Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...
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das Brief-Monopol und ist die Frage<br />
nicht geklärt, wie der Universaldienst<br />
finanziert werden soll, wird die<br />
flächendeckende Postversorgung<br />
gefährdet. Darin besteht eine wesentliche<br />
Aufgabe der Politik, auch zur Erhaltung<br />
des ländlichen Raums. Zahlreiche<br />
ältere Menschen sind auf die Postzustellung<br />
angewiesen. Mein Wunsch ist,<br />
die Liberalisierung bis 2011/2012 aufzuschieben<br />
und Hand in Hand mit den<br />
großen Postgesellschaften aus Frankreich<br />
und Deutschland zu gehen.<br />
Es gibt 340 Post-Servicestellen. Viele<br />
davon sind Gemeindeämter. Was wird<br />
geboten?<br />
Das Modell der Post-Servicestellen hat<br />
sich hervorragend bewährt. Es bringt<br />
den Gemeindeämtern eine höhere<br />
Besucherfrequenz, mehr Bürgernähe<br />
und -kontakt. Es gibt dasselbe Angebot<br />
wie in unseren Postämtern oder bei den<br />
Postpartnern. Die Post-Servicestellen<br />
haben lediglich keinen EDV-Zugang zur<br />
Post, sie sind online nicht miteinander<br />
verbunden. Ein- und Auszahlungen<br />
können getätigt werden, man hat aber<br />
keinen Einblick auf den Kontostand.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern<br />
funktioniert sehr gut.<br />
Allerdings erfordert die Klärung wirtschaftlicher<br />
Details oftmals einen höheren<br />
Gesprächsbedarf, da ein weiterer<br />
Unterschied<br />
darin liegt,<br />
dass die Post<br />
in diesem<br />
Modell<br />
Arbeitsstunden<br />
abgeltet,<br />
während der<br />
Postpartner<br />
sein eigener<br />
Unternehmer<br />
ist.<br />
Er bekommt<br />
pro verkauftem<br />
Produkt<br />
einen fixen<br />
Betrag.<br />
»<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten:<br />
Oftmals geht die<br />
Initiative von den Bürgermeistern<br />
aus und sie wenden<br />
sich an den Vertriebsdirektor<br />
der Region. Oder<br />
die Post nimmt den Kontakt<br />
mit einer Gemeinde<br />
auf, wenn ein Postamt<br />
rote Zahlen schreibt.<br />
«<br />
... im Gespräch mit der Autorin über<br />
die Einbindung der Bürgermeister in<br />
die Verhandlungen<br />
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit<br />
mit den Entscheidungsträgern in<br />
den Gemeinden?<br />
Der Bürgermeister ist bei den Verhandlungen<br />
nicht nur der Wegweiser, sondern<br />
der Vertragspartner. Uns ist wichtig,<br />
alle Beteiligten wie Bürgermeister<br />
oder Amtsleiter an einen Tisch zu bringen<br />
und eine gemeinsame Lösung zu<br />
finden. Dieser Dialog steht bei uns<br />
immer am<br />
Anfang.<br />
Wie haben<br />
sich die fahrendenPostfilialen<br />
bewährt? Seit<br />
wann gibt es<br />
die Post auf<br />
vier Rädern<br />
in Salzburg?<br />
Es gibt seit<br />
zwei Jahren<br />
zwei Postmobile<br />
in Salzburg. Sie decken die drei<br />
Pinzgauer Gemeinden Hollersbach,<br />
Krimml, Lend und im Pongau Goldegg<br />
und St. Veit ab. Ich hätte aber gerne<br />
mehr. In diesen fahrenden Postfilialen<br />
werden hervorragendes Service, Mobilität<br />
und Kundennähe geboten. Auch<br />
der EDV-Zugang besteht. Allerdings<br />
müsste die Interkommunale Zusammenarbeit<br />
noch besser<br />
funktionieren.<br />
Und rechnet sich<br />
das für die Post?<br />
Für die Post rechnet<br />
es sich wirtschaftlich.<br />
Ein Bus kostet<br />
in der Anschaffung<br />
mit dem gesamten<br />
Equipment und<br />
Sicherheitsfeatures<br />
100.000 Euro. Er<br />
kann bis zu zehn<br />
Jahren im Einsatz<br />
sein. Das Modell hat<br />
sich bewährt: Wir<br />
haben keinen Kunden<br />
verloren, und<br />
der Betrieb läuft seit<br />
2005, auch im<br />
extrem heißen Sommer<br />
und strengem<br />
Winter ohne Zwischenfälle.<br />
Generaldirektor Dr.<br />
Anton Wais hat<br />
angekündigt, von<br />
insgesamt 350 Millionen<br />
Euro bis zum<br />
Jahresende 150<br />
Millionen allein in<br />
KOMMUNAL-Interview<br />
Österreich investieren zu wollen. Auf<br />
die einzelnen Gemeinden heruntergebrochen:<br />
Wofür wird das Geld verwendet?<br />
Dazu kann ich noch keine Detailinformationen<br />
geben. Wir haben aber eine<br />
Reihe von Zielen entlang der Wertschöpfungskette<br />
und freuen uns, damit bald<br />
an die Öffentlichkeit zu gehen.<br />
»<br />
Es gibt seit zwei Jahren zwei<br />
Postmobile in Salzburg. Sie<br />
decken die drei Pinzgauer<br />
Gemeinden Hollersbach,<br />
Krimml, Lend und im Pongau<br />
Goldegg und St. Veit ab.<br />
Ich hätte aber gerne mehr.<br />
«<br />
... über die fahrenden Postämter und wie<br />
es damit weiter gehen soll<br />
In den vergangenen Jahren wurden<br />
hunderte Postämter geschlossen – teilweise<br />
mit einem Aufschrei der Gemeindechefs<br />
verbunden. Gibt es jetzt ein<br />
Ende der Schließungswelle oder werden<br />
noch weitere Postämter in den<br />
kommenden Jahren abgedreht?<br />
Die Unternehmensplanung bis 2010<br />
sieht keinerlei weitere Reduktion des<br />
Filialnetzes vor. Die Schließung der 310<br />
Postämter in den vergangenen zwei Jahren<br />
war nirgendwo ersatzlos. Die Postzustellung<br />
erfolgt in diesen Fällen entweder<br />
durch das Land oder die Postpartner.<br />
47 Postämtern werden beobachtet.<br />
Ihre Zukunft ist noch ungewiss. Ein<br />
erheblicher Teil entwickelt sich aber sehr<br />
gut. Die Entscheidung wird im Sommer<br />
2007 getroffen.<br />
Worauf dürfen sich Österreichs<br />
Gemeinden in Zukunft freuen?<br />
Auf eine neue, aktive und innovative<br />
Österreichische Post. Mit unseren 1.334<br />
Filialen und 14.000 Briefträgern sind<br />
wir eine wesentliche Lebensader des<br />
ländlichen Raums. Wir werden das Postnetz<br />
in dieser Größe aufrechterhalten<br />
und haben schon den höchsten Grad an<br />
Optimierung erreicht. In Zusammenarbeit<br />
mit den Bürgermeistern und<br />
Gemeinden werden wir neue Pilotversuche<br />
diskutieren und Projekte starten. Ich<br />
wünsche mir, mit den Bürgermeistern in<br />
die Offensive zu gehen und dass es uns<br />
gelingt, die Post zu einem unverzichtbaren<br />
Dienstleister, vor allem im ländlichen<br />
Raum, zu machen.<br />
KOMMUNAL 31