Broschüre - Kinder-Umwelt-Gesundheit
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<strong>Kinder</strong>rechte weltweit<br />
Der Weltkindergipfel 2002 in New York<br />
National Coalition
Gemeinsam handeln für eine kindgerechte Welt!<br />
Es ist schön und gleichzeitig auch wichtig, dass unsere Welt voller <strong>Kinder</strong> ist. <strong>Kinder</strong> machen<br />
sich Gedanken, wie diese Welt aussehen soll und was sie dazu beitragen können,<br />
dass ihre Vorstellungen Wirklichkeit werden. Sie haben eine genaue Vorstellung davon, wie<br />
die Welt aussehen soll, in der die gerne leben würden:<br />
<strong>Kinder</strong> wollen nicht in einer Welt leben, deren Rohstoffe ausgeplündert, deren Meere leergefischt,<br />
deren Weideflächen ausgetrocknet werden. Es sollen nicht Millionen <strong>Kinder</strong> an<br />
Hunger sterben, unterernährt sein und keine Chancen auf Bildung haben. <strong>Kinder</strong> wollen<br />
keine Welt mit Kriegen, <strong>Kinder</strong>soldaten und keine Welt, in der tödliche Krankheiten immer<br />
mehr um sich greifen oder in der sie vor lauter Verkehr nicht mehr draußen spielen können.<br />
<strong>Kinder</strong> wollen auch nicht immer auf die Zukunft vertröstet werden und gesagt bekommen,<br />
dass sie dieses oder jenes erst dürfen oder machen können, wenn sie groß sind.<br />
Sie möchten jetzt ernst genommen und informiert werden!<br />
<strong>Kinder</strong> haben das Recht, sich eine Meinung zu bilden und<br />
diese frei zu äußern! Außerdem haben sie ein Recht darauf,<br />
an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt zu werden. So<br />
steht es in der UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention von 1989. In diesem<br />
Dokument haben sich die Vereinten Nationen auf die<br />
Rechte der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen nach langer Diskussion<br />
geeinigt. Die Rechte gelten für alle <strong>Kinder</strong> auf der ganzen<br />
Welt bis zum Alter von 18 Jahren. Wie aber werden diese<br />
Rechte in den einzelnen Ländern in der ganzen Welt umgesetzt?<br />
Im Jahr 1990 führten die Vereinten Nationen den ersten Weltkindergipfel durch und verabschiedeten<br />
einen ersten Aktionsplan. Vor kurzem – im Mai 2002 – wurde die tatsächliche<br />
Umsetzung dieses ersten Planes überprüft.<br />
Vom 6.-8. Mai trafen sich in New York viele Regierungsvertreter aus 186 Nationen zu einer<br />
Sondergeneralversammlung der Vereinten Nationen. Erstmals kamen auch fast 400 <strong>Kinder</strong><br />
und Jugendliche aus der ganzen Welt zu diesem zweiten Weltkindergipfel zusammen, um<br />
den Erwachsenen mitzuteilen, wie sie die bisherige Umsetzung beurteilen. Ob und wie<br />
das geklappt hat, worum es in New York überhaupt ging und was bei der Konferenz für<br />
<strong>Kinder</strong> herausgekommen ist – das wollen wir euch in dieser <strong>Broschüre</strong> mitteilen.<br />
Marian, Ellena, Dominique und Konstantin aus Deutschland haben auf dem Weltkgipfel in<br />
New York gemeinsam mit PolitikerInnen unser Land engagiert vertreten. Auf dem <strong>Kinder</strong>gipfel<br />
wurde ein Abschlussdokument „A World Fit for Children“ verabschiedet, in dem Ziele<br />
für die nächsten Jahre festgehalten sind. Davon ausgehend wird in jedem Land ein nationaler<br />
Aktionsplan ausgearbeitet. In Deutschland wird er voraussichtlich im nächsten Jahr<br />
verabschiedet werden. Auch ihr seid zur Mitarbeit aufgerufen, denn schließlich geht es um<br />
jeden von euch, um eure Möglichkeiten, euch einzumischen, dafür zu kämpfen, dass <strong>Kinder</strong><br />
ernst genommen werden – in der Politik, im Alltag, in der Schule, in der Familie.<br />
Eine kindgerechte Welt zu schaffen, die „fit“ ist für <strong>Kinder</strong>, das war das Motto des Weltkindergipfels.<br />
Wenn wir gemeinsam daran arbeiten, haben alle etwas davon – <strong>Kinder</strong> und<br />
Erwachsene. Sie forderten: „Wir sind nicht die Zukunft – wir sind jetzt schon da!!!“<br />
1
<strong>Kinder</strong>rechte – worum geht es eigentlich?<br />
Ob <strong>Kinder</strong> Rechte haben sollen und welche das sein sollen, darüber wurde schon heftig<br />
diskutiert, als eure Eltern selbst noch <strong>Kinder</strong> waren. Vor über 30 Jahren machte die polnische<br />
Regierung den Vereinten Nationen den Vorschlag, eine <strong>Kinder</strong>rechtskonvention zu<br />
beschließen, und löste damit eine heftige Diskussion unter den Vertretern der rund 100<br />
UN-Staaten aus. Brauchen <strong>Kinder</strong> denn überhaupt eigene Rechte? Können <strong>Kinder</strong> ihre<br />
Rechte schon verstehen? Reicht es nicht, wenn Erwachsene sich um <strong>Kinder</strong> kümmern, sie<br />
erziehen, wie es die nationalen Gesetze verlangen? Hat jedes Kind das Recht auf eine Schulbildung?<br />
Wie sollen arme Länder das alles bezahlen?<br />
1989 einigten sich die Mitgliedsländer und im September verabschiedete die Vollversammlung<br />
der Vereinten Nationen die Konvention über die Rechte des Kindes.<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte gab es ein Dokument über die Rechte der <strong>Kinder</strong> auf der<br />
Welt!<br />
1992 hat der Deutsche Bundestag der <strong>Kinder</strong>rechtskonvention zugestimmt und seither<br />
gilt sie auch in unserem Land. Inzwischen sind 191 Länder der Welt bereit, die UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention<br />
für über zwei Milliarden <strong>Kinder</strong> zu erfüllen.<br />
Auf dem Papier war somit alles klar. Es begann ein langer und beschwerlicher Weg, die<br />
<strong>Kinder</strong>rechte in den einzelnen Ländern auch umzusetzen.<br />
Die <strong>Kinder</strong>rechte sind in Artikeln niedergeschrieben, die sogenannte „Leitlinien“ darstellen.<br />
2<br />
Das sind 10 eurer wichtigsten Rechte!<br />
1. Kein Kind darf benachteiligt werden.<br />
2. <strong>Kinder</strong> haben das Recht, dass ihr Privatleben und ihre Würde geachtet werden.<br />
3. <strong>Kinder</strong> haben das Recht, bei allen Fragen, die sie betreffen, mitzubestimmen und zu sagen, was sie<br />
denken.<br />
4. <strong>Kinder</strong> haben das Recht, sich alle Informationen zu beschaffen, die sie brauchen, und ihre eigene<br />
Meinung zu verbreiten.<br />
5. <strong>Kinder</strong> haben das Recht zu lernen und eine Ausbildung zu machen, die ihren Bedürfnissen und<br />
Fähigkeiten entspricht.<br />
6. <strong>Kinder</strong> haben das Recht zu spielen, sich zu erholen und<br />
künstlerisch tätig zu sein.<br />
7. <strong>Kinder</strong> haben das Recht, im Krieg und auch auf der Flucht besonders<br />
geschützt zu werden.<br />
8. <strong>Kinder</strong> haben das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung.<br />
9. <strong>Kinder</strong> haben das Recht, gesund zu leben, Geborgenheit zu finden und keine<br />
Not zu leiden.<br />
10. Behinderte <strong>Kinder</strong> haben das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung,<br />
damit sie aktiv am Leben teilnehmen können.<br />
PS: Die UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention umfasst insgesamt 54 Artikel.<br />
Da offizielle Vertragstexte für <strong>Kinder</strong> (und für viele Erwachsene) schwer<br />
verständlich sind, gibt es „Übersetzungen“. Siehe S.
Diejenigen Leitlinien, die von einer Regierung für besonders wichtig gehalten werden,<br />
können durch ein nationales Gesetz festgeschrieben werden.<br />
In Deutschland gibt es nicht zu allen Artikeln der <strong>Kinder</strong>rechtskonvention festgeschriebene<br />
Gesetze. Gesetzlich verankert ist z.B. erst seit zwei Jahren, dass <strong>Kinder</strong> und Jugendliche<br />
ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung haben. Die Regierungen werden laut UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention<br />
aufgefordert, <strong>Kinder</strong> zu schützen, ihre <strong>Gesundheit</strong>, Bildung und Entwicklung<br />
zu fördern, sie an den gesellschaftlichen Angelegenheiten, die sie direkt betreffen, zu<br />
beteiligen und sie nach ihrer Meinung zu fragen.<br />
Politiker und andere Erwachsene müssen immer wieder aufs Neue mit der Nase darauf<br />
gestoßen werden, dass junge Menschen Experten in eigener Sache sind und ein Wörtchen<br />
mitzureden haben. Weil viele Erwachsene die Rechte der <strong>Kinder</strong> nicht kennen, brauchen<br />
<strong>Kinder</strong> Unterstützung, damit sie lernen, wie man auf sich und seine Probleme aufmerksam<br />
machen und sich in Politik und im Alltag<br />
einmischen kann.<br />
UNICEF, die <strong>Kinder</strong>hilfsorganisation der UNO, und<br />
viele nationale Organisationen beraten und helfen<br />
<strong>Kinder</strong>n dabei. In Deutschland haben sich 100<br />
Organisationen zur National Coalition für die Umsetzung<br />
der UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention zusammengeschlossen,<br />
um darauf zu achten, dass die<br />
Rechte von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen nicht verletzt<br />
werden und bei politischen Entscheidungen<br />
besser berücksichtigt werden. Wie das funktioniert,<br />
das erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest.<br />
Wie alles begann?<br />
Der erste <strong>Kinder</strong>gipfel fand 1990 in New York statt. Die Regierungsvertreter versprachen,<br />
die Zahl der <strong>Kinder</strong> zu senken, die noch vor der Vollendung des 5. Lebensjahres sterben.<br />
Weiter wollten sie dafür sorgen, dass <strong>Kinder</strong> und Jugendliche nicht hungern müssen und<br />
jedes Kind sauberes Trinkwasser bekommt, gesundheitlich versorgt wird und zur Schule<br />
gehen kann. Besonderen Schutz sollen <strong>Kinder</strong> erhalten, die unter schwierigen Verhältnissen<br />
leben, Opfer von Kriegen und Naturkatastrophen sind. Trotz großer Bemühungen in<br />
allen Regionen der Welt konnten diese Ziele nur zu einem Bruchteil erreicht werden. Übrigens:<br />
damals dachte keiner daran, auch <strong>Kinder</strong> einzuladen.<br />
Ende der neunziger Jahre begannen die Vorbereitungen für den zweiten Weltkindergipfel.<br />
Die kanadische und die schwedische Regierung waren die ersten, die forderten, dass <strong>Kinder</strong><br />
an dem Gipfeltreffen teilnehmen sollten. Große Unterstützung erhielten sie von dem<br />
deutschen Botschafter in New York Hanns Schuhmacher, der sich ebenfalls für die Teilnahme<br />
von <strong>Kinder</strong>n stark machte und viele Gespräche führte, um dies durchzusetzen. Nach<br />
vielem Hin und Her einigten sich die Mitgliedsländer. Zur Sondergeneralversammlung<br />
sollten erstmalig <strong>Kinder</strong> aus der ganzen Welt nach New York eingeladen werden!<br />
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schlug vor, dass aus<br />
Deutschland vier <strong>Kinder</strong> dabei sein sollten. Aber welche <strong>Kinder</strong>?<br />
3
Achtung, vier <strong>Kinder</strong> werden gesucht!<br />
In Deutschland leben zur Zeit ungefähr 12 Millionen <strong>Kinder</strong> und Jugendliche. Leider wissen<br />
viele von ihnen gar nicht, dass es <strong>Kinder</strong>rechte gibt. Nur wer seine Rechte kennt, kann<br />
sie auch einfordern! Wichtig sind also viele Projekte und Initiativen, um die <strong>Kinder</strong>rechte<br />
bekannt zu machen. In den letzten Jahren beteiligten sich immer mehr <strong>Kinder</strong> an Projekten<br />
in ihren Städten und Dörfern und redeten mit, wenn es z.B. um <strong>Kinder</strong>freundlichkeit<br />
und Mitbeteiligung in ihrem Umfeld ging. Wie aber aus den vielen engagierten <strong>Kinder</strong>n<br />
die vier auswählen, die die schwierige Aufgabe übernehmen würden, ein Bild der <strong>Kinder</strong>rechte<br />
in Deutschland zu vermitteln?<br />
Das Bundesjugendministerium und die National Coalition verständigten sich im September<br />
2000 auf ein Projekt das u.a. einen bundesweiten Wettbewerb beinhaltete, um vier<br />
geeignete <strong>Kinder</strong>delegierte zu finden. Auch die <strong>Kinder</strong>nachrichtensendung ‚logo’ vom ZDF<br />
plante eine umfangreiche Berichterstattung zum Gipfel und rief alle <strong>Kinder</strong> im Alter von<br />
10-18 Jahren dazu auf, sich am Wettbewerb<br />
zu beteiligen.<br />
Sie sollten aufschreiben, wie sie sich in ihrem<br />
Heimatort für die <strong>Kinder</strong>rechte stark<br />
machen. Eine Jury wählte dann 21 Projekte<br />
aus und 40 <strong>Kinder</strong> und Jugendliche<br />
wurden im Juni 2001 zu einem Wochenendtreffen<br />
nach Kassel eingeladen, um<br />
sich für vier <strong>Kinder</strong> zu entscheiden, die<br />
nach New York fliegen sollten.<br />
4
Die Qual der Wahl<br />
Unter den Bewerbern war auch das <strong>Kinder</strong>büro Unstrut Hainich, Kreis Lindenbühl. Die<br />
Mädchen und Jungen geben eine Zeitung heraus, die „Kids fit für Politik“ heißt und die so<br />
manches heiße Eisen anpackt. Zwei Mitglieder vom <strong>Kinder</strong>büro, André Bressel und Caroline<br />
Lauberbach, reisten nach Kassel. André berichtet in seiner Zeitung, was sich dort abspielte:<br />
„Wir als <strong>Kinder</strong>büro ließen uns die Chance nicht entgehen und bewarben uns. Und haben<br />
es geschafft!!! Wir fuhren los und ließen uns überraschen! Innerhalb von drei Tagen und<br />
zwei Nächten haben wir ganz schön geschuftet. Erst einmal berichteten alle, welche Projekte<br />
sie zu Hause ins Leben gerufen haben. Das war spannend zu hören, was sich andere<br />
so einfallen lassen. Dann arbeiteten wir in Workshops weiter, die sich alle – ob in der<br />
Zeitungs-, Video-, oder Kreativwerkstatt, im Theaterworkshop – mit den <strong>Kinder</strong>rechten<br />
befassten und mit der Frage, wie<br />
man sie am besten unter die Leute<br />
bringt. Wichtige Diskussionen waren<br />
natürlich: Welche Kriterien soll<br />
unsere <strong>Kinder</strong>delegation erfüllen?<br />
Und vor allem: Welche Forderungen<br />
aller soll die Delegation in New<br />
York überbringen? Dann wurde es<br />
richtig spannend – die geheime<br />
Wahl begann. Zwei Stunden hat es<br />
gedauert, bis das Ergebnis endlich<br />
bekannt gegeben werden konnte.“<br />
5
<strong>Kinder</strong>rechte kamen ins Gespräch<br />
Besuch beim Bundespräsidenten Johannes<br />
Rau, sprachen mit der Vizepräsidentin des<br />
Bundestages Anke Fuchs und trafen sich mit<br />
Nane Annan, der Frau des Generalsekretärs<br />
der Vereinten Nationen Kofi Annan und<br />
mehrfach mit Mitgliedern der <strong>Kinder</strong>kommission<br />
des Bundestages. Immer waren auch<br />
Journalisten dabei und so passierte es, dass<br />
das Thema <strong>Kinder</strong>rechte schon lange vor<br />
dem Weltkindergipfel in New York bei uns ins<br />
Gespräch kam.<br />
Die Berliner Tagung im Mai 2001, an der auch<br />
8 Jugendliche teilnahmen, stand unter dem<br />
Motto „<strong>Kinder</strong> in Europa und Zentralasien“.<br />
Dort wurde die Berliner Erklärung verabschiedet.<br />
6<br />
In den folgenden Monaten beschäftigten<br />
sich vor allem Marian, Konstantin,<br />
Dominique und Ellena intensiv mit der<br />
Vorbereitung auf ihre Reise nach New<br />
York, sammelten Informationen, suchten<br />
Diskussionen mit ihren Altersgefährten<br />
und übten vor allem, sich frisch und frei<br />
in der Öffentlichkeit zu äußern. Gelegenheit<br />
dazu hatten sie reichlich. Sie führten<br />
ein Interview mit der Bundesfamilienministerin<br />
Christine Bergmann, waren zu<br />
Zur Vorbereitung auf den Weltkindergipfel<br />
fanden auch auf internationalem<br />
Parkett wichtige Tagungen und Konferenzen<br />
statt – zum Beispiel in Budapest<br />
und in Berlin.
Unsere Delegation saß auf gepackten Koffern – doch plötzlich war alles anders. Die Welt<br />
hielt den Atem an: Der terroristische Angriff auf die Türme des World Trade Center in New<br />
York hatte mit einem Schlag das Leben verändert – nicht nur in Amerika. Der Weltkindergipfel<br />
musste verschoben werden. Die Betroffenheit war bei allen sehr groß.<br />
Ein neuer Termin für den Weltkindergipfel<br />
wurde nach drei Monaten<br />
bekannt gegeben (8. bis 10. Mai<br />
2002).Die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen,<br />
die in Kassel teilgenommen<br />
hatten, ließen die Zeit aber nicht<br />
ungenutzt verstreichen, sie waren<br />
sich einig: „Morgen beginnt heute!“<br />
und trafen sich im Oktober 2001<br />
noch einmal in Melsungen zu einem<br />
„Open Space“. Hier wurden<br />
weitere Vorbereitungen für den<br />
Gipfel getroffen und überlegt, welche<br />
Dinge aus ihrer Sicht auf jeden<br />
Fall im Abschlussdokument berücksichtigt<br />
werden sollten und<br />
was getan werden kann, um die<br />
<strong>Kinder</strong>rechte in Deutschland bekannter<br />
zu machen.<br />
Ein <strong>Kinder</strong>gipfel auch in Deutschland<br />
Auch die <strong>Kinder</strong>beteiligungsprojekte in Deutschland bereiteten<br />
sich auf ein wichtiges Ereignis vor. In Schleswig-Holstein<br />
fand zeitgleich im Mai ein <strong>Kinder</strong>gipfel statt, der regelmäßig<br />
alle zwei Jahre von der Naturfreundejugend Deutschlands<br />
organisiert wird. Hiermit wollen alle Beteiligte vor allem<br />
den Blick der PolitikerInnen und auch der Medien auf<br />
die Probleme in unserem eigenen Land lenken. Die eingeladenen<br />
PolitikerInnen und die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen einigten<br />
sich jeweils auf bestimmte „Selbstverpflichtungen“,<br />
dass sind Sachen, die sie persönlich bis zum nächsten Gipfel<br />
machen wollen, um vorher vereinbarte Ziele erreichen zu<br />
können.<br />
Ein wichtiges Ergebnis des <strong>Kinder</strong>gipfels war der „Zukunftsvertrag“.<br />
Gefordert wurden die Verwendung bereits bekannter<br />
sowie die Weiterentwicklung alternativer Treibstoffe, Aufklärung<br />
zum Thema Klimaschutz an Schulen und Projekte<br />
dazu, Ausbau des öffentlichen Nahverkehrsnetzes, günstige<br />
Fahrpreise, neue und sichere Fahrradwege und vieles mehr.<br />
7
Wer wir sind und was wir wollen<br />
Anfang Mai 2002 war es dann endlich soweit. Unter der Leitung der Bundesjugendministerin<br />
Christine Bergmann startete unsere Delegation nach New York. Begleitet wurde<br />
sie u.a. von der Vizepräsidentin des Bundestages Anke Fuchs – Sonderbeauftragte des Bundeskanzlers<br />
für den Weltkindergipfel und Schirmherrin der National Coalition für die Umsetzung<br />
der UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention – und von den Mitgliedern der <strong>Kinder</strong>kommission.<br />
Womit beschäftigten sich Dominique, Marian, Konstantin und Ellena zu Hause und welche<br />
Wünsche und Erwartungen hatten sie an den Weltkindergipfel?<br />
Dominique Hitz (17) ist in Regensburg zu Hause<br />
und engagiert sich bei den Falken, einer sozialistischen<br />
Jugendorganisation. Gemeinsam mit ihren<br />
Mitstreitern hatte sie die Idee, CDs zum Thema <strong>Kinder</strong>rechte<br />
und Mitbestimmung zu machen. Nachrichten<br />
wurden so aufgearbeitet, dass <strong>Kinder</strong> sie verstehen<br />
konnten. In vielen Gesprächen mit Regensburger<br />
Einwohnern und beim Verteilen der CDs stellte<br />
sie fest: Kaum einer wusste etwas über <strong>Kinder</strong>rechte!<br />
Aber auch unter ihren Mitschülern wissen<br />
viele nicht Bescheid.<br />
8<br />
Ich finde, dass <strong>Kinder</strong> auf Konferenzen oft<br />
nur Statisten sind. Ich würde am liebsten<br />
gleichberechtigt mit den Politikern diskutieren.<br />
Dominique<br />
Marian Brehmer ist erst 11 und kommt aus Melle. Seit<br />
vier Jahren setzt sich Marian für <strong>Kinder</strong> ein. Er gründete<br />
in Melle ein „terre des hommes-<strong>Kinder</strong>rechts-Team“.<br />
Mit ungewöhnlichen Aktionen haben er und seine<br />
Mitstreiter auf die Situation von obdachlosen <strong>Kinder</strong>n<br />
aufmerksam gemacht. Im letzten Jahr besuchte er<br />
eine Einrichtung für Straßenkinder in Indien, die von<br />
terre des hommes unterstützt wird.<br />
Ich finde es schlimm, dass die USA und Somalia immer<br />
noch nicht die <strong>Kinder</strong>rechtskonvention unterschrieben<br />
haben.<br />
Mir liegt besonders das Schicksal von <strong>Kinder</strong>n am Herzen,<br />
die zu <strong>Kinder</strong>arbeit gezwungen werden, sexuell missbraucht<br />
werden und die als <strong>Kinder</strong>soldaten kämpfen müssen.<br />
Marian
Ellena Schubert (17) aus München ist Autorin<br />
der <strong>Kinder</strong>- und Jugendzeitschrift „Jetzt oder<br />
nie!“. Sie bringt Horoskope und lustige Sachen,<br />
vermeldet aber auch regelmäßig politische Dinge.<br />
Informationen werden für Altersgenossen<br />
verständlich aufgearbeitet und Erwachsene sollen<br />
erfahren, was und wie <strong>Kinder</strong> denken. Die<br />
Zeitschrift berichtet vor allem über die Arbeit des<br />
Münchner <strong>Kinder</strong>- und Jugendforums. Ellena<br />
scheut sich nicht, auf Veranstaltungen mit Erwachsenen<br />
zu diskutieren und nachzufragen,<br />
wie es konkret um die Durchsetzung der <strong>Kinder</strong>rechte<br />
steht.<br />
Ich wünsche mir, dass Konferenzen wie der <strong>Kinder</strong>gipfel<br />
langfristig dazu führen, dass die <strong>Kinder</strong>rechtskonvention<br />
über allen anderen Rechten steht.<br />
Alle <strong>Kinder</strong> sollen lesen und schreiben können und an<br />
Informationen rankommen. Ich möchte einmal eine eigene<br />
Schule mit Zweigschulen für Straßenkinder in Lateinamerika<br />
aufbauen.<br />
Ellena<br />
Konstantin Stern (16) kommt aus Berlin und beschäftigt<br />
sich schon längere Zeit mit <strong>Kinder</strong>- und Jugendpolitik.<br />
Begonnen hat es in der Grundschule in der<br />
Schulgartenarbeitsgemeinschaft, als Zerstörungswut<br />
Erwachsener alles von den <strong>Kinder</strong>n mühsam Geschaffene<br />
zerstörte. Mit 7 Jahren diskutierte er zum ersten<br />
Mal auf dem <strong>Kinder</strong>gipfel in Stuttgart über ökologische<br />
Fragen und <strong>Kinder</strong>rechte. Im vergangenen Jahr war er<br />
beim <strong>Kinder</strong>gipfel auf der Expo in Hannover 2000 dabei.<br />
Bei vielen Aktionen und auf <strong>Kinder</strong>rechtsveranstaltungen<br />
hat er eine Menge Wissen und Erfahrungen<br />
gesammelt und weiß, wie schwierig es ist, Politiker immer<br />
wieder dazu zu bewegen, ihre Versprechen gegenüber<br />
<strong>Kinder</strong>n auch einzulösen.<br />
Ich wünsche mir, dass die <strong>Kinder</strong>rechte bekannt gemacht werden.<br />
Besonders wichtig ist mir das Recht auf Gleichheit. Mein Traum<br />
wäre, dass <strong>Kinder</strong> nicht mehr arbeiten müssen.<br />
Wenn es gelingt, dass möglichst viel Politiker in New York sich<br />
auf Kernforderungen einigen, können wir auch etwas erreichen.<br />
Konstantin<br />
9
Im Gepäck nach New York: Die Forderungen der <strong>Kinder</strong> in Deutschland<br />
In der Vorbereitungsphase auf den Weltkindergipfel haben sich die <strong>Kinder</strong> – nicht nur die,<br />
die bei den Treffen in Kassel und Melsungen dabei waren – die Köpfe heiß geredet, was die<br />
wichtigsten Forderungen sind, die Konstantin, Dominique, Ellena und Marian mit nach New<br />
York nehmen sollten. Die National Coalition hat viele Wünsche und Forderungen von deutschen<br />
<strong>Kinder</strong>n zum Weltkindergipfel zusammengetragen:<br />
10<br />
Wir wollen, dass<br />
die <strong>Kinder</strong>rechte in Deutschland auch für<br />
Flüchtlingskinder gelten,<br />
<strong>Kinder</strong> an Aktivitäten, Planungen und Umsetzungen,<br />
die sie betreffen beteiligt werden,<br />
die Todes- und lebenslängliche Strafe für Jugendliche<br />
verboten wird,<br />
Bildung und mehr Chancengleichheit finanziert<br />
wird,<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche besser vor Ausbeutung<br />
geschützt werden,<br />
die Meinung von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen gehört<br />
und berücksichtigt wird,<br />
Gewalt verherrlichende schriftliche und mündliche<br />
Äußerungen verboten werden,<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche aktiv von der Politik informiert<br />
und an ihr beteiligt werden.
Das war New York!<br />
Konstantin Stern über seine Erlebnisse und Eindrücke<br />
vom Weltkindergipfel<br />
Alle vier flogen wir zum ersten Mal über den „großen Teich“. Weltgewandt<br />
und weitgereist – Marian war immerhin schon in Indien<br />
unterwegs – waren wir kein bisschen aufgeregt, aber gespannt<br />
darauf, was uns erwarten würde. New York empfing uns mit<br />
strahlendem Frühlingswetter. Vom Airport ging’s nach Manhattan<br />
ins Hotel, das gleich neben dem UN-Gebäude war – günstig<br />
für uns. Am Sonntagfrüh begann das „Children’s forum“. Es<br />
war ein komisches Gefühl, wie wir, natürlich selbstbewusst, in<br />
das UNO-Hauptquartier spazierten. Über 350 <strong>Kinder</strong> und Jugendliche<br />
aus aller Welt waren versammelt. Dieses Stimmengewirr,<br />
wie sollte hier eine Arbeitsatmosphäre entstehen?<br />
Aber plötzlich wurde es ruhig, die Eröffnungszeremonie<br />
begann und Kofi Annnan sprach zu uns.<br />
Dann haben die Delegierten versucht sich vorzustellen<br />
und miteinander bekannt zu machen. War<br />
nicht so ganz leicht, es gab schon Sprachschwierigkeiten.<br />
Aber irgendwie haben wir es hingekriegt.<br />
Dann begann die Arbeit. Ellena und Marian waren<br />
beim Treff der Generationen dabei, Dominique interessierte<br />
sich für die Arbeitsgruppe HIV/AIDS und<br />
ich wollte zur Arbeitsgruppe Bildung.<br />
Die Begegnung mit den <strong>Kinder</strong>n der verschiedensten Regionen<br />
und Kulturkreise hat uns einen völlig neuen Blick<br />
auf die Probleme der Welt gegeben. Die <strong>Kinder</strong> aus Afrika<br />
berichteten, dass die Prügelstrafe eine Selbstverständlichkeit<br />
sei, dass sie arbeiten müssen, um leben zu können, ein<br />
Teufelskreis, aus dem sie – auch wenn <strong>Kinder</strong>arbeit geächtet<br />
wird – nicht herauskommen. Kaum zu glauben, dass es<br />
bei der Vielzahl der Probleme und Meinungen gelungen<br />
ist, eine gemeinsame Rede, einen Appell an die Delegierten<br />
der Sondergeneralversammlung zu verfassen. Man<br />
muss sich nur mal vorstellen, dass sich die Verhandlungen<br />
über das Abschlussdokument unter den UN-Mitgliedssaaten<br />
fast zwei Jahre hinzogen. <strong>Kinder</strong> sind eben etwas<br />
unkomplizierter und auf schnelle Ergebnisse bedacht. Wir<br />
fanden, das war ein großartiges Ergebnis.<br />
11
12<br />
Die Abschlusszeremonie wird uns wohl lange in Erinnerung<br />
bleiben. Es lag ein Kribbeln im Raum, als<br />
Nelson Mandela erschien. Dieser Mann hat eine<br />
unglaubliche Ausstrahlungskraft, ich kann es nicht<br />
beschreiben. Mandela wurden 94 Millionen Unterschriften,<br />
gesammelt für die UNICEF-Kampagne<br />
„Say yes for children“, übergeben.<br />
Dann begann die UN-Sonderversammlung und wir konnten bei der Eröffnung dabei sein.<br />
War schon klasse, einmal mit den Vertretern der Welt in einem großen Saal zu sitzen, wo<br />
sich Weltpolitik abspielt. Als Andrey Cheynut aus Monaco den Appell an die Delegierten<br />
richtete, bekam sie großen Beifall. Das ist sonst bei der UNO nicht so üblich. In den folgenden<br />
Tagen gaben alle Vertreter ihre Statements ab. Das war dann nicht mehr so spannend,<br />
aber so ist es bei hochoffiziellen Konferenzen. Es wird alles im Vorfeld verhandelt. So war<br />
das auch bei dem Abschlussdokument. Wir <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen hatten da nichts<br />
mehr zu sagen, es war eine Erwachsenenveranstaltung. Wir hätten in den Prozess der Erarbeitung<br />
und Diskussion miteinbezogen werden sollen. Aber das war zu spät – vielleicht<br />
beim nächsten Mal?<br />
Was Erwachsene anbelangte, da waren unsere Gefühle<br />
überhaupt zwiespältig. Einerseits fühlten wir<br />
uns schon ernst genommen. Erwachsene haben<br />
uns mit Respekt behandelt und auch zugehört<br />
und andererseits hatten wir das Gefühl, wie Ellena<br />
es ausdrückte: „Wir sind doch nur Schmuck“.<br />
Klasse fanden wir, dass Anke Fuchs ihre Redezeit<br />
am Roundtable (Rundtischgespräche von Vertretern<br />
der Delegationen über die Probleme und Ziele<br />
in ihren Ländern) Dominique zur Verfügung<br />
stellte. Dies haben nur wenige Erwachsene getan.<br />
Wir einigten uns auf einen Text, den sie dann der<br />
„Erwachsenenrunde“ in Englisch vortrug. Neben<br />
vielen wichtigen Dingen forderte Dominique, dass<br />
die <strong>Kinder</strong>rechtskonvention Teil des Lehrplanes für
Schulen und <strong>Kinder</strong>gärten(!) sein sollte. „Wissen ist die Grundlage für aktives Handeln. Ich<br />
denke, jedes Kind sollte über seine Rechte informiert werden – und der beste Platz dazu ist<br />
die Schule“ Das ist eine weit reichende Forderung, hinter der wir stehen.<br />
Spannend, aber leider im negativen Sinne,<br />
wurde es zum Ende der Sondergeneralversammlung.<br />
Der deutsche Botschafter in<br />
den USA, Hanns Schuhmacher, der uns täglich<br />
über den Stand der Verhandlungen informierte,<br />
teilte uns den Ernst der Lage mit.<br />
Die Unterzeichnung des Abschlussdokumentes<br />
drohte zu platzen. Der Grund war:<br />
Ausgerechnet die USA – einer der beiden<br />
Staaten, die die UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention<br />
nicht anerkennen – boykottierten die<br />
Verabschiedung des Abschlussdokumentes.<br />
Sie weigerten sich, jegliche Formulierung<br />
anzunehmen, die der Konvention<br />
eine größere Bedeutung als anderen internationalen Abkommen eingestehen würde. Unterschiedliche<br />
Auffassungen gab es auch zu den Themen Sexualaufklärung, Zugang zu<br />
Verhütungsmitteln, Abtreibung und die Todesstrafe für unter 18-jährige Jugendliche. Auch<br />
zweifelten die USA daran, ob die Ressourcen der Länder es überhaupt gestatten, den Aktionsplan<br />
umzusetzen. In letzter Minute wurde ein Kompromiss erzielt, um das Abschlussdokument<br />
nicht zu gefährden. Die Formulierungen wurden verwässert, die klaren Aussagen<br />
zurückgenommen. Alle – die UN-Vertreter, die Nichtregierungsdelegationen und natürlich<br />
auch wir – waren betroffen und enttäuscht. Wieder einmal hatte die Weltmacht<br />
USA der Staatengemeinschaft ihren Willen aufgezwungen. Wir konnten erstmals live miterleben,<br />
wie es in der Weltpolitik zugeht.<br />
Trotz dieser Enttäuschung ist es gut, dass das Dokument unterzeichnet wurde und für 191<br />
Staaten rechtlich verbindlich ist.<br />
13
Marian, Dominique, Ellena und ich haben jedenfalls alle<br />
Möglichkeiten genutzt, über den Weltkindergipfel, die<br />
<strong>Kinder</strong>rechte und das Abschlussdokument zu informieren.<br />
Die Interviews, die wir für Presse, Funk und Fernsehen<br />
gaben, sind gar nicht zu zählen. Wir waren ständig<br />
im Einsatz, sogar Mitternacht hatte ich<br />
eine Live-Schaltung fürs ARD-Morgenmagazin.<br />
Die Presse hat uns mehr<br />
Beachtung geschenkt als den prominenten<br />
Erwachsenen. Das war gut so.<br />
Wir wurden richtige Medienprofis.<br />
Manchmal sind uns die Journalisten auch auf den Geist gegangen, z.B.<br />
als wir auf dem Ground Zero waren und einfach allein sein wollten, in<br />
Erinnerung an die furchtbaren Ereignisse vom 11. September.<br />
Und New York ist natürlich imponierend, das Empire State Building, der<br />
Blick vom Hudson-River auf Manhattan, die<br />
amerikanischen Milchshakes...<br />
Beim Global March, der Demonstration der <strong>Kinder</strong>delegierten<br />
gemeinsam mit New Yorker <strong>Kinder</strong>n<br />
und Jugendlichen für <strong>Kinder</strong>rechte, gehörten<br />
die Straßen New Yorks uns!<br />
Und dann hatte ich noch ein Erlebnis ganz besonderer<br />
Art. Ich begegnete Roger Moore!<br />
14
In New York dabei: Josephine aus Kenia und Miryam aus Ecuador<br />
Kostenloser Schulbesuch für alle <strong>Kinder</strong><br />
Miryam Cunduri ist zehn Jahre alt und kam mit zwei<br />
Mitstreitern aus Ecuador nach New York. Das Problem in<br />
ihrem Land ist, dass 70 Prozent der Menschen (bei den<br />
Indígenas sind es sogar 90 Prozent) unter der Armutsgrenze<br />
leben. Die Kosten für Schulgebühren, Uniformen<br />
und Bücher führen oft zum frühzeitigen Abbruch des<br />
Schulbesuches. Die <strong>Kinder</strong> in Ecuador wollen einen<br />
kostenlosen Schulbesuch und medizinische Behandlung<br />
für alle <strong>Kinder</strong>. Die drei Delegierten verlangten, dass bereits<br />
im Unterricht gelehrt werden soll, dass alle Menschen<br />
gleich sind und niemand nach seiner Herkunft und seinem<br />
Einkommen beurteilt werden soll. Auf dem <strong>Kinder</strong>gipfel<br />
vertraten Miryam, Arturo und Natali ganz konkrete<br />
Forderungen der ecuadorianischen <strong>Kinder</strong>: Eltern sollen sich für ihre <strong>Kinder</strong> interessieren, ihnen bei<br />
den Hausaufgaben helfen, sich nicht betrinken und die Väter sollen die Mütter nicht mehr<br />
schlagen! Miryam besucht in ihrer Heimat die Tagesstätte „Nuevo Amanecer“, ein Projekt, das von<br />
der <strong>Kinder</strong>nothilfe gefördert wird.<br />
Regierungen sollen auf <strong>Kinder</strong> hören<br />
Josephine kommt aus einem großen Elendsviertel in<br />
Nairobi/Kenia. Für sie ist die Reise nach New York das<br />
schönste Erlebnis in ihrem Leben. Sie forderte, dass<br />
die Regierungen auf die <strong>Kinder</strong> hören sollen.<br />
Ihr Schicksal ist grausam, aber kein Einzelfall. Das 16jährige<br />
Mädchen geriet in die Gewalt zweier Männer,<br />
die sie misshandelten und missbrauchten. Sie bekam<br />
keine Hilfe. Ihr Stiefvater schlug und beschimpfte sie.<br />
Bei der Polizei fand sie kein Gehör. Josephine war kurz<br />
davor, auf der Straße zu landen.. In der Schule bekam<br />
sie Unterstützung und schließlich einen Platz im<br />
„Rette-meine-Schwester“-Zentrum (Rescue Dada<br />
Centre). Seit eineinhalb Jahren lebt sie dort und<br />
macht eine Therapie, um die schrecklichen Erlebnisse<br />
zu verarbeiten. Rescue Dada hat Josephine einen<br />
Rechtsbeistand besorgt für das Verfahren gegen die<br />
beiden Vergewaltiger. Im Zentrum, das von der <strong>Kinder</strong>nothilfe unterstützt wird, werden 50<br />
Mädchen gefördert, die auf der Straße gelebt haben oder – wie Josephine – kurz davor waren.<br />
15
Das <strong>Kinder</strong>forum – was ist dabei herausgekommen?<br />
Über 360 <strong>Kinder</strong> und Jugendliche aus der ganzen Welt versammelten sich vom 5. bis zum<br />
7. Mai 2002 im Hauptsitz der Vereinten Nationen zum „Children’s Forum“, dem <strong>Kinder</strong>forum.<br />
Zur Eröffnung rief der UN-Generalsekretär Kofi Annan den <strong>Kinder</strong>n zu: „Ihr seid die Führer<br />
des 21. Jahrhunderts, eure Stimmen werden gehört, das verspreche ich euch!“<br />
16<br />
Diese Worte nahmen die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen<br />
auf und arbeiteten hart in den<br />
Arbeitsgruppen zu den Themenbereichen<br />
Bildung, Schutz von <strong>Kinder</strong>n in Kriegsgebieten,<br />
<strong>Kinder</strong>beteiligung am zivilen und<br />
politischen Leben, Schutz von Opfern sexueller<br />
Gewalt und von Missbrauch, HIV/AIDS,<br />
Armut und gesunde Lebensstile. Die meisten<br />
der <strong>Kinder</strong> entschieden sich, in der Arbeitsgruppe<br />
<strong>Kinder</strong>beteiligung mitzuarbeiten.<br />
<strong>Kinder</strong> aus allen Erdteilen haben natürlich<br />
ganz unterschiedliche Sorgen und<br />
Nöte. Die reichen von Wasserknappheit, Unterernährung,<br />
<strong>Kinder</strong>arbeit, keine Chancen<br />
auf Bildung bis hin zu der Kritik an den Vertretern<br />
der UNO, <strong>Kinder</strong>n nicht die notwendige<br />
Aufmerksamkeit zu schenken. Kein<br />
Wunder, dass es zu Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen den Delegierten aus verschiedenen<br />
Regionen der Welt kam. Die<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendlichen nahmen sich<br />
ernst und hörten einander zu. So gelang es,<br />
eine gemeinsame Botschaft zu verfassen,<br />
die den Vertretern der über 70 Staats- und<br />
Regierungschefs und den über 180 Regierungsdelegationen<br />
bei der Eröffnung der<br />
UN-Sondergeneralversammlung am 8. Mai<br />
vorgetragen wurde.
Der Appell des <strong>Kinder</strong>forums an die Erwachsenen<br />
in New York<br />
„Eine kindgerechte Welt – eine Welt für uns!“<br />
Wir sind die <strong>Kinder</strong> dieser Welt.<br />
Wir sind die Opfer von Ausbeutung und Missbrauch.<br />
Wir sind Straßenkinder.<br />
Wir sind <strong>Kinder</strong> des Krieges.<br />
Wir sind Opfer und Waisen von HIV/Aids.<br />
Wir erhalten keine gute Schulbildung, unsere <strong>Gesundheit</strong>sversorgung ist schlecht.<br />
Wir sind Opfer politischer, wirtschaftlicher, kultureller, religiöser und ökologischer Diskriminierung.<br />
Wir sind die <strong>Kinder</strong>, deren Stimmen nicht gehört werden; es ist Zeit dass wir beachtet werden.<br />
In einer kindgerechten Welt erleben wir, dass die Rechte der <strong>Kinder</strong> geachtet werden, dass Ausbeutung,<br />
Missbrauch und Gewalt aufhören, dass es keine Kriege mehr gibt, dass sich um unsere <strong>Gesundheit</strong><br />
gesorgt wird, dass HIV/AIDS ausgerottet wird, dass die <strong>Umwelt</strong> geschützt wird, dass der Teufelskreis der<br />
Armut durchbrochen wird, dass <strong>Kinder</strong> eine Schulbildung erhalten, dass <strong>Kinder</strong> aktiv beteiligt werden.<br />
Die <strong>Kinder</strong>delegierten<br />
wählten zwei Vertreterinnen<br />
aus Bolivien und Monaco<br />
aus, die den Appell an<br />
die Erwachsenen richteten.<br />
Die beiden Mädchen riefen<br />
den Anwesenden zu:<br />
„Ihr nennt uns die Zukunft,<br />
aber wir sind auch<br />
die Gegenwart!“<br />
17
18<br />
„A Word Fit for children“ – das Abschlussdokument<br />
Der UN-Generalsekretär schätzte die positiven Veränderungen in den letzten zehn Jahren ein.<br />
Viele Millionen junge Leben konnten vor einem frühen Tod bewahrt werden. Mehr <strong>Kinder</strong> als früher<br />
können zur Schule gehen, und wichtige Vereinbarungen zum Schutz von <strong>Kinder</strong>n wurden getroffen. Die<br />
positiven Veränderungen waren noch lange nicht ausreichend. Es bleibt noch viel zu tun!<br />
Im Abschlussdokument wurden die Ziele und Strategien für das nächste Jahrzehnt festgelegt, die die<br />
Lebens- und Entwicklungschancen von <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen weltweit verbessern sollen.<br />
Eine kindgerechte Welt zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
Familien besondere Unterstützung erfahren. Eltern muss geholfen werden, ihren <strong>Kinder</strong>n sichere und<br />
förderliche Bedingungen des Aufwachsens sichern zu können. Waisenkinder, Straßenkinder,<br />
vertriebene und geflüchtete <strong>Kinder</strong>, <strong>Kinder</strong>, die von sexueller Ausbeutung und von <strong>Kinder</strong>handel<br />
betroffen sind oder in Gefängnissen sitzen, bedürfen besonderen Schutzes.<br />
die Armut bekämpft wird.<br />
der technische Fortschritt und die wirtschaftliche Entwicklung sich positiv auf alle <strong>Kinder</strong> auswirken.<br />
Sorge getragen werden muss, dass genug Geld in Bildung und Fortbildung investiert wird, so dass<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche am neuen Informationszeitalter teilhaben können.<br />
die <strong>Umwelt</strong>zerstörung gestoppt wird.<br />
die internationale Vereinbarungen umgesetzt werden.<br />
die <strong>Kinder</strong>rechte auch eingehalten werden.<br />
eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, Familien, Verbänden und den Regierungen besteht, um das<br />
gemeinsam erreichen zu können.<br />
Das Abschlussdokument umreißt vor allem vier Problemkreise – <strong>Gesundheit</strong>, Bildung, Schutz und<br />
Bekämpfung HIV und AIDS – die in den nächsten zehn Jahren in Angriff genommen werden müssen:<br />
1. <strong>Gesundheit</strong><br />
Die Zahl der <strong>Kinder</strong>, die nicht älter als fünf Jahre werden, soll in den nächsten Jahren mindestens um ein<br />
Drittel reduziert werden, ebenso die Zahl der Frauen, die bei der Geburt sterben und die Zahl der <strong>Kinder</strong><br />
unter 5 Jahren, die nicht genug zu essen haben.<br />
Die Zahl der Menschen, die zur Zeit in unzureichenden hygienischen und gesundheitlichen Verhältnissen<br />
aufwachsen und denen z. B. nicht ausreichend Trinkwasser zur Verfügung steht, soll mindestens um<br />
ein Drittel reduziert werden.
2. Bildung<br />
Mädchen und Jungen sollen bis 2005 die gleichen Möglichkeiten haben, zur Schule zu gehen. Die Zahl der<br />
<strong>Kinder</strong> im Grundschulalter, die nicht die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen, soll bis 2001 reduziert<br />
werden. Es soll sichergestellt werden, dass 9 von 10 <strong>Kinder</strong>n bis 2010 in die Schule gehen können.<br />
Die Qualität der Bildung soll verbessert werden. Auch <strong>Kinder</strong>n aus gesellschaftlichen Randgruppen/<br />
Minderheiten soll mit Hilfe einer guten Bildung ein guter Start ins Leben ermöglicht werden. Dabei soll<br />
darauf geachtet werden, dass sie ihre kulturelle Identität nicht aufgeben müssen.<br />
3. Schutz<br />
Es soll ein besserer Schutz vor sexuellem Missbrauch, <strong>Kinder</strong>prostitution, Ausbeutung und Gewalt<br />
gewährleistet werden. Jedes Land soll seine Gesetze entsprechend überprüfen und Aktionsprogramme für<br />
Familien, die Schule und Institutionen entwickeln, um <strong>Kinder</strong> besser zu schützen. Jede Art von körperlicher<br />
Bestrafung ist zu unterbinden.<br />
<strong>Kinder</strong> sollen vor Konflikten wie Krieg, wo die <strong>Kinder</strong>rechte missachtet werden, geschützt werden. Alle<br />
Vertragsstaaten sollen für den Frieden arbeiten, der Einsatz von <strong>Kinder</strong>soldaten ist zu unterbinden.<br />
Die Regierungen verpflichten sich, Programme gegen <strong>Kinder</strong>arbeit zu entwickeln. Statt dessen sollen alle<br />
<strong>Kinder</strong> eine gute, frei zugängliche Bildung und ein Jobtraining erhalten.<br />
4. HIV/AIDS<br />
Die Zahl der jungen Menschen, die sich an AIDS infizieren, soll in den Ländern, die besonders davon<br />
betroffen sind, bis 2005 um ein Viertel reduziert werden, in der gesamten Welt bis 2010. Ebenso soll die<br />
Übertragung von AIDS von Müttern auf ihre <strong>Kinder</strong> bis 2001 durch eine rechtzeitige medizinische<br />
Behandlung um 75% gesenkt werden. Alle Länder sollen bis 2003 Pläne erarbeitet haben, wie sie<br />
Waisenkindern und <strong>Kinder</strong>n, die in von AIDS betroffenen Familien leben, einen gleichberechtigten Zugang<br />
zu Bildung, <strong>Gesundheit</strong>- und Sozialdiensten ermöglichen wollen. Außerdem haben diese <strong>Kinder</strong> einen<br />
Anspruch darauf, ihren <strong>Gesundheit</strong>szustand regelmäßig überprüfen zu lassen. Die Länder verpflichten sich,<br />
durch Aufklärungskampagnen der Bevölkerung mitzuteilen, wie z. B. eine Infektion vermieden werden<br />
kann.<br />
Ressourcen nutzen<br />
Die Regierungen verpflichten sich, in all diesen Bereichen auf nationaler Ebene ihre Ressourcen zu nutzen,<br />
um den Aktionsplan umzusetzen. Wenn alle Länder zusammenarbeiten, können die Ziele gemeinsam<br />
erreicht werden, ohne dass die Ausrede benutzt werden kann, dass alles nicht finanzierbar ist. Die reichen<br />
Länder verpflichten sich, die Entwicklungsländer bei der Umsetzung finanziell zu unterstützen.<br />
19
Die <strong>Kinder</strong>delegierten beim Bundeskanzler<br />
Die Bundesregierung hat sich<br />
auf dem Weltkindergipfel in<br />
New York dazu verpflichtet, bis<br />
spätestens 2003 einen nationalen<br />
Aktionsplan zu erarbeiten.<br />
Die Bundesjugendministerin<br />
Christine Bergmann<br />
hat zugesichert, dass <strong>Kinder</strong><br />
und Jugendliche mit einbezogen<br />
werden sollen. Diesen<br />
Versprechungen müssen<br />
schnell Taten folgen. Ein<br />
Grund, warum Marian, Ellena<br />
und Dominique nach dem<br />
Weltkindergipfel im Juni 2002<br />
beim Bundeskanzler Gerhard<br />
Schröder zu Besuch waren. Nur wenige Tage davor trafen sich in Berlin <strong>Kinder</strong> und Jugendliche<br />
beim 8. Bundestreffen für Beteiligungsprojekte, diskutierten über die Ergebnisse des<br />
Weltkindergipfels und formulierten erste Forderungen, die in den nationalen Aktionsplan<br />
unbedingt mit einfließen sollten. Die <strong>Kinder</strong>delegierten forderten den Kanzler auf, die<br />
Umsetzung der <strong>Kinder</strong>rechte zur „Chefsache“ zu machen. Handlungsbedarf gibt es in<br />
Deutschland genug, z.B. die Rücknahme der Vorbehaltserklärung und die Verbesserung<br />
der Situation von Flüchtlingskindern, Chancengleichheit und Verbesserung der Bildungsangebote<br />
und der gesundheitlichen Versorgung, die Bekämpfung der <strong>Kinder</strong>armut, der<br />
Gewalt gegen <strong>Kinder</strong>, <strong>Umwelt</strong>probleme. Ganz oben auf dem Aktionsplan soll die Beteiligung<br />
der <strong>Kinder</strong> an allen sie betreffenden Entscheidungen stehen. Und deshalb müssen<br />
viele bereits in die Phase der Diskussion und Ausarbeitung des Aktionsplanes einbezogen<br />
werden. Dominique, Marian, Konstantin und Ellena haben einen wichtigen Schritt mit ihrem<br />
Besuch beim Bundeskanzler getan. Jetzt sind viele <strong>Kinder</strong> und Jugendliche gefragt.<br />
20
Wie soll es weitergehen?<br />
Eure Mitarbeit am nationalen Aktionsplan<br />
Wie kann das geschehen, welche Möglichkeiten habt ihr, euch einzubringen? Wir zeigen<br />
euch einige Wege, wo und wie ihr aktiv werden könnt. Es gibt natürlich noch viel mehr<br />
Initiativen in eurem Umfeld, wo ihr euch beraten könnt – informiert euch darüber.<br />
UNICEF<br />
greift eine erfolgreiche Initiative aus den<br />
Niederlanden auf. Exboxweltmeister Axel<br />
Schulz gibt als Schirmherr den Startschuss<br />
zum Weltkindertag am 20. September 2002<br />
zur Aktion „Junior-Botschafter“ . Einzelne<br />
Schülerinnen und Schüler, aber auch ganze<br />
Klassen können mit Unterstützung der Lehrer<br />
mitmachen und konkrete Aktionen, z.B.<br />
zu den Themen <strong>Kinder</strong>arbeit, Straßenkinder,<br />
<strong>Kinder</strong> und Krieg oder Trinkwassermangel<br />
starten.<br />
Ihr könnt euch unter www.unicef.de informieren.<br />
UNICEF Deutschland<br />
Höninger Weg 104, 50969 Köln<br />
Tel.: 0221/93 65 00<br />
mail@unicef.de<br />
Das Deutsche <strong>Kinder</strong>hilfswerk<br />
unterstützt Mitbestimmungsprojekte von<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen.<br />
So findet z.B. jedes Jahr ein großes Treffen<br />
mit vielen Engagierten statt. Wer wo was<br />
macht, erfahrt Ihr unter:<br />
www.kindersache.de (in der Rubrik Politik<br />
und Rechte/Landkarte). Oder ihr gründet<br />
ein K-Team. Allein ist man selten in der Lage,<br />
Großes zu schaffen. Deshalb bestehen K-<br />
Teams mindestens aus zwei <strong>Kinder</strong>n, die<br />
ein konkretes Problem haben und es lösen<br />
wollen. K-Teams halten Kontakt über<br />
www.kindersache.de zu den Mitarbeitern<br />
des Deutschen <strong>Kinder</strong>hilfswerkes, die euch<br />
unterstützen. Außerdem bekommt ihr eine<br />
„Ausrüstung“, damit auch jeder sieht, ihr<br />
seid in Sachen <strong>Kinder</strong>rechte unterwegs.<br />
Deutsches <strong>Kinder</strong>hilfswerk e.V.<br />
Leipziger Straße 116-118<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030/308 69 30<br />
dkhw@dkhw.de<br />
21
Die Naturfreundejugend<br />
Deutschlands<br />
unterstützt alle, die in Sachen <strong>Umwelt</strong><br />
aktiv werden möchten. Alle zwei Jahre<br />
gibt es einen <strong>Kinder</strong>gipfel. Der letzte<br />
„Klima-<strong>Kinder</strong>gipfel“ fand im Mai 2002<br />
statt. Die Ergebnisse und wie es weitergeht,<br />
erfahrt ihr unter<br />
www www.k www www.k<br />
.k .kinder .kinder<br />
inder indergipf inder gipf gipfel.de gipf el.de<br />
Naturfreundejugend Deutschlands<br />
Haus Humboldthain<br />
53424 Remagen-Rolandseck<br />
Tel.: 022 28/941 50<br />
mail@kindergipfel.de<br />
Die <strong>Kinder</strong>nothilfe<br />
setzt sich u.a. dafür ein, dass der Kontrollmechanismus<br />
der UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention<br />
gestärkt wird. Künftig sollen auch<br />
Individualbeschwerden möglich sein, wie<br />
es bei anderen wichtigen Menschenrechtsübereinkommen<br />
schon der Fall ist. Einzelpersonen,<br />
deren Rechte verletzt wurden,<br />
können sich bei einem UN-Gremium, z.B.<br />
dem UN-Menschenrechtsausschuss, beschweren.<br />
Voraussetzung ist, dass der innerstaatliche<br />
Rechtsweg ausgeschöpft wurde.<br />
Mehr Informationen dazu sind zu finden<br />
unter: www.kindernothilfe.de oder unter<br />
www.weltkindergipfel.de, einer Seite der<br />
<strong>Kinder</strong>nothilfe mit Informationen rund um<br />
den Weltkindergipfel.<br />
<strong>Kinder</strong>nothilfe e. V.<br />
Düsseldorfer Landstraße 180<br />
47249 Duisburg<br />
Tel.: 02 03/778 90<br />
info@kindernothilfe.de<br />
www.kindernothilfe.de<br />
22<br />
terres des hommes<br />
arbeitet weltweit und ist ein entwicklungspolitisches<br />
<strong>Kinder</strong>hilfswerk. Die deutsche<br />
Sektion unterstützt 350 Projekte für Straßenkinder,<br />
Flüchtlingskinder und gegen<br />
<strong>Kinder</strong>ausbeutung in 29 Ländern. In 150<br />
Städten gibt es ehrenamtliche Arbeitsgruppen,<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche engagieren<br />
sich in mehr als 30 <strong>Kinder</strong>rechtsteams bundesweit<br />
– und es sollen noch viel mehr<br />
werden.<br />
Terre des hommes Deutschland e. V.<br />
Hilfe für <strong>Kinder</strong> in Not<br />
Ruppenkampstr. 11a<br />
49084 Osnabrück<br />
Tel.: 05 41/710 10<br />
terre@t-online.de<br />
www.tdh.de<br />
Deutscher <strong>Kinder</strong>schutzbund –<br />
Nummer gegen Kummer<br />
Wenn eure persönlichen Rechte verletzt,<br />
werden hilft Mo-Fr 15-19 Uhr die Nummer<br />
des Deutschen <strong>Kinder</strong>schutzbundes<br />
Tel.: 0800/111 0 333<br />
Deutscher <strong>Kinder</strong>schutzbund Bundesverband e.V.<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Schiffgraben 29<br />
30159 Hannover<br />
Tel.: 05 11/30 48 50<br />
Fax: 05 11/304 85 49<br />
www.kinderschutzbund.de<br />
info@dksb.de
ZDF-<strong>Kinder</strong>nachrichtensendung<br />
logo!<br />
Wenn ihr eine besondere Aktion plant, oder<br />
ihr ein Problem habt und es nicht alleine<br />
lösen könnt, dann meldet euch bei den<br />
<strong>Kinder</strong>nachrichten logo!.<br />
Vielleicht kommt dann auch bei euch das<br />
logo!-Mobil vorbei.<br />
logo!-Tel.: 061 31/70 61 23<br />
www.logo.tivi.de<br />
National Coalition für die<br />
Umsetzung der UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention<br />
in Deutschland<br />
Die National Coalition koordiniert die Zusammenarbeit<br />
vieler Verbände und Organisationen<br />
zum Nationalen Aktionsplan.<br />
Wer gleich seine Meinung weiterleiten<br />
möchte, füllt den nebenstehenden Fragenbogen<br />
der National Coalition aus, der wird<br />
hundertprozentig an die richtige Adresse<br />
geschickt.<br />
NC für die Umsetzung der UN-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention<br />
Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (AGJ)<br />
Mühlendamm 3<br />
10178 Berlin<br />
Tel.: 030/40 04 02 00<br />
Fax: 030/40 04 02 32<br />
National-coalition@agj.de<br />
www.agj.de<br />
Medienkoffer <strong>Kinder</strong>rechte des<br />
Bundesministeriums für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
mit <strong>Broschüre</strong>n, Zeitschriften, Kassetten, Filmen,<br />
Anregungen<br />
Bezug:<br />
Kiko-Büro für <strong>Kinder</strong>- und Kommunikation<br />
Gerhard-Becker-Str. 21- 23<br />
63075 Offenbach<br />
Tel: 069/95 52 06 81<br />
KI-KO@t-online.de<br />
www.kiko.de<br />
<strong>Broschüre</strong> „<strong>Kinder</strong>rechte und<br />
Menschenrechte“<br />
Berliner Konferenz „<strong>Kinder</strong> in Europa und Zentralasien“<br />
Bezug:<br />
Auswärtiges Amt<br />
Am Werderschen Markt 1<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 018 88/170<br />
Fax: 018 88/17 34 02 oder unter<br />
www.auswaertiges-amt.de/www/de/infoservice/<br />
publikationen/<br />
23
24<br />
MITMACHAKTION<br />
Der Nationale Aktionsplan – deine Meinung ist gefragt!<br />
1. Was müsste in Deutschland alles getan werden, um die <strong>Kinder</strong>rechte bekannter zu machen?<br />
2. Welches <strong>Kinder</strong>recht wird deiner Ansicht nach in Deutschland am meisten verletzt?<br />
3. Was gehört in den „Nationalen Aktionsplan“ für Deutschland? Was glaubst du, sind die<br />
wichtigsten Themen, die in Deutschland in den nächsten Jahren unbedingt verbessert werden<br />
und zum Wohle aller <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen schnellstmöglich umgesetzt werden sollten?<br />
4. Wie, durch welche Aktionen oder Projekte, können <strong>Kinder</strong> und Jugendliche sinnvoll bei der<br />
Erstellung des Nationalen Aktionsplans beteiligt werden?<br />
5. Was sollte sich die deutsche Bundesregierung (in den nächsten Jahren) unbedingt vornehmen,<br />
um ihre Politik kinderfreundlicher zu gestalten?<br />
6. Stell dir vor, du bist gerade in den Bundestag gewählt worden und solltest gleich am ersten Tag<br />
ein neues Gesetz zum Thema „<strong>Kinder</strong>rechte“ entwerfen, wie würde dein Gesetz lauten?<br />
Alter: .........Jahre männlich weiblich<br />
Wenn du willst, kannst du auch noch deinen Namen, Adresse und E- Mail Adresse angeben.<br />
Dann können wir dich ggf. über weitere Projekte informieren!!<br />
Vorname: ........................................... Name:........................................................<br />
Adresse: ..................................................................................................................<br />
..................................................................................................................<br />
E- Mail: ..................................................................................................................<br />
Schickt den ausgefüllte Fragebogen per Post an:<br />
National Coalition,<br />
Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe<br />
Mühlendamm 3, 10178 Berlin<br />
oder per Fax: 030/400 40 232
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
konvention National Coalition in Deutschland für die Umsetzung (NC) der UN-<strong>Kinder</strong>rechts-<br />
Verlag<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
und Vertrieb:<br />
Mühlendamm 3<br />
für Jugendhilfe<br />
10178<br />
Tel.: 030/40<br />
Berlin<br />
Fax: 030/40<br />
04<br />
04<br />
02<br />
02 32<br />
00<br />
national-coalition@agj.de<br />
Gesamtkoordination Kirsten Schweder UNGASS <strong>Kinder</strong>beteiligung:<br />
Endredaktion: Dr. Beate Schmidt-Behlau, Kirsten Schweder<br />
Verantwortlich:<br />
Peter Klausch<br />
Text<br />
Dr.<br />
und<br />
Carmen<br />
Layout/Satz:<br />
Journalisten&Grafikbüro<br />
Kunstmann und<br />
am<br />
Gabriele<br />
Comeniusplatz<br />
Lattke,<br />
Fotos: Copyright AGJ/NC<br />
Druck: DCM Neckenheim<br />
Berlin im September 2002<br />
Das werden <strong>Kinder</strong>beteiligungsprojekt aus Mitteln des Bundesministeriums UNGASS und die für Familie, National Senioren, Coalition<br />
Frauen und Jugend gefördert.