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Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...

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Finanzen<br />

gesichert anzunehmen ist, bleibt abzuwarten.<br />

Nach der Maastricht-Notifikation vom<br />

30. März 2007 der Statistik Austria<br />

haben jedenfalls die Gemeinden wieder<br />

ihren Stabilitätsbeitrag nach dem<br />

innerösterreichischen Stabilitätspakt<br />

nicht nur erfüllt, sondern auch einen<br />

leichten Überschuss erwirtschaftet.<br />

Mit dem Paktum zum Finanzausgleich<br />

2005 haben sich die Finanzausgleichspartner<br />

zu folgenden Stabilitätsbeiträgen<br />

im Rahmen des innerösterreichischen<br />

Stabilitätspaktes verpflichtet. In<br />

der Grafik unten werden diesen Stabilitätsbeiträgen<br />

die Ergebnisse der Notifikation<br />

vom 30. März 2007 der Statistik<br />

Austria der Jahre 2005 und 2006<br />

gegenüber gestellt.<br />

Die Notifikation zum<br />

Stabilitätspakt<br />

2005 2006<br />

in % BIP in % BIP<br />

Pakt. Notif. Pakt. Notif.<br />

Sektor Staat -1,70 -1,58 -1,50 -1,12<br />

Bund -2,30 -1,80 -2,10 -1,43<br />

Länder1) +0,60 +0,14 +0,60 +0,26<br />

Gemeinden 0,00 +0,08 0,00 +0,05<br />

1) Länder mit Wien<br />

+ = Überschuss, - = Defizit<br />

Pakt. = Paktum, Notif. = Notifikation<br />

Der anhaltende Wirtschaftsaufschwung<br />

hat durch die Steuermehreinnahmen<br />

dazu geführt, dass die vereinbarte Defizitquote<br />

des Sektors „Staat“ 2005 und<br />

2006 doch recht deutlich unterschritten<br />

wurde. Nur die Bundesländer haben<br />

ihren Stabilitätsbeitrag verfehlt.<br />

Ob die Quoten in den Jahren 2007 und<br />

2008 (2007 Sektor Staat: -0,7 Prozent<br />

BIP und 2008 Sektor Staat: 0,0 Prozent)<br />

erreicht werden, wird vom Ergebnis<br />

des Evaluierens aller Maßnahmen<br />

des Regierungsprogrammes abhängen.<br />

Die größten Ausgabenpositionen nehmen<br />

dabei die Vorhaben im Sozialbereich,<br />

wie die bedarfsorientierte Grundsicherung<br />

oder die Neugestaltung der<br />

Pflegevorsorge, ein. Immerhin<br />

bedecken die österreichischen Gemeinden<br />

die Abgänge im Sozial- und Pflegebereich<br />

im Durchschnitt mit rund 50<br />

Prozent.<br />

Die Verhandlungen zur Umsetzung der<br />

Maßnahmen werden daher unter den<br />

Vorgaben des innerösterreichischen<br />

Stabilitätspaktes in Verbindung mit<br />

dem Konsultationsmechanismus zu stehen<br />

haben.<br />

22 KOMMUNAL<br />

Konjunkturentwicklung & Gemeinden<br />

Gute Konjunktur<br />

bringt auch<br />

Mehrausgaben<br />

Eine gute Konjunktur spült bekanntermaßen mehr Steuergeld<br />

in die öffentlichen Kassen, aber wie sind die Auswirkungen<br />

auf die Ausgabenseite der Gemeinden. In der<br />

näheren Betrachtung ergibt sich ein differenziertes Bild<br />

mit positiven und nicht so positiven Auswirkungen.<br />

◆ Dr. Alfred Katterl<br />

Österreich erlebte nach einem guten<br />

Konjunkturjahr 2006 auch einen äußerst<br />

günstigen Start in das Jahr 2007. Das<br />

Wirtschaftswachstum erreichte zur Jahreswende<br />

über drei Prozent, und auch<br />

nicht zuletzt aufgrund des milden Winters<br />

stieg die Beschäftigung im März<br />

2007 sogar 2,7 Prozent oder plus 86.300<br />

Beschäftigte gegenüber dem Vorjahresmonat.<br />

So einen<br />

Zuwachs gab es zuletzt<br />

1974. Doch auch im<br />

April 2007 betrug der<br />

Beschäftigungszuwachs<br />

noch plus zwei<br />

Prozent, und die<br />

Arbeitslosigkeit ging<br />

um 13.100 Personen<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

zurück.<br />

Im Jahresdurchschnitt<br />

2007 rechnet das<br />

WIFO mit einem<br />

Beschäftigungsanstieg<br />

von 56.000 Personen.<br />

Die nationalen Wirtschaftsforscher von<br />

WIFO und IHS, aber auch die jüngsten<br />

Prognosen der Europäischen Kommission,<br />

der OECD in Paris oder dem IWF in<br />

Washington, gehen davon aus, dass<br />

jedenfalls 2007 das Wachstum hoch bleiben<br />

soll. Auch 2008 zeigen die aktuellen<br />

Schätzungen ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Österreich von etwa<br />

zweieinhalb Prozent und das WIFO prognostiziert<br />

in seiner mittelfristigen Vorausschau<br />

vom Februar 2007 bis zum<br />

Jahr 2011 durchschnittliche Wachstumsraten<br />

von zweieinhalb Prozent. Diese<br />

Prognose wurde auch dem österreichischen<br />

Stabilitätsprogramm 2006-2010,<br />

welches Ende März 2007 der EU übermittelt<br />

wurde, zugrunde gelegt.<br />

Die gute Konjunktur<br />

spült<br />

mehr Steuergeld<br />

in die öffentlichen<br />

Kassen<br />

(siehe Artikel<br />

Seite 20), dieser<br />

Artikel konzentriert<br />

sich aber<br />

mehr auf die<br />

Auswirkungen<br />

auf die Ausgabenseite<br />

der<br />

Gemeinden.<br />

Während insgesamt<br />

kein Zweifel<br />

besteht, dass eine gute Konjunktur<br />

positiv auf die Gemeindehaushalte wirkt,<br />

so ergibt sich auf der Ausgabenseite doch<br />

ein differenziertes Bild.<br />

Wenn die Arbeitslosigkeit<br />

stark zurückgeht, gibt<br />

es berechtigte Hoffnung,<br />

dass auch Sozialhilfebezie -<br />

herInnen wieder eine<br />

Chance am Arbeitsmarkt<br />

vorfinden und die Gemeinde -<br />

haushalte entlasten.<br />

Positives zuerst<br />

Wenn die Kaufkraft aufgrund eines<br />

Mehr an Beschäftigung steigt, profitie-

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