Mölln aktuell - Kurt Viebranz Verlag
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Kunsthandwerk & Design<br />
rund um das<br />
Lauenburger Schloss<br />
- Anzeige -<br />
Lauenburg (zrml) - 40 ausgewählte und professionelle Kunsthandwerker<br />
und Künstler präsentieren am Sonnabend, 31. Mai,<br />
und Sonntag, 1. Juni, von 11 bis 18 Uhr auf dem historischen<br />
Schlosshof in Lauenburg<br />
unter anderem<br />
Mode-Design,<br />
Leder, Schmuck,<br />
Keramik, Holz, Eisen<br />
und Glas und<br />
Gartenaccessoires.<br />
Hier finden Sie<br />
handgefertigten<br />
Schmuck, antike<br />
Garten-Reliefs,<br />
Gartendekorationen<br />
aus Kupfer<br />
(mit Vorführung),<br />
Walkjacken nach<br />
Maß, Steinskulpturen,<br />
Lederwaren,<br />
Holz und Drechselarbeiten,Glas-<br />
Kunsthandwerk & Design in Lauenburg:<br />
Hier gibt's was zu sehen.<br />
28 AKTUELL | 5 | 08<br />
Foto: <strong>aktuell</strong><br />
miniaturen,Holzspielzeug aus eigener<br />
Werkstatt,<br />
selbst entworfene<br />
Kinderkleidung,<br />
Keramiken für Haus und Garten, Mineralien und viel Schönes<br />
mehr. Der Bürstenmacher führt vor, wie Bürsten angefertigt werden.<br />
Die historische Bäckerei backt Brote nach Omas alten Rezepten.<br />
Eine kleine Gastronomie sorgt für das leibliche Wohl der Gäste.<br />
»De Winhöker« aus Lauenburg bietet köstlichen Wein an.<br />
Teddy, der letzte Troubadour, singt von Liebe und Leidenschaft<br />
an beiden Tagen.<br />
Auch für die Kinder wird einiges geboten: Sonntag ab 15 Uhr<br />
geht es auf die von den Roncalli-Kindertagen bekannte Reise mit<br />
dem Zauberer »Petrosilius Simsalabim« mit dem Sternenhut verflixt<br />
und zugenäht.<br />
Baumpflege Udo Ender<br />
informiert:<br />
Jetzt ist die Zeit, um an Ihren<br />
Bäumen Trockenschnitt und<br />
Einkürzung von Ästen<br />
vornehmen zu lassen.<br />
Wir arbeiten schonend mit<br />
Seil-Klettertechnik<br />
Der Baum Profi<br />
0171 / 576 73 85 + 04156 / 4 76<br />
Jugendliche erproben die Rolle der Eltern<br />
Viel Baby, wenig Schlaf<br />
<strong>Mölln</strong> (ik) – »Eltern auf Probe« – ein Projekt der Pro Familia Beratungsstelle<br />
Geesthacht zur Prävention von unreflektierten Lebensentscheidungen,<br />
Schwanger- und Vaterschaften Jugendlicher.<br />
Pro Familia bietet das Projekt für Jugendliche ab fünfzehn<br />
Jahren an. Für vier Tage und Nächte schlüpfen die Jugendlichen<br />
in die Elternrolle. Mit sogenannten Säuglingssimulatoren, ein<br />
computergesteuertes Medium aus den USA (RealCare Baby), erleben<br />
sie den realistischen Alltag mit einem Baby, mit dem Ziel<br />
der bewussten Auseinandersetzung mit Elternschaft und Familie.<br />
Diese Maßnahme dient nicht der Abschreckung, sondern stellt<br />
eine Art »Elternpraktikum« durch eigenes Erleben mit fachkundiger<br />
Begleitung dar. Die Jugendlichen sollen hier lernen, was es<br />
bedeutet, Vater oder Mutter zu sein. Die sozialen Kompetenzen<br />
in Bezug auf Lebensplanung und Verantwortungsübernahme<br />
sollen frühzeitig gefördert werden, denn Erziehung und Elternschaft<br />
gehören zu den grundlegenden und verantwortungsvollsten<br />
Aufgaben einer Gesellschaft. Auch soll es unreflektierten Entscheidungen<br />
vorbeugen, denn Überforderung und Unwissenheit<br />
führen nicht selten zu Lebenskrisen, Kindesvernachlässigung<br />
und Gewalt. In Zusammenarbeit mit der Hauptschule Schäferkamp<br />
ist das Elternprojekt für vier Tage erstmalig in <strong>Mölln</strong> durchgeführt<br />
worden. Anrika (15), Yasmin (17) und Beyza (17) aus<br />
der diesjährigen Abschlussklasse haben sich an diesem Projekt<br />
beteiligt, um auf der Grundlage des »Elternpraktikums« ihren<br />
Hauptschulabschluss zu erwerben. Sexualpädagogin Maika<br />
Anrika und Yasmin fanden die vier Tage sehr anstrengend. Vor allem<br />
das nächtliche Aufstehen, wenn die »Computerbabys« schreien.<br />
Fotos: Inga Kronfeld<br />
Böhm hat die drei jungen Mädchen während der Projekttage<br />
nach dem regulären Schulunterricht im Jugendzentrum Taktlos<br />
mit Rat und Tat begleitet. Rund um die Uhr war Böhm erreichbar<br />
und spricht den drei Mädchen großes Lob für ihre Elternrolle<br />
aus. »Die drei haben es wirklich klasse gemacht!« Doch war es<br />
keine leichte Aufgabe für die drei »Mütter«, denn das Computerbaby<br />
hat den Status eines etwas drei Monate alten Kindes mit all<br />
seinen Bedürfnissen. Es muss gewickelt, gefüttert und geschaukelt<br />
werden und kann zufrieden glucksen und aufstoßen. Der<br />
empfindliche Halsbereich muss gestützt werden und es reagiert<br />
auf Vernachlässigung, starkes Schütteln und grobe Behandlung.<br />
Durch ein Chiparmband sind die Mütter mit den Babys vernetzt<br />
und die Sensoren zeichnen gnadenlos alles auf. Die »Kinder« kamen<br />
mit in den Unterricht, was für »Mütter« und Klassenkameraden<br />
nicht immer ganz einfach war. Doch auch Hilfe durch Freunde<br />
und Mitschüler wurde den drei jungen Mädchen angeboten.<br />
Die gesamte Ausstattung mussten Anrika, Yasmin und Beyza sich<br />
selber besorgen. Von der Kleidung bis zum Bettchen. Eben so real<br />
wie möglich. Da waren auch die kurzen Nächte real. Schularbeiten?<br />
Nur möglich, wenn das Baby einen lässt, notfalls nachts,<br />
wenn das Kind (hoffentlich) schläft. Das Fazit der drei: »Das war<br />
schon eine anstrengende Woche.«