrumpfen soll.<br />

programm, allerdings unter einem Prüfungsvorbehalt.<br />

Durch die genannten Änderungen soll<br />

im Sinne des demokratischen Bauprinzips<br />

der österreichischen Bundesverfassung<br />

die Legitimation der Mandatare auf<br />

eine breitere Basis<br />

gestellt werden. Der<br />

Kreis der Wahlberech-<br />

tigten wird um die<br />

16- bis 18-jährigen<br />

erweitert. Die Entwürfe<br />

sollen außerdem<br />

einen vereinfachten<br />

Zugang zur Ausübung<br />

des Wahlrechtes<br />

ermöglichen. Dies ist<br />

ein moderner Ansatz,<br />

angesichts der laufend<br />

schwindenden Wähler<br />

auf Bundesebene, vor<br />

allem aber bei den Europawahlen, will<br />

man hier wohl gegensteuern, nicht aber<br />

in Form von Zwang. Der Entwurf der<br />

B-VG – Novelle verzichtet zum Beispiel<br />

ausdrücklich auf den bisher enthaltenen<br />

Verweis auf eine allfällige Wahlpflicht.<br />

Man will damit den mündigen, aber<br />

wohl verdrossenen „männlichen und<br />

weiblichen Staatsbürgern“ entgegen<br />

gehen.<br />

Auch die Jungen dürfen<br />

früher, wenn sie wollen<br />

Eine weitere Änderung betrifft die Senkung<br />

des Wahlalters, sodass sich Zahl<br />

der Wahlberechtigten nicht nur bei den<br />

nächsten Wahlen auf Bundesebene<br />

sprunghaft vergrößern wird. In der Ver-<br />

gangenheit gab es auch zu diesem Punkt<br />

immer wieder Diskussionen. Die Gegner<br />

der Senkung des Wahlalters führten an,<br />

dass sich die Jugendlichen noch nicht<br />

reif für solche politische Entscheidungen<br />

fühlen würden. Diese Annahme ist in<br />

ihrer Allgemeinheit ebenso unrichtig,<br />

wie jene, dass sich hier eine besonders<br />

politische Avantgarde bilden wird. In<br />

einigen Bundesländern konnte man ja<br />

schon Erfahrung mit jugendlichen Erstwählern<br />

dieser Altersklasse machen. Von<br />

der Wahlbeteiligung liegt diese Gruppe<br />

voll im Trend.<br />

Hirtenfunktion – Wählerherde<br />

wird immer kleiner<br />

Früher kam man den Wahlberechtigten<br />

weniger auf technischer, sondern auf ethischer<br />

Ebene entgegen und konzentrierte<br />

sich neben einem zarten Druck von<br />

„Vater Staat“ auf Staatsbürgerkunde. Den<br />

damals so genannten „Jungbürgern“ als<br />

künftigen Wählern wurde in Aufsätzen<br />

und Ansprachen die Wichtigkeit ihres<br />

demokratischen Rechtes vor Augen<br />

geführt. Das Hingehen zur Wahl war<br />

damals eben wichtig. Viele verzichteten<br />

besonders in der schönen Jahreszeit auf<br />

den geplanten Ausflug. Auch heute wird<br />

man ohne geeignete demokratische<br />

Erziehung und staatsbürgerliche Bildung<br />

nicht auskommen, wenn die Wählerherde<br />

nicht weiter schrumpfen soll. Auch darauf<br />

sollte man nicht vergessen, wenn man<br />

nunmehr den Zugang zur Wahl erleichtern<br />

und den „mündigen Bürgern“ in<br />

unserer modernen Welt viele so genannte<br />

„Voting Channels“ eröffnen will.


Entwicklung der Wahlbeteiligung<br />

Jahr Wahl abgegebene Wahlbeberechtigt<br />

Stimmen teiligung<br />

(in Prozent)<br />

2006 6.107.892 4.793.780 78,49<br />

2002 5.912.592 4.982.261 84,27<br />

1999 5.838.373 4.695.225 80,42<br />

1995 5.768.099 4.959.455 85,98<br />

1994 5.774.000 4.730.987 81,94<br />

1990 5.628.912 4.848.741 86,14<br />

1986 5.461.414 4.940.298 90,46<br />

1983 5.316.500 4.922.454 92,59<br />

Gleichzeitig wird aber insbesondere bei<br />

der Briefwahl auch ein höherer Verwaltungsaufwand<br />

nötig sein. Und ebenso<br />

wie in den Gemeinden, die als Schule der<br />

Demokratie gelten, immer noch die höchste<br />

Wahlbeteiligung zu registrieren ist,<br />

werden es auch die Gemeinden sein, die<br />

den Staat bei seinem Zugehen auf das<br />

Wahlvolk in einer Schlüsselrolle zu unterstützen<br />

haben.<br />

Briefwahl<br />

Im Hinblick auf die Einführung der Briefwahl<br />

betritt man trotz Einholung von<br />

Erfahrungen aus Deutschland Neuland,<br />

sodass gewisse Auswirkungen auf die<br />

Praxis und auch auf die Erhöhung der<br />

Wahlbeteiligung noch gar nicht abgeschätzt<br />

werden können. Man erwartet<br />

sich nunmehr eine weitaus höhere Wahlbeteiligung.<br />

Dennoch wurde schon im<br />

Begutachtungsverfahren Kritik am Charakter<br />

der Briefwahl laut. Wahlberechtigte,<br />

die eine für die Briefwahl erforderliche<br />

Wahlkarte beantragen wollen, hätten<br />

dies „unter Angabe eines Grundes“<br />

zu tun. Auch in der derzeitigen Fassung<br />

der NRWO wird den Wahlberechtigten,<br />

die die Ausstellung einer Wahlkarte<br />

beantragen, keine Angabe von Gründen<br />

für ihr Begehren abverlangt. Solche Einschränkungen<br />

laufen aber der Zielsetzung<br />

der Novelle entgegen.<br />

Viele Neuerungen im Bereich der Briefwahl<br />

sind kostenintensiv. Die Öffnung<br />

mehrerer „Voting Channels“ ist zwar<br />

demokratiepolitsch erwünscht, läuft aber<br />

einer effizienten Verwaltung entgegen.<br />

Vieles führt aber auch zu Mehraufwand,<br />

der vermieden werden kann. Viele praxisorientierte<br />

Vorschläge der Gemeinden<br />

waren flexibel und praxisorientiert,<br />

wurden aber dennoch<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Zum Beispiel sollen Wahlkarten<br />

laut Entwurf bis zum<br />

vierten Tag vor dem Wahltag<br />

schriftlich oder mündlich bis<br />

zum Tag davor (12<br />

Uhr) beantragt werden<br />

können. Die<br />

Gemeinden wiesen<br />

darauf hin, dass diese<br />

Regelung in der Praxis<br />

zu zeitlichen Engpässen<br />

führen wird,<br />

da die Wählerlisten<br />

nach diesem Zeitpunkt<br />

entsprechend<br />

aktualisiert und neuerlich<br />

überprüft werden<br />

müssen etc. Für<br />

Auslandsösterreicher<br />

sind nach dem Entwurf<br />

überdies diverse<br />

verpflichtende Informationen<br />

durch jene Gemeinden vorgesehen,<br />

in denen diese in der Wählerevidenz<br />

aufscheinen, der Entwurf spricht<br />

sogar in manchen Fällen von der Notwendigkeit<br />

einer postalischen Versendung.<br />

Auch diese Bestimmungen werden<br />

in den Gemeinden zu Mehraufwendungen<br />

führen.<br />

Was ist uns eine hohe<br />

Wahlbeteiligung wert?<br />

Nicht nur den Kommunen wird es mehr<br />

Geld kosten. Das Wahlrecht muss dem<br />

Briefwähler wohl auch so viel wert sein,<br />

dass er das Wahlkuvert ausreichend frankiert.<br />

Dennoch hat der Österreichische<br />

Gemeindebund die Initiative zu einer<br />

raschen Umsetzung dieses Wahlrechtspaketes<br />

begrüßt, Wahlbeteiligung muss uns<br />

allen etwas wert sein. Er hat allerdings<br />

nicht versäumt, auf für die Gemeinden<br />

kostentreibende Faktoren des Entwurfes<br />

Viele Neuerungen bei<br />

der Briefwahl führen aber<br />

auch zu Mehraufwand, der<br />

vermieden werden kann.<br />

Viele praxisorientierte<br />

Vorschläge der Gemeinden<br />

waren flexibel und praxis -<br />

orientiert, wurden aber<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Recht & Verwaltung<br />

hinzuweisen (z.B. § 2 Abs. 3, § 2a Abs. 4<br />

Wählerevidenzgesetz 1973, § 39 Abs. 2 u.<br />

6, § 61 Abs. 1 NRWO 1992). Die Gemeinden<br />

spielen eine bisher schlecht dotierte<br />

Schlüsselrolle in dieser Wahlrechtsreform.<br />

Sie müssen allerdings auch materiell für<br />

die von Ihnen abverlangten Tätigkeiten in<br />

die Lage versetzt werden.<br />

Pauschalabgeltung<br />

drastisch erhöhen<br />

Um zumindest in die Nähe einer Kostendeckung<br />

zu kommen, haben die Gemeinden<br />

eine massive Erhöhung der Pauschalvergütung<br />

für die einzelnen Bundeswahlen<br />

bzw. Plebiszite verlangt. Diese Pauschalsätze<br />

variieren nach Wahlform und<br />

Aufwand und stehen den Gemeinden pro<br />

Wahlberechtigten zu (Für die Nationalratswahlen<br />

zB derzeit 0,6 Euro). Die<br />

Kostenersätze sind aber auch in geeigneter<br />

Weise zu indexieren. Die derzeit schon<br />

bestehende Wertsicherungsklausel<br />

muss<br />

insofern geändert<br />

werden, als schon<br />

eine fünfprozentige<br />

Erhöhung des Verbraucherpreisindexes<br />

zu einer Anpassung<br />

der Pauschalabgeltung<br />

führen muss.<br />

Im Rahmen der Länderarbeitsgruppe<br />

vom<br />

18. April wurde zur<br />

Abgeltung seitens der<br />

Ministerialvertreter<br />

darauf hingewiesen,<br />

dass dieses Thema der<br />

parlamentarischen<br />

Erörterung und Beschlussfassung vorbehalten<br />

werden soll.<br />

Kostendämpfendes wurde<br />

nur halbherzig verfolgt<br />

Umso mehr muss darauf hingewiesen<br />

werden, dass viele Vorschläge des Österreichischen<br />

Gemeindebundes zur Dämpfung<br />

einzelner kostenverursachender Verfahrensschritte,<br />

insbesondere jene, die zu<br />

einer Modernisierung des Wahlrechtes<br />

und damit zur Verwaltungsvereinfachung<br />

führen können, bisher ungehört verhallt<br />

sind.<br />

Darunter fällt etwa die Reduzierung der<br />

Pflicht zur Auflage der Wählerverzeichnisse<br />

an Samstagen, Sonn- und Feiertagen,<br />

eine Möglichkeit die nachweislich<br />

kaum von den Wahlberechtigten angenommen<br />

wird. Durch die Briefwahl sollten<br />

in Zukunft auch die „fliegenden<br />

Wahlkommissionen“ obsolet werden.<br />

KOMMUNAL 15


Recht & Verwaltung<br />

Eine alte Forderung der Gemeinden ist es<br />

außerdem, die Wählerevidenz in elektronischer<br />

Form führen zu können, um<br />

damit sicherzustellen, dass eine Einsichtnahme<br />

in die Wählerevidenz leicht und<br />

ohne großen Personalaufwand gewährleistet<br />

werden kann.<br />

Es muss zumindest für die kommende<br />

Bundeswahl ein probeweiser Betrieb dieser<br />

Möglichkeit offen stehen. Die<br />

Gemeinden mit ausufernder Verwaltungsarbeit<br />

bei der Registrierung von im Ausland<br />

lebenden Wahlberechtigten zu belasten,<br />

sollte nicht Ziel des Gesetzgebers<br />

sein. Auch hier sollte auf Zweckmäßigkeit<br />

geachtet werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Das Wahlrechtsänderungsgesetz 2007 in<br />

der vorliegenden Form und die Änderung<br />

der Bundesverfassung beinhalten einschneidende<br />

Veränderungen im Wahlrecht<br />

auf Bundesebene, die sich mittelbar<br />

auch auf künftige Wahlen auf Landesund<br />

Gemeindeebene auswirken werden.<br />

Mit diesem Entwurf werden unter anderem<br />

auch Regelungen, die bisher nur auf<br />

kommunaler oder regionaler Ebene<br />

gegolten haben (zB Senkung des Wahlalters),<br />

nun auf Bundesebene generell<br />

nachvollzogen. Die Briefwahl wird dem<br />

„mobilen“ Bürger einen erleichterten<br />

Zugang zum<br />

Wahlrecht ermöglichen.<br />

Damit<br />

sollte es gelingen,<br />

das demokratischeGrundprinzip<br />

mit einer verbreitertenWählerschaft<br />

und einem<br />

verbesserten<br />

Angebot zur Nutzung<br />

der Möglichkeiten<br />

zur<br />

Wahl zu stärken.<br />

Die Entscheidung<br />

für die Einführung<br />

der Briefwahl<br />

ist daher<br />

letztlich eine Entscheidung<br />

zugunsten des Wahlbürgers,<br />

der Entwurf ist daher grundsätzlich zu<br />

begrüßen. Es ist allerdings auch darauf<br />

zu achten, dass eine solche weitgehende<br />

Änderung eine signifikante Kostensteigerung<br />

mit sich bringen wird. Die Gemeinden<br />

müssen durch eine solche Reform<br />

daher einen entsprechenden Wahlkostenersatz<br />

erhalten und dürfen nicht über<br />

Gebühr belastet werden. Daher sind alle<br />

Möglichkeiten zur Verwaltungsvereinfachung<br />

und zur Dämpfung der Kosteneffekte<br />

etwa durch E-Government-Lösungen<br />

zu nutzen.<br />

Die Gemeinden<br />

müssen durch eine<br />

solche Reform daher<br />

einen entsprechendenWahlkostenersatz<br />

erhalten und<br />

dürfen nicht über<br />

Gebühr belastet<br />

werden.<br />

16 KOMMUNAL<br />

Verwaltungs- und Bundesstaatsreform<br />

Zentrale Frage<br />

„Aufgaben -<br />

verteilung“<br />

„Selbstverwaltung sichern, Funktionsfähigkeit optimieren.“<br />

Auf diese beiden Schlagworte können sich die Ziele<br />

einer Verwaltungs- und Bundesstaatsreform aus Gemeindesicht<br />

konzentrieren. Die Sommergespäche von 18. bis<br />

20. Juli in Bad Aussee werden zeigen, ob es so einfach ist.<br />

◆ o.Univ.-Prof. Dr. Karl Weber<br />

Das Organisations- und Funktionenrecht<br />

der Gemeinden wurde 1962 in der Bundesverfassung<br />

verankert und haben sich<br />

in diesen 45 Jahren im Großen und<br />

Ganzen gut bewährt. Die Bundesverfassung<br />

regelt Gemeindeorganisation und<br />

Gemeindeaufgaben sehr detailliert. Den<br />

Ländern, denen die Gesetzgebungsbefugnis<br />

bezüglich der Gemeindeorganisation<br />

zukommt, bleibt kein sehr großer Spielraum<br />

für Organisationsreformen mehr.<br />

Daher sind Fragen der Reform des<br />

Gemeinderechts stets Fragen bundesverfassungsgesetzlicher<br />

Gestaltung.<br />

Freilich sind auch an den österreichischen<br />

Gemeinden die Spuren der<br />

Europäisierung und Globalisierung, des<br />

technischen Fortschritts, der demographischen<br />

Situation der Bevölkerung<br />

etc nicht vorbeigegangen.<br />

Von daher wird die angekün-<br />

digte Staats- und Verwaltungsreform<br />

auch das Gemeinderecht<br />

nicht aussparen können.<br />

Aufgabenverteilung<br />

Eine der zentralen Fragen für<br />

die Gemeinden stellt die Aufgabenverteilung<br />

zwischen kommunaler<br />

Selbstverwaltung und<br />

staatlicher Verwaltung dar.<br />

Nach wie vor wird die Diskussion um die<br />

bundesstaatliche Aufgabenverteilung<br />

stark auf das Bund-Länder-Verhältnis<br />

fokussiert. Überhaupt ist die Reduktion<br />

des Bundesstaates auf dieses Verhältnis<br />

im modernen Europa überholt. Ein europaoffener<br />

Föderalismusbegriff muss alle<br />

drei Ebenen der Gebietskörperschaften –<br />

Bund, Länder und Gemeinden – erfassen.<br />

In der politischen Realität wie auch<br />

in der Sicht der Bürgerinnen und Bürger<br />

ist der österreichische Föderalismus ohne<br />

Gemeinden inhaltsleer und weltfremd.<br />

Die Gemeinden des modernen Europas<br />

sind als demokratisch verfasste Gebietskörperschaften<br />

ebenso ein Teil des<br />

föderalen Systems wie dies auch die<br />

Gliedstaaten (Länder) und der Gesamtstaat<br />

(Bund) sind. Die Anerkennung der<br />

gleichwertigen Partnerschaft zwischen<br />

den drei Gebietskörperschaften sollte in<br />

Hinkunft in der<br />

Bundesverfassung<br />

und auch<br />

in der Finanzverfassung,<br />

zum<br />

Ausdruck kommen.<br />

Die Aufgabenverteilungzwischen<br />

Bund,<br />

Ländern und<br />

Gemeinden ist<br />

durch das Subsidiaritätsprinzip<br />

in Art 118 B-VG eindeutig zugunsten der<br />

Gemeinden geregelt. Dies hat zwar dazu<br />

geführt, dass die Gemeinden heute mit<br />

Ein europaoffener<br />

Föderalismusbegriff<br />

muss alle drei Ebenen<br />

der Gebietskörperschaften<br />

– Bund, Länder und<br />

Gemeinden – erfassen.


einer umfangreichen<br />

Palette an Materienkompetenzenausgestattet<br />

sind, diese<br />

jedoch für die<br />

Gemeinden oft unlösbare finanzielle Probleme<br />

mit sich bringen. Das Subsidiaritätsprinzip<br />

und damit die Gemeindeautonomie<br />

sind heute vielfältigsten<br />

Bedrohungen ausgesetzt. Dies beginnt<br />

schon im Bereich der Kernkompetenzen,<br />

in denen die Gemeinden zwar frei von<br />

staatlichen Weisungen agieren können,<br />

jedoch zunehmend in ein immer dichter<br />

werdendes Geflecht von Planungs- und<br />

Finanzierungsvorgaben durch Bund und<br />

Ländern geraten, was nicht zuletzt durch<br />

das Gemeinschaftsrecht gefördert wird.<br />

Die Kommunalen Sommergespräche finden<br />

in diesem Jahr bereits zum zweiten<br />

Mal statt. Der große Erfolg im Vorjahr hat<br />

eindrucksvoll bestätigt, dass die Auseinandersetzung<br />

mit Zukunftsfragen der Kommunalpolitik<br />

dringend notwendig ist. Die<br />

Zeiten, in denen ein Bürgermeister<br />

vorwiegend<br />

repräsentative Aufgaben<br />

hatte, sind endgültig vorbei.<br />

Hochkarätige Teilnehmer<br />

setzen sich mit diesen<br />

Zukunftsfragen auseinander:<br />

Der Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer,Kommunalkredit-Generaldirektor<br />

Dr. Reinhard Platzer widmen sich dem<br />

Thema und mit ihnen Vizekanzler Mag.<br />

Wilhelm Molterer, Steiermarks Landeshauptmann<br />

Mag. Franz Voves und der<br />

Präsident des Staatsschuldenausschusses<br />

Univ.- Prof. Dr. Bernhard Felderer.<br />

In drei Kernbereichen stellen hochkarätige<br />

Experten schon im Vorfeld Arbeitspapiere<br />

zur Verfügung, die auch Grundlage für die<br />

In der politischen Realität<br />

wie auch in der Sicht der<br />

Bürgerinnen und Bürger ist<br />

der österreichische Föderalismus<br />

ohne Gemeinden<br />

inhaltsleer und weltfremd.<br />

Die „Kommunalen Sommergespräche 2007“<br />

Gerade im Planungsrecht<br />

ist zu beobachten,<br />

dass sich Planungsvorgaben<br />

immer stärker<br />

großräumig entfalten und der kleinräumigen<br />

Planung, also der Kommunalplanung,<br />

nur mehr Detail- und Ausführungsfunktionen<br />

überlässt. Diese<br />

Trends werden argumentativ sehr gerne<br />

als Vorwand für Zentralisierungen<br />

benutzt. Auch das staatliche und gesellschaftliche<br />

Verständnis, der „Einheitlichkeit<br />

der Lebensverhältnisse“ bedroht die<br />

Selbstverwaltung zunehmend.<br />

Angesichts der zentralistischen Bedrohungen<br />

sehen sich die Gemeinden<br />

immer stärker in Konkurrenz zu den<br />

Workshops am zweiten Tag der Veranstaltung<br />

sein werden. Univ. Prof. Dr. Karl<br />

Weber (Uni Innsbruck) steuert seine Überlegungen<br />

zur „Verwaltungs- und Bundesstaatsreform“<br />

bei. Univ. Doz. Dr. Heinz<br />

Handler (Nationalbank) zu wird seine<br />

Unterlage dem Bereich<br />

„Finanzen und Staatsschulden“<br />

widmen. Der<br />

bekannte Arbeitsrechtler<br />

Univ. Prof. Dr. Wolfgang<br />

Mazal (Uni Wien) hat<br />

schon im Vorjahr, im Auftrag<br />

des Gemeindebundes,<br />

eine viel beachtete Studie zur „Sozialen<br />

Situation der Bürgermeister“ verfasst.<br />

Seine weiterführenden Gedanken dazu<br />

werden Thema des dritten Schwerpunktes<br />

der kommunalen Sommergespräche sein<br />

(siehe KOMMUNAL 4/2007).<br />

In den kommenden Wochen werden die<br />

Einladungen versandt, wenn Sie jetzt<br />

schon Interesse an einer Anmeldung und<br />

am genauen Programm haben, dann<br />

schreiben Sie bitte an<br />

sommergespraeche@gemeindebund.gv.at<br />

Kommunale Sommergespräche<br />

Bezirkshauptmannschaften. Beide Organisationsformen,<br />

Gemeinden und<br />

Bezirke, wetteifern seit Langem um die<br />

Position der Bürger- und Problemnähe.<br />

Verfassungsnormen können den gesellschaftlichen<br />

und ökonomischen Wandel<br />

nicht wirklich bremsen oder gar aufhalten.<br />

Daher muss das Gemeindeverfassungsrecht<br />

sich auf diese neuen Entwicklungen<br />

einstellen. Auf der Ebene der<br />

Gesetzgebung bedeutet dies, dass zwar<br />

das Prinzip der abstrakten Einheitsgemeinde<br />

wesensnotwendig für die<br />

Gemeinden bleibt und als solches auch<br />

gesichert werden muss, dass jedoch die<br />

Formen interkommunaler Kooperation<br />

verbessert und den neuen Bedingungen<br />

angepasst werden. Die Erfahrungen des<br />

schweizerischen Föderalismus zeigen<br />

sehr deutlich, dass die Kooperation von<br />

autonomen Gebietskörperschaften bessere<br />

Ergebnisse<br />

bringt als eine<br />

Zentralisierung<br />

moderner<br />

Staatsaufgaben.Gemeindekooperation<br />

darf daher<br />

nicht an<br />

Bezirks- und<br />

Landesgrenzen<br />

enden. Eine<br />

Modernisierung<br />

und<br />

Dynamisierung<br />

der interkommunalenZusammenarbeit<br />

sollte daher auch bei der Bundesstaats-<br />

und Verwaltungsreform<br />

gebührende Beachtung geschenkt werden.<br />

Daseinsvorsorge:<br />

Diese zentrale kommunale<br />

Kompetenz sollte<br />

doch ausdrücklich als<br />

Kern der kommunalen<br />

Tätigkeit verfassungsrechtlichenBestandsschutz<br />

genießen.<br />

Aufgaben zum eigenen<br />

Wirkungsbereich<br />

Die Zuweisung der Aufgaben zum eigenen<br />

Wirkungsbereich erfolgt durch die<br />

◆ O.Univ.-Prof. Dr. Karl Weber ist<br />

Leiter des Instituts für Öffentliches<br />

Recht, Staats- und Verwaltungslehre<br />

an der Uni Innsbruck<br />

KOMMUNAL 17


Kommunale Sommergespräche<br />

Generalklausel des Art 118 Abs 1 in Verbindung<br />

mit demonstrativ aufgezählten<br />

Aufgaben des Art 118 Abs 3 B-VG. Dieses<br />

System hat sich im Großen und Ganzen<br />

bewährt, es gilt aber, die kommunalen<br />

Aufgaben zu sichern und dynamisch weiterzuentwickeln.<br />

Dabei ist insbesondere<br />

die Daseinsvorsorge zu nennen. Diese<br />

zentrale kommunale Kompetenz sollte<br />

doch ausdrücklich als Kern der kommunalen<br />

Tätigkeit verfassungsrechtlichen<br />

Bestandsschutz genießen. Auch die wichtigen<br />

Aufgaben im Naturgefahren- und<br />

Katastrophenmanagement sollen den<br />

Gemeinden auch in Hinkunft garantiert<br />

bleiben. Diese Aufgaben sollen in der<br />

kommunalen Kompetenz bleiben, was<br />

freilich kein Kooperationsverbot mit<br />

anderen Gemeinden und anderen<br />

Gebietskörperschaften sowie mit privaten<br />

Stellen bedeutet.<br />

Staatsrechtliche Aufwertung<br />

der Gemeinden<br />

Eine Bundesstaats- und Verwaltungsreform<br />

muss zu einer staatsrechtlichen<br />

Aufwertung der Gemeinden im Sinne<br />

einer Anerkennung der gleichwertigen<br />

Partnerschaft zwischen Bund, Ländern<br />

und Gemeinden führen. Auch hier steht<br />

das kooperative und koordinierende<br />

Moment im Vordergrund. Dazu ist es<br />

nötig, die Gemeinden stärker in das<br />

staatsrechtliche Vertragswesen zu integrieren.<br />

Die Frage nach einer Einbindung<br />

der Gemeinden in das bundesstaatliche<br />

Vertragswerk des Art 15 a B-VG wurde<br />

im Österreich-Konvent kontroversiell diskutiert.<br />

Dieses Ziel, das bereits im Stabilitätspakt<br />

und im Konsultationsmechanismus<br />

verwirklicht ist, sollte freilich nicht<br />

aus den Augen verloren werden. Insbesondere<br />

wäre aus der Sicht der Gemeinden<br />

ein Abschluss des Finanzausgleichs<br />

als echtes Paktum, das heißt als echter<br />

staatsrechtlicher Vertrag zwischen Bund,<br />

Länder und Gemeinden in einer bundes-<br />

18 KOMMUNAL<br />

Eine Bundesstaats- und<br />

Verwaltungsreform muss zu<br />

einer staatsrechtlichen Aufwertung<br />

der Gemeinden im<br />

Sinne einer Anerkennung<br />

der gleichwertigen Partnerschaft<br />

zwischen Bund, Ländern<br />

und Gemeinden führen.<br />

staatlichen Verfassung nicht nur symbolträchtig,<br />

sondern würde auch die verfassungsrechtliche<br />

Position der Gemeinden<br />

hinsichtlich ihrer Durchsetzungsmöglichkeiten<br />

berechtigter finanzieller Interessen<br />

stärken.<br />

An der Schnittstelle zwischen<br />

Staat und Bürger<br />

Anders als die Bezirke sind die Gemeinden<br />

demokratisch verfasste Verwaltungseinheiten<br />

an der Schnittstelle zwischen<br />

Staat und Bürger. Diese verleiht den<br />

Gemeindeorganen<br />

und ihren Entscheidungen<br />

eine spezielle<br />

Legitimation.<br />

Von daher sind alle<br />

derzeit bestehenden<br />

verfassungsrechtlichen<br />

Möglichkeiten<br />

der Beschneidung<br />

der Gemeindeautonomie<br />

kritisch zu<br />

hinterfragen. Dazu<br />

zählen zwangsweise<br />

Gemeindeauflösungen<br />

bzw Gemeindezusammenschlüsse<br />

ebenso wie die Bildung<br />

von Zwangsverbänden nach Art<br />

116 a B-VG. Auch sollte es den Ländern<br />

nicht mehr so ohne weiteres möglich<br />

sein, in ihren Gemeindeordnungen über<br />

die in Art 119 a B-VG angeordneten Aufsichtsbefugnisse<br />

neue Instrumente der<br />

Gemeindeaufsicht zu schaffen.<br />

Forderungen vernünftig<br />

und politisch machbar<br />

Die österreichischen Gemeinden haben<br />

im Zuge der Beratungen zum Österreich-<br />

Konvent eine Reihe von Forderungen<br />

vorgelegt, deren Realisierung vernünftig<br />

und politisch machbar ist. Die kommenden<br />

Beratungen zur Staats- und Verwaltungsreform<br />

müssen genutzt werden,<br />

um die Gemeinden verfassungsrechtlich<br />

so aufzurüsten, dass sie den großen Herausforderungen<br />

des 21. Jahrhunderts<br />

gewachsen sind. Die kommunalen Sommergespräche<br />

2007 sollen dazu wichtige<br />

Impulse geben. Neben einer Diskussion<br />

über verfassungsrechtliche und verfassungspolitische<br />

Aspekte der Reform des<br />

Gemeinderechts kann hier auch im<br />

Expertenkreis diskutiert werden, was<br />

politisch machbar ist und was nicht. Die<br />

kommunalen Sommergespräche können<br />

sich so als Initialzündung für engagierte<br />

Reformen hin zu einer Gemeindeverfassungsnovelle<br />

(2008?) entwickeln.<br />

Ziel ist es, vor Beginn der Verhandlungen<br />

zum nächsten Finanzausgleich<br />

einerseits die bis 2015 notwendigen<br />

Investitionen und andererseits<br />

den derzeitigen Anlagenbestand möglichst<br />

flächendeckend zu erfassen. In den<br />

vergangenen Jahrzehnten haben die<br />

Betreiber der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft<br />

– v.a. Gemeinden,<br />

Städte, Verbände und Genossenschaften<br />

– mit Unterstützung des Bundes und der<br />

Bundesländer enorme Investitionen<br />

getätigt, um die Wasserversorgung und<br />

Abwasserentsorgung der österreichischen<br />

Bevölkerung auf höchstem Qualitätsniveau<br />

möglichst flächendeckend<br />

sicherzustellen. Ein weiteres Ziel ist<br />

dabei die nachhaltige Nutzung der wertvollen<br />

Ressource Wasser. Der Erfolg zeigt<br />

sich in den hohen Anschlussgraden, in<br />

der hohen Versorgungssicherheit, in den<br />

aktuellen Daten zur Gewässergüte in<br />

Österreich und nicht zuletzt auch in den<br />

Auswirkungen auf die österreichische<br />

Wirtschaft, z.B. die Entwicklung des Tourismus<br />

oder der international anerkannte<br />

Status des österreichischen Wasser-<br />

Know-hows.<br />

Ein Großteil der notwendigen Infrastruktur<br />

für die kommunale Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung ist bereits<br />

errichtet, jedoch sind auch in Zukunft<br />

noch Erstinvestitionen erforderlich. In<br />

einigen Regionen Österreichs besteht beispielsweise<br />

aufgrund der Siedlungsstrukturen<br />

noch Nachholbedarf. Aber auch im<br />

Zusammenhang mit den Diskussionen<br />

zum Klimawandel<br />

und<br />

nach den<br />

Erfahrungen<br />

mit der<br />

Trockenheit<br />

in den vergangenen<br />

Jahren gibt<br />

es Investitionsbedarf<br />

für die Vernetzung<br />

von Trinkwasserversorgungssystemen<br />

zur<br />

Steigerung der Versorgungssicherheit.<br />

Auf der anderen Seite soll der existierende<br />

hohe Qualitätsstandard der Anlagen<br />

und der darauf aufbauenden Lei-<br />

Ein Großteil der<br />

notwendigen Infrastruktur<br />

für die kommunale Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung<br />

ist bereits<br />

errichtet, jedoch sind auch<br />

in Zukunft noch Erstinves -<br />

titionen erforderlich.<br />

stungen langfristig aufrechterhalten werden.<br />

Das gemeinsame Augenmerk wird<br />

also in Zukunft noch stärker auf der optimalen<br />

Bewirtschaftung und langfristigen<br />

Erhaltung der wertvollen Infrastruktur<br />

durch regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen<br />

und rechtzeitige Reinvestitionen<br />

bzw. Sanierungen liegen. Die Grundlage


Investitionskostenerhebung in der Siedlungswasserwirtschaft<br />

◆ DI Wilfried Schimon<br />

dafür ist das vorausschauende und vorausplanende<br />

Vorgehen der verantwortlichen<br />

Betreiber.<br />

Die Bundesregierung hat sich in ihrem<br />

aktuellen Regierungsprogramm dazu<br />

bekannt, die finanzielle Unterstützung<br />

für die Siedlungswasserwirtschaft in<br />

angemessenem Ausmaß aufrecht zu<br />

erhalten. Im Rahmen der anstehenden<br />

Verhandlungen zum Finanzausgleich<br />

werden Bund, Länder und Städte bzw.<br />

Gemeinden gemeinsam Strategien und<br />

Finanzierungskonzepte zur nachhaltigen<br />

Sicherstellung der Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung in Österreich<br />

entwickeln. Der dafür<br />

zukünftig anfallende Mittelbedarf<br />

muss jedoch auf<br />

Basis von realen Fakten<br />

und Zahlen fundiert dargestellt<br />

werden.<br />

Die wichtigste Grundlage<br />

dafür ist die flächendeckende<br />

Erhebung des<br />

zukünftigen Investitions-<br />

bedarfs gemeinsam mit dem Anlagenbestand.<br />

Auf Basis des Anlagenbestandes<br />

kann die Höhe der Investitionskosten<br />

nachvollziehbar dargelegt werden.<br />

Gleichzeitig wird damit erstmals ein<br />

Gesamtüberblick über die bestehende<br />

Infrastruktur für die Wasserversorgung<br />

bzw. Abwasserentsorgung in Österreich<br />

möglich. Die Erhebungsunterlagen wurden<br />

Anfang Mai 2007 von der Kommunalkredit<br />

Public Consulting im Auftrag<br />

des Lebensministeriums an alle Betreiber<br />

ausgesandt. Innerhalb von zwei Monaten<br />

sollen die ausgefüllten Formblätter an<br />

die zuständigen Ämter der Landesregierungen<br />

retourniert werden.<br />

Danach erfolgt eine<br />

anonymisierte und agg-<br />

regierte Auswertung der<br />

Daten.<br />

Je besser und vollständiger<br />

sich diese Datenbasis<br />

präsentiert, desto nachdrücklicher<br />

kann die<br />

Notwendigkeit der<br />

Finanzen<br />

Qualitätssicherung &<br />

Standortbestimmung<br />

Anfang Mai wurde im Auftrag des Lebensministeriums eine Erhebung über die kommunale<br />

Siedlungswasserwirtschaft bei allen Städten und Gemeinden, Wasser- bzw.<br />

Abwasserverbänden und Genossenschaften in Österreich gestartet. KOMMUNAL<br />

berichtet über die Hintergründe und Ziele.<br />

Auf Basis des<br />

Anlagenbestandes<br />

kann die Höhe der<br />

Investitionskosten<br />

nachvollziehbar dargelegt<br />

werden.<br />

Vor Beginn der Verhandlungen<br />

zum nächsten<br />

Finanzausgleich<br />

sollen einerseits die bis<br />

2015 notwendigen<br />

Investitionen und andererseits<br />

der derzeitige<br />

Anlagenbestand im<br />

Bereich der Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung<br />

möglichst<br />

flächendeckend erfasst<br />

worden.<br />

zukünftigen Finanzierung für die Siedlungswasserwirtschaft<br />

dargestellt werden.<br />

Das Engagement der Betreiber bei<br />

der Datenerhebung wird maßgeblich<br />

dazu beitragen, in Österreich den<br />

gemeinsam getragenen Weg in der kommunalen<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

erfolgreich fortzusetzen.<br />

◆ DI Wilfried Schimon ist<br />

Sektionschef der Sektion Wasser<br />

im Lebensministerium<br />

KOMMUNAL 19


Finanzen<br />

Anhaltend hohe Dynamik der öffentlichen Abgaben<br />

Mittelfristig mehr Geld<br />

in Gemeindekassen<br />

Der Erfolg der öffentlichen Abgaben im 1. Quartal 2007 mit einem Plus von 6,4 Prozent<br />

gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegt deutlich über den Erwartungen.<br />

Warum das so ist, wie lange es anhält und wie sich das genau auf die Gemeindefinanzen<br />

auswirkt, ist Gegenstand dieses Berichts.<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz<br />

Der Erfolg der öffentlichen Abgaben<br />

wirkt sich nicht nur kurzfristig positiv<br />

auf die öffentlichen Haushalte aus,<br />

auch mittelfristig werden die Anteile<br />

der Gemeinden an den gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben durch die jüngste<br />

Steuerschätzung des Bundesministeriums<br />

für Finanzen vom Jänner 2007<br />

stärker als bisher prognostiziert ansteigen.<br />

Ob damit die Gemeinden den<br />

nach dem Stabilitätspakt vereinbarten<br />

Haushaltsausgleich erfüllen, hängt aber<br />

nicht nur von der Einnahmenentwicklung<br />

ab.<br />

Abgabenerfolg des<br />

Bundes<br />

Der Bundesvoranschlag (Doppelbudget)<br />

für das Jahr 2007 und für das Jahr<br />

2008 beruht einnahmenseitig auf Steuerschätzungen<br />

des Bundesministeriums<br />

für Finanzen, die von einer anhaltenden<br />

guten Konjunkturentwicklung aus-<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz ist Finanzexperte<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

20 KOMMUNAL<br />

gehen, die auch durch die Konjunkturprognose<br />

März 2007 des WIFO<br />

bestätigt wird.<br />

Dieser positive mittelfristige Trend zeigt<br />

aber bereits in der laufenden Einnahmenentwicklung<br />

seine Auswirkungen.<br />

So liegen die öffentlichen Abgaben im<br />

1. Quartal 2007 um 6,4 Prozent über<br />

jenen des Vorjahreszeitraumes. Aus der<br />

Grafik rechts<br />

ist erkennbar,<br />

dass z.B. die<br />

Zuwächse bei<br />

der Lohnsteuer<br />

(+10,1<br />

Prozent), bei<br />

der Körperschaftsteuer<br />

(+69,7 Prozent)<br />

und bei<br />

der Grunderwerbsteuer<br />

(+10,4 Prozent) maßgeblich<br />

das gute Quartalsergebnis beeinflussen.<br />

Beim Rückgang des Umsatzsteueraufkommens<br />

(-1,5 Prozent) ist allerdings<br />

erkennbar, dass dieses mit der Wirtschaftsentwicklung<br />

(BIP Prognose<br />

2007: +2,7 Prozent real) noch nicht<br />

mitzieht.<br />

So liegt der Minderungsrate von -1,5<br />

Prozent wohl ein gewisser Verzerrungseffekt<br />

zugrunde, als das hohe Umsatzsteueraufkommen<br />

im 1. Quartal 2006<br />

(+6,2 Prozent über dem 1. Quartal<br />

2005) keine taugliche Vergleichsmarke<br />

darstellt. Der private Konsum wuchs<br />

aber mit 1,8 Prozent trotz der guten<br />

Konjunkturlage und sinkender Arbeits-<br />

Auf das volle Jahr<br />

2007 hochgerechnet<br />

erhofft man sich eine<br />

Ertragsanteildynamik<br />

von +5,9 Prozent.<br />

losigkeit nur verhalten, hingegen ist die<br />

Sparquote gestiegen, was alles in allem<br />

zu einer Dämpfung im Aufkommen<br />

dieser indirekten Abgabe führt.<br />

Eine der Ursachen dürfte im Konsumverhalten<br />

liegen, da also der Konsument<br />

noch nicht voll auf die Prognosen<br />

der Wirtschaftsforscher vertraut.<br />

Bei anderen Abgaben hat der Aufkommensrückgang<br />

andere Ursachen. So ist<br />

z.B. das Mineralölsteueraufkommen im<br />

1. Quartal 2007 rein rechnerisch<br />

zwar um -15,9 Prozent<br />

rückläufig, die Abfuhr der Mine-<br />

ralölsteuer (Fälligkeit bis 25.<br />

eines jeden Kalendermonates<br />

mit einem Respiro von drei<br />

Tagen) kann, wenn die Zahlungsfrist<br />

auf ein Wochenende<br />

fällt, zu einer Verbuchung der<br />

Mineralölsteuer im Folgemonat<br />

im Bundeshaushalt führen. Wird<br />

dieser verzögerte Buchungsvorgang<br />

durch<br />

die ÖMV als<br />

größter Steuerschuldner<br />

der Mineralölsteuer<br />

verursacht,<br />

dann ergeben<br />

sich diese<br />

negativen,<br />

unterjährigen<br />

„Ausreißer“.<br />

Systemgleich<br />

ist auch der<br />

Rückgang bei<br />

der Tabaksteuer<br />

(-24,5<br />

Prozent) zu<br />

sehen.<br />

Nach der Maas -<br />

tricht-Notifikation<br />

vom 30. März 2007 der<br />

Statistik Austria haben<br />

jedenfalls die Gemeinden<br />

wieder ihren<br />

Stabilitätsbeitrag nach<br />

dem innerösterreichischen<br />

Stabilitätspakt<br />

nicht nur erfüllt,<br />

sondern auch einen<br />

leichten Überschuss<br />

erwirtschaftet


Abgabenerfolg der aufkommensstärksten<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

für das 1. Quartal 2007<br />

Erfolg Jänner – März + % Gemeindeanteil<br />

2006 2007 – % in % (§ 9 FAG)<br />

Einkommensteuer 227,0 208,6 -8,1 11,605 1)<br />

Lohnsteuer 4.091,1 4.506,2 10,1 11,605 1)<br />

KESt I 30,8 144,2 367,6 11,605 1)<br />

KESt II 194,2 278,5 43,4 11,605 1)<br />

Körperschaftsteuer 565,8 960,0 69,7 11,605 1)<br />

Erbschafts- und<br />

Schenkungssteuer 32,2 55,6 72,6 11,605 1)<br />

Bodenwertabgabe 1,1 1,2 8,1 96,000 2)<br />

Umsatzsteuer 5.104,9 5.030,3 -1,5 11,605 1)<br />

Tabaksteuer 331,5 250,2 -24,5 11,605 1)<br />

Biersteuer 35,6 38,3 7,7 11,605 1)<br />

Mineralölsteuer 693,9 583,7 -15,9 11,605 1)<br />

Alkoholsteuer 35,1 36,8 4,5 11,605 1)<br />

Schaumweinsteuer 0,3 0,4 8,7 11,605 1)<br />

Kapitalverkehrsteuern 22,1 26,9 21,8 11,605 1)<br />

Werbeabgabe 25,0 25,0 0,0 86,917 2)<br />

Energieabgabe 225,6 220,0 -2,5 11,605 1)<br />

Normverbrauchsabgabe 102,4 94,2 -8,0 11,605 1)<br />

Grunderwerbsteuer 149,4 164,9 10,4 96,000 2)<br />

Versicherungssteuer 229,9 235,7 2,5 11,605 1)<br />

Motorbezogene<br />

Versicherungssteuer 281,7 298,6 6,0 11,605 1)<br />

KFZ-Steuer 35,6 35,5 -0,1 11,605 1)<br />

Konzessionsabgabe 50,2 55,7 11,1 11,605 1)<br />

Kunstförderungsbeitrag 3,9 4,0 2,9 11,605 1)<br />

1) Einheitliche Anteilsschlüssel der Gemeinden an den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

gemäß FAG 2005.<br />

2) Unveränderter Verteilungsschlüssel.<br />

Alle Beträge in Millionen Euro<br />

Ertragsanteilvorschüsse der Gemeinden<br />

(§ 12 FAG 2005) 1)<br />

Bundesland Vorschüsse Jänner bis Mai 2)<br />

2006 2007 %<br />

Burgenland 69.965.936 75.129.154 7,3<br />

Kärnten 173.130.991 182.932.148 5,6<br />

Niederösterreich 439.686.152 465.421.541 5,8<br />

Oberösterreich 422.674.817 447.267.064 5,8<br />

Salzburg 183.290.689 197.536.118 7,7<br />

Steiermark 338.838.785 370.657.255 9,3<br />

Tirol 228.821.421 242.037.091 5,7<br />

Vorarlberg 124.201.574 129.691.228 4,4<br />

Wien 679.278.092 736.847.765 8,4<br />

Summe 2.659.888.457 2.847.519.364 7,0<br />

1) Vorschüsse inklusive Getränke- und Werbeabgabeausgleich. Nicht enthalten ist die<br />

Spielbankenabgabe.<br />

2) ohne Zwischenabrechnung<br />

Finanzen<br />

Ertragsanteilvorschüsse<br />

Jänner bis Mai 2007<br />

Die gute Wirtschaftsentwicklung, vor<br />

allem der Rückgang der Arbeitslosigkeit,<br />

stärkt die direkten Steuern (Lohnsteuer<br />

etc.) und schlägt sich in weiterer<br />

Folge entsprechend auf die Anteile der<br />

Gemeinden an den gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben zu Buche. Im Zeitraum<br />

Jänner bis Mai 2007 wurden so den<br />

österreichischen Gemeinden 2848 Millionen<br />

Euro an Ertragsanteilen angewiesen,<br />

was einem Zuwachs von 7,0<br />

Prozent im Quartalsvergleich zu 2006<br />

entspricht.<br />

Diesen Überweisungen liegt das Aufkommen<br />

an gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

für den Zeitraum Novem-<br />

Ertragsanteildynamik<br />

2006 2007 2008<br />

Ertragsanteile<br />

Gemeinden 1) Entwicklung<br />

gegenüber<br />

6.684 7.079 7.356<br />

Vorjahr +3,3 % +5,9 % +3,9<br />

1) inklusive Zwischenabrechnung<br />

ber 2006 bis März 2007 zugrunde<br />

(Überweisungsrhythmus nach § 12 Abs<br />

2 FAG 2005).<br />

Der Vergleich der Ertragsanteilvorschüsse<br />

ist jedoch etwas zu relativieren,<br />

da eine Gegenüberstellung mit einem<br />

aufkommensschwachen Quartal gezogen<br />

wird. Die Ertragsanteilvorschüsse<br />

Jänner bis Mai 2006 lagen nämlich um<br />

-2,2 Prozent hinter dem Vergleichszeitraum<br />

des Jahres 2005.<br />

Auf das volle Jahr 2007 hochgerechnet<br />

erhofft man sich aufgrund der Steuerschätzung<br />

des Bundesministeriums für<br />

Finanzen vom Jänner 2007 eine<br />

Ertragsanteildynamik von +5,9 Prozent,<br />

wie dies der Tabelle unten zu entnehmen<br />

ist. Die bisherigen Prognosen<br />

sind von einer Steigerungsrate von 3,1<br />

Prozent (Steuerschätzung vom Oktober<br />

2006) ausgegangen.<br />

Gemeinden erfüllen<br />

ihren Stabilitätsbeitrag<br />

Die steigenden öffentlichen Einnahmen<br />

werden die Haushalte der österreichischen<br />

Gemeinden mittelfristig stärken.<br />

Ob damit das Erfordernis des österreichischen<br />

Stabilitätspaktes, nämlich<br />

ein jährlich ausgeglichener Haushalt<br />

(Null-Defizit) für die Gemeinden, als<br />

KOMMUNAL 21


Finanzen<br />

gesichert anzunehmen ist, bleibt abzuwarten.<br />

Nach der Maastricht-Notifikation vom<br />

30. März 2007 der Statistik Austria<br />

haben jedenfalls die Gemeinden wieder<br />

ihren Stabilitätsbeitrag nach dem<br />

innerösterreichischen Stabilitätspakt<br />

nicht nur erfüllt, sondern auch einen<br />

leichten Überschuss erwirtschaftet.<br />

Mit dem Paktum zum Finanzausgleich<br />

2005 haben sich die Finanzausgleichspartner<br />

zu folgenden Stabilitätsbeiträgen<br />

im Rahmen des innerösterreichischen<br />

Stabilitätspaktes verpflichtet. In<br />

der Grafik unten werden diesen Stabilitätsbeiträgen<br />

die Ergebnisse der Notifikation<br />

vom 30. März 2007 der Statistik<br />

Austria der Jahre 2005 und 2006<br />

gegenüber gestellt.<br />

Die Notifikation zum<br />

Stabilitätspakt<br />

2005 2006<br />

in % BIP in % BIP<br />

Pakt. Notif. Pakt. Notif.<br />

Sektor Staat -1,70 -1,58 -1,50 -1,12<br />

Bund -2,30 -1,80 -2,10 -1,43<br />

Länder1) +0,60 +0,14 +0,60 +0,26<br />

Gemeinden 0,00 +0,08 0,00 +0,05<br />

1) Länder mit Wien<br />

+ = Überschuss, - = Defizit<br />

Pakt. = Paktum, Notif. = Notifikation<br />

Der anhaltende Wirtschaftsaufschwung<br />

hat durch die Steuermehreinnahmen<br />

dazu geführt, dass die vereinbarte Defizitquote<br />

des Sektors „Staat“ 2005 und<br />

2006 doch recht deutlich unterschritten<br />

wurde. Nur die Bundesländer haben<br />

ihren Stabilitätsbeitrag verfehlt.<br />

Ob die Quoten in den Jahren 2007 und<br />

2008 (2007 Sektor Staat: -0,7 Prozent<br />

BIP und 2008 Sektor Staat: 0,0 Prozent)<br />

erreicht werden, wird vom Ergebnis<br />

des Evaluierens aller Maßnahmen<br />

des Regierungsprogrammes abhängen.<br />

Die größten Ausgabenpositionen nehmen<br />

dabei die Vorhaben im Sozialbereich,<br />

wie die bedarfsorientierte Grundsicherung<br />

oder die Neugestaltung der<br />

Pflegevorsorge, ein. Immerhin<br />

bedecken die österreichischen Gemeinden<br />

die Abgänge im Sozial- und Pflegebereich<br />

im Durchschnitt mit rund 50<br />

Prozent.<br />

Die Verhandlungen zur Umsetzung der<br />

Maßnahmen werden daher unter den<br />

Vorgaben des innerösterreichischen<br />

Stabilitätspaktes in Verbindung mit<br />

dem Konsultationsmechanismus zu stehen<br />

haben.<br />

22 KOMMUNAL<br />

Konjunkturentwicklung & Gemeinden<br />

Gute Konjunktur<br />

bringt auch<br />

Mehrausgaben<br />

Eine gute Konjunktur spült bekanntermaßen mehr Steuergeld<br />

in die öffentlichen Kassen, aber wie sind die Auswirkungen<br />

auf die Ausgabenseite der Gemeinden. In der<br />

näheren Betrachtung ergibt sich ein differenziertes Bild<br />

mit positiven und nicht so positiven Auswirkungen.<br />

◆ Dr. Alfred Katterl<br />

Österreich erlebte nach einem guten<br />

Konjunkturjahr 2006 auch einen äußerst<br />

günstigen Start in das Jahr 2007. Das<br />

Wirtschaftswachstum erreichte zur Jahreswende<br />

über drei Prozent, und auch<br />

nicht zuletzt aufgrund des milden Winters<br />

stieg die Beschäftigung im März<br />

2007 sogar 2,7 Prozent oder plus 86.300<br />

Beschäftigte gegenüber dem Vorjahresmonat.<br />

So einen<br />

Zuwachs gab es zuletzt<br />

1974. Doch auch im<br />

April 2007 betrug der<br />

Beschäftigungszuwachs<br />

noch plus zwei<br />

Prozent, und die<br />

Arbeitslosigkeit ging<br />

um 13.100 Personen<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

zurück.<br />

Im Jahresdurchschnitt<br />

2007 rechnet das<br />

WIFO mit einem<br />

Beschäftigungsanstieg<br />

von 56.000 Personen.<br />

Die nationalen Wirtschaftsforscher von<br />

WIFO und IHS, aber auch die jüngsten<br />

Prognosen der Europäischen Kommission,<br />

der OECD in Paris oder dem IWF in<br />

Washington, gehen davon aus, dass<br />

jedenfalls 2007 das Wachstum hoch bleiben<br />

soll. Auch 2008 zeigen die aktuellen<br />

Schätzungen ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Österreich von etwa<br />

zweieinhalb Prozent und das WIFO prognostiziert<br />

in seiner mittelfristigen Vorausschau<br />

vom Februar 2007 bis zum<br />

Jahr 2011 durchschnittliche Wachstumsraten<br />

von zweieinhalb Prozent. Diese<br />

Prognose wurde auch dem österreichischen<br />

Stabilitätsprogramm 2006-2010,<br />

welches Ende März 2007 der EU übermittelt<br />

wurde, zugrunde gelegt.<br />

Die gute Konjunktur<br />

spült<br />

mehr Steuergeld<br />

in die öffentlichen<br />

Kassen<br />

(siehe Artikel<br />

Seite 20), dieser<br />

Artikel konzentriert<br />

sich aber<br />

mehr auf die<br />

Auswirkungen<br />

auf die Ausgabenseite<br />

der<br />

Gemeinden.<br />

Während insgesamt<br />

kein Zweifel<br />

besteht, dass eine gute Konjunktur<br />

positiv auf die Gemeindehaushalte wirkt,<br />

so ergibt sich auf der Ausgabenseite doch<br />

ein differenziertes Bild.<br />

Wenn die Arbeitslosigkeit<br />

stark zurückgeht, gibt<br />

es berechtigte Hoffnung,<br />

dass auch Sozialhilfebezie -<br />

herInnen wieder eine<br />

Chance am Arbeitsmarkt<br />

vorfinden und die Gemeinde -<br />

haushalte entlasten.<br />

Positives zuerst<br />

Wenn die Kaufkraft aufgrund eines<br />

Mehr an Beschäftigung steigt, profitie-


So ist seit einigen Jahren zu beobachten, dass die Kapazitätsauslastung im Hoch- und<br />

Tiefbau zugenommen hat und sich die Auftragsbücher gefüllt haben. Die Baupreise<br />

ziehen als Konsequenz daraus wieder stärker an als die volkswirtschaftlichen Einkommen,<br />

und das reduziert die Kaufkraft insbesondere der Gemeindebudgets, wo<br />

größere Investitionen anstehen.<br />

ren auch die lokalen Handwerke, der<br />

lokale Handel, das Gastgewerbe. Die<br />

Abwanderung von Betrieben in die<br />

regionalen Zentren (Städte) wird<br />

(zumindest) verlangsamt, was insbesondere<br />

den wirtschaftsschwächeren<br />

Gemeinden zugute kommt.<br />

Wenn die Arbeitslosigkeit stark zurückgeht,<br />

gibt es berechtigte Hoffnung, dass<br />

auch SozialhilfebezieherInnen wieder<br />

eine Chance am Arbeitsmarkt vorfinden<br />

und die Gemeindehaushalte entlasten.<br />

Wie viele Personen vom aktuellen Konjunkturaufschwung<br />

profitieren werden,<br />

lässt sich noch nicht abschätzen: Seit<br />

einigen Jahren beobachten die Wirtschaftsforscher,<br />

dass der<br />

Beschäfti-<br />

gungszuwachs<br />

überwiegend<br />

durch neue,<br />

bisher noch<br />

nicht am<br />

Arbeitsmarkt<br />

befindliche<br />

Personen, und<br />

ausländische<br />

Arbeitskräfte<br />

gedeckt wird,<br />

während relativ<br />

wenig<br />

Wenn es mehr<br />

Beschäftigung gibt, steigt<br />

in der Regel auch der<br />

Bedarf an Kinder -<br />

betreuungsplätzen.<br />

Werden diese zu nicht<br />

Kosten deckenden Preisen<br />

von Gemeinden<br />

angeboten, ergibt sich<br />

eine Mehrbelastung.<br />

arbeitslose Personen einen Job finden<br />

und die Arbeitslosigkeit vergleichsweise<br />

gering zurückgeht. Zur Veranschaulichung:<br />

Im April 2007 stieg die Beschäftigung<br />

um plus 64.700 gegenüber dem<br />

Vorjahresmonat, während die Arbeitslosigkeit<br />

um relativ „nur“ 13.100 Personen<br />

zurück ging.<br />

Wenn es mehr Beschäftigung gibt,<br />

steigt in der Regel auch der Bedarf an<br />

Kinderbetreuungsplätzen. Werden diese<br />

zu nicht Kosten deckenden Preisen von<br />

Gemeinden angeboten, ergibt sich eine<br />

Mehrbelastung, wenn es zu einer Personalausweitung<br />

kommt, sonst könnte<br />

sich auch der Deckungsbeitrag und<br />

damit das Gemeindebudget<br />

(etwas) verbessern.<br />

Mit der guten Konjunktur<br />

könnten aber auch Mehrausgaben<br />

auf die Gemeinden<br />

zukommen:<br />

Wermutstropfen<br />

So ist seit einigen Jahren zu<br />

beobachten, dass die Kapazitätsauslastung<br />

im Hochund<br />

Tiefbau zugenommen<br />

hat und sich die Auftragsbücher<br />

gefüllt haben. Die<br />

Baupreise ziehen als Konse-<br />

Finanzen<br />

quenz daraus wieder stärker an als die<br />

volkswirtschaftlichen Einkommen und<br />

die Verbraucherpreise (Prognose für<br />

2007 (2008): plus drei Prozent (+2,5<br />

Prozent) Anstieg der Baupreise gegenüber<br />

+1,7 Prozent (+1,8 Prozent) für<br />

die Verbraucherpreise).<br />

Das reduziert<br />

die Kaufkraft<br />

insbesondere der<br />

Gemeindebudgets,<br />

wo größere Investitionen<br />

anstehen.<br />

Hier wäre es eine<br />

Überlegung wert,<br />

mit den Investitionen<br />

– wenn möglich<br />

– etwas<br />

(2008/2009) zuzuwarten,<br />

um dann<br />

auch wieder mehr<br />

Verhandlungsmacht<br />

bei den Preisen<br />

und mehr Auswahl an anbietenden<br />

Unternehmen bei den Ausschreibungen<br />

zu haben (So eine Verschiebung würde<br />

auch die Konjunktur stabilisieren).<br />

Es ist auch zu erwarten, dass mit der<br />

vermehrten wirtschaftlichen Aktivität<br />

auch mehr öffentliche Dienstleistungen<br />

z.B. bei der Ver- und Entsorgung in<br />

Anspruch genommen werden. Hier ist<br />

es wichtig, rechtzeitig darauf zu<br />

schauen, dass alle Tarife kostendeckend<br />

sind, sonst könnte die gute Konjunktur<br />

unerwartete Löcher in die Gemeindehaushalte<br />

reißen.<br />

Es ist auch zu erwarten,<br />

dass mit der vermehrten<br />

wirtschaftlichen<br />

Aktivität auch mehr<br />

öffentliche Dienstleistungen<br />

z.B. bei der Ver- und<br />

Entsorgung in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Conclusio<br />

Durch eine gute mittelfristige Planung<br />

können die Gemeinden die Risiken für<br />

den Budgetsaldo von der Konjunktur<br />

besser parieren und auch Einsparungen<br />

erzielen. Um das auch umzusetzen,<br />

braucht es aber auch die Disziplin, in<br />

den jetzt guten Zeiten auch mal „Nein“<br />

zu sagen.<br />

◆ Dr. Alfred Katterl ist Leiter der<br />

Abteilung Wirtschaftspolitik im<br />

Bundesministerium für Finanzen<br />

KOMMUNAL 23


Verwaltung<br />

Das Gebäude- und Wohnungsregiser GWR „ist auf Schiene“<br />

Nutzen für Gemeinde<br />

& Bürger überwiegt<br />

„GWR ist auf Schiene“. Dieser Spruch ist eigentlich nicht so jung wie manche denken,<br />

sondern 174 Jahre alt und beruht auf der Gründung der Great Western Railway (GWR) in<br />

Großbritannien. In Österreich verbindet man mit GWR aber eher das „Gebäude- und<br />

Wohnungs-Register“. KOMMUNAL zeigt, dass auch dieses GWR „auf Schiene ist“.<br />

◆ Reinhard Haider<br />

Die britische GWR wurde 1833 mit viel<br />

Euphorie gegründet, hatte ein innovatives<br />

Konzept, stieg sehr rasch zu einem<br />

wichtigen Player im Land auf, verknüpfte<br />

sich mit anderen Mitspielern<br />

und baute das Netz sukzessive aus.<br />

Warum diese Geschichte?<br />

Ich sehe eine Parallele zum GWR in<br />

Österreich, dem Gebäude- und Wohnungsregister,<br />

welches von der Statistik<br />

Austria geführt wird. Mit viel Euphorie<br />

nach der Großzählung 2001 im November<br />

2004 aus der Taufe gehoben, ein<br />

hochinnovatives Konzept, vernetzt sich<br />

mit anderen Registern und ist weiter im<br />

Ausbau begriffen. Zu den Kunden (wie<br />

auch Lieferanten) zähle ich hier in erster<br />

Linie die Gemeinden und Städte in<br />

Österreich.<br />

Gründe für das GWR<br />

Welche Gründe sprechen für ein österreichweites<br />

und aktuelles Gebäude- und<br />

Wohnungsregister? Das Gebäude- und<br />

◆ Reinhard Haider ist Amtsleiter<br />

der Marktgemeinde Kremsmünster<br />

in Oberösterreich<br />

24 KOMMUNAL<br />

Wohnungsregister enthält neben den<br />

Adressdaten auch Strukturdaten von<br />

Gebäuden, Wohnungen und sonstigen<br />

Nutzungseinheiten. Die Meldepflicht<br />

trifft die Gemeinden und die Bezirkshauptmannschaften,<br />

soweit bei diesen in<br />

Wahrnehmung der ihnen übertragenen<br />

Aufgaben der örtlichen Baupolizei Daten<br />

anfallen.<br />

Lediglich die Gemeinden haben einen<br />

Online-Zugriff auf die Daten des<br />

Gebäude- und Wohnungsregisters zur<br />

Wahrnehmung ihrer gesetzlich übertragenen<br />

Aufgaben. Ein weiteres eingeschränktes<br />

Nutzungsrecht wurde dem<br />

Zentralen Melderegister eingeräumt. Die<br />

im Gebäude- und Wohnungsregister<br />

geführten<br />

Wohnungsadressen wer-<br />

den dem Zentralen Melderegister<br />

zur Verfügung<br />

gestellt. Damit wird<br />

gewährleistet werden,<br />

dass Meldevorgänge nur<br />

an gültigen Adressen<br />

vorgenommen werden.<br />

Dazu einige aktuelle<br />

Zahlen:<br />

◆ Gebäudeadressen<br />

Österreichweit sind<br />

(ohne Wien) 99,4 Prozent<br />

der ZMR-Meldefälle<br />

auf Gebäudeebene mit dem GWR<br />

abgeglichen. In 50 Prozent der Städte<br />

und Gemeinden stimmen bereits alle<br />

ZMR-Meldeadressen bis zur Gebäude -<br />

adresse mit den GWR-Adressen überein,<br />

in weiteren 20 Prozent gibt es maximal<br />

fünf Meldefälle mit ungeklärten Gebäudeadressen.<br />

Die Gebäudeadressen weisen<br />

bereits eine hohe Übereinstimmung<br />

Die Daten werden<br />

nur noch ein Mal eingegeben,<br />

die Adress -<br />

harmonisierung <strong>verhindert</strong><br />

die bisherige<br />

doppelte oder gar<br />

mehrfache Datenhaltung<br />

in der Gemeinde.<br />

mit dem ZMR auf. Im Laufe des Jahres<br />

2007 wird ein Türnummernabgleich mit<br />

dem ZMR durchgeführt. Neben der laufenden<br />

Aktualisierung ist für manche<br />

Städte und Gemeinden daher die Führung<br />

und Nacherfassung der Daten auf Türnummernebene<br />

noch ein großes Thema.<br />

◆ Bauvorhabensmeldungen<br />

82 Prozent der 2357 Städte und<br />

Gemeinden haben für das Berichtsjahr<br />

2006 insgesamt 22.660 Bauvorhabensmeldungen<br />

erfasst. Das bedeutet dass<br />

ein Teil der 420 Gemeinden einen Nacherfassungsbedarf<br />

hat. In Kleinstgemeinden<br />

wird nicht jedes Jahr ein Bauvorhaben<br />

durchgeführt.<br />

◆ Registereinheiten<br />

In 120.099 Straßen<br />

gibt es 2.349.018<br />

Gebäudeadressen,<br />

2.080.117 Gebäude<br />

und 4.370.918 Nutzungseinheiten.<br />

◆ User und Hotline<br />

Derzeit gibt es ca.<br />

7000 User, die mit dem<br />

Adress-GWR-Online<br />

arbeiten. 87 Prozent<br />

der Städte und<br />

Gemeinden haben seit<br />

26. November 2004<br />

zumindest einmal die<br />

Hotline der Statistik Austria, Tel. (01)<br />

711 28-7900, zu Hilfe gerufen, insgesamt<br />

waren es 30.000 Anrufe.<br />

Oftmals wird die Statistik Austria mit<br />

dem Vorwurf konfrontiert, dass diese<br />

Eingaben und Zahlen nur der Statistik<br />

dienen. Betrachten wir daher einmal<br />

den Nutzen für Gemeinden, Bürger und<br />

Gesellschaft:


Oben: Einblick in die neue Internet-Oberfläche<br />

des GWR ab 2008,<br />

Rechts: Vernetzung der GWR-Register in<br />

Österreich<br />

◆ Nutzen für die Gemeinden<br />

Die Register können durch den österreichweiten<br />

Abgleich sauber geführt<br />

werden, tausende „Karteileichen“ konnten<br />

in den Gemeinden bereits entfernt<br />

und auch bisher nicht gemeldete Einwohner<br />

zu einer Anmeldung gebracht<br />

werden. Die Daten werden nur noch ein<br />

Mal eingegeben, die Adressharmonisierung<br />

<strong>verhindert</strong> die bisherige doppelte<br />

oder gar mehrfache Datenhaltung in<br />

verschiedensten Datenbanken der<br />

Gemeinde. Denken wir nur daran, dass<br />

sich in größeren Gemeinden und Städten<br />

das Meldeamt und das Bauamt oft<br />

nicht mehr im gleichen Gebäude befinden<br />

und darunter die Verständigung<br />

bzw. der Datenabgleich leidet. Die<br />

exakte Zuordnung von Personen zu<br />

Wohnungen wird immer wichtiger, weil<br />

immer mehr Gebührenordnungen mit<br />

Grundgebühren beschlossen werden,<br />

deren Basis die Anzahl der Personen im<br />

Haushalt ist.<br />

Zusätzlich kann die Gemeinde jederzeit<br />

für verschiedenste Zwecke die eigenen<br />

Statistiken über Gebäude, Wohnungen<br />

Die unbemerkte Volkszählung<br />

Stellen Sie sich vor es ist Volkszählung und<br />

keiner geht hin. Es kommt noch besser: die<br />

Volkszählung wird unbemerkt trotzdem<br />

durchgeführt. Und das Beste daran: genau<br />

das hat am 31. Oktober 2006 stattgefunden,<br />

nämlich eine sogenannte „Probezählung“<br />

hauptsächlich aus den elektronischen<br />

Registern wie ZMR (Zentrales Melde Register)<br />

und GWR (Gebäude- und Wohnungs<br />

Register). Erstmalig werden die Informationen<br />

nicht von den Bürgern eingeholt, sondern<br />

den vorliegenden Verwaltungsregistern<br />

entnommen. Basis dafür ist das Registerzählungsgesetz<br />

2006. Die Registerzählung<br />

wird Volks-, Gebäude-, Wohnungsund<br />

Arbeitsstättenzählungen ersetzen.<br />

Mit Schaudern erinnern sich noch alle<br />

Betroffenen an die Volkszählung 2001: in<br />

die Gemeindeämter wurden palettenweise<br />

Formulare geliefert, die in wochenlanger<br />

oder Entwicklung der Bautätigkeit<br />

errechnen lassen. Es ist nicht uninteressant<br />

zu wissen, wenn z.B. in einer<br />

Gemeinde drei Prozent der Nutzungseinheiten<br />

ohne WC und Dusche/Bad<br />

ausgestattet sind oder 20 Prozent der<br />

Nutzungseinheiten mit umweltfreundlichen<br />

Energieformen beheizt werden.<br />

◆ Nutzen für Bürger und Gesellschaft<br />

Echtes Bürgerservice ist die Tatsache,<br />

dass die Adresse auf der Meldebestätigung<br />

nun eine gesicherte Meldeadresse<br />

hinsichtlich tatsächlichem Aufenthalt<br />

und auch hinsichtlich Schreibweise darstellt.<br />

Als Basis für politische Entscheidungen<br />

dienen die Statistiken, wie beispielsweise<br />

die Sozialstatistik über<br />

bestimmte Wohnungsmerkmale<br />

bestimmter Berufsgruppen, die Familienstatistiken<br />

oder natürlich auch für die<br />

Arbeit mit allen Bürgern ausgefüllt und<br />

retourniert wurden. Die Auswertung der<br />

Daten auf den Papierformularen erfolgte in<br />

Teilen erst Jahre später.<br />

Richtungsweisend und eine Zäsur in der<br />

Geschichte der Zählungen war in diesem<br />

Jahr 2001 allerdings die Entscheidung die<br />

Daten in eine elektronische Datenbank einzubringen.<br />

Es war die Geburtsstunde des<br />

ZMR, dem Rückgrat der Registerzählung<br />

und dem GWR. Die Register sind die einheitliche<br />

Basis für E-Government-Anwendungen<br />

in Österreich.<br />

Eine der wesentlichen Aufgaben der<br />

Gemeinden ist es, die Datenqualität dieser<br />

Register sicher zu stellen. Am 31. Oktober<br />

2010 wird es dann so weit sein: die erste<br />

Registerzählung anstelle der traditionellen<br />

Volkszählung wird stattfinden – und keiner<br />

geht hin.<br />

Verwaltung<br />

Raumplanung. Darüber hinaus dient das<br />

Gebäude- und Wohnungsregister<br />

Zwecken der Bundesstatistik und wird<br />

als eines der Basisregister für eine Registerzählung<br />

herangezogen, welche die<br />

Großzählungen in der bisherigen Form<br />

ersetzen.<br />

Kern des E-Government<br />

in Österreich<br />

Ein aktuelles GWR spielt bei gesellschaftspolitischen<br />

Entscheidungen für<br />

Wohnungspolitik, Bauwirtschaft, örtliche<br />

Raumplanung, Umweltfragen, sinnvollem<br />

Einsatz öffentlicher Förderungsmittel<br />

und bei internationalen Anforderungen<br />

von UNO und EU eine große Rolle.<br />

Das GWR stellt heute gemeinsam mit<br />

dem Zentralen Melderegister (ZMR) den<br />

Kern des E-Government in Österreich<br />

dar und ist mitverantwortlich für den<br />

Titel „Europameister im E-Government“<br />

innerhalb von Europa.<br />

Besonders wichtig für die Gemeinden ist<br />

allerdings das Thema der Großzählung!<br />

Nicht alle wissen, dass bereits im Oktober<br />

2006 eine Probe-Registerzählung<br />

stattfand (siehe Kasten). Ohne tonnenweise<br />

Papierformularen, ohne wochenlangen<br />

Befragungen, ohne jahrelanger<br />

Wartezeit auf die Auswertungen! Und:<br />

ohne der zu geringen Entschädigungen<br />

dafür. Gemeinden unter 20.000 Einwohner<br />

erhielten im Jahr 2001 als Volkszählungsersatz<br />

nur 70 Millionen der insgesamt<br />

250 Millionen Euro. Die großen<br />

Städte über 20.000 Einwohner erhielten<br />

mit 180 Millionen Schilling den<br />

Löwenanteil an Entschädigung. Die<br />

KOMMUNAL 25


Recht & Verwaltung<br />

Erfahrungen der Probe-Registerzählung<br />

werden plangemäß im Frühjahr 2008<br />

vorliegen.<br />

Finanzausgleich auf Basis<br />

der Registerzählung<br />

Daher ist eine Forderung wohl berechtigt:<br />

Alle Kommunen, ob kleine Gemeinden<br />

oder große Städte, sollten sich der<br />

Bedeutung des Gebäude- und Wohnungsregisters<br />

bewusst sein und ihre<br />

personellen und finanziellen Ressourcen<br />

so gestalten, dass das GWR auf einen<br />

aktuellen Stand gebracht und gehalten<br />

wird. Auch die künftigen Verhandlungen<br />

über den Finanzausgleich müssen auf<br />

Basis der Registerzählung erfolgen. Nur<br />

diese Vorgangsweise entspricht den<br />

Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Zweckmäßigkeit. So<br />

steht es in der Verfassung und auch in<br />

unseren Gemeindeordnungen. Das soll<br />

auch als Appell an den Gesetzgeber und<br />

die Aufsichtsbehörden verstanden werden,<br />

den Einsatz und die Nutzung des<br />

GWR im Behördensektor zu forcieren.<br />

GWR-„Neu“ ab 2008<br />

Die ersten Eingaben und die Arbeitsweise<br />

mit dem GWR im Internet liefen unter<br />

dem Stichwort „mühselig“ an, wurden<br />

aber zwischenzeitlich stark verbessert.<br />

Nun steht eine wesentliche Erneuerung<br />

an: Eine österreichweite User-Group hat<br />

viele Anregungen in das Redesign des<br />

GWR eingebracht. Neue Funktionalitäten<br />

und eine verbesserteUsability<br />

sowie eine<br />

neue Oberfläche<br />

werden<br />

den Gemeinden<br />

in ganz<br />

Österreich voraussichtlich<br />

ab<br />

Anfang 2008<br />

zur Verfügung<br />

stehen. Durch<br />

inhaltliche<br />

Anpassungen<br />

sollen die<br />

Daten auch für Verwaltungszwecke besser<br />

genützt werden können.<br />

So wie die Great Western Railway in<br />

Großbritannien in ihrer besten Zeit auch<br />

„God’s Wonderful Railway“ genannt<br />

wurde, wird unser Gebäude- und Wohnungsregister<br />

in Europa mit großer<br />

Bewunderung bedacht. Der Nutzen für<br />

die Gemeinden wird mit jeder Aktualisierung<br />

sichtbarer. Für Kleinstgemeinden bis<br />

hin zu großen Städten.<br />

Die Schienen sind gelegt, nützen wir sie!<br />

Neue Funktionalitäten<br />

und eine neue<br />

Oberfläche werden den<br />

Gemeinden in ganz<br />

Österreich voraussichtlich<br />

ab Anfang 2008 zur<br />

Verfügung stehen.<br />

26 KOMMUNAL<br />

Die Gemeindeautonomie<br />

Kein Freibrief<br />

für Gemeinden<br />

Gemäß Artikel 116 Abs. 1 B-VG ist die Gemeinde Gebietskörperschaft<br />

mit dem Recht auf Selbstverwaltung und<br />

zugleich Verwaltungssprengel. Das bedeutet aber nicht,<br />

dass eine Gemeinde nach Gutdünken handeln kann. Eine<br />

Betrachtung.<br />

◆ Prof. Dr. Roman Häußl<br />

Im Kern des Gedankens der Selbstverwaltung<br />

steht das Anliegen, dass dem<br />

unmittelbar Betroffenen nicht nur im<br />

Wege der allgemeinen Wahlen, sondern<br />

auch bei der Vollziehung ein maßgeblicher<br />

Einfluß auf die Wahrnehmung<br />

bestimmter, sie unmittelbar betreffender<br />

öffentlicher Aufgaben zukommen<br />

sollten. Insoweit ersetzt die Organisationsform<br />

der Selbstverwaltung die sonst<br />

◆ wirkl.Hofrat i.R. Prof. Dr. Roman<br />

Häußl ist Experte für Gemeinderecht<br />

in der Kanzlei Nistelberger<br />

in Betracht kommenden Organisationsformen<br />

der staatlichen Verwaltung.<br />

Kein Freibrief<br />

Diese sogenannte „Gemeindeautonomie“<br />

bedeutet aber nicht, daß die<br />

Gemeinde nach Gutdünken handeln<br />

darf. Sowohl der Bund als auch das<br />

Land üben gemäß Artikel 119a Abs. 1<br />

B-VG das Aufsichtsrecht über die<br />

Gemeinde dahin aus, dass diese bei<br />

Besorgung des eigenen Wirkungsbereiches<br />

die Gesetze und Verordnungen<br />

nicht verletzt, insbesondere ihren Wirkungsbereich<br />

nicht überschreitet und<br />

die ihr gesetzlich obliegenden Aufgaben<br />

erfüllt.<br />

Plötzliches Versperren eines Servitutsweges<br />

oder das Schlägern von Bäumen<br />

auf einem Grundstücke, das die<br />

Gemeinde in Bestand gegeben hat,<br />

ohne Wissen und ohne Billigung des<br />

Bestandnehmers, stellen Rechtsverletzungen<br />

dar, die es den Betroffenen<br />

ermöglichen mit Besitzstörungsklage


gegen die<br />

Gemeinde<br />

vorzugehen.<br />

Aber nicht<br />

nur in<br />

Bereich des<br />

Privatrechtes,<br />

sondern<br />

auch im<br />

Bereich des<br />

öffentlichen<br />

Rechtes hat<br />

die<br />

Gemeinde<br />

für allfällige<br />

Rechtsverletzungeneinzustehen.<br />

So hafteten gemäß § 1 Abs. 1<br />

Amtshaftungsgesetz (AHG) die Gemeinden<br />

nach den Bestimmungen des bürgerlichen<br />

Rechts für den Schaden am<br />

Vermögen oder der Person, den die als<br />

ihre Organe handelnden Personen in<br />

Vollziehung der Gesetze durch ein<br />

rechtwidriges Verhalten wem immer<br />

schuldhaft zugefügt haben. Ein in rechts -<br />

widriger Weise nicht zeitgerecht durchgeführtes<br />

Bauverfahren, eine rechtswidrig<br />

erteilt Baubewilligung oder die<br />

rechtswidrige Vorschreibung von<br />

Gemeindeabgaben können den Tatbestand<br />

des § 1 Abs. 1 AHG bilden und<br />

machen die Gemeinde haftbar.<br />

Ein in rechtswidriger<br />

Weise nicht zeitgerecht<br />

durchgeführtes<br />

Bauverfahren oder eine<br />

rechtswidrig erteilt<br />

Baubewilligung können<br />

den Tatbestand des<br />

§ 1 Abs. 1 AHG bilden<br />

und machen die<br />

Gemeinde haftbar.<br />

Mögliche Konsequenzen<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen<br />

kann ein solches Verhalten sogar als<br />

Amtsmißbrauch ausgelegt werden, was<br />

letztlich auch zu einer strafrechtlichen<br />

Verfolgung der Gemeindeorgane führen<br />

kann. Die für die Gemeinde handelnden<br />

Organe sollten sich daher stets vor<br />

Augen halten, daß sie sich auch bei Vollziehungshandlungen<br />

im eigenen Wirkungsbereich<br />

der Gemeinde nicht im<br />

gesetzesfreien Raum befinden, sondern<br />

die Gemeinde als Rechtsträger des<br />

Gemeindeorgans oder auch das Organ –<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

selbst – für ihr Verhalten sowohl zivilals<br />

auch strafrechtlich einzustehen<br />

haben.<br />

Mit dem „Preis der Kommunen“ können<br />

sich auch heuer wieder Wissenschaftler<br />

schmücken, die gemeinderelevante Bereiche<br />

erforscht haben. Die Arbeiten können<br />

bis 29. Juni 2007 eingereicht werden.<br />

Bereits zum sechsten<br />

Mal schreiben<br />

Gemeinde- und Städ-<br />

tebund den „Preis der<br />

Kommunen“ aus. Die<br />

Bürgermeister und<br />

Gemeindepolitiker<br />

sind aufgerufen, Studenten<br />

in ihren Kommunen<br />

zum Mitmachen<br />

anzuregen. Mit<br />

dem hoch dotierten<br />

Preis werden Arbeiten<br />

ausgezeichnet, die<br />

Kommunales zum<br />

Inhalt haben. Eine<br />

hochkarätige Jury unter dem Vorsitz von<br />

o. Univ.-Prof. Dr. Theo Öhlinger wählt die<br />

Siegerarbeiten aus.<br />

Der Förderpreis im Gesamtrahmen von<br />

7000 Euro wird für kommunalwissenschaftliche<br />

Arbeiten – Habilitationsschriften,<br />

Dissertationen, Diplomarbeiten und<br />

andere auf eigenständiger Forschung<br />

beruhende Arbeiten – vergeben.<br />

Förderfähig sind hervorragende Arbeiten<br />

zu kommunalwissenschaftlichen Themen<br />

aus folgenden Disziplinen: Rechtswissen-<br />

Wissenschaftspreis<br />

Kommunale Spitzenverbände fördern Akademiker<br />

Gemeinden im Zeichen<br />

der Wissenschaft<br />

Information<br />

Die Einreichung der Arbeiten hat in<br />

zweifacher Ausfertigung bis längstens<br />

29. Juni 2007 (Einlangen im<br />

jeweiligen Sekretariat) wahlweise<br />

beim Österreichischen Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

oder beim Österreichischen Städtebund,<br />

1082 Wien, Rathaus zu erfolgen.<br />

Die Einreichungen haben die<br />

genaue Angabe des Namens, des<br />

Berufes, des Alters, der Anschrift,<br />

der Telefonnummer und der E-Mail-<br />

Adresse des Preiswerbers/der Preiswerberin<br />

zu tragen. Darüber hinaus<br />

ist ein Lebenslauf sowie eine Kurzfassung<br />

von maximal eineinhalb Seiten<br />

über Fragestellung, Methodik<br />

und Inhalt der eingereichten Arbeit<br />

beizufügen. Ebenso wird gebeten –<br />

falls vorhanden – die entsprechenden<br />

Zeugnisse der Begutachter der<br />

Einreichung beizulegen.<br />

Mehr auf www.gemeindebund.at<br />

Ziel ist, Ansätze für<br />

eine Weiterentwicklung<br />

der rechtlichen, wirtschaftlichen<br />

oder politischen<br />

Situation der österreichischen<br />

Städte und Gemeinden<br />

und ihrer Selbstverwaltung<br />

abzuleiten.<br />

schaft, Politik- und Sozialwissenschaft<br />

sowie Wirtschafts- und Finanzwissenschaft.<br />

Es gibt die drei Kategorien Diplomarbeiten,<br />

Dissertationen sowie Habilitationen<br />

und andere Forschungsarbeiten.<br />

Die<br />

Preisgelder können<br />

sich sehen lassen:<br />

Diplomarbeiten werden<br />

mit 1500 Euro,<br />

Dissertationen mit<br />

2500 Euro sowie<br />

Habilitationen und<br />

andere Forschungsarbeiten<br />

mit 3000 Euro<br />

gefördert. Zur Teilnahme<br />

eingeladen<br />

sind Studierende,<br />

Doktorandinnen und<br />

Doktoranden, Absolventinnen<br />

und Absolventen, Assistentinnen<br />

und Assistenten sowie Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler der Universitäten,<br />

Hochschulen und Fachhochschulen<br />

Österreichs.<br />

Die Kriterien<br />

Die Bewerber/Innen dürfen zum Zeitpunkt<br />

des letztmöglichen Einreichtermins<br />

das 40. Lebensjahr nicht überschritten<br />

haben. Der Preis soll Ansporn zur<br />

Beschäftigung mit Fragestellungen von<br />

besonderer Relevanz für die österreichischen<br />

Städte und Gemeinden und Anerkennung<br />

für herausragende und innovative<br />

Leistungen auf diesem Gebiet sein.<br />

Es können nur abgeschlossene deutschsprachige<br />

Arbeiten eingereicht werden,<br />

deren Abschluss zum Zeitpunkt der Ausschreibung<br />

des Wissenschaftspreises nicht<br />

länger als zwei Jahre zurückliegt. Auftragsarbeiten<br />

und Arbeiten, die bereits<br />

zum Zeitpunkt der Einreichung prämiert<br />

wurden, und anderweitig geförderte<br />

Arbeiten werden nicht berücksichtigt.<br />

Der Preis der Kommunen wird im feierlichen<br />

Rahmen im Laufe des Wintersemesters<br />

2007/2008 übergeben Der Österreichische<br />

Gemeindebund und der Österreichische<br />

Städtebund sind berechtigt, die<br />

prämierten Arbeiten zumindest auszugsweise<br />

zu publizieren bzw. auch nicht prämierte<br />

Arbeiten in seinen Publikationen<br />

zu veröffentlichen.<br />

KOMMUNAL 27


Abfallwirtschaft<br />

EAG-Koordinierungsstelle zieht positive Bilanz nach dem ersten Jahr<br />

61.000 Tonnen<br />

E-Schrott gesammelt<br />

Mit mehr als 7,5 Kilogramm gesammelter Elektroaltgeräte (EAG) pro Einwohner und<br />

Jahr sind die Österreicher und Österreicherinnen im absoluten europäischen Spitzenfeld.<br />

Fristgerecht per 10. April wurden von<br />

allen fünf bewilligten Sammelsystemen<br />

sowie von allen anderen Verpflichteten<br />

die vorgeschriebenen Jahresmeldungen<br />

für 2006 abgegeben. Dabei zeigt sich,<br />

dass sowohl Wirtschaft und Kommunen<br />

als auch die KonsumentInnen die Vorgaben<br />

der Europäischen Union und der<br />

österreichischen EAG-Verordnung mehr<br />

als gut erfüllt haben.<br />

Im Spitzenfeld Europas<br />

Rund 61.000 Tonnen Elektroaltgeräte<br />

bzw. 7,65 Kilogramm pro ÖsterreicherIn<br />

wurden im Jahr 2006 bei den Sammelstellen<br />

von den KonsumentInnen abgegeben<br />

und in weiterer Folge einer<br />

umweltgerechten<br />

Entsorgung zugeführt. Die Sammelmenge<br />

pro Einwohner konnte daher<br />

zum Vorjahr um 30 Prozent gesteigert<br />

werden. Die auch im Europavergleich<br />

äußerst große Sammelbereitschaft der<br />

heimischen KonsumentInnen beweist,<br />

dass alle Informations-maßnahmen der<br />

Koordinierungsstelle als auch die regionale<br />

Öffentlichkeitsarbeit für die Bevölkerung<br />

bestens gegriffen haben und die<br />

ÖsterreicherInnen sich aktiv mit der<br />

Sammlung und dem Recycling von<br />

Elektroaltgeräten beschäftigen.<br />

28 KOMMUNAL<br />

»<br />

Unsere Zahlen belegen<br />

nicht nur das große<br />

Engagement der<br />

KonsumentInnen, sondern<br />

auch die hervorragende<br />

Kooperationsbereitschaft<br />

der Kommunen.<br />

Mag. Elisabeth Giehser<br />

EAK-Geschäftsführerin<br />

Die überwiegende Mehrheit der österreichischen<br />

Abfallwirtschaftsverbände,<br />

Kommunen bzw. Sammelstellen hat<br />

direkte Verträge mit einem der bewilligten<br />

Sammelsysteme abgeschlossen. Das<br />

Service der Abholkoordinierung durch<br />

die EAK wurde im Jahr 2006 von 358<br />

Sammelstellen in Anspruch genommen,<br />

insgesamt wurden seit In-Kraft-Treten<br />

der EAG VO über 2300 Abholaufträge<br />

positiv erledigt. Wie schon 2005 kam<br />

ein großer Teil der Aufträge aus den<br />

Bundesländern Kärnten und Steiermark.<br />

In beiden Ländern gibt es derzeit<br />

keine Landeslösungen wie z.B. in Niederösterreich,<br />

Oberösterreich oder Salzburg,<br />

und so haben die kleinen regionalen<br />

Abfallwirtschaftsverbände, bzw. einzelne<br />

Gemeinden selbst,<br />

die Leistung der Abholkoordination<br />

über die<br />

EAK genutzt. Somit<br />

wurde im ersten vollen<br />

Kalenderjahr nach in<br />

Kraft treten der EAG-VO<br />

durchschnittlich 7,5 Prozent<br />

der österreichischen<br />

«<br />

Sammelmasse im<br />

Bereich der Elektro- und<br />

Elektronikaltgeräte über<br />

die Abholkoordinierung<br />

einer Verwertung zugeführt.<br />

EAK-Geschäftsführerin<br />

Mag. Elisabeth Giehser: „Die ersten<br />

Trends 2007 bestätigen diese Entwicklung.<br />

Wir rechnen auch für das Jahr<br />

2007 mit einer hohen, vermutlich noch<br />

steigenden, Pro-Kopf-Sammelmenge.<br />

Informationen<br />

Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle<br />

Austria GmbH<br />

Mariahilfer Straße 84, 1070 Wien<br />

Tel: +43 1 522 37 62-0<br />

Fax: +43 1 522 37 62 19<br />

Unsere Zahlen belegen nicht nur das<br />

große Engagement der KonsumentInnen,<br />

sondern auch die hervorragende<br />

Kooperationsbereitschaft von Wirtschaft<br />

und Kommunen, die es erst möglich<br />

gemacht hat, alle Vorgaben der EU<br />

weitgehend problemfrei zu erfüllen.<br />

Österreich ist damit sicherlich europaweit<br />

vorbildlich bei der Umsetzung.“<br />

Aus dem Gemeindebund<br />

Für Öffentlichkeitsarbeit<br />

gibt es Geld<br />

Die österreichischen Gemeinden sind<br />

jene starken Partner, ohne die das Wirtschaftssystem<br />

der Elektroaltgeräte-Verordnung<br />

nicht solche erfolgreichen<br />

Bilanzen ziehen kann.<br />

Die Gemeinden stellen aufgrund eines<br />

Auftrages des Gesetzgebers ihre Sammelinfrastruktur<br />

zur Verfügung und<br />

haben im Rahmen ihrer Sammeltätigkeit<br />

auch eine wesentliche Vermittlerrolle<br />

an die Bürgerinnen und Bürger.<br />

Ohne die Gemeinden und Verbände<br />

funktioniert eine regionale Öffentlichkeitsarbeit<br />

nur halb so gut. Es ist daher<br />

auch ein wesentliches Verdienst der<br />

Gemeinden, dass Österreich auch im<br />

Bereich der Elektro-Altgerätesammlung<br />

einen der vordersten Plätze der Industrienationen<br />

einnimmt.<br />

Für die Öffentlichkeitsarbeit stellt das<br />

von der Wirtschaft finanzierte System<br />

auch Finanzmittel zur Verfügung, welche<br />

die Gemeinden und Verbände jährlich<br />

mit nachweislichen Projekten abrufen<br />

können. Die Gelder für das Jahr<br />

2006 sind bereits zur Anweisung<br />

gebracht worden. Laut Auskunft der<br />

die Gelder verwaltenden Koordinierungsstelle<br />

haben im Jahr 2006 vor<br />

allem die Kommunen und Verbände<br />

der Länder Niederösterreich, Oberösterreich<br />

und der Steiermark vorbildliche<br />

Öffentlichkeitsarbeit geleistet.


Abfallwirtschaft<br />

Federstriche bei der Gesetzesvorlage können Millionen kosten<br />

Gemeinden würden<br />

„über bleiben“<br />

Der Gemeindebund hat zur Regierungsvorlage zum Abfallwirtschaftsgesetz seinen<br />

Unmut darüber kundgetan, dass gewisse Passagen des Begutachtungsentwurfes, die<br />

zum Schutz der Gebührenzahler verankert wurden, nun plötzlich weggefallen sind. Vor<br />

allem den Gemeinden droht dabei massiver Geldverlust.<br />

Der Begutachtungsentwurf sah etwa die<br />

Verpflichtung der Sammel- und Verwertungssysteme<br />

zur Erbringung einer finanziellen<br />

Sicherstellung für die Abdeckung<br />

von Kosten nach Insolvenz oder Beendigung<br />

von deren Tätigkeit vor. Ohne eine<br />

solche finanzielle Sicherstellung drohen<br />

den Gemeinden, die die Hauptlast der<br />

Sammlung von Altstoffen und Altgeräten<br />

tragen, erhebliche Kosten, wenn ein<br />

Sammler oder Verwerter seine Tätigkeit<br />

einstellt.<br />

Sollte nämlich ein Sammel-<br />

und Verwertungssystem<br />

eine Zeit lang am<br />

Markt sein und dann<br />

seine Tätigkeit einstellen,<br />

wurden ja für die Entsorgungskosten<br />

der in Verkehr<br />

gesetzten Geräte<br />

oder Verpackungen<br />

Lizenzentgelte von den<br />

Herstellern/Importeuren<br />

einkassiert, die bei Einstellung<br />

dieser Tätigkeit<br />

nicht mehr für die<br />

Sammlung dieser Geräte<br />

und Altstoffe zur Verfügung<br />

stehen. Letztlich<br />

würden die Gemeinden keine Entschädigung<br />

für die Sammlung des nachlaufenden<br />

lizenzierten Materials erhalten, die<br />

Kosten dafür aber hätte der Gebührenzahler<br />

zu berappen, der ja schon über die<br />

abgewälzte Lizenzierung einmal zur<br />

Kasse gebeten worden war. Der Österreichische<br />

Gemeindebund besteht weiterhin<br />

auf der Notwendigkeit einer entsprechenden<br />

Sicherstellung.<br />

In Ministerialentwurf war außerdem eine<br />

Änderung enthalten,<br />

die eine sinnvolle<br />

Klarstellung<br />

aufgrund eines<br />

Ohne eine finanzielle<br />

Sicherstellung drohen den<br />

Gemeinden, die die Hauptlast<br />

der Sammlung von<br />

Altstoffen und Altgeräten<br />

tragen, erhebliche Kosten,<br />

wenn ein Sammler oder<br />

Verwerter seine Tätigkeit<br />

einstellt.<br />

VwGH-Erkenntnisses<br />

(GZ:2006/07<br />

/0073) bei der<br />

Abgrenzung zwischen<br />

Haushalts -<br />

system und Gewerbesystemenbewirken<br />

sollte.<br />

Auch der Wegfall<br />

dieser Passage droht<br />

den Gemeinden<br />

und den Gebührenzahlern<br />

auf den<br />

Kopf zu fallen.<br />

Foto: BMLFUW<br />

Der Begutachtungsentwurf<br />

sah etwa die<br />

Verpflichtung der Sammel-<br />

und Verwertungssysteme<br />

zur<br />

Erbringung einer<br />

finanziellen Sicherstellung<br />

für die<br />

Abdeckung von Kosten<br />

nach Insolvenz oder<br />

Beendigung von deren<br />

Tätigkeit vor.<br />

Sollte nämlich der Gesetzestext unverändert<br />

bleiben, besteht angesichts der Interpretationspraxis<br />

des VwGH die Gefahr,<br />

dass einerseits Umwelt- und Entsorgungsstandards<br />

gesenkt werden, andererseits<br />

Weg gefallen ist die Passage<br />

über eine Klarstellung zur Abgrenzung<br />

zwischen Haushalts system und<br />

Gewerbesystemen. Auch das droht<br />

den Gemeinden und den Gebührenzahlern<br />

auf den Kopf zu fallen.<br />

das Haushaltssystem andere Systeme<br />

querfinanzieren müsste. Der Gemeindebund<br />

warnte in diesem Zusammenhang<br />

eindringlich vor einem Trittbrettfahrertum<br />

zu Lasten der Gemeinden und verlangt<br />

im Interesse von Kostenwahrheit<br />

und Umweltschutz eine eindeutige<br />

Zuordnung wie sie im Ministerialentwurf<br />

vorgesehen.<br />

KOMMUNAL 29


KOMMUNAL-Interview<br />

Neue Modelle der Nahversorgung entstehen<br />

Post gibt ländlichen<br />

Raum nicht auf<br />

Keine weiteren Postämterschließungen und den Ausbau der Postpartner. Das verspricht<br />

der Vorstandsdirektor der Österreichischen Post, Dipl.-Ing. Dr. Herbert Götz, im<br />

KOMMUNAL-Interview mit Mag. Nadja Tröstl.<br />

Es gibt in Österreich rund 1400 Postfilialen.<br />

Sie sollen neu strukturiert<br />

werden. Wie sieht die Neuorganisation<br />

aus?<br />

Die Österreichische Post wird stärker<br />

auf die drei Kernkompetenzen Briefe<br />

plus Pakete, Telefone und Geldtransaktionen<br />

eingehen. Unser Ziel ist, als Post<br />

eine moderne Service- und Kommuni-<br />

kationsdrehscheibe zu werden. Im<br />

ländlichen Raum, und hier besonders<br />

bei älteren Menschen, ist die Post die<br />

einzige Kommunikationsschiene und<br />

oft die einzige Verbindung zur Außenwelt.<br />

Besonders bei den Älteren<br />

genießen unsere Mitarbeiter großes<br />

Vertrauen. Wir leben in einer schnelllebigen<br />

Zeit, die von modernen Medien<br />

und elektronischer Kommunikation<br />

bestimmt ist. Ältere Menschen schätzen<br />

die Dienste der klassischen Post von der<br />

Aufgabe und Abholung von Briefen<br />

über Pakete bis zu Geldtransaktionen.<br />

Es läutet an der Tür und wen lässt man<br />

herein? Den Briefträger.<br />

190 Postpartner sind bereits an Bord.<br />

Selbstständige Kaufleute und Nahversorger<br />

rittern darum, Partner der<br />

30 KOMMUNAL<br />

Fotos: E. Horvath<br />

»<br />

Im ländlichen Raum, und<br />

hier besonders bei älteren<br />

Menschen, ist die Post die<br />

einzige Kommunikationsschiene<br />

und oft die<br />

einzige Verbindung zur<br />

Außenwelt.<br />

DI Herbert Götz<br />

Post-Vorstandsdirektor<br />

über die Ziele der Post<br />

Post zu werden. Welche Bedeutung<br />

und welche Vorteile haben die Partner<br />

für die Gemeinden?<br />

Die Postpartner haben sich hervorragend<br />

bewährt. Es ist ein Erfolgsmodell<br />

rundherum, bei dem es nur Gewinner<br />

gibt: Die Konsumenten, die Gemeinden<br />

selbst, die Postpartner und die Post.<br />

Den Bürgern als Konsumenten wird<br />

bestes Service gebo-<br />

ten. Die Gemeinden<br />

versorgen die Bürger<br />

mit Post und den<br />

dazugehörenden<br />

Dienstleistungen. Die<br />

Postpartner machen<br />

zusätzlichen Umsatz.<br />

Ein Nahversorger<br />

«<br />

lukriert als Postpartner<br />

zwischen 400 und<br />

500 Euro mehr pro<br />

Monat. Der ländliche<br />

Raum leidet immens<br />

unter dem Zusperren<br />

der Greißler und der<br />

Dorfgasthäuser. Und<br />

natürlich liegt es im Interesse der Bürgermeister,<br />

den Nahversorger im Ort zu<br />

halten. Das Postpartner-Modell bietet<br />

eine Überlebenschance für den ländlichen<br />

Raum. Die Nahversorger sichern<br />

ihr Geschäft ab, haben einen Zusatzverdienst<br />

und stärken die Wirtschaft in<br />

einer Kommune. Der vierte Gewinner<br />

ist die Post, die eine wirtschaftlich sinnvolle<br />

Alternative gefunden hat.<br />

Inwiefern sind die Bürgermeister in<br />

die Verhandlungen eingebunden?<br />

Die Bürgermeister sind von der ersten<br />

Sekunde an in die Gespräche eingebunden.<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten: Oftmals<br />

geht die Initiative von den Bürgermeistern<br />

aus und sie wenden sich an<br />

den Vertriebsdirektor der Region. Oder<br />

die Post nimmt den Kontakt mit einer<br />

Gemeinde auf, wenn ein Postamt rote<br />

Zahlen schreibt. Die erfolgreiche Implementierung<br />

von Postämtern und Postpartnern<br />

wäre ohne die Bürgermeister<br />

nicht möglich gewesen. Die Post ist ein<br />

integrierter Bestandteil des Systems der<br />

Daseinsversorgung und somit auch ein<br />

wichtiger Bestandteil jeder Gemeinde.<br />

Wir führen einen permanenten Dialog<br />

mit Ländern und Gemeinden. Wir<br />

suchen und leben das Gespräch mit<br />

den Gemeindechefs und sehen darin<br />

eine soziale Verantwortung.<br />

Manche Gemeinden haben kein Postamt<br />

und auch keinen Nahversorger<br />

mehr. Welche Möglichkeiten haben<br />

sie?<br />

Es entsteht eine neue Form der Nahversorgung.<br />

Darin liegt großes Potential.<br />

Die Kräfte werden gebündelt. Derzeit<br />

läuft in Oberösterreich das Projekt<br />

„Land lebt auf“, in dessen Rahmen<br />

Institutionen in der Infrastruktur<br />

zusammengebracht werden. Gemeindeämter,<br />

Greißler und Tankstellen ziehen<br />

zusammen in ein Gebäude und<br />

bieten höchstes Service mit attraktiven<br />

Öffnungszeiten, unter anderem an<br />

Samstagen.<br />

Wird die Post bald vollkommen liberalisiert?<br />

In der Diskussion über die Vollliberalisierung<br />

richte ich einen klaren Appell<br />

an alle politischen Entscheidungsträger<br />

auf österreichischer und europäischer<br />

Ebene. Auf der einen Seite ist der<br />

Markt für Briefsendungen bis 50<br />

Gramm für die Post reserviert. Dem<br />

gegenüber steht die Verpflichtung zur<br />

Erbringung des Universaldienstes. Wir<br />

versorgen jeden Haushalt jeden Tag mit<br />

Post – und zwar von der Wiener Innenstadt<br />

bis zum entlegensten Tiroler<br />

Bergbauerndorf. Nimmt man der Post


das Brief-Monopol und ist die Frage<br />

nicht geklärt, wie der Universaldienst<br />

finanziert werden soll, wird die<br />

flächendeckende Postversorgung<br />

gefährdet. Darin besteht eine wesentliche<br />

Aufgabe der Politik, auch zur Erhaltung<br />

des ländlichen Raums. Zahlreiche<br />

ältere Menschen sind auf die Postzustellung<br />

angewiesen. Mein Wunsch ist,<br />

die Liberalisierung bis 2011/2012 aufzuschieben<br />

und Hand in Hand mit den<br />

großen Postgesellschaften aus Frankreich<br />

und Deutschland zu gehen.<br />

Es gibt 340 Post-Servicestellen. Viele<br />

davon sind Gemeindeämter. Was wird<br />

geboten?<br />

Das Modell der Post-Servicestellen hat<br />

sich hervorragend bewährt. Es bringt<br />

den Gemeindeämtern eine höhere<br />

Besucherfrequenz, mehr Bürgernähe<br />

und -kontakt. Es gibt dasselbe Angebot<br />

wie in unseren Postämtern oder bei den<br />

Postpartnern. Die Post-Servicestellen<br />

haben lediglich keinen EDV-Zugang zur<br />

Post, sie sind online nicht miteinander<br />

verbunden. Ein- und Auszahlungen<br />

können getätigt werden, man hat aber<br />

keinen Einblick auf den Kontostand.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern<br />

funktioniert sehr gut.<br />

Allerdings erfordert die Klärung wirtschaftlicher<br />

Details oftmals einen höheren<br />

Gesprächsbedarf, da ein weiterer<br />

Unterschied<br />

darin liegt,<br />

dass die Post<br />

in diesem<br />

Modell<br />

Arbeitsstunden<br />

abgeltet,<br />

während der<br />

Postpartner<br />

sein eigener<br />

Unternehmer<br />

ist.<br />

Er bekommt<br />

pro verkauftem<br />

Produkt<br />

einen fixen<br />

Betrag.<br />

»<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten:<br />

Oftmals geht die<br />

Initiative von den Bürgermeistern<br />

aus und sie wenden<br />

sich an den Vertriebsdirektor<br />

der Region. Oder<br />

die Post nimmt den Kontakt<br />

mit einer Gemeinde<br />

auf, wenn ein Postamt<br />

rote Zahlen schreibt.<br />

«<br />

... im Gespräch mit der Autorin über<br />

die Einbindung der Bürgermeister in<br />

die Verhandlungen<br />

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit<br />

mit den Entscheidungsträgern in<br />

den Gemeinden?<br />

Der Bürgermeister ist bei den Verhandlungen<br />

nicht nur der Wegweiser, sondern<br />

der Vertragspartner. Uns ist wichtig,<br />

alle Beteiligten wie Bürgermeister<br />

oder Amtsleiter an einen Tisch zu bringen<br />

und eine gemeinsame Lösung zu<br />

finden. Dieser Dialog steht bei uns<br />

immer am<br />

Anfang.<br />

Wie haben<br />

sich die fahrendenPostfilialen<br />

bewährt? Seit<br />

wann gibt es<br />

die Post auf<br />

vier Rädern<br />

in Salzburg?<br />

Es gibt seit<br />

zwei Jahren<br />

zwei Postmobile<br />

in Salzburg. Sie decken die drei<br />

Pinzgauer Gemeinden Hollersbach,<br />

Krimml, Lend und im Pongau Goldegg<br />

und St. Veit ab. Ich hätte aber gerne<br />

mehr. In diesen fahrenden Postfilialen<br />

werden hervorragendes Service, Mobilität<br />

und Kundennähe geboten. Auch<br />

der EDV-Zugang besteht. Allerdings<br />

müsste die Interkommunale Zusammenarbeit<br />

noch besser<br />

funktionieren.<br />

Und rechnet sich<br />

das für die Post?<br />

Für die Post rechnet<br />

es sich wirtschaftlich.<br />

Ein Bus kostet<br />

in der Anschaffung<br />

mit dem gesamten<br />

Equipment und<br />

Sicherheitsfeatures<br />

100.000 Euro. Er<br />

kann bis zu zehn<br />

Jahren im Einsatz<br />

sein. Das Modell hat<br />

sich bewährt: Wir<br />

haben keinen Kunden<br />

verloren, und<br />

der Betrieb läuft seit<br />

2005, auch im<br />

extrem heißen Sommer<br />

und strengem<br />

Winter ohne Zwischenfälle.<br />

Generaldirektor Dr.<br />

Anton Wais hat<br />

angekündigt, von<br />

insgesamt 350 Millionen<br />

Euro bis zum<br />

Jahresende 150<br />

Millionen allein in<br />

KOMMUNAL-Interview<br />

Österreich investieren zu wollen. Auf<br />

die einzelnen Gemeinden heruntergebrochen:<br />

Wofür wird das Geld verwendet?<br />

Dazu kann ich noch keine Detailinformationen<br />

geben. Wir haben aber eine<br />

Reihe von Zielen entlang der Wertschöpfungskette<br />

und freuen uns, damit bald<br />

an die Öffentlichkeit zu gehen.<br />

»<br />

Es gibt seit zwei Jahren zwei<br />

Postmobile in Salzburg. Sie<br />

decken die drei Pinzgauer<br />

Gemeinden Hollersbach,<br />

Krimml, Lend und im Pongau<br />

Goldegg und St. Veit ab.<br />

Ich hätte aber gerne mehr.<br />

«<br />

... über die fahrenden Postämter und wie<br />

es damit weiter gehen soll<br />

In den vergangenen Jahren wurden<br />

hunderte Postämter geschlossen – teilweise<br />

mit einem Aufschrei der Gemeindechefs<br />

verbunden. Gibt es jetzt ein<br />

Ende der Schließungswelle oder werden<br />

noch weitere Postämter in den<br />

kommenden Jahren abgedreht?<br />

Die Unternehmensplanung bis 2010<br />

sieht keinerlei weitere Reduktion des<br />

Filialnetzes vor. Die Schließung der 310<br />

Postämter in den vergangenen zwei Jahren<br />

war nirgendwo ersatzlos. Die Postzustellung<br />

erfolgt in diesen Fällen entweder<br />

durch das Land oder die Postpartner.<br />

47 Postämtern werden beobachtet.<br />

Ihre Zukunft ist noch ungewiss. Ein<br />

erheblicher Teil entwickelt sich aber sehr<br />

gut. Die Entscheidung wird im Sommer<br />

2007 getroffen.<br />

Worauf dürfen sich Österreichs<br />

Gemeinden in Zukunft freuen?<br />

Auf eine neue, aktive und innovative<br />

Österreichische Post. Mit unseren 1.334<br />

Filialen und 14.000 Briefträgern sind<br />

wir eine wesentliche Lebensader des<br />

ländlichen Raums. Wir werden das Postnetz<br />

in dieser Größe aufrechterhalten<br />

und haben schon den höchsten Grad an<br />

Optimierung erreicht. In Zusammenarbeit<br />

mit den Bürgermeistern und<br />

Gemeinden werden wir neue Pilotversuche<br />

diskutieren und Projekte starten. Ich<br />

wünsche mir, mit den Bürgermeistern in<br />

die Offensive zu gehen und dass es uns<br />

gelingt, die Post zu einem unverzichtbaren<br />

Dienstleister, vor allem im ländlichen<br />

Raum, zu machen.<br />

KOMMUNAL 31


KOMMUNALMESSE<br />

Die KOMMUNALMESSE bietet<br />

Gelegenheit, Firmen zu<br />

treffen, mit denen man in<br />

Kontakt ist. Es gibt bereits<br />

aber auch interessante neue<br />

Anbieter und man trifft<br />

Kollegen aus anderen<br />

Gemeinden.<br />

Gemeindevertreter freuen sich schon auf die KOMMUNALMESSE<br />

Alles was Gemeinden<br />

brauchen<br />

Auf der KOMMUNALMESSE, die am 27. und 28. September in Klagenfurt stattfindet, treffen<br />

wieder hunderte von Bürgermeistern und Gemeindevertretern zusammen. In Verbindung<br />

mit dem gleichzeitig stattfindenden Gemeindetag ist die KOMMUNALMESSE damit<br />

DAS kommunale Top-Ereignis im Jahr.<br />

Die KOMMUNALMESSE führt Produzenten,<br />

Händler und Konsumenten zusammen.<br />

„Sie ist damit eine Plattform für<br />

einen direkten Erfahrungsaustausch, von<br />

dem alle Beteiligten profitieren“, sagt<br />

Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer. „Die Konsumenten, also<br />

die Bürgermeister und Gemeindemandatare,<br />

können sich über die neuesten Entwicklungen<br />

und Angebote informieren.“<br />

Auch altgediente Mandatare und<br />

Gemeindemitarbeiter entdecken auf der<br />

KOMMUNALMESSE immer wieder etwas<br />

Neues. „Die Messe bietet Gelegenheit, um<br />

Firmen zu treffen, mit denen man bereits<br />

in Kontakt ist, und hin und wieder gibt es<br />

interessante neue Anbieter“, meint dazu<br />

Helmut Kellauer, Amtsleiter im oberösterreichischen<br />

Garsten.<br />

Interesse der Besucher<br />

ist garantiert<br />

Auf der anderen Seite lernen die Anbieter<br />

die Wünsche ihrer Kunden kennen, was<br />

ein Anstoß für neue Entwicklungen sein<br />

kann. „Die KOMMUNALMESSE ist für<br />

mich die Veranstaltung, auf der man die<br />

verantwortlichen Entscheidungsträger<br />

trifft“, sagt Robert Sierzega, der seine Produkte<br />

zur Hebung der Verkehrssicherheit<br />

auch heuer wieder auf der KOMMUNAL-<br />

MESSE ausstellt. „Bei anderen Messen<br />

32 KOMMUNAL<br />

trifft man auch oft potenzielle Kunden,<br />

aber nur bei der Kommunalmesse kann<br />

ich davon ausgehen, dass unsere Produkte<br />

für wirklich alle Besucher interessant<br />

sein können.“<br />

Freundschaftliche<br />

Atmosphäre<br />

Besonders wichtig ist den Messe-Teilnehmern,<br />

die Tatsache, dass die KOMMU-<br />

NALMESSE auch heuer wieder gemeinsam<br />

mit dem Österreichischen Gemeindetag<br />

stattfindet. Vielen geht es aber<br />

nicht nur darum, neue Produkte kennen<br />

zu lernen, sondern auch um den Erfahrungstausch<br />

mit Gleichgesinnten.<br />

»<br />

Bei anderen Messen<br />

trifft man auch oft<br />

potenzielle Kunden, aber<br />

nur bei der KOMMUNAL-<br />

MESSE kann ich davon<br />

ausgehen, dass unsere<br />

Produkte für wirklich alle<br />

Besucher interessant sein<br />

können.<br />

Robert Sierzega<br />

Inhaber der Sierzega Elektronik<br />

GmbH aus OÖ<br />

«<br />

„Die KOMMUNALMESSE bietet Gelegenheit<br />

für freundschaftliche Treffen. Hier<br />

bietet sich auch die Möglichkeit, dass wir<br />

uns mit den Vertretern unserer Partnergemeinde<br />

zum Erfahrungsaustausch treffen“,<br />

sagt Georg Jungmayer, Bürgermeister<br />

von Seefeld-Kadolz im Weinviertel.<br />

Das bestätigt auch Anton Hafellner<br />

Gemeindekassier in Proleb (Stmk.): „Die<br />

Stimmung am Gemeindetag ist immer<br />

sehr gut. Man spürt eine gewisse Verbundenheit<br />

aller Teilnehmer, und man kann<br />

sich einfach zu einem Tisch dazustellen<br />

und Erfahrungen austauschen. Das Klima<br />

ist sehr unkompliziert.“<br />

Gemeinden sind größte<br />

Investoren<br />

Österreichs Gemeinden sind immer noch<br />

die mit Abstand größten öffentlichen<br />

Investoren des Landes. „Natürlich geht es<br />

den Gemeinden wie jeder Hausfrau im<br />

Supermarkt: Sie müssen das Wünschenswerte<br />

mit dem Finanzierbaren unter<br />

einen Hut bringen“, meint Gemeindebund<br />

Präsident Mödlhammer. „Aber zum Glück<br />

haben sich die Gemeindefinanzen in den<br />

letzten Jahren positiv entwickelt, sodass<br />

die Kommunen wieder investieren können.<br />

Und alles was man als Gemeinde<br />

braucht, findet man auf der KOMMUNAL-<br />

MESSE.“


Die auf die Fachtagung am Donnerstag<br />

folgende Podiumsdiskussion zeugt<br />

ebenso vom Interesse der Spitzen wichtiger<br />

Institutionen. Am Podium werden<br />

neben Josef Pröll Landeshauptmann-<br />

Stellvertreterin und Sozialreferentin<br />

von Kärnten, Dr. Gaby Schaunig, der<br />

Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes,<br />

Rudolf Hundstorfer, und<br />

der Präsident der Wirtschaftskammer<br />

Österreich, Dr. Christoph Leitl,<br />

jedenfalls für eine vielseitige<br />

und aufschlussreiche Diskussion sorgen.<br />

„Fest der Kärntner Regionen“<br />

Entsprechend der Vielfältigkeit des<br />

gastgebenden Bundeslandes wird im<br />

Laufe des Donnerstags den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern<br />

ein<br />

gemischtes und<br />

geselliges Rahmenprogramm<br />

geboten.<br />

Dieses „Fest der<br />

Kärntner Regionen“<br />

findet direkt<br />

am Messegelände<br />

statt und soll für<br />

die Besucherinnen<br />

und Besucher<br />

vor und nach<br />

Fachtagung sowie<br />

zwischen den<br />

Rundgängen<br />

durch die Kommunalmesse<br />

der Zerstreuung dienen.<br />

Im Anschluss an die Fachtagung wird<br />

mit Spannung erwartete Auszeichnung<br />

„Innovativste Gemeinde 2007“ verliehen<br />

(siehe auch Bericht Seite 34).<br />

„Zentrum des Lebens“<br />

Als Motto für den Österreichischen<br />

Gemeindetag 2007 wurde der Slogan<br />

„Zentrum des Lebens“ gewählt. Er soll<br />

einmal mehr verdeutlichen, dass es die<br />

Gemeinden sind, die den Menschen<br />

Heimat bieten. Die Gemeinden begleiten<br />

ihre Bürgerinnen und Bürger von<br />

der Geburt bis zum Lebensende. Der<br />

Gemeindetag 2007<br />

Gemeindetag in Klagenfurt: Referenten und Diskutanten stehen fest<br />

Für Spannung<br />

ist gesorgt<br />

Bundesminister Josef Pröll wird beim 54. Österreichischen Gemeindetag am<br />

27. September dieses Jahres das Impulsreferat im Rahmen der Fachtagung halten.<br />

Somit wird zum Thema der Fachtagung „Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“ ein<br />

spannender Zugang gelegt.<br />

Mit der Zusage von Minister Josef Pröll ist<br />

am Donnerstag ein informatives Impulsreferat<br />

garantiert.<br />

Das Motto des<br />

Gemeindetages<br />

„Zentrum des<br />

Lebens“ soll einmal<br />

mehr verdeutlichen,<br />

dass es die Gemeinden<br />

sind, die den<br />

Menschen<br />

Heimat bieten.<br />

Foto: BMLFUW<br />

vielfältige Aufgabenbereich der Kommunen<br />

umfasst dabei die Kinderbetreuung,<br />

genauso wie Teile des Schulwesens,<br />

die Unterstützung des kulturellen<br />

Lebens, bis hin zur Versorgung der älteren<br />

Bevölkerung.<br />

Spitzen des Staates beim<br />

Gemeindetag am Freitag<br />

Nach der Begrüßung durch Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

werden Kärntens Landeshauptmann<br />

Jörg Haider, Bundeskanzler<br />

Alfred Gusenbauer sowie Bundespräsident<br />

Heinz Fischer und ein Vertreter<br />

des Städtebundes Grußworte an die<br />

Delegierten des 54. Österreichischen<br />

Gemeindetags richten.<br />

Rechtzeitig anmelden<br />

Die Anmeldung zum diesjährigen<br />

Gemeindetag ist auf<br />

www.gemeindetag.at bis zum<br />

31. Juli möglich. Um allfällige<br />

Wünsche bei der Zimmerreservierung<br />

berücksichtigen zu können,<br />

ist eine rechtzeitige Anmeldung<br />

von Vorteil. Hingewiesen<br />

wird auch auf die beschränkte<br />

Teilnehmerzahl für die Besichtigung<br />

des „Wörtherseestadions“.<br />

KOMMUNAL 33


Gemeindetag 2007<br />

Der größte Innovationswettbewerb für die heimischen Gemeinden<br />

Gesucht wird die<br />

innovativste<br />

Gemeinde 2007<br />

Wer kann sich heuer mit dem Titel „Österreichs innovativste Gemeinde 2007“<br />

schmücken? Der Startschuss für den größten Innovationswettbewerb Österreichs für<br />

Gemeinden ist gefallen. Im Vorjahr hat sogar Bundespräsident Dr. Heinz Fischer der Siegergemeinde<br />

Amstetten einen persönlichen Besuch abgestattet, um sich das Siegerprojekt<br />

genau anzusehen. Machen Sie mit und zeigen Sie uns und der Öffentlichkeit die<br />

Innovationskraft Ihrer Gemeinde.<br />

„Die Probleme und Aufgaben der<br />

Gemeinden werden nicht geringer, sondern<br />

im Gegenteil, sie werden größer“,<br />

sagt Helmut Mödlhammer. Er muss es<br />

wissen: Mödlhammer ist nicht nur<br />

selbst Bürgermeister der kleinen Salzburger<br />

Ortschaft Hallwang, sondern als<br />

Gemeindebund-Präsident auch oberster<br />

Interessenvertreter der 2357 Kommunen<br />

in Österreich.<br />

Um erfolgreich zu sein, braucht es weit<br />

mehr als nur als kommunale Verwaltungseinheit<br />

zu agieren. Erfolgreiche<br />

Gemeinden müssen heute handeln wie<br />

Unternehmen. Ideen sind gefragt. Und<br />

daran mangelt es nicht, betont Kommunalkredit-Generaldirektor<br />

Dr. Reinhard<br />

Platzer. Sein Bankinstitut ist Österreichs<br />

Nummer 1 in Public Finance. „In den<br />

österreichischen Gemeinden herrscht<br />

34 KOMMUNAL<br />

»<br />

großes kreatives Potenzial“, sagt Platzer,<br />

„die Bürgermeister sind Bauherren,<br />

Finanzmanager und vielfältige Problemlöser.“<br />

Was alles an Know-how in den<br />

Gemeinden steckt, soll mit dem „Wettbewerb<br />

zur Suche der innovativsten<br />

Gemeinden in Österreich“ aufgezeigt<br />

werden. Bereits zum vierten Mal veranstalten<br />

der Gemeindebund und die<br />

Kommunalkredit<br />

Was alles an Know-how in<br />

den Gemeinden steckt, soll<br />

mit dem „Wettbewerb zur<br />

Suche der innovativsten<br />

Gemeinden in Österreich“<br />

aufgezeigt werden.<br />

Dr. Reinhard Platzer<br />

Kommunalkredit-Generaldirektor (im<br />

Bild bei der Verleihung des traditionellen<br />

Sonderpreises 2005)<br />

«<br />

Austria zusammen<br />

mit dem WirtschaftsBlatt<br />

diesen<br />

Wettbewerb.<br />

Einreichen<br />

bis 31. Juli<br />

Eingereicht werden<br />

können ab<br />

sofort innovative<br />

Projekte aus allen<br />

Sparten. Anmeldeschluss<br />

ist der 31.<br />

Juli 2006, die Einreichung ist ausschließlich<br />

über<br />

www.kommunalnet.at/innovation<br />

möglich. Jede Gemeinde kann bis zu<br />

drei Projekte nominieren. Wie auch in<br />

den vergangenen drei Jahren können<br />

Kommunen auch grenzübergreifend<br />

partnerschaftlich auftreten, wobei eine<br />

Gemeinde die Leitstelle sein muss.<br />

Betriebe sind heuer auch<br />

mit dabei<br />

Ebenso können die Gemeinden beim<br />

Wettbewerb auch ihre Projekte in<br />

Kooperation mit der lokalen Wirtschaft<br />

nominieren, wobei jedoch die Einreichung<br />

über den Bürgermeister laufen<br />

muss.<br />

Im Vorjahr hat die niederösterreichische<br />

Gemeinde Amstetten den Sieg<br />

davongetragen. Belohnt wurde Amstetten<br />

mit einer Vielzahl an Berichten in<br />

allen großen Medien Österreichs sowie<br />

einem persönlichen Besuch des Herrn<br />

Bundespräsidenten. Das ambitionierte<br />

Programm „Amstetten 2010+ Zukunft<br />

aktiv gestalten“ vernetzt lokale Partner<br />

und basiert auf bereits Realisiertem<br />

(Energie Contracting, Biomasse-Heizkraftwerke<br />

und Fernwärmenetz) sowie<br />

in Entstehung befindlichem (großes<br />

Biomasse-Fernheizkraftwerk, Biogasanlage)<br />

und durch Projektarbeit noch<br />

umzusetzende Projekte, die Projektgruppen<br />

arbeiten. Steigerung der regionalen<br />

Energieproduktion (Wärme,<br />

Strom, Treibstoffe) aus erneuerbaren<br />

Energiequellen. Erhöhung der lokalen<br />

Wertschöpfung. Thermisch-energetisch<br />

gute öffentliche Gebäude und ein<br />

wesentlicher Beitrag zur Erfüllung der<br />

Kyoto-Ziele als Klimabündnis-<br />

Gemeinde.<br />

In den Jahren davor gewannen die<br />

oberösterreichische Kleingemeinde<br />

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s<br />

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a<br />

e<br />

K


Der Sieger des Jahres 2006 war die nö.<br />

Gemeinde Amstetten, der Preis wurde<br />

beim Jubiläumsgemeindetag in Wien<br />

verleihen.<br />

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer war<br />

von dem Projekt der Gemeinde so<br />

begeistert, dass er es sich nicht nehmen<br />

ließ, der Siegergemeinde einen Besuch<br />

abzustatten (rechts).<br />

Schenkenfelden (2005) sowie die südburgenländische<br />

Gemeinde Güssing<br />

(2004) den Innovationswettbewerb des<br />

Gemeindebundes (siehe Kasten rechts).<br />

„Durch den Wettbewerb werden nicht<br />

nur innovative<br />

Projekte<br />

vor den Vor-<br />

hang geholt,<br />

vielmehr<br />

kommt es<br />

dadurch auch<br />

zu einem<br />

Know-how-<br />

Transfer, der<br />

anderen<br />

Gemeinden<br />

gangbare<br />

Lösungsansätzeaufzeigt“,<br />

sagt<br />

Kommunalkredit-Chef<br />

Platzer und stimmt da mit<br />

Gemeindebund-Präsident voll überein:<br />

„Das erfolgreiche Rad braucht nicht<br />

immer neu erfunden werden“, betont<br />

Mödlhammer, „sondern wir müssen<br />

schauen, von den Ideen der anderen zu<br />

lernen.“<br />

Über die besten Ideen und Konzepte<br />

entscheidet eine hochkarätige Fach-<br />

Jury, der neben den Veranstaltern auch<br />

zwei Minister und ein wissenschaftlicher<br />

KMU-Experte angehören. Auf welche<br />

Bewertungskriterien kommt es an –<br />

Fünf Punkte sind ausschlaggebend:<br />

◆ Der Innovationsgrad, also das Besondere<br />

am Projekt, das über das<br />

Pflichtversorgungs-Programm der<br />

Gemeinden hinausgeht.<br />

◆ Der volkswirtschaftliche Nutzen, das<br />

heisst: Die Auswirkungen auf Jobs<br />

und Wertschöpfung.<br />

◆ Die Effizienz: Wirtschaftlichkeit und<br />

Verwaltungsvereinfachung werden<br />

Über die besten<br />

Ideen und Konzepte entscheidet<br />

eine hochkarätige<br />

Fach-Jury, der<br />

neben den Veranstaltern<br />

auch zwei Minister und<br />

ein wissenschaftlicher<br />

KMU-Experte angehören.<br />

hier berücksichtigt.<br />

◆ Die regionalen Impulse: Was bringt<br />

das Projekt der Bevölkerung und der<br />

Umwelt?<br />

◆ Der ökologische und soziale Wert:<br />

Dabei wird beurteilt, wie das Konzept<br />

von der Bevölkerung mitgetragen<br />

wird.<br />

Sieger wird am<br />

Gemeindetag prämiert<br />

Die Prämierung der Siegerprojekte<br />

erfolgt auch heuer wieder im Rahmen<br />

des Gemeindetages, der am 27. und<br />

28. September 2007 in Klagenfurt stattfinden<br />

wird. Vor großem Publikum<br />

werden die Siegergemeinden vor den<br />

Vorhang geholte, entsprechend große<br />

mediale Aufmerksamkeit ist ihnen<br />

sicher.<br />

Machen auch Sie mit ihrer Gemeinde<br />

beim Wettbewerb zur innovativsten<br />

Gemeinde Österreichs 2007 mit.<br />

Innovativste Gemeinde<br />

Österreichs 2007<br />

Alle Unterlagen und Informationen<br />

zum Wettbewerb finden Sie<br />

auch unter der Web-Adressen:<br />

www.kommunalnet.at/innovation<br />

Einreichschluss: 31. Juli 2007<br />

Nähere Informationen und Einreichformular:<br />

www.kommunalnet.at/<br />

innovation<br />

Einreichungen sind auch direkt<br />

per E-Mail (innovation@<br />

kommunalnet.at) oder per Post<br />

(Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstr. 6; 1010 Wien)<br />

möglich.<br />

Fotos: R. Boltz, E. Horvath; Kommunalnet<br />

Rückblick<br />

Gemeindetag 2007<br />

Die „Innovativste Gemeinde“<br />

Eine Gemeindebund-<br />

Erfolgsgeschichte<br />

Die oberösterreichische Gemeinde Schenkenfelden<br />

streifte 2005 den Titel „Innovativste<br />

Gemeinde“ ein. Die Mühlviertler<br />

Kommune, in der 1500 Menschen leben,<br />

verband unter dem Motto „Gemeinde sind<br />

wir alle“ Wirtschaft, Landwirte und Energiesektor.<br />

Bürgermeister Johann Pötscher<br />

ist stolz auf den Erfolg: „Unser Drei-Säu-<br />

2005 konnte der Bürgermeister Johann<br />

Pötscher aus kleinen Mühlviertler Gemeinden<br />

Schenkenfelden den Preis mit nach<br />

Hause nehmen.<br />

len-Projekt und die Auszeichnung hat uns<br />

viel gebracht. Das Medieninteresse<br />

sowieso und in Folge kamen Gemeindenvertreter,<br />

von Tschechien bis Tirol, deren<br />

Interesse geweckt wurde, zu Besuch.<br />

Peter Vadas, Bürgermeister des südburgenländischen<br />

Güssing (zwischen Innenminister<br />

a.D. Ernst Strasser und Gemeindebund-Chef<br />

Helmut Mödlhammer) freute<br />

sich 2004 über den allerersten Preis als<br />

„Innovativste Gemeinde“. „Die ursprüngliche<br />

Idee war, die gesamte Stadt durch einheimische,<br />

nachwachsende und damit<br />

erneuerbare Energieträger zu versorgen“,<br />

erinnert sich Vadasz. Das Güssinger Sieger-<br />

Modell umfasst die Bereiche Wärme,<br />

Kraftstoff und Strom.<br />

KOMMUNAL 35


Gemeindebund<br />

Gemeindebund als Partner von „Ramsau 07 – get in balance“<br />

Urlaub für Körper,<br />

Geist & Seele<br />

Ramsau am Dachstein, die größte Tourismus-Gemeinde der Steiermark hat sich ein<br />

visionäres Ziel gesetzt: Die Ramsau soll zu „Europas erstem Balance-Resort“ werden.<br />

Vom 15. bis 23. Juni 2007 findet mit „Ramsau 07 – get in balance“ die großangelegte<br />

Startveranstaltung zur neuen Tourismus-Positionierung statt.<br />

Die Ramsau erlebt vom 15. bis 23.<br />

Juni eine noch nie dagewesene<br />

Fülle an hochkarätigen Vorträgen,<br />

Workshops und Kulturveranstaltungen.<br />

Mit dabei sind unter anderem<br />

das Wiener Staatsopernballet, das<br />

Radiosymphonieorchester Bratislava,<br />

die Gustav Brom Jazz Bigband, Extrembergsteiger<br />

Reinhold Messner, TV-Pfarrer<br />

Jürgen Fliege, ORF-Moderatorin<br />

Danielle Spera, Schriftstellerin Barbara<br />

Frischmuth sowie zahlreiche Top-Referenten<br />

und Trainer. Vertreter von<br />

Gemeinden und Tourismusverbänden<br />

erhalten auf jede Buchung ab vier<br />

Nächtigungen mit dem Kennwort<br />

„Gemeindebund“ einen Preisvorteil in<br />

Höhe von 70 Euro. Auch Tagesbuchungen<br />

ab einer Nächtigung plus ein<br />

36 KOMMUNAL<br />

»<br />

Tagesprogramm sind möglich, hier werden<br />

15 Euro Preisvorteil pro Tag<br />

gewährt. Das Detailprogramm und alle<br />

Infos unter www.ramsau07.com,<br />

Buchungen unter<br />

www.kommunalnet.at<br />

Der Ramsauer Bürgermeister Helmut<br />

Schrempf ist die treibende Kraft hinter<br />

dem ehrgeizigen Projekt: „Wir haben<br />

unsere touristische Situation und die<br />

künftigen Markttrends genau analysiert<br />

und sind zur Erkenntnis gekom-<br />

Der Gesundheitstourismus<br />

hat enormes Potenzial,<br />

und die örtlichen<br />

Gegebenheiten in der<br />

Ramsau sind ideal für<br />

ein Balance-Resort.<br />

Helmut Schrempf<br />

Bürgermeister von Ramsau<br />

men, dass wir uns ein völlig neues<br />

Marken-Profil schaffen müssen, um<br />

künftig am Markt bestehen zu können.<br />

Der Gesundheitstourismus hat enormes<br />

Potenzial, und die örtlichen Gegebenheiten<br />

in der Ramsau sind ideal für<br />

ein Balance-Resort.“<br />

Tourismus-Symposion<br />

am 19. Juni<br />

Im Rahmen der Balance-Woche findet<br />

am Dienstag, den 19. Juni ein Tourismus-Symposion<br />

unter Schirmherrschaft<br />

des österreichischen Gemeindebundes<br />

statt. Zum Thema „Wie (schnee)sicher<br />

ist unsere Tourismus-<br />

Zukunft?“ referieren<br />

und diskutieren:<br />

Klima-Experte Dr.<br />

Michael Staudinger<br />

(Universität Salzburg),<br />

der Wiener<br />

«<br />

Tourismus-Trendforscher<br />

Mag. Andreas<br />

Reiter, der Lecher<br />

Bürgermeister und<br />

Vorsitzende des<br />

Gemeindebund-Tourismusausschusses<br />

Ludwig Muxel, Dr. Petra Stolba (Österreich-Werbung),<br />

Sepp Schellhorn (Präsident<br />

der österreichischen Hotelvereinigung)<br />

und der Ramsauer Bürgermeister<br />

Helmut Schrempf.<br />

Für alle, die ein Balance-Paket ab einer<br />

Nächtigung buchen, ist die Teilnahme<br />

kostenlos. Für Tagesgäste beträgt der<br />

Eintritt 30 Euro. Anmeldungen unter<br />

info@ramsau07.com


AdR-Beiträge wie die Grünbücher „Eine europäische Strategie für nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energie“ oder<br />

„Energieeffizienz oder Weniger ist mehr“ oder „Die Rolle der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften bei der Bekämpfung<br />

des Klimawandels finden sich auf der AdR-Homepge www.cor.europa.eu<br />

AdR: Gemeinschaftliche Energiepolitik mit dezentralen Strategien<br />

Kommunen werden<br />

wichtige Rolle spielen<br />

Die Energiepolitik und die Bekämpfung der Erderwärmung gehören zu den großen<br />

Betätigungsfeldern der Europäischen Union in den kommenden Jahren. Und die lokalen<br />

und regionalen Gebietskörperschaften werden dabei eine wichtige Rolle spielen.<br />

Mit der Veröffentlichung mehrerer Dokumente<br />

zu Energiefragen im Januar 2007<br />

– dem „Energiepaket“ sowie einer Mitteilung<br />

über den Klimawandel – hat die<br />

Kommission eine diesbezügliche Debatte<br />

eingeleitet. Der Ausschuss wird sich über<br />

die Stellungnahmen von Gemeindebund-<br />

Vizepräsident Bernd Vögerle (SPE/AT)<br />

und Louise Dwarshuis (ALDE/NL) zu<br />

diesen beiden Themen äußern. Den<br />

regionalen und lokalen Gebietskörperschaften<br />

wird hierbei eine wichtige Rolle<br />

zukommen, unterstreicht das für Energie<br />

zuständige Kommissionsmitglied Andris<br />

Piebalgs in einem Pressekommentar. Wie<br />

die Bürgermeister von Stockholm<br />

(Schweden) und Lyon (Frankreich)<br />

bezeugen, haben sie bereits große<br />

Anstrengungen unternommen.<br />

Niederschmetternde<br />

Energie-Zahlen<br />

Zunehmende Importabhängigkeit, steigende<br />

Energiepreise, Klimawandel. Die<br />

Zahlen sind niederschmetternd. Der<br />

Internationalen Energieagentur zufolge<br />

wird Europa im Jahr 2013 gegenüber<br />

den heutigen 50 Prozent nahezu 70 Prozent<br />

seines Energiebedarfs durch<br />

Importe decken<br />

müssen und zu 90<br />

Prozent von Erdöl,<br />

zu 70 Prozent von<br />

Erdgas und zu 100<br />

Prozent von Kohle<br />

abhängen. Bei<br />

unveränderter Fortsetzung<br />

der derzeitigen<br />

Verkehrs- und<br />

Energiepolitik werden<br />

die CO2-Emissionen<br />

in der EU bis<br />

2030 um fünf Prozent<br />

ansteigen.<br />

Bereits mehr als 80<br />

Prozent aller Treib -<br />

hausgase in der EU<br />

sind auf den Energieverbrauch<br />

zurückzuführen.<br />

»<br />

Bei der Verbesserung<br />

der Energieeffizienz<br />

besteht nach wie vor<br />

ein erhebliches<br />

Potenzial.<br />

Bgm. Bernd Vögerle<br />

AdR-Berichterstatter<br />

AdR<br />

Angesichts der bei der Bekämpfung dieser<br />

Probleme auf europäischer Ebene<br />

gebotenen Dringlichkeit haben die 27<br />

Mitgliedstaaten der Europäischen Union<br />

einen großen Schritt nach vorne getan,<br />

als sie auf der<br />

Tagung des<br />

Europäischen<br />

Rates im März<br />

beschlossen, das<br />

verbindliche Ziel<br />

festzulegen, die<br />

Treibhausgase<br />

bis 2020 gegenüber<br />

1990 um<br />

mindestens 20<br />

Prozent zu senken<br />

und den<br />

«<br />

Anteil der erneuerbaren<br />

Energien um<br />

20 Prozent zu<br />

erhöhen. In dem Aktionsplan,<br />

den der Rat<br />

im Energiebereich verabschiedet<br />

hat, werden<br />

außerdem genaue<br />

KOMMUNAL 37


»<br />

Ausschuss der Regionen<br />

Ziele für die Energieeffizienz vorgegeben.<br />

„Bei der Verbesserung der Energieeffizienz<br />

besteht nach wie vor ein erhebliches<br />

Potenzial“, erklärt im Übrigen Bernd<br />

Vögerle, Bürgermeister von Gerasdorf bei<br />

Wien, Berichterstatter des Ausschusses<br />

der Regionen für das Energiepaket. „Was<br />

die erneuerbaren Energien anbelangt, so<br />

sollte sich Europa bewusst werden, dass<br />

unserer Wirtschaft die Chance geboten<br />

wird, sich auf einem zukunftsträchtigen<br />

Markt eine weltweite Vormachtstellung<br />

zu sichern, wenn Europa bei diesen<br />

Technologien eine Vorreiterrolle übernimmt.“<br />

Es geht um ein echtes<br />

Anliegen<br />

Die regionalen und lokalen Gebietskörperschaften<br />

können einen „erheblichen“<br />

Beitrag zum Erfolg der europäischen<br />

Energiepolitik leisten, betont das für<br />

Städte und Regionen sind für die<br />

Bereitstellung von unmittelbar<br />

mit dem Energieverbrauch<br />

zusammenhängenden öffentlichen<br />

Dienstleistungen verantwortlich<br />

und können bei der<br />

Mobilisierung der Bürger helfen.<br />

Michel Delabarre<br />

Präsident des Ausschusses der Regionen.<br />

Energie zuständige Kommissionsmitglied<br />

Andris Piebalgs. „Die Städte und Regionen“,<br />

die für die Fernwärme- und Verkehrsnetze,<br />

die Stadt- und Verkehrsplanung<br />

und die öffentliche Auftragsvergabe<br />

zuständig und Gebäudeeigentümer<br />

sind, „sind für die Bereitstellung von<br />

unmittelbar mit dem Energieverbrauch<br />

zusammenhängenden öffentlichen<br />

Dienstleistungen verantwortlich und<br />

können bei der Mobilisierung der Bürger<br />

helfen. Denn es geht hier um ein echtes<br />

Umdenken“, betont Michel Delabarre,<br />

Präsident des Ausschusses der Regionen.<br />

„Außerdem obliegt auch die Durchführung<br />

eines Großteils der geplanten<br />

Maßnahmen den lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften“, fügt Bernd<br />

Vögerle zu, der dazu aufruft, effiziente<br />

dezentrale Strategien zu konzipieren.<br />

Demnach sollte die regionale Dimension<br />

der Ziele „sehr sorgfältig" erörtert werden,<br />

erklärt Louise Dwarshuis, Abgeordnete<br />

der Provinz Südholland und<br />

Berichterstatterin für die Mitteilung der<br />

38 KOMMUNAL<br />

«<br />

Europäischen Kommission „Begrenzung<br />

des globalen Klimawandels auf zwei<br />

Grad Celsius“. „Die Anfälligkeit für den<br />

Klimawandel variiert aufgrund der<br />

Unterschiede im Hinblick auf die natürlichen<br />

Gegebenheiten und die Wirtschaftsstruktur<br />

in Europa von Region zu Region<br />

sehr stark. In Regionen mit einem hohen<br />

Anteil an energieintensiven Industrien<br />

werden die Kosten für Klimamaßnahmen<br />

höher als in anderen Regionen<br />

sein“. Dwarhuis empfiehlt, den Regionen<br />

bei der Verwirklichung der Ziele für die<br />

Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger einen gewissen<br />

Handlungsspielraum zu lassen. „In den<br />

Regionen, die einerseits zwar über ein<br />

Energieeinsparungspotential verfügen,<br />

andererseits jedoch weniger Möglichkeiten<br />

für die Nutzung erneuerbarer Energieträger<br />

haben, sollten ehrgeizigere<br />

Ziele im Bereich Energieeffizienz und im<br />

Gegenzug niedriger gesteckte Ziele im<br />

Bereich erneuerbare Energieträger realisiert<br />

werden können.“ Die Strukturfonds<br />

und der Kohäsionsfonds sollten zur<br />

Unterstützung der Regionen eingesetzt<br />

werden, denen relativ hohe Kosten für<br />

die Anpassung an den Klimawandel drohen.<br />

Infos aus erster Hand<br />

Diese Seite ist gestaltet und<br />

autorisiert durch:<br />

Rue Belliard 101, B-1040 Brüssel<br />

Tel: 0032/2/282 2211<br />

Fax: 0032/2/ 282 2325<br />

Web: www.cor.eu.int/de<br />

UN-Leitlinien zur Dezentralisierung und S<br />

Globalisierung der l<br />

Demokratie stärkt B<br />

Leitlinien zur Dezentralisierung der<br />

Staaten und Stärkung der lokalen<br />

Selbstverwaltung in ihren Städten und<br />

Gemeinden verabschiedeten die Regierungen<br />

der UNO-Mitgliedstaaten Ende<br />

April in Kenias Hauptstadt Nairobi, am<br />

Sitz der UN-Habitat-Abteilung der Vereinten<br />

Nationen. Dieser umfangreiche<br />

Text bedeutet einen Durchbruch für die<br />

Kommunen weltweit, betonte die Stellvertretende<br />

Generalsekretärin der UNO,<br />

Dr. Anna Tibaijuka, und bezeichnete<br />

diese Resolution „als die Frucht zehn-<br />

Erfolgreich in Nairobi an einem Strang<br />

gezogen (v.l.n.r.): Ulrich Bohner, Generalsekretär<br />

des Kongresses des Kommunen<br />

und Regionen beim Europarat<br />

(KGRE) in Straßburg, Dr. Heinrich Hoffschulte<br />

und Peter Götz, MdB und Bundesvorsitzender<br />

der Kommunalpolitischen<br />

Vereinigung der CDU/CSU, zugleich<br />

Sprecher der „Globalen Parlamentarier<br />

für UN-Habitat“, setzten sich gemeinsam<br />

international für die „UNO-Leitlinien zur<br />

Dezentralisierung und Stärkung der<br />

Lokalen Selbstverwaltung“ ein.<br />

jähriger Arbeit. Sie hat extensive Beratungen<br />

mit den Mitgliedstaaten, den<br />

internationalen Kommunalverbänden<br />

und einer großen Zahl von Experten<br />

erfordert.“<br />

„Unser hartnäckiger Einsatz hat sich<br />

gelohnt,“ betonte Dr. Heinrich Hoffschulte<br />

(Münster) am Ende der Beratungen.<br />

Als Vertreter im UN-Beirat der<br />

Kommunen (UNACLA) und in einer von<br />

der UNO berufenen internationalen<br />

Expertenrunde hatte er sich seit 1996<br />

für ein solches Grundlagenpapier der<br />

Vereinten Nationen eingesetzt. „Mit über<br />

100 Nationen haben wir verhandelt. In<br />

einem ersten Anlauf sind wir an den<br />

USA und China gescheitert – und gegen<br />

diese beiden Regierungen läuft in der<br />

UNO nichts. Jetzt aber haben beide eindeutig<br />

mitgezogen,“ vermerkt er dankbar.


Stärkung der Kommunen<br />

lokalen<br />

Bürger vor Ort<br />

Der Text gibt aus den sehr unterschiedlichen<br />

Erfahrungen der Nationen und<br />

Kulturen Anregungen, Ziele und bestpractice-Modelle<br />

für eine nachhaltige<br />

Dezentralisierung der UNO-Mitgliedstaaten<br />

unter gleichzeitige Anerkennung<br />

der zunehmend wichtigen Rolle der<br />

Kommunen auch bei den großen Millenniums-Zielen<br />

der UNO, die ohne die<br />

Städte und Gemeinden nur „Papier“<br />

bleiben würden. Starken Einfluss hatten<br />

auch die guten Erfahrungen mit einer<br />

europäischen Kommunalcharta des<br />

Europarates seit 1985 bei der<br />

demokratischen Wende in Mittelund<br />

Ost-Europa. Dort war diese<br />

Konvention zur Messlatte der<br />

Demokratisierung der früher<br />

straff zentralistisch regierten<br />

Staaten unter kommunistischer<br />

Herrschaft geworden und ist<br />

inzwischen geltendes Recht in<br />

den 46 Mitgliedstaaten des Europarates<br />

geworden.<br />

Auch so kann Globalisierung<br />

sein: „Wir können diese nicht<br />

aufhalten. Aber die Antwort der<br />

Welt-Union der Kommunen ist<br />

die Globalisierung der lokalen<br />

Demokratie, die unsere Bürger vor Ort<br />

stärkt,“ kommentiert Dr. Hoffschulte mit<br />

einem Zitat des lateinamerikanischen<br />

Diplomaten und Literatur-Nobelpreisträgers<br />

Vargas Llosa die Entwicklung. Und<br />

der amtierende Vorsitzende der „Welt-<br />

Parlamentarier für UN-Habitat“, der<br />

Mexikaner Eloy Camtu Segóvia,<br />

ergänzte: „Es ist nun unsere Aufgabe als<br />

Abgeordnete die Initiativen der UNO in<br />

nationale Gesetzgebung umzusetzen.“<br />

2. Weltkongress der UCLG<br />

Kommunen im Wandel<br />

steuern die Welt<br />

Von 28. bis 31. Oktober findet in Jeju<br />

in Südkorea der 2. Weltkongress der<br />

Vereinigung der Kommunen und<br />

lokalen Verwaltungen<br />

der Welt<br />

(ULCG)<br />

statt. Unter<br />

dem Motto<br />

„Kommunen im Wandel steuern die<br />

Welt werden zentrale Themen wie<br />

der Klimawandel und Kommunen im<br />

Zeichen der Globalisierung diskutiert.<br />

Mehr als 2000 Teilnehmer aus 150<br />

Ländern werden erwartet. Infos:<br />

www.cities-localgovernments.org<br />

Die Europaarbeit des Gemeindebundes<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss<br />

Europa<br />

Lobbying für<br />

die Gemeinden<br />

Europa ist nur über jene Menschen zu vermitteln, die in<br />

Brüssel und zuhause vor Ort sind: die kommunalen Mandatare.<br />

Für sie Arbeitsgrundlagen zu erarbeiten, ist eine der<br />

Hauptaufgaben des Brüsseler Büros des Gemeindebundes.<br />

Unentbehrlich für dieses Lobbying ist ein starkes Netzwerk<br />

und die Kooperation mit anderen kommunalen Verbänden.<br />

KOMMUNAL blickt hinter die Kulissen.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass Europa, seine<br />

Entscheidungsfindungsprozesse und das<br />

Verständnis für die<br />

lokalen Auswirkungen<br />

von EU-Richtlinien vor<br />

allem vor Ort gut zu<br />

vermitteln sind. Das<br />

heißt, jene Bürgermeister,<br />

Gemeinderäte,<br />

Amtsleiter etc., die<br />

den Weg nach Brüssel<br />

auf sich nehmen und<br />

sich in der Europahauptstadt<br />

selbst eine<br />

Meinung bilden, fahren<br />

oft mit neuen<br />

Erkenntnissen wieder nachhause. Es<br />

bedarf wahrscheinlich des Ortswechsels<br />

um das gängige Brüsselbild des undemokratischen,<br />

korrupten Molochs zu widerlegen.<br />

Und im Anschluss an den eigenen<br />

Brüsselaufenthalt ist womöglich viel<br />

Informationsarbeit zuhause nötig, um<br />

den Mitbürgern die Motive für die Reise<br />

zu erklären und zu berichten, was man<br />

in den Institutionen gesehen und erfahren<br />

hat und welche Eindrücke man mitgenommen<br />

hat. Jene, die schon in Brüssel<br />

waren, wissen nur zu gut, wie schwer<br />

es ist, gegen vorgefasste Meinungen<br />

zuhause anzukommen.<br />

Informationsarbeit zählt daher auch zu<br />

den Hauptaufgaben des Brüsseler<br />

Gemeindebundbüros. Im Rahmen der<br />

10. Europatagung der oberösterreichi-<br />

Jene, die schon in<br />

Brüssel waren, wissen<br />

nur zu gut, wie schwer<br />

es ist, gegen vorgefasste<br />

Meinungen<br />

zuhause anzukommen.<br />

schen Gemeinden, zu welcher die Autorin<br />

als Gastreferentin eingeladen war,<br />

wurde versucht, einen Einblick<br />

in die Aufgabenfülle<br />

unserer kleinen Brüsseler<br />

Vertretung zu geben.<br />

Aus zahlreichen Beiträgen<br />

kennen die Leser des<br />

KOMMUNAL den Einsatz<br />

der Gemeindebund-Funktionäre<br />

Prof. Walter Zimper<br />

und Bgm. Bernd<br />

Vögerle im Ausschuss der<br />

Regionen (AdR). Wie sieht<br />

diese Arbeit jedoch konkret<br />

aus? In Vorchdorf<br />

wurde versucht, anhand einzelner Beispiele<br />

die Arbeit der Funktionäre und<br />

die Rolle der Brüsseler Vertretung zu<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss ist Leiterin<br />

des Gemeindebund-Büros in<br />

Brüssel<br />

KOMMUNAL 39


Europa<br />

beschreiben. Abstrahierend gilt hier:<br />

Das Büro leistet die Arbeit im Hintergrund,<br />

lotet mit seinen kommunalen<br />

Partnern und mit dem europäischen<br />

Dachverband RGRE wichtige Themen<br />

aus, bildet eine Position zu jenen Richtlinienvorschlägen<br />

der Kommission, welche<br />

die Gemeinden direkt betreffen und<br />

versucht, diese Position über verschiedene<br />

Kanäle „an den Mann“ zu bringen.<br />

Das um und auf dabei ist natürlich ein<br />

starkes Netzwerk.<br />

Ein Verband allein<br />

erreicht gar nichts<br />

Im Zusammenspiel mit dem europäischen<br />

Dachverband oder zumindest mit<br />

einer handvoll anderer Verbände kann<br />

man jedoch individuelle Anliegen<br />

gegenüber dem Europäischen Parlament,<br />

das ja gleichberechtigter Ko-<br />

Gesetzgeber ist, vertreten und auch<br />

durchbringen.<br />

Auch der Ausschuss der Regionen ist als<br />

Lobbying-Plattform nicht zu unterschätzen.<br />

Der Österreichische Gemeindebund<br />

nutzt ihn intensiv als Sprachrohr für die<br />

Anliegen der Kommunen, die Gemeindebund-Funktionäre<br />

treffen sich immer<br />

wieder mit hochrangigen Vertretern der<br />

EU-Institutionen zum Gespräch. So<br />

äußerte sich Prof. Walter Zimper im<br />

Rahmen von Aussprachen zwischen<br />

AdR-Mitgliedern und EU-Kommissaren<br />

zu den Mängeln der derzeit geltenden<br />

Vergaberichtlinien und kritisierte die<br />

Informationspolitik der EU-Kommission,<br />

die trotz größter Bemühungen am Bürger<br />

vorbeigeht.<br />

Bgm. Bernd Vögerle wiederum konnte<br />

Die Durchführung einer Konferenz über<br />

die Entwicklung der regionalen und<br />

kommunalen Infrastruktur in Rumänien<br />

vereinbarten der Oberbürgermeister von<br />

Bukarest, Adriean Videanu, und der Vorstand<br />

des Instituts der Regionen Europas<br />

(IRE), Landeshauptmann a. D. Dr. Franz<br />

Schausberger, und sein Stellvertreter Dr.<br />

Stefan Eder Anfang Mai bei einem Treffen<br />

in der rumänischen Hauptstadt. Die<br />

Konferenz wird Mitte Oktober 2007 in<br />

der rumänischen Hauptstadt stattfinden<br />

und vom IRE gemeinsam mit der Stadt<br />

Bukarest durchgeführt werden. Oberbürgermeister<br />

Videanu, der auch Vorsitzender<br />

der Vereinigung aller Städte Rumäniens<br />

ist, wird in Verbindung mit der IRE-<br />

40 KOMMUNAL<br />

OÖ. Gemeindebundpräsident Bgm. Franz Steininger, die Autorin, Amtsleiter Mag. Dr.<br />

Gernot Priller, Europabeauftragter der Gemeinde Geretsberg, und Hofrat Dr. Gerald<br />

Lonauer, Leiter des Verbindungsbüros des Landes OÖ zur EU, in Brüssel bei der<br />

Podiumsdiskussion in Vorchdorf.<br />

als AdR-Berichterstatter für das Energieeffizienz-Grünbuch<br />

im Rahmen zahlreicher<br />

Gespräche mit EU-Abgeordneten<br />

und hochrangigen Kommissionsbeamten<br />

wichtige Informationen über die tatsächliche<br />

Umsetzung von Richtlinien auf<br />

lokaler Ebene weitergeben. Erstaunlicherweise<br />

stellte sich bei diesen<br />

Gesprächen heraus,<br />

dass selbst Mitglieder<br />

des Europäischen<br />

Parlaments nicht<br />

immer wissen, welche<br />

Probleme sich in<br />

den Kommunen auftun.<br />

Die Abgeordneten<br />

waren für Informationen<br />

durchaus<br />

dankbar, einige Vorschläge<br />

aus Bgm.<br />

Vögerles Stellung -<br />

nahme finden sich<br />

demgemäß auch in<br />

den Berichten des<br />

EU-Parlaments wider.<br />

Bernd Vögerle ist<br />

jedoch auch aktives Mitglied in der AdR-<br />

Fachkommission für nachhaltige Entwicklung,<br />

wo er mithilfe zahlreicher<br />

Änderungsanträge diverse Stellungnah-<br />

Konferenz auch eine Generalversammlung<br />

dieser Vereinigung durchführen,<br />

sodass mit der Teilnahme einer sehr<br />

großen Zahl von Bürgermeistern zu rechnen<br />

ist. Teilnehmer der Konferenz werden<br />

auch die Präfekten und Präsidenten<br />

der 41 rumänischen Regionen (judetul)<br />

sein.<br />

Die<br />

Städte<br />

und<br />

Regionen<br />

Rumäniensverfügen<br />

seit<br />

dem EU-<br />

Beitritt<br />

Der Ausschuss der<br />

Regionen ist als<br />

Lobbying-Plattform<br />

nicht zu unterschätzen.<br />

Der Österreichische<br />

Gemeindebund nutzt<br />

ihn intensiv als<br />

Sprachrohr für die<br />

Anliegen der Kommunen.<br />

men im Sinne der österreichischen<br />

Gemeinden beeinflussen konnte. Zu<br />

nennen sind hier etwa der Richtlinienvorschlag<br />

für saubere Straßenfahrzeuge,<br />

die Bodenschutzrichtlinie, die Weinmarktordnung<br />

oder die Koexistenz-Mitteilung<br />

der EU-Kommission.<br />

Die Ver-<br />

Prof. Walter Zimper (rechts) im<br />

Gespräch mit Johanna Mikl-Leitner<br />

(NÖ) und OÖ. LH Josef<br />

Pühringer in Brüssel.<br />

tretung eines kommunalen Verbands in<br />

Brüssel hat somit durchaus ihre Berechtigung.<br />

Gemeinsam mit unseren kommunalen<br />

Partnern, zu denen neben dem<br />

IRE organisiert Konferenz aller Städte und Regionen in Rumänien<br />

Riesige Kontakt-Chance für Österreichs Know-how<br />

über beträchtliche Fördermittel der EU<br />

und investieren intensiv u. a. in Infrastrukturprojekte.<br />

Allein in der Hauptstadt<br />

Bukarest werden 3,8 Milliarden Euro in<br />

Infrastrukturprojekte investiert. Bei dieser<br />

Konferenz wird für Vertreter der Wirtschaft<br />

ausreichend Möglichkeit für Kontakte<br />

zu den Bürgermeistern und Regionalpräsidenten<br />

geschaffen und Information<br />

über Investitionsvorhaben auf regionaler<br />

und lokaler Ebene geboten werden.<br />

Der Oberbürgermeister von Bukarest,<br />

Adriean Videanu (rechts), und der Vorstand<br />

des Instituts der Regionen Europas<br />

(IRE), Dr. Franz Schausberger


Österreichischem Städtebund auch der<br />

Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />

sowie der RGRE und seine Mitgliedsverbände<br />

zählen, wird versucht, europäische<br />

Gesetze im Sinne der Kommunen<br />

zu beeinflussen. Um diesen Forderungen<br />

politisches Gewicht zu verleihen, ist der<br />

persönliche Einsatz gewählter Vertreter<br />

unverzichtbar. Darum ist den beiden<br />

„Europapräsidenten“ Walter Zimper und<br />

Bernd Vögerle besonderer Dank auszusprechen.<br />

Wichtig ist aber auch die<br />

Arbeit von Bürgermeister Ludwig Muxel<br />

(Lech) im Zusammenhang mit Fragen<br />

des nachhaltigen Tourismus sowie zahlreicher<br />

anderer Bürgermeister, die<br />

ad hoc-Termine in Brüssel wahrnehmen<br />

und somit das Profil des Österreichischen<br />

Gemeindebundes in Brüssel stärken.<br />

10. Europatagung der oö.<br />

Gemeinden in Vorchdorf<br />

Einen Tag vor dem Europatag veranstaltete<br />

der OÖ Gemeindebund seine 10.<br />

Europatagung und setzte damit den<br />

„europäischen“ Jubiläumsreigen, der mit<br />

der 200. Sitzung des Landesvorstandes<br />

in Brüssel (siehe auch Bericht rechts)<br />

begonnen hatte, fort.<br />

Die Europatagung versuchte, Europa in<br />

die Gemeinden bzw. auf Gemeinde -<br />

ebene zu holen und die Berührungspunkte<br />

zwischen den beiden Ebenen<br />

anschaulich zu machen. Bürgermeister<br />

aus ganz Oberösterreich kamen nach<br />

Vorchdorf, um sich an der Diskussion zu<br />

beteiligen und auch, um aus ihrer Praxis<br />

als Europabeauftragte des oberösterreichischen<br />

Gemeindebundes zu berichten.<br />

Im Mittelpunkt der Diskussionen<br />

stand naturgemäß die Frage, wie man<br />

Europa unters Volk bringt, wobei insbesondere<br />

die traditionellen Medien scharf<br />

kritisiert wurden. Darf man den Bürgermeistern<br />

glauben, würde eine intensivere<br />

Berichterstattung durchaus Leser,<br />

Hörer und Seher finden. Das Modell des<br />

Europabeauftragten zeigt jedoch auch,<br />

dass selbst kleine Gemeinden einen Beitrag<br />

leisten und Europa (be)greifbar<br />

machen können. Wie der Europabeauftragte<br />

der Gemeinde Geretsberg, Dr.<br />

Gerald Priller meinte, entstehe die Nachfrage<br />

erst mit dem Angebot, Information<br />

sollte daher v.a. als Dienstleistung bzw.<br />

Bringschuld verstanden werden.<br />

Mit dem Europatag zeigte der oberösterreichische<br />

Gemeindebund zum zehnten<br />

Mal, dass er dieses Prinzip verstanden<br />

hat, die Teilnehmer wiederum bewiesen,<br />

dass in den Gemeinden durchaus Bedarf<br />

und Interesse an Europainformation<br />

besteht.<br />

Gemeindevertreter besuchten Brüssel<br />

Vier Besuchergruppen, darunter der Landesvorstand<br />

des Oberösterreichischen<br />

Gemeindebundes und eine Delegation<br />

aus der südsteirischen Kommune Straß,<br />

reisten in das europäische Machtzentrum<br />

Brüssel zu der Vertretung des Österreichischen<br />

Gemeindebundes.<br />

Zwischen dem 11. und 20. April 2007<br />

besuchten insgesamt vier Gruppen den<br />

Österreichischen Gemeindebund in Brüssel,<br />

darunter die steirische Marktgemeinde<br />

Straß, der Landesvorstand des<br />

oberösterreichischen Gemeindebundes<br />

sowie eine Bürgermeistergruppe aus<br />

dem Bezirk Mödling. Vierter im Bunde<br />

war das BRG Wiener Neustadt.<br />

Hervorzuheben ist insbesondere der<br />

Besuch des Landesvorstands des Oberösterreichischen<br />

Gemeindebundes. Dieser<br />

verband gleich drei runde Jubiläen mit<br />

Brüssel. „Wir hielten die 200. Vorstandssitzung<br />

in Brüssel ab, feiern in diesem<br />

Jahr das 60jährige Bestandsjubiläum<br />

unseres Landesverbandes und den<br />

Geburtstag Europas mit 50 Jahren<br />

Römer Verträge. Das war es wert, die<br />

Reise nach Brüssel anzutreten“, sagt der<br />

Präsident des Oberösterreichischen<br />

Gemeindebundes Bgm. Franz Steininger<br />

im Gespräch.<br />

Die Delegation besprach aktuelle Gesetzesthemen<br />

und besuchte die Ständige<br />

Vertretung der Europäischen Kommission,<br />

wo gemeinderelevante Themen auf<br />

der Tagesordnung standen. „Die Europapolitik<br />

ist sehr eindrucksvoll mit der<br />

Kommunalpolitik vernetzt. Das ist der<br />

Eindruck, den wir gewonnen haben und<br />

den wir an alle Bürgermeister weiter<br />

Europa<br />

Kommunale Delegationen in Europas „Hauptstadt“<br />

Europa sind wir alle<br />

Die Delegation des oö. Gemeindebundes<br />

hielt ihre 200. Vorstandssitzung in Brüssel<br />

(oben). Stehend: Präsident Bgm.<br />

Franz Steininger.<br />

geben wollen: Europa sind wir alle“,<br />

betont Steininger.<br />

Von der südsteirischen Gemeinde Straß<br />

besuchten mit Bürgermeister Franz<br />

Tscherner neun<br />

Gemeinderäte und<br />

neun Gemeindemitarbeiter<br />

das europäische<br />

Machtzentrum.<br />

Gemeindechef Tscherner<br />

bezeichnet die<br />

Reise als „drei hochinteressante,<br />

schöne<br />

Tage“. Auch der persönliche<br />

Bezug durfte<br />

nicht fehlen. Die Leiterin<br />

des Büros des<br />

Österreichischen Gemeindebunds in<br />

Brüssel, Mag. Daniela Fraiß, kommt aus<br />

Straß im Bezirk Leibnitz.<br />

Besonders beeindruckt zeigt sich Tscherner<br />

von dem Besuch des Europäischen<br />

Parlaments: „Nach der Begrüßung durch<br />

die beiden steirischen EU-Parlamentarier<br />

Dr. Reinhard Rack und Mag. Jörg Leichtfried<br />

wurden wir durch das Haus und<br />

Die Delegation aus Straß mit Mag. Dani<br />

Fraiß (Mitte) in der Ständigen Vertretung<br />

der EU-Kommission.<br />

sogar in den Plenarsaal geführt. Die<br />

Übersetzung in 23 Amtssprachen zeigt<br />

neue Dimensionen auf.“<br />

Auf dem Programm der steirischen<br />

Gemeindedelegation standen der Besuch<br />

der Ständigen Vertretung der EU-Kommission,<br />

des Steiermark-Hauses und eine<br />

Stadtführung durch Brüssel. Dabei fielen<br />

auch die nicht so guten Seiten der<br />

Metropole auf. „Der Stadtkern ist sauber<br />

und schön, in den umliegenden Bezirken<br />

sind uns Mängel aufgefallen. Und die 19<br />

zu Brüssel zählenden Gemeinden könnten<br />

in der Reinhaltung der Infrastruktur<br />

verstärkt zusammenarbeiten.<br />

KOMMUNAL 41


Das Audit „Familie & Beruf“<br />

Motivierte und<br />

engagierte Mitarbeiter/innen<br />

– ein<br />

wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor für Ihr<br />

Unternehmen. Ein<br />

staatliches Gütesiegel<br />

zeichnet Ihre<br />

Familienfreundlichkeit<br />

aus.<br />

Meine Eltern sind berufstätig und haben trotzdem Zeit für mich<br />

Das Audit<br />

„Familie und Beruf“<br />

Wie die Gemeinden können sich auch Unternehmen ein betont familienfreundliches<br />

Image aufbauen – alle profitieren!<br />

Familienbewusste Personalpolitik macht<br />

nicht nur Eltern und Kinder glücklich,<br />

sondern steigert auch den wirtschaftlichen<br />

Erfolgsfaktor für Unternehmen.<br />

Die Familie & Beruf Management<br />

GmbH unterstützt Sie dabei.<br />

„Mein Vater kommt!“<br />

Wenn Kinder Auftritte in der Schule<br />

haben oder zum Arzt müssen, ist es<br />

immer gut, wenn die Eltern dabei sind.<br />

Umso härter trifft es Kinder, wenn es<br />

heißt: „Tut mir Leid, ich kann nicht kommen,<br />

weil ich arbeiten muss.“ Wenn die<br />

Eltern dann im Job in Gedanken bei<br />

ihrem Kind sind, hat das natürlich Einfluss<br />

auf die Arbeitsleistung. Können sie<br />

aber bei ihrem Kind sein, wenn sie<br />

gebraucht werden, gibt es keine Spannungen,<br />

Motivation<br />

und Leistung sind konstant<br />

hoch. Das Bundesministerium<br />

für<br />

Gesundheit, Familie<br />

und Jugend fördert<br />

über die Familie &<br />

Beruf Management<br />

GmbH das Audit<br />

„Familie & Beruf“.<br />

Mehr dazu: www.<br />

familienallianz.at<br />

42 KOMMUNAL<br />

Klima & Motivation<br />

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen<br />

verbessern das Betriebsklima und sorgen<br />

bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

für ein deutliches Plus an Motivation,<br />

Loyalität und Einsatzbereitschaft für den<br />

Dienstgeber/die Dienstgeberin.<br />

Wirtschaftlich betrachtet führt familien -<br />

orientierte Unternehmenspolitik zu mehr<br />

Produktivität und dadurch in der Regel<br />

auch zu mehr Gewinn.<br />

Familienfreundliche<br />

Unternehmen in familienfreundlichen<br />

Gemeinden<br />

Familienministerin Dr. Andrea Kdolsky<br />

(Bild): „Besonders in Gemeinden,<br />

die sich für das Audit<br />

„Familien- und kinderfreundliche<br />

Gemeinde“ entschieden<br />

haben, sollten auch die<br />

Betriebe diesen Weg einschlagen.<br />

Wenn Lebens- und<br />

Arbeitsumfeld familienorientiert<br />

ausgerichtet sind, ist das<br />

ein Plus sowohl für die Ansiedelung<br />

von Familien als auch<br />

für den Wirtschaftsstandort.“<br />

Kinderbetreuung PLUS<br />

2. KIBE–Wettbewerb<br />

ist ausgeschrieben<br />

Die Familie & Beruf Management<br />

GmbH organisiert heuer zum 2. Mal<br />

den KIBE – Preis „Kinderbetreuung<br />

PLUS“. Das Thema des Wettbewerbes:<br />

„Ein zusätzliches Angebot: Innovative<br />

und flexible Kinderbetreuung<br />

während der Sommerferien<br />

2007“<br />

Einreichen können<br />

Österreichweit alle öffentlichen und<br />

privaten Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />

wie z.B: gemeinnützige Vereine,<br />

Elterninitiativen, sonstige gemeinnützige<br />

Einrichtungen, sowie öffentliche<br />

Gemeinde- oder Landeskindergärten.<br />

Die besten zehn Modelle für zusätzliche<br />

Kinderbetreuungsangebote<br />

während der Sommerferien 2007 werden<br />

mit einem (gestaffelten) Preisgeld<br />

von insgesamt 12.500 Euro prämiert.<br />

Informationen und Unterlagen:<br />

http://www.familienallianz.at/2-KIBE-<br />

Preis-Kinderbetreuung-PL.131.0.html<br />

E-Mail: johanna.czech@<br />

familienallianz.at


Abfall: Rohstoff und Kostenfaktor<br />

Ursachen für das steigende Abfallaufkommen<br />

sind unter anderem der Anstieg der<br />

Wohnbevölkerung, die Abnahme der<br />

durchschnittlichen Haushaltsgröße und,<br />

damit verbunden, die steigende Anzahl<br />

an Privathaushalten und das abfallintensivere<br />

Kaufverhalten der Konsumentinnen<br />

und Konsumenten. Zusätzlich gelangen<br />

Grünabfälle aus Hausgärten, die<br />

früher kompostiert wurden, vermehrt in<br />

Sammelbehälter für biogene Abfälle.<br />

Die Steigerung des gesamten Abfallaufkommens<br />

in den letzten Jahren konnte<br />

allerdings von einem überproportionalen<br />

Erfolg bei der getrennten Sammlung und<br />

Verwertung von Altstoffen aufgefangen<br />

werden. Papier, Glas, Metall und auch<br />

Kunststoffe sind wertvolle Rohstoffe, die<br />

bei getrennter Sammlung wieder verwertet<br />

werden können. Auch biogene Abfälle<br />

bieten ein großes Potenzial für die Verwirklichung<br />

einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.<br />

2004 wurden mehr als die<br />

Hälfte der Abfälle aus Haushalten und<br />

ähnlichen Einrichtungen (51,6 Prozent)<br />

einer stofflichen Verwertung zugeführt<br />

bzw. in Anlagen zur Verwertung von<br />

getrennt erfassten biogenen Abfällen<br />

behandelt.<br />

Das ist allerdings nur möglich, wenn die<br />

Gemeinden sowohl die Sammlung und<br />

den Abtransport der Siedlungsabfälle im<br />

Rahmen der öffentlichen Abfuhr (Holsystem),<br />

als auch den Betrieb von Altstoffsammelzentren<br />

und stationären Problemstoffsammelstellen<br />

(Bringsystem) als zwei<br />

ihrer primären Aufgaben<br />

wahrnehmen.<br />

Immer mehr Gemein-<br />

den schließen sich deshalb<br />

zu Verbänden<br />

zusammen, um gemeinsam<br />

kostengünstiger<br />

arbeiten zu können,<br />

wobei sich die Verbände<br />

ihrerseits überwiegend<br />

privater Entsorgungsunternehmen bedienen.<br />

Eine jährliche Erhebung bei den<br />

Städten und Gemeinden mit mehr als<br />

10.000 Einwohnern zeigt diese Entwicklung<br />

ganz deutlich: Haben 1996 noch<br />

zwei Drittel der großen Städte und<br />

Gemeinden den Hausmüll selbst entsorgt<br />

und nur rund ein Drittel bediente sich<br />

eines Privatunternehmens oder gehörte<br />

einem Gemeindeverband an, bietet sich<br />

zehn Jahre später ein genau umgekehrtes<br />

Bild. Eine ähnliche Entwicklung liegt<br />

auch beim Sperrmüll, Straßenkehricht<br />

sowie haushaltsähnlichen Abfällen aus<br />

Gewerbe und Industrie sowie bei der Entsorgung<br />

der Grünabfälle vor. Bauschutt<br />

(in Kleinmengen gesammelt), Alt- und<br />

Problemstoffe und sonstige, nicht gefährliche<br />

Abfälle aus Gewerbe und Industrie<br />

werden zunehmend durch Privatunternehmen<br />

gesammelt und<br />

entsorgt. In zwei Drittel<br />

der großen Städte und<br />

Gemeinden gab es eigene<br />

Mistplätze oder Altstoffsammelzentren<br />

(dabei<br />

hat ein Drittel mehr als<br />

eine Entsorgungseinrichtung),<br />

ebenso viele<br />

betrieben Kompostieran-<br />

Statistik<br />

Gemeinden leisten<br />

hervorragende Arbeit<br />

In Österreich werden immer mehr Abfälle gesammelt. Dies ist zum einen ein Zeichen<br />

für einen steigenden Materialverbrauch unserer Gesellschaft, zum anderen ein Beweis<br />

für ein gut ausgebautes, flächendeckendes Abfallsammlungs- und Entsorgungssystem.<br />

Grafik: STATISTIK AUSTRIA<br />

Das von allen<br />

Gemeinden insgesamt<br />

zu entsorgende<br />

Abfallvolumen beläuft<br />

sich auf rund fünf<br />

Millionen Tonnen.<br />

Quelle: BMLFUW, Umweltbundesamt -Bundesabfallwirtschaftsplan 2006<br />

lagen für organische Stoffe oder Deponien.<br />

Knapp eine Million Tonnen kommunale<br />

Abfälle mussten 2004 alleine im<br />

Bereich der 73 größten österreichischen<br />

Städte und Gemeinden (ohne Wien) entsorgt<br />

bzw. einer Wiederverwertung zugeführt<br />

werden. Das von allen Gemeinden<br />

insgesamt zu entsorgende Abfallvolumen<br />

beläuft sich auf rund fünf Millionen Tonnen.<br />

Bei einer Abfallmenge dieser<br />

Größen ordnung stellt die Abfallentsorgung<br />

einen nicht zu<br />

unterschätzenden<br />

Budgetposten für die<br />

Gemeinden dar. Von<br />

den insgesamt 2,2<br />

Milliarden Euro Investitionen<br />

der Gemeinden<br />

(ohne Wien) entfielen<br />

laut Umweltschutzausgabenrechnung<br />

2004 immerhin<br />

rund drei Prozent auf<br />

Investitionen im<br />

Abfallbereich. Bei<br />

den gesamten laufenden<br />

Ausgaben (10,1<br />

Milliarden Euro) beläuft sich der Anteil<br />

der Abfallentsorgung auf rund sechs Prozent.<br />

Der Beitrag des Abfallbereichs zu<br />

den rund 2,56 Milliarden Euro Einnahmen<br />

aus Gebühren und Leistungen liegt<br />

bei etwa 13 Prozent.<br />

Entscheidend für die Zusammensetzung<br />

der Abfälle sind u. a. die Siedlungsstruktur,<br />

der Gartenanteil, die vorherrschenden<br />

Energieträger zur Wohnungsbeheizung,<br />

die Bevölkerungsdichte, das Kaufverhalten,<br />

die Teilnahme an getrennten<br />

Sammlungen, der Fremdenverkehr, die<br />

Jahreszeit.<br />

Information<br />

eva.milota@statistik.gv.at<br />

KOMMUNAL 43<br />

E.E.


Service des Lebensministeriums<br />

Österreich gehört zu den Spitzenreitern<br />

bei Solarenergie – auch in Deutschland<br />

und der Schweiz wurden nach österreichischem<br />

Vorbild am 4. und 5. Mai zum<br />

„6. Tag der Sonne“ Informationsveranstaltungen<br />

organisiert<br />

6. Auflage des Tages der Sonne<br />

Österreich gehört zu<br />

großen Solarnationen<br />

„Österreich gehört neben Zypern und<br />

Israel zu den großen Solarnationen.<br />

Österreichische Unternehmen sind Weltmarktführer<br />

einer Branche, die beim Klimaschutz<br />

eine ganz wichtige Rolle<br />

spielt. Mit dem „klima:aktiv Programm<br />

solarwärme“ unterstützt das Lebensministerium<br />

den positiven Solartrend in<br />

Österreich und konnte den heimischen<br />

Markt in den vergangenen Jahren erfolgreich<br />

ankurbeln. Mit einer Solaranlage<br />

kann jeder Einzelne einen individuellen<br />

Beitrag zum Klimaschutz leisten“,<br />

erklärte Umweltminister Josef Pröll.<br />

Tag der Sonne<br />

Der bundesweite Tag der Sonne fand<br />

heuer bereits zum 6. Mal statt. An fast<br />

500 Standorten in ganz Österreich<br />

informierten am 4. und 5. Mai Gemeinden,<br />

Schulen, Energieberatungsstellen,<br />

Installateure und Hersteller über die<br />

saubere Energie von der Sonne. Organisiert<br />

wurde die Aktion vom<br />

„klima:aktiv Programm solarwärme“<br />

gemeinsam mit Klimabündnis Österreich,<br />

„die umweltberatung“ und vielen<br />

lokalen Partnern. Die Leitung der<br />

Aktion lag beim Verband Austria Solar.<br />

Bei Infoständen, Anlagenbesichtigungen<br />

und Solar-Festen in Gemeinden<br />

wurden Interessierte unabhängig über<br />

Solarenergie informiert und beraten.<br />

Mit Sonnenliedern, selbstgebauten<br />

Solarmodellen und Solar-Versuchen<br />

erkunden SchülerInnen die Möglichkeiten<br />

zur Nutzung der Sonne.<br />

Mehr Infos auf www.solarwaerme.at<br />

Ministerrat gibt Grünes Licht für Klima- und Energiefonds<br />

„Der Klima- und Energiefonds ist die<br />

wichtigste energiepolitische Weichenstellung<br />

der vergangenen Jahrzehnte:<br />

mit diesem Fonds werden wir einen<br />

spürbaren Beitrag zur Verwirklichung<br />

einer nachhaltigen und umweltgerechten<br />

Energieversorgung leisten. Ziel ist<br />

es, die Energieeffizienz zu steigern und<br />

den Anteil erneuerbarer Energieträger<br />

an der Energieerzeugung zu steigern.<br />

Das ist ein wichtiger Schritt zur Reduktion<br />

der Treibhausgasemissionen und<br />

zur Umsetzung der Klimastrategie.“ Das<br />

gab Minister Josef Pröll kürzlich<br />

bekannt.<br />

Der Klima- und Energiefonds<br />

wird für den<br />

Zeitraum 2007-2010<br />

mit bis zu 500 Millionen<br />

Euro dotiert. Für<br />

2007 werden im Rahmen<br />

einer bundesfinanzgesetzlichen<br />

Ermächtigung 50 Millionen<br />

Euro und für<br />

2008 150 Millionen<br />

Euro bereitgestellt.<br />

Für die Jahre 2009<br />

und 2010 sind ebenfalls<br />

jährlich bis zu<br />

150 Millionen Euro<br />

veranschlagt. Darüber<br />

hinaus kann der Fonds mit Drittmitteln<br />

dotiert werden.<br />

Aufgaben des Fonds sind die<br />

Gewährung von Förderungen sowie die<br />

Erteilung von Aufträgen, um Initiativen<br />

im Bereich des Klimaschutzes und der<br />

nachhaltigen Energieversorgung zu<br />

unterstützen. Dabei sind drei Programmlinien<br />

vorgesehen:<br />

◆ Forschung und Entwicklung im<br />

Bereich nachhaltiger Energietechnologien,<br />

◆ die Forcierung von Projekten im<br />

Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

sowie des<br />

Aufgaben des Fonds<br />

sind die Gewährung von<br />

Förderungen sowie die<br />

Erteilung von Aufträgen,<br />

um Initiativen im Bereich<br />

des Klimaschutzes und<br />

der nachhaltigen<br />

Energieversorgung zu<br />

unterstützen.<br />

44 KOMMUNAL www.lebensministerium.at<br />

BM Pröll bei der<br />

Betankung eines<br />

Fahrzeuges nach<br />

der Pressekonferenz<br />

zum Thema<br />

„Unterzeichnung<br />

des 5 Punkte-<br />

Programms zur<br />

Forcierung von<br />

Superethanol<br />

(E85) als Treibstoff“.<br />

500 Millionen Euro sind im Topf<br />

◆ umweltfreundlichen Güterverkehrs<br />

und von Mobilitätsmanagementprojekten<br />

sowie Projekte zur Unterstützung<br />

der Marktdurchdringung von<br />

klimarelevanten und nachhaltigen<br />

Energietechnologien.<br />

So soll auch der österreichische Wirtschaftsstandort<br />

und Österreichs<br />

führende Rolle in der Energie- und<br />

Umwelttechnologie weiter gestärkt werden.<br />

Der „Klima- und Energiefonds“ wird als<br />

Fonds öffentlichen Rechts mit eigener<br />

Rechtspersönlichkeit<br />

eingerichtet. Die<br />

Organe des Fonds<br />

sind das Präsidium,<br />

der Expertenbeirat<br />

und die Geschäftsführung.<br />

Als oberstes<br />

Organ des Fonds wird<br />

ein Präsidium eingerichtet,<br />

das sich aus<br />

dem Bundesminister<br />

für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt<br />

und Wasserwirtschaft,<br />

dem Bundesminister<br />

für Verkehr, Innovation<br />

und Technologie,<br />

dem Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Arbeit und dem Bundeskanzler<br />

zusammensetzt.<br />

Der Expertenbeirat besteht aus vier Mitgliedern,<br />

die auf Vorschlag der vier im<br />

Präsidium vertretenen Ressorts vom<br />

Präsidium bestellt werden, und gibt<br />

Empfehlungen zu Förderungen ab. Die<br />

Geschäftsführung besteht aus zwei<br />

Geschäftsführern und wird vom Präsidium<br />

bestellt. Zur Abwicklung der Programmlinien<br />

bedient sich die Geschäftsführung<br />

insbesondere der Österreichischen<br />

Forschungsförderungsgesellschaft<br />

mbH (FFG) und der Kommunalkredit<br />

Public Consulting GmbH (KPC).


Woche des Waldes 2007: Energiegewinnung und Artenschutz<br />

Wald ist mehr wert<br />

Wald ist Mehrwert<br />

„Die heurige Woche des Waldes findet<br />

von 11. bis 17. Juni 2007 statt und steht<br />

unter dem Motto „Wald ist mehrWert“.<br />

Mit diesem Thema wollen wir – wie der<br />

Name schon sagt – auf den Mehrwert<br />

des Waldes hinweisen und die wichtige<br />

Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz<br />

erneut ins Gedächtnis rufen“, so<br />

Landwirtschafts- und Umweltminister<br />

Josef Pröll.<br />

Der Schwerpunkt der Woche des Waldes<br />

liegt auf der Energiegewinnung durch<br />

Biomasse. „Jeder erneuerbare Energieträger<br />

trägt zur Verbesserung der CO2<br />

Bilanz bei“, so Pröll weiter, „Biomasse ist<br />

ein CO2 neutraler Energieträger. Dies<br />

beinhaltet, dass bei der Verbrennung von<br />

Biomasse nur so viel CO2 freigesetzt<br />

wird, wie die Pflanzen und Bäume zuvor<br />

während des Wachstums aus der Atmosphäre<br />

entnommen haben. So entzieht<br />

beispielsweise ein Baum für die Bildung<br />

von einem Festmeter Holz rund 750 kg<br />

CO2 aus der Luft.“<br />

„Mit der Forcierung der erneuerbaren<br />

Energieträger wollen wir zur Erreichung<br />

der ambitionierten Klimaschutzziele beitragen,<br />

die wir uns im Regierungsübereinkommen<br />

gesetzt haben. Der Anteil<br />

erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch<br />

soll etwa 2010 mindestens 25<br />

Prozent betragen. Eine Diversifizierung<br />

der Energieversorgung und somit eine<br />

Erhöhung der Energieversorgungssicherheit<br />

sind ebenfalls Vorteile, die ein verstärkter<br />

Einsatz von Biomasse mit sich<br />

bringen“, so der Minister.<br />

Österreich hat darum auch als einer der<br />

ersten Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />

Union mit der Erstellung eines Biomasseaktionsplanes<br />

begonnen und nimmt<br />

damit eine Vorreiterrolle in Europa ein.<br />

Hackschnitzelerzeugung direkt im Wald.<br />

Die „Woche des Waldes“ ist eine seit den<br />

siebziger Jahren bestehende Initiative<br />

der österreichischen Forstwirtschaft mit<br />

dem Ziel, Interesse für den Wald und die<br />

Anliegen der Forstwirtschaft zu wecken.<br />

Das Lebensministerium ist Impulsgeber<br />

und Koordinator der „Woche des Waldes“<br />

und legt jährlich ein Schwerpunktthema<br />

fest. Anlässlich der Waldwoche<br />

finden in ganz Österreich Veranstaltungen<br />

im und um den Wald statt.<br />

Mehr auf www.lebensministerium.at<br />

EMAS-Konferenz 2007<br />

Salzburg, 19. und 20. Juni 2007<br />

Kommunikation für<br />

die Umwelt<br />

Nützen Sie dieses Zusammentreffen<br />

vieler Vertreterlnnen aus EMAS-Betrieben,<br />

von Behörden, sowie anderen<br />

interessanten Kreisen, um sich mit dem<br />

Thema Umweltkommunikation auf<br />

breiter Basis auseinander zu setzen und<br />

Erfahrungen auszutauschen. Im Rahmen<br />

dieser Veranstaltung findet die<br />

Verleihung der EMAS-Preise 2007<br />

durch Umweltminister Josef Pröll statt.<br />

Mehr Infos unter: www.emas.gv.at/<br />

Online-Information für Unternehmen zu REACH<br />

Die Website www.reachhelpdesk.at berät<br />

Die Website www.reachhelpdesk.at<br />

bietet ein auf Klein- und Mittelbetriebe<br />

zugeschnittenes Informationsangebot<br />

über die neue REACH-Verordnung, die<br />

am 1. Juni 2007 europaweit in Kraft<br />

tritt. Der Service erleichtert Unternehmen<br />

die Vorbereitung auf die Registrierungspflicht<br />

für chemische Stoffe.<br />

Auf der Website, unter +43 1 3100<br />

472 oder per E-Mail an office@reachhelpdesk.at<br />

erhalten UnternehmerInnen<br />

Anleitungen zur REACH-Verordnung<br />

sowie Erläuterungen zu Fristen<br />

und Verpflichtungen.<br />

Häufig gestellte Fragen und Antworten<br />

sind in einem Katalog zusammengestellt.<br />

Der österreichische REACH-<br />

Helpdesk wird vom Umweltbundesamt<br />

im Auftrag des Lebensministeriums<br />

betreut. Dies teilt das Bundesministerium<br />

für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt- und Wasserwirtschaft<br />

mit.<br />

„REACH“ steht im übrigen für die<br />

Registrierung, Evaluierung und<br />

Autorisierung von CHemikalien.<br />

www.lebensministerium.at<br />

Für Interessierte<br />

Neue Broschüren<br />

sind online<br />

Das Budget<br />

2007/2008<br />

In dieser detaillierten<br />

Broschüre finden<br />

sich alle Infos<br />

zum Budget des<br />

Lebensministeriums<br />

für die Jahre 2007<br />

und 2008.<br />

Zwei Jahre<br />

klima:aktiv<br />

Der Jahresbericht<br />

klima:aktiv gibt eine<br />

Zwischenbilanz zur<br />

österreichischen Klimaschutzinitiative<br />

klima:aktiv.<br />

Masterplan<br />

Umwelttechnologie<br />

Ein Darstellung der<br />

erfolgreichen Entwicklung<br />

der österreichischeUmwelttechnikindustrie<br />

–<br />

der Masterplan<br />

Umwelttechnologie<br />

– kurz MUT.<br />

Bundeswasserbauverwaltung<br />

Der vorliegende Jahresbericht<br />

gibt einen<br />

Einblick zum<br />

Schwerpunktthema<br />

„Gefahrenzonenplanung<br />

– Risikokommunikation<br />

– Öffentlichkeitsbeteiligung“.<br />

Kostenloser Download unter<br />

http://publikationen.<br />

lebensministerium.at/<br />

KOMMUNAL 45


Gemeinsam mit interessierten Gemeinden<br />

besprachen Jugendliche im Rahmen<br />

eines „Open Space“-Projekts, welche<br />

Aktivitäten sie sich wünschen. Ein Projekt<br />

rief besonders viel Anklang hervor:<br />

Workshops im Hallenbad, die von über<br />

40 Jugendlichen umgesetzt wurden.<br />

Es ist was los, wenn die Gemeinden mittun<br />

t.raumhorn – kreativer<br />

Raum im Waldviertel<br />

„Jugendliche wissen nichts mit sich anzufangen. Sie wollen nur konsumieren!“ – das sind<br />

die Vorurteile, mit denen Jugendliche auf dem Land oft konfrontiert sind. Ein Projekt räumt<br />

mit althergebrachten Überzeugungen auf und schafft kreativen Raum für Jugendliche.<br />

Jugendliche auf dem Land haben es nicht<br />

leicht: Das Freizeitangebot ist dürftig und<br />

die gemütlichen Plätze beschränken sich<br />

vielerorts auf Wirtshäuser. „Im Waldviertel<br />

gibt es wirklich wenig für Jugendliche,“<br />

bedauert auch Guido Wirth,<br />

»<br />

Unsere Erfahrungen<br />

haben gezeigt, dass<br />

Jugendliche sehr wohl<br />

Lust haben, sich aktiv zu<br />

betätigen und nicht nur<br />

konsumieren wollen.<br />

Guido Wirth<br />

Geschäftsführer des Kulturbüros<br />

„Szene Bunte Wähne“<br />

Geschäftsführer des Kulturbüros „Szene<br />

Bunte Wähne“. 2004 startete daher im<br />

Bezirk Horn ein vom Fonds Gesundes<br />

Österreich gefördertes Projekt, das nachhaltige,<br />

gesundheitsfördernde Strukturen<br />

für Jugendliche schaffen soll. Zielgruppe<br />

waren die 12- und 22-jährigen im außerschulischen<br />

Bereich.<br />

Die Schaffung sinnvoller Freizeitaktivitäten<br />

und eines sozialen Netzwerks – das<br />

waren die Aufgaben der Initiative, die<br />

von den Jugendlichen aktiv mitgestaltet<br />

werden konnte. „Wir hatten insgesamt 50<br />

Projekte, die von den Jugendlichen selbst<br />

erdacht und umgesetzt wurden“, so<br />

Wirth.<br />

Den Auftakt bildete ein Startworkshop, in<br />

dem das Projekt vorgestellt wurde. Die<br />

Gestaltung erfolgte gemeinsam mit 20<br />

46 KOMMUNAL<br />

«<br />

Jugendlichen – Aktivisten/innen und Mitarbeiter/innen<br />

diverser Jugendverbände.<br />

Eine Angebotsanalyse bot Hilfestellung<br />

bei der Planung des Programms. Die Analyse<br />

wurde von den Jugendlichen selbst<br />

durchgeführt und beinhaltete die Erhebung<br />

der subjektiven Wahrnehmung der<br />

Jugendlichen mittels einer schriftlichen<br />

Befragung. Zusätzlich wurde im Rahmen<br />

von Gruppendiskussionen eine qualitative<br />

Analyse zur Lebenszufriedenheit und<br />

zum Gesundheitsbewusstsein durchgeführt.<br />

Auch auf Gemeindeebene setzte<br />

man einiges in Bewegung. Gemeinsam<br />

mit Vertretern/ innen interessierter<br />

Gemeinden besprachen Jugendliche im<br />

Rahmen eines „Open Space“-Projekts,<br />

welche Aktivitäten sie sich wünschen.<br />

Dabei wurden Diskussionsgruppen<br />

geformt, die sich dann wieder auflösten,<br />

um in einer neuen Zusammensetzung<br />

aufeinander zu treffen. Mit dieser<br />

Methode wurde ein optimaler Meinungsaustausch<br />

gefördert.<br />

Dann wurde mit den einzelnen Projekten<br />

losgelegt. „Ein Projekt rief besonders viel<br />

Anklang hervor: Die Workshops im Hallenbad,<br />

die von über 40 Jugendlichen<br />

umgesetzt wurden. Es gab eine Tauchschule,<br />

eine Schreibwerkstatt und sogar<br />

einen Event mit Live-Musik“, schilderte<br />

Wirth.<br />

Vertrauen in die junge Generation.<br />

Besonders wichtig war den Veranstaltern<br />

auch die Sensibilisierung der Eltern,<br />

Erwachsenenbildner/innen und politischen<br />

Entscheidungsträgern/ innen in<br />

den Gemeinden. „Die Erwachsenen<br />

haben oft kein Vertrauen in die junge<br />

Generation. „Da kommt eh nichts Gscheites<br />

heraus“, bekommen Jugendliche oft<br />

zu hören. Da wollten wir bewusst einen<br />

Kontrapunkt setzen“, betonte Wirth.<br />

Bezirksweite Veranstaltungen (Vorträge,<br />

Seminare, Workshops) informierten die<br />

Erwachsenen über die Bedürfnisse und<br />

Schwierigkeiten der Jugendlichen. Künstlerische<br />

Sensibilisierungsaktionen und<br />

Seminarzyklen zu den Themen Sucht<br />

und Rauscherfahrungen sollten den<br />

Umgang mit riskanten Handlungen und<br />

psychoaktiven Substanzen erleichtern.<br />

„Die Beziehungsarbeit war das Aufwändigste,<br />

hat aber entscheidend zum Erfolg<br />

des Projekts beigetragen“, resumierte<br />

Wirth. „Unsere Erfahrungen haben<br />

gezeigt, dass Jugendliche sehr wohl Lust<br />

haben, sich aktiv zu betätigen und nicht<br />

nur konsumieren wollen. In der Region<br />

gibt es jetzt viel mehr Freizeitangebote<br />

für Jugendliche. Es gibt auch schon ein<br />

Nachfolgeprojekt in der Stadt Horn, das<br />

für die nächsten zwei Jahre geplant ist.“<br />

Information & Kontakt<br />

Verein Szene Bunte Wähne,<br />

Guido Wirth, Kunsthaus Horn<br />

Wienerstraße 2, 3580 Horn<br />

Tel. 02982/20202<br />

g.wirth@sbw.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich –<br />

FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20, Web:<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Gasteinertal: Reinhalteverband verarbeitet Schlamm zu Kompostiererde<br />

Klärschlamm für die Region genutzt<br />

Die drei Gasteiner Gemeinden<br />

Bad Gastein, Bad Hofgastein<br />

und Dorfgastein haben<br />

sich im „Reinhalteverband<br />

Gasteinertal“ dazu entschieden,<br />

den anfallenden Klärschlamm<br />

für die Region zu<br />

nutzen. So wird seit Februar<br />

2007 eine so genannte Klärschlammvererdungs-Anlage<br />

betrieben, in der die Abfälle<br />

gemeinsam mit dem im<br />

Labor ständig überprüften<br />

acqua alta alpina 2007<br />

Schwerpunkt<br />

kommunale Praxis<br />

Vom 29. bis 30. November<br />

2007 findet im Messezentrum<br />

Salzburg die Premiere der<br />

acqua alta alpina – Internationale<br />

Fachmesse und Kongress<br />

für Naturgefahren in Gebirgsregionen<br />

– statt. Fixer<br />

Bestandteil wird der österreichische<br />

Gemeindebund mit<br />

dem Forum „Schutzmaßnahmen<br />

in der kommunalen Praxis“<br />

sein. Web-Tipp:<br />

www.acqua-alta-alpina.at<br />

Klärschlamm zu Kompostiererde<br />

verarbeitet werden. Darüber<br />

informierte sich LH<br />

Mag. Gabi Burgstaller kürzlich<br />

bei einem Besuch in den<br />

Pongauer Gemeinden Dorfgastein<br />

und Bad Hofgastein.<br />

Die natürliche Rückführung<br />

sei ein sinnvoller Kreislauf,<br />

der in finanzieller Hinsicht<br />

den Gemeinden und den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

zu Gute komme und in<br />

FMK: Strahlenschutzkommission bestätigt<br />

Keine Erbgutschäden<br />

Die deutsche Strahlenschutzkommission<br />

(SSK) hat<br />

erneut mögliche erbgutschädigende<br />

Wirkungen des<br />

Mobilfunks bewertet. Ergebnis:<br />

Aus der Literatur bis<br />

einschließlich Oktober 2006<br />

ergibt sich weder ein wissenschaftlich<br />

begründeter<br />

Verdacht auf Änderungen<br />

des genetischen Materials in<br />

Zellen durch Mobilfunk<br />

noch ein Einfluss von elektromagnetischen<br />

Feldern auf<br />

die Steuerung von Gen-Aktivität<br />

unterhalb der geltenden<br />

Grenzwerte. Die allgemeine<br />

Mobilfunk-Diskussion<br />

der vergangenen Jahre<br />

machen es erforderlich, den<br />

Wissensstand für eine Meinungsbildungheranzuziehen<br />

und einer Bewertung zu<br />

unterziehen.<br />

Web-Tipps: www. sk.de/<br />

werke/volltext/2006/<br />

ssk0621.pdf<br />

und www.fmk.at<br />

ökologischer Hinsicht der<br />

ganzen Region, sagte Burgstaller<br />

bei der Besichtigung<br />

der neuen Kompostierhalle in<br />

Dorfgastein. Die in der<br />

Region anfallenden Grünabfälle<br />

können gratis entsorgt<br />

werden. Das spart Kosten,<br />

und der verarbeitete Klärschlamm<br />

wird sinnvoll entsorgt<br />

und genutzt. Das Endprodukt<br />

wird vor allem in der<br />

Landschaftspflege verwendet.<br />

Breitband: Auch im Waldviertel kommen Anschlüsse<br />

Drei Gemeinden werden versorgt<br />

Die Gemeinden Groß -<br />

schönau, Bad Großpertholz<br />

und St. Martin werden von<br />

ARGE Glasfaser Waldviertel<br />

mit schnellem Internet versorgt.<br />

Das Projekt erregte<br />

auch internationales Ansehen<br />

und wird nun beim „Broad-<br />

band Gap 2007“ in Brüssel<br />

vorgestellt. Laut einer Studie<br />

der nö. Wirtschaftsagentur<br />

ecoplus besaßen 2002 nur<br />

rund 173 der insgesamt 573<br />

nö. Gemeinden Breitband-<br />

Internet. Diese Zahlen sind<br />

nun empor geschnallt.<br />

Realitätsnahe Brandschutzübung<br />

auf der<br />

A+A in Düsseldorf.<br />

Foto: Messe Düsseldorf<br />

Foto: LPB Franz Neumayr<br />

LH Gabi Burgstaller beim<br />

Besuch des Reinhalteverband<br />

von Dorfgastein mit Bgm.<br />

Rudolf Trauner, , Reinhalteverband-Chef<br />

Peter Müllner<br />

und LAbg. Arno Kosmata.<br />

Dexia Kommunalkredit<br />

Geschäftsbericht<br />

liegt vor<br />

Der zweite Geschäftsbericht<br />

der Dexia Kommunalkredit<br />

liegt vor. Schon im zweiten<br />

Jahre weist die noch junge<br />

Spezialbank für Zentral- und<br />

Mitteleuropa bereits sehr gute<br />

Zahlen auf. So ist die Bilanzsumme<br />

der Spezialisten für<br />

Public Finance um 58,8 Prozent<br />

gestiegen, der Jahresüberschuss<br />

vpor Steuern gar<br />

um 123,2 Prozent. Mehr Infos<br />

auf www.dexia-kom.com<br />

Messe: A+A im Aufwind<br />

Sicherheitsmesse<br />

mit Zuwächsen<br />

Die A+A in Düsseldorf, die international<br />

führende Fachmesse mit Kongress<br />

für Persönlichen Schutz,<br />

betriebliche Sicherheit und Gesundheit<br />

bei der Arbeit, befindet sich<br />

weiter im Aufwind. Zum Branchenhighlight<br />

des Jahres für die Themenkombination<br />

„Safety“ und<br />

„Security“ (18. bis 21. September<br />

2007) zeichnet sich nach dem Top-<br />

Wert der letzten A+A im Jahr 2005<br />

erneut eine starke Ausstellerbeteiligung<br />

ab. www.AplusA-online.de


Wirtschafts-Info<br />

Die Gesellschaft finanzierte<br />

und errichtete die Müllbeseitigungsanlage<br />

und betreibt sie.<br />

Durch die öffentliche Beteiligung<br />

gelang es, die Finanzierungskosten<br />

niedrig zu halten,<br />

der private Partner brachte<br />

sein technisches und wirtschaftliches<br />

Know-how ein.<br />

Regionale Zusammenarbeit Gemeinden und Private als Ideallösung<br />

Erfolgsfaktor PPP in<br />

der Abfallwirtschaft<br />

Das Inkrafttreten der Deponieverordnung 2004 hat für die Gemeinden erhebliche Mehrkosten<br />

auf dem Gebiet der Abfallentsorgung gebracht. Zur Erinnerung: Seit 1. Jänner<br />

2004 dürfen Abfälle mit wenigen Ausnahmen (zum Beispiel Tirol bis 1. Jänner 2008)<br />

nicht mehr unbehandelt in Deponien eingebracht werden.<br />

◆ Mag. Martin Platzer<br />

Nun hatte der Abfallwirtschaftsverband<br />

Osttirol aber – nicht zuletzt durch<br />

behördliche Auflagen verursacht –<br />

gerade erhebliche Investitionen in die<br />

verbandseigene Deponie geleistet, die<br />

nunmehr ins Leere zu gehen drohten.<br />

Dazu kamen die erheblichen Kosten für<br />

die vorgeschriebene dreißigjährige<br />

Nachsorge für die Deponie.<br />

Als ideale Lösung für die künftige Abfallentsorgung<br />

durch den Verband haben<br />

wir als beigezogene externe Berater<br />

schlussendlich die Errichtung einer klei-<br />

◆ Mag. Martin Platzer ist Vergabe -<br />

rechtsexperte und geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Platzer & Partner<br />

Unternehmensberatung<br />

48 KOMMUNAL<br />

nen Müllbeseitigungsanlage für die<br />

Region empfohlen. Dies würde zum<br />

einen eine lokale Abfallentsorgung auf<br />

dem aktuellen Stand der Technik und<br />

andererseits eine Weiternutzung der<br />

bestehenden Deponie ermöglichen.<br />

Dass dadurch die für die Abfallentsorgung<br />

notwendigen Transporte reduziert<br />

werden war ein zusätzliches Argument.<br />

Lösung: Gründung einer<br />

gemeinsamen Gesellschaft<br />

Nun besaß der Abfallwirtschaftsverband<br />

zwar erhebliches Know-how im Betrieb<br />

einer Deponie, aber<br />

keines für den<br />

Betrieb einer Müll-<br />

beseitigungsanlage.<br />

Daher folgte der<br />

Abfallwirtschaftsverband<br />

unserer weiterführendenEmpfehlung<br />

und entschied<br />

sich, die Anlage<br />

gemeinsam mit<br />

einem privaten Partner<br />

zu errichten und<br />

Eine kleine Müllbeseitigungsanlage<br />

für die Region<br />

ermöglicht zum einen eine<br />

lokale Abfallentsorgung auf<br />

dem aktuellen Stand der<br />

Technik und zum anderen<br />

eine Weiternutzung der<br />

bestehenden Deponie.<br />

zu betreiben. Dazu wurde eine gemeinsame<br />

Gesellschaft gebildet, in der der<br />

Abfallwirtschaftsverband 51 Prozent der<br />

Geschäftsanteile, der private Partner 49<br />

Prozent halten. Diese Gesellschaft finanzierte<br />

und errichtete die Müllbeseitigungsanlage<br />

und betreibt sie. Durch die<br />

öffentliche Beteiligung gelang es, die<br />

Finanzierungskosten niedrig zu halten,<br />

der private Partner brachte sein technisches<br />

und wirtschaftliches Know-how<br />

ein.<br />

Der Partner wurde über eine von uns<br />

konzipierte europaweite Ausschreibung<br />

ermittelt, in der sich schlussendlich das<br />

Tiroler Konsortium Thöni/ Rossbacher<br />

durchzusetzen<br />

vermochte. Mit<br />

Inbetriebnahme<br />

der Anlage im<br />

Sommer 2006 ist<br />

dieses erfolgreiche<br />

Projekt einer<br />

regionalen Partnerschaftzwischen<br />

Gemeinden<br />

und Unternehmen<br />

in seine letzte<br />

Phase getreten. E.E.


„demopark 2007“ – 17. bis 19. Juni in Eisenach<br />

Kommunalmaschinen-Börse<br />

Die Freilandausstellung<br />

demopark wird vom 17. bis<br />

19. Juni 2007 zum fünften<br />

Mal veranstaltet. Es wird das<br />

komplette Programm von<br />

Maschinen für den kommuna-<br />

len Einsatz, für die Grünflächenpflege,<br />

den Landschaftsbau<br />

und Sportplatz bau<br />

gezeigt und vorgeführt. Auf<br />

erweiterten Ausstel lungs- und<br />

Demonstrationsflächen ist das<br />

Angebot größer denn je.<br />

Größter Einzelbereich wird<br />

der Produktbereich Mähtechnik<br />

sein, dann fol gen Kommunaltechnik,<br />

Baumaschinen<br />

und Maschinen und Geräte<br />

für den Winterdienst, so dass<br />

sich die Besucher umfassend<br />

informieren können. Im Internet<br />

können sich die Besucher<br />

über – www.demopark.de -–<br />

vorab informieren über<br />

Anfahrt, Geländeplan und<br />

Aussteller. Besucher können<br />

unmittelbar neben dem<br />

Gelände kostenlos parken. Es<br />

wird auf der demopark 2007<br />

eine zentrale Präsentation von<br />

Neuheiten geben und die Aussteller<br />

nutzen die hervorra -<br />

genden Bedingungen und die<br />

Möglichkeit, ihre Neuentwicklungen<br />

im prak tischen Einsatz<br />

vorzuführen.<br />

Information<br />

VDMA Landtechnik<br />

Lyoner Strasse 18; 60528<br />

Frankfurt;<br />

Tel.: +49/69/6603-1314<br />

Fax: +49/69/6603-2314<br />

Frieder.Stange@vdma.org<br />

www.vdma.org<br />

Ein Schnäppchen für eine Straßenverwaltung:<br />

Kärcher-ICC 2 Euro3 Comfort<br />

Straßenkehrmaschine<br />

Mobile Saugkehrmaschine<br />

mit 4-Zylinder Dieselmotor<br />

zur Beseitigung von Leicht-<br />

müll im kommunalen Einsatz.<br />

Saugkehrmaschine mit<br />

stehender Saugturbine,<br />

hydraulischer Antrieb für<br />

Fahren, Seitenbesen und<br />

Hochentleerung. Ausgestattet<br />

mit hydraulischer Knicklenkung,<br />

Vier-Besen-System,<br />

geräumiger Fahrerkabine<br />

und mit einem 100 bar<br />

Hochdruck-Reiniger.<br />

Moderne Kehrtechnik mit<br />

Saugbetrieb. Das Kehrgut<br />

wird über den Saugmund<br />

und das gerade Saugrohr in<br />

den Edelstahlbehälter befördert.<br />

◆ Erstzulassung: 4.4.2006<br />

◆ 168 Betriebsstunden<br />

◆ Kehrgutbehälter: 1500l<br />

◆ Wassertank: 300l<br />

◆ Kraftstoff: Diesel<br />

◆ Standort: Innsbruck<br />

◆ Zustand: beschädigt<br />

◆ Kaufpreis: EUR 45.000,-<br />

Netto (Listenpreis: EUR<br />

89.450,- Netto) – auch Leasingübernahme<br />

möglich.<br />

Information<br />

BAWAG P.S.K. Leasing,<br />

Andreas Reider unter<br />

0512/59 888 DW 463<br />

bzw. Werner Schuchter<br />

DW 460.<br />

E.E.<br />

E.E.<br />

Vorrang für<br />

MODERNE<br />

Lösungen<br />

Fachbodenregal Super 1/2/3<br />

+ modernste Steckregaltechnik<br />

(absolut schraublos)<br />

+ vielfache Anwendungsmöglichkeiten<br />

+ zahlreiches Ausstattungszubehör<br />

+ 3 Tragkraftvarianten<br />

+ 6 Fachbodentiefen<br />

+ bis 5 m Höhe<br />

Wirtschafts-Info<br />

Lager- Werkstätten- Archiv-<br />

und Garderobeneinrichtungen<br />

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung ist 1A Betriebseinrichtungen OSGAR +<br />

BE Systems ein Team welches es versteht Kunden fachgerecht zu beraten<br />

und Lösungen zufriedenstellend zu realisieren.<br />

GmbH Wien<br />

Dresdner Straße 68<br />

1200 Wien<br />

Tel.: 01/715 08 32<br />

Fax: 01/715 02 51<br />

mail@osgar.at<br />

GmbH OÖ<br />

Kenzianweg 8<br />

4780 Schärding<br />

Tel.: 0 77 12/49 94-6500<br />

Fax: 0 77 12/49 94-6806<br />

ooe-west@osgar.at<br />

Puchberg 15<br />

4341 Arbing<br />

Tel.: 0 72 69/60 303<br />

Fax: 0 72 69/60 303-22<br />

office@be-systems.at<br />

www.osgar.at www.be-systems.at<br />

CHANCEN<br />

VIELFALT<br />

Immer mehr Gemeinden nützen die Chance einer<br />

Leasingfinanzierung. Österreichs Spezialisten für<br />

kommunale Leasingprojekte sagen Ihnen wie.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 49


Wirtschafts-Info<br />

Der Hydro 144 MX von ETESIA garantiert<br />

dem Benutzer einen unvergleichlichen<br />

Ertrag und kostbaren Zeitgewinn.<br />

Aufsitzmäher jetzt mit dem neuen Allradantrieb von Etesia<br />

Ein neuer Allradantrieb von Etesia<br />

Exklusiv zu seinem Sortiment an Aufsitzmähern<br />

bringt ETESIA den Hydro 124 DX<br />

und den Hydro 144 MX mit Allradantrieb<br />

auf den Markt. Ziel von ETE-<br />

SIA war es, ein Hydraulikantrieb<br />

mit Pumpe und<br />

vier Radmotoren zu<br />

montieren. Die Räder<br />

der linken und rechten<br />

Seiten werden parallelangetrieben.<br />

Jeder<br />

Vorderradmotor<br />

ist<br />

mit dem<br />

gleichseitigen<br />

Hinterradmotor<br />

in Serie angetrieben.<br />

Der differenzialgesteuerte Allradantrieb<br />

sorgt dafür, dass die Motorleistung ständig<br />

auf die vier Räder übertragen wird (ideal<br />

070214_SW_FWH.ai 14.02.2007 16:04:47<br />

in Kurven und an Hängen).<br />

50 KOMMUNAL<br />

Der Hydro 124 DX<br />

Als erster Aufsitzmäher mit zentralem<br />

Heckauswurf, integriertem Grasfangkorb<br />

und Hochentleerung garantiert der<br />

Hydro 124 DX (kleines Bild links) einen<br />

in seiner Kategorie bisher unerreichten<br />

Ertrag: Die theoretische Schnittleistung<br />

beträgt 19.000 m²/Stunde.<br />

Der Hydro 124 DX vereinigt Komfort<br />

und Einfachheit (Servolenkung, einstellbare<br />

Lenksäule, einfache Bedienelemente,<br />

kein Turbinenlärm, unkomplizierte<br />

Wartung und Benutzung). Er ist<br />

mit Dieselmotor und leistungsstarken<br />

Hydraulikelementen ausgestattet. Damit<br />

wird er zu einem robusten, zuverlässigen<br />

und leistungsfähigen Gerät.<br />

Der Hydro 144 MX<br />

Der Hydro 144 MX ist der Mega-Mulcher<br />

von ETESIA mit 1,44m Schnittbreite.<br />

Mit seinem Mulchwerk Biocut mäht der<br />

Hydro 144 MX sauber, schnell und ökologisch.<br />

Er garantiert einen unvergleichlichen<br />

Ertrag und Zeitgewinn.<br />

Information<br />

Händleradressen in Österreich<br />

und technische Information<br />

unter der Tel. Nr.<br />

0049/151/12112259 oder über<br />

die Website www.etesia.com<br />

E.E.


Der RISS ist der Anfang vom Ende der Straße …<br />

… aber Bitubau hält das Ende auf<br />

Der RISS ist der Anfang vom Ende der<br />

Straße … das ist der Leitspruch der<br />

auf die Sanierung von Straßen spezialisierten<br />

Firma BITUBAU.<br />

Vor allem in den Frost-Tauperioden<br />

dringt durch nicht sanierte Fugen Wasser<br />

in die Asphaltschicht sowie in die<br />

darunter liegenden Schichten ein und<br />

verursacht vielfach irreparable Schäden<br />

in den Trag- und Deckschichten.<br />

BITUBAU verwendet für Fugensanierungsarbeiten<br />

im Heiß-Pressluft-System<br />

eine spezielle, hochelastische Vergußmasse,<br />

die luft- und wasserdicht in den<br />

vorgereinigten Riss eingebracht wird<br />

und diesen trotz unterschiedlichster<br />

Umgebungsbedingungen (Sommerverengung<br />

– Winteraufweitung des Risses)<br />

dauerhaft verschließt.<br />

Jährlich werden etwa 500.000 Laufmeter<br />

Rissesanierung von BITUBAU in<br />

allen Straßenkategorien vom Güterweg<br />

bis zur Autobahn ausgeführt.<br />

Unter den Auftraggebern und Straßen -<br />

erhaltern ist diese Sanierungsmethode<br />

mittlerweile als „BITUBAU HOT-DOG<br />

Schweißfuge“ bekannt.<br />

Im Bedarfsfall bzw. bei hoher Verkehrsbeanspruchung<br />

wird der Riss vor dem<br />

Vergießen durch eine spezielle Frästechnik<br />

aufgeweitet.<br />

Bei der als „BITUBAU HOT-DOG Schweißfuge“<br />

bekannten Reparatur wird der Riss<br />

durch eine spezielle, hochelastische Vergußmasse<br />

gefüllt und dauerhaft verschlossen.<br />

Raiffeisen<br />

KommunalService<br />

Wirtschafts-Info<br />

Bei Strassen, die mit Ausnahme von<br />

Rissen in einem guten Zustand sind,<br />

kann die Lebensdauer nach Durchführung<br />

der Rissesanierung für mehrere<br />

Jahre verlängert werden.<br />

Weisen die Straßen zusätzlich bereits<br />

Ausmagerungen und leichte Ausbrüche<br />

auf, ist nach der Sanierung der Risse<br />

die Ausführung einer Dünnschichtdecke<br />

im Kaltverfahren bzw. einer<br />

Oberflächenbehandlung empfehlenswert.<br />

Auch diese Bauweisen werden von der<br />

Firma BITUBAU seit Jahren fachgerecht<br />

und kostengünstig ausgeführt.<br />

BITUBAU bietet kostenlose Schadensanalysen<br />

und Sanierungsvorschläge an.<br />

Information<br />

BITUBAU GmbH, Großsulzer<br />

Straße 15, 8142 Wundschuh<br />

Tel.: 03135/54 330-0,<br />

Fax: 03135/54 330-13<br />

E-Mail: office@bitubau.com<br />

Web: www.bitubau.com<br />

Die Gemeinden sind der Motor für die heimische<br />

Wirtschaft. Das Raiffeisen KommunalService bietet<br />

den Gemeinden ein umfassendes Service, um die<br />

Lebensqualität in unserem Land zu verbessern.<br />

Wir bieten maßgeschneiderte Finanzierungs- und<br />

Dienstleistungsmodelle zur<br />

� Sicherung von Bauland durch Ankauf,<br />

Finanzierung, Entwicklung und Verwertung<br />

� Realisierung von kommunalen Bauvorhaben<br />

(zB Amtsgebäude, Schulen, Feuerwehrhäuser, ....)<br />

� Schaffung von Wohnraum<br />

� Energieoptimierung von Gebäuden und Anlagen<br />

samt Gebäudemanagement<br />

� Verbesserung der Nahversorgung<br />

� und vieles mehr.<br />

www.rlbooe.at<br />

KOMMUNAL 51<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

52 KOMMUNAL<br />

Ab Ende Mai 2007 erhältlich: Das Handbuch zum IKAP<br />

Integrationspolitik in der<br />

Kommune<br />

Immer mehr Gemeinden<br />

sehen die Notwendigkeit,<br />

mit proaktiver Integrationspolitik<br />

zu einem besseren<br />

Miteinander der Bevölkerungsgruppen<br />

und mehr<br />

Chancen für migrantische<br />

MitbürgerInnen beizutragen.<br />

Der „Interkulturelle Kommunale<br />

Aktionsplan“ (IKAP) ist<br />

ein praxisorientiertes Modell<br />

dazu.<br />

IKAP fördert Gleichstellung<br />

und Chancengleichheit für<br />

MigrantInnen in der<br />

Gemeinde mit Schwerpunkt<br />

auf Arbeitsmarkt und Ausbildung.<br />

Bis Ende Juni 2007<br />

läuft IKAP als Pilotversuch in<br />

Graz, Steyr und im 20. Wiener<br />

Gemeindebezirk. In den<br />

drei Kommunen wurden in<br />

Zusammenarbeit von EntscheidungsträgerInnen<br />

aus<br />

Politik, Verwaltung, Wirtschaft,<br />

AMS, SozialpartnerInnen,<br />

Bildungseinrichtungen,<br />

NGOs und MigrantInnenorganisationen<br />

„Interkulturelle<br />

Kommunale Aktionspläne“<br />

erstellt. Ziele und Maßnahmen<br />

sind auf lokale Bedarfslagen<br />

und Möglichkeiten<br />

abgestimmt. In organisationsübergreifenden<br />

Projekten<br />

wurden bereits konkrete<br />

Maßnahmen umgesetzt.<br />

Kommunen und Organisationen,<br />

die aktive Integrations-<br />

politik betreiben wollen,<br />

können sich aus IKAP Anregungen<br />

und Anleitungen<br />

holen: Das IKAP Transfer-<br />

Modell ist ab Ende Mai 2007<br />

als Handbuch mit DVD<br />

kostenlos erhältlich. Es gibt<br />

Empfehlungen und führt in<br />

fünf Phasen durch den Prozess.<br />

Die DVD bietet Illustrationen<br />

aus den Pilotregionen,<br />

die drei kommunalen<br />

Aktionspläne und weitere<br />

nützliche Unterlagen und<br />

Instrumente zur Durchführung<br />

eines IKAP.<br />

Handbuch kostenlos bestellen:<br />

unter<br />

ikap@volkshilfe.at oder<br />

download: www.ikap.at<br />

Termin: Vorstellung des IKAP<br />

Handbuchs und Prämierung<br />

der Pilotgemeinden Graz,<br />

Steyr und Wien 20 am 30.<br />

Mai 2007 von 16:00 - 18:00<br />

im Bezirksamtsgebäude Brigittenau,<br />

Brigittaplatz 10,<br />

1200 Wien.<br />

Anmeldung unter<br />

ikap@volkshilfe.at<br />

Information<br />

IKAP, Mag. Armin J. Hanschitz;<br />

E-Mail: armin.<br />

hanschitz@volkshilfe.at<br />

Tel: 01 526 47 30<br />

Web: www.ikap.at<br />

27./ 28. September 2007<br />

Messezentrum Klagenfurt<br />

Alle Infos auf der Internetseite<br />

www.kommunalmesse2007.at<br />

E.E.


Foto: BMLFUW<br />

Kommunalkredit: Planungsgenauigkeit für Langfristlösungen<br />

Damit der Geldfluss<br />

nicht versiegt<br />

Rund ein Viertel der Investitionskosten<br />

wird gegenwärtig über Förderungen aufgebracht,<br />

der verbleibende Anteil wird<br />

von den Städten und Gemeinden selbst<br />

bzw. durch private Partner vorfinanziert.<br />

Während die Bundesförderung in Form<br />

von Finanzierungsvorschüssen ausbezahlt<br />

wird, liegt es bei der Gemeinde,<br />

wie sie die restliche Finanzierung<br />

abwickelt.<br />

Investitionen in die<br />

Ver- und Entsorgung<br />

Durch fundierte Kenntnis der wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen am Geldund<br />

Kapitalmarkt kann jeder Gemeinde<br />

ein an ihr Portfolio angepasstes Finanzierungspaket<br />

geschnürt werden, um<br />

Langzeitinvestitionen<br />

auch sinnvoll bewältigen<br />

zu können.<br />

„Langfristige Investitionen,<br />

wie sie ein Kanal<br />

oder eine Kläranlage<br />

bspw. darstellen, sollten<br />

auch langfristig finanziert<br />

werden“, so DI Wolfgang<br />

Viehauser, stellvertretender<br />

Leiter der Abteilung<br />

Finanzierungen der Kommunalkredit<br />

Austria.<br />

„Entsprechende Finanzierungsalternativen<br />

wie ein Fixzinskredit erhöhen die<br />

Planungsgenauigkeit und reduzieren das<br />

Risiko für die öffentliche Hand.“<br />

Gemeinden bevorzugen gerade im<br />

Bereich der Siedlungswasserwirtschaft<br />

eine kontinuierliche Entwicklung bei den<br />

Gebühren, die sie ja an die Bürgerinnen<br />

und Bürger weiterleiten müssen. Mittels<br />

Fixzinsvereinbarung ist die Rückzahlung<br />

der Fremdfinanzierung klar vorhersehbar<br />

und kann somit im kommunalen Budget<br />

genau eingerechnet werden.<br />

Finanzierungsalternativen<br />

optimal nutzen<br />

Die Wahl der passenden Finanzierung<br />

beeinflusst die zukünftige Liquiditätssituation<br />

einer<br />

Gemeinde entscheidend<br />

und kann zu<br />

deutlichen Zinsein -<br />

sparungen führen.<br />

Aufgrund der gegenwärtig<br />

sehr flachen<br />

Zinskurve sind langfristige<br />

Kredite derzeit<br />

besonders güns -<br />

tig und für langfris -<br />

tige Projekte zu empfehlen.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Eine funktionierende Wasseraufbereitung und Abwasserentsorgung ist für die Österreicherinnen<br />

und Österreicher selbstverständlich. Damit dies auch so bleibt, müssen die<br />

Gemeinden ständig in die Siedlungswasserwirtschaft investieren. Eine durchaus<br />

kostenintensive Dienstleistung, die finanziell genau geplant sein muss.<br />

Die Wahl der<br />

passenden Finanzierung<br />

beeinflusst die zukünftige<br />

Liquiditätssituation<br />

einer Gemeinde<br />

entscheidend und kann<br />

zu deutlichen Zinsein -<br />

sparungen führen.<br />

Wolfgang Viehauser, stellvertretender<br />

Leiter der<br />

Abteilung Finanzierungen<br />

der Kommunalkredit :<br />

„Langfristige Investitionen,<br />

wie sie ein Kanal oder eine<br />

Kläranlage (Bild) bspw. darstellen,<br />

sollten auch langfris -<br />

tig finanziert werden.“<br />

„Der Bereich öffentliche Finanzierungen<br />

ist unser Spezialgebiet, hier ist die<br />

Kommunalkredit in Österreich klarer<br />

Marktführer. Diesen Know-how-Vorteil<br />

geben wir natürlich an unsere Kunden<br />

weiter“, ergänzt DI Wolfgang Viehauser.<br />

„Mit speziellen Produkten kann<br />

man dabei die Konditionen noch weiter<br />

verbessern.“<br />

Infos zur Finanzierung<br />

Infos zur Förderung<br />

KOMMUNAL 53<br />

E.E.<br />

Kommunalkredit Austria AG<br />

Abteilung Finanzierungen<br />

DI Wolfgang Viehauser<br />

Türkenstraße 9, 1092 Wien<br />

Tel.: +43 (0)1 31 6 31-145<br />

Fax: +43 (0)1 31 6 31-99145<br />

E-Mail: w.viehauser@kommunalkredit.at<br />

Web: www.kommunalkredit.at<br />

Kommunalkredit Public Consulting GmbH<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

DI DWT Christof Skala<br />

Türkenstraße 9, 1092 Wien<br />

Tel.: +43 (0)1 31 6 31-350<br />

Fax: +43 (0)1 31 6 31-99350<br />

E-Mail: c.skala@kommunalkredit.at<br />

Web: www.publicconsulting.at


Umwelttechnologie<br />

Mit einem nationalen Schulterschluss<br />

von Umwelttechnikunternehmen,<br />

Politik und Wissenschaft<br />

soll die österreichische<br />

Umwelt- und Energietechnologie<br />

zu einer weltweit bekannten<br />

Marke werden.<br />

Stärkung der österreichischen Umwelt- und Energietechnologie<br />

Österreich geht mit<br />

MUT voran<br />

Die österreichische Umwelt- und Energietechnologiebranche leistet einen wesentlichen<br />

Beitrag für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und die Verbesserung der Umweltsituation<br />

im In- und Ausland. Mitte April wurde der Masterplan Umwelttechnologie –<br />

kurz „MUT“ – präsentiert. KOMMUNAL berichtet<br />

◆ KOMMUNAL Redaktion<br />

„Innovationen, die zu weniger Umweltverschmutzung,ressourcenschonenderen<br />

Produkten und effizienterem<br />

Umgang mit Ressourcen führen, sorgen<br />

nicht nur für Wachstum und Beschäftigung,<br />

sondern bieten gleichzeitig die<br />

Chance, Wirtschaftswachstum, Ressourcenverbrauch<br />

und Umweltverschmutzung<br />

zu entkoppeln“,<br />

erklärte Umweltminister<br />

Josef Pröll.<br />

Um die positive Entwicklung<br />

der Umwelttechnikbranchelangfristig<br />

zu stärken,<br />

haben das Lebensministerium<br />

und das<br />

Land Niederösterreich<br />

im Oktober 2006 die<br />

Initiative zur Erstellung<br />

des MUT gestartet.<br />

Mehr als 100<br />

Unternehmen, Forschungseinrichtungen,<br />

Verbände, Förderstellen<br />

und VertreterInnen der Politik<br />

haben ihre Ideen in den nun fertigen<br />

Masterplan Umwelttechnologie eingebracht.<br />

Das gemeinsame Ziel: Österreich<br />

soll innerhalb der Europäischen<br />

54 KOMMUNAL<br />

Das gemeinsame Ziel:<br />

Österreich soll innerhalb<br />

der Europäischen Union<br />

die Spitzenstellung bei<br />

Umwelttechnik und<br />

Umweltdienstleistungen<br />

einnehmen.<br />

Union die Spitzenstellung bei Umwelttechnik<br />

und Umweltdienstleistungen<br />

einnehmen. „Durch die Stärkung der<br />

österreichischen Umwelt- und Energietechnologie<br />

wird ein wesentlicher Beitrag<br />

zu einer nachhaltigen und umweltgerechten<br />

Wirtschaft geleistet. Das<br />

bringt Arbeitsplätze und hilft bei der<br />

Erreichung unserer<br />

Klimaschutzziele“,<br />

betonte Landesrat<br />

Josef Plank.<br />

In einem umfassendenDiskussionsprozess<br />

haben die VertreterInnen<br />

der heimischenUnternehmen,Forschungseinrichtungen<br />

und Verwaltung<br />

vier<br />

strategische Handlungsfelder<br />

für den<br />

MUT erarbeitet: An<br />

erster Stelle steht dabei die Forcierung<br />

des Exports durch die gezielte Bearbeitung<br />

zentraler Exportmärkte und den<br />

Ausbau der bestehenden Exportinfrastruktur<br />

für österreichische Unternehmen.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die<br />

Stärkung der technologischen Wettbewerbsposition<br />

und die Qualifizierung<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />

Darüber hinaus müssen<br />

technologische Lösungen und Dienstleistungen<br />

durch kundenspezifische Finanzierungsangebote<br />

ergänzt werden. Eine<br />

vierte Priorität ist die Dynamisierung<br />

des Heimmarktes. Bei der Umsetzung<br />

des MUT stehen die Nutzung von Synergien<br />

und die Ergänzung laufender<br />

Aktivitäten im Vordergrund. In den<br />

kommenden Monaten werden die<br />

Schwerpunkte dabei insbesondere eine<br />

Exportoffensive, eine Innovationsoffensive<br />

und eine Effizienzoffensive sein.<br />

Exportoffensive Umweltund<br />

Energietechnologie<br />

Im Rahmen der Forcierung der Exporte<br />

werden VertreterInnen von Politik, Wirtschaft<br />

und Verwaltung im Ausland verstärkt<br />

für österreichische Umwelt- und<br />

Energietechnologie werben. „Im Rahmen<br />

des Staatsbesuchs in Südkorea<br />

Foto: Eva Serrabassa/istockphoto.com


WKÖ-Präsident Christoph Leitl, Umweltminister Josef Pröll, Niederösterreichs Umweltlandesrat<br />

Josef Plank und Markus Beyrer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung,<br />

bei der Präsentation des Masterplans Umwelttechnologie MUT.<br />

haben österreichische Unternehmen ihre<br />

Technologien vorgestellt und sind dabei<br />

auf großes Interesse gestoßen. Darüber<br />

hinaus werden unsere Umwelttechnologie-UnternehmerInnen<br />

heuer noch in St.<br />

Petersburg und Kiew beim Marktantritt<br />

unterstützt“, teilte Pröll mit. Ziel ist die<br />

Steigerung der Exportquote im Bereich<br />

der Umwelttechnologie auf 80 Prozent<br />

bis 2010. WKÖ-Präsident Leitl weist<br />

weiters darauf hin: „Die österreichische<br />

Umwelttechnologieindustrie genießt<br />

weltweit einen hervorragenden Ruf.<br />

Trotzdem besteht beim Export von<br />

Umweltschutzanlagen und -dienstleistungen<br />

noch großes Entwicklungspotenzial.<br />

Wir stehen voll hinter allen<br />

Maßnahmen, die den nachhaltigen<br />

Erfolg der österreichischen Umwelttechnik-<br />

und Energietechnikunternehmen<br />

unterstützen. Zur Förderung dieses<br />

erfolgreichen Branchensegments dient<br />

einerseits der Masterplan MUT. Andererseits<br />

haben wir in der Wirtschaftskammer<br />

Österreich bereits das Netzwerk<br />

Umwelt- und Energietechnik International<br />

– NUI – unter Federführung der<br />

Außenwirtschaftsorganisation (AWO)<br />

gegründet, welche dem MUT als „preferred<br />

partner“ für alle auslandsbezogenen<br />

Maßnahmen zur Verfügung steht. Allein<br />

im Jahr 2007 werden im Schnitt jede<br />

Woche zwei internationale Veranstaltungen<br />

von der WKÖ/AWO durchgeführt.“<br />

Der WKÖ-Chef will die Zahl der international<br />

tätigen heimischen Umweltfirmen<br />

– derzeit sind es 650 – bis 2010 ebenso<br />

verdoppeln wie den Anteil der Branche<br />

am BIP auf acht Prozent. Und die<br />

Beschäftigung in der Umwelttechnik-<br />

Branche soll auf 40.000 Personen steigen.<br />

Leitl:„Mit MUT und NUI soll „Environmental<br />

Technology Made in Austria“<br />

weltweit noch besser etabliert werden.<br />

Wie bei den Lipizzanern und den<br />

Mozartkugeln soll man international<br />

auch bei modernster Umwelt- und Energietechnik<br />

an Österreich denken.“<br />

Innovationsoffensive<br />

starten<br />

„Mit dem Energie- und Klimaschutzfonds<br />

haben wir ein wirksames Instrument,<br />

das die Markteinführung innovativer<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

österreichischer AnbieterInnen<br />

massiv stärken soll“, unterstrich der<br />

Umweltminister. Konkret zielt der Fonds<br />

darauf ab, neue Technologien zur nachhaltigen<br />

Energieversorgung und zur<br />

effizienten Energienutzung zu einer<br />

wirtschaftlichen Reife zu bringen, die<br />

Marktdurchdringung dieser Technologien<br />

zu unterstützen sowie die Versorgungssicherheit<br />

durch regional verfügbare<br />

Ressourcen zu erhöhen.<br />

Hochqualifizierte<br />

Arbeitsplätze geschaffen<br />

IV-Generalsekretär Markus Beyrer<br />

betonte, „dass vor allem die Industrie<br />

durch ihre Innovationskraft und durch<br />

ihre technologische Kompetenz entscheidender<br />

Partner bei den umweltpolitischenHer-<br />

ausforderungenÖsterreichs<br />

ist.<br />

Wir finden<br />

uns in dem<br />

gemeinsamen<br />

Ziel,<br />

noch mehr<br />

als bisher<br />

umweltfreundliche<br />

Technologien<br />

»<br />

Foto: BMLFUW/Thomas Preiss<br />

Wie bei den Lipizzanern<br />

und den Mozartkugeln<br />

soll man international<br />

auch bei modernster<br />

Umwelt- und Energietechnik<br />

an Österreich<br />

denken.<br />

Christoph Leitl<br />

Präsident der Wirtschaftskammer<br />

Österreich<br />

Umwelttechnologie<br />

zu exportieren und damit hochqualifizierte<br />

Arbeitsplätze im Inland zu schaffen<br />

und gleichzeitig über die Grenzen des<br />

Landes hinaus zur Lösung von Umweltproblemen<br />

beizutragen.“ Klar sei aus<br />

Sicht der Industrie: „Grund für ökonomische<br />

Träumereien, dass Umwelttechnologien<br />

als Wachstumssektor traditionellere<br />

Industriebranchen obsolet werden lassen<br />

könnten, ist nicht gegeben.“<br />

Effizienzoffensive für<br />

Gebäude ausbauen<br />

Für die MUT-ExpertInnen hat auch der<br />

Ausbau der Effizienzoffensive für<br />

Gebäude zentrale Bedeutung. Denn<br />

eines der größten Sorgenkinder beim<br />

Klimaschutz ist die Raumwärme. Die<br />

verstärkte Berücksichtigung der<br />

klima:aktiv-Kriterien beim Wohnbau<br />

und des Passivhausstandards in der<br />

Wohnbauförderung der Bundesländer<br />

trägt wesentlich zu einer signifikanten<br />

Reduktion des Energiebedarfes von<br />

Raumheizungen<br />

in Österreich<br />

bei. Die<br />

Maßnahmen<br />

des MUT zielen<br />

auch auf<br />

eine Steigerung<br />

der<br />

Sanierungsrate<br />

und der<br />

Erhöhung<br />

der thermischenQualität<br />

der<br />

Sanierung.<br />

Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung<br />

des Masterplans Umwelttechnologie<br />

nimmt die neu einzurichtende Bundesagentur<br />

für Umwelt- und Energietechnologie<br />

ein. Ihre Aufgabe wird es sein, die<br />

Zusammenarbeit mit den wichtigsten<br />

AkteurInnen auf Bundes- und Landesebene<br />

zu stärken und durch eigene Aktivitäten<br />

zu unterstützen. An Hand jährlicher<br />

Fortschrittsberichte und entsprechend<br />

den Rückmeldungen der AkteurInnen<br />

werden die Maßnahmen des<br />

Masterplans Umwelttechnol-<br />

«<br />

Eine zentrale Rolle<br />

bei der Umsetzung des<br />

Masterplans Umwelttechnologie<br />

nimmt die neu<br />

einzurichtende Bundesagentur<br />

für Umwelt- und<br />

Energietechnologie ein.<br />

gie regelmäßig angepasst.<br />

„Wir laden alle heimischen<br />

Unternehmen ein, auch künftig<br />

ihre Ideen einzubringen<br />

und in einem starken Netzwerk<br />

mit zu gestalten“, so<br />

Pröll und Plank abschließend.<br />

Weitere Informationen zum<br />

MUT auf www.masterplanumwelttechnologie.at<br />

KOMMUNAL 55


Wirtschafts-Info<br />

Neu für vollbiologische Kleinkläranlagen: „Oxynaut pro“<br />

Mehr Komfort bei Einbau,<br />

Betrieb und Wartung<br />

Mit dem „Oxynaut pro“ bringt der<br />

Abwasserspezialist JUNG PUMPEN eine<br />

neue, um zahlreiche Modifikationen<br />

bereicherte Version seines SBR-Systems<br />

für vollbiologische Kleinkläranlagen auf<br />

den Markt. Konsequent orientiert an<br />

Kundenwünschen und -anregungen<br />

schuf der Hersteller ein – verglichen mit<br />

seinem Vorgängermodell – noch komfortableres<br />

System bei gleich<br />

bleibend gutem Preis-/Leis -<br />

tungsverhältnis.<br />

Der „Oxynaut pro“ kann<br />

sowohl in bestehenden<br />

Mehrkammergruben nach -<br />

gerüstet wie in neue vollbiologische<br />

Kleinkläranlagen<br />

aus Beton oder Kunststoff<br />

eingebaut werden. Das<br />

System ist für die Abwasserreinigung<br />

und -entsorgung<br />

von Haushalten bzw. Wohnhäusern<br />

mit vier bis 16 Per -<br />

sonen ausgelegt und lässt<br />

Einer von 330 JUNG PUMPEN Experten MultiStream-Abwasserpumpe UAK mit Spülrohr<br />

„Katastrophen passieren,<br />

wenn man unvorbereitet ist.<br />

Nicht mit uns!“<br />

JAHRE<br />

QUALITÄT<br />

56 KOMMUNAL<br />

sich, komplett vormontiert, mit wenigen<br />

Hand griffen im Behälter installieren.<br />

Wird er zur Nachrüstung einer<br />

Dreikam merngrube eingesetzt, so ist<br />

keine Änderung der bisherigen<br />

Durchfluss richtung erforderlich. Durch<br />

seine flexiblen Einstellmöglichkeiten<br />

lässt sich der „Oxynaut pro“ optimal an<br />

den vorhandenen Behälter anpassen.<br />

Zuverlässige Abwasserentsorgung<br />

Vertrauen Sie uns und der zuverlässigen Qualität<br />

von JUNG PUMPEN. Die lässt Sie allen Herausfor-<br />

derungen gut gerüstet entgegenblicken. Unsere MultiStream-<br />

Abwasserpumpen sind das Herzstück von weit über 100.000<br />

Schächten zur Entsorgung von industriellen, gewerblichen und<br />

privaten Abwassermedien. Wartungsarm, robust und langlebig<br />

leisten sie auch im Katastrophenschutz wertvolle Dienste.<br />

Alle Qualitätsprodukte von JUNG PUMPEN – „Made in<br />

Germany“ – sind direkt in Österreich erhältlich!<br />

JUNG PUMPEN HGmbH · Perfektastraße 61/2<br />

1230 Wien · www.jung-pumpen.at<br />

Exaktes Timing im<br />

SBR-Rhythmus<br />

Das neue System arbeitet nach<br />

dem so genannten SBR-Verfahren<br />

(„Sequential Batch Reactor“).<br />

Der rein biologische Klärprozess,<br />

der durch die SBR-<br />

Technologie sicher gestellt wird,<br />

vollzieht sich in insgesamt fünf<br />

Phasen: Zu Beginn des Klärzyklus<br />

füllt die Dosierpumpe aus<br />

dem Puffer bereich der Vorklärung<br />

das SBR-<br />

Becken mit einer<br />

genau definierten<br />

Menge Abwasser.<br />

In der darauf folgendenMischphase<br />

wird das<br />

biologische Sys -<br />

tem im Becken,<br />

der so genannte<br />

Belebtschlamm,<br />

mit dem neu<br />

hinzuge -<br />

kommenen<br />

Abwasser vermischt.<br />

Während<br />

der anschließenden<br />

Belüftungs -<br />

phase wird dieses<br />

Abwassergemisch<br />

dann im Intervallbetrieb<br />

mit ausrei -<br />

chend Luftsauerstoff<br />

versorgt. Der<br />

Tauchmotorbelüfter<br />

des „Oxynaut<br />

pro“ sorgt durch<br />

seine besondere,<br />

weil vollständig<br />

bewegliche Konstruktion<br />

für<br />

einen hohen Lufteintrag<br />

unter<br />

gleichzeitig scho-<br />

nender Behandlung des Be lebt -<br />

schlamms. In der Absetzphase setzen<br />

sich die Belebtschlammflocken im SBR-<br />

Becken ab und das darüber stehende,<br />

gereinigte Wasser kann von der Hebepumpe<br />

des „Oxynaut pro“ gefördert und<br />

z. B. in ein Fließgewässer eingeleitet<br />

werden oder auf dem Grundstück versickern.<br />

Dank der beson ders feinperligen<br />

Belüftung des Beckens durch den<br />

„Oxynaut pro“ wird eine Reinigungsleistung<br />

von bis zu 99 Prozent erreicht.<br />

Bedienung verspricht<br />

mehr Komfort<br />

Vor der Inbetriebnahme wird der<br />

„Oxynaut pro“ individuell auf die örtlichen<br />

Gegebenheiten eingestellt. Dank<br />

seiner benutzerfreundlichen Steuerung<br />

und seiner offenen Programmierung<br />

kann das System jederzeit neu justiert<br />

und auf sich verändernde Anforderungen<br />

angepasst werden. Durch die komfortable,<br />

menügeführte Bedienung und<br />

die leicht ablesbare Klartext anzeige<br />

lässt sich der gesamte Klärprozess auf<br />

einen Blick überwachen.<br />

Automatischer<br />

Energiesparmodus<br />

In Zeiten steigender Energiekosten<br />

besonders erfreulich: Durch die inte -<br />

grierte „Sparschaltung“ erkennt die<br />

Steuerung des „Oxynaut pro“ geringe ren<br />

Abwasserzufluss bei Abwesenheit der<br />

Einwohner und passt sich auto matisch<br />

den geänderten Bedingungen an<br />

Information<br />

Jung Pumpen Handelsgesellschaft<br />

m.b.H., 1230 Wien<br />

Perfektastraße 61/2<br />

Tel: 01/728 02 62<br />

Fax: 01/728 15 21<br />

info@jung-pumpen.at<br />

www.jung-pumpen.at<br />

E.E.


Die „Alles aus einer Hand“-Lösungen der BA-CA Leasing<br />

Laakirchen macht<br />

damit Zukunft<br />

Speziell der Zubau zum alten Rathaus,<br />

der aufgrund von Kapazitätsengpässen<br />

schon dringend notwendig geworden<br />

war, scheint in vielerlei Hinsicht<br />

zukunftsweisend zu sein. „Laakirchen<br />

macht Zukunft“, so lautet denn auch der<br />

Leitspruch von Laakirchen, der mit dem<br />

innovativen Gesamtkonzept des neuen<br />

Amtshauses eindrucksvoll erlebbar<br />

gemacht wurde. Von der Photovoltaikanlage<br />

am Dach über ein ausgeklügeltes<br />

Lüftungssystem bis hin zur modernsten<br />

Beschallungstechnik ist das Gebäude auf<br />

dem allerletzten Stand der Technik.<br />

Zudem ist der Neubau komplett von<br />

einer transparenten Glasfassade<br />

umhüllt, die die Offenheit des neuen<br />

Rathauses auch in seiner Architektur<br />

elegant unterstreichen soll. „Das neue<br />

Rathaus dokumentiert Laakirchens Aufgeschlossenheit<br />

und Mut zu Neuem“, so<br />

Klaus Silbermayr, der Bürgermeister der<br />

jungen Stadt.<br />

Neue Finanzierungswege<br />

Modern und innovativ ist aber auch die<br />

Finanzierung. So wurden für die 3,9-Millionen-Euro-Investition<br />

eine Fülle von<br />

Angeboten für den kommunalen Bereich<br />

eingeholt, durchgerechnet und akribisch<br />

geprüft. Als günstigste Finanzierungsvariante<br />

stellte sich letztlich<br />

die Leasingfinanzierung der BA-<br />

CA Leasing heraus. Die Experten<br />

«<br />

der BA-CA-Tochter gelten als<br />

Kommunalleasingspezialisten<br />

mit langjähriger Erfahrung in der<br />

Realisierung vielfältigster gemeinnütziger<br />

Projekte. „Mit Leasing<br />

hatten wir die Möglichkeit,<br />

diese Investition zu tätigen, ohne gleichzeitig<br />

unser Gemeindebudget über<br />

Gebühr zu strapazieren.“, gibt sich Silbermayr<br />

vom Leasing überzeugt.<br />

Die kommunalen<br />

Stärken des Leasing<br />

Dass Kommunen wie Laakirchen immer<br />

öfter auf Leasinganbieter wie die BA-CA<br />

Leasing zurückgreifen, liegt an den vielfältigen<br />

Vorteilen des Leasing gegenüber<br />

herkömmlichen Finanzierungsangeboten.<br />

Maastricht-konforme Gestaltbarkeit<br />

der Budgets, Optimierung der Liquiditätssteuerung<br />

und Entlastung der Verwaltung<br />

sowie die optimale Nutzung von<br />

Steuervorteilen sind nur einige der zahlreichen<br />

Argumente, die für Leasing spe-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Die Stadtgemeinde Laakirchen hat dieser Tage gleich zweifach Grund zum Feiern.<br />

Einerseits die bereits zu Beginn des Jahres verlautbarte Stadterhebung und andererseits<br />

die unmittelbar bevorstehende offizielle Eröffnung des neuen Rathauses.<br />

» Das<br />

Mit Leasing hatten wir<br />

die Möglichkeit, diese<br />

Investition zu tätigen,<br />

ohne gleichzeitig<br />

unser Gemeinde -<br />

budget über Gebühr<br />

zu strapazieren.<br />

Klaus Silbermayr<br />

Bürgermeister von Laakirchen<br />

neue Laakirchener Rathaus mit dem imposanten Zubau.<br />

ziell im Kommunalbereich sprechen. Die<br />

„Alles aus einer Hand“ -Lösungen der<br />

BA-CA Leasing, sowie die Unterstützung<br />

in Finanzierungs-, Bau-, Rechts- und Förderfragen<br />

machen Leasing zudem<br />

zusätzlich für Gemeinden attraktiv. E.E.<br />

Information<br />

www.ba-ca-leasing.com<br />

BA-CA Leasing GmbH<br />

◆ Wien und Burgenland, 1040 Wien,<br />

Operngasse 21, Tel: 01 / 588 08-0<br />

◆ 3107 St. Pölten, Dr. Adolf Schärf<br />

Strasse 5-9,<br />

Tel: 02742 / 70 800<br />

◆ 4021 Linz, Johann Konrad Vogel<br />

Strasse 7 – 9, Tel: 0732 / 377 700<br />

◆ 5020 Salzburg, Bergerbräuhofstr. 33<br />

Tel. 0662 / 879 555<br />

◆ 6020 Innsbruck, Maria Theresien Str.<br />

36, Tel: 0512 / 584 705<br />

◆ 6900 Bregenz, Rathausstrasse 25,<br />

Tel: 05574 / 531 71<br />

◆ 8020 Graz, Südtirolerplatz 16,<br />

Tel: 0316 / 818 360<br />

◆ 9020 Klagenfurt, Schleppe Platz 7,<br />

Tel: 04242 / 291 40<br />

KOMMUNAL 57


Wirtschafts-Info<br />

Forum Qualitätspflaster: Offensive für die Ausführung von Betonsteinen<br />

Förderung der Bauqualität<br />

In Abstimmung mit der Bundesinnung<br />

der Dachdecker und Pflasterer hat das<br />

Forum Qualitätspflaster ein Fortbildungskonzept<br />

für Pflasterer und Verleger entwickelt,<br />

bei dem ausführungsrelevante<br />

Anforderungen für schadenfreies Verlegen<br />

von Betonpflaster im Mittelpunkt<br />

standen.<br />

„Voraussetzung für eine dauerhaft funktionelle<br />

gepflasterte Fläche ist die korrekte<br />

Planung und Bauausführung durch<br />

den kompetenten Fachmann“, so Gabriela<br />

Prett-Preza, Produkt Managerin des<br />

Forum Qualitätspflasters. „Öffentliche<br />

Räume sind mehr als nur Verkehrsflächen.<br />

Durch nachhaltige Planung und<br />

Gestaltung können aus diesen Freiräumen<br />

attraktive Lebensräume werden, die<br />

wesentlich die Wohn- und Lebensqualität<br />

einer Gemeinde bestimmen“, so Prett-<br />

Preza weiter.<br />

Alle Seminarinhalte wurden durch<br />

Experten aus der Praxis vermittelt. „Die<br />

Überarbeitung der technischen Richtlinien<br />

für den Strassenbau und der Österreichischen<br />

Normen erfordert es, den<br />

Verlegern von Betonpflaster, Seminare<br />

58 KOMMUNAL<br />

Die vielseitige Nutzbarkeit des öffentlichen<br />

Raums und deren verantwortungsvolle<br />

Gestaltung am Beispiel Leibnitz<br />

zum aktuellen Stand der Technik anzubieten“<br />

erklärte Bundesberufsgruppensprecher<br />

der Bundesinnung der Dachdecker<br />

und Pflasterer, Ing. Peter<br />

Nowotny.<br />

Auch die VÖB Richtlinie, FQP01, „Hinweise<br />

für die Verlegung von Betonsteinpflaster<br />

und –platten“ wurde aktualisiert<br />

und an die neue Struktur der Richtlinien<br />

und Vorschriften für das Straßenwesen<br />

(RVS) und die neue Nummerierung<br />

angepasst.<br />

„Diese Verlegerichtlinie fasst in kurzer<br />

prägnanter Form die wesentlichen<br />

Inhalte für die Verlegung von Betonsteinpflaster<br />

zusammen und gibt öffentlichen<br />

Auftraggebern, Planern und Architekten<br />

Auskunft über einzuhaltende Regelwerke<br />

für dauerhafte Pflasterflächen“, meinte<br />

Nowotny weiter.<br />

Zu beziehen ist die VÖB Richtlinie,<br />

FQP01, „Hinweise für die Verlegung von<br />

Betonsteinpflaster und –platten“ als gratis<br />

Download auf www.fqp.at<br />

Information<br />

Gratis Download der VÖB Richtlinie,<br />

FQP01, „Hinweise für die<br />

Verlegung von Betonsteinpflaster<br />

und –platten“,<br />

Ausgabe 2007-05-01 auf<br />

www.forumqualitaetspflaster.at<br />

Forum Qualitätspflaster<br />

c/o Verband Österreichischer<br />

Beton und Fertigteilwerke<br />

Kinderspitalgasse 1/3, 1090 Wien<br />

Tel. 01/403 48 00 20<br />

Breites Anwendungsgebiet in allen Gemeinden<br />

Bauer Kommunaltankwagen<br />

Die BAUER GmbH beschäftigt<br />

sich seit über 75 Jahren mit<br />

der Herstellung von landwirt-<br />

Der Kommunaltankwagen.<br />

schaftlichen Produkten wie<br />

Beregnungs- und Gülletechnik<br />

sowie Umwelt-und Kommunaltechnik.<br />

Der BAUER Kommunaltankwagen,<br />

hat ein<br />

breites Anwendungsfeld in<br />

der Wartung, Erhaltung und<br />

Pflege öffentlicher Einrichtungen<br />

und Anlagen. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

sind u.a.:<br />

◆ Durchspülen und Reinigen<br />

verstopfter Kanäle<br />

Foto: Bauer<br />

◆ Aussaugen von Kanälen,<br />

Klär-, Senk- und Güllegruben<br />

◆ Ausbringen u. Verteilen von<br />

Klärschlamm und Gülle<br />

◆ Als stationäre Pumpstation<br />

zur Beregnung und Bewässserung<br />

(Blumenbeeten, Grünanlagen,<br />

Böschungen usw)<br />

◆ Straßenreinigen, Staubfreimachen<br />

u. Tunnelreinigung<br />

◆ Reinigen von Straßenbegrenzungspfählen<br />

und Leitplanken<br />

◆ Katastropheneinsatz: Keller<br />

auspumpen; Feuerlöscheinsatz.<br />

Information<br />

Röhren- und Pumpenwerk<br />

BAUER GmbH.<br />

A-8570 Voitsberg<br />

Tel.: 03142/200-0<br />

Fax: 03142/200-340<br />

E-Mail:<br />

sales@bauer-at.com<br />

Web: www.bauer-at.com<br />

E.E.<br />

E.E.


Für Wasserversorgung und Druckerhöhung<br />

Komplettpumpstationen KPS<br />

Die Komplettpumpstationen<br />

Baureihe KPS<br />

werden zur Wasserversorgung<br />

neuer Siedlungsgebieteeingesetzt.<br />

Sie bestehen<br />

aus einem<br />

Fertigbetonschacht.<br />

In dem<br />

Schacht sind die<br />

Pumpen; Schaltkästen,Verrohrung,<br />

Verkabelung inklusive<br />

aller erforderlicher Schaltgeräte,<br />

usw. vorinstalliert. Die<br />

Ausrüstung und Förderleistung<br />

können individuell an<br />

den jeweiligen Bedarf angepasst<br />

werden. Standardmäßig<br />

sind in diesen drehzahlgeregelten<br />

Anlagen Funktionen<br />

wie u.a. Wassermangelüberwachung,<br />

optimaler Motorund<br />

Pumpenschutz, automatische<br />

zyklische Verreihung<br />

inklusive Störumschaltung,<br />

Die Baureihe KPS wird<br />

bei neuen Siedlungsgebieten<br />

eingesetzt.<br />

automatische mengenabhängige<br />

Druckanhebung zur<br />

Kompensation von<br />

Rohrreibungsverlusten<br />

vorhanden.<br />

Durch den unterirdischen<br />

Einbau<br />

kann die Installation<br />

vor Ort sehr<br />

rasch erfolgen, die<br />

Anlieferung der<br />

komplett vormontierten<br />

KPS erfolgt<br />

mittels Tieflader und Kranwagen,<br />

der die komplette Pumpstation<br />

versetzt.<br />

Information<br />

Pumpenfabrik Ernst<br />

Vogel GmbH<br />

Ernst Vogel Straße 2<br />

A-2000 Stockerau<br />

Tel.: 02266/604-0<br />

Fax: 02266/65311<br />

www.vogel-pumpen.com<br />

ClimatePartner startet in Österreich<br />

Freiwilliger Klimaschutz<br />

Freiwilliger Klimaschutz bietet<br />

für Unternehmen die<br />

Chance, nachhaltig und<br />

Die Geschäftsführer Tobias<br />

Heimpel (CPA), Ernst Gugler<br />

(Gugler Cross Media) und<br />

Klaus Reisinger (CPA).<br />

gleichzeitig imagefördernd<br />

aktiv zu werden. Seit 1. April<br />

stellt ClimatePartner auch in<br />

Österreich innovative Handlungskonzepte<br />

bereit, um<br />

Freiwilligen Klimaschutz in<br />

Unternehmen zu integrieren.<br />

ClimatePartner ermöglicht<br />

Unternehmen, den Klimaschutz<br />

durch standardisierte<br />

Geschäftsmodelle in die<br />

Foto: ClimatePartner GmbH<br />

Abläufe zu integrieren und<br />

daraus zu profitieren. Den<br />

Erfolg unterstreicht das<br />

Geschäftsmodell „Klimaneutral<br />

Drucken“ der Druckerei<br />

Gugler, mit dem ClimatePartner<br />

erfolgreich in Österreich<br />

gestartet ist.<br />

Aber die ClimatePartner-Konzepte<br />

sind für nahezu jedes<br />

Unternehmen anwendbar, bei<br />

dem Emissionen anfallen. So<br />

lassen sich z.B. Fuhrparks,<br />

Veranstaltungen oder Urlaube<br />

klimaneutral stellen.<br />

Information<br />

ClimatePartner Austria<br />

GmbH, Tobias Heimpel,<br />

Dipl. Ing. Dr. Klaus<br />

Reisinger, Schwindgasse<br />

10, A-1040 Wien<br />

Tel.: 01/907 61 43-0<br />

Fax: 01/907 61 43-27<br />

wien@climatepartner.com<br />

www.climatepartner.com<br />

E.E.<br />

E.E.<br />

Volle Power<br />

für 365 Tage im Jahr.<br />

John Deere Serie 20<br />

24 bis 53 PS<br />

Wirtschafts-Info<br />

Anlagentechnik für dezentrale Wasseraufbereitung<br />

Trinkwasseraufbereitungstechnik<br />

für Wasserversorger<br />

Auch kleinere Wasserversorgungen<br />

können sich nun mit<br />

den modular aufgebauten<br />

Anlagen von der Fa. Hydro-<br />

Elektrik GmbH hochwertige<br />

Wasseraufbereitungstechnik<br />

leisten. Die Spezialisten aus<br />

Ravensburg analysieren jedes<br />

Wasseraufbereitungsproblem<br />

ausführlich und bieten in<br />

jedem Falle eine bedarfsorientierte<br />

Systemlösung an.<br />

Dabei wird großes Gewicht<br />

• Hydrostatischer Fahrantrieb mit Zweipedalsteuerung<br />

• Lastabhängige Regelung des Hydrostaten für<br />

ständig konstante Motordrehzahl (3020 bis 4020)<br />

• Durchzugsstarke Motoren mit bis zu<br />

30% Drehmomentanstieg<br />

• Schneller, werkzeugloser An- und Abbau der<br />

Zwischenachsmähwerke Zuverlässigkeit ist unsere Stärke<br />

Informationen bei Ihrem John Deere Vertriebspartner<br />

oder bei Rasenpflege & Kommunal Maschinen<br />

Tel.: 02782/83222 • www.johndeere.at • www.rkm.co.at<br />

auf die Minimierung der<br />

Betriebskosten gelegt. Die<br />

Verfahrenstechnik basiert auf<br />

natürlichen Wasseraufbereitungsprozessen,<br />

welche als<br />

besonders zuverlässig gelten.<br />

Die hochwertigen Kompaktfilteranlagen<br />

aus Edelstahl<br />

V4A sind einfach zu bedienen<br />

und zu überwachen. Der<br />

Betrieb erfolgt vollautomatisch.<br />

Für Notfälle ist eine 24<br />

Stunden – sieben Tage Hotline<br />

eingerichtet.<br />

Information<br />

Hydro-Elektrik GmbH<br />

Angelestr. 48/50<br />

88214 Ravensburg<br />

Deutschland<br />

Tel.: 0049/751/6009-0<br />

Fax.: 0049/751/6009-33<br />

info@hydro-elektrik.de<br />

www.hydro-elektrik.de<br />

KOMMUNAL 59<br />

E.E.


Wasser & Abwasser<br />

Abwasser: Interkommunales Netzwerk zur Fortbildung<br />

Vom Nachbarn lernen<br />

Seit 16 Jahren gibt es in Österreich Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften als Selbsthilfe-Einrichtungen<br />

von Betreibern von Abwasseranlagen. KOMMUNAL stellt den<br />

Zweck dieser Einrichtungen vor und berichtet, welche Aufgaben sie haben.<br />

◆ HR Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer<br />

Damit Abwasseranlagen (Kanalisationsund<br />

Kläranlagen) ihren Zweck voll<br />

erfüllen können, müssen sie stets ordnungsgemäß<br />

und fachkundig betrieben<br />

werden. Dazu benötigt man qualifiziertes<br />

und gut ausgebildetes Personal,<br />

damit die hohen eingesetzten Investitionen<br />

auch voll ausgenutzt werden<br />

können. Zu diesem Zweck gab und gibt<br />

es die Ausbildungskurse des Österreichischen<br />

Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes<br />

(ÖWAV). Bisher wurden<br />

vom ÖWAV rund 5500 Klärwärter,<br />

rund 1700 Klärfacharbeiter und rund<br />

450 Kanal-Bedienstete ausgebildet.<br />

Für die laufende Weiterbildung des Personals<br />

wurde das bereits seit den 60er-<br />

Jahren in Deutschland erfolgreich laufende<br />

System der Kläranlagen-Nachbarschaften<br />

übernommen und im Jahre<br />

1991 auch in Österreich eingeführt.<br />

Ziel der „Nachbarschaften“ ist es, das<br />

Wissen und die Fertigkeiten des verantwortlichen<br />

Betriebspersonals laufend<br />

dem technischen Fortschritt und<br />

der gesetzlichen Entwicklung anzupassen,<br />

um für alle Abwasseranlagen<br />

durch den fachgerechten und wirtschaftlichen<br />

Betrieb, aber auch durch<br />

Leistung nachbarschaftlicher Hilfe die<br />

◆ HR Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer<br />

ist Leiter der ÖWAV-Kanalund<br />

Kläranlagen-Nachbarschaften<br />

60 KOMMUNAL<br />

bestmögliche Wirkung zur Reinhaltung<br />

unserer Gewässer zu erreichen. Dabei<br />

werden jeweils zehn bis 20 Anlagen in<br />

einer Region unter der Schirmherrschaft<br />

des ÖWAV zu einer Nachbarschaft<br />

zusammengeschlossen. Diese<br />

Aktivitäten werden auch von den Landesdienststellen<br />

und vom Lebensministerium<br />

unterstützt und liefern damit<br />

einen wertvollen Beitrag für den<br />

Gewässerschutz.<br />

Freiwilligkeit<br />

großgeschrieben<br />

Dabei gibt es keine Mitgliedschaft, sondern<br />

nur eine freiwillige Teilnahme, die<br />

allen Betreibern von Abwasseranlagen,<br />

d.h. Gemeinden, Städten, Verbänden,<br />

Wassergenossenschaften aber auch<br />

Industrie- und<br />

Gewerbebetrieben<br />

offen steht.<br />

Als Verbindungsstelle<br />

zwischen<br />

den Nachbarschaften<br />

(derzeit<br />

gibt es 56 in<br />

denen 950 der<br />

insgesamt 1600<br />

Kläranlagen<br />

Österreichs und<br />

Südtirols zusammengeschlossen<br />

sind und zehn<br />

Kanal-Nachbarschaften mit 150 Betreibern)<br />

und dem ÖWAV fungieren spezielle<br />

Betreuer, die mit den Sprechern<br />

eng zusammen arbeiten. Diese Sprecher,<br />

die geprüfte Klärfacharbeiter oder<br />

Facharbeiter mit mehrjähriger Erfahrung<br />

– also Umwelttechniker – sind,<br />

organisieren gemeinsam mit den<br />

Betreuern ein- bis zweimal pro Jahr<br />

Nachbarschaftstage. Diese Zusam-<br />

Ziel der „Nachbarschaften“<br />

ist es u.a., das Wissen und die<br />

Fertigkeiten des verantwortlichen<br />

Betriebspersonals laufend<br />

dem technischen Fortschritt und<br />

der gesetzlichen Entwicklung<br />

anzupassen.<br />

menkünfte auf einer Abwasseranlage<br />

stellen den Schwerpunkt der Weiterbildung<br />

dar.<br />

Ich bin besonders stolz darauf, dass<br />

diese Treffen, aber auch die gegenseitige<br />

Hilfestellung bei Problemen sehr<br />

einfach und unbürokratisch abgewickelt<br />

werden können. Letztlich wirkt<br />

sich eine optimale Betriebsführung ja<br />

auch wirtschaftlich aus! Einen besonderen<br />

Schwerpunkt stellen daher auch<br />

die Maßnahmen zur Werterhaltung der<br />

bestehenden Anlagen dar. Dafür wird<br />

bereits seit mehreren Jahren ein technisch-wirtschaftliches<br />

Benchmarking-<br />

System eingesetzt. Der jährliche Kläranlagen-Leistungsvergleich<br />

hinsichtlich<br />

der Ablaufqualität sowie weitere Vergleiche<br />

betrieblicher Kennzahlen dokumentieren<br />

die erreichte Leistung eindrucksvoll<br />

und zeigen weitere Verbesserungspotentiale<br />

und betriebswirtschaftlicheVor-<br />

teile auf.<br />

In der Fortbildung<br />

werden neue<br />

Erkenntnisse und<br />

Fertigkeiten im<br />

Rahmen von Vorträgen<br />

und praktischen<br />

Übungen<br />

vermittelt. Zusätzlich<br />

wird auch<br />

umfangreiches<br />

Informationsmaterial<br />

(Regelwerke, Richtlinien, Merkblätter,<br />

KA-Betriebs-Info etc.) für das<br />

Betriebspersonal beigestellt. Jährlich<br />

erscheint zudem die Broschüre „Kanalund<br />

Kläranlagen-Nachbarschaften“ mit<br />

Berichten, Referaten der Sprechertagung,<br />

Fortbildungs-Infos, Adressen etc.<br />

Dabei soll auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />

nicht zu kurz kommen – die erzielten<br />

Leistungen sollen ja auch öffentlich


dargestellt werden. Hilfestellung bietet<br />

hier u.a. der ÖWAV-Arbeitsbehelf 29<br />

„Öffentlichkeitsarbeit auf Kläranlagen“<br />

sowie die Homepage der Nachbarschaften<br />

(www.kan.at) , von welcher<br />

kostenlos diverse Vorträge, Arbeitsbehelfe,<br />

Programme etc. herunter geladen<br />

werden können. Zusätzlich können<br />

aber auch Videos (Mikrokosmos Kläranlage,<br />

Kanal fatal etc.) für Veranstaltungen<br />

beim ÖWAV ausgeliehen werden.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt stellt auch<br />

der Arbeitnehmerschutz dar. Hier werden<br />

Anleitungen zur Erstellung einer<br />

Dienst- und Betriebsanweisung, eines<br />

Alarmplanes oder eines Explosionsschutzdokumentes<br />

gegeben.<br />

Zuletzt darf auch auf die Maßnahmen<br />

zur Qualitätssicherung hingewiesen<br />

werden. Bei jedem<br />

Nachbarschaftstag<br />

wird z.B. eine Ver-<br />

gleichsmessung mit<br />

Zu- und Ablaufproben<br />

durchgeführt.<br />

Dadurch kann die<br />

Qualität der eigenen<br />

Messungen geprüft<br />

und dokumentiert<br />

werden, Fehler treten<br />

rasch zu Tage und<br />

können beseitigt werden.<br />

Die umfangreiche<br />

Tätigkeit wird durch<br />

fachspezifische Seminare<br />

und Workshops<br />

Fotos: ÖWAV<br />

ergänzt. Am Jahresbeginn 2007<br />

standen dabei die Themen Kanalbetrieb<br />

und Mischwasserbehandlung auf<br />

der Tagesordnung, weitere Veranstaltungen<br />

für die Erstellung eines Leitungskatasters,<br />

dem Problembereich<br />

Geruch und Korrosion bei Druckleitungen<br />

(20.6.2007 in Wien), Kleinkläranlagen<br />

(27.9.2007 in Wien) und zum<br />

Thema Klärschlamm – Verwerten oder<br />

Verbrennen (21./22.11.2007 in Linz)<br />

sind geplant. Für den Themenbereich<br />

Verantwortung und Haftung von Funktionären<br />

von Abwasseranlagen dient<br />

eine eigene Veranstaltungsreihe.<br />

Ausbildung in allen<br />

Bereichen<br />

Bei jedem Nachbarschaftstag<br />

wird z.B. eine<br />

Vergleichsmessung mit Zuund<br />

Ablaufproben durchgeführt.<br />

Dadurch kann die<br />

Qualität der eigenen Messungen<br />

geprüft und dokumentiert<br />

werden, Fehler<br />

treten rasch zu Tage und<br />

können beseitigt werden.<br />

Oben: In der Aus- und Fortbildung<br />

wird dem technischen Fortschritt Rechnung<br />

getragen, neue Kursangebote<br />

sollen diesen Bedarf abdecken (MSRL-<br />

Kurs, Elektrotechnik für Nicht-Elektriker,<br />

Betriebswirtschaftliche – Organisatorische<br />

– Rechtliche Grundlagen,<br />

Auffrischungs-/Vertiefungskurse).<br />

Der Tätigkeitsbereich beschränkt sich<br />

aber nicht nur auf die Fortbildung.<br />

Auch im Bereich Ausbildung wird dem<br />

technischen Fortschritt<br />

Rechnung<br />

getragen, neue Kur-<br />

sangebote sollen<br />

diesen Bedarf<br />

abdecken (MSRL-<br />

Kurs, Elektrotechnik<br />

für Nicht-Elektriker,<br />

Betriebswirtschaftliche<br />

– Organisatorische<br />

– Rechtliche<br />

Grundlagen, Auffrischungs-/Vertiefungskurse).<br />

Die Nachbarschaften<br />

sehen sich dabei<br />

nicht als Konkurrenz<br />

zu den Dienststellen<br />

Wasser & Abwasser<br />

der Landesregierungen, sondern vielmehr<br />

als Ergänzung und Unterstützung.<br />

Durch die Arbeit des ÖWAV ist es<br />

uns jedenfalls gemeinsam gelungen,<br />

die Ablaufqualität unserer Kläranlagen<br />

markant zu steigern.<br />

Diese Tätigkeit wird aber nicht nur in<br />

Österreich geschätzt. 1999 wurde eine<br />

internationale Nachbarschaft am<br />

Bodensee gegründet, die seitdem erfolgreich<br />

arbeitet. Zudem wurde ich Ende<br />

2005 mit der Gesamt-Leitung der Kläranlagen-Nachbarschaften<br />

von Deutschland,<br />

der Schweiz und Österreich<br />

betraut. Eine Auszeichnung, die zeigt,<br />

dass unsere Arbeit<br />

auch international<br />

Beachtung findet.<br />

Information<br />

Unten: Die geprüften Klärfacharbeiter<br />

– Umwelttechniker<br />

– organisieren<br />

ein- bis zweimal pro Jahr<br />

Nachbarschaftstage. Diese<br />

Zusammenkünfte auf<br />

einer Abwasseranlage stellen<br />

den Schwerpunkt der<br />

Weiterbildung dar.<br />

Mehr Informationen<br />

gibt es auf<br />

www.oewav.at,<br />

wo auch Info-<br />

Broschüren<br />

erhältlich sind.<br />

Auskünfte erteilen<br />

auch:<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer, Leiter der<br />

ÖWAV-Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften<br />

Tel.: 0043/2682/600-2500<br />

Mag. Franz Lehner<br />

ÖWAV-Referent Abwasserwirtschaft<br />

Tel.: 0043/1/535 57 20-77<br />

KOMMUNAL 61


Wirtschafts-Info<br />

Für die Einwohner Wiens,<br />

großer Teile Nieder -<br />

österreichs und Kärntens<br />

und in der Stadt Salzburg<br />

heißt es klipp und<br />

klar:„Alle Plastikflaschen<br />

gehören in die Gelbe<br />

Tonne“.<br />

ARGEV 2006 weiter auf Erfolgskurs – nunmehr seit genau 15 Jahren<br />

Der österreichische<br />

Weg überzeugt voll<br />

Mitte April präsentierte die ARGEV-Geschäftsführung bereits den 15. Leistungsbericht.<br />

Nicht nur die Sammelqualität wurde weiter verbessert, die umgestellte Leichtverpackungssammlung<br />

brachte auch eine Rekordakzeptanz für das bequemste Sammel -<br />

system der Welt.<br />

„Die seit 2004 in Wien, Salzburg und weiten<br />

Teilen Niederösterreichs und Kärntens<br />

durchgeführte Umstellung der Leichtverpackungssammlung<br />

auf eine reine Plastikflaschensammlung<br />

hat sich bewährt.<br />

2006 konnte die ARGEV so viele Leicht-,<br />

Metall- und Holzverpackungen sammeln<br />

wie nie zuvor in ihrer 15-jährigen<br />

Geschichte.<br />

Und der Sprung zur echten Qualitätssammlung<br />

erweist sich als<br />

nachhaltig – auch die Sammelqualität<br />

eilt weiter von<br />

Rekord zu Rekord. Und<br />

darüber hinaus bleibt das<br />

ARA-System das bequemste<br />

Verpackungssammelsystem<br />

der Welt.<br />

Die Österreicherinnen und<br />

Österreicher reagieren auf<br />

diese Entwicklungen mit<br />

noch höherer Identifikation<br />

und Zufriedenheit mit der<br />

Verpackungssammlung –<br />

und noch höherer Trennqualität.<br />

Damit sind alle<br />

Weichen für die Verpackungssammlung<br />

richtig<br />

gestellt,“ fasst ARGEV-<br />

Geschäftsführer Dr. Franz<br />

Buchal anlässlich des traditionellenJahrespressegesprächs<br />

in Wien die<br />

62 KOMMUNAL<br />

»<br />

Highlights zusammen. Und diesmal<br />

gab es außer den hervorragenden<br />

Zahlen als Besonderheit auch noch<br />

ein Jubiläum zu feiern.<br />

Eine 15-jährige<br />

Erfolgsgeschichte<br />

„Am 1. September 2006 feierte die<br />

ARGEV-Verpackungssammlung<br />

ihr<br />

15-jähriges<br />

Jubliäum. Insofern<br />

war dieser<br />

Leistungsbericht der<br />

ARGEV-Geschäftsführung<br />

der 15. seiner<br />

Art in Folge,<br />

wenn man vom<br />

Rumpfgeschäftsjahr<br />

Der Sprung zur echten<br />

Qualitätssammlung<br />

erweist sich als<br />

nachhaltig – auch die<br />

Sammelqualität eilt<br />

weiter von Rekord zu<br />

Rekord.<br />

Dr. Franz Buchal<br />

ARGEV-Geschäftsführer<br />

«<br />

1991 einmal<br />

absieht. Fünfzehnmal<br />

konnten die<br />

ARGEV-Vertreter<br />

über erfolgreich verlaufene<br />

Jahre, den<br />

rasanten Auf- und<br />

Ausbau ihrer Sammelsysteme<br />

und die<br />

damit erzielten Leistungen<br />

und Ergeb-<br />

»<br />

nisse berichten.<br />

Diese 15 Jahre sind aber nicht nur eine<br />

Erfolgsgeschichte, sie sind auch die eindeutige<br />

Bestätigung für den – manchmal<br />

belächelten – österreichischen Weg, der<br />

zwischenzeitlich auf großes internationales<br />

Interesse stößt,“ führte ARGEV-<br />

Obmann DI Alfred Matousek aus.<br />

Information<br />

Mehr Informationen sind auf der<br />

Homepage www.argev.at zum<br />

Download abrufbar oder bei<br />

Andrea Hiller, Leiter Kommunikation<br />

der ARGEV,<br />

Tel: 01/52149-2185,<br />

E-Mail: andra.hiller@argev.at<br />

Fotos: ARGEV<br />

Die ARGEV leistet<br />

den entscheidenen<br />

Beitrag, dass das<br />

ARA-System das<br />

bequemste Sammel -<br />

system der Welt ist.<br />

DI Alfred Matousek<br />

ARGEV-Obmann<br />

E.E.<br />

«


Die Fa OFS Oberflächenschutz<br />

hat sich auf die<br />

Sanierung und Neubeschichtung<br />

von Trinkwasserbehältern<br />

spezialisiert.<br />

Schadhafte Wasserbehälter<br />

mit Oberflächenproblemen<br />

und bereits sichtbarer korrodierter<br />

Bewehrung müssen<br />

zur Aufrechterhaltung<br />

der Trinkwasserversorgung<br />

und zur Gewährleistung<br />

der Wasserqualität dringend<br />

saniert werden.<br />

Die Fa OFS führt diese Sanierungen im<br />

KERASAL-Verfahren durch.<br />

Dies ist ein spezielles Verfahren welches,<br />

systemkonform zur zementösen<br />

Bausubstanz, Wasserbehälter mit einer<br />

Spritzbetonbeschichtung saniert. Die<br />

Beschichtung wird in einem speziellen<br />

für den Einsatz im Trinkwasserbereich<br />

entwickelten Verfahren aufgebracht.<br />

Hierbei wird durch den sehr hohen<br />

Spritzdruck der rein<br />

anorganische Mörtel<br />

ohne jegliche Kunststoffzusätze<br />

derart<br />

verdichtet, dass sich<br />

eine dichte Beschichtung<br />

ergibt.<br />

Die Sanierung erfolgt<br />

durch die notwendige<br />

Untergrundvorbehandlung<br />

mit Höchstdruckwasserstrahlen<br />

(je nach<br />

Erfordernis mit bis zu<br />

2500bar Druck) um schadhafte Oberflächen<br />

zu entfernen und die notwendige<br />

Rauhigkeit zu erzielen.<br />

Anschließend wird die KERASAL-<br />

Beschichtung mit einer Regelschichtdicke<br />

von 2cm im KERASAL-Spritzverfahren<br />

unter Hochdruck aufgebracht.<br />

Die Oberflächen werden abgezogen<br />

und geglättet. Somit entsteht eine<br />

glatte, wasserdichte und porenfreie<br />

Wirtschafts-Info<br />

Sanierung von Trinkwasserbehältern durch Oberflächenschutz (OFS)<br />

30 Jahre garantierte Wasserqualität<br />

Querschnitt.<br />

Neuer hydro 100 Diesel<br />

” Kleine Maße,<br />

große<br />

Leistung! “<br />

hydro 100 Diesel der neue Maßstab<br />

Entdecken auch Sie den neuen Maßstab! Anfrage für Österreich<br />

per Telefon unter: 00 49 151 12 11 22 59 oder im Internet unter<br />

etesia@etesia.com<br />

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Mehr Leistung<br />

Geschäftsführer<br />

Braunegg.<br />

Oberfläche. Diese ist Bedingung<br />

für den störungs- und<br />

verkeimungsfreien Betrieb<br />

des Behälters, verzögert die<br />

Reinigungsintervalle und<br />

erleichtert die Reinigung.<br />

Die Fa. OFS ist Mitglied bei<br />

der FIWA (Firmen im Wasserfach).<br />

Alle Produkte<br />

haben die entsprechenden<br />

ÖVGW Zulassungen.<br />

Information<br />

OFS Oberflächenschutz und<br />

Betonsanierung GmbH<br />

Holbeingasse 3<br />

1100 Wien<br />

Tel.: 01/603 08 61<br />

Fax.: 01/603 08 61/ 20<br />

E-Mail: office@ofs.co.at<br />

Web: www.ofs.co.at<br />

Besser abschneiden<br />

E.E.<br />

TEMPS FORT


Bio-Abfall<br />

Sammlung und Verwertung von Grünschnitt durch Landwirte<br />

Achtung: Auch<br />

Grünschnitt ist Abfall<br />

Die Möglichkeit, kleinräumig Kreisläufe zu schließen, ist eine der Stärken des ländlichen<br />

Raumes. Landwirte können sich dabei rechtlich abgesichert unter Einhaltung der<br />

Rahmenbedingungen mit Dienstleistungen einbringen. KOMMUNAL stellt die Sammlung,<br />

Behandlung und Verwertung von Bioabfällen oder von Grünschnitt in NÖ vor.<br />

◆ Univ. Lektor Dipl.-Ing. Manfred Swoboda<br />

Nach der Eigenkompostierung nimmt die<br />

Landwirtschaftliche Kompostierung, zum<br />

Beispiel in Niederösterreich,<br />

gemäß<br />

den Planungsleitli-<br />

nien der Abfallwirtschaft<br />

den zweiten<br />

Rang ein, vor anderen<br />

weiteren<br />

Abfallbehandlungsarten.<br />

Damit wird<br />

zum Ausdruck<br />

gebracht, dass am<br />

Sektor Bioabfall<br />

und Grünschnitt<br />

die Einbeziehung<br />

der Landwirtschaft erwünscht ist. Durch<br />

die Kompostierung biogener Abfälle und<br />

64 KOMMUNAL<br />

Durch die Kompostierung<br />

biogener Abfälle und der<br />

damit verbundenen unmittelbaren<br />

Ausbringung von Kompost<br />

auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen wird Deponievolumen<br />

eingespart.<br />

der damit verbundenen unmittelbaren<br />

Ausbringung von Kompost auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen<br />

wird Deponievolumen<br />

eingespart.<br />

Großtechnische<br />

zentrale Behandlungsanlagenerübrigen<br />

sich. Die ordnungsgemäße<br />

geordnete Sammlung,<br />

Behandlung<br />

und Verwertung<br />

von biogenen Abfällen<br />

<strong>verhindert</strong> unerwünschte,klimaschädigende<br />

und unkontrollierte Ausgasungen.<br />

Die Kompostierung ist somit eine<br />

Maßnahme im Sinn des Klimaschutzes<br />

und des Klimabündnisses. Das Lebensministerium<br />

unterstützt die Kompostierung<br />

biogener Abfälle auf nationaler Ebene<br />

und international. Ebenso wurden Studien<br />

in Auftrag gegeben sowie Richtlinien<br />

verfasst und Bundesgesetze beschlossen,<br />

um einen geordneten Verlauf der Kompostierung<br />

zu gewährleisten.<br />

Rahmenbedingungen für<br />

Übernahme und Verwertung<br />

Bioabfälle aus der getrennten Sammlung<br />

von Haushalten und von haushaltsähnlichen<br />

Einrichtungen werden<br />

über die Abfallverbände oder Gemein-


Diese Lagerung von biogenen Abfällen<br />

entspricht nicht dem Stand der Technik.<br />

den organisiert. Als Beispiel sei erwähnt,<br />

dass die niederösterreichischen Gemeinden,<br />

Abfall- bzw. Umweltverbände über<br />

eine dezentrale Struktur von ca. 40<br />

kommunalen oder gewerblichen sowie<br />

von ca. 56 landwirtschaftlichen Kompostanlagen<br />

verfügen. In Niederösterreich<br />

haben sich die landwirtschaftlichen<br />

Anlagen sowie einige Kommunalanlagen<br />

zur ARGE Kompost und Biogas NÖ<br />

zusammengeschlossen und unterwerfen<br />

sich einer externen Qualitätssicherung.<br />

Sind dabei alle Kriterien erfüllt, wird die<br />

Berechtigung für das Gütesiegel wieder<br />

um ein Jahr verlängert. Zusätzlich werden<br />

jährlich die besten drei pflanzenverträglichen<br />

Komposte prämiert.<br />

Wohin mit dem<br />

Grünschnitt?<br />

Grünabfälle (Grünschnitt, Rasen, …)<br />

wird üblicherweise im Wege der Serviceleistung<br />

der Gemeinden oder der Abfallverbände<br />

übernommen, oder die Bürger<br />

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Anwendungsfertiger Köder<br />

Sicher vor unbefugtem Zugriff<br />

� Schimmelbeständig<br />

Auch in feuchter Umgebung<br />

effektiv<br />

�<br />

Ordnungsgemäß betriebene und qualitätsgesicherte<br />

bewilligte Kompostanlage.<br />

bringen ihn direkt zu den Kompostanlagen.<br />

Leider findet Grünschnitt, etc. nicht<br />

immer den Weg dorthin.<br />

Abgesehen von der ordnungsgemäßen<br />

Eigenkompostierung kommt es oft zu<br />

„wilden, ungeordneten Ablagerungen“<br />

oder zu „nicht genehmigten Deponierungen“<br />

bzw. zum „gut gemeinten<br />

großflächigen Ausbringen von gehäckselten<br />

biogenen Abfällen“.<br />

Es sei auch darauf hingewiesen, dass das<br />

Altlastensanierungsgesetz unter<br />

bestimmten Situationen<br />

nach Meinung<br />

des Lebensmi-<br />

nisteriumsschlagend werden<br />

könnte. Unvorsichtige<br />

oder illegale<br />

und lang anhaltende<br />

Ablagerungen<br />

führen möglicherweise<br />

zu einem<br />

Strafverfahren im<br />

obigen Sinn.<br />

Eine illegale Grünschnittentsorgung<br />

löst unter Umständen weitere Anzeigen<br />

nach verschiedenen Rechtsbereichen wie<br />

Wasserrecht, Bodenschutzgesetz, Abfallrecht,<br />

Forstrecht (Waldverwüstung),<br />

Naturschutzrecht, Landschaftsschutzbestimmungen,<br />

etc aus.<br />

Grünschnitt von Kommunen, Firmen<br />

oder von Privaten ist Abfall. Wenn Landwirte<br />

diese biogenen Abfälle übernehmen,<br />

haben sie entsprechende Melde-<br />

Grünschnitt von Kommunen,<br />

Firmen oder von Privaten<br />

ist Abfall. Wenn Landwirte<br />

diese biogenen Abfälle übernehmen,<br />

haben sie entsprechende<br />

Meldepflichten bzw.<br />

Aufzeichnungen vorzunehmen.<br />

Nagetiere bekämpfen wie Profis<br />

Erhältlich im Fachhandel (Lagerhaus, lw. Genossenschaften). Nähere Informationen unter Tel. 059977-10282 oder agro@kwizda-agro.at.<br />

www.kwizda-agro.at<br />

Bio-Abfall<br />

pflichten bzw. Aufzeichnungen vorzunehmen.<br />

Die Übernahme von Abfall<br />

erzwingt im Sinn des Gesetzes eine<br />

nachweisbare Abfallbehandlung.<br />

Dazu ist eine Anlagenbewilligung nach<br />

dem Abfallrecht erforderlich. Wird die<br />

Kompostierung hingegen als Gewerbe<br />

betrieben, ist die Bewilligungsbehörde<br />

nach der Gewerbeordnung die Bezirkshauptmannschaft.<br />

In diesem Fall ist<br />

zusätzlich noch ein Verfahren (Achtung<br />

auf die Flächenwidmung) für die<br />

Betriebsanlagenbewilligung notwendig.<br />

Kompost gleich Kompost?<br />

Ja oder Nein?<br />

Soll Kompost im Sinn der Bundeskompostverordnung<br />

erzeugt werden, hat sich<br />

der Betreiber der Kompostanlage beim<br />

Lebensministerium registrieren zu lassen.<br />

Nach dem Erreichen der vorgesehenen<br />

Kompostqualität wird aus dem Abfall ein<br />

Produkt und das<br />

Abfallende ist<br />

erreicht. Kompost<br />

als Produkt kann<br />

im freien Marktverkehr<br />

mit vollen<br />

Ansprüchen an<br />

Gewährleistung<br />

und Haftung vermarktet<br />

werden.<br />

Je nach Anwendungsfall<br />

gibt es<br />

ganz bestimmte<br />

Qualitätsansprüche<br />

und<br />

Grenzwerte für die Inhaltsstoffe.<br />

Bei Verzicht auf die obige Vorgangsweise<br />

wird weder Qualitätskompost noch ein<br />

Produkt erzeugt – dieser Kompost ist<br />

dann Abfall. Die Aufbringung von geeigneten<br />

biogenen Abfällen ist nach dem<br />

Bodenschutzgesetz nicht verboten. Es<br />

müssen jedenfalls Qualitätsnachweise<br />

und Pläne für die Ausbringung im Sinn<br />

eines Flächennachweises vorhanden sein.<br />

Agro<br />

Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch Produktinformation<br />

und Gebrauchsanweisung beachten.<br />

KOMMUNAL 65


Bio-Abfall<br />

Ein Ausschluss von bestimmten landwirtschaftlichenMarkenproduktionsprogrammen<br />

(BIO) oder von Erzeugungsgemeinschaften<br />

ist durchaus bei obiger Vorgangsweise<br />

sehr möglich.<br />

Außerdem besteht Unsicherheit über die<br />

künftige Entwicklung der Grenzwerte<br />

von Schadstoffen, die gegenwärtig noch<br />

unbekannt sind.<br />

Die Erzeugung von Kompost ist in allen<br />

Fällen nach dem Stand der Technik der<br />

Kompostierung (Richtlinie des Lebensministeriums)<br />

vorzunehmen. Dieser<br />

umfasst die geordnete Mietenkompostierung<br />

mit gezieltem, temperaturgesteuertem<br />

Umsetzen des Kompostes und<br />

◆ Univ. Lektor Dipl.-Ing. Manfred<br />

Swoboda ist Geschäftsführer der<br />

ARGE Kompost und Biogas in NÖ<br />

Oil Link<br />

Nichts mehr im Tank?<br />

Das lässt sich vermeiden!<br />

Shell Direct Austria<br />

www.shell-direct.at<br />

66 KOMMUNAL<br />

schließt auch als Weiterentwicklung die<br />

Stützbelüftung bei Mietenkompostierung<br />

mit Umsetzen ein. In beiden Fällen handelt<br />

es sich um die Methode der Kompostierung<br />

mit den Mitteln der Land- und<br />

Forstwirtschaft.<br />

Ausnahmen?<br />

Grundsätzlich hat die Materialübernahme,<br />

die Materialaufbereitung und<br />

die Hauptrotte auf befestigten, flüssigkeitsdichten<br />

Flächen im Sinn der Mindestanforderungen<br />

vom Stand der Technik<br />

zu erfolgen.<br />

Ausgenommen davon ist Abfall aus dem<br />

Garten- und Grünflächenbereich, etc.<br />

Diese Ausnahme gilt bis zu einer Verarbeitungsmenge<br />

von maximal 300 m³<br />

pro Jahr und Betrieb (Mutterbodenkompostierung).<br />

Dabei dürfen an einem<br />

Standort nicht mehr als 100 m³ (z.B.<br />

eine Miete von 30 m Länge, 2 m Breite<br />

und einer Höhe von 1,5 m) zugleich<br />

gelagert bzw. kompostiert werden.<br />

Zusätzlich sind zahlreiche Bestimmungen<br />

im Zusammenhang mit dem vorbeugenden<br />

Gewässerschutz, Aktionsprogramm,<br />

EU-Nitratrichtlinie und CCC einzuhalten.<br />

Die Einhaltung wird durch<br />

diverse Behörden überwacht.<br />

Sofern nicht wirklich alle obigen Bestimmungen<br />

für die Erzeugung von Kleinmengen<br />

an Kompost eingehalten werden,<br />

ist jedenfalls die Anlieferung der<br />

Grünabfälle an eine bewilligte Kompostanlage<br />

zu bevorzugen.<br />

Information<br />

Alle Kompostanlagenbetreiber<br />

haben sich über die jeweiligen<br />

Landesverbände zu einem Bundesverband<br />

zusammengeschlossen –<br />

ARGE Kompost und Biogas<br />

Österreich, Tel.: 0732/9460-54<br />

Oil Link überwacht für Sie alle Flüssigkeitstanks –<br />

vom Brenn- oder Treibstofftank bis zum Wasserreservoir.<br />

Wollen Sie mehr darüber erfahren? Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne! 0810/977 222<br />

www.oillink.at


12,5 Millionen für mehr Hochwassersicherheit in Mittersill<br />

Spatenstich für letzen großen<br />

Abschnitt gesetzt<br />

Mit einem 900 Meter langen Damm<br />

westlich des Ortes wird der Hochwasserschutz<br />

für Mittersill nun erweitert.<br />

Ermöglicht wurde die rasche Umsetzung<br />

der Schutzmaßnahmen durch eine Sonderfinanzierung<br />

aufgrund einer Bund-<br />

Ländervereinbarung. Das Lebensministerium<br />

und der Wasserverband Oberpinzgau<br />

investieren insgesamt 12,5 Millionen<br />

Euro in die Sicherheit der Mittersiller<br />

Bevölkerung. Dies teilt das Bundesministerium<br />

für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft anlässlich<br />

des Spatenstiches für den letzten und<br />

großen Abschnitt des Hochwasserschutzes<br />

Mittersill mit. Wassersektionschef<br />

Wilfried Schimon und Salzburgs<br />

Landesrat Sepp Eisl nahmen gemeinsam<br />

mit Generalsekretär Peter Quantschnigg<br />

vom Finanzministerium und Bürgermeis -<br />

Generalsekretär Dr. Peter Quantschnigg,<br />

BMF, Wilfried Schimon, BMLFUW,<br />

der Mittersiller Bürgermeister Dr. Wolfgang<br />

Viertler, Franz Stöckl von der ausführenden<br />

Baufirma, LR Sepp Eisl und<br />

Vizebürgermeister Mag. Roman<br />

Oberlechner beim Spatenstich.<br />

Hochwasser<br />

ter Wolfgang Viertler den Spatenstich<br />

vor. Der rund sechs<br />

Meter hohe Querdamm soll den<br />

Ortskern, den äußeren Markt,<br />

Felben und das Gewerbegebiet<br />

West bis zu einem hundertjährlichen<br />

Hochwasser schützen.<br />

Mittersill ist durch ihre Lage<br />

mitten im Talboden des<br />

Salzachtales stark hochwassergefährdet.<br />

Erst 2005 wurde Mittersill<br />

durch ein Extremereignis<br />

zur Gänze überflutet, dabei entstand<br />

ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe.<br />

Nach diesem Hochwasser und<br />

den dadurch verursachten schweren<br />

Schäden war in Mittersill und in vielen<br />

weiteren Gemeinden des Oberpinzgaus<br />

sofortiger Handlungsbedarf gegeben.<br />

KOMMUNAL 67


Wirtschafts-Info<br />

Schachtabdeckung in Ver- und Entsorgung<br />

Kommunalmaschinen-Börse<br />

Schächte erfüllen eine wichtige<br />

Aufgabe in der Ver- und<br />

Entsorgung. Sie werden dort<br />

eingesetzt, wo Armaturen<br />

zum Absperren in einer Rohrleitung<br />

zugänglich sein müssen,<br />

zur Be- und Entlüftung<br />

und als Zugang für komplexe<br />

Einbauten (z. B. Quellsammelschacht,Druckunterbrecherschacht<br />

usw.)<br />

In jedem Fall muss ein sicherer<br />

Zugang gewährleistet<br />

sein. Meist ist der Einstieg in<br />

einen Schacht nur über eine<br />

68 KOMMUNAL<br />

Schachtabdeckung möglich.<br />

Diese Schachtabdeckungen<br />

sollen je nach Einsatzfall folgende<br />

Eigenschaften erfüllen:<br />

◆ leicht zu öffnen sein<br />

◆ Begehbar oder Befahrbar<br />

bis 400 kN<br />

◆ Einbruchhemmend<br />

◆ Geruchs- und schlagregendicht<br />

◆ Überflutungssicher<br />

Unsere Abdeckungen werden<br />

nach den Regeln der Technik<br />

hergestellt, sie sind komplett<br />

aus Edelstahl und üblicherweise<br />

ab Lager verfügbar.<br />

Information<br />

Huber Edelstahl Vertriebs-<br />

GmbH, Praterweg 9<br />

4820 Bad Ischl<br />

Gerhard Schellenberg<br />

Tel.: +43 (6132) 21 900<br />

E-Mail: at-sg@<br />

huber-technology.com<br />

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E.E.<br />

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Glasrecycling = Umwelt- und Klimaschutz<br />

Glasrecycling schont Umwelt<br />

und Geldbörse<br />

Rund 210.000 Tonnen Glasverpackungen<br />

haben die<br />

Österreicherinnen und Österreicher<br />

2006 gesammelt. Pro<br />

Kopf bedeutet dies die<br />

beachtliche Sammelleistung<br />

von etwa 24 kg. Glas ist vollständig<br />

verwertbar.<br />

Durch Glasrecycling sparen<br />

wir Rohstoffe und Energie.<br />

Altglas benötigt weniger Produktionsenergie<br />

als Primärrohstoffe.<br />

Jährlich sparen wir<br />

in Österreich durch Glasrecycling<br />

so viel Gas und Strom,<br />

wie eine Kleinstadt mit rund<br />

30.000 Einwohnern verbraucht.<br />

Die Gaseinsparungen<br />

bewirken, dass weniger klimaschädliches<br />

CO2 emittiert<br />

wird. Bürgerinnen und Bürger<br />

profitieren vom Glasrecycling.<br />

Denn: Getrenntes Sammeln<br />

und stoffliches Verwerten<br />

von Glasverpackungen<br />

kostet nur 70 bis 95 Euro pro<br />

Tonne, die Sammlung im<br />

Restmüll jedoch etwa 180<br />

Euro pro Tonne. Dies würde<br />

die Müllgebühren erhöhen.<br />

Information<br />

Austria Glas Recycling<br />

GmbH, Obere Donau -<br />

straße 71, 1020 Wien,<br />

Tel: 01/214 49 00-31<br />

Fax: 01/214 49 08<br />

E-Mail: agr@agr.at<br />

Web: www.agr.at<br />

Web: www.bobbybottle.at<br />

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E.E.


Mit Raiffeisen-Leasing energieeffizient Bauen und Sanieren<br />

Entlastung des Gemeindebudgets<br />

In Zeiten des ökologischen Wandels, der<br />

deutlichen Steigerung von Energiekosten<br />

50 Prozent Energieeinsparung für Oberwart durch die<br />

sanierte Hauptschule dank Raiffeisen-Leasing.<br />

und der immer schwierigeren Finanzlage<br />

der Gemeinden, ist es eine Herausforderung<br />

ein zukunftsorientiertes Produkt zur<br />

Gesamtkostenoptimierung anzubieten.<br />

Dies waren auch die entscheidenden Faktoren<br />

für die Stadtgemeinde Oberwart,<br />

die Hauptschule energieeffizient zu sanieren.<br />

Die Raiffeisen-Leasing als Totalunternehmer<br />

und finanzieller Partner war der<br />

Garant für die effiziente und kostengün-<br />

stige Abwicklung sowie Einhaltung der<br />

vereinbarten Fixkosten. Die Sanierung<br />

der Hauptschule<br />

(der Gebäudekern<br />

blieb bestehen,<br />

der Rest<br />

wurde ausgehöhlt)<br />

startete<br />

mit dem Hauptgebäude,welches<br />

rund sechs<br />

Monate später<br />

bereits bezugs-<br />

fertig wurde.<br />

Ein wesentlicher<br />

Vorteil für die<br />

Stadtgemeinde<br />

ist die garantierte Energiekosteneinsparung<br />

von mindestens 50 Prozent.<br />

Der Partner für<br />

Gemeindeinvestitionen<br />

Raiffeisen-Leasing ist führender Anbieter<br />

bei Finanzierungen von kommunalen<br />

Mag. Gottfried Heneis<br />

Wirtschafts-Info<br />

Investitionen. Und Raiffeisen-Leasing ist<br />

immer in Ihrer Nähe, einerseits durch<br />

über 2000 Bankstellen in<br />

ganz Österreich, andererseits<br />

durch unsere Mitarbeiter in<br />

allen Landeshauptstädten.<br />

Unsere Lösungsvorschläge<br />

sind auf die Bedürfnisse von<br />

Gemeinden, Städten, kommunalen<br />

Betrieben und<br />

Gemeindeverbänden abgestimmt.<br />

Wir verstehen uns als<br />

Partner für die optimale<br />

Gestaltung einer maastrichtkonformen<br />

Finanzierung.<br />

Unsere Erfahrung aus über<br />

900 durchgeführten Projekten<br />

gibt Ihnen Sicherheit.<br />

Information<br />

Raiffeisen-Leasing GmbH<br />

Mag. Gottfried Heneis<br />

Tel.: 01/71601/8070<br />

E-Mail: gottfried.heneis@rl.co.at<br />

Web: www.raiffeisen-leasing.at<br />

KOMMUNAL 69<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Der Econic: Mercedes-<br />

Benz setzt mit BlueTec 5<br />

neue Maßstäbe – SCR-<br />

Technologie sorgt neben<br />

geringem Verbrauch und<br />

verminderten Abgasemissionen<br />

auch für eine Senkung<br />

der Feinstaubbelastung<br />

Pappas-Gruppe: Vom Vertriebsstandort zum Nutzfahrzeug Zentrum<br />

Tradition & Innovation<br />

in Wiener Neudorf<br />

Das Pappas Nutzfahrzeug-Zentrum Wiener Neudorf feierte heuer sein 20-jähriges<br />

Betriebsjubiläum. Das Kompetenzzentrum für das umfangreiche Mercedes-Benz Nutzfahrzeugprogramm<br />

vertreibt und serviciert die gesamte Fahrzeugpalette von Lkw über<br />

Transporter bis hin zum kommunalen Flaggschiff Unimog. Und einiges mehr.<br />

Bereits 1957 begann die<br />

Georg Pappas Automobil<br />

AG (damals unter<br />

der Firmenbezeichnung<br />

Automobilvertriebsgesellschaft<br />

Georg Pappas<br />

& Co. KG) neben der<br />

Reparatur von Nutzfahrzeugen<br />

und Pkw<br />

sowie dem Vertrieb von<br />

Ersatzteilen der Marke<br />

Mercedes-Benz mit dem Vertrieb von<br />

Mercedes-Benz Nutzfahrzeugen im<br />

Gebiet Wien, Niederösterreich und Burgenland.<br />

Der Standort des Unternehmens<br />

war die Troststraße 109-111 im<br />

10. Wiener Gemeindebezirk.<br />

Mit der Akquisition des Autoreparaturwerkes<br />

Rudolf Trebitsch erfolgte 1984<br />

die Übernahme der Unimog-Vertretung<br />

für Wien, Niederösterreich, Burgenland,<br />

Steiermark, Kärnten und Osttirol. Im<br />

Jänner 1985 wurde im Norden von Wien<br />

der Werkstattbetrieb der Firma Krummel<br />

KG gemietet und als neuer Nutzfahrzeug-Stützpunkt<br />

genutzt. Dies ist immer<br />

noch der Standort des Nfz-Stützpunktes<br />

Pappas Wien-Nord.<br />

Aufgrund der beengten Verhältnisse und<br />

der für Kunden ungünstigen Lage in der<br />

70 KOMMUNAL<br />

Auch der Unimog<br />

übersiedelte 1987 in<br />

das neue Pappas Nutzfahrzeuge-Zentrum<br />

nach Wiener Neudorf<br />

Troststraße erfolgte im<br />

Juni 1987 die Eröffnung<br />

des Pappas Nutzfahrzeug-<br />

Zentrums Wiener Neudorf<br />

auf dem<br />

ehemaligen<br />

Gelände der<br />

Firma Hinteregger.<br />

Der Unimog-<br />

Bereich übersiedelte<br />

ebenfalls<br />

vom 4. Wiener Bezirk nach Wiener<br />

Neudorf, der Reparaturbereich<br />

für Pkw wurde von der<br />

Firma Wiesenthal übernommen.<br />

Auf dem ca. 53.000 m 2 großen<br />

Areal, davon ca. 14.000 m 2<br />

überdacht, betreibt die Georg<br />

Pappas Automobil AG seither<br />

im Nutzfahrzeug-Zentrum Wiener<br />

Neudorf den Verkauf, die<br />

Wartung und Reparatur von<br />

Nutzfahrzeugen der Marke<br />

Mercedes-Benz und seit kurzem<br />

auch der Marke Mitsubishi Fuso.<br />

1987 wurde von Pappas Wiener<br />

Neudorf der Wölfel Boschdienst<br />

eröffnet und damit das Dienstleistungsangebot<br />

auch für Pkw-<br />

Services erweitert. Inzwischen<br />

hat sich das Leistungsspektrum des<br />

Boschdienstes, der 2004 in Pappas<br />

Boschdienst umbenannt und voll in die<br />

Georg Pappas Automobil AG integriert<br />

Eckdaten auf einen Blick<br />

20 Jahre Pappas in Wr. Neudorf<br />

1987 Eröffnung Nutzfahrzeug-Zentrum Wiener<br />

Neudorf<br />

1988 Eröffnung Wölfel Boschdienst<br />

1995 Eröffnung cash & drive Transportercenter<br />

1998 Zubau Transporter-Auslieferungshalle<br />

2001 Ausbau – Annahmebereich – Reparaturwerk<br />

2003 Pappas Wiener Neudorf wird zum Sitz der<br />

Spartenleitung für Nutzfahrzeuge für die<br />

gesamte Pappas Gruppe<br />

2004 Integration des Wölfel Boschdienstes in die<br />

Georg Pappas Automobil AG als Bosch<br />

Service Pappas<br />

2006 Eröffnung TruckStore<br />

7/2006 Vertrieb der Nutzfahrzeug-Marke<br />

Mitsubishi Fuso<br />

Fotos: Pappas Gruppe, Johanna K. Ritter


Die Freude über das gelungene Jubiläum<br />

stand Wolfgang Kugler, Verkaufsleiter<br />

Transporter Pappas Wiener Neudorf, Mag.<br />

Georges König, Spartenleiter Nutzfahrzeuge<br />

der Pappas Gruppe und Anton<br />

Bucek, Verkaufsleiter Unimog/Econic von<br />

der Pappas Gruppe ins Gesicht geschrieben.<br />

wurde, deutlich geändert. Der Boschservice<br />

Pappas ist der Spezialist für individuelle<br />

Kommunikations- und Elektroniklösungen<br />

für alle Fahrzeuge sowie für<br />

den Einbau von Kühl- und Frischdienstanlagen.<br />

1995 wurde mit der Eröffnung des cash<br />

& drive Transportercenters in Wiener<br />

Neudorf ein völlig neues Angebotsspektrum<br />

am Transportermarkt eingeführt.<br />

Ziel des cash & drive Konzeptes ist es,<br />

dem Unternehmer nicht nur die optimale<br />

Lösung für die individuelle Mobilität<br />

anzubieten, sondern auch bei Ausfällen<br />

oder Auftragsspitzen schnell Mobilität<br />

bereit zu stellen. Wenn z. B. ein Transporter<br />

ausfällt, steht bei cash & drive für<br />

die Überbrückung ein Mobilitätsfahrzeug<br />

zu Verfügung, bis der neu bestellte<br />

Transporter vom Band läuft.<br />

Für die Zukunft gerüstet<br />

Der Econic mit Erdgasmotor erfüllt die<br />

anspruchsvolle Zertifizierungsvorschrift<br />

ECE R110 sowie die strenge Abgasnorm<br />

EEV und unterschreitet damit bereits<br />

heute die geplante Euro 5-Abgasnorm.<br />

Als flexibles und vielseitiges Spezialfahrzeug<br />

für den Kommunal-, Sammel- und<br />

Verteilerverkehr vereint der Econic von<br />

Mercedes-Benz alle wesentlichen Anforderungen<br />

unterschiedlicher Lkw-Einsatz-<br />

Der schon legendäre Unimog ist durch<br />

seine Robustheit und Flexibilität für vielfältige<br />

Einsatzmöglichkeiten im Bereich<br />

der Straßenerhaltung sowohl im Winterals<br />

auch im Sommerdienst in den Städten<br />

und Gemeinden bestens geeignet.<br />

gebiete in einem Fahrzeug. Die kompakten<br />

Fahrzeugabmessungen garantieren<br />

optimales Handling bei maximaler Aufbaufreundlichkeit.<br />

Für besonders lärmsensible Einsätze ist<br />

eine vollständige Geräuschkapselung<br />

erhältlich, die den Geräuschpegel unter<br />

78dB(A) sinken lässt.<br />

Sicher und zuverlässig<br />

ohne Limit: Der Unimog<br />

Der Unimog ist durch seine Robustheit<br />

und Flexibilität für vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

im Bereich der Straßenerhaltung<br />

sowohl im Winter- als auch im<br />

Sommerdienst in den Städten und<br />

Gemeinden bestens geeignet. Dieses<br />

Nutzfahrzeug gelangt aber ebenso in der<br />

Industrie, Landwirtschaft, E-Wirtschaft<br />

und Seilbahnwirtschaft sowie bei der<br />

Feuerwehr im Lösch- und Katastrophenbereich<br />

zum Einsatz. Eine Besonderheit<br />

stellt der Zwei-Weg-Unimog für den Einsatz<br />

auf Straße und Schiene dar. Gerade<br />

seit Einführung des Roadpricings ist dieser<br />

aufgrund seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeit<br />

für Industriebetriebe mit<br />

Gleisanschluss eine echte Alternative zu<br />

herkömmlichen Verschubgeräten.<br />

Die innovative BlueTec-Technologie, die<br />

auch im Mercedes-Benz Unimog eingesetzt<br />

wird, reduziert nachweislichen den<br />

Feinstaubausstoß und sorgt so für einen<br />

schonenden Umgang mit der Umwelt,<br />

was gerade in Städten und Ballungsräumen<br />

von immenser Bedeutung ist.<br />

Information<br />

Mag. Stephan Gantner<br />

Pressesprecher der Pappas Gruppe<br />

Tel.: 0662/4484-5113<br />

E-Mail:<br />

stephan.gantner@pappas.at<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

KOMMUNAL 71


Wirtschafts-Info<br />

Mit der Europäischen Krankenversicherungskarte im Ausland<br />

Sicher und beruhigt<br />

ins Ausland reisen<br />

Ihre e-card kann mehr als Sie vielleicht denken: Sie ist Ihr Schlüssel zur Versorgung im<br />

Krankheitsfall in Österreich – und weit darüber hinaus. Wenn Sie eine Reise ins Ausland<br />

planen, nehmen Sie sich fünf Minuten für Ihre Gesundheit und lesen Sie die folgenden<br />

Informationen.<br />

Österreichs gutes Gesundheitssystem<br />

kennen Sie. Im Ausland ist die Krankenversorgung<br />

oft gänzlich anders<br />

geregelt. Mit der EKVK (Europäische<br />

Krankenversicherungskarte) ist gesichert,<br />

dass Sie nach den Regeln des<br />

jeweiligen Landes in den EU-Mitgliedstaaten,<br />

EWR-Staaten und der Schweiz<br />

Mit der EKVK (Europäische<br />

Krankenversicherungskarte) ist<br />

gesichert, dass Sie nach den<br />

Regeln des jeweiligen Landes in<br />

den EU-Mitgliedstaaten, EWR-<br />

Staaten und der Schweiz rasch<br />

und unkompliziert zu ärztlicher<br />

Betreuung kommen.<br />

rasch und unkompliziert zu ärztlicher<br />

Betreuung kommen. Die EKVK finden<br />

Sie auf der Rückseite Ihrer e-card. So<br />

wie Sie die grüne Vorderseite im Inland<br />

verwenden, nützen Sie die blaue Rückseite<br />

im Ausland. Der Chip auf Ihrer<br />

e-card gehört nicht zur EKVK und ist<br />

im Ausland noch nicht verwendbar<br />

(ausgenommen bei NETC@RDSPartnern,<br />

siehe www.netcardsproject.com).<br />

Wie nützt man die EKVK?<br />

Die EKVK gilt in den meisten Ländern<br />

Europas. Eine genaue Übersicht dazu<br />

finden Sie auf der Grafik auf dieser<br />

Seite. Wenn Sie in einem dieser Länder<br />

72 KOMMUNAL<br />

einen Arzt oder ein Krankenhaus in<br />

Anspruch nehmen müssen, weisen Sie<br />

bitte möglichst früh Ihre EKVK vor. Aufgrund<br />

internationaler Vereinbarungen<br />

sind Vertragsärzte und Vertragskrankenanstalten<br />

in diesen Ländern verpflichtet,<br />

Ihre EKVK zu akzeptieren und<br />

Sie wie einen nationalen Patienten zu<br />

behandeln. Bei Ärzten und Spitälern,<br />

die keinen Vertrag mit der Sozialversicherung<br />

des Aufenthaltsstaates haben,<br />

müssen Sie die Rechnung – so wie in<br />

Österreich bei einem Wahlarzt oder in<br />

einem Privatspital ohne Vertrag mit<br />

Ihrem Versicherungsträger – vorerst<br />

selbst bezahlen.<br />

Im Fall des<br />

Falles …<br />

In Einzelfällen ist<br />

nicht gänzlich auszuschließen,<br />

dass ein<br />

ausländischer Leistungserbringer<br />

(z.B.<br />

ein niedergelassener<br />

Arzt) etwa aus<br />

Unkenntnis der entsprechenden<br />

EU-<br />

Regelungen die<br />

Abwicklung mit der<br />

EKVK verweigert und<br />

auf Barzahlung der<br />

erbrachten Leistungen<br />

durch Sie<br />

besteht. In diesem<br />

Fall lassen Sie sich<br />

bitte unbedingt eine<br />

detaillierte Rechnung<br />

ausstellen. Diese reichen<br />

Sie nach Ihrer<br />

Rückkehr im Original<br />

So wie Sie die<br />

grüne Vorderseite im<br />

Inland verwenden,<br />

nützen Sie die blaue<br />

Rückseite im<br />

Ausland.<br />

beim zuständigen Krankenversicherungsträger<br />

ein, der die Erstattung<br />

nach den entsprechenden gesetzlichen<br />

Regelungen vornehmen wird. Die eventuell<br />

verbleibenden Differenzkosten<br />

können durch den vorherigen<br />

Abschluss einer privaten Urlaubskrankenversicherung<br />

abgedeckt werden.<br />

Welche Informationen sind auf der<br />

EKVK abgebildet ?<br />

◆ Akademischer Grad<br />

◆ Name<br />

◆ Geburtsdatum<br />

◆ Persönliche Kennnummer (Sozialversicherungsnummer)<br />

◆ Kennnummer des Versicherungsträgers<br />

zum Ausstellungszeitpunkt<br />

(muss<br />

nicht<br />

der<br />

Träger<br />

sein,<br />

bei<br />

dem<br />

Sie<br />

aktuell<br />

versichert<br />

sind)<br />

◆ Kennnummer der Karte<br />

◆ Ablaufdatum<br />

Das Ablaufdatum hängt<br />

mit der Dauer Ihrer Versicherungszeiten<br />

zusammen.<br />

Wenn das Ablaufdatum<br />

erreicht ist, wird automatisch<br />

eine neue Karte zugesandt,<br />

sofern Sie noch versichert<br />

sind. Wenn Sie zum<br />

Ausstellungszeitpunkt der


Fotos: HVS<br />

Die Europäische Krankenversicherungskarte<br />

Die EKVK gilt in den meisten Ländern Europas. Aufgrund internationaler<br />

Vereinbarungen sind Vertragsärzte und Vertragskrankenanstalten<br />

in diesen Ländern verpflichtet, Ihre EKVK zu akzeptieren<br />

und Sie wie einen nationalen Patienten zu behandeln.<br />

Hier gilt die EKVK: In den hervorgehobenen Staaten, in denen Sie früher einen<br />

Auslandskrankenschein benötigt haben, gilt nun Ihre EKVK.<br />

Information<br />

Wirtschafts-Info<br />

EKVK nicht oder erst kurz versichert<br />

(anspruchsberechtigt) waren, kann es<br />

sein, dass<br />

die Datenfelder<br />

der<br />

EKVK<br />

(ausgenommen<br />

die Kennnummer)<br />

nur mit<br />

Sternen<br />

versehen<br />

sind. In<br />

diesem<br />

Fall beantragen<br />

Sie<br />

bitte vor<br />

Reiseantritt<br />

beim<br />

zuständigenKrankenversicherungsträger<br />

die Ausstellung einer<br />

„Bescheinigung als provisorischer<br />

Ersatz für die EKVK“ („PEB“).<br />

Wenn aus Unkenntnis<br />

der entsprechenden EU-<br />

Regelungen die Abwicklung<br />

mit der EKVK verweigert<br />

wird – in Einzelfällen nicht<br />

gänzlich auszuschließen –<br />

und auf Barzahlung der<br />

erbrachten Leistungen<br />

bestanden wird: Lassen Sie<br />

sich unbedingt eine detaillierte<br />

Rechnung ausstellen.<br />

Und in den anderen<br />

Ländern?<br />

Bei Reisen in Länder, in welchen die<br />

EKVK nicht gilt, bleibt alles wie bisher.<br />

Für die Länder Bosnien-Herzegowina,<br />

Kroatien, Serbien, Montenegro, Mazedonien<br />

und die Türkei besorgen Sie<br />

sich bitte rechtzeitig beim Dienstgeber<br />

(Erwerbstätige) bzw. beim Versicherungsträger<br />

(Pensionisten, Arbeitslose)<br />

einen Auslandsbetreuungsschein.<br />

Andere Personengruppen können über<br />

www.sozialversicherung.at einen solchen<br />

anfordern. Konnten die Leistungen<br />

nicht nach den Bestimmungen des<br />

Sozialversicherungsabkommens in<br />

Anspruch genommen werden, ist – wie<br />

im Verhältnis zu allen anderen Ländern,<br />

mit denen kein Sozialversicherungsabkommen<br />

besteht – eine medizinische<br />

Behandlung vorerst vor Ort zu<br />

bezahlen. Die Rechnung dafür kann<br />

nach der Rückkehr in Österreich beim<br />

Versicherungsträger eingereicht werden.<br />

Die Kostenvergütung erfolgt nach<br />

den österreichischen Tarifen.<br />

Hier erfahren Sie mehr<br />

Wenn Sie genauere Auskünfte<br />

benötigen, steht Ihnen Ihre<br />

Sozial versicherung gerne zur<br />

Verfügung: Im Internet unter<br />

www.sozialversicherung.at und<br />

www.chipkarte.at<br />

KOMMUNAL 73<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

74 KOMMUNAL<br />

Die Stangl Road Show 2006 fand großen Anklang bei den zahlreichen<br />

Besuchern.<br />

Geballte Information rund um Reinigung<br />

Stangl Road Show<br />

tourt wieder<br />

Nach dem Erfolg des letzten<br />

Jahres tourt auch dieses<br />

Jahr die Stangl Road Show<br />

quer durch Österreich. Mit<br />

im Gepäck ist wieder eine<br />

große Auswahl an Multicar<br />

Geräteträger mit verschiedensten<br />

Aufbauten und<br />

Hako Multifunktions- und<br />

Reinigungsmaschinen.<br />

Kurz gesagt:<br />

alles rund um<br />

die vielfältigen<br />

Aufgaben<br />

in der Kommune.Straßenreinigung,<br />

Instandhaltung, Grünflächenbewirtschaftung,<br />

Winterdienst – die Road<br />

Show bietet die Möglichkeit<br />

für Verantwortliche in Kommunen,<br />

aber auch für<br />

Gebäudereiniger, Hausbetreuer<br />

und Landschaftsbauer,<br />

Neues und Bewährtes<br />

an Kommunalmaschinen<br />

und Geräteträgern - praktisch<br />

direkt vor der eigenen<br />

Haustür - selbst auszuprobieren<br />

und sich Fachinformationen<br />

aus erster Hand<br />

zu holen. Wer eine solche<br />

Anschaffung in Zukunft<br />

plant, findet hier die beste<br />

Grundlage für eine Entschei-<br />

Termine<br />

25. Juni Klagenfurt,<br />

26. Juni Graz,<br />

27. Juni St. Pölten,<br />

28. Juni Salzburg und<br />

29. Juni Innsbruck.<br />

dung. Durch die breite Auswahl<br />

an Maschinen ist es<br />

den Spezialisten von Stangl<br />

möglich, für jede Gemeinde<br />

ein individuelles Fuhrparkkonzept<br />

auszuarbeiten, dass<br />

auf die unterschiedlichsten<br />

Gegebenheiten und Möglichkeiten<br />

Rücksicht nimmt.<br />

„Geballte<br />

Information<br />

in Praxis und<br />

Theorie in<br />

sehr angenehmer<br />

Atmosphäre“<br />

war der<br />

abschließende<br />

Eindruck eines<br />

Besuchers der Road Show<br />

letztes Jahr in Graz und<br />

wohl auch kennzeichnend<br />

für die gesamte Veranstaltung<br />

2007.<br />

Information<br />

Roland Huber, Stangl Reinigungstechnik<br />

GmbH<br />

Tel: 06215 / 89 00 – 40<br />

E-Mail: RolandHuber@<br />

stanglreinigung.at<br />

5204 Straßwalchen<br />

2334 Vösendorf<br />

8772 Traboch<br />

www.stanglreinigung.at<br />

E.E.


Austro Diesel: stärkstes Angebot bei Mehrzwecktraktoren bis 100 PS<br />

Immer der richtige Druck ...<br />

Wirtschafts-Info<br />

Neue kompakte Baureihe MF 3600<br />

Mit insgesamt neun Baureihen im Leistungssegment<br />

bis 100 PS bietet Weltmarktführer<br />

Massey Ferguson (MF)<br />

eine einzigartig breite Auswahl bei<br />

Mehrzwecktraktoren. „Je nach Anforderung<br />

wählt der Kunde aus 30 Modellen<br />

die für seine Bedürfnisse maßgeschneiderte<br />

Lösung“, erklärt Ing. Johann<br />

Gram, als Geschäftsführer bei Austro<br />

Diesel zugleich der MF-Generalimporteur<br />

in Zentral- und Osteuropa. „Diese<br />

Angebotsvielfalt ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal.“<br />

Mit der neuen Baureihe<br />

MF 3600 setzt MF ein weiteres starkes<br />

Signal in dieser Leistungsklasse. Die<br />

Kompakttraktoren überzeugen nicht<br />

nur durch ihr geringes Leistungsgewicht<br />

und den kurzen Radstand. Johann<br />

Gram: „Unglaublich wendig, spielend<br />

einfach zu bedienen und hervorragend<br />

für Frontladerarbeiten geeignet.“<br />

Auf der Landwirtschaftsmesse SIMA in<br />

Paris hat Massey Ferguson seine bisher<br />

stärkste Angebotspalette bei Mehrzwecktraktoren<br />

bis 100 PS präsentiert.<br />

Fotos: Massey Ferguson<br />

Neun Baureihen mit insgesamt 30 verschiedenen<br />

Modellen umfasst das einzigartig<br />

breit gefächerte Leistungsspektrum.<br />

Jeder Traktor bietet die passende Leistung,<br />

Kraftübertragung und Spezifikation<br />

für die individuellen Anforderungen<br />

des Kunden – vom Hobby- und<br />

Kleinbauern in der konventionellen<br />

Landwirtschaft bis hin zum Spezialisten.<br />

Die Maschinen bewähren sich beim Einsatz<br />

in Obstplantagen genauso wie im<br />

Weinberg. „Spezielle Bedürfnisse verlangen<br />

maßgeschneiderte Lösungen”,<br />

betont Ing. Johann Gram. „Der Kunde<br />

wählt nicht nur Motor und Leistung<br />

genau passend zur Aufgabe, sondern<br />

kombiniert zudem Getriebe, Hydrauliksystem<br />

und Zapfwelle je nach Anforderung.<br />

Auch dadurch heben sich MF-Produkte<br />

deutlich vom Mitbewerb ab.“<br />

Überzeugende Allrounder<br />

Echte Universalmaschinen sind die vier<br />

Modelle der neuen Baureihe MF 3600.<br />

Mit 58 bis 91 PS bieten sie starke Leistung<br />

für leichtere Anwendungen, etwa<br />

beim Be- und Entladen, beim Bestellen<br />

und Ernten draußen auf dem Feld, beim<br />

Transport auf der Straße oder beim Einsatz<br />

in Industriegebieten. Robust, kompakt<br />

und wendig, zeichnen sich die<br />

Maschinen durch ihren kurzen Radstand,<br />

die geräumige Kabine und die<br />

gute Eignung als Frontlader-Traktor<br />

aus. Wie alle MF-Traktoren bestechen<br />

auch die Modelle der Baureihe MF<br />

3600 durch ihre einfache Bedienbarkeit<br />

und Wartung. Eine neue Generation der<br />

kraftstoffsparenden 3,3 l-SisuDiesel-<br />

Motoren sorgt für effizienten und ruhigen<br />

Betrieb.<br />

Das unabhängige Zapfwellensystem<br />

samt leistungsstarker Hydraulik lässt<br />

keine Wünsche offen. Vielseitige Getriebeoptionen<br />

für Hinterrad- oder Allradantrieb<br />

komplettieren die Ausstattung.<br />

Gram: „Auch hier gilt, dass der Anwender<br />

seine Maschine ganz nach seinen<br />

individuellen Bedürfnissen zusammenstellen<br />

kann.“<br />

Information<br />

Austro Diesel GmbH<br />

Tarbuk Business Park 4, A-2320<br />

Schwechat<br />

Tel.: 01/701 20<br />

Fax: 01/701 20-5<br />

Web: www.austrodiesel.at<br />

Vogel Pumpen<br />

Mehrstufenpumpen in horizontaler und vertikaler<br />

Ausführung und kompakter Blockbauweise.<br />

Für die Gebäudetechnik, Wasserversorgung und Industrie.<br />

Drehzahlgeregelte Pumpen in Kombination mit dem<br />

HYDROVAR.<br />

Pumpenfabrik ERNST VOGEL GmbH<br />

A-2000 Stockerau, Ernst Vogel-Str. 2<br />

Tel. ..43-2266-604, Telefax ..43-2266-65311<br />

www.vogel-pumpen.com<br />

SPIRALGEHÄUSEPUMPEN MEHRSTUFENPUMPEN TAUCHMOTORPUMPEN DRUCKSTEIGERUNGSANLAGEN PUMPENREGLER<br />

KOMMUNAL 75<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

HUMER: Die Qualitätsmarke für Anhänger, Tieflader und Verkaufsfahrzeuge<br />

895 Anhänger test- und abholbereit<br />

Gunskirchen am Stadtrand<br />

von Wels direkt an der<br />

A1-Abfahrt Wels West.<br />

Das Gunskirchner (OÖ) Unternehmen<br />

Humer Anhängerbau mit Filialen<br />

in Wien und Loosdorf (NÖ) und jetzt neu<br />

in Lindach an der A1 bietet seinen Kunden<br />

aus ganz Österreich besten Service.<br />

Humer Anhängerbau führt ein komplettes<br />

Sortiment an Anhänger, Tieflader und<br />

Verkaufsfahrzeugen, die zusätzlich auf<br />

Kundenwunsch individuell ausgebaut<br />

werden können. Speziell für Gemeinden<br />

und Städte wurden bereits zahlreiche Zuund<br />

Anbauten realisiert und steigern<br />

somit die Effizienz im täglichen Einsatz.<br />

Bei Humer wird auch der Anhängerkauf<br />

so einfach wie möglich gestaltet. Kunden<br />

mit einer längeren Anreise zu einem<br />

Humer Standort müssen sich nur den<br />

76 KOMMUNAL<br />

Fotos: Humer<br />

NEU: Humer in Lindach, direkt<br />

an der A1, Abfahrt Lindach.<br />

Sofort vor Ort!<br />

Crawford hafa ist der europäische Marktführer<br />

für Industrietore und Verladesysteme.<br />

Durch das mit Abstand größte Netz an<br />

Service-Technikern ist Crawford hafa<br />

in der Lage, besonders schnell vor Ort zu<br />

sein – für Wartung, Modernisierung und<br />

Reparatur. Herstellerunabhängig!<br />

Die Spezialisten für Tore und Verladesysteme<br />

www.crawfordsolutions.com<br />

Humer in Loosdorf/Melk: Direkt<br />

an der A1, Abfahrt Loosdorf<br />

Anhänger aussuchen – den Rest erledigt<br />

das Humer Serviceteam. Die zur Anmeldung<br />

benötigten Papiere kommen per<br />

Post und der Anhänger wird kostenlos<br />

österreichweit zugestellt.<br />

Die Kunden erwarten noch mehr Vorteile<br />

wie zum Beispiel das Humer Power-<br />

Paket: Es beinhaltet drei Jahre Garantie, §<br />

57a Überprüfung immer gratis, Direktverrechnung<br />

bei Versicherungsschäden, zinsenfreier<br />

Mietkauf. Und Auswahl wird bei<br />

Humer groß geschrieben, es lagern mit<br />

Stand Mai 895 Anhänger, Tieflader und<br />

Verkaufsfahrzeuge an den vier Standorten.<br />

So viele unterschiedliche Anhänger,<br />

Tieflader und Verkaufsfahrzeuge können<br />

Sie bei Humer besichtigen und testen.<br />

HUMER ist auch am südlichen<br />

Stadtrand von Wien – nur zwei<br />

Kilometer zur SCS<br />

Ausstellungshallen und Freigelände sind<br />

auch ausserhalb der Geschäftszeiten<br />

zugängig. Überzeugen auch Sie sich von<br />

Qualität und Auswahl.<br />

Information<br />

www.humer.com oder rufen sie<br />

die Hotline: 07246-7401-0 an.<br />

Die speziell geschulten Fachverkäufer<br />

beraten Sie gern.<br />

In Gunskirchen: Herbert Hirschvogl,<br />

Michael Thurnberger, Alois<br />

Möseneder und Ilse Pühringer. In<br />

Loosdorf: Bernhard Kovacic und<br />

in Wien Robert Bartulovic.<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Drizoro Waterproofing:<br />

Absolut wasserdichte Spezialputze<br />

Drizoro Waterproofing ist ein international<br />

tätiges Unternehmen, das sich<br />

auf die Herstellung von hochqualitativen<br />

Isolierputzen (auf Zementbasis)<br />

spezialisiert<br />

hat. Diese<br />

können<br />

sowohl<br />

außen als<br />

Reparatur der alten Wasserzisterne des<br />

LKH Grimmenstein (über 60 Jahre alt, 80<br />

cm dicke Ziegelwände, 250.000 lt Wasser):<br />

Reparatur und Abdichtung durch eigenes<br />

Krankenhauspersonal durchgeführt.<br />

Wasserwerke Lannach bei Graz: Reparatur<br />

und Wiederherstellung von 18 Wasserrohren<br />

als Verbindung zwischen drei<br />

Wasserreservoirs.<br />

auch innen als wirkungsvolle Abdichtung<br />

(bis zu einem Druck von 4,5 bar<br />

positiv als auch negativ) verwendet<br />

werden.<br />

Maxplug dichtet auch im Wasser und<br />

unter Wasser ab. Drizoro verfügt über<br />

ein umfangreiches Produktprogramm<br />

das für wirklich jedes Feuchtigkeitsproblem<br />

die richtige Lösung anbietet.<br />

Einerlei ob es sich um feuchte Mauern,<br />

Keller, Fundamente, Terrassen, Flachdächer,<br />

Schwimmbäder, Springbrunnen,<br />

Trink- oder Regenwasserzisternen,<br />

Löschwasserteiche, Brücken und<br />

Straßenausbesserungen handelt.<br />

Die Produkte sind giftfrei und einfach<br />

zu verarbeiten, so dass viele Kommunen<br />

mit ihren eigenen Leuten Reparatur<br />

und Ausbesserungsarbeiten selbst<br />

durchführen.<br />

Information<br />

Drizoro Austria-Dom<br />

Rechte Wienzeile 37<br />

1040 Wien<br />

Tel.: 01/586 65 25 bzw.<br />

01/587 43 81<br />

Fax: 01/587 89 49<br />

Web: www.drizoro.at<br />

Hochwasser-Schutzsysteme von BAUMANN<br />

Ästhetisch mit vierfachem Nutzen<br />

Ästhetisch besonders anspruchsvoll sind Glaswände als permanenter Hochwasserschutz<br />

– bruchfest, stabil und dicht. Zusätzlich schützen Glaswände vor Wind und dienen als<br />

Schallschutz oder Geländer.<br />

Im Rahmen einer Hausmesse präsentierte<br />

das Unternehmen BAUMANN/ GLAS/<br />

1886 GmbH Anfang Mai verschiedenen<br />

Hochwasser-Schutzsysteme. Die Besucher<br />

konnten unter anderem „live“ erleben,<br />

wie rasch und einfach ein mobiler Hochwasserschutz<br />

montiert werden kann. Im<br />

optimalen Fall werden Maßnahmen<br />

gegen Hochwasser bereits bei der Planung<br />

von Gebäuden berücksichtigt und<br />

umgesetzt. Die Realität zeigt jedoch, dass<br />

der Bedarf für Hochwasser-Schutzsy-<br />

steme oft erst im Nachhinein erkannt<br />

wird. Es ist hier notwendig, schnell nachhaltigen<br />

Schutz zu garantieren.<br />

Schutz durch Glas<br />

Ästhetisch besonders anspruchsvoll sind<br />

Glaswände als permanenter Hochwasserschutz<br />

– bruchfest, stabil und dicht.<br />

Diese Systeme eignen sich besonders,<br />

wenn kein Platz zum Auf- und Abbauen<br />

vorhanden ist und keine Vorwarnzeit<br />

bleibt. Zusätzlich schützen Glaswände<br />

vor Wind und dienen als Schallschutz<br />

oder Geländer.<br />

Variante Schnelldamm<br />

Eine weitere interessante Lösung gegen<br />

Hochwasser ist der Schnelldamm. Es<br />

handelt sich hier um einen kostengünstigen<br />

Hochwasserschutz OHNE teure<br />

Fundamente bzw. stationäre Pumpwerke<br />

zur Entwässerung, die bei mobilen<br />

Lösungen zwischen 60 und 80 Prozent<br />

der Gesamtkosten ausmachen.<br />

Information<br />

KOMMUNAL 77<br />

E.E.<br />

E.E.<br />

BAUMANN/GLAS/1886 GmbH<br />

PALMHAUS-Werk, Abteilung Hochwasserschutz,<br />

GewerbePark 10,<br />

A-4342 Baumgartenberg/Perg OÖ<br />

Ansprechpartner: Wolfgang Leitner<br />

Tel: 072 69/75 61 /291<br />

Fax-DW: /333<br />

Mobil: 0664/25 19 291<br />

Web: www.baumann-hochwasserschutz.at


Wirtschafts-Info<br />

Das KS-ASS<br />

Wirtschaftlicher geht’s nicht mehr<br />

® Unlimited-Verfahren von Kasper (UKSTT Award ausgezeichnet)<br />

Seit einigen Jahren werden Abwasserkanalschächte<br />

mit Durchmessern bis zu<br />

1,5 Meter im KS-ASS Verfahren<br />

78 KOMMUNAL<br />

Foto: Kasper<br />

KASPER Technologie jetzt gelöst! Für<br />

die Reinigung des über den Durchmesser<br />

von 1,5 m hinausgehenden Wandungsabstandes<br />

werden Verlängerungsrohre<br />

auf die TSSR (Turboreinigungsdüse)<br />

aufgesetzt, die in Verbindung mit<br />

der stufenlosen Verstellbarkeit, dem<br />

größeren Durchmesser genau angepasst<br />

sind. Damit ist jetzt jeder beliebige<br />

Durchmesser bis drei Meter optimal zu<br />

reinigen. Aber nicht nur die TSSR musste<br />

modifiziert werden, sondern auch<br />

der Schleudermotor für das Anschleudern<br />

des ERGELIT-Mörtels. Die lange<br />

Erfahrung in der Schleudertechnik, war<br />

einmal mehr das Fundament für die<br />

Entwickler der KASPER Technologie,<br />

einen technisch erfolgreichen, wirtschaftlichen<br />

Weg hierfür zu finden. Die<br />

höheren Pumpenleistung.<br />

Im Versuchsstand wurde der Schleudermotor<br />

mit 20 l/min ERGELIT-KS1<br />

beschickt. Das Ergebnis war überzeugend.<br />

Bei drei Meter Durchmesser<br />

ergab sich eine Beschichtungsdicke von<br />

ca. 0,5 mm/Hub. Das weicht nur<br />

geringfügig von den 0,7 mm/Hub bei<br />

einem Schacht mit einem Meter Durchmesser<br />

ab. Im Ergebnis bedeutet das,<br />

dass mit 20 Hüben eine Schichtdicke<br />

von zehn mm hergestellt werden kann.<br />

Bei einem vier Meter tiefen Schachtbauwerk<br />

ergibt das eine reale Beschichtungszeit<br />

von 20 Minuten.<br />

Wirtschaftlicher geht es nicht mehr!<br />

Information<br />

Der fertig renovierte Schacht Wutschein<br />

in Maria Saal am Wörthersee. Änderung der Größe des Schleuder-<br />

KASPER Technologie Ltd.,<br />

kopfes erhöht seinen Wirkungsgrad auf Salzburger Straße 44,<br />

beschichtet, das heißt von Grund auf den Einsatzbereich bis zu drei Meter 4690 Schwanenstadt<br />

renoviert. Seit geraumer Zeit mehren Durchmesser. Im Versuchsstand wurden Tel.: 07673/2023<br />

sich die Anfragen mit der Forderung mit diesem modifizierten Schleuderkopf Fax.: 07673/2023-3<br />

auch größere Durchmesser im KS-ASS auch vier Meter Durchmesser mit hoher E-Mail: info@kasper-tech.com<br />

Verfahren mit ERGELIT zu beschichten. Energie beschichtet. Zur Leistungsstei- Web: www.kasper-tech.com<br />

Diese Aufgabenstellung wurde von der gerung empfiehlt sich der Einsatz einer<br />

4. Auflage des „Fest der Natur“ 2007 im Linzer Volksgarten<br />

Die Natur für alle Menschen erlebbar machen<br />

Mit dem Linzer Volksgarten<br />

erhält das Fest der Natur 07<br />

einen neuen Standort. Auch<br />

sonst werden die Oö. Akademie<br />

für Umwelt und Natur<br />

und die Naturschutzabteilung<br />

am 30. Juni mit viel Neuem<br />

aufwarten. Unter dem Motto<br />

„Natur für alle“ wird von<br />

10:00 bis 22:00 Uhr die Natur<br />

für alle Menschen erlebbar –<br />

unabhängig von Alter, Beeinträchtigung<br />

oder Herkunft.<br />

Beim mittlerweile 4. Fest der<br />

Natur werden die Veranstalter<br />

aber auch auf Bewährtes setzen,<br />

wie den Biobauern-Markt<br />

von Bio Austria OÖ, das Bühnenprogramm<br />

mit Musik und<br />

Unterhaltung, Information<br />

über Oberösterreichs Natur<br />

von A bis Z sowie ein Abend-<br />

programm mit dem Open-Air<br />

Konzert von Luttenberger-<br />

Klug.<br />

Information<br />

www.natur-ooe.at und<br />

Oö. Akademie für<br />

Umwelt und Natur, Tel.<br />

0732 / 7720 – 14402,<br />

E.E.<br />

E.E.


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Preisverleihung: Mobilitätsmanagement und Klimaschutz<br />

Klimaschutz zahlt sich aus<br />

WIEN<br />

Anfang Mai stand die Wirtschaftskammer<br />

ganz im<br />

Zeichen des Klimaschutzes.<br />

„Für erfolgreichen Klimaschutz<br />

braucht es das<br />

Engagement der Wirtschaft<br />

und der Städte, Gemeinden<br />

und Institutionen. Wer<br />

auf klimafreundliche Technologien<br />

setzt, spart langfristig<br />

Geld und entlastet<br />

Umwelt und Klima für<br />

Generationen.“ Das<br />

erklärte Umweltminister<br />

Josef Pröll zum Abschluss<br />

Climate Star 2007<br />

Europäische<br />

Auszeichnung<br />

WIEN<br />

Bereits zum dritten Mal werden<br />

alle europäischen Städte,<br />

Gemeinden und Kreise aufgerufen,<br />

ihre Klimaschutzaktivitäten<br />

zu präsentieren und<br />

sich um einen Climate Star zu<br />

bewerben. Mit dieser Auszeichnung<br />

will das „Klima-<br />

Bündnis“ die Vielfalt lokaler<br />

Strategien und Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz aufzeigen.<br />

www.klimabuendnis.org<br />

der Informationsveranstaltung„Mobilitätsmanagement<br />

und Klimaschutz –<br />

Gewinn für Betriebe,<br />

Städte, Gemeinden und<br />

Umwelt“ in der Wirtschaftskammer<br />

Österreich<br />

in Wien. Für die Erreichung<br />

von Klimaschutzzielen<br />

wurden engagierte Ge -<br />

meinden von Josef Pröll<br />

und Gemeindebund-Präsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

mit einem klima:<br />

aktiv-Preis ausgezeichnet.<br />

„Die Gemeinden leisten<br />

Jubiläum: Festakt 25 Jahre gemdat NÖ<br />

Informatikpartner für Gemeinden<br />

ST. PÖLTEN<br />

Rund 300 Gäste kamen<br />

zur Geburtstagsfeier der<br />

gemdat NÖ. Als Festredner<br />

konnten die gemdat-Vorstände<br />

Franz Mandl und<br />

Johannes Broscheck den<br />

niederösterreichischen<br />

Landeshauptmann-Stv<br />

Ernest Gabmann<br />

begrüßen. Gabmann: „Die<br />

Breitband-Technologie ist<br />

in NÖ fast flächendeckend<br />

sehr viel. Sie spielen eine<br />

große Rolle als Energieverbraucher<br />

und im Bereich<br />

Energie- und Beleuchtungs -<br />

contracting. Die Kommunen<br />

sind die Vorreiter für<br />

die Bürger. Sie zeigen auf,<br />

wo und wie man sparen<br />

kann“, so Gemeindebund-<br />

Präsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer bei der<br />

klima:aktiv Preisverleihung.<br />

Mehr Infos auf<br />

www. gemeindebund.at<br />

oder auf<br />

www.lebensministerium.at<br />

Klimaschutz: Bürgermeister schlagen weltweit Alarm<br />

Kommunen fordern mehr Engagement<br />

NEW YORK<br />

Die Bürgermeister der 46 am<br />

meisten verschmutzten Städte<br />

der Welt besprachen Mitte<br />

Mai in New York, wie sie die<br />

Luftqualität verbessern können.<br />

Bereits vor zwei Mona-<br />

eingeführt. Das stärkt den<br />

Standort.“<br />

In einer Podiumsdiskussion<br />

sprachen IT-Experten mit<br />

Gemeindebund-Vize Alfred<br />

Riedl über die zukünftige<br />

Entwicklung der Informationstechnologie<br />

in den<br />

Gemeinden. Riedl forderte<br />

dabei die Entwicklung<br />

gemeinsamer Standards,<br />

etwa für Gemeinde-Homepages. <br />

ten hatten in Paris 200 Stadtchefs<br />

aus aller Welt die Regierungen<br />

zu energischeren Be -<br />

kämpfung des Klimawandels<br />

aufgerufen, 400 US-Bürgermeister<br />

distanzierten sich von<br />

der Klimapolitk ihres Landes.<br />

Die Preisträger in der Kategorie<br />

„Mobilitätsmanagement für Städte,<br />

Gemeinden und Regionen“ mit<br />

Gemeindebundpräsident Helmut<br />

Mödlhammer und Umweltminister<br />

Josef Pröll in der Mitte.<br />

Bezirksgerichte<br />

Keine Zusammen-<br />

legungen mehr<br />

GRAZ/WIEN<br />

„Bezirksgerichte spielen eine<br />

wichtige Rolle beim Zugang<br />

unserer Bürger und Bürgerinnen<br />

zu ihrem Recht. Deshalb<br />

wird es bis auf ganz<br />

wenige Ausnahmen keine<br />

weiteren Zusammenlegungen<br />

von Bezirksgerichten<br />

mehr geben,“ sagte Justizministerin<br />

Maria Berger bei der<br />

Eröffnung des neuen Gerichtes<br />

Graz-West Anfang Mai.<br />

Podiumsdiskussion mit Herbert Schweiger (Microsoft), Dieter Kittenberger<br />

(Hewlett-Packard), Rudolf Fischer (Telekom Austria),<br />

Wilfried Pruschak (Raiffeisen Informatik), Moderatorin Christiane<br />

Teschl, Gemeindebund-Vizepräsident Alfred Riedl und Christian<br />

Rupp (Bundeskanzleramt).


KOMMUNAL-Aktion<br />

Neue Alu-Warnfiguren können bestellt werden<br />

Steffi & Marc<br />

sollen Raser<br />

einbremsen<br />

Steffi und Marc heißen die beiden neuen Warnfiguren aus<br />

Alu, die in den heimischen Gemeinden die Autofahrer zu<br />

besonderer Vorsicht mahnen und Raser einbremsen sollen.<br />

KOMMUNAL war dabei, als die junge Salzburgerin und der<br />

junge Steirer zu den Fotoaufnahmen nach Wien kamen.<br />

Seit vielen Jahren mahnt das Mädchen<br />

„Babsi“ in rund 400 österreichischen<br />

Gemeinden als Warnfigur aus Aluminium<br />

die Autofahrer, ihr Tempo zum<br />

Schutz der Kinder zu drosseln und sich<br />

rechtzeitig einzubremsen. Weil aus<br />

Binnen kürzester Zeit waren die für die Produktion notwendigen<br />

Fotos im Kasten und Steffi und Marc hatten noch<br />

Zeit, die alte Babsi wegzutragen und im Wiener Volksgarten<br />

ein paar Runden zu drehen.<br />

„Babsi“ mittlerweile eine junge Frau<br />

geworden ist, haben KOMMUNAL und<br />

Kronen Zeitung Anfang des Jahres eine<br />

Nachfolgerin gesucht, die in Zukunft<br />

als Alu-Warnfigur die Raser einbremsen<br />

soll. KOMMUNAL-Geschäftsführer Walter<br />

Zimper und Kronen Zeitung-Chefredakteur<br />

Christoph Dichand waren sich<br />

80 KOMMUNAL<br />

aber einig, dass man nicht nur ein<br />

neues Mädchen, sondern auch einen<br />

neuen Burschen suchen sollte. Und so<br />

wurde über mehrere Wochen hinweg<br />

im Februar und März das neue Pärchen<br />

gesucht. Unter mehr als 400 TeilnehmerInnen<br />

wurden<br />

schließlich die neunjährige<br />

Salzburgerin<br />

Stefanie Robotka aus<br />

Wals und der zehnjährige<br />

Steirer Marc<br />

Fabian Rijksen aus<br />

Moos kirchen ausgewählt.<br />

Beide sind sich einig,<br />

dass sie Autofahrer, die<br />

zu schnell dran sind,<br />

nicht mögen. Wie<br />

KOMMUNAL beim<br />

Besuch der neuen<br />

Raser-Bremser erfuhr,<br />

sind beide Kinder sehr<br />

vielseitig talentiert, aufgeschlossen,<br />

tierliebend<br />

und musikalisch<br />

äußerst begabt. Über<br />

die Vorlieben, Hobbies<br />

und Freunde von Stefanie<br />

und Marc hat KOMMUNAL in der<br />

April-Ausgabe berichtet.<br />

Fotoshooting in Wien<br />

Ende April wurden die beiden neuen<br />

Models vom Österreichischen Kommunal-Verlag,<br />

der die beiden Warnfiguren


produziert und den Gemeinden zum<br />

Kauf anbietet, zum Fotoshooting eingeladen.<br />

Es ging dabei darum, Stefanie<br />

und Marc exakt so zu fotografieren, wie<br />

sie in Zukunft als Alufiguren die Autofahrer<br />

warnen sollen. Stefanie wurde von<br />

ihrem Vater nach Wien begleitet und<br />

hatte einen kleinen Koffer mit verschiedenen<br />

Hosen, T-Shirts und Pullis dabei.<br />

Von Nervosität keine Spur – im Gegenteil,<br />

Stefanie konnte es kaum erwarten,<br />

vor die Kamera zu treten. Marc Fabian<br />

wurde von seinen Eltern begleitet, die<br />

als Krisenbetreuer tätig sind und nur<br />

wenige Stunden vor dem Fotoshooting<br />

drei Kinder zur Betreuung bekamen.<br />

„Wir haben das natürlich nicht gewusst,<br />

als wir den Termin zum Fotografieren<br />

ausgemacht haben. So haben wir die<br />

drei neuen Kinder heute in der Früh<br />

gleich nach Wien mitgenommen“<br />

erzählt Marcs Vater. Auch bei Marc hatte<br />

man bei den Fotoaufnahmen den Eindruck,<br />

er stehe täglich vor der Kamera:<br />

permanente Freundlichkeit, sympathisches<br />

Lächeln, lockere Atmosphäre. „Ich<br />

hatte das Gefühl, es mit zwei Vollprofis<br />

zu tun zu haben. Binnen kürzester Zeit<br />

hatten wir die für die Produktion notwendigen<br />

Fotos im Kasten und es blieb<br />

noch Zeit, die alte Babsi wegzutragen<br />

und im Volksgarten ein paar Runden zu<br />

drehen“ berichtet KOMMUNAL-<br />

Geschäftsführer Walter Zimper. Da<br />

genau an diesem Tag die beiden Kinder<br />

bzw. ihre Eltern wenig Zeit hatten,<br />

wurde vereinbart, im heurigen Sommer<br />

einen richtigen Wien-Tag zu organisieren<br />

und damit die beiden für ihre<br />

Mühen zu belohnen. An diesem Tag will<br />

man auch die Kronen Zeitung besuchen,<br />

die sich bei der Auswahl der beiden sehr<br />

engagiert hat.<br />

Sofort bestellen – ab Juni<br />

lieferbar<br />

Wie geht es nun weiter mit den beiden<br />

neuen Alu-Figuren? Derzeit werden die<br />

beiden Folien gestaltet und gedruckt, die<br />

danach auf Aluminium aufgezogen und<br />

ausgeschnitten werden. Die Endproduktion<br />

und den Versand realisieren die<br />

Behinderten der Lebenshilfe Ledenitzen<br />

in Kärnten. Die beiden neuen Warnfiguren<br />

können von Gemeinden, Schulen,<br />

Kindergärten oder Elternvereinen ab<br />

sofort beim Österreichischen Kommunal-Verlag<br />

bestellt werden und sind ab<br />

Anfang Juni fertig zum Versand.<br />

Gelöst ist nun auch das Rätsel um die<br />

Namen der beiden neuen Warnfiguren.<br />

„Wir haben uns dafür entschieden, die<br />

beiden so zu nennen, wie sie wirklich<br />

heißen. Steffi und Marc sind also die<br />

KOMMUNAL-Aktion<br />

Namen der neuen Warnfiguren aus Alu,<br />

die die Autofahrer einbremsen und die<br />

Verkehrssicherheit in den 2357 österreichischen<br />

Gemeinden entscheidend<br />

erhöhen sollen“ berichtet Walter Zimper.<br />

Beim Fotoshooting ging es darum, Stefanie<br />

und Marc exakt so zu fotografieren,<br />

wie sie in Zukunft als Alufiguren die<br />

Autofahrer warnen sollen.<br />

Steffi und Marc können von den<br />

Gemeinden zum Einzelpreis von EUR<br />

320,- (exkl. MWSt) bestellt werden, ein<br />

Erddorn für die Verankerung kostet EUR<br />

36,- (exkl. MWSt). Inklusive der runden<br />

Warntafel „Vorsicht Kinder“ sind die<br />

Figuren 180 cm groß.<br />

Steffi & Marc<br />

jetzt gleich bestellen<br />

Steffi und Marc sind inkl. Warntafel<br />

„Vorsicht Kinder“ 180 cm groß.<br />

Einzelpreis: 320 Euro (exkl. MWSt)<br />

Erddorn zur Verankerung: 36 Euro<br />

(exkl. MWSt)<br />

Zu bestellen ab sofort bei:<br />

Österreichischer Kommunal-Verlag<br />

GmbH.<br />

1010 Wien, Löwelstraße 6/2<br />

Tel.: 01-5322388-43<br />

Fax: 01-5322388-45<br />

E-Mail: irene.horvath@kommunal.at<br />

KOMMUNAL 81


Niederösterreich Spezial<br />

Dörfliche Nahversorgung mit dem LKW: Ein Erfolgsmodell in NÖ<br />

Kommt ein Laden<br />

gerollt ...<br />

Immer mehr Gemeinden am Land müssen ohne grundlegende Nahversorgung auskommen.<br />

Keine Post mehr, kein Kaufhaus, in dem man einkaufen kann. In Niederösterreich<br />

gibt es einen neuen Weg: Hier kommt das Kaufhaus zu den Bürgern. KOMMUNAL hat<br />

das Erfolgsmodell des Großebersdorfers Johann Enne „unter die Lupe“ genommen.<br />

Die Probleme sind allgemein bekannt: In<br />

den ländlichen Gebieten sperren immer<br />

mehr kleine Greißler zu und werden –<br />

wenn überhaupt –<br />

durch eine Filiale einer<br />

Supermarktkette, die<br />

sich oft am Ortsrand<br />

befindet, ersetzt.<br />

Zusätzlich wird vielfach auch der öffentliche<br />

Verkehr reduziert. Dadurch bleiben<br />

Menschen, die nicht mobil sind – wie<br />

alte Leute oder auch Mütter mit kleinen<br />

Kindern – auf der Strecke.<br />

In Ländern wie Deutschland, Schweden<br />

oder den Niederlanden hat man auf die<br />

Verschlechterung der Nahversorgung in<br />

den Gemeinen schon vor längerer Zeit<br />

mit der Einführung von rollenden Einkaufsläden<br />

reagiert. Auf einer Messe in<br />

Deutschland hat Johann Enne dieses<br />

Konzept kennen gelernt. Im Jahr 2000<br />

startete er mir seinem ersten LKW im<br />

niederösterreichischen Weinviertel.<br />

„Stationäre Konzepte sind aus Sicht<br />

eines Händlers schwer zu betreiben,<br />

wenn es an Kundenfrequenz fehlt. Vor<br />

allem in Katastralgemeinden ist es kaum<br />

möglich frische Ware anzubieten, wenn<br />

zu wenig Leute in das Geschäft kommen“,<br />

berichtet Enne über seine Erfahrungen.<br />

„Wir können dagegen immer frische<br />

Ware garantieren.“<br />

82 KOMMUNAL<br />

»<br />

Auch mobile<br />

Einzel händler<br />

sollen Förderungen<br />

erhalten<br />

«<br />

Bgm. Bernd Vögerle<br />

Präsident des GVV der SP NÖ<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

mit Gemeinden<br />

Derzeit ist Enne mit zwei „Rollende<br />

Läden“ unterwegs. Das Sortiment<br />

umfasst knapp 1000 Artikel. Die Preise<br />

orientieren sich an den Regalpreisen<br />

in den Supermärkten.<br />

Die Zusammenarbeit mit den<br />

Gemeinden funktioniert im Allge-<br />

meinen sehr gut. Nur in manchen<br />

Kommunen wünscht sich Enne<br />

mehr Unterstützung. „Für uns ist<br />

etwa sehr wichtig, dass in den<br />

Gemeindezeitungen und auf den<br />

Homepages der Gemeinden auf<br />

unser Angebot aufmerksam<br />

gemacht wird, denn natürlich können<br />

wir nicht mit den Werbebudgets der<br />

Supermarktketten mithalten“, appelliert<br />

Enne an die Gemeindevertreter.<br />

Haltstellen als<br />

Kommunikationszentren<br />

In den Gemeinden ist man über die<br />

Verbesserung der Nahversorgung<br />

höchst erfreut und unterstützt das Projekt.<br />

„Wir haben die Infrastruktur an<br />

den Haltestellenverbessert.<br />

Die<br />

Plätze wurdenasphaltiert<br />

und es<br />

wurden<br />

Bänke aufgestellt,“<br />

sagt der<br />

Gerasdorfer<br />

Bürgermeister<br />

und<br />

Präsident des Verbandes der SP-<br />

Gemeindevertreter, Bernd Vögerle.<br />

Damit wurden die Stationen des rollenden<br />

Ladens zu Kommunikationszentren<br />

wie es früher die stationären Greißler<br />

waren.<br />

Diskussion um<br />

Förderung<br />

In Mistelbach gibt es eine starke Konzentration<br />

der Geschäfte auf bestimmte<br />

Bereiche. „Wer nicht gerade dort<br />

wohnt, muss oft weite Wege auf sich<br />

nehmen, um seinen Bedarf zu decken“,<br />

sagt Bgm. Christian Resch. Die Stadtgemeinde<br />

fördert das Projekt mit einer<br />

jährlichen Subvention. „Das zeigt, wie<br />

wichtig uns dieses Initiative ist,“ so<br />

Resch.<br />

Die Wirtschaftskammer begrüßt das<br />

innovative Projekt. „Das Konzept greift<br />

ja nur in Gegenden, die unterversorgt<br />

sind. Daher kann es kaum zu Konkurrenz<br />

mit bestehenden stationären<br />

Geschäften kommen“, sagt Karl Ungersbäck<br />

von der Sparte „Handel“ der WK<br />

NÖ. Karl Hochfelsner, Obmann des NÖ<br />

Lebensmittelhandels, hält aber fest:<br />

»<br />

Ob ein Unternehmen, das<br />

eine derartige Dienstleis -<br />

tung anbietet, Erfolg hat,<br />

regelt der Markt. Das ist<br />

nicht Aufgabe der<br />

Gemeinde.<br />

Bgm. Alfred Riedl<br />

Präsident des GVV der VP NÖ<br />

«


Das Sortiment des Rollenden Ladens umfasst knapp 1000 Artikel, vorwiegend Markenprodukte.<br />

Die Preise orientieren von Johann Enne (im Bild Enne sen. und jun.) sich<br />

an den Regalpreisen in den Supermärkten der Umgebung.<br />

„Aus meiner Sicht ist ein im Ort ansässiger<br />

Kaufmann das beste. Wenn es<br />

einen solchen noch gibt, dann muss er<br />

geschützt werden.“<br />

Mit intensiver Imagewerbung wird für<br />

den Einkauf beim Kaufmann im Ort<br />

geworben. Dazu kommen<br />

unterstützende Aktionen<br />

wie der Lebensmittelkaufmannpreis,<br />

bei dem jedes<br />

Jahr niederösterreichische<br />

Kaufleute prämiert werden,<br />

die innovative Konzepte<br />

in die Tat umgesetzt<br />

haben. Ganz neu ist die<br />

Nahversorgungsförderung<br />

Der Rollende Laden hält zwei mal in der<br />

Woche immer zur gleichen Zeit am gleichen<br />

Ort, sodass sich die Kunden darauf<br />

einstellen können.<br />

durch das Land. Vor allem sollen auch<br />

die Gemeinden mit gutem Beispiel vorangehen<br />

und selbst im Ort einkaufen,<br />

fordern die Vertreter der Wirtschaft.<br />

Bgm. Alfred Riedl, Präsident des VP-<br />

Gemeindevertreterverbandes, vertraut<br />

auf die Kräfte des Marktes. „Ob ein<br />

Unternehmen, das eine derartige<br />

Dienstleistung anbietet, Erfolg hat,<br />

regelt der Markt. Wenn die Nachfrage<br />

nach einem Rollenden Laden besteht,<br />

dann wird er sich auch durchsetzen.“<br />

Wichtig ist ihm festzuhalten, dass die<br />

Sicherstellung der Versorgung keine<br />

öffentlich-rechtliche Aufgabe ist.<br />

Spartengeschäftsführer Ungersbäck<br />

meint, dass die Entscheidung, ob ein<br />

Rollender Laden gefördert werden soll,<br />

in der jeweiligen Gemeinde fallen<br />

muss. „Das kann nicht in Wien oder St.<br />

Pölten entschieden werden.“<br />

Bgm. Vögerle sieht das anders: „Derzeit<br />

werden die stationären Händler vom<br />

Land gefördert, während der Betreiber<br />

des Rollenden Ladens leer ausgeht.“<br />

Das<br />

bedeute,<br />

» Vor allem in Katastralgemeinden<br />

ist es kaum<br />

möglich frische Ware<br />

anzubieten, wenn zu<br />

wenig Leute in das<br />

Geschäft kommen. Wir<br />

können dagegen immer<br />

frische Ware garantieren.<br />

dass<br />

gerade<br />

eine einkommensschwacheKundenschicht<br />

noch stärker<br />

«<br />

benachteiligt<br />

wird,<br />

denn<br />

wenn der<br />

Rollende<br />

Laden<br />

gefördert<br />

würde, könnten auch die Preise attraktiver<br />

sein. Vögerle fordert daher, die<br />

Förderung auch auf mobile Händler<br />

auszudehnen. „Es geht dabei ja nicht<br />

unbedingt um eine regelmäßige Förderung.<br />

Es wäre schon hilfreich, wenn der<br />

Betreiber beispielsweise eine Förderung<br />

für den Kauf des Busses erhalten<br />

würde.“<br />

Johann Enne<br />

über seine Erfahrungen<br />

Gemeinden sollen im Ort<br />

einkaufen<br />

Johann Enne betont, dass es ihm nicht<br />

nur um meine eigene Firma, sondern<br />

generell um die Aufrechterhaltung der<br />

Nahversorgung geht. Seine Kritik: „Es<br />

hilft nicht, wenn man dann zu raunzen<br />

beginnt, wenn der letzte Greißler zugesperrt<br />

hat. Man muss vorher etwas<br />

unternehmen.“ Viele Gemeinden würden<br />

nicht im eigenen Ort einkaufen.<br />

„Das gilt auch für die vielen Vereine,<br />

die es bei uns gibt. Zum Einzelhändler<br />

im Dorf kommt man oft nur, wenn man<br />

eine Spende für eine Tombola braucht,<br />

aber einkaufen tut man woanders.“<br />

Niederösterreich Spezial<br />

Bürgermeister Prof. August Breininger,<br />

wirkte 37 Jahre im Badener Gemeinderat<br />

und 19 Jahre als Bürgermeister der<br />

Kur- und Casino-Stadt Baden.<br />

Überraschung in Niederösterreich<br />

Badens Stadtchef<br />

legte Mandat<br />

zurück<br />

BADEN<br />

Der Bürgermeister von Baden, August<br />

Breininger (ÖVP), zieht sich überraschend<br />

aus der Politik zurück. Nachfolgerin<br />

soll die VP-Landtagsabgeordnete und<br />

Badener Stadträtin Erika Adensamer werden.<br />

Breininger gehört seit 1970 dem Gemeinderat<br />

der Kurstadt an. Bürgermeister ist<br />

er seit 1988. Von Dezember 1983 bis<br />

Ende August 2001 war er außerdem<br />

Abgeordneter zum NÖ Landtag.<br />

Laut ORF NÖ verzichtet Breininger nicht<br />

nur auf sein Mandat als Bürgermeister,<br />

sondern auch auf das Amt des Stadtparteiobmannes<br />

der ÖVP. Er habe diesen<br />

Schritt mit den bevorstehenden Wahlen<br />

der Stadtparteigremien begründet. Das<br />

sei die passende Gelegenheit für eine<br />

geregelte Hofübergabe.<br />

Mit 17. Juni will sich<br />

Breininger von seinen<br />

Pflichten entbinden<br />

lassen. Bereits am 26.<br />

Juni könnte der<br />

Gemeinderat den<br />

neuen Bürgermeister<br />

wählen.<br />

Breiningers Nachfolge soll laut ORF Landesstudio<br />

die bisherige Stadträtin LAbg.<br />

Erika Adensamer (Bild) antreten.<br />

Als Stadtparteiobmann der ÖVP Baden<br />

schlägt der scheidende Bürgermeister<br />

demnach StR Hans Hornyik vor.<br />

KOMMUNAL 83


Sicherheit<br />

Im Umfeld von Wohnungen,<br />

Pausenplätzen oder bei<br />

öffentlichen Bauten muss<br />

immer damit gerechnet werden,<br />

dass sich (Klein-)kinder<br />

am Wasser aufhalten. Selbst<br />

wenn sie nur kurz unbeaufsichtigt<br />

sind, kann es lebensgefährlich<br />

für die Kleinen<br />

werden, da sie die Gefahren<br />

noch nicht abschätzen können.<br />

Maßnahmen zur Absicherung von Biotopen und Schwimmteichen<br />

Gefahr für Kleinkinder<br />

besonders groß<br />

Biotope und Teiche sind mittlerweile beliebte Gestaltungselemente in der Gartenarchitektur<br />

und werden nicht nur im eigenen Garten, sondern auch in zahlreichen Ortschaften<br />

oder nahe gelegenen Parks angelegt. Doch Vorsicht: Für Kinder stellen offene<br />

Gewässer eine große Gefahr dar.<br />

◆ Dr. Othmar Thann<br />

Gerade im Umfeld von Wohnungen,<br />

Pausenplätzen oder bei öffentlichen<br />

Bauten muss immer damit gerechnet<br />

werden, dass sich Kleinkinder am Wasser<br />

aufhalten. Mit entsprechender Pla-<br />

◆ Dr. Othmar Thann ist Direktor<br />

des Kuratoriums für Verkehrssicherheit<br />

(KfV)<br />

84 KOMMUNAL<br />

nung schon vor und während der Planungsphasen<br />

können Gefahrenzonen<br />

ausgemerzt und Unfälle <strong>verhindert</strong><br />

werden.<br />

Sicherheit beginnt in der<br />

Planungs- und Bauphase<br />

Gewässer sollen<br />

prinzipiell nur an<br />

gut einsehbaren<br />

Stellen angelegt<br />

werden und<br />

instabile Randbereiche<br />

wie lose<br />

Platten, Steine<br />

oder schlammigsumpfigerUntergrund<br />

vermieden<br />

werden. Ein<br />

Gewässer sollen prinzipiell<br />

nur an gut einsehbaren<br />

Stellen angelegt werden<br />

und instabile Randbereiche<br />

wie lose Platten, Steine oder<br />

schlammig-sumpfiger Untergrund<br />

vermieden werden.<br />

besonders guter Schutz für Kleinkinder<br />

sind professionell angelegte Umzäunungen.<br />

Sie sind effizient und sollten bei privaten,<br />

offenen Wasserflächen verpflichtend<br />

sein. Keine Angst vor der Optik –<br />

sie können durch geschickte Bepflanzungen<br />

kaschiert werden. Statt des<br />

Zauns ist auch ein Gitter möglich:<br />

Knapp unter der<br />

Wasseroberfläche<br />

montiert, lässt es<br />

Kinder beim Sturz<br />

zwar nass werden,<br />

aber nicht untergehen.<br />

Folgende Checkliste<br />

soll dabei helfen,<br />

den eigenen Garten<br />

oder die Ortschaft<br />

bzw. den Park kin-


Rechs: Die Türe des<br />

Sicherheitszaunes um<br />

das Biotop soll entsprechend<br />

gesichert sein<br />

(Türschließer, Schloss,<br />

Kette).<br />

dersicher mit „kühlem Nass“ zu verschönern.<br />

Sicherheitscheckliste<br />

Biotope und Teiche<br />

◆ Wenn kleine Kinder aus dem eigenen<br />

Haushalt oder der Nachbarschaft<br />

Zugang haben, sollte der gesamte Wasserbereich<br />

nebst dem<br />

Schutz durch<br />

die Flachwas-<br />

Statt des Zauns ist auch<br />

ein Gitter möglich: Knapp<br />

unter der Wasseroberfläche<br />

montiert, lässt es Kinder<br />

beim Sturz zwar nass werden,<br />

aber nicht untergehen.<br />

serzone<br />

zusätzlich mit<br />

einem Zaun<br />

umgeben werden.<br />

Dasselbe<br />

gilt für Stege<br />

und Plattformen.<br />

Der<br />

Zaun sichert<br />

das Gewässer<br />

auch im Winter.<br />

◆ Eine Umzäunung des Biotops oder<br />

Schwimmteichs soll vom Ufer mindestens<br />

einem Meter entfernt sein, eine<br />

Höhe von mind. 1,1 Meter aufweisen<br />

und die Maschenweite (Drahtzaun)<br />

bzw. der Abstand zwischen den Holzbrettern<br />

(Holzzaun) darf vier cm nicht<br />

überschreiten. Die Türe soll entsprechend<br />

gesichert sein (Türschließer,<br />

Schloss, Kette).<br />

◆ Bei einer nur teilweisen Umzäunung<br />

der großen Wassertiefen muss beim<br />

Übergang vom flachen zum steileren<br />

Uferbereich der Zaun weit ins Wasser<br />

hineingezogen werden, damit die<br />

Kleinkinder nicht in den tieferen Wasserbereich<br />

gelangen können.<br />

◆ Die Wassertiefe sollte bei Biotopen<br />

möglichst gering sein: 60 cm können<br />

genügen um ein Austrocknen zu verhindern.<br />

◆ Der Rand sollte als Seichtwasserzone<br />

gestaltet werden (bis 20 cm Tiefe). Er<br />

soll möglichst breit<br />

und aus feinem Kies<br />

sein, damit sich ein<br />

hineinfallendes Kind<br />

nicht verletzen kann.<br />

Am Rand lose Platten<br />

oder Steine bzw. einen<br />

schlammig-sumpfigen<br />

Untergrund vermeiden.<br />

◆ Wenn Kinder (unter<br />

Aufsicht) trotzdem<br />

Zugang zum Wasser<br />

haben und in diesem<br />

spielen können, ist das<br />

Teich ufer partiell als flach abfallender<br />

Stufenbau realisiert.<br />

◆ Bei größeren Biotop- oder Teichanlagen<br />

sollen Grillplätze nicht unmittelbar<br />

am Wasser angelegt werden.<br />

◆ Wo der Zugang zum Wasser durch<br />

üppige Bepflanzung verdeckt wird, soll<br />

man auf Sitzgelegenheiten verzichten.<br />

◆ Bei Biotopen können Gitter, als<br />

Alternative zum Zaun, wenige Zentimeter<br />

unter der Wasseroberfläche verankert<br />

werden. Kinder, die in den Teich<br />

fallen, werden zwar nass, gehen aber<br />

nicht unter.<br />

Foto: RMS/Weger Innsbrucker Ehrung<br />

Sicherheit<br />

Ehrenkreuz für Jeremy Smith<br />

„Wir brauchen<br />

solche Leute“<br />

INNSBRUCK<br />

Der Stadtsenat der Tiroler Landeshauptstadt<br />

verlieh am Europatag, dem<br />

9. Mai, das Verdienstkreuz der Stadt an<br />

Jeremy Smith, den Generalsekretär des<br />

Rates der Gemeinden und Regionen<br />

Europas. Smith ist seit 2002 Generalsekretär<br />

des Rates der Gemeinden und<br />

Regionen Europas, der die nationalen<br />

Verbände der Gemeinden und Regionen<br />

unter einem Dach vereint und deren<br />

Interessen und Werte in der Europäischen<br />

„Arena“ vertritt.<br />

Vizebürgermeister Dr. Christoph Platzgummer,<br />

Bürgermeisterin Hilde Zach und<br />

Stadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter<br />

mit RGRE-Generalsekretär Jeremy Smith<br />

(2.v.r.) bei der Ehrung.<br />

Bürgermeisterin Hilde Zach erinnerte in<br />

ihrer Laudatio an den Europäischen<br />

Gemeindetag mit rund 1300 Kommunal-<br />

und RegionalpolitikerInnen aus 36<br />

Ländern 2006 in Innsbruck. RGRE-<br />

Generalsekretär Jeremy Smith hatte<br />

damals die enorme Wichtigkeit betont,<br />

an einem Europa der Bürgerinnen und<br />

Bürger zu arbeiten und die Kommunen<br />

als die Vorreiter für Entwicklung und<br />

wirtschaftliches Wachstum bezeichnet.<br />

„Jeremy Smith setzt sich mit ganzer Kraft<br />

für mehr Ermessensfreiheit für lokale<br />

und regionale Verwaltungen hinsichtlich<br />

der öffentlichen Dienstleistungen und für<br />

eine weniger aufdringliche und dafür<br />

klüger agierende und verständnisvollere<br />

Rolle der EU ein“, so Zach. „Städte und<br />

Regionen brauchen solche Persönlichkeiten,<br />

die sich für die Interessen der BürgerInnen<br />

und Bürger stark machen.“<br />

KOMMUNAL 85


Aus den Bundesländern<br />

86 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Feuerwehrjugend<br />

Altersgrenze<br />

aufheben?<br />

EISENSTADT<br />

Die SPÖ Burgenland will die<br />

Rahmenbedingungen für die<br />

Freiwilligen Feuerwehren<br />

weiter attraktivieren und hat<br />

dazu einen Landtagsantrag<br />

eingebracht. Hauptforderung:<br />

Um die Nachwuchsförderung<br />

zu erleichtern,<br />

soll die derzeitige gesetzliche<br />

Altersgrenze für den<br />

Eintritt in die Feuerwehrjugend<br />

aufgehoben werden.<br />

Derzeit ist nach den Bestimmungen<br />

des burgenländischen<br />

Feuerwehrgesetzes ein<br />

Eintritt in die Feuerwehrjugend<br />

erst ab dem 12.<br />

Lebensjahr möglich. Bundesländer<br />

wie Oberösterreich<br />

und Steiermark haben das<br />

Eintrittsalter freigestellt –<br />

diesem Beispiel sollte auch<br />

das Burgenland folgen.<br />

KÄRNTEN<br />

Eisblock-Aktion<br />

Eisblock gegen<br />

Klimaschock<br />

ARNOLDSTEIN<br />

Überaschung bei der Arnoldsteiner<br />

Eis-Aktion: Zwei Tonnen<br />

Eis trotzen dank guter<br />

Dämmung einem Hitzestress<br />

von zwei Monaten.<br />

„Mit der Eisblockverhüllung<br />

haben wir eindrucksvoll<br />

bewiesen wie Klimaschutz in<br />

der Praxis funktioniert,“<br />

freute sich Bgm. Erich Kessler<br />

(im Bild mit LR Reinhard<br />

Rohr) über die gelungene<br />

Aktion.<br />

Senkung der Schülerzahl bringt rund 60 Klassen<br />

Wichtigste bildungspolitische<br />

Weichenstellung<br />

EISENSTADT<br />

„Die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl<br />

auf 25 ist<br />

die wichtigste bildungspolitische<br />

Weichenstellung der<br />

letzten Jahre“, sagte LAbg.<br />

Doris Prohaska. Die organisatorischen<br />

Vorbereitungen<br />

werden zügig umgesetzt.<br />

Laut Landesschulratspräsident<br />

Resch werden im Burgenland<br />

allein im nächsten<br />

Schuljahr rund 60 Klassen<br />

zusätzlich entstehen.<br />

Bereits im Februar hat LH<br />

Hans Niessl im Gleichklang<br />

mit Unterrichtsministerin<br />

Claudia Schmied den politischen<br />

Startschuss zur Senkung<br />

der Klassenschülerhöchstzahl<br />

gegeben. Ab<br />

nächstem Schuljahr werden<br />

in den ersten Klassen der<br />

KLAGENFURT<br />

Eine verstärkte Zusammenarbeit<br />

zwischen den Gemeinden<br />

Kärntens, Sloweniens<br />

und der Steiermark ist das<br />

Ergebnis eines Treffens des<br />

Präsidenten des Slowenischen<br />

Gemeindeverbandes,<br />

Bgm. Franc Kangler, und Präsident<br />

Bgm. Hans Ferlitsch<br />

Mitte April in Klagenfurt.<br />

Franc Kangler, seit nunmehr<br />

rund 100 Tagen Bürgermeister<br />

der Stadt Maribor in Slowenien<br />

und Präsident des<br />

Slowenischen Gemeindeverbandes,<br />

unterstrich bei dem<br />

Treffen seinen Wunsch nach<br />

einer verstärkten Kooperation<br />

der Gemeinden beider Länder.<br />

Präsident Bgm. Hans Ferlitsch<br />

wies auf bereits bestehende<br />

Kooperationen hin und<br />

sicherte die Bereitschaft der<br />

Volks-, Haupt- und Polytechnischen<br />

Schulen und nach<br />

Möglichkeit auch der AHS<br />

maximal 25 Kinder sein. Die<br />

Verkleinerung der Klassen<br />

wird in den Folgejahren aufsteigend<br />

auch in den anderen<br />

Schulstufen umgesetzt.<br />

Räumliche Probleme treten<br />

in den Pflichtschulen laut<br />

Landesschulrat nicht auf.<br />

„Kleinere Klassen bedeuten<br />

eine wesentlich höhere Lernund<br />

Lehrqualität und<br />

machen eine bessere individuelle<br />

Förderung möglich“,<br />

hebt Prohaska das pädagogische<br />

Hauptargument hervor.<br />

Außerdem könne trotz stark<br />

rückläufiger Schülerzahlen<br />

der derzeitige Stand der Lehrer-Planstellen<br />

gehalten werden.<br />

Kärntner Kommunen für eine<br />

verstärkte Zusammenarbeit<br />

zu. Franc Kangler, der auch<br />

zehn Jahre Abgeordneter im<br />

slowenischen Parlament war,<br />

unterstrich die Bedeutung der<br />

grenzübergreifenden Zusammenarbeit:<br />

„Wenn die Kultur<br />

gut vernetzt ist, dann ist auch<br />

die Wirtschaft gut vernetzt.<br />

Daher ist eine Zusammenar-<br />

Hotterwanderung<br />

Gemeindegrenze<br />

kontrolliert<br />

SIEGGRABEN<br />

Bürgermeister Vinzenz Jobst<br />

lud am Mitte April in seiner<br />

Gemeinde zur traditionellen<br />

Hotterwanderung ein. Diesmal<br />

wurde der Grenzweg zu<br />

Ungarn, Rohrbach und Marz<br />

genommen. Auch Sieggrabens<br />

Vermessungsfachmann<br />

Emmerich Müllner war mit<br />

von der Partie, sodass auch<br />

die tatsächlichen und korrekten<br />

Grenzpunkte gefunden<br />

und darauf geschaut wurde,<br />

dass der Hotter nicht kleiner<br />

geworden ist. Den Abschluss<br />

bildete ein gemütliches<br />

Zusammensein beim Fischteich<br />

von Altbgm. Willibald<br />

Schuh, wo<br />

Bgm. Jobst<br />

gekonnt als<br />

Bootsführer<br />

agierte (Bild).<br />

Slowenischer Gemeindeverband zu Besuch bei Kärntner Gemeindebund<br />

Verstärkte Zusammenarbeit vereinbart<br />

Hans Ferlitsch und Franc Kagler beim Shakehands.<br />

beit zwischen den slowenischen<br />

und den Kärntner<br />

Gemeinden unbedingt notwendig.“<br />

Sinnvollerweise sollen<br />

auch die steirischen<br />

Städte und Gemeinden in<br />

diese Kooperation eingebunden<br />

werden.<br />

Mehr auf<br />

www.kaerntnergemeinde<br />

bund.at


NIEDERÖSTERREICH<br />

Baden ist Top-User von kommunalnet.at<br />

Es ist „unsere Verbindung<br />

zur Außenwelt“<br />

BADEN<br />

Für die Stadtpolizei Baden<br />

gehört kommunalnet.at zur<br />

täglichen Arbeit. Die 40 Mit-<br />

Daumen hoch für kommunalnet.at:<br />

Die Inspektoren Ewald Hagen, Alexander<br />

Mantsch, Harald König mit<br />

Chef Walter Santin.<br />

arbeiter fahnden mit der<br />

Anwendung nach Personen<br />

und Fahrzeugen und recherchieren<br />

im Zentralen Melderegister.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Innovatives Oberösterr.<br />

Breitband für<br />

444 Gemeinden<br />

LINZ<br />

Mit einer Initiative im Rahmen<br />

des Wirtschaftsprogramms<br />

„Innovatives OÖ<br />

2010“ ist für eine flächendeckende<br />

Versorgung aller<br />

444 oberösterreichischen<br />

Gemeinden mit Breitband-<br />

Internet gesorgt. Gerade für<br />

ländliche Regionen ist die<br />

Verfügbarkeit schneller Internet-Verbindungen<br />

von großer<br />

Bedeutung, die Investitionen<br />

in die Breitband-Technologie<br />

betrugen rund 100 Millionen<br />

Euro. Oberösterreich war<br />

bereits Ende 2006 flächendeckend<br />

mit Breitbandinternet-Anschlüssen<br />

versorgt.<br />

Nun haben auch alle 444<br />

Gemeinden Zugang zu einem<br />

Glasfasernetzwerk, mit dem<br />

absolut leistungsstarker<br />

Datenverkehr garantiert wird.<br />

Baden hat mit 40 Mitarbeitern<br />

die größte Stadtpolizei<br />

Österreichs, die einer<br />

Gemeinde untersteht (es<br />

gibt 48 Gemeindesicherheitswachen).<br />

Vor<br />

einigen Wochen ist sie<br />

auf kommunalnet.at<br />

umgestiegen, und die<br />

Zugriffe sind in die<br />

Höhe geschnellt. Auch<br />

die Mitarbeiter outen<br />

sich als Fans von kommunalnet.at.<br />

„Das ist<br />

eine zukunftsweisende<br />

Möglichkeit, Applikationen,<br />

die wir für den<br />

Dienst brauchen, sozusagen<br />

unsere Arbeitsmittel,<br />

zur Verfügung zu stellen“,<br />

sagt der Chef der Stadtpolizei<br />

Baden, Oberst Walter<br />

Santin.<br />

ST. FLORIAN AM INN<br />

„Die Gemeinden stellen<br />

zwar die kleinsten Einheiten<br />

im Land dar, für den einzelnen<br />

Bürger sind sie aber von<br />

großer Bedeutung. Die<br />

Gemeinde bedeutet Heimat<br />

und damit verbunden auch<br />

Lebensqualität“, betonte LH<br />

Dr. Josef Pühringer (im Bild<br />

Hochwasserschutz<br />

Schnellere Verfahren<br />

angekündigt<br />

ST. PÖLTEN/WIEN<br />

Für Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

soll es schnellere<br />

Behördenverfahren geben,<br />

kündigt Christa Kranzl,<br />

Staatssekretärin im Infrastrukturministerium<br />

Mitte<br />

Mai an. Und sie kündigt<br />

zusätzliches Geld an.<br />

Entlang der Donau sind<br />

mehrere Hochwasserschutzprojekte<br />

in Bau oder in Planung.<br />

Etwa in Ybbs, in der<br />

Wachau oder in Klosterneuburg.<br />

Die Hälfte der dafür<br />

veranschlagten Kosten von<br />

172 Millionen Euro übernimmt<br />

die Bundesregierung.<br />

Wenn Gemeinden weitere<br />

Hochwasserschutzprojekte<br />

einreichen, werde sie sich<br />

auch für weitere Gelder aus<br />

dem Bundesbudget einsetzen,<br />

so Kranzl.<br />

Markt St. Florian am Inn ist regionales Zentrum<br />

Gemeinden bieten Heimat &<br />

Lebensqualität<br />

bei der Überreichung der<br />

Markterhebungsurkunde<br />

mit Bgm. Mairinger und<br />

LR Ackerl) Anfang Mai bei<br />

der Markterhebung von<br />

St. Florian am Inn. Die<br />

Gemeinde habe sich in den<br />

letzten Jahren zu einem<br />

regionalem Zentrum<br />

entwickelt.<br />

Aus den Bundesländern<br />

Foto: Land OÖ/Kraml<br />

NÖ Wohnbaumodell<br />

Gemeinden<br />

können mitreden<br />

ST. PÖLTEN<br />

„Das NÖ Wohnbaumodell<br />

richtet sich nach den Bedürfnissen<br />

der Menschen und<br />

erfüllt alle Ansprüche, die<br />

die Häuslbauer und Sanierer<br />

des Landes an ein sozial<br />

gerechtes Fördermodell stellen“,<br />

so LR Mag. Wolfgang<br />

Sobotka. Der niederösterreichische<br />

Gestaltungsbeirat,<br />

der von Landesrat Sobotka.<br />

Für die Gemeinden bedeutet<br />

der Gestaltungsbeirat erstmals<br />

die Möglichkeit, bei<br />

der Gestaltung von neuen<br />

Wohnhausanlagen mitreden<br />

zu können. Neben drei Fachgutachtern<br />

und einem Vertreter<br />

des Bauträgers<br />

stellt auch die<br />

jeweilige Gemeinde<br />

ein Mitglied des<br />

Beirates.<br />

Gemeindefinanzen<br />

Baukosten fressen<br />

Mehreinnahmen<br />

LINZ<br />

„Zwar sprudeln die Mehreinnahmen<br />

für die Gemeinden<br />

wieder, die Mehrkosten für<br />

Investitionen fressen den<br />

„Geldsegen“ aber wieder<br />

auf,“ warnt laut OÖ NachrichtenSP-Gemeindelandesrat<br />

Josef Ackerl Anfang Mai.<br />

Dies obwohl ein paar Tage<br />

vorher VP-Gemeindelandesrat<br />

Josef Stockinger über die<br />

eine Situation gejubelt hatte,<br />

die „für die Gemeinden so<br />

erfreulich ist wie schon lange<br />

nicht“. Ackerls Argument:<br />

Innerhalb eines Jahres habe<br />

es bei den Baukosten eine<br />

Steigerung von 15<br />

bis 20 Prozent<br />

gegeben, die die<br />

investierenden Ge -<br />

meinden hart<br />

treffe.<br />

KOMMUNAL 87


Aus den Bundesländern<br />

88 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Arge Alp-Fachtagung zum Bevölkerungswandel<br />

Zukunftsfragen der<br />

Gesellschaft diskutiert<br />

SALZBURG<br />

Steigende Lebenserwartung<br />

und sinkende Geburtenzahlen<br />

führen zu einer Reihe<br />

von neuen Herausforderungen<br />

für das Gemeinwesen.<br />

Zu diesem Zweck lud das<br />

Arge Alp-Vorsitzland Vorarlberg<br />

zu einer Fachtagung mit<br />

dem Thema: „Demografischer<br />

Wandel – Die Zukunft<br />

hat schon begonnen. Herausforderungen<br />

– Chancen –<br />

Perspektiven auch für die<br />

Landesverwaltungen“ Ende<br />

April nach Vorarlberg ein.<br />

„Angesichts der weit reichenden<br />

Folgen sind die Länder<br />

gefordert, neue Perspektiven<br />

und Strategien für das<br />

Zusammenleben ihrer Bürger<br />

und die Entwicklung ihrer<br />

Regionen zu erarbeiten“,<br />

STEIERMARK<br />

GRAZ/SCHLOSS SEGGAU<br />

Einmal mehr stand die Steiermark<br />

im Rampenlicht des<br />

internationalen Katastrophenschutzes.<br />

Hochrangige Katastrophenmanager<br />

aus mehr<br />

als 20 Ländern trainierten<br />

Ende April auf<br />

Schloss Seggau im<br />

Rahmen einer Großkatastrophen-Simulation<br />

die effiziente Einsatzkooperation<br />

mit<br />

Hilfe einer web-basierendenInformationsmanagement-<br />

Plattform. Der zuständige<br />

Katastrophenschutzreferent<br />

des Landes Steiermark, LH<br />

Mag. Franz Voves: „Wir sind<br />

stolz, dass unser Bundesland<br />

von der UNO wieder als Partner<br />

für eine weltweite Veranstaltung<br />

ausgewählt wurde.“<br />

betonte Arge Alp-Präsident<br />

LH Herbert Sausgruber.<br />

Nach dem Eröffnungsvortrag<br />

des bekannten Bevölkerungswissenschafters<br />

Rainer<br />

Münz zum Thema „Demografische<br />

Entwicklung im<br />

Alpenraum“ widmete sich<br />

die Tagung vor allem dem<br />

Gedanken-, Erfahrungs- und<br />

Wissensaustausch der Arge<br />

Alp-Länder. Mit Projektpräsentationen<br />

aus den Mitgliedsländern<br />

wurde der<br />

Blick bewusst über die Grenzen<br />

des eigenen Landes<br />

gerichtet. Der Arge Alp<br />

gehören folgende Länder,<br />

Provinzen und Kantone an:<br />

Bayern, Südtirol, Trient,<br />

Lombardei, Salzburg, St.<br />

Gallen, Tirol, Tessin,<br />

Graubünden und Vorarlberg.<br />

Katastrohenschutz: UNO-Jahrestagung in Seggau<br />

Katastrophenschutz-<br />

Manager im Rampenlicht<br />

Auf die mittlerweile bereits<br />

mehrfach erprobten steirischen<br />

Stärken als Kompetenzzentrum<br />

für internationales<br />

Katastrophenmanagement<br />

verwies Dr. Kurt Kalcher, der<br />

Leiter der Fachabteilung<br />

für Katastrophenschutz<br />

(Bild): „Diese<br />

erfreuliche Position<br />

wurde in Kooperation<br />

meines Teams<br />

unter Mag. Helmut<br />

Kreuzwirth mit<br />

dem steirischen<br />

UN- und EU-Katastrophenmanager,<br />

Brigadier Dr. Alois<br />

Hirschmuggl, und dem für<br />

die Organisation verantwortlichenBeratungsunternehmen<br />

„miraconsult e.U.“ in<br />

jahrelanger Zusammenarbeit<br />

erreicht!“<br />

Foto: Fachabteilung 7B<br />

Lokalaugenschein am Standort<br />

der archäologischen Grabung:<br />

LT-Präsident Michael<br />

Neureiter, Bauamtsleiter Herbert<br />

Wallmann, Stefan Moser<br />

und Raimund Kastler.<br />

Erstmals 3D-Vermessung<br />

Dreidimensionales<br />

„Bruderloch“<br />

BAD VIGAUN<br />

Eine technische Innovation<br />

kam Anfang Mai im „Bruderloch“<br />

in Bad Vigaun zum<br />

Einsatz: Zur Vorbereitung<br />

einer archäologischen Grabung<br />

hat der Salzburger<br />

Geometer Dipl.-Ing. Gunther<br />

Fally die Halbhöhle mit<br />

einem 3D-Scan vermessen<br />

und damit die Grundlagen<br />

für eine bestmögliche Dokumentation<br />

der historischen<br />

Stätte gesichert.<br />

WILDALPEN<br />

Wiens LH Bgm. Michael<br />

Häupl, Dr. Karl Frais, Vorsitzender<br />

der Naturfreunde<br />

Österreich, Ewald Uresch,<br />

Bürgermeister der Gemeinde<br />

Wildalpen, Bundespräsident<br />

Dr. Heinz Fischer, Reinhard<br />

Dayer, Bundesgeschäftsführer<br />

der Naturfreunde Österreich<br />

und LH Franz Voves bei<br />

der Eröffnung des Neubaues<br />

im Wildwasserzentrum<br />

Wildalpen. Unter der Teilnahme<br />

höchster politischer<br />

Prominenz eröffnete Ende<br />

April das Wildwasserzen-<br />

Foto: LPB<br />

Veranstaltung<br />

„Moderne<br />

Baukultur in<br />

Gemeinden“<br />

SALZBURG<br />

Eine verstärkte Architekturvermittlung<br />

in den Gemeinden<br />

verlangten mehrere Bürgermeister<br />

– unter ihnen<br />

Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer – bei<br />

der Informationsveranstaltung<br />

„Moderne Baukultur in<br />

unseren Gemeinden – Vision<br />

oder Notwendigkeit“, die<br />

kürzlich in der Bauakademie<br />

Lehrbauhof Salzburg durchgeführt<br />

wurde. Der Fachbeirat<br />

Architektur fordert ferner<br />

eine verstärkte Zusammenarbeit<br />

auf Gemeinde- und<br />

Bezirksebene, teilte der Vorsitzende<br />

des Fachbeirates<br />

Architektur, DI<br />

Simon Speigner<br />

Anfang<br />

Mai mit.<br />

Viel politische Prominenzbei der Neueröffnung<br />

Neu gestaltetes Wildwasserzentrum<br />

erweitert Angebot<br />

trum in Wildalpen den Neubau<br />

eines Holzbox-Modulhauses.<br />

Mit dabei auch zahlreiche<br />

Bürgermeister und<br />

Vertreter der öffentlichen<br />

Institutionen in der Region.<br />

Nachdem der Bundespräsident<br />

den Neubau eröffnet<br />

hatte (Bild), ließ er es sich<br />

nicht nehmen, selbst, übrigens<br />

wie bei der Eröffnung<br />

des Wildwasserzentrums im<br />

Jahr 1981, auf der Salza zu<br />

paddeln.<br />

Mehr auf www.<br />

landespressedienst.steiermark.at


TIROL<br />

Überparteiliche Zusammenarbeit für Lech-Verbauung<br />

Sicherheit hat immer Vorrang<br />

LECHTAL<br />

„Die Gefahr von Naturkatastrophen<br />

wird aufgrund des<br />

Klimawandels auch in Tirol<br />

immer größer. Deshalb müssen<br />

wir alles unternehmen,<br />

um unsere Siedlungsräume<br />

Vizebürgermeister Walter<br />

Zangerl, LH Herwig van Staa<br />

und Bürgermeister Anton<br />

Mallaun vor einem beschädigten<br />

Teilstück der Silvrettabundesstraße<br />

in See.<br />

VORARLBERG<br />

BREGENZ<br />

Mit verbesserten Förderungen<br />

setzen das Land Vorarlberg<br />

und die Gemeinden nun neuerliche<br />

Impulse zur weiteren<br />

Flexibilisierung des Kindergartens<br />

und zum bedarfsgerechten<br />

Ausbau der Kinderund<br />

Schülerbetreuung.<br />

Für die Gemeinden bringt das<br />

neue Kinderbetreuungsmodell<br />

eine wichtige Unterstützung<br />

für die zahlreichen<br />

Maßnahmen, die in den letzten<br />

Jahren durchgeführt wurden.<br />

Sowohl im Bereich Kindergarten<br />

als auch in der<br />

Schülerbetreuung haben die<br />

Gemeinden viel investiert<br />

und zusätzliche Angebote<br />

sowie Erweiterungen bestehender<br />

Einrichtungen<br />

geschaffen.<br />

weiterhin entsprechend vor<br />

den drohenden Naturgefahren<br />

wie Lawinen- oder<br />

Murenabgängen sowie auch<br />

vor möglichen Überschwemmungen<br />

durch Hochwasser<br />

zu schützen“, erklärt Tirols<br />

Landeshauptmann Herwig<br />

van Staa.<br />

Neben dem Ötztal und dem<br />

Iseltal sei auch das Lechtal<br />

eines der am meisten von<br />

möglichen Hochwassersituationen<br />

bedrohten Gebiete<br />

unseres Landes. „Ich unterstützte<br />

deshalb den Vorstoß<br />

des Landtagsabgeordneten<br />

Heinrich Ginther zu einer<br />

Parteiübergreifenden Zusammenarbeit<br />

der Tiroler Bundesabgeordneten,<br />

um hier<br />

gemeinsam Bundesmittel für<br />

die notwendigen Verbauungen<br />

am Lech erreichen zu<br />

können“, so LH van Staa.<br />

Gemeindeverbandspräsident<br />

Berchtold (Bild): „Wir<br />

Gemeinden begrüßen diese<br />

Kooperation mit dem Land.<br />

Wir wissen, welchen Stellenwert<br />

eine gute Kinderbetreuung<br />

für unsere Bürger hat<br />

und sind auch bereit, für den<br />

Ausbau der bedarfsgerechten<br />

Kinderbetreuung gemeinsam<br />

mit dem Land weitere Mittel<br />

zur Verfügung zu stellen –<br />

EU-Förderprogramm<br />

Tiroler Programm<br />

genehmigt<br />

BRÜSSEL/INNSBRUCK<br />

Die Europäische Kommission<br />

hat das EU-Strukturfondsprogramm<br />

„Stärkung der regionalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Tirols 2007-2013“ genehmigt.<br />

„Damit werden Fördermittel<br />

der EU, des Bundes und des<br />

Landes in Höhe von insgesamt<br />

69,5 Mio. Euro, davon<br />

34,8 Mio. Euro von der EU,<br />

bereitgestellt. Damit wird in<br />

den nächsten sieben Jahren<br />

ein maßgeblicher Beitrag zur<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen<br />

und Regionen Tirols geleistet“,<br />

freut sich LH Herwig<br />

van Staa. Auskünfte zum Programm:<br />

Amt der Tiroler Landesregierung:<br />

MMag. Martin Traxl, Tel.:<br />

0512/508-3602, E-Mail:<br />

martin.traxl@tirol.gv.at<br />

Neues Fördermodell für Kinderbetreuung – Flexiblere und umfassendere Angebote<br />

Land und Gemeinden setzen wichtige<br />

Impulse<br />

trotz der äußerst angespannten<br />

Finanzlage zahlreicher<br />

Gemeinden.“<br />

Mit zusätzlichen Anreizen sollen<br />

neue Ideen für gemeindeübergreifendeKinderbetreuungsmodelle<br />

gefördert<br />

werden. Berchtold kann sich<br />

vorstellen, dass gerade im<br />

ländlichen Raum neue Formen<br />

der Kinderbetreuung<br />

entstehen, die auf die verän-<br />

Aus den Bundesländern<br />

Sicherheits-Zuschüsse<br />

Rund 2,2 Millionen<br />

für Feuerwehren<br />

INNSBRUCK<br />

Mehrere Anträge von Sicherheits-Landesrat<br />

Anton Steixner<br />

(Bild)<br />

hat die Landesregierung<br />

genehmigt<br />

– insgesamt<br />

bekommen<br />

dabei Tirols<br />

Feuerwehren<br />

Zuschüsse in der<br />

Gesamthöhe von ca. 2,2 Millionen<br />

Euro. Über 1,2 Millionen<br />

Euro sind zur Komplettierung<br />

von Katastropheneinsatzgerät<br />

gedacht.<br />

Beihilfen an Gemeinden im<br />

Gesamtbetrag von knapp<br />

einer Million Euro<br />

kommen auch aus<br />

Mitteln des Landesfeuerwehrfonds.<br />

derten Bedürfnisse der Eltern<br />

abgestimmt sind. „Durch eine<br />

Anschubfinanzierung<br />

während der ersten drei<br />

Jahre wollen wir die Gründung<br />

von neuen gemeindeübergreifendenKinderbetreuungseinrichtungen<br />

gezielt<br />

und wirkungsvoll fördern.<br />

Weiters erhalten die GemeindenAbgangsdeckungsbeiträge,<br />

wenn der Aufwand<br />

aus der Kinder- und Schülerbetreuung<br />

einen bestimmten<br />

Anteil der Finanzkraft übersteigt.“<br />

Weitere Förderungsmaßnahmen<br />

der Gemeinden sind<br />

auch im Personalbereich vorgesehen,<br />

außerdem sollen<br />

neben den Investitionskosten<br />

künftig auch Mieten für<br />

zusätzliche Kindergartenräume<br />

gefördert werden, die<br />

aufgrund der Senkung der<br />

Kinder-Höchstzahl<br />

notwendig werden,<br />

kündigt Berchtold<br />

an.<br />

KOMMUNAL 89


Kontakt<br />

Info-Mix & Personalia<br />

SÜDTIROL<br />

Das Präsidium des Südtiroler Gemeindenverbandes: Bgm. Bernhard Daum, Bgm. Luigi Spagnolli,<br />

Bgm. Wilfried Battisti-Matscher, Landeshauptmann Luis Durnwalder, Präsident Bgm. Arnold Schuler,<br />

Verbands-Geschäftsführer Benedikt Galler, Bgm. Arthur Scheidle und Bgm. Franz Complojer.<br />

Im Hintergrund spielt die Bürgermeisterkapelle unter der Leitung von Bgm. Oswald Egger.<br />

Südtiroler Gemeindetag fordert Subsidiarität & den Konsultationsmechanismus<br />

Gemeindeautonomie:<br />

Südtirol hat „Rote Laterne“<br />

DORF TIROL<br />

„Die Provinz Bozen hat sich<br />

hingegen in den Jahren seit<br />

der Verfassungsreform darauf<br />

beschränkt, den Rat der<br />

Gemeinden als Beratungsorgan<br />

einzuführen. Ansonsten<br />

ist sie untätig geblieben. Und<br />

es gibt keinerlei Anzeichen,<br />

dass man dies ändern<br />

möchte. Trotz unserer<br />

großartigen Landesautonomie,<br />

oder gerade wegen dieser,<br />

bilden die Südtiroler<br />

Gemeinden in Sachen<br />

Gemeindeautonomie das<br />

Schlusslicht. Wir haben ohne<br />

Zweifel die rote Laterne zu<br />

tragen. Und dies ist auf<br />

Dauer alles eher als motivierend.“<br />

Teils drastische Worte<br />

fand Arnold Schuler, Präsident<br />

des Südtioler Gemeindenverbands<br />

anlässlich des<br />

Südtiroler Gemeindetages<br />

2007.<br />

Schuler weiter: „Auch bei<br />

Südtiroler Gemeindenverband<br />

Gen.m.b.H.<br />

Schlachthofstrasse 4,<br />

I-39100 Bozen<br />

90 KOMMUNAL<br />

uns muss nun endlich das<br />

angegangen werden, was<br />

andernorts teilweise schon<br />

seit Jahren angewandt wird<br />

und von der Verfassungsreform<br />

vorgesehen ist, wie das<br />

Prinzip der Mitsprache (der<br />

so genannte Konsultationsmechanismus),<br />

die Absprache<br />

und Zusammenarbeit<br />

zwischen Gemeinden und<br />

Land – als nunmehr gleichgestellte<br />

Körperschaften. Weitere<br />

wichtige Punkte sind das<br />

Prinzip der Subsidiarität auf<br />

der Verwaltungsebene, das<br />

Prinzip der Organisationsautonomie;und<br />

das das Prinzip<br />

der Finanzautonomie.<br />

Am besten könnten diese<br />

Prinzipien durch eine Abänderung<br />

des Autonomiestatutes<br />

festgeschrieben werden.<br />

Dadurch würden die Rechte<br />

der Gemeinden verfassungsmäßig<br />

verankert; es gäbe<br />

also de facto eine Absiche-<br />

Tel 0039-0471-304655,<br />

Fax 0039-0471-304625<br />

Email: sgv@gvcc.net<br />

www.gvcc.net<br />

rung auf höchster Ebene.“<br />

Der Gemeindetag fand<br />

Anfang Mai auf Einladung<br />

von Bgm. Ignaz Ladurner in<br />

dessen Gemeinde Tirol statt.<br />

Umrahmt wurde die Veranstaltung<br />

von der Bürgermeisterkapelle<br />

und dem Bürgermeisterchor.<br />

Der Einladung<br />

des Südtiroler Gemeindenverbandes<br />

und der Gemeinde<br />

Tirol folgten ca. 200 Bürgermeister,<br />

Vizebürgermeister,<br />

Landtagssabgeordnete und<br />

Assessoren.<br />

Reaktion<br />

Als Reaktion auf diese Kritik<br />

kündigte LH Luis Durnwalder<br />

an, dass die Südtiroler<br />

Landesregierung einen<br />

genauen Vergleich machen<br />

zwischen den Gemeinden in<br />

Südtirol, Tirol und dem Trentino<br />

will. Er will schauen,<br />

welche Kompetenzen die<br />

Gemeinden in den Nachbarländern<br />

haben. Durnwalder<br />

betonte, dass die Zusammenarbeit<br />

zwischen Land und<br />

Gemeinden im Allgemeinen<br />

gut funktioniert.<br />

Vorarlberg ehrt<br />

Landes-Verdienstzeichen<br />

Bürgermeister<br />

ausgezeichnet<br />

BREGENZ<br />

Schon traditionell nahm LH<br />

Herbert Sausgruber den Landesfeiertag<br />

zum Anlass, um<br />

Engagement im Dienste der<br />

Gesellschaft zu würdigen.<br />

Auch diesmal waren zwei<br />

Persönlichkeiten des kommunalen<br />

Lebens darunter:<br />

Alt-Bürgermeister Peter<br />

Nußbaumer hat die<br />

Gemeinde Langenegg 16<br />

Jahre lang geleitet. In seine<br />

Zeit fallen wichtige Bauprojekte<br />

(Volksschule, Ortsdurchfahrt)<br />

sowie die Auszeichnung<br />

Langeneggs als<br />

mit dem „European Energy<br />

Award“ – als erste Gemeinde<br />

Österreichs. Für seine Verdienste<br />

erhielt er das Große<br />

Verdienstzeichen des Landes.<br />

Josef Eiler war 19 Jahre<br />

Vizebürgermeister der 3.018-<br />

Seelen-Kommune Alberschwende<br />

im Bezirk Bregenz.<br />

Von seiner Mitarbeit<br />

zeugen viele Gemeindebauten,<br />

vor allem der Hermann-<br />

Gmeiner-Saal. Eiler erhiellt<br />

nun für sein ehrenamtliches<br />

Engagement das Große Verdienstzeichen<br />

des Landes.<br />

Oberösterreich<br />

Sepp Brandmayr gewählt<br />

Bürgermeister ist<br />

Jägermeister<br />

MANNING<br />

OÖ. Landesjägermeister<br />

Hans Reisetbauer zieht sich<br />

zurück. Der Landesjagdausschuss<br />

wählte den 56-jährigen<br />

Manninger Bürgermeister<br />

Sepp Brandmayr zum<br />

Nachfolger. Als Landtags-<br />

Abgeordneter und Landesjägermeister-Stellvertreter<br />

war<br />

er als einziger für diese Aufgabe<br />

nominiert. Seine Stellvertreter<br />

sind der Freistädter<br />

Bezirks-Jägermeister Gerhard<br />

M. Pömer, Bezirk-Linz-<br />

Delegierter Karl Wiesinger<br />

und der Rieder Bezirks-<br />

Jägermeister Rudolf Wagner.


Kärnten ehrt<br />

Zum 60-er das Große Ehrenzeichen des Landes<br />

„Stadtfürst von Friesach“ geehrt<br />

FRIESACH<br />

Im Rahmen seiner Feier zum<br />

60. Geburtstag erhielt der<br />

„Stadtfürst von Friesach“,<br />

LHStv. Gabi Schaunigg und LH<br />

Jörg Haider mit „Stadtfürst“<br />

Max Koschitz (Mitte).<br />

Bgm. Max Koschitz, das<br />

Große Ehrenzeichen des Landes<br />

Kärnten. Koschitz ist seit<br />

dem 1. Mai 1988 Bürgermei-<br />

Gemeinde ehrt<br />

Auszeichnungen verliehen<br />

Ehrenbürger<br />

und Ehrenring<br />

KUNDL<br />

Altbürgermeister Walter<br />

Doblander und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Hannes Gschwentner wurden<br />

für ihr Engagement von<br />

der Gemeinde Kundl, Bezirk<br />

Kufstein, geehrt. Der neue<br />

Ehrenbürger Walter Doblander<br />

war 27 Jahre lang Bürgermeister.<br />

In dieser Zeit<br />

erlebte die Gemeinde einen<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

und die Infrastruktur wurde<br />

weiter ausgebaut. Dafür<br />

bekam Doblander von Bürgermeister<br />

Heinrich Fuchs<br />

die Ehrenbürgerschaft verliehen.<br />

Hannes Gschwentner<br />

war Nachfolger Doblanders.<br />

Bevor er in der Landespolitik<br />

tätig wurde, war er zehn<br />

Jaher lang Ortschef. Eine<br />

seiner innovativsten Ideen<br />

war die Umsetzung eines<br />

Fernwärmeprojektes,das es<br />

ermöglichte, die Abluft des<br />

Sandoz-Werkes zu nutzen.<br />

Ihm wurde für seine Dienste<br />

der Ehrenring übergeben.<br />

ster der Stadtgemeinde Friesach<br />

und war von 1994 bis<br />

1997 auch Abgeordneter zum<br />

Kärntner Landtag. In seiner<br />

Funktion als Bürgermeister ist<br />

es Max Koschitz gelungen,<br />

die Stadt Friesach weit über<br />

die Landesgrenzen hinaus<br />

bekannt zu machen.<br />

Dabei ist insbesondere auf die<br />

Landesausstellung 2001 zu<br />

verweisen. Gemeinsam mit<br />

den Mitgliedern des Gemeinderates<br />

bemüht sich Bgm.<br />

Koschitz um eine umfassende<br />

Renovierung der geschichtsträchtigen<br />

Stadt.<br />

Für Verdienste um<br />

die Republik<br />

Bundes aus -<br />

zeichnungen<br />

verliehen<br />

Mit Entschließung vom<br />

5. April 2007 hat Bundespräsident<br />

Heinz<br />

Fischer verliehen:<br />

Die Goldene Medaille<br />

für Verdienste um die<br />

Republik an Konsulenten<br />

Erika Königstorfer,<br />

ehem. Gemeindevorstand<br />

der Gemeinde<br />

Walding/OÖ.<br />

Die Goldene Medaille<br />

für Verdienste um die<br />

Republik an Konsulenten<br />

Georg Pachinger,<br />

ehem. Gemeindevorstand<br />

der Gemeinde<br />

Fischlham/OÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

13. April 2007<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Viktor Jirku, Präsident<br />

der Museumsgesellschaft<br />

Deutsch-Wagram<br />

und ehem. Vizebürgermeister<br />

der Stadtgemeinde<br />

Deutsch-<br />

Wagram / NÖ und<br />

Stadtrat für Kultur und<br />

Sport.<br />

Niederösterreich<br />

Amtsübergabe in Wallsee-Sindelburg<br />

Bachinger folgt Reitbauer<br />

WALLSEE-SINDELBURG<br />

Johann Bachinger (Bild)<br />

folgt Altbürgermeister<br />

Johann Reitbauer an der<br />

Spitze der nö. Marktgemeinde<br />

Wallsee-Sindelburg<br />

im Bezirk Amstetten. Der<br />

Landwirt Bachinger (Jahr-<br />

LEITHAPRODERSDORF<br />

Matthias Heinschink,<br />

Geschäftsführer des burgenländischenGemeindebundes,<br />

hat sein Amt als Bürgermeister<br />

von Leithaprodersdorf<br />

an seinen Nachfolger,<br />

Mag. Martin Radatz, übergeben.<br />

Heinschink war<br />

20 Jahre lang Bürgermeister<br />

der<br />

Kleingemeinde in<br />

der Nähe von<br />

Eisenstadt. „20<br />

Jahre sind genug“,<br />

meinte Matthias<br />

Heinschink und<br />

überließ das Amt<br />

des Bürgermeisters<br />

einem Jüngeren.<br />

Seit Anfang<br />

März hat daher<br />

die burgenländische<br />

Gemeinde<br />

Leithaprodersdorf<br />

(in der Nähe von<br />

Eisenstadt) einen<br />

neuen Bürgermeister.<br />

Mag. Martin<br />

Radatz, davor<br />

Vizebürgermeister,<br />

tritt in die Fußstapfen<br />

Heinschinks. Seinen<br />

zivilen Beruf als Landesgeschäftsführer<br />

des burgenländischen<br />

Gemeindebundes<br />

will Heinschink weiter ausüben.<br />

„Das ist eine gute Möglichkeit,<br />

um meine vielfälti-<br />

Personalia<br />

gang 1963) ist<br />

in der Gemeindepolitik<br />

kein<br />

neues Gesicht,<br />

er ist seit 2000<br />

im Gemeinderat und<br />

seit 2005 geschäftsführender<br />

SPÖ Gemeinderat.<br />

Burgenländischer Gemeindebund<br />

Amtsübergabe in Leithaprodersorf<br />

Matthias Heinschink übergibt<br />

Amt an Martin Radatz<br />

Martin Radatz<br />

Matthias Heinschink<br />

gen Erfahrungen an junge<br />

Kolleginnen und Kollegen in<br />

der Kommunalpolitik weiterzugeben“,<br />

so Heinschink.<br />

Seit 1987, also fast 20 Jahre<br />

lang stand Heinschink an der<br />

Spitze seiner Gemeinde. „Die<br />

Übergabe war lange geplant<br />

und verlief sehr geordnet“,<br />

berichtet Heinschink.<br />

„Die<br />

Gemeinde steht<br />

finanziell auf<br />

guten Füßen, mit<br />

der Wahl meines<br />

Nachfolgers haben<br />

wir auch den<br />

Generationensprungdurchgeführt.“<br />

Radatz bringt<br />

trotz seines verhältnismäßigjungen<br />

Alters (er ist<br />

1964 geboren)<br />

schon eine Menge<br />

Erfahrung mit. Er<br />

war zuvor schon<br />

Vizebürgermeister<br />

in Leithaprodersdorf.<br />

Mit der Übergabe<br />

des Bürgermeisteramtes<br />

an seinen<br />

Nachfolger gibt Heinschink<br />

auch seinen Sitz im<br />

Gemeinderat auf und wird<br />

sich künftig ausschließlich<br />

seinen Aufgaben im burgenländischen<br />

Gemeindebund<br />

widmen.<br />

KOMMUNAL 91


Personalia & Info-Mix<br />

Kaiser-Maximilian-Preis 2007<br />

Für seine Verdienste als Präsident des Rates der Gemeinden und<br />

Regionen Europas und als Wiener Bürgermeister ist Michael<br />

Häupl in Innsbruck mit dem „Kaiser-Maximilian-Preis 2007“ ausgezeichnet<br />

worden. Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa<br />

und Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach ehrten Häupl als einen<br />

Politiker, der „besonders die Interessen der Städte und Regionen<br />

immer in den Vordergrund“ gerückt hat.<br />

Da 2006 die Preisverleihung nicht stattgefunden hat (aufgrund<br />

des Todes von Alois Lugger, Anm.d.Red.), wurden heuer zwei Politiker<br />

geehrt. Neben Häupl erhielt Graham Meadows, Generaldirektor<br />

für Regionalpolitik a. D. der Europäischen Kommission den<br />

aus Urkunde, Medaille und 10.000 Euro bestehenden Preis.<br />

Brauchtum & Kunst<br />

Das Fest der Almhütten am 16. Juni 2007<br />

Schwaigen – Reigen<br />

REGION WECHSEL<br />

Mit dem Projekt „Schwaigen.Reigen<br />

2007. Festival<br />

der Almhütten am Wechsel“<br />

werden die landschaftlichen<br />

und<br />

musikalischen<br />

Facetten des<br />

Wechselgebietspräsentiert.<br />

Die weit<br />

ausladenden<br />

Almen und<br />

Schwaigen des<br />

letzten Ausläufers<br />

der Ostalpen laden zum<br />

Wandern ein. Mit ihren runden<br />

Urgesteinskuppen<br />

strömt diese Landschaft eine<br />

besondere Ruhe aus.<br />

Diese 1. „grenzüberschreitende“<br />

Veranstaltung trägt<br />

zur Vertiefung der nachbarschaftlichen<br />

Beziehungen<br />

zwischen Niederösterreich,<br />

Steiermark und Ungarn bei.<br />

Ihre Dokumentation im Rah-<br />

92 KOMMUNAL<br />

men eines Feldforschungsprojekts<br />

des Instituts für<br />

Volksmusikforschung der<br />

Universität für Musik und<br />

Darstellende Kunst,<br />

Wien stellt einen<br />

wichtigen Beitrag<br />

für den projektierten<br />

COMPA(= Corpus<br />

musicae<br />

popularis austriacae)-Band<br />

„Der Wechsel – Die<br />

Musik einer Landschaft“<br />

(Erika Sieder und<br />

Walter Deutsch) dar.<br />

Die Hintergründe<br />

Initiator des Festivals ist der<br />

Verein WeXel – Verein zur<br />

Erforschung der Volksmusik<br />

und der Wiener Kuenstler<br />

um 1900 im Wechselgebiet.<br />

Im Gegensatz zum Semmering<br />

ist das materielle und<br />

Foto: Magistrat Innsbruck<br />

Gemeindepartnerschaft<br />

Anfrage aus polnischer 4000-Seelen-Gemeinde<br />

Kommune mit 80 Prozent Ackerland<br />

POLANKA WIELKA<br />

Die polnische Gemeinde<br />

Polanka Wielka (Kreis Auschwitz)<br />

hat Interesse an einer<br />

Partnerschaft mit einer österreichischen<br />

Gemeinde.<br />

Die Gemeinde erstreckt sich<br />

über eine Fläche von ca. 24<br />

km² und zählt 4000 Einwohner.<br />

Grundlage der Wirtschaft<br />

bilden neben der Landwirtschaft<br />

die Dienstleistungen<br />

Transport, Bauwesen und<br />

Leichtindustrie. Das Ackerland<br />

nimmt 80 Prozent der<br />

Gemeindefläche ein. Die<br />

Gemeinde zeichnet sich aber<br />

auch durch eine Reihe von<br />

historischen Sehenswürdigkeiten<br />

aus. Für das Kulturleben<br />

sorgt das Gemeindekulturzentrum,<br />

in dessen Rah-<br />

immaterielle kulturelle Erbe<br />

dieser Landschaft von Wissenschaft<br />

und Forschung bislang<br />

kaum wahrgenommen.<br />

Die einzige umfassende<br />

Publikation über das<br />

gesamte Wechselgebiet<br />

stammt aus dem Jahre<br />

1874. Ausgehend von den<br />

Ortschroniken Mariensee<br />

und St. Peter am Wechsel<br />

(Josef Stickelberger et. al.,<br />

Eigenverlag Stickelberger,<br />

Mariensee 1994) enstehen<br />

seit 2002 unzählige Mosaiksteine<br />

zur kulturhistorischen<br />

Landkarte des Wechselgebiets.<br />

Infos unter<br />

www.wexel.at oder<br />

www.schwaigen-reigen.at<br />

Foto: Fritz Fiausch<br />

men u.a. ein Blasorchester<br />

und eine Volkstanzgruppe<br />

bestehen. In den kommunalen<br />

Schulen lernen Kinder<br />

und Jugendliche Deutsch.<br />

Kontakt: Gmina Polanka<br />

Wielka, Dluga 61,<br />

32-067 Polanka Wielka<br />

Mehr Infos beim Österreichischen<br />

Gemeindebund unter<br />

office@gemeindebund.gv.at<br />

Oberöstereich<br />

Wasserrettung: Neuer Chef<br />

Leichtfried folgt<br />

Plainer<br />

VORCHDORF<br />

Nach acht Jahren an der<br />

Landesspitze der Wasserrettung<br />

legte Rudolf Plainer<br />

(60) aus Unterach am Attersee<br />

seine Funktion zurück.<br />

Neu gewählter Landesleiter<br />

der Österreichischen Wasserrettung<br />

in Oberösterreich ist<br />

Josef Leichtfried (57) aus<br />

Vorchdorf.<br />

„Oberösterreich ist Vorreiter<br />

bei der Sicherheit im Wasser.<br />

Die ehrenamtliche Arbeit<br />

der oberösterreichischen<br />

Rudolf Plainer, DI Walter<br />

Grimm, LR Dr. Josef Stockinger,<br />

Josef Leichtfried<br />

Wasserretter ist ein wertvoller<br />

Beitrag für das öffentliche<br />

Leben und die Sicherheit<br />

beim Bade- und Sportvergnügen“,<br />

sagt dazu der<br />

für die Wasserrettung<br />

zuständige Landesrat Dr.<br />

Josef Stockinger beim Festakt<br />

50 Jahre Wasserrettung<br />

in Oberösterreich Anfang<br />

Mai 2007 in Nußdorf am<br />

Attersee.


Mit der Aktion „Gemeindebus“ möchte<br />

buswerbung.at, der Vermarkter aller<br />

Werbeflächen der mehr als 2100 Postbusse<br />

in ganz Österreich, speziell für<br />

die Kommunen einen besonderen Service<br />

umsetzen. Die ÖBB-Postbusse<br />

transportieren pro Jahr 245 Millionen<br />

Menschen, legen 120 Millionen Kilometer<br />

zurück und fahren täglich auf mehr<br />

als 900 Routen durch ganz Österreich.<br />

Sie kommen direkt in die Ortskerne<br />

und sind vor allem in der Totalgestaltung<br />

mit Werbung nicht zu übersehen.<br />

Doppelter Nutzen für<br />

Gemeinde und Wirtschaft<br />

Der Bus bietet individuelle Werbeflächen<br />

für die Wirtschaftsbetriebe in Ihrem Ort:<br />

von den Banken über die Gastronomie<br />

und Hotellerie, Gewerbebetriebe und<br />

andere Unternehmen in Ihrer Gemeinde.<br />

Auch die regionalen Wochenzeitungen<br />

sind auf den Bussen präsent. Die Kommunen<br />

wiederum sind dadurch auch in<br />

den Zeitungen präsent. Da Busse die<br />

höchsten Sympathiewerte unter den<br />

öffentlichen Fernverkehrsmitteln, sind<br />

vorwiegend junge, kauffreudige Passagiere<br />

und Stammkunden – und vor<br />

allem: Wählerinnen und Wähler – an<br />

Bord.<br />

Der Bus und die<br />

Gemeinde<br />

Jeder Gemeindebus zeigt deutlich Wappen,<br />

Logo und Namen der jeweiligen<br />

Aktion für Gemeinden<br />

Im niederösterreichischen Purkersdorf<br />

funktioniert das Pilotprojekt „Gemeindebus“<br />

klaglos – im Bild eine Aufnahme<br />

von der ersten Präsentation des Busses.<br />

Bürgermeister Karl Schlögl meinte im<br />

Gespräch mit KOMMUNAL über den<br />

Gemeindebus, dass „es keinen besseren<br />

Werbeträger als diesen Bus gibt“.<br />

Auf fixen Routen. Mehrmals täglich. Der Gemeindebus kommt<br />

Mobiler Botschafter<br />

der Kommunen<br />

Ein Postbus im Total-Look: mit dem Wappen und den Sehenswürdigkeiten Ihrer<br />

Gemeinde. Ein mobiler Botschafter Ihres Ortes, täglich und auf Routen, die die Gemeinden<br />

mitbestimmen können. Ein so effizientes Werbemittel mit derart großzügigen – und<br />

mobilen – Werbeflächen hat es bislang noch nicht gegeben.<br />

Auch die ansässige Wirtschaft Purkersdorfs ist von dieser tollen Werbemöglichkeit angetan und nutzt sie auch.<br />

Gemeinde. Ein signifikantes Bild<br />

kommt noch dazu, dieser Service ist für<br />

die Gemeinde kostenlos.<br />

Die restlichen Flächen des Busses sind<br />

für die lokale werbetreibende Wirtschaft.<br />

Banken und Sparkassen, Hotellerie<br />

und Gastronomie, Gewerbebetriebe<br />

und Handelsgeschäfte, Nahversorger<br />

und Dienstleister.<br />

Wie das Beispiel Purkersdorf zeigt, sind<br />

weder die angebotenen Werbeflächen<br />

noch die ansprechende Optik der<br />

Gemeindebusse zu verachten.<br />

Information<br />

www.buswerbung.at<br />

Tel.: 0810/810 988<br />

(Rund um die Uhr zum Ortstarif.)<br />

KOMMUNAL 93<br />

E.E.


Buch-Tipps<br />

Sachbuch<br />

Das Spielplatzbuch<br />

Trauminseln der<br />

Kindheit<br />

Flüsse stauen, sich als Tarzan<br />

durch den Dschungel hangeln,<br />

in Kiesgruben den<br />

Abhang hinunterrutschen ...<br />

Auch und besonders in Zeiten<br />

von Video, Computer-<br />

Games und durchorganisierter<br />

Freizeit lieben und brauchen<br />

Kinder wilde, abenteuerliche<br />

und abwechslungsreiche<br />

Spiel-Plätze, die alle<br />

Sinne ansprechen und Raum<br />

für eigenes<br />

Tun und<br />

eigenes<br />

Gestalten<br />

geben. Ob<br />

dies der<br />

AbenteueroderRobinsonspielplatz,<br />

eine<br />

ungenutzte<br />

Kiesgrube, das<br />

Flussufer oder ein Schulzimmer<br />

mit 500 leeren Schuhschachteln<br />

für eine Turmbauaktion<br />

ist. Das Buch sensibilisiert<br />

für die Lebensräume der<br />

Kinder und ihre Bewegungsachsen,<br />

es zeigt, wie anregende<br />

Spielräume und Spielwege<br />

gestaltet werden können,<br />

welche Bedingungen sie<br />

erfüllen müssen, um kindgerecht<br />

zu sein, und welche<br />

Spielqualitäten Baulücken,<br />

Zwischenräume, Übergänge<br />

zwischen Arealen haben können.<br />

Denn Kinder brauchen<br />

keine geraden, glatten Wege,<br />

sie lieben Hindernisse, Ablenkungen,<br />

Umwege ...<br />

Das Buch<br />

Toni Anderfuhren,<br />

„Das Spielplatzbuch –<br />

Wege zu Trauminseln<br />

der Kindheit“, 144<br />

Seiten, Gebunden,<br />

ISBN978-3-03800-<br />

282-6, AZ Fachverlage<br />

AG 2007, Stadtturmstrasse<br />

19, CH-5401<br />

Baden, Tel: +41/58/<br />

200 4400, Web:<br />

www.at-verlag.ch<br />

94 KOMMUNAL<br />

Verwaltungspreis<br />

Ausschreibung läuft<br />

European Public<br />

Sector Award<br />

(EPSA)<br />

SPEYER (DEUTSCHLAND)<br />

Die Bertelsmann Stiftung,<br />

die Deutsche Hochschule für<br />

Verwaltungswissenschaften<br />

Speyer und die European<br />

Group of Public Administration<br />

(Brüssel) haben einen<br />

europäischen Verwaltungspreis<br />

ausgelobt.<br />

Der European Public Sector<br />

Award – kurz: EPSA – hat<br />

zum Ziel, Verwaltungen in<br />

ganz Europa zu motivieren,<br />

Best Practices auszutauschen<br />

und gemeinsam den Modernisierungsprozessvoranzutreiben.<br />

Der EPSA bringt die<br />

Innovativsten und Besten<br />

aus dem öffentlichen Sektor<br />

zusammen und schafft so<br />

eine neuartige Lernplattform.<br />

2007 liegt der Fokus des<br />

EPSA auf drei hoch aktuellen<br />

Themenbereichen:<br />

◆ Gemeinsam Handeln.<br />

◆ Mehrwert schaffen mit<br />

knappen Mitteln.<br />

◆ Den demografischen Wandel<br />

steuern.<br />

Verwaltungen in ganz<br />

Europa sind eingeladen sich<br />

an dem Wettbewerb zu<br />

beteiligen.<br />

Die Bewerbungsfrist läuft<br />

vom 15. April bis 15. Juli<br />

2007.<br />

Information<br />

Gesamtkoordination<br />

EPSA, Oliver Haubner,<br />

Oliver.Haubner@<br />

Bertelsmann.de,<br />

Tel: +49/5241/8181119<br />

Weitere Informationen:<br />

www.eps-award.eu<br />

Neues Handbuch<br />

Mehr Lebensqualität durch weniger Lärm<br />

Minister Pröll legt Handbuch<br />

gegen Umgebungslärm vor<br />

Lärm, insbesondere der<br />

Straßenverkehrslärm, stört<br />

laut der jüngsten Mikrozensus-Untersuchung<br />

fast<br />

ein Drittel der österreichischen<br />

Bevölkerung. „Der<br />

schädliche Einfluss von<br />

Lärm auf Gesundheit und<br />

Lebensqualität ist erwiesen.<br />

Mit den Arbeiten zum Bundes-Umgebungslärmschutzgesetz<br />

und der<br />

Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtline<br />

werden<br />

wichtige Schritte gesetzt,<br />

um die Lärmbelastung in<br />

Österreich<br />

einheitlich zu<br />

erfassen und<br />

für einen besseren<br />

Schutz<br />

der Bevölkerung<br />

vor<br />

Umgebungslärm<br />

zu sorgen“,<br />

so<br />

Umweltminister<br />

Josef<br />

Pröll.<br />

Anlässlich<br />

des Internationalen Tages<br />

gegen Lärm, der jährlich<br />

Ende April begangen wird,<br />

hat das Lebensministerium<br />

darüber hinaus ein „Handbuch<br />

Umgebungslärm –<br />

Minderung und Ruhevorsorge“<br />

insbesondere als<br />

Basis für vorsorgende Planung<br />

erarbeitet.<br />

Zu Umgebungslärm zählen<br />

unerwünschte und gesundheitsschädliche<br />

Geräusche<br />

im Freien, die vom<br />

Straßen, Schienen- und<br />

Flugverkehr sowie von<br />

bestimmten Industrieanlagen<br />

in Ballungsräumen<br />

ausgehen. Die Erfassung<br />

aller wesentlichen Lärm-<br />

Ankündigung<br />

In der kommenden Ausgabe von KOMMUNAL<br />

lesen Sie alles über<br />

Kommunale Bauten &<br />

Zukunftsthema Sozialdienste<br />

quellen ist für die umfassende<br />

Information und den<br />

Schutz der Bevölkerung<br />

unabdingbar.<br />

Bei der Umsetzung der EU-<br />

Umgebungslärmrichtlinie<br />

ziehen Lebensministerium,<br />

Verkehrsministerium<br />

(BMVIT) und Wirtschaftsministerium<br />

(BMWA)<br />

gemeinsam mit den Ländern<br />

an einem Strang. Ziel<br />

ist es, die Lärmbelastung<br />

der Bevölkerung nach<br />

objektiven Kriterien und<br />

einheitlichen Indizes in<br />

strategischen<br />

Umgebungslärmkarten<br />

zu<br />

erfassen und<br />

insbesondre in<br />

hoch belasteten<br />

Zonen zu reduzieren.<br />

Für viele<br />

Gebiete Österreichs<br />

werden<br />

heuer strategischeUmgebungslärmkarten<br />

vorliegen. Auf ihrer Basis<br />

werden im Folgenden Aktionspläne<br />

ausgearbeitet.<br />

Das neue „Handbuch<br />

Umgebungslärm – Minderung<br />

und Vorsorge“ soll die<br />

verstärkte Berücksichtigung<br />

des Lärmschutzes<br />

bereits bei der Planung<br />

unterstützen. Rechtzeitige<br />

Lärmvermeidung durch<br />

intelligente Planung kann<br />

helfen, Probleme oder in<br />

Folge notwendige Sanierungen<br />

zu vermeiden.<br />

Weitere Infos und<br />

Bestellung:<br />

eva-maria.schreiner<br />

@lebensministerium.at<br />

Erscheinungstermin: 27. 6. 2007<br />

Anzeigenschluss: 4. 6. 2007<br />

Infos unter Telefon: 0043/1/5322388-0


BEWEGUNGSFREIHEIT LÄSST SICH PLANEN.<br />

Um jederzeit genug Spielraum für neue Ideen zu haben, brauchen<br />

Sie kein Vermögen. Sondern nur den richtigen Leasingpartner:<br />

Die Finanzierungslösungen der BA-CA Leasing helfen Ihnen,<br />

das Budget Ihrer Gemeinde zu schonen. Wer weiß, wofür Sie es<br />

noch brauchen werden ... Näheres auf www.ba-ca-leasing.com

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