Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...
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Abfall: Rohstoff und Kostenfaktor<br />
Ursachen für das steigende Abfallaufkommen<br />
sind unter anderem der Anstieg der<br />
Wohnbevölkerung, die Abnahme der<br />
durchschnittlichen Haushaltsgröße und,<br />
damit verbunden, die steigende Anzahl<br />
an Privathaushalten und das abfallintensivere<br />
Kaufverhalten der Konsumentinnen<br />
und Konsumenten. Zusätzlich gelangen<br />
Grünabfälle aus Hausgärten, die<br />
früher kompostiert wurden, vermehrt in<br />
Sammelbehälter für biogene Abfälle.<br />
Die Steigerung des gesamten Abfallaufkommens<br />
in den letzten Jahren konnte<br />
allerdings von einem überproportionalen<br />
Erfolg bei der getrennten Sammlung und<br />
Verwertung von Altstoffen aufgefangen<br />
werden. Papier, Glas, Metall und auch<br />
Kunststoffe sind wertvolle Rohstoffe, die<br />
bei getrennter Sammlung wieder verwertet<br />
werden können. Auch biogene Abfälle<br />
bieten ein großes Potenzial für die Verwirklichung<br />
einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.<br />
2004 wurden mehr als die<br />
Hälfte der Abfälle aus Haushalten und<br />
ähnlichen Einrichtungen (51,6 Prozent)<br />
einer stofflichen Verwertung zugeführt<br />
bzw. in Anlagen zur Verwertung von<br />
getrennt erfassten biogenen Abfällen<br />
behandelt.<br />
Das ist allerdings nur möglich, wenn die<br />
Gemeinden sowohl die Sammlung und<br />
den Abtransport der Siedlungsabfälle im<br />
Rahmen der öffentlichen Abfuhr (Holsystem),<br />
als auch den Betrieb von Altstoffsammelzentren<br />
und stationären Problemstoffsammelstellen<br />
(Bringsystem) als zwei<br />
ihrer primären Aufgaben<br />
wahrnehmen.<br />
Immer mehr Gemein-<br />
den schließen sich deshalb<br />
zu Verbänden<br />
zusammen, um gemeinsam<br />
kostengünstiger<br />
arbeiten zu können,<br />
wobei sich die Verbände<br />
ihrerseits überwiegend<br />
privater Entsorgungsunternehmen bedienen.<br />
Eine jährliche Erhebung bei den<br />
Städten und Gemeinden mit mehr als<br />
10.000 Einwohnern zeigt diese Entwicklung<br />
ganz deutlich: Haben 1996 noch<br />
zwei Drittel der großen Städte und<br />
Gemeinden den Hausmüll selbst entsorgt<br />
und nur rund ein Drittel bediente sich<br />
eines Privatunternehmens oder gehörte<br />
einem Gemeindeverband an, bietet sich<br />
zehn Jahre später ein genau umgekehrtes<br />
Bild. Eine ähnliche Entwicklung liegt<br />
auch beim Sperrmüll, Straßenkehricht<br />
sowie haushaltsähnlichen Abfällen aus<br />
Gewerbe und Industrie sowie bei der Entsorgung<br />
der Grünabfälle vor. Bauschutt<br />
(in Kleinmengen gesammelt), Alt- und<br />
Problemstoffe und sonstige, nicht gefährliche<br />
Abfälle aus Gewerbe und Industrie<br />
werden zunehmend durch Privatunternehmen<br />
gesammelt und<br />
entsorgt. In zwei Drittel<br />
der großen Städte und<br />
Gemeinden gab es eigene<br />
Mistplätze oder Altstoffsammelzentren<br />
(dabei<br />
hat ein Drittel mehr als<br />
eine Entsorgungseinrichtung),<br />
ebenso viele<br />
betrieben Kompostieran-<br />
Statistik<br />
Gemeinden leisten<br />
hervorragende Arbeit<br />
In Österreich werden immer mehr Abfälle gesammelt. Dies ist zum einen ein Zeichen<br />
für einen steigenden Materialverbrauch unserer Gesellschaft, zum anderen ein Beweis<br />
für ein gut ausgebautes, flächendeckendes Abfallsammlungs- und Entsorgungssystem.<br />
Grafik: STATISTIK AUSTRIA<br />
Das von allen<br />
Gemeinden insgesamt<br />
zu entsorgende<br />
Abfallvolumen beläuft<br />
sich auf rund fünf<br />
Millionen Tonnen.<br />
Quelle: BMLFUW, Umweltbundesamt -Bundesabfallwirtschaftsplan 2006<br />
lagen für organische Stoffe oder Deponien.<br />
Knapp eine Million Tonnen kommunale<br />
Abfälle mussten 2004 alleine im<br />
Bereich der 73 größten österreichischen<br />
Städte und Gemeinden (ohne Wien) entsorgt<br />
bzw. einer Wiederverwertung zugeführt<br />
werden. Das von allen Gemeinden<br />
insgesamt zu entsorgende Abfallvolumen<br />
beläuft sich auf rund fünf Millionen Tonnen.<br />
Bei einer Abfallmenge dieser<br />
Größen ordnung stellt die Abfallentsorgung<br />
einen nicht zu<br />
unterschätzenden<br />
Budgetposten für die<br />
Gemeinden dar. Von<br />
den insgesamt 2,2<br />
Milliarden Euro Investitionen<br />
der Gemeinden<br />
(ohne Wien) entfielen<br />
laut Umweltschutzausgabenrechnung<br />
2004 immerhin<br />
rund drei Prozent auf<br />
Investitionen im<br />
Abfallbereich. Bei<br />
den gesamten laufenden<br />
Ausgaben (10,1<br />
Milliarden Euro) beläuft sich der Anteil<br />
der Abfallentsorgung auf rund sechs Prozent.<br />
Der Beitrag des Abfallbereichs zu<br />
den rund 2,56 Milliarden Euro Einnahmen<br />
aus Gebühren und Leistungen liegt<br />
bei etwa 13 Prozent.<br />
Entscheidend für die Zusammensetzung<br />
der Abfälle sind u. a. die Siedlungsstruktur,<br />
der Gartenanteil, die vorherrschenden<br />
Energieträger zur Wohnungsbeheizung,<br />
die Bevölkerungsdichte, das Kaufverhalten,<br />
die Teilnahme an getrennten<br />
Sammlungen, der Fremdenverkehr, die<br />
Jahreszeit.<br />
Information<br />
eva.milota@statistik.gv.at<br />
KOMMUNAL 43<br />
E.E.