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Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...

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Finanzen<br />

Anhaltend hohe Dynamik der öffentlichen Abgaben<br />

Mittelfristig mehr Geld<br />

in Gemeindekassen<br />

Der Erfolg der öffentlichen Abgaben im 1. Quartal 2007 mit einem Plus von 6,4 Prozent<br />

gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegt deutlich über den Erwartungen.<br />

Warum das so ist, wie lange es anhält und wie sich das genau auf die Gemeindefinanzen<br />

auswirkt, ist Gegenstand dieses Berichts.<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz<br />

Der Erfolg der öffentlichen Abgaben<br />

wirkt sich nicht nur kurzfristig positiv<br />

auf die öffentlichen Haushalte aus,<br />

auch mittelfristig werden die Anteile<br />

der Gemeinden an den gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben durch die jüngste<br />

Steuerschätzung des Bundesministeriums<br />

für Finanzen vom Jänner 2007<br />

stärker als bisher prognostiziert ansteigen.<br />

Ob damit die Gemeinden den<br />

nach dem Stabilitätspakt vereinbarten<br />

Haushaltsausgleich erfüllen, hängt aber<br />

nicht nur von der Einnahmenentwicklung<br />

ab.<br />

Abgabenerfolg des<br />

Bundes<br />

Der Bundesvoranschlag (Doppelbudget)<br />

für das Jahr 2007 und für das Jahr<br />

2008 beruht einnahmenseitig auf Steuerschätzungen<br />

des Bundesministeriums<br />

für Finanzen, die von einer anhaltenden<br />

guten Konjunkturentwicklung aus-<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz ist Finanzexperte<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

20 KOMMUNAL<br />

gehen, die auch durch die Konjunkturprognose<br />

März 2007 des WIFO<br />

bestätigt wird.<br />

Dieser positive mittelfristige Trend zeigt<br />

aber bereits in der laufenden Einnahmenentwicklung<br />

seine Auswirkungen.<br />

So liegen die öffentlichen Abgaben im<br />

1. Quartal 2007 um 6,4 Prozent über<br />

jenen des Vorjahreszeitraumes. Aus der<br />

Grafik rechts<br />

ist erkennbar,<br />

dass z.B. die<br />

Zuwächse bei<br />

der Lohnsteuer<br />

(+10,1<br />

Prozent), bei<br />

der Körperschaftsteuer<br />

(+69,7 Prozent)<br />

und bei<br />

der Grunderwerbsteuer<br />

(+10,4 Prozent) maßgeblich<br />

das gute Quartalsergebnis beeinflussen.<br />

Beim Rückgang des Umsatzsteueraufkommens<br />

(-1,5 Prozent) ist allerdings<br />

erkennbar, dass dieses mit der Wirtschaftsentwicklung<br />

(BIP Prognose<br />

2007: +2,7 Prozent real) noch nicht<br />

mitzieht.<br />

So liegt der Minderungsrate von -1,5<br />

Prozent wohl ein gewisser Verzerrungseffekt<br />

zugrunde, als das hohe Umsatzsteueraufkommen<br />

im 1. Quartal 2006<br />

(+6,2 Prozent über dem 1. Quartal<br />

2005) keine taugliche Vergleichsmarke<br />

darstellt. Der private Konsum wuchs<br />

aber mit 1,8 Prozent trotz der guten<br />

Konjunkturlage und sinkender Arbeits-<br />

Auf das volle Jahr<br />

2007 hochgerechnet<br />

erhofft man sich eine<br />

Ertragsanteildynamik<br />

von +5,9 Prozent.<br />

losigkeit nur verhalten, hingegen ist die<br />

Sparquote gestiegen, was alles in allem<br />

zu einer Dämpfung im Aufkommen<br />

dieser indirekten Abgabe führt.<br />

Eine der Ursachen dürfte im Konsumverhalten<br />

liegen, da also der Konsument<br />

noch nicht voll auf die Prognosen<br />

der Wirtschaftsforscher vertraut.<br />

Bei anderen Abgaben hat der Aufkommensrückgang<br />

andere Ursachen. So ist<br />

z.B. das Mineralölsteueraufkommen im<br />

1. Quartal 2007 rein rechnerisch<br />

zwar um -15,9 Prozent<br />

rückläufig, die Abfuhr der Mine-<br />

ralölsteuer (Fälligkeit bis 25.<br />

eines jeden Kalendermonates<br />

mit einem Respiro von drei<br />

Tagen) kann, wenn die Zahlungsfrist<br />

auf ein Wochenende<br />

fällt, zu einer Verbuchung der<br />

Mineralölsteuer im Folgemonat<br />

im Bundeshaushalt führen. Wird<br />

dieser verzögerte Buchungsvorgang<br />

durch<br />

die ÖMV als<br />

größter Steuerschuldner<br />

der Mineralölsteuer<br />

verursacht,<br />

dann ergeben<br />

sich diese<br />

negativen,<br />

unterjährigen<br />

„Ausreißer“.<br />

Systemgleich<br />

ist auch der<br />

Rückgang bei<br />

der Tabaksteuer<br />

(-24,5<br />

Prozent) zu<br />

sehen.<br />

Nach der Maas -<br />

tricht-Notifikation<br />

vom 30. März 2007 der<br />

Statistik Austria haben<br />

jedenfalls die Gemeinden<br />

wieder ihren<br />

Stabilitätsbeitrag nach<br />

dem innerösterreichischen<br />

Stabilitätspakt<br />

nicht nur erfüllt,<br />

sondern auch einen<br />

leichten Überschuss<br />

erwirtschaftet

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