Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...
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einer umfangreichen<br />
Palette an Materienkompetenzenausgestattet<br />
sind, diese<br />
jedoch für die<br />
Gemeinden oft unlösbare finanzielle Probleme<br />
mit sich bringen. Das Subsidiaritätsprinzip<br />
und damit die Gemeindeautonomie<br />
sind heute vielfältigsten<br />
Bedrohungen ausgesetzt. Dies beginnt<br />
schon im Bereich der Kernkompetenzen,<br />
in denen die Gemeinden zwar frei von<br />
staatlichen Weisungen agieren können,<br />
jedoch zunehmend in ein immer dichter<br />
werdendes Geflecht von Planungs- und<br />
Finanzierungsvorgaben durch Bund und<br />
Ländern geraten, was nicht zuletzt durch<br />
das Gemeinschaftsrecht gefördert wird.<br />
Die Kommunalen Sommergespräche finden<br />
in diesem Jahr bereits zum zweiten<br />
Mal statt. Der große Erfolg im Vorjahr hat<br />
eindrucksvoll bestätigt, dass die Auseinandersetzung<br />
mit Zukunftsfragen der Kommunalpolitik<br />
dringend notwendig ist. Die<br />
Zeiten, in denen ein Bürgermeister<br />
vorwiegend<br />
repräsentative Aufgaben<br />
hatte, sind endgültig vorbei.<br />
Hochkarätige Teilnehmer<br />
setzen sich mit diesen<br />
Zukunftsfragen auseinander:<br />
Der Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer,Kommunalkredit-Generaldirektor<br />
Dr. Reinhard Platzer widmen sich dem<br />
Thema und mit ihnen Vizekanzler Mag.<br />
Wilhelm Molterer, Steiermarks Landeshauptmann<br />
Mag. Franz Voves und der<br />
Präsident des Staatsschuldenausschusses<br />
Univ.- Prof. Dr. Bernhard Felderer.<br />
In drei Kernbereichen stellen hochkarätige<br />
Experten schon im Vorfeld Arbeitspapiere<br />
zur Verfügung, die auch Grundlage für die<br />
In der politischen Realität<br />
wie auch in der Sicht der<br />
Bürgerinnen und Bürger ist<br />
der österreichische Föderalismus<br />
ohne Gemeinden<br />
inhaltsleer und weltfremd.<br />
Die „Kommunalen Sommergespräche 2007“<br />
Gerade im Planungsrecht<br />
ist zu beobachten,<br />
dass sich Planungsvorgaben<br />
immer stärker<br />
großräumig entfalten und der kleinräumigen<br />
Planung, also der Kommunalplanung,<br />
nur mehr Detail- und Ausführungsfunktionen<br />
überlässt. Diese<br />
Trends werden argumentativ sehr gerne<br />
als Vorwand für Zentralisierungen<br />
benutzt. Auch das staatliche und gesellschaftliche<br />
Verständnis, der „Einheitlichkeit<br />
der Lebensverhältnisse“ bedroht die<br />
Selbstverwaltung zunehmend.<br />
Angesichts der zentralistischen Bedrohungen<br />
sehen sich die Gemeinden<br />
immer stärker in Konkurrenz zu den<br />
Workshops am zweiten Tag der Veranstaltung<br />
sein werden. Univ. Prof. Dr. Karl<br />
Weber (Uni Innsbruck) steuert seine Überlegungen<br />
zur „Verwaltungs- und Bundesstaatsreform“<br />
bei. Univ. Doz. Dr. Heinz<br />
Handler (Nationalbank) zu wird seine<br />
Unterlage dem Bereich<br />
„Finanzen und Staatsschulden“<br />
widmen. Der<br />
bekannte Arbeitsrechtler<br />
Univ. Prof. Dr. Wolfgang<br />
Mazal (Uni Wien) hat<br />
schon im Vorjahr, im Auftrag<br />
des Gemeindebundes,<br />
eine viel beachtete Studie zur „Sozialen<br />
Situation der Bürgermeister“ verfasst.<br />
Seine weiterführenden Gedanken dazu<br />
werden Thema des dritten Schwerpunktes<br />
der kommunalen Sommergespräche sein<br />
(siehe KOMMUNAL 4/2007).<br />
In den kommenden Wochen werden die<br />
Einladungen versandt, wenn Sie jetzt<br />
schon Interesse an einer Anmeldung und<br />
am genauen Programm haben, dann<br />
schreiben Sie bitte an<br />
sommergespraeche@gemeindebund.gv.at<br />
Kommunale Sommergespräche<br />
Bezirkshauptmannschaften. Beide Organisationsformen,<br />
Gemeinden und<br />
Bezirke, wetteifern seit Langem um die<br />
Position der Bürger- und Problemnähe.<br />
Verfassungsnormen können den gesellschaftlichen<br />
und ökonomischen Wandel<br />
nicht wirklich bremsen oder gar aufhalten.<br />
Daher muss das Gemeindeverfassungsrecht<br />
sich auf diese neuen Entwicklungen<br />
einstellen. Auf der Ebene der<br />
Gesetzgebung bedeutet dies, dass zwar<br />
das Prinzip der abstrakten Einheitsgemeinde<br />
wesensnotwendig für die<br />
Gemeinden bleibt und als solches auch<br />
gesichert werden muss, dass jedoch die<br />
Formen interkommunaler Kooperation<br />
verbessert und den neuen Bedingungen<br />
angepasst werden. Die Erfahrungen des<br />
schweizerischen Föderalismus zeigen<br />
sehr deutlich, dass die Kooperation von<br />
autonomen Gebietskörperschaften bessere<br />
Ergebnisse<br />
bringt als eine<br />
Zentralisierung<br />
moderner<br />
Staatsaufgaben.Gemeindekooperation<br />
darf daher<br />
nicht an<br />
Bezirks- und<br />
Landesgrenzen<br />
enden. Eine<br />
Modernisierung<br />
und<br />
Dynamisierung<br />
der interkommunalenZusammenarbeit<br />
sollte daher auch bei der Bundesstaats-<br />
und Verwaltungsreform<br />
gebührende Beachtung geschenkt werden.<br />
Daseinsvorsorge:<br />
Diese zentrale kommunale<br />
Kompetenz sollte<br />
doch ausdrücklich als<br />
Kern der kommunalen<br />
Tätigkeit verfassungsrechtlichenBestandsschutz<br />
genießen.<br />
Aufgaben zum eigenen<br />
Wirkungsbereich<br />
Die Zuweisung der Aufgaben zum eigenen<br />
Wirkungsbereich erfolgt durch die<br />
◆ O.Univ.-Prof. Dr. Karl Weber ist<br />
Leiter des Instituts für Öffentliches<br />
Recht, Staats- und Verwaltungslehre<br />
an der Uni Innsbruck<br />
KOMMUNAL 17