17.10.2012 Aufrufe

Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...

Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...

Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

einer umfangreichen<br />

Palette an Materienkompetenzenausgestattet<br />

sind, diese<br />

jedoch für die<br />

Gemeinden oft unlösbare finanzielle Probleme<br />

mit sich bringen. Das Subsidiaritätsprinzip<br />

und damit die Gemeindeautonomie<br />

sind heute vielfältigsten<br />

Bedrohungen ausgesetzt. Dies beginnt<br />

schon im Bereich der Kernkompetenzen,<br />

in denen die Gemeinden zwar frei von<br />

staatlichen Weisungen agieren können,<br />

jedoch zunehmend in ein immer dichter<br />

werdendes Geflecht von Planungs- und<br />

Finanzierungsvorgaben durch Bund und<br />

Ländern geraten, was nicht zuletzt durch<br />

das Gemeinschaftsrecht gefördert wird.<br />

Die Kommunalen Sommergespräche finden<br />

in diesem Jahr bereits zum zweiten<br />

Mal statt. Der große Erfolg im Vorjahr hat<br />

eindrucksvoll bestätigt, dass die Auseinandersetzung<br />

mit Zukunftsfragen der Kommunalpolitik<br />

dringend notwendig ist. Die<br />

Zeiten, in denen ein Bürgermeister<br />

vorwiegend<br />

repräsentative Aufgaben<br />

hatte, sind endgültig vorbei.<br />

Hochkarätige Teilnehmer<br />

setzen sich mit diesen<br />

Zukunftsfragen auseinander:<br />

Der Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer,Kommunalkredit-Generaldirektor<br />

Dr. Reinhard Platzer widmen sich dem<br />

Thema und mit ihnen Vizekanzler Mag.<br />

Wilhelm Molterer, Steiermarks Landeshauptmann<br />

Mag. Franz Voves und der<br />

Präsident des Staatsschuldenausschusses<br />

Univ.- Prof. Dr. Bernhard Felderer.<br />

In drei Kernbereichen stellen hochkarätige<br />

Experten schon im Vorfeld Arbeitspapiere<br />

zur Verfügung, die auch Grundlage für die<br />

In der politischen Realität<br />

wie auch in der Sicht der<br />

Bürgerinnen und Bürger ist<br />

der österreichische Föderalismus<br />

ohne Gemeinden<br />

inhaltsleer und weltfremd.<br />

Die „Kommunalen Sommergespräche 2007“<br />

Gerade im Planungsrecht<br />

ist zu beobachten,<br />

dass sich Planungsvorgaben<br />

immer stärker<br />

großräumig entfalten und der kleinräumigen<br />

Planung, also der Kommunalplanung,<br />

nur mehr Detail- und Ausführungsfunktionen<br />

überlässt. Diese<br />

Trends werden argumentativ sehr gerne<br />

als Vorwand für Zentralisierungen<br />

benutzt. Auch das staatliche und gesellschaftliche<br />

Verständnis, der „Einheitlichkeit<br />

der Lebensverhältnisse“ bedroht die<br />

Selbstverwaltung zunehmend.<br />

Angesichts der zentralistischen Bedrohungen<br />

sehen sich die Gemeinden<br />

immer stärker in Konkurrenz zu den<br />

Workshops am zweiten Tag der Veranstaltung<br />

sein werden. Univ. Prof. Dr. Karl<br />

Weber (Uni Innsbruck) steuert seine Überlegungen<br />

zur „Verwaltungs- und Bundesstaatsreform“<br />

bei. Univ. Doz. Dr. Heinz<br />

Handler (Nationalbank) zu wird seine<br />

Unterlage dem Bereich<br />

„Finanzen und Staatsschulden“<br />

widmen. Der<br />

bekannte Arbeitsrechtler<br />

Univ. Prof. Dr. Wolfgang<br />

Mazal (Uni Wien) hat<br />

schon im Vorjahr, im Auftrag<br />

des Gemeindebundes,<br />

eine viel beachtete Studie zur „Sozialen<br />

Situation der Bürgermeister“ verfasst.<br />

Seine weiterführenden Gedanken dazu<br />

werden Thema des dritten Schwerpunktes<br />

der kommunalen Sommergespräche sein<br />

(siehe KOMMUNAL 4/2007).<br />

In den kommenden Wochen werden die<br />

Einladungen versandt, wenn Sie jetzt<br />

schon Interesse an einer Anmeldung und<br />

am genauen Programm haben, dann<br />

schreiben Sie bitte an<br />

sommergespraeche@gemeindebund.gv.at<br />

Kommunale Sommergespräche<br />

Bezirkshauptmannschaften. Beide Organisationsformen,<br />

Gemeinden und<br />

Bezirke, wetteifern seit Langem um die<br />

Position der Bürger- und Problemnähe.<br />

Verfassungsnormen können den gesellschaftlichen<br />

und ökonomischen Wandel<br />

nicht wirklich bremsen oder gar aufhalten.<br />

Daher muss das Gemeindeverfassungsrecht<br />

sich auf diese neuen Entwicklungen<br />

einstellen. Auf der Ebene der<br />

Gesetzgebung bedeutet dies, dass zwar<br />

das Prinzip der abstrakten Einheitsgemeinde<br />

wesensnotwendig für die<br />

Gemeinden bleibt und als solches auch<br />

gesichert werden muss, dass jedoch die<br />

Formen interkommunaler Kooperation<br />

verbessert und den neuen Bedingungen<br />

angepasst werden. Die Erfahrungen des<br />

schweizerischen Föderalismus zeigen<br />

sehr deutlich, dass die Kooperation von<br />

autonomen Gebietskörperschaften bessere<br />

Ergebnisse<br />

bringt als eine<br />

Zentralisierung<br />

moderner<br />

Staatsaufgaben.Gemeindekooperation<br />

darf daher<br />

nicht an<br />

Bezirks- und<br />

Landesgrenzen<br />

enden. Eine<br />

Modernisierung<br />

und<br />

Dynamisierung<br />

der interkommunalenZusammenarbeit<br />

sollte daher auch bei der Bundesstaats-<br />

und Verwaltungsreform<br />

gebührende Beachtung geschenkt werden.<br />

Daseinsvorsorge:<br />

Diese zentrale kommunale<br />

Kompetenz sollte<br />

doch ausdrücklich als<br />

Kern der kommunalen<br />

Tätigkeit verfassungsrechtlichenBestandsschutz<br />

genießen.<br />

Aufgaben zum eigenen<br />

Wirkungsbereich<br />

Die Zuweisung der Aufgaben zum eigenen<br />

Wirkungsbereich erfolgt durch die<br />

◆ O.Univ.-Prof. Dr. Karl Weber ist<br />

Leiter des Instituts für Öffentliches<br />

Recht, Staats- und Verwaltungslehre<br />

an der Uni Innsbruck<br />

KOMMUNAL 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!