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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung reinigung und Gewässersch

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<strong>Eidg</strong>. <strong>Anstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserversorgung</strong><br />

<strong>reinigung</strong> <strong>und</strong> <strong>Gewässersch</strong>


Verschiedene Hauptbeiträge im 3. Kapitel<br />

sind dem Umweltverhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA<br />

gewidmet. Das TITELBILD zeigt NTA—abbauende<br />

Bakterien (Dünnschnittechnik, Vergrösserung<br />

Ca. 35'000 x).<br />

Foto: E. Wehrli, Institut <strong>für</strong> Elektronen-<br />

mikroskopie der ETH Zürich.<br />

Viele Abbildungen in diesem BeriCht<br />

wurden mit dem Computer gezeichnet.<br />

Einige speziell ausgesuchte Leckerbissen.<br />

der Computergrafik dienen zur Auflockerung<br />

der Texte. Sie wurden von H. Bührer<br />

konzipiert.


EIDG.TECHNISCHE HOCHSCHULEN<br />

<strong>Eidg</strong>. <strong>Anstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserversorgung</strong><br />

Abwasser<strong>reinigung</strong> <strong>und</strong> <strong>Gewässersch</strong>utz<br />

Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf<br />

Tel.: 01/8235511, Telex: 828687 EAWA CH


1. EINLEITUNG: Die EAWAG im Dienste der Umweltwissenschaften<br />

<strong>und</strong> der Hochschule<br />

1.<br />

INTRODUCTION: L'EAWAG au Service des Sciences de l'environnement<br />

et de l'Ecole polytechnique fédérale<br />

2.1 Forschungspolitische Früherkennung im <strong>Gewässersch</strong>utz<br />

2.2 Valorisierung der Forschung <strong>und</strong> Zusammenarbeit mit der Praxis<br />

3. HAUPTBEITRAGE<br />

3.1 Simulation des Schicksals der "Schweizerhalle"-Pestizide<br />

im Rhein<br />

3.2 Untersuchungen über das Umweltverhalten des Phosphatersatzstoffes<br />

NTA <strong>und</strong> des organischen Komplexbildners EDTA<br />

3.21 Auftreten <strong>und</strong> Verhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA in Belebtschlammanlagen<br />

3.22 Auftreten <strong>und</strong> Verhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA in<br />

schweizerischen Gewässern<br />

3.23 Mikrobieller Abbau von organischen Komplexbildnern<br />

4. KURZBESCHREIBUNGEN AUS DEM BEREICH FORSCHUNG UND BERATUNG<br />

4.1 <strong>Gewässersch</strong>utz<br />

4.2 Siedlungswasserbau<br />

4.3 Technische Prozesse<br />

4.4 Entsorgungn Seen<br />

4.5 Prozesse in Seen<br />

4.6 Prozesse in natürlichen Gewässern<br />

4.7 Methoden<br />

5. LEHRE UND AUSBILDUNG<br />

5.1 Lehrveranstaltungen an der ETH Zürich<br />

5.2 Lehrveranstaltungen an anderen Lehrinstituten<br />

5.3 Kurse <strong>und</strong> Fachtagungen<br />

5.4 Seminare <strong>und</strong> Kolloquien<br />

5.5 Gastwissenschafter<br />

6. PERSONAL<br />

7. RECHNUNGSWESEN<br />

B. ANHANG<br />

1-1<br />

1 - 7<br />

2-1<br />

2-3<br />

3-1<br />

3-1<br />

3-5<br />

3-5<br />

3 - 9<br />

3 - 12<br />

4-1<br />

4-1<br />

4-3<br />

4-5<br />

4-9<br />

4 - 16<br />

4-26<br />

4 - 38<br />

5-1<br />

5-1<br />

5-3<br />

5-3<br />

5-6<br />

6-7<br />

6-1<br />

7-1<br />

8-1<br />

8.1 Abgeschlossene Diplomarbeiten, Dissertationen <strong>und</strong> Habilitationen 8 - 1<br />

8.2 Wissenschaftliche Fachpublikationen<br />

8 - 2<br />

8.3 Kommissionstätigkeit<br />

8 - 8<br />

8.4 Wichtigere Vorträge<br />

8 - 10


1. EINLEITUNG<br />

DIE EAWAG IM DIENSTE DER UMWELTWISSENSCHAFTEN UND DER HOCHSCHULE<br />

Der <strong>Gewässersch</strong>utz kann in der Schweiz als eigentlicher Ausgangspunkt des<br />

Umweltschutzes gelten. Die Gewässerwissenschaften (die Oekologie, Physik,<br />

Chemie <strong>und</strong> Biologie natürlicher Gewässer <strong>und</strong> die Wassertechnologie) sind<br />

Vorläufer <strong>und</strong> Bestandteile der Umweltwissenschaften.<br />

Der Schweizerische Schulrat hat in seinen Ausführungen zur Wissenschaftspolitik<br />

(1984) der Forschung in den Umweltwissenschaften oberste Priorität<br />

zugewiesen <strong>und</strong> die EAWAG beauftragt, sich um die Kreisläufe zu kümmern,<br />

die in komplexer Weise Boden, Wasser <strong>und</strong> Luft koppeln. Eine Beschleunigung<br />

<strong>und</strong> Entkoppelung einzelner dieser interdependenten Kreisläufe, wie<br />

sie heute durch die industrielle Entwicklung, durch den Fluss der Energie,<br />

durch unsere Zivilisation bewirkt werden, führt zur Veränderung unserer<br />

Umwelt, zur Gefährdung von Wasser, Boden (Wald) <strong>und</strong> Luft. In hochindustrialisierten<br />

Ländern ist der zivilisatorische Stoffhaushalt massgebend<br />

geworden <strong>für</strong> den Stoffhaushalt der Oekosysteme.<br />

Die multidisziplinäre EAWAG<br />

Immer mehr hat sich die EAWAG im Laufe der Jahre zu einer Schaltstelle<br />

zwischen Umwelt <strong>und</strong> Wissenschaft entwickelt <strong>und</strong> zu einem Bindeglied<br />

zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis. Wie D. Imboden <strong>und</strong> R. Gächter im<br />

Jahresbericht 1982 schreiben, schafft die EAWAG in verschiedener Hinsicht<br />

ideale Bedingungen <strong>für</strong> multidisziplinäres Forschen. Bekanntlich können<br />

häufig viele komplexe Probleme - dazu gehören viele Umweltprobleme mit<br />

einem komplizierten Netz von Ursache-Wirkungsbeziehungen - nicht mit<br />

den Instrumenten einer einzelnen Disziplin gelöst werden; oft entstehen<br />

neue Erkenntnisse <strong>und</strong> wissenschaftliche Durchbrüche im Grenzbereich der<br />

Disziplinen. Die Interdisziplinarität besteht nicht nur in einem Nebeneinander;<br />

sie ist mehr als nur die Anwendung disziplinärer Methoden auf ein<br />

übergeordnetes Problem. Sie bedarf eines geistigen <strong>und</strong> personellen Kontaktes<br />

der Mitglieder des Forschungsteams, was sich wiederum auf die Lehre<br />

auswirkt.<br />

Die EAWAG braucht Spezialisten <strong>und</strong> Generalisten, <strong>und</strong> dies in der Regel in<br />

der gleichen Person. Der einzelne Wissenschafter muss seine Disziplin<br />

vollkommen beherrschen, gewissermassen bis zum Elektron, zum Gen oder zur


1-2<br />

Differentialgleichung, er muss die Beziehungen in seiner Gr<strong>und</strong>lagenwissenschaft<br />

zur Hochschule pflegen, er muss aber gleichzeitig das Objekt, das<br />

übergeordnete Problem erkennen <strong>und</strong> sein Augenmerk auf das Ganze ausrichten<br />

können.<br />

Die EAWAG im Dienste der Hochschule<br />

Die EAWAG als multidisziplinäres Forschungs- <strong>und</strong> Ausbildungszentrum unterscheidet<br />

sich in dieser Hinsicht von den üblichen Instituten der Hochschule.<br />

Primäraufgabe der Hochschule ist das Ausarbeiten von Gr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> deren Vermittlung im Unterricht; sie ist daher eher disziplin-orientiert.<br />

Das übergeordnete Gesamtwissen ist zwar im Kollektiv, aber weniger<br />

beim Einzelnen, ihrer Wisenschafter vorhanden. Man hat deshalb z.B in den<br />

USA begonnen, z.T. mit Unterstützung der National Science Fo<strong>und</strong>ation, den<br />

Hochschulen multidisziplinäre Wissenschafts- <strong>und</strong> Ausbildungszentren anzugliedern.<br />

Beispiele sind das Environmental Quality Laboratory am<br />

California Institute of Technology, ein Center for Inter-Media Transfer an<br />

der University of California, Los Angeles, oder geplant an der Johns<br />

Hopkins University ein Center <strong>für</strong> Grenzflächenprobleme, an welchem sich<br />

Chemiker, Physiker, Ingenieure <strong>und</strong> Umweltwissenschafter beteiligen.<br />

Stellung, Organisation <strong>und</strong> Tradition ermöglichen es der EAWAG, als<br />

Kristallisationskeim multidisziplinärer Forschung ein geeignetes Umfeld<br />

<strong>für</strong> die Hochschule zu schaffen. Sie bemüht sich, die wissenschaftlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagenkenntnisse <strong>und</strong> die Bedürfnisse des Umweltschutzes <strong>und</strong> der Praxis<br />

in ihre eigene Forschungs- <strong>und</strong> Lehrtätigkeit einzubringen <strong>und</strong> ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Ressourcen der ETH zur Verfügung zu stellen. Die Beziehungen<br />

zur ETH basieren auf den Gr<strong>und</strong>sätzen der Komplementarität. Der enge Kontakt<br />

erleichtert die notwendige Zusammenarbeit mit andern Fachbereichen<br />

der Hochschule (Bodenwissenschaften, Atmosphärenphysik, Oekologie, Chemie,<br />

Ingenieurwissenschaften etc.) <strong>und</strong> ermöglicht die Ausnützung von Synergien.<br />

Neue Studiengänge in Umweltnaturwissenschaften <strong>und</strong> Umwelttechnik an der<br />

ETHZ<br />

Das Studium in Umweltnaturwissenschaften hat mit über 100 Studenten im<br />

vergangenen Herbstsemester begonnen; der Studiengang in Umwelttechnik<br />

wird voraussichtlich ab 1989 in Angriff genommen.<br />

Dadurch wird die Verpflichtung der EAWAG <strong>für</strong> die Implementation der Lehre<br />

<strong>und</strong> Forschung auf dem Gebiete der Umweltwissenschaft <strong>und</strong> -Technik zusätzlich<br />

wachsen. Die EAWAG ist fähig <strong>und</strong> willens, diese Aufgabe zu übernehmen.


Zur heutigen Lehraufgabe der EAWAG<br />

1-3<br />

Die Verordnung der EAWAG <strong>und</strong> das ETH-Gesetz sehen eine enge Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Bindung in Forschung <strong>und</strong> Lehre zwischen EAWAG <strong>und</strong> ETH vor l . Dem<br />

entspricht bereits heute das gegenwärtige Lehrangebot an der ETHZ, das<br />

sich auf das Lehrpotential der im ETH-Institut <strong>für</strong> <strong>Gewässersch</strong>utz <strong>und</strong><br />

Wassertechnologie, IGW, vereinigten, an der EAWAG als Abteilungsleiter<br />

tätigen ETHZ-Professoren <strong>und</strong> der zahlreichen Privatdozenten <strong>und</strong> Lehrbeauftragten<br />

an der EAWAG abstützt. Das IGW erteilt aufgr<strong>und</strong> der seinerzeitigen<br />

Absprache mit der Planungskommission der. ETHZ den gesamten Unterricht an<br />

der ETHZ auf dem Gebiete der Gewässerökologie, der Chemie natürlicher<br />

Gewässer <strong>und</strong> der Wasser- <strong>und</strong> Abwassertechnologie. Es hat generell eine<br />

wichtige Funktion in der umweltwissenschaftlichen <strong>und</strong> wassertechnologischen<br />

Forschung <strong>und</strong> Lehre in den Abteilungen II, III B, IV, VII, VIII <strong>und</strong><br />

X der ETHZ. Es bestreitet ca. 2/3 des Nachdiplomstudiums in Siedlungswasserbau<br />

<strong>und</strong> <strong>Gewässersch</strong>utz in den Räumlichkeiten der EAWAG. Die von den<br />

Professoren <strong>und</strong> Dozenten der EAWAG vertretenen Lehrgebiete (Umweltphysik,<br />

Umweltchemie, Aquatische Chemie, Biologie <strong>und</strong> Oekologie, Wasser- <strong>und</strong> Abwassertechnologie,<br />

Stoffkreisläufe <strong>und</strong> Abfallwirtschaft) wären sonst an<br />

der Hochschule nicht vertreten.<br />

Die EAWAG ist auch mit der Universität Neuchâtel durch einen Professeur<br />

associé verb<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> Mitarbeiter der EAWAG erteilen ebenfalls Unterricht<br />

an der Universität Zürich <strong>und</strong> im Rahmen des Troisième Cycle der Ecole<br />

Polytechnique Fédérale de Lausanne <strong>und</strong> der französisch-sprechenden Universitäten.<br />

1) Verordnung über die EAWAG (21.12.1970)<br />

Art. 2 1) "Der EAWAG obliegen die Forschung, die Lehre <strong>und</strong> die Beratung...."<br />

2a) ".... die EAWAG betreibt .... wissenschaftliche Forschung<br />

gr<strong>und</strong>legender <strong>und</strong> anwendungsorientierter Art ...."<br />

2b) ".... im Bereiche der Lehre hat die EAWAG .... der Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung von Fachleuten zu dienen. Zu diesem Zweck können<br />

der Direktor <strong>und</strong> allenfalls weitere Mitarbeiter der<br />

EAWAG... mit Unterrichtsfunktionen an den ETHs betraut werden.<br />

Die EAWAG hat auch Einführungs- <strong>und</strong> Fortbildungskurse...<br />

zu organisieren."<br />

Art. 5 2) "Die Stellung des Direktors wie auch diejenige der Abteilungsleiter<br />

kann mit einer Professur oder anderer Lehrtätigkeit<br />

an den <strong>Eidg</strong>enössischen Technischen Hochschulen verb<strong>und</strong>en<br />

werden."


Personelles <strong>und</strong> Verdankungen<br />

Am 2. März 1987 verstarb ganz unerwartet unser ehemaliger Kollege Prof. Dr. Kurt<br />

Grob. Erst im Sommer 1985 hat Kurt Grob die EAWAG altershalber verlassen. Seine<br />

bahnbrechenden Arbeiten in der analytischen Chemie werden noch lange eine breite<br />

Anwendung finden. Eine ausführliche Würdigung von Kurt Grob aus der Feder von Walter<br />

Giger findet sich auf S. 1-13 dieses Berichtes.<br />

Dr. Hans Albert Leidner<br />

Boris Novak<br />

Am 18. Juli 1987 ist Dr. Hans Albert Leidner in<br />

seinem 52. Lebensjahr von uns geschieden. Hans<br />

Leidner stiess im November 1966 als Chemiker zur<br />

Abteilung <strong>für</strong> Biologie an der EAWAG. Er leistete<br />

wichtige Beiträge zur instrumentellen Analyse des<br />

organischen Kohlenstoffs <strong>und</strong> anderer Verun<strong>reinigung</strong>skomponenten<br />

in wässrigen Substratgemischen.<br />

Hans Leidner war ein stiller Mitarbeiter, <strong>und</strong> er<br />

wird uns gerade deshalb fehlen.<br />

Wir werden die beiden Verstorbenen in ehrender<br />

Erinnerung behalten.<br />

Am 4. August feierte Herr Boris Novak seinen 65.<br />

Geburtstag <strong>und</strong> trat per 1. September in den<br />

Ruhestand. Als diplomierter Bauingenieur der<br />

Universität Zagreb kam er im Herbst 1956 an die<br />

damals erst 20-jährige EAWAG, <strong>und</strong> zwar als Mitarbeiter<br />

der Ingenieur-Abteilung. Sehr gerne setzte<br />

er auch sein handwerkliches Können <strong>und</strong> seine<br />

gestalterisch-künstlerische Begabung ein, wenn es<br />

darum ging, Publikationen oder Informationstafeln<br />

in ein ansprechendes graphisches Gewand zu<br />

kleiden.


Hans Weber<br />

1 - 5<br />

Am 9. Dezember 1987 wurde auch Herr Hans Weber<br />

65 Jahre alt <strong>und</strong> ging per Ende Jahr in seine<br />

wohlverdiente Pension. Vor über dreissig Jahren,<br />

im Sommer 1957, kam er als Laborant an die Abteilung<br />

<strong>für</strong> Chemie. Er war unermüdlich <strong>und</strong> stets<br />

quicklebendig im Labor anzutreffen. Unzählige<br />

Proben gingen durch seine Hände. Nicht nur die<br />

saubere analytische Handarbeit trug sein Marken-<br />

zeichen, sondern auch die exakte Überprüfung der<br />

Resultate war ihm Ehrensache. Mit grosser Begeisterung<br />

nahm er sich der Lehrlinge an, wenn diese<br />

auf ihrem Ausbildungsgang in seinem Labor vorbei-<br />

kamen. (Stolz war der Vater Weber auch auf seinen<br />

Sohn Anton Weber, dass dieser im gleichen Haus<br />

den gleichen Beruf lernte wie er <strong>und</strong> nach der<br />

Lehre gleich bleiben konnte. Auch Anton Weber hat<br />

uns verlassen. Auf den 1. November 1987 ist er in<br />

einen Industriebetrieb eingetreten.)<br />

Wir wünschen den Pensionierten eine gute Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> noch viele schöne Lebens-<br />

jahre.<br />

Im April 1987 wurde Frau Diana Hornung in den Zürcher Kantonsrat gewählt. Frau<br />

Hornung ist an der EAWAG wissenschaftliche Assistentin des Direktors. Wir wünschen<br />

ihr viel Erfolg bei ihrer neuen, politischen Tätigkeit.<br />

Herr Dr. Alfred Wüest erhielt den Otto-Jaag-<strong>Gewässersch</strong>utzpreis 1987 zugesprochen,<br />

in Würdigung seiner hervorragenden Dissertation "Ursprung <strong>und</strong> Grösse von Mischungsprozessen<br />

im Hypolimnion natürlicher Seen".<br />

Herr Dr. Bernhard Wehrli wurde <strong>für</strong> seine Doktorarbeit "Vanadium in der Hydrosphäre;<br />

Oberflächenkomplexe <strong>und</strong> Oxidationskinetik" mit der Silbermedaille der ETHZ ausge-<br />

zeichnet.<br />

Im Juli 1987 ging der siebte Kurs des Nachdiplomstudiums <strong>für</strong> Siedlungswasserbau <strong>und</strong><br />

<strong>Gewässersch</strong>utz der ETHZ (NDS), der von Dozenten der EAWAG <strong>und</strong> der ETHZ gemeinsam<br />

gegeben wird, zu Ende. Die erfolgreichen Absolventen heissen: Martin Anderson, Urs<br />

Dietschi, Manuel Elgorriaga, Marcel Fisch, Haroun Frick, Georg Furger, Jakob<br />

Hedegaard, Patrick Höhener, Jürg Kappeler, Judith Kemmler, Urs Kempf, Herbert<br />

Kessler, Renate Krauss, Lea Locher-Azevedo, Slavica Prgomet, Mahnaz Schneeberger,<br />

Thomas Walter, Thomas Wepf.<br />

Die Beratende Kommission der EAWAG trat am 21. Mai <strong>und</strong> am 20. November zu je einer<br />

Sitzung zusammen. Wir danken den Mitgliedern <strong>für</strong> ihren grossen Einsatz.<br />

Ich danke dem Stellvertretenden Direktor, Herrn Hans Rudolf Wasmer, dem Direktionsstab,<br />

den Leitern der Fachabteilungen <strong>und</strong> Fachbereiche sowie allen anderen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>für</strong> ihre engagierte Tätigkeit.<br />

Besonders danken möchte ich auch dem Personalausschuss <strong>für</strong> die gute Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> dem Vorstand <strong>und</strong> den Angestellten der Interessengemeinschaft Personalrestaurant<br />

EAWAG <strong>für</strong> die gute <strong>und</strong> flexible Führung des Personalrestaurants.


Die Redaktion des vorliegenden Jahresberichtes besorgte Herr Dr. Rudolf Koblet. Frau<br />

Therese Hänni führte die heikle Reinschrift aus. Die graphischen Darstelllungen<br />

zeichnete Frau Heidi Bolliger, die photographischen Arbeiten <strong>und</strong> insbesondere die<br />

Erstellung der Reprofilme besorgte Herr Paul Schlup. Das Einleitungskapitel wurde<br />

von Herrn Henri-Daniel Wibaut, Gockhausen, <strong>und</strong> Frau Sonja Rex, EAWAG, ins Französische<br />

übersetzt.<br />

Dübendorf, März 1988<br />

Werner Stumm<br />

Mitglieder Beratende Kommission - Membres de la Commission consultative de l'EAWAG<br />

- Dipl. Ing. P. Baumann, Präsident, Vorsteher des Kant. <strong>Gewässersch</strong>utzamtes Luzern<br />

- Dr. E. Basler, E. Basler <strong>und</strong> Partner AG, Zollikon (ab 1.1.88)<br />

- PD Dr. B. Böhlen, Direktor, B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Umweltschutz, Bern<br />

- P. Brulhart, Vizedirektor, Gebrüger Sulzer AG, Winterthur (bis 31.12.87)<br />

- Dr. H. Chardonnens, Direktor, Ciba-Geigy AG, Basel<br />

- Prof. R. Heierli, Stadtingenieur, Zürich (bis 31.12.87)<br />

- Dipl. Ing. B. Jost, Amt <strong>für</strong> <strong>Gewässersch</strong>utz <strong>und</strong> Wasserbau des Kantons Zür 1.1.88)<br />

- Prof. Th. Koller, Institut <strong>für</strong> Zellbiologie der ETH Zürich (ab 1.1.88)<br />

- Prof. Y. Maystre, Institut du génie de l'environnement, EPF Lausanne<br />

- Dr. A. Menth, Direktor, Brown Boveri & Cie AG, Geschäftsbereich Industrieanlagen,<br />

Baden<br />

- Prof. Dr. J. Nüesch, Stellvertretender Direktor, Ciba-Geigy AG, Basel<br />

- Dr. M. Schalekamp, Direktor der <strong>Wasserversorgung</strong>, Zürich (bis 31.12.87)<br />

- Prof. Dr. W. Schneider, Abteilung <strong>für</strong> Chemie der ETH Zürich<br />

- Dr. H.H. Stabel, Betriebs- <strong>und</strong> Forschungslabor des Zweckverbandes Bodensee-<strong>Wasserversorgung</strong>,<br />

Uberlingen-Süssenmühle (BRD) (ab 1.1.88)<br />

- Prof. Dr. E.U. Trüeb, Institut <strong>für</strong> Hydromechanik <strong>und</strong> Siedlungswasserwirtschaft,<br />

ETH Zürich (bis 31.12.87)<br />

- Prof. Dr. P.A. Tschumi, Zoologisches Institut der Universität Bern<br />

- Prof. P. Vogel, Institut de zoologie et d'écologie animale, Université de<br />

Lausanne<br />

- Prof. Dr. J. von Ah, Direktor, Forschungsanstalt <strong>für</strong> Agrikulturchemie <strong>und</strong> Umwelt-<br />

hygiene, Liebefeld-Bern


1. INTRODUCTION<br />

L'EAWAG AU SERVICE DES SCIENCES DE L'ENVIRONNEMENT ET<br />

DE L'ECOLE POLYTECHNIQUE FEDERALE<br />

C'est dans la protection des eaux que la protection de l'environnement a<br />

trouvé sa véritable origine en Suisse. Les sciences des eaux (écologie,<br />

physique, chimie et biologie des eaux naturelles, de même qu'hydrotechnologie)<br />

sont à la fois précurseurs et parties intégrantes des<br />

sciences de l'environnement.<br />

En définissant sa politique scientifique (1984), le Conseil des écoles<br />

polytechniques fédérales a accordé la priorité absolue à la recherche en<br />

sciences de l'environnement et a chargé l'EAWAG de s'intéresser aux cycles<br />

impliquant de manière complexe le sol, l'eau et l'air. Toute accélération<br />

ou déconnexion de l'un de ces cycles interdépendants, fût-elle produite<br />

par le développement industriel, le flux d'énergie ou notre civilisation,<br />

entraïne la modification de notre environnement et la mise en péril de<br />

l'eau, du sol (forêt) et de l'atmosphère. Dans les pays à forte<br />

industrialisation, les flux de substances dûs à la civilisation codéterminent,<br />

dans une forte mesure, le bilan énergétique des écosystèmes.<br />

L'EAWAG, un institut multidisciplinaire<br />

Au cours des années, l'EAWAG n'a cessé d'affirmer sa position à la<br />

charnière entre l'environnement et la science d'une part, entre la science<br />

et la pratique d'autre part. Comme l'ont écrit D. Imboden et R. Gächter<br />

dans le rapport annuel de 1982, l'EAWAG offre, à de multiples égards, des<br />

conditions idéales pour une recherche multidisciplinaire. Très souvent, on<br />

le sait, les problèmes complexes ne peuvent être résolus à l'aide des<br />

instruments d'une seule discipline; c'est notamment pour un grand nombre<br />

de problèmes posés à l'environnement, en raison de leurs multiples<br />

relations de cause à effet. Il n'est pas rare que des découvertes et des<br />

percées scientifiques s'accomplissent à la frontière entre les<br />

disciplines. L'interdisciplinarité ne consiste pas seulement en un coexistence;<br />

elle signifie bien davantage que la simple application à un<br />

problème spécifique de méthodes propres à différentes branches scientifiques.<br />

Elle exige un contact intellectuel et personnel entre les membres<br />

de l'équipe de recherche, ce qui se répercutera sur la théorie.<br />

L'EAWAG a besoin de spécialistes et de généralistes, deux qualités qu'en<br />

règle générale, chaque scientifique doit réunir. Il doit parfaitement<br />

maftriser sa discipline, pour ainsi dire jusqu'à l'électron, au gène ou à


l'équation différentielle; il doit entretenir dans son domaine de recherche<br />

des relations au niveau universitaire, mais il doit en même temps<br />

être en mesure d'identifier l'objet, le problème "supra- disciplinaire",<br />

et d'adopter une approche plus globale.<br />

L'EAWAG au service de l'Ecole polytechnique<br />

En tant que centre de recherche et de formation multidisciplinaire,<br />

L'EAWAG se distingue des instituts courants de l'Ecole polytechnique. La<br />

mission première de l'Ecole polytechnique consiste à élaborer des connaissances<br />

fondamentales et à les transmettre par l'enseignement; elle est<br />

donc plutôt orientée vers des disciplines bien spécifiques. Un savoir<br />

global supra-disciplinaire existe certes sur un plan collectif, mais rarement<br />

au niveau individuel. C'est pourquoi, aux Etats-Unis par exemple, on<br />

a commencé à adjoindre aux universités des centres de recherche et de<br />

formation multidisciplinaires, en partie avec le concours de la National<br />

Science Fo<strong>und</strong>ation. Parmi les réalisations figurent le Environmental<br />

Quality Laboratory (California Institute of Technology) et un Center for<br />

Inter-Media Transfer (University of California, Los Angeles); il est<br />

également projeté de créer, auprès de la Johns Hopkins University, un<br />

Centre spécialisé dans les problèmes de surface, où collaboreront<br />

chimistes, physiciens, ingénieurs et environnementalistes.<br />

De par se position, son organisation et sa tradition, 1'EAWAG constitue un<br />

centre de cristallisation de la recherche multidisciplinaire susceptible<br />

de faire germer un contexte favorable à l'Ecole polytechnique. L'EAWAG<br />

s'attache à incorporer dans son activité de recherche et d'enseignement<br />

les connaissances scientifiques fondamentales, ainsi que les impératifs de<br />

la pratique et de la protection de l'environnement; ses expériences et ses<br />

ressources sont mises à la disposition de 1'EPFZ. Les relations avec<br />

l'EPFZ se basent sur un principe de complémentarité. Les contacts étroits<br />

facilitent la collaboration nécessaire avec d'autres branches de l'Ecole<br />

polytechnique (sciences du sol, physique atmosphérique, écologie, chimie,<br />

sciences de l'ingénieur) et permettent l'exploitation de synergies.<br />

Nouveux programmes d'enseignement des sciences de l'environnement et de<br />

technique de l'environnement à l'EPFZ<br />

Le cours de sciences de l'environnement a commencé au semestre d'automne<br />

1987, accueillant plus de 100 étudiants; le programme de technique de<br />

l'environnement débutera, selon toute vraisemblance, en 1989.<br />

Il en résultera des obligations croissantes pour l'EAWAG en vue de rendre<br />

effectifs la recherche et l'enseignement dans le domaine de l'environnement.<br />

Et cette mission, l'EAWAG possède la capacité et la volonté de<br />

l'assumer.


A propos de l'enseignement actuel de 1'EAWAG<br />

L'ordonnance relative . â l'EAWAG et la loi sur l'EPF prévoient une liaison<br />

et une relation étroites çntre 1'EAWAG et l'EPF, tant dans la recherche<br />

que dans l'enseignement 1) . C'est de ce principe que s'inspire le programme<br />

actuel des cours de l'EPFZ, qui s'appuient en outre sur le<br />

potentiel des professeurs de l'IGW (Institut de l'EPFZ pour la Protection<br />

des eaux et 1'hydrotechnologie), simultanément professeurs de l'EPFZ et<br />

chefs de département à l'EAWAG, et sur les nombreux enseignants et chargés<br />

de cours de l'EAWAG. Sur la base de la convention actuelle avec la commission<br />

de planification de l'EPFZ, l'IGW assure la totalité de l'enseignement<br />

â l'EPFZ dans le domaine de l'écologie aquatique, de la chimie des<br />

eaux naturelles et de la technologie des eaux et des eaux usées. Il exerce<br />

une fonction importante dans l'enseignement et la recherche en matière de<br />

sciences de l'environnement et d'hydrotechnologie auprès des départements<br />

II, III B, IV, VII, VIII, et X de 1'EPFZ. Il dispense environ deux tiers<br />

des cours post-grade en génie sanitaire et protection des eaux dans les<br />

locaux de 1'EAWAG. Les domaines d'enseignement des professeurs et chargés<br />

de cours de 1'EAWAG (physique de l'environnement, chimie de l'environnement,<br />

chimie aquatique, biologie et écologie, technologie des eaux et des<br />

eaux usées, cycles des matières et gestion des déchets) ne sont guère que<br />

représentés par eux à l'Ecole polytechnique.<br />

L'EAWAG est aussi lié à l'Université de Neuchâtel par l'intermédiaire d'un<br />

professeur associé; par ailleurs, des membres de l'EAWAG assurent des<br />

cours à l'Université de Zurich, ainsi que dans le cadre de programmes<br />

d'enseignement de Troisième cycle de l'Ecole polytechnique fédérale de<br />

Lausanne et d'Universités romandes.<br />

1) Ordonnance relative à l'EAWAG (21.12.1970)<br />

Art. 2 1) "L'EAWAG est chargé . de la recherche, de l'enseignement et<br />

de l'activité de conseiller ...."<br />

2a) ".... L'EAWAG se consacre à la recherche fondamentale et<br />

tient compte des besoins de la pratique dans son activité<br />

2b) "Dans le cadre de l'enseignement, l'EAWAG doit contribuer<br />

à la formation et au perfectionnement des spécialistes ....<br />

A cette fin, les autorités compétentes peuvent confier des<br />

tâches au directeur ou à d'autres collaborateurs de l'EAWAG<br />

en matière d'enseignement aux EPF. L'EAWAG a aussi pour<br />

tâche d'organiser des cours d'initiation et de perfectionnement."<br />

Art. 5 2) "Les fonctions de directeur, tout comme celles de chef de<br />

département, peuvent être combinées avec une chaire de<br />

professeur ou une autre activité pédagogique aux EPF".


1 - 10<br />

Communications personnelles et remerciements<br />

Notre ancien colllègue, le Professeur Kurt Grob, est décédé subitement le 2 mars<br />

1987. Kurt Grob n'avait quitté l'EAWAG qu'en été 1985, atteint par la limite d'âge.<br />

Ses travaux de pionnier en chimie analytique trouveront encore longtemps une vaste<br />

application. Walter Giger rend hommage à Kurt Grob en page 1-13 du présent rapport.<br />

Hans Albert Leidner est décédé le 18 juillet 1987 dans sa 52ème année. Il était<br />

entré à l'EAWAG en novembre 1966 en qualité de chimiste auprès du département de<br />

biologie. Il effectua d'importants travaux dans le domaine de l'analyse instrumentale<br />

du carbone organique et d'autres éléments polluants présents dans les mélanges<br />

de substrat aqueux. Nous regretterons tous ce collaborateur aussi discret que com-<br />

pétent.<br />

Monsieur Boris Novak a fêté son 65ème anniversaire le 4 août et a pris sa retraite<br />

le 1er septembre. Diplômé en génie civil de l'Université de Zagreb, il entra à<br />

l'EAWAG (fondé à peine 20 ans auparavent) en automne 1956, pour collaborer au<br />

département de génie civil. Il ne manqua jamais de manifester ses talents de<br />

créateur graphique lorsqu'il s'agissait de présenter avec élégance des publications<br />

ou des panneaux d'information.<br />

Le 9 décembre, Monsieur Hans Weber a eu 65 ans et a pris sa retraite bien méritée à<br />

la fin de l'année. Il était entré à l'EAWAG en été 1957, il y a plus de 30 ans, pour<br />

y travailler comme assistant de laboratoire dans le département de chimie. Toujours<br />

alerte, il y travailla sans relâche. D'innombrables échantillons lui furent confiés,<br />

et il excellait aussi bien dans l'analyse manuelle soignée que dans la vérification<br />

précise des résultats. C'est avec beaucoup d'enthousiasme qu'il accueillait les<br />

apprentis lorsque ceux-ci venaient à passer dans son laboratoire au cours de leur<br />

formation. (Il était également fier de son fils Anton qui apprit le même métier que<br />

son père dans le même établissement, où il resta d'ailleurs une fois l'apprentissage<br />

terminé. Anton Weber nous a aussi quitté; il est employé dans une entreprise<br />

industrielle depuis le ler novembre).<br />

Tous nos voeux de bonheur et de bonne santé les accompagnent.<br />

Madame Diana Hornung a été élue en avril 1987 membre du parlement cantonal<br />

zurichois. Madame Hornung est assistante scientifique du directeur de 1'EAWAG. Nous<br />

lui adressons tous nos voeux de succès dans sa nouvelle activité politique.<br />

Monsieur Alfred Wüest a reçu le Prix Otto Jaag 1987 pour la protection des eaux, en<br />

hommage à sa remarquable thèse, "Origine et importance des processus de mélange dans<br />

1'hypolimnion des lacs naturels".<br />

La médaille d'argent de l'EPFZ a été décernée à Monsieur Bernhard Wehrli en hommage<br />

à sa thèse "Le vanadium dans l'hydrosphère; complexes de surface et cinétique de<br />

l'oxydation".<br />

En juillet 1987 a pris fin le septième cours post-grade de génie sanitaire et de<br />

protection des eaux, donné par des enseignants de l'EAWAG et de l'EPFZ. Les<br />

étudiants dimplômés sont: Martin Anderson, Urs Dietschi, Manuel Elgorriaga, Marcel<br />

Fisch, Haroun Frick, Georg Furger, Jakob Hedegaard, Patrick Höhener, Jürg Kappeler,<br />

Judith Kemmler, Urs Kempf, Herbert Kessler, Renate Krauss, Lea Locher-Azevedo,<br />

Slavica Prgomet, Mahnaz Schneeberger, Thomas Walter et Thomas Wepf.


La Commission consultative de l'EAWAG s'est réunie les 21 mai et 20 novembre. Nous<br />

remercions tous les membres pour leur précieuse collaboration.<br />

Je remercie le Directeur adjoint, Monsieur Hans Rudolf Wasmer, les chefs de départe-<br />

ment et les chefs de section, ainsi que tous les collaboratuers et collaboratrices,<br />

pour leur engagement dévoué.<br />

J'aimerais adresser des remerciements tout particuliers ä la Commission du personnel<br />

pour son excellente collaboration ainsi qu'au comité directif et aux employées de la<br />

communauté d'intérêts du restaurant de l'EAWAG pour la qualité et la souplesse de<br />

leur gérance.<br />

Monsieur Rudolf Koblet s'est chargé de la rédaction du présent rapport annuel, et<br />

Madame Thérèse Hänni s'est acquittée de la délicate mise au net. Les représentations<br />

graphiques ont été exécutées par Madame Heidi Bolliger, et Monsieur Paul Schlup a<br />

réalisé les travaux photographiques, en particulier les clichés de reproduction. Le<br />

chapitre d'introduction a été traduit par Monsieur Henri-Daniel Wibaut, de Gockhausen,<br />

et Madame Sonja Rex, EAWAG.<br />

Dubendorf, mars 1988<br />

G<br />

Werner Stumm


Organigramm der E A W A G Fachabteilungen Fachbereiche <strong>und</strong> Organisationseinheiten<br />

Direktion<br />

Stab<br />

Direktor<br />

Stumm Werner, Dr., Prof.<br />

Stellvertretender Direktor<br />

I<br />

Wasmer H.R., dipl. Ing.<br />

B<strong>und</strong>i U, dipl. Ing.<br />

Göttinger H., Dr. sc. nat.<br />

Perret P., Dr. phil.<br />

H<br />

Technische Biologie<br />

Homer G., Dr., Prof.<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

I<br />

Gujer W., Dr„ Ing., PD<br />

Hydrobiologie / Limnologie<br />

Ambühl H., Dr., Prof. Müller R., Dr.sc. nat.<br />

Chemie Chemische Analytik<br />

Stumm W., Dr., Prof.<br />

Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Stoffhaushalt<br />

Baccini P., Dr., Prof.<br />

Multidisziplinäre<br />

Limnologische Forschung /<br />

Erdwissenschaften (MLF)<br />

Wissenschaftliche, technische<br />

<strong>und</strong> administrative Dienste<br />

Wasmer H.R., dipl. Ing.,<br />

Stellvertretender Direktor<br />

* Die Abteilungsleitung rotiert im zweijährigen Turnus unter Gächter R., Dr. sc. nat.,<br />

(Biologie), Imboden D., Dr. sc. nat., PD, (Physik) <strong>und</strong> Schwarzenbach R.,<br />

Dr. sc. nat., PD, (Chemie).<br />

* La direction du département change par roulement de deux ans entre Gächter R.,<br />

Dr. sc. nat. (Biologie), Imboden D., Dr. sc. nat., PD (Physique) et<br />

Schwarzenbach R., Dr. sc. nat., PD (Chimie).<br />

----]<br />

Fischereiwissenschaften<br />

Sigg L., Frau, Dr. sc. nat., PD<br />

Radiologie<br />

Geologie<br />

Santschi P., Dr. phil., PD<br />

Kelts, K. Dr. sc. nat.<br />

Informatik<br />

I<br />

Ruchti J., Dr. sc. techn.<br />

Versuchsstation Tüffenwies<br />

<strong>und</strong> Werkstätte<br />

Burkhalter H., dipl. Ing.<br />

Siedlungshygiene in<br />

Entwicklungsländern (IRCWD)<br />

Schertenleib R., dipl. Ing.<br />

Administration<br />

Kern R., Kfm.<br />

Bibliothek


Zum Hinschied von Kurt Grob<br />

1 - 13<br />

Am 2. März ist Kurt Grob, ehemaliger Titularprofessor<br />

an der ETH Zürich <strong>und</strong> Chemielehrer an der<br />

Kantonsschule Zürich, im Alter von 67 Jahren<br />

gestorben. Während mehr als 30 Jahren erteilte<br />

Kurt Grob Chemieunterricht am Realgymnasium Rämibühl<br />

in Zürich. Ende der 50er Jahre reorganisierte<br />

er die Weiterbildung der schweizerischen Mittelschullehrer<br />

<strong>für</strong> Chemie auf eine neuartige <strong>und</strong><br />

fortschrittliche Weise. In zahlreichen von ihm<br />

geleiteten Kursen wurden die Gymansiallehrer über<br />

die neueren Entwicklungen der modernen Chemie<br />

informiert. Die Anpassung des Schulunterrichtes<br />

an die neuesten wissenschaftlichen Fortschritte<br />

war ihm ein zentrales Anliegen. Während vieler<br />

Jahre dozierte Kurt Grob an den Zürcher Hochschulen<br />

Didaktikunterricht <strong>für</strong> die zukünftigen Mittelschulchemielehrer.<br />

Neben seiner Lehrtätigkeit arbeitete Kurs Grob zuerst in der Tabakindustrie, wo er<br />

unter anderem die Zusammensetzung des Tabakrauches untersuchte. Dieses Tätigkeitsgebiet<br />

brachte ihn schon früh in Kontakt mit der analytischen Technik der Gaschromatographie,<br />

mit deren Hilfe kompliziert zusammengesetzte Gemische organischer Verbindungen<br />

in Einzlkomponenten aufgetrennt werden können. In mehr als 25 Jahren unermüdlichen<br />

Einsatzes gelangen Kurt Grob mehrfach Durchbrüche in der Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> in der Anwendung dieser analytischen Methode. Mit der ihm eigenen scharfen Beobachtungsgabe<br />

konnte er komplizierte chemisch-physikalische Vorgänge ergründen <strong>und</strong><br />

die erworbenen Kenntnisse <strong>für</strong> methodische Verbesserungen ausnützen. Er war aber auch<br />

immer darauf bedacht, seine Arbeiten auf praktische Anwendungen auszurichten. Kurt<br />

Grobs engste Mitarbeiterin war seine Frau Gertrud, aber auch seine Söhne <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

kürzere Zeit sein Schwiegersohn beteiligten sich an den Forschungen im Grobschen<br />

Gaschromatographielabor - eine Familienaktivität, wie sie in der Forschungswelt nur<br />

sehr selten anzutreffen ist. Eine ganze Reihe von Techniken in der hochauflösenden<br />

Gaschromatographie, die untrennbar mit dem Namen Grob verb<strong>und</strong>en sind, werden heute<br />

in vielen Bereichen der analytischen Chemie eingesetzt, so z.B. in der chemischen<br />

Industrie, in der Umweltforschung, in der organischen Geochemie, in der Gerichtsmedizin,<br />

in der Lebensmittelanalyse <strong>und</strong> in der klinischen Chemie. Nachdem Kurt Grob<br />

zeigen konnte, dass die Gaschromatographie mit Glaskapillaren wesentliche Fortschritte<br />

bringt <strong>für</strong> die Untersuchung von organischen Spurenverun<strong>reinigung</strong>en in der<br />

Luft, in Abwasser, in Gewässern <strong>und</strong> im Trinkwasser, verlegte er seinen Arbeitsort<br />

1974 an die <strong>Eidg</strong>enössische <strong>Anstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserversorgung</strong>, Abwasser<strong>reinigung</strong> <strong>und</strong> <strong>Gewässersch</strong>utz<br />

(EAWAG) in Dübendorf. Auch in diesem Arbeitsfeld hatte er einen grossen<br />

Einfluss, <strong>und</strong> seine Methoden eröffneten neue Dimensionen. In der Wasseranalytik<br />

erlaubt zum Beispiel das "Ausblasverfahren nach Grob" die quantitative Bestimmung<br />

der Spurenkonzentrationen einzelner organischer Umweltchemikalien bis hinunter auf<br />

10 -9 g/1 Wasser (d.h. ein milliardstel Gramm pro Liter Wasser). Kurt Grob förderte<br />

die Anwendung der Kapillargaschromatographie durch seine Tätigkeit als Hochschullehrer,<br />

zuerst als Privatdozent an der Universität Zürich <strong>und</strong> später an der <strong>Eidg</strong>enössischen<br />

Technischen Hochschule Zürich, die ihn 1983 zum Titularprofessor ernannte.<br />

In vielen sehr praxisbezogenen Ausbildungskursen profitierten Zürcher Studenten<br />

<strong>und</strong> Kursteilnehmer aus aller Welt von seinem begeisternden Unterricht.<br />

Kurt Grobs Leistungen sowohl als Lehrer als auch als Forscher wurden von der Universität<br />

Bern <strong>und</strong> von der ETH Zürich mit der Verleihung des Ehrendoktors gewürdigt.<br />

Mit seiner konsequent durchgeführten Forschung, seiner hohen wissenschafltichen<br />

Produktivität <strong>und</strong> seinem aussergewöhnlichen didaktischen Talent hat Kurt Grob seinen<br />

Schülern <strong>und</strong> Kollegen, den Zürcher Hochschulen <strong>und</strong> der analytischen Chemie als<br />

naturwissenschaftlicher Disziplin grosse Dienste erwiesen.<br />

(Walter Giger, Neue Zürcher Zeitung, 17. März 1987)


1 - 14<br />

Ehrendoktorwürden <strong>für</strong> Direktor Werner Stumm<br />

Im vergangenen Jahr durfte Professor Werner Stumm zwei grosse persönliche Ehrungen<br />

entgegennehmen:<br />

Am B. April 1987 ernannte der Staatsrat des Kantons Genf auf Antrag des Rektors <strong>und</strong><br />

der Dekane der Universität Genf Professor Stumm zum docteur es sciences ehrenhalber.<br />

Die feierliche Übergabe der Urk<strong>und</strong>e fand im Juni statt. Die Universität Genf ehrte<br />

Prof. Dr. h.c. Werner Stumm als Chemiker, welcher mit seinen wissenschaftlichen<br />

Arbeiten massgeblich dazu beitrug, unsere bedrohte Umwelt besser schützen zu<br />

können.<br />

Am 27. April 1987 verlieh das Royal Institute of Technology in Stockholm Professor<br />

Stumm <strong>für</strong> "seine wegweisende Forschungsarbeit <strong>und</strong> seinen persönlichen Einsatz auf<br />

dem Gebiete der aquatischen Chemie" ebenfalls die Ehrendoktorwürde. Die Laudatio<br />

würdigt speziell seine interdisziplinäre Arbeitsweise <strong>und</strong> hebt sein Bemühen nach<br />

ganzheitlichen Systemzusammenhängen in der Oberflächenwasser- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserforschung<br />

hervor.<br />

Prof. Dr. h.c. Stumm betrachtet beide Ernennungen nicht nur als persönliche Würdigung,<br />

sondern ebensosehr als Anerkennung der Leistungen aller seiner Mitarbeiter an<br />

der EAWAG.<br />

(P. Perret)<br />

Abb. 1.1<br />

Lichtverteilung im Innern eines<br />

zylindrischen Algenkulturgefässes.<br />

Dieses wirkt <strong>für</strong> die von<br />

vorn einfallenden Lichtstrahlen<br />

als Linse, so dass eine Brennfläche<br />

entsteht (rechts).<br />

Stellt man das Gefäss in ein<br />

Wasserbad (gleicher Brechungsindex<br />

innen <strong>und</strong> aussen), so ergibt<br />

sich eine homogene Lichtverteilung<br />

(links).<br />

(Computergrafik von H. Bührer)<br />

E<br />

N


2.1 FORSCHUNGSPOLITISCHE FRÜHERKENNUNG IM GEWÄSSERSCHUTZ<br />

Die EAWAG hat z.Hd. des Schweizerischen Wissenschaftsrates einen Bericht zum Thema<br />

'Forschungspolitische Früherkennung im <strong>Gewässersch</strong>utz' ausgearbeitet (Verfasser:<br />

U. B<strong>und</strong>i, H. Göttinger, W. Stumm). Nachfolgend ist die Kurzfassung dieses Berichtes<br />

aufgeführt. Die ausführliche Fassung kann von der EAWAG angefordert werden<br />

(Tel. 01 823 50 31)<br />

Die <strong>Gewässersch</strong>utzforschung betätigt sich in einem schwierigen Spannungsfeld verschiedenartiger<br />

Anforderungen der Wissenschaft, der Ausbildung, der Praxis, des<br />

<strong>Gewässersch</strong>utz-Vollzuges usw. Ihre Aufgaben sind vielgestaltig <strong>und</strong> lassen sich nicht<br />

auf reine Forschungsbedürfnisse reduzieren.<br />

Das primäre Ziel des <strong>Gewässersch</strong>utzes muss es sein, die Struktur <strong>und</strong> die ökologischen<br />

Funktionen der Gewässer zu erhalten. Die Aufgaben des <strong>Gewässersch</strong>utzes umfassen<br />

den Ausgleich der verschiedenen Nutzungsinteressen <strong>und</strong> das Verhindern <strong>und</strong> Beheben<br />

von Schäden. <strong>Gewässersch</strong>utz ist überdies als Teil der umfassenden Umweltproblematik<br />

zu verstehen.<br />

Die <strong>Gewässersch</strong>utzforschung umfasst ein weites Feld natur-, ingenieur- <strong>und</strong> sozialwissenschaftlicher<br />

Belange <strong>und</strong> das Zusammenwirken dieser Belange. Ihre Problemstellungen<br />

<strong>und</strong> Arbeitsweisen sind selbst innerhalb der Forschungsteilbereiche ausge-<br />

sprochen disziplinenübergreifend. Die Hauptträger der Forschung sind im Hochschulbereich<br />

(inklusive Annexanstalten der ETHs) angesiedelt. Das dürfte auch in Zukunft<br />

nicht wesentlich ändern. Es stellt sich aber die Frage, ob im Hinblick auf die <strong>für</strong><br />

die erfolgreiche Realisierung des <strong>Gewässersch</strong>utzes erforderliche Wissensdiffusion<br />

nicht eine breitere Streuung der Forschungsaktivitäten anzustreben ist.<br />

Der Druck auf die Gewässer steigt generell weiter an. Die Bedeutung der dispersen<br />

Aktivitäten (Freizeit, Konsum, Landwirtschaft, Energienutzung) nimmt dabei weiter<br />

zu. Wasserkraftnutzung <strong>und</strong> Urbanisierung gefährden die Existenz vieler Gewässer.<br />

Neue Technologien können sich rasch ausbreiten <strong>und</strong> in kurzer Zeit neue Umweltprobleme<br />

hervorrufen. Anderseits werden Gewässer- <strong>und</strong> Umweltschutzvorschriften zu einer<br />

Dämpfung bestehender Probleme führen (Luftbelastung, Chemikalien usw.).<br />

Die künftigen Probleme: Mit der generellen Einführung der Kläranlagen konnten wichtige<br />

Probleme des <strong>Gewässersch</strong>utzes gelöst werden. Es treten aber andauernd neue<br />

Schädigungen auf. Diese werden immer komplexer, weil sie häufig durch das Zusammenwirken<br />

mehrerer Einzelstörungen entstehen. Die gravierendsten Störfaktoren sind die<br />

xenobiotischen Stoffe (synthetische Chemikalien), die bei Verbrennungsprozessen<br />

entstehenden Schadstoffe, die durch die Landwirtschaft mobilisierten Stoffe (Dünger)<br />

sowie die Eingriffe in den Wasserhaushalt <strong>und</strong> die Gewässerbette. Die Erneuerung der<br />

<strong>Gewässersch</strong>utz-Infrastrukturen ist systematisch zu fördern, will man künftige finanzielle<br />

Engpässe vermeiden.. Eine neue, auf das Vermeiden von Problemen auszurichtende<br />

<strong>Gewässersch</strong>utzstrategie erfordert ein neues Instrumentarium. Die Schweizer<br />

Forschung sieht sich auch mit den Umweltproblemen der Entwicklungsländer <strong>und</strong> den<br />

globalen Umweltproblemen konfrontiert.


2-2<br />

Das Ablaufmuster neuer Umweltprobleme ist immer wieder durch eine grosse Verzögerung<br />

(20-40 Jahre) zwischen dem Erkennen eines Problems <strong>und</strong> dem Wirksamwerden von Massnahmen<br />

gekennzeichnet. Diese Zeitspanne muss in Zukunft verkürzt werden. Angesichts<br />

der beschleunigtes technologischen Fortschrittes müssen die Voraussetzungen da<strong>für</strong><br />

geschaffen werden, dass negative Entwicklungen vorsorglich vermieden werden können.<br />

Da<strong>für</strong> gibt es kein Rezept; sicher aber spielt der Wissensdialog zwischen der Forschung<br />

<strong>und</strong> den Akteuren des Umweltschutz-Vollzugssystemes eine sehr wichtige Rolle.<br />

Forschungsbereiche: Die Erforschung der Gewässerökosysteme ist <strong>und</strong> bleibt von zentraler<br />

Bedeutung. Zur Erfassung des Verhaltens <strong>und</strong> der Auswirkungen von Schadstoffen<br />

in den Oekosystemen müssen chemodynamische <strong>und</strong> ökotoxikologische Konzepte erarbeitet<br />

werden. Im weiteren gilt es, die <strong>für</strong> den Stoffaustausch zwischen Wasser, Boden <strong>und</strong><br />

Luft massgebenden Prozesse zu untersuchen. Die Ingenieurwissenschaften sehen sich<br />

vor die Aufgabe gestellt, neue Konzepte <strong>für</strong> die Siedlungshydrologie <strong>und</strong> die Fernhaltung<br />

von Abwasserschadstoffen von den Gewässern zu entwickeln. In der Abfallwirtschaft<br />

sind Verfahren zur weitgehenden Mineralisierung der Abfälle gesucht; als<br />

langfristiges Ziel muss die Reduktion der Mengen <strong>und</strong> der Schadstoffgehalte der Ab-<br />

fälle gelten. Die Erforschung der komplexen sozialen, ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen<br />

Wechselwirkungen soll dazu beitragen, wirksame Umweltschutzstrategien <strong>und</strong> umweltkon-<br />

forme Zivilisationssysteme zu entwickeln.<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Rolle der Forschung: Die Forschung muss die Führungsrolle spielen <strong>für</strong><br />

die Früherkennung von Umweltproblemen <strong>und</strong> das Aufzeigen von umweltverträglichen<br />

Entwicklungen. Sie wird nie in der Lage sein, alle Umweltprobleme umfassend zu bear-<br />

beiten, hat aber mitzuhelfen, exemplarische Einsichten zu Gewässer- <strong>und</strong> Umweltschutzkonzepten<br />

zu verallgemeinern. Die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung der Umweltexperten<br />

müssen zu einem wesentlichen Teil von den Forschern getragen werden. Zur praktischen<br />

Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse ist ein Wissensdialog zwischen der<br />

Forschung <strong>und</strong> der Praxis nötig. Die Forscher müssen sich auch <strong>für</strong> die Popularisierung<br />

der Forschungsergebnisse einsetzen. Forschungsbeiträge zur Lösung von Umweltproblemen<br />

in Entwicklungsländern setzen eingehende Kenntnisse der dortigen Verhältnisse<br />

voraus <strong>und</strong> erfordern ein langfristiges Engagement. Im übrigen ist die Schweiz<br />

auf die Nutzung der internationalen Forschungsergebnisse angewiesen; dazu benötigt<br />

sie eine eigene, hochstehende Forschung.<br />

Institutionelle Erfordernisse: Der Hochschulbereich bietet ein geeignetes Umfeld <strong>für</strong><br />

die multidisziplinäre Forschung <strong>und</strong> Lehre. Die Aufgaben <strong>und</strong> Qualitätsansprüche der<br />

Forschung bedingen, dass die Forschungsinstitutionen über ausreichende Kapazitäten<br />

<strong>und</strong> ein gewisses Mass an Unabhängigkeit verfügen. Ihre Funktionen sollen die Forschung,<br />

Lehre <strong>und</strong> Beratung umfassen <strong>und</strong> klar gegenüber amtlichen <strong>und</strong> Ueberwachungsfunktionen<br />

abgegrenzt sein. Die Förderung des Wissensdialoges zwischen der (Hochschul-)Forschung<br />

<strong>und</strong> der Praxis erfordert spezielle Ressourcen <strong>und</strong> geschieht am<br />

besten durch Institutionen, die im Spannungsfeld der beiden Bereiche angesiedelt<br />

sind.<br />

Die EAWAG spielt in der <strong>Gewässersch</strong>utzforschung eine zentrale Rolle. Ihr Status als<br />

Annexanstalt der ETHs <strong>und</strong> ihre Funktion als Bindeglied zwischen Forschung <strong>und</strong> Praxis<br />

schaffen ein geeignetes Umfeld, um die multidisziplinäre Forschung <strong>und</strong> Lehre in die<br />

Hochschule, <strong>und</strong> umgekehrt, die Forschungserkenntnisse in die Praxis hineinzutragen.<br />

Die aufgeführten institutionellen Erfordernisse betreffen ausgewählte Aspekte; eine<br />

ausführliche Analyse sprengt den Rahmen dieses Papiers.


2 -3<br />

2.2 VALORISIERUNG DER FORSCHUNG UND ZUSAMMENARBEIT MIT DER PRAXIS<br />

Die Dreiteilung der Aufgaben von der (anwendungsorientierten) Forschung über die<br />

Lehre bis zur Beratung der Praxis zeigt deutlich, dass der EAWAG die Rolle eines<br />

"Bindegliedes oder Förderbandes" zwischen Forschung <strong>und</strong> Praxis zukommt. Damit diese<br />

Verbindung in beiden Richtungen funktionieren kann, braucht die EAWAG einerseits<br />

wissenschaftliche Anerkennung in Hochschulkreisen (sie misst deshalb ihre Forschung<br />

an internationalen Massstäben), anderseits muss sie die Bedürfnisse der Praxis kennen<br />

<strong>und</strong> auch deren Vertrauen geniessen. Die EAWAG wird sich deshalb besonders an-<br />

strengen, sowohl in der Forschung als auch in der Praxis starke Kontaktstellen<br />

auszubauen <strong>und</strong> diese den sich ändernden Aufgabenstellungen (<strong>und</strong> deren Gewichtung)<br />

laufend anzupassen.<br />

Für die Erfüllung dieser Aufgaben orientiert sich die EAWAG an folgenden Leitge-<br />

danken:<br />

- Die EAWAG konzentriert sich vor allem auf Probleme, die sie (dank ihrer Multidisziplinarität)<br />

besser bearbeiten kann als andere Hochschulinstitute, Forschungsanstalten,<br />

Behörden oder Private. Die Privatwirtschaft soll nicht konkurrenziert<br />

werden. Die EAWAG entwickelt weder Apparate, noch tritt sie als Unter-<br />

nehmer auf.<br />

- Nebst der Lehre vermittelt die EAWAG ihre Kenntnisse vor allem in der Beratung<br />

<strong>und</strong> bringt sie so zur praktischen Anwendung. Dabei achtet sie besonders auf:<br />

• eine dauernde Kontinuität der Informationsvermittlung <strong>und</strong> Verwendung einer verständlichen,<br />

adressatengerechten Sprache;<br />

• einen Miteinbezug der Auftraggeber in die Projekte, um die Valorisierung möglichst<br />

effizient zu verwirklichen.<br />

• Förderung eines (Wissens)-Dialoges in beiden Richtungen.<br />

- Die EAWAG fühlt sich verpflichtet, bei der Bewältigung ausserordentlicher Ereignisse<br />

(Okokrisen) in übergeordneten Interessen mitzuwirken <strong>und</strong> die dazu erforderliche<br />

fachliche Bereitschaft <strong>und</strong> betriebliche Flexibilität sicherzustellen.<br />

In der nachfolgenden Tabelle sind die im Jahre 1987 <strong>für</strong> die Praxis erbrachten<br />

Dienstleistungen summarisch dargestellt. Aus der Vielfalt (Adressat/Thematik/-<br />

Projekt-Grösse) lassen sich folgende 5 Gruppen charakterisieren:<br />

1. Kommissionen des B<strong>und</strong>es: Mitwirkung in eidg. Kommissionen, Expertengremien oder<br />

Arbeitsgruppen. In der Regel bedingen die einzelnen Mandate einen Aufwand von je<br />

ca. 5 bis 20 Arbeitstagen<br />

2. Kleinere Beratungsaufträge, Technologie,Transfer, analytische Unterstützung: Hier<br />

handelt es sich vielfach um Sofortmassnahmen oder "Hilfe zur Selbsthilfe". Bei<br />

dieser Art von Aufträgen werden sehr viele wertvolle Kontakte (Vertrauensbasis)<br />

geschaffen, Forschungsresultate können effizient umgesetzt werden <strong>und</strong> die EAWAG<br />

lernt die Probleme der Praxis kennen. Gelegentlich entwickelt sich aus einem<br />

derartigen Kontakt auch ein Beteiligungsverhältnis (siehe Pkt. 5). Bei dieser<br />

Gelegenheit muss auch erwähnt werden, dass die EAWAG aus gr<strong>und</strong>sätzlichen Über-<br />

legungen keine Routine-Dienstleistungen durchführt.<br />

3. Einsätze bei Ökokrisen/Umweltkatastrophen: Schweizerhalle <strong>und</strong> Tschernobyl waren<br />

Ereignisse, die einen Sondereinsatz der EAWAG zur Folge hatten.


4. Langfristige Untersuchung von Ökosystemen, Monitoring: Die EAWAG untersucht ausgewählte<br />

Ökosysteme (Seen, Fliessgewässer) aufgr<strong>und</strong> eigener wissenschaftlicher<br />

Fragestellungen. Langfristige Routine-Überwachungen (Monitoring) gehören nicht<br />

zum Arbeitsbereich der EAWAG. In einigen Fällen war es aber möglich, eigene Messprogramme<br />

mit denjenigen Dritter zu kombinieren.<br />

5. Beteiligungsverhältnisse: Sie dienen der Förderung der Zusammenarbeit, des Wissensdialoges<br />

<strong>und</strong> der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse zuhanden Industrie,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> öffentlicher Hand. Ein Beteiligungsverhältnis liegt vor,<br />

wenn ein Dritter ein gemeinsames Forschungsvorhaben mitfinanziert <strong>und</strong> aktiv daran<br />

mitarbeitet.<br />

Die EAWAG achtet darauf, dass die Resultate solcher Zusammenarbeit publiziert<br />

werden. Es ist beabsichtigt, die Beteiligungsverhältnisse aufgr<strong>und</strong> der bisherigen<br />

positiven Erfahrungen sukzessive auszubauen.<br />

Nebst den bisher erwähnten Dienstleistungen (Einzelprojekte) bemüht sich die EAWAG<br />

auch, ihre Erkenntnisse an die Allgemeinheit weiterzugeben. Dies erfolgt u.a. durch<br />

- Publikationen in Fachzeitschriften, Sonderdrucke, Mitteilungen der EAWAG;<br />

- Vorträgen von EAWAG-Mitarbeitern;<br />

- öffentliche Seminarreihen an der EAWAG;<br />

- Unterstützung der Medien bei der Vorbereitung/Präsentation spezieller Fach-<br />

Informationen;<br />

- Fortbildungskurse <strong>für</strong> Lehrer;<br />

- Fachtagungen z.B. <strong>für</strong> analytische Chemiker, Gemeindebehörden, beratende<br />

Ingenieure, etc.;<br />

- Unterstützung von Fachtagungen anderer Organisationen durch Mitwirkung von EAWAG-<br />

Mitarbeitern.<br />

Abschliessend soll eine (ständige) Problematik im Zusammenhang mit dem Wort "Dienstleistung"<br />

nicht verschwiegen werden: Die EAWAG kann dank ihrer Multidisziplinarität<br />

in vielen Umweltbereichen zu Problemlösungen beitragen. Der Name EAWAG ist auch<br />

relativ gut bekannt - wobei über den genauen Auftrag, Rolle <strong>und</strong> Mittel der EAWAG<br />

vielfach unzutreffende Vorstellungen bestehen. Dies führt oft zu falschen Erwartungen<br />

gegenüber der EAWAG. Die EAWAG bittet deshalb auch um Verständnis <strong>für</strong> die ihr<br />

auferlegten Randbedingungen <strong>und</strong> dass sie somit nicht allen Wünschen nach Dienstleistungen<br />

entsprechen kann.<br />

(H. Wasmer)


â<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

I<br />

J<br />

K<br />

L<br />

M<br />

N<br />

*<br />

Themati k<br />

der erbrachten<br />

wissenschaftlichen<br />

Dienstleistung<br />

Kommissionen<br />

Konzept Studien Versorgung<br />

Konzept Studien Entsorgung<br />

Wiss. Gr<strong>und</strong>lagen f. Umwelt-<br />

Schutz-Politik<br />

Technologie-Transfer<br />

Seensanierung<br />

Fischereifragen<br />

Chemodynamik<br />

Analytik/Methoden<br />

Gewässer-Untersuchung<br />

Oeko-Katastrophen<br />

Monitoring<br />

Gerichte<br />

Drittwelt-Probleme<br />

WISSENSCHAFTLICHE DIENSTLEISTUNGEN DER EAWAG FÜR DIE PRAXIS<br />

unter<br />

1 kfr<br />

1 bis<br />

20 kfr<br />

2 9<br />

1<br />

2 2<br />

1<br />

Verteilung der 1987 bearbeiteten 94 Projekte<br />

gegliedert nach Partnern, Thematik <strong>und</strong> Jahreskosten*<br />

P A R T N E R<br />

verrechnete wissenschaftl. Dienstleistung<br />

B u n d<br />

I Kantone/ Gemeinden /Zweckverband P r i v a t e<br />

20 bis<br />

100 kfr<br />

2<br />

1<br />

100 bis<br />

500 kfr<br />

1<br />

2<br />

1<br />

über<br />

500 kfr<br />

unter<br />

1 kfr<br />

1 bis<br />

20 kfr<br />

20 bis<br />

100 kfr<br />

100 bis<br />

500 kfr<br />

über<br />

500 kfr<br />

unter<br />

1 kfr<br />

1 bis<br />

20 kfr<br />

1<br />

1<br />

4 2 1<br />

2 8<br />

1 2<br />

20 bis<br />

100 kfr<br />

100 bis<br />

500 kfr<br />

über<br />

500 kfr<br />

unter<br />

1 kfr<br />

Betei igungs— #*<br />

v e r h ä l t n i s s e<br />

1 bis<br />

20 kfr<br />

20 bis<br />

100 kfr<br />

1 2<br />

100 bis<br />

500 kfr<br />

2 1 1 3***<br />

1 6 1 1***<br />

5 3 1 3 2<br />

1 1<br />

Kosten gemäss Betriebsrechnung (die St<strong>und</strong>enansätze der EAWAG bewegen sich in der Bandbreite der SIA-Tarife)<br />

** Bei den Beteiligungsverhältnissen sind die Partner in der Regel mit ungefähr gleich hohen Kosten wie die EAWAG beteiligt<br />

*** Beginn erst Ende 1987<br />

1<br />

2<br />

1 2 2 1<br />

3<br />

über<br />

500 kfr<br />

1***


3. HAUPTBEITRÄGE<br />

3.1 SIMULATION DES SCHICKSALS DER "SCHWEIZERHALLE"-PESTIZIDE IM RHEIN<br />

Am 1. November 1986 brannte in Schweizerhalle ein Lagergebäude nieder, in dem 1350<br />

Tonnen Chemikalien, vorwiegend Pestizide, gelagert waren. Zur Brandbekämpfung wurden<br />

grosse Wassermengen eingesetzt. Ca. 1-3 % der gelagerten Menge an Chemikalien gelangte<br />

über die Regenwasserkanalisation in den Rhein <strong>und</strong> führte zu einer akuten<br />

Vergiftung des Flusses. Eine erste Bestandesaufnahme ergab, dass Kleinlebewesen <strong>und</strong><br />

Fischbestand durch die eingeleiteten Chemikalien fast vollständig vernichtet worden<br />

waren. An der Vegetation wurden geringe Schäden <strong>und</strong> an den Sedimenten nur lokal eine<br />

drastisch erhöhte Belastung beobachtet (Erster EAWAG-Zwischenbericht vom 12. Dezember<br />

1986). Im zweiten Zwischenbericht der EAWAG vom 31. August 1987 wird festgestellt,<br />

dass mit Ausnahme von Quecksilber <strong>und</strong> (möglicherweise) Endosulfan jetzt<br />

keine Rückstände der vom Brand stammenden Chemikalien mehr im Wasser, in den Sedimenten<br />

oder den Organismen zu erwarten sind. Im weiteren wird festgehalten, dass<br />

eine weitgehende (aber nach Arten differenzierte) Wiederbesiedlung der geschädigten<br />

Flussstrecke stattgef<strong>und</strong>en hat. Zwischen Schweizerhalle <strong>und</strong> Birsfelden ist die Wiederbesiedlung<br />

durch Kleinlebewesen aus dem ungeschädigten Oberlauf bzw. rechtsufrigen<br />

Bereich sehr rasch erfolgt, unterhalb der durch das Kraftwerk Birsfelden gebildeten<br />

Barriere nur langsam. Verschiedene Weissfischarten werden in beachtlicher,<br />

Bachforelle, Zander, Hecht <strong>und</strong> Egli in geringer Zahl wieder beobachtet, während Aal<br />

<strong>und</strong> Aesche noch fehlen.<br />

Untersuchung der Umweltbelastung durch den Chemielagerbrand<br />

Ein Chemielagerbrand, wie in Schweizerhalle, kann zu einer unüberschaubaren Gefahr<br />

<strong>für</strong> die Umwelt werden. Neben der Atmosphäre, in welche die Hauptmenge der Chemikalien<br />

verfrachtet wurde, können durch Löschwasser auch Boden, Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> Oberflächengewässer<br />

gefährdet werden. Die sofortige <strong>und</strong> sichere Beurteilung der im Feuer<br />

ablaufenden chemischen Prozesse <strong>und</strong> der daraus resultierenden akuten Gefährdung von<br />

Menschen, Tieren <strong>und</strong> Pflanzen ist bei einer derartigen Vielfalt von Lagergut <strong>und</strong> den<br />

beim Brand entstehenden Produkten kaum möglich. Zudem können Schadstoffe in der<br />

Umwelt innert weniger St<strong>und</strong>en sehr weit . transportiert <strong>und</strong> weiträumig verteilt<br />

werden.<br />

Während <strong>und</strong> unmittelbar nach dem Brand von Schweizerhalle sind von der Atmosphäre<br />

<strong>und</strong> vom Rhein nur ein paar wenige Stichproben genommen worden. Ihre Belastung liess<br />

sich daher im Nachhinein nur noch indirekt feststellen, einerseits über Analysen der<br />

Filter der bei der Brandbekämpfung verwendeten Schutzmasken <strong>und</strong> andererseits durch<br />

nachträgliche Beobachtungen von Schäden an den Ökosystemen, durch Wasseranalysen im<br />

Unterlauf des Rheins <strong>und</strong> mittels Simulationsrechnungen. Für die während des Brandes<br />

in den Rhein eingeleiteten Pestizide wurden an der EAWAG solche Simulationsrechnungen<br />

durchgeführt. Ziel der Rechnungen war die Ermittlung<br />

- der Stärke <strong>und</strong> Dauer der Belastung der verschiedenen Rheinabschnitte,<br />

- des chemodynamischen Verhaltens der Pestizide im Rhein <strong>und</strong><br />

- des endgültigen Verbleibs der Pestizide in der Umwelt.


Eindimensionales Transport-Prozess-Modell <strong>für</strong> Fliessgewässer<br />

Für die Simulationsrechnungen ist ein an der EAWAG erarbeitetes dynamisches mathematisches<br />

Modell verwendet worden, das den Transport <strong>und</strong> das Verhalten von Chemikalien<br />

<strong>und</strong> Organismen in Fliessgewässern beschreibt. In diesem Modell wird der Flussquerschnitt<br />

vereinfachend in zwei Zonen unterteilt, nämlich in eine Kernzone mit starker<br />

Strömung <strong>und</strong> in eine Randzone ohne Strömung (Abb. 3.1). Zustandsvariablen werden in<br />

beiden Zonen durch über den Zonenquerschnitt gemittelte Grössen dargestellt. Mit<br />

diesem pseudo-eindimensionalen Modell lassen<br />

sich, neben Veränderungen der Zustandsvariablen<br />

über den Längsverlauf eines Flusses,<br />

auch Austauschprozesse zwischen am<br />

Flussgr<strong>und</strong> sorbierten <strong>und</strong> im fliessenden<br />

Wasser gelösten Chemikalien <strong>und</strong> zwischen<br />

festsitzenden <strong>und</strong> suspendierten Organismen<br />

untersuchen. Die Hydraulik wird mit den<br />

bekannten St. Venant-Gleichungen <strong>für</strong> den<br />

Abfluss in offenen Gerinnen berechnet. Das<br />

Randzone Fliesswasserzone Verhalten der Chemikalien <strong>und</strong> Organismen in<br />

der fliessenden Welle wird mit eindimensionalen<br />

Advektions-Dispersions-Reaktions-Glei-<br />

Abb. 3.1 chungen beschrieben. In Abb. 3.2 sind schematisch<br />

die wesentlichen Reaktionen <strong>und</strong><br />

Hydraulische Prozesse im Zweizonen- Prozesse dargestellt, die das Verhalten von<br />

Fliessgewässermodell Chemikalien in Fliessgewässern bestimmen.<br />

Basierend auf diesem Modell ist ein Simulationsprogramm entwickelt worden. Das Pro-<br />

Ausgasung Eintrag<br />

Luft—Wasser Grenzfläche<br />

Bioanreicherung<br />

•<br />

I Hydrolyse<br />

r, J Photolyse<br />

gramm erlaubt die Eingabe von geometrischen <strong>und</strong> hydraulischen Daten <strong>für</strong> ein weites<br />

Spektrum von Fliessgewässern <strong>und</strong> von kinetischen Prozessen <strong>und</strong> Stoffparametern <strong>für</strong><br />

beliebige Chemikalien <strong>und</strong> Organismen.<br />

Verwendet wird das Programm vor<br />

allem <strong>für</strong> die Planung <strong>und</strong> Auswertung<br />

von Versuchen in der Fliessgewässerforschung.<br />

Denkbar ist aber auch<br />

seine Verwendung <strong>für</strong> die Berechnung<br />

der Ausbreitung <strong>und</strong> des Verhaltens<br />

Biodegradation<br />

Biotransformation<br />

von Chemikalien in Fliessgewässern<br />

in Katastrophenfällen.<br />

Transport<br />

Gegen Ende 1986 ist das Simulationsprogramm<br />

fertiggestellt <strong>und</strong> an der<br />

Glatt getestet worden. Die erste<br />

Anwendung erfolgte am Rhein, wo es<br />

seine "Feuerprobe" zu bestehen hatte.<br />

Da die vom Programm benötigte<br />

Rechenleistung sehr gross ist, wurden<br />

die Simulationsrechnungen auf<br />

dem Grosscomputer der ETH-Zürich<br />

durchgeführt.<br />

Sedimentation 1T Resuspension<br />

Sediment — Wasser Grenzfläche<br />

Abb. 3.2<br />

Schema der Reaktionen <strong>und</strong> Prozesse, die <strong>für</strong><br />

das Schicksal <strong>und</strong> Verhalten von Chemikalien<br />

in Fliessgewässern eine Rolle spielen.<br />

G bezeichnet die gelöste, P die an Partikel<br />

geb<strong>und</strong>ene Chemikalienform.


Simulation von hydraulischem Abfluss <strong>und</strong> Transport von Disulfoton im Rhein<br />

Um in möglichst kurzer Zeit zu Ergebnissen zu gelangen, konnten <strong>für</strong> die Anpassung<br />

des Modells an die Geometrie <strong>und</strong> Hydraulik des Rheins zwischen Basel <strong>und</strong> der holländischen<br />

Grenze nur sofort verfügbare Daten verwendet werden, wie sie in Jahrbüchern<br />

<strong>und</strong> Monographien über das Rheingebiet publiziert sind. Diese Publikationen enthalten<br />

Daten über Gefälle <strong>und</strong> Querschnittsprofile des Rheins, wobei letztere der Einfachheit<br />

halber im Modell durch Trapezprofile angenähert wurden. Die Reibungsfaktoren<br />

wurden aus einigen gegebenen Pegel-Abfluss-Beziehungen <strong>und</strong> fehlende Zuflussdaten aus<br />

den Differenzen aufeinanderfolgender Rheinhydrographen abgeschätzt. Der Einfluss der<br />

Flusskraftwerke in den oberen Flussabschnitten erschwerte die Rechnung, da oberhalb<br />

der Kraftwerkstaumauern die Wasserspiegellinie fast horizontal ist <strong>und</strong> damit der<br />

Abfluss praktisch nur durch die Geometrie <strong>und</strong> nicht durch die Reibung bestimmt<br />

wird.<br />

Eine erste Simulationsrechnung wurde <strong>für</strong> Disulfoton durchgeführt, das in grossen<br />

Mengen (ca. 3500 kg) in den Rhein gelangt war. Die im Rheinunterlauf <strong>für</strong> dieses<br />

Insektizid erhobenen Konzentrationsmessreihen erlaubten die Kalibrierung der hydraulischen<br />

Modellparameter. Abb. 3.3 zeigt Beispiele von Längsprofilen <strong>für</strong> Abfluss,<br />

Wasserspiegelhöhe <strong>und</strong> mittlere Transportgeschwindigkeit, wie sie mit dem Modell<br />

berechnet wurden. Da die unmittelbar nach dem Brand verfügbaren chemodynamischen<br />

Daten widersprüchlich waren, mussten zunächst mehrere Rechnungen mit alternativen<br />

Ansätzen <strong>für</strong> das chemodynamische Verhalten von Disulfoton im Rhein durchgeführt<br />

werden.<br />

Q 3000<br />

[m3/s] 2000<br />

1000<br />

0<br />

300<br />

[m] 200<br />

100<br />

o<br />

200 300 400 500 600 700 800<br />

x [km]<br />

Ergebnisse der Simulationsrechnungen<br />

Abb. 3.3<br />

Hydraulische Gegebenheiten im Rhein<br />

am 1. Nov. 1986 um Mitternacht, dargestellt<br />

durch Längsprofile des Abflusses<br />

Q, der Wasserspiegelhöhe z<br />

<strong>und</strong> der mittleren Abflussgeschwindigkeit<br />

v.<br />

Die Simulationsrechnungen zeigten, dass sich die im Rheinunterlauf beobachtete Verringerung<br />

der Disulfotonfracht unter Annahme eines Eliminationsprozesses von erster<br />

Ordnung nicht nachbilden liess. Mit einem Ansatz von nullter Ordnung <strong>und</strong> einer<br />

Eliminationsrate von 1.5 . 10-8 g m-3 s -1 ergab sich jedoch eine gute Obereinstimmung<br />

von berechneten Konzentrationsprofilen <strong>und</strong> gemessenen Konzentrationsreihen (Abb.<br />

3.4).


Diese Ergebnisse der Simulationsrechnung sind im Nachhinein durch Laborexperimente<br />

an der EAWAG bestätigt worden, mit denen Egli <strong>und</strong> Fleischmann den Eliminationsprozess<br />

als biologischen Abbau mit einer Abbaurate in Rheinwasser von 1.3 . 10 - 8 g m-3s-1<br />

identifiziert haben. Für die beim Brand in den Rhein gelangte Disulfotonmenge lieferte<br />

die Simulationsrechnung mit dem Ansatz von nullter Ordnung eine Abschätzung<br />

von 3600 kg. Dieser Wert stimmt gut mit den 3500 kg überein, die aus einer Sammelprobe<br />

im 14 km unterhalb von Schweizerhalle liegenden Village-Neuf bestimmt worden<br />

sind.<br />

40<br />

W130-<br />

20-<br />

t<br />

Abb. 3.4<br />

Vergleich der berechneten Konzentrationsprofile<br />

(durchgezogene Kurven) mit<br />

Konzentrationsreihen <strong>für</strong> Disulfoton<br />

(gestrichelte Kurven), die von den<br />

deutschen Behörden bei Maxau (km 362),<br />

bei Mainz (km 498), bei Bad Honnef<br />

(km 640) <strong>und</strong> bei Lobith (km 862) ge-<br />

messen worden sind.<br />

In der Folge wurde mit den ermittelten hydraulischen Modellparametern <strong>und</strong> einer<br />

ebenfalls im Labor bestimmten Abbaurate von 9 . 10- 9 g m- 3 s - 1 <strong>für</strong> Thiometon eine<br />

Simulationsrechnung durchgeführt. Ohne jede weitere Anpassung von Ansatz <strong>und</strong> Parameterwerten<br />

lieferte diese Rechnung dieselbe gute Obereinstimmung von berechneten<br />

Konzentrationsprofilen <strong>und</strong> Konzentrationsmessreihen wie <strong>für</strong> Disulfoton.<br />

8 9 10 11 12<br />

Nov. 1986 t [cif<br />

Abb. 3.5 Konzentrationsprofile c(t) <strong>für</strong> die "Schweizerhalle"-Pestizide, bezogen auf<br />

deren in den Rhein gelangte, geschätzte Menge m, berechnet <strong>für</strong> Lobith<br />

(km 862):<br />

1) Oxadixyl (440/500), Propethamphos (80/160)<br />

2) DNOC (30/1400)<br />

3) Metoxuron (20/190)<br />

4) Fenitrothion (10/200), Parathion (10/50), Quinalphos (10/12),<br />

Etrimfos (10/1000)<br />

5) Endosulfan (5/40)<br />

6) Captafol (0.3/3), Dichlorvos (0.2/2)<br />

In Klammern angegeben sind die der Literatur entnommenen Halbwertszeiten<br />

der Abbauprozesse in Tagen sowie die geschätzten eingeleiteten Pestizidmengen<br />

in Kilogramm. Die Profile 1) sind typisch <strong>für</strong> Substanzen, die den<br />

Rhein praktisch unverändert passieren, die Profile 6) <strong>für</strong> solche, die im<br />

Rhein vollständig abgebaut werden.


Mit der Kalibrierung des hydraulischen Modellteils <strong>und</strong> den an der EAWAG <strong>für</strong> den<br />

erwähnten Zweiten Zwischenbericht zusammengestellten chemodynamischen Daten über<br />

Verteilungskoeffizienten <strong>und</strong> Reaktionsgeschwindigkeiten war es möglich geworden,<br />

auch das Verhalten anderer "Schweizerhalle"-Pestizide zu berechnen, <strong>für</strong> die im Rhein<br />

keine Konzentrationsprofile gemessen worden waren. Diese Simulationsrechnungen ergaben,<br />

dass unter Ausklammerung allfälliger "Synergieeffekte", die Toxizitätsgrenzen<br />

der einzelnen Pestizide schon bald unterhalb des Raumes Basel unterschritten worden<br />

sind. In Abb. 3.5 sind die <strong>für</strong> Lobith an der holländischen Grenze <strong>für</strong> diese Pestizide<br />

berechneten Konzentrationsprofile dargestellt. Die Abbildung zeigt, <strong>für</strong> welche<br />

Pestizide angenommen werden kann, dass sie bereits im Rhein abgebaut worden sind <strong>und</strong><br />

welche praktisch unverändert in die Nordsee gelangt sein dürften.<br />

(0. Wanner, P. Reichert)<br />

3.2 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DAS UMWELTVERHALTEN DES PHOSPHATERSATZSTOFFES NTA UND DES<br />

ORGANISCHEN KOMPLEXBILDNERS EDTA<br />

Aufgr<strong>und</strong> des im Sommer 1986 in Kraft getretenen Verbotes von Phosphaten in Textilwaschmitteln<br />

musste mit einem ungefähr viermal grösseren Eintrag des Phosphatersatzstoffes<br />

NTA (Nitrilotriacetat) in schweizerische, kommunale Abwässer gerechnet wer-<br />

den. Die EAWAG übernahm die Aufgabe zu studieren, wie sich NTA in der Abwasser<strong>reinigung</strong><br />

<strong>und</strong> in der aquatischen Umwelt verhält <strong>und</strong> welche Restkonzentrationen in den<br />

schweizerischen Gewässern beziehungsweise im Trinkwasser auftreten. Nachdem in einer<br />

ersten Phase dieser Untersuchungen nur NTA gemessen worden war, wurde ab 1986 auch<br />

der zweite wichtige organische Komplexbildner EDTA (Ethylendiamintetraacetat) in die<br />

Untersuchungen miteinbezogen. Von dieser Substanz war zwar bekannt, dass sie, im<br />

Gegensatz zu NTA, biologisch schlecht abbaubar ist, es lagen aber keine umweltanalytischen<br />

Studien vor. Auch bezüglich ihrer Verwendung unterscheiden sich die<br />

beiden Chemikalien: Während NTA fast ausschliesslich in Waschmitteln eingesetzt<br />

wird, findet sich EDTA in sehr verschiedenen Produkten im Haushalt, im Gewerbe <strong>und</strong><br />

in der Industrie.<br />

Das an der EAWAG verfolgte Arbeitskonzept setzte sich zum Ziel, durch Feldstudien<br />

möglichst gute Erkenntnisse über das chemodynamische Umweltverhalten von NTA zu<br />

erarbeiten, obwohl ein Teil der Daten im Rahmen eines Uberwachungsprogrammes erhoben<br />

wurde, das in Zusammenarbeit mit dem B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Umweltschutz durchgeführt wurde.<br />

Im vorliegenden Jahresbericht wird in drei Kapiteln über diese Feldstudien berichtet<br />

(Kap. 3.21, 3.22, 4.1), <strong>und</strong> in einem weiteren Kapitel werden mikrobiologische Gr<strong>und</strong>lagenstudien<br />

über den Abbau von NTA beschrieben (Kap. 3.23).<br />

3.21 Auftreten <strong>und</strong> Verhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA in Belebtschlammanlagen<br />

NTA-Gehalte in schweizerischen kommunalen Abwässern, Elimination in Kläranlagen<br />

Im Sommer 1987 wurden die Zu- <strong>und</strong> Ablaufwerte der Belebtschlammstufen von zehn Kläranlagen<br />

im Glattal analysiert. Zusätzlich wurde die Kläranlage Davos anfangs März<br />

1987 untersucht. Die Analysenresultate dieser Tagessammelproben ergaben ein gutes<br />

Bild über Auftreten <strong>und</strong> Verhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA nach Inkraftsetzung des Phosphat-<br />

verbotes in Textilwaschmitteln.


Aus der Tabelle 1 ist ersichtlich, dass in einer mittelstark belasteten Anlage NTA<br />

zu über 98% biologisch eliminiert wird. In den zwei stark überlasteten Anlagen ist<br />

die NTA-Elimination weniger wirksam (40-80%). Das Ergebnis aus der Untersuchung der<br />

Kläranlage Davos zeigt, dass auch unter Winterbedingungen <strong>und</strong> einem Schlammalter von<br />

weniger als 3 Tagen noch 90% des NTA abgebaut werden.<br />

Tabelle Auftreten <strong>und</strong> Elimination von NTA in Kläranlagen. Konzentrationen in den<br />

Abläufen des Vorklärbeckens (VKB) <strong>und</strong> Nachklärbeckens (NKB)<br />

Kläranlage Konzentrationen<br />

VKB: Vorklärbecken<br />

NKB: Nachklärbecken<br />

(14/l)<br />

VKB NKB<br />

Elimination<br />

(%)<br />

Temperatur<br />

Bassersdorf 360 3 99 12<br />

Bülach 1'690 30 98 14<br />

Dübendorf 770 160 79 14<br />

Glattfelden 1'330 10 99 14<br />

Kloten-Opfikon 1'180 700 41 15<br />

Nänikon 1'320 20 98 14<br />

Niederglatt 360 4 99 14<br />

Rheinsfelden 1'450 5 99 14<br />

Fällanden 1'420 8 99 14<br />

Zürich -Glatt 920 10 99 15<br />

Davos 940 80 91 8<br />

Dynamisches Verhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA in einer Belebtschlammanla2e<br />

Untersuchungen über das dynamische Verhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA wurden an der Kläranlage<br />

Glatt (110'000 Einwohnergleichwerte, Trockenwetteranfall 55-60'000 m 3 /d) der<br />

Stadt Zürich durchgeführt. Die biologische Stufe der Anlage besteht aus vier parallelen<br />

Belebungsteilen mit je drei in Serie geschalteten Becken (Abb. 3.6).<br />

(°C)<br />

Abb. 3.6<br />

Fliessschema der biologischen. Stufe<br />

der Kläranlage Zürich-Glatt mit den<br />

Probenahmestellen


Die Anlage nitrifizierte im Winter teilweise <strong>und</strong> wurde mit einem Schlammalter von<br />

3,6 Tagen im Winter <strong>und</strong> 4,8 Tagen im Sommer betrieben. Die Abwassertemperaturen<br />

betrugen 11 bzw. 20°C.<br />

ô<br />

Y<br />

1500-<br />

1000-<br />

500-<br />

NTA im Ablauf VKB<br />

1987<br />

1984<br />

0 08 .00 12'00 16'00 20'00 2400 04 !00 0800<br />

ZEIT<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

/..._<br />

q<br />

I X<br />

I :......<br />

0<br />

Abb. 3.7<br />

Tagesverlauf der NTA-Konzentrationen im<br />

Ablauf des Vorklärbeckens (VKB) der Kläranlage<br />

Zürich-Glatt während der Winterversuche.<br />

Durch das Verbot von Phosphaten<br />

in Waschmitteln im Juli 1986 erhöhte sich<br />

die NTA-Konzentration zwischen dem Winter<br />

1984 (40-380 µg/l) <strong>und</strong> dem Winter 1987<br />

(330-1'500 µg/l) um das Vierfache. Die<br />

Kläranlage hat relativ grosse Vorklärbek-<br />

ken mit einer Aufenthaltszeit von 3-4<br />

St<strong>und</strong>en, so dass der Beginn der Frachtspitze<br />

auf 12 Uhr verschoben wurde.<br />

Im Jahre 1984 betrug die NTA-Fracht der Kläranlage Glatt werktags 14 kg/d. Im Winter<br />

<strong>und</strong> Sommer 1987 wurden im Wochenschnitt 52 kg/d gemessen. Deutliche Unterschiede der<br />

Tagesfrachten wurden beobachtet: Am Sonntag wurde mit r<strong>und</strong> 20 kg/d die tiefste, am<br />

Montag mit 85 kg/d die höchste NTA-Fracht erreicht. Die Tag/Nacht-Variation betrug<br />

ca. ±70% des Tagesmittelwertes (vgl. Abb. 3.7 <strong>und</strong> 3.8).<br />

q<br />

N TA<br />

— q Becken 1<br />

x Becken 2<br />

o Becker. 3<br />

\`--,<br />

X \`.^<br />

1<br />

X<br />

o<br />

.............0 .c:.........4<br />

. X xO X9<br />

0800 12'00 1600 20'00 2400 0400 08'00<br />

ZEIT<br />

Abb. 3.8 Vergleich der gemessenen (Symbole) <strong>und</strong> mathematisch simulierten (Linien)<br />

NTA-Konzentrationen während des ersten Messtages im Winter. In der Zeit<br />

zwischen 12 <strong>und</strong> 24 Uhr schwankten die Zulaufwerte zwischen 1'100 <strong>und</strong><br />

1'500 µg/l. Durch den Rücklaufschlamm wurden die Einlaufkonzentrationen<br />

auf 740 µg/1 verdünnt. Im ersten Becken wurde die NTA-Fracht bereits um<br />

53% (Winter) bzw. 70% (Sommer) abgebaut. Die NTA-Konzentration im Ablauf<br />

des NKB variierte zwischen 5 <strong>und</strong> 30 µg/l, entsprechend einer Elimination<br />

von 98%.


Während 48 St<strong>und</strong>en im Winter <strong>und</strong> 36 St<strong>und</strong>en im Sommer wurde der Tagesgang eines<br />

Belebungsteiles mit Hilfe von 2h-Sammelproben im Ablauf des Vorklärbeckens (VKB) <strong>und</strong><br />

Nachklärbeckens (NKB) <strong>und</strong> 2h-Stichproben in den Abläufen der drei Belebungsbecken<br />

<strong>und</strong> im Rücklaufschlamm gemessen. Zur Interpretation der Resultate diente ein dynamisches<br />

Simulationsmodell (siehe Jahresbericht 1986, W. Gujer, Simulation von Belebungsanlagen,<br />

S. 4-9), das zur Beschreibung des biologischen Abbaus von NTA <strong>und</strong><br />

Adsorption an den Belebtschlamm entsprechend erweitert wurde.<br />

In der Wintermessperiode wurde am Nachmittag des zweiten Tages gleichzeitig mit der<br />

NTA-Spitzenfracht zusätzlich 17 kg NTA (120% der Tagesfracht des untersuchten Anlageteiles)<br />

während zwei St<strong>und</strong>en zugegeben, um eine Sättigung der NTA abbauenden Bakterien<br />

zu beobachten. Das ganze System war zwischen 13 <strong>und</strong> 17.30 Uhr voll gesättigt<br />

<strong>und</strong> konnte während dieser Zeitperiode neben der normalen Zulauffracht etwa 50% der<br />

zusätzlich eingelassenen NTA Menge abbauen. Die Belebung verarbeitete während diesen<br />

4 bis 5 St<strong>und</strong>en r<strong>und</strong> viermal mehr NTA (2,5 kg/h) als im Tagesdurchschnitt<br />

(0,6 kg/h).<br />

Abb. 3.9<br />

Vergleich der Konzentrationen von NTA<br />

<strong>und</strong> Zink im Ablauf des Nachklärbeckens<br />

(NKB) während der NTA-Stossbelastung.<br />

Durch die erhöhte NTA-Konzentration<br />

(bis 2'000 µg/1) wurden Zink <strong>und</strong> Blei<br />

aus dem Belebtschlamm rückgelöst, <strong>und</strong><br />

die Ablaufkonzentrationen im NKB erhöhten<br />

sich um 200 bzw. 50%. Kupfer<br />

zeigte während der NTA-Stossbelastung<br />

keine Konzentrationszunahme.<br />

pg/I<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

NTA— KONZENTRATIONEN IM ABLAUF NKB<br />

0 >< —^-<br />

08 00 12 00 1600 20'00 2400 04'00 0800<br />

ZEIT<br />

Ng/I<br />

150<br />

100<br />

50 o o<br />

ZINK — KONZENTRATION IM ABLAUF NKB<br />

o<br />

o 0<br />

O miülere Ablaufkonz.<br />

ohne NTA Puls<br />

o<br />

o<br />

o o o<br />

0<br />

0800 12'00 1600 20'00 24'00 04'00 0800<br />

ZEIT<br />

Da NTA <strong>und</strong> EDTA stärkere Komplexe mit den Schwermetallen bilden als mit Ca l+ <strong>und</strong><br />

Mg2+ , wurde im Winter auch das Rücklösevermögen von NTA in der Kläranlage bezüglich<br />

Zink, Kupfer <strong>und</strong> Blei während der NTA-Stossbelastung untersucht (Abb. 3.9).<br />

Die EDTA-Fracht im KB ist mit 5 kg/d r<strong>und</strong> zehnmal kleiner als die NTA-Fracht. Da<br />

EDTA biologisch nicht abgebaut wird, ist die EDTA-Konzentration im Ablauf des NKB<br />

etwa 5 bis 10mal höher als diejenige des NTA (Abb. 3.10).<br />

Fol2erunen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der obigen Resultate können folgende Folgerungen gezogen werden:<br />

- Für einen 80-90% NTA-Abbau im Winterbetrieb (T = 10°C) ist ein minimales<br />

Schlammalter von 4 Tagen einzuhalten. Ein längsdurchflossenes Belebungsbecken<br />

(Pfropfenströmung) ist vorzuziehen.<br />

- Die Rücklösung von Schwermetallen aus dem Belebtschlamm durch stark variierende<br />

NTA-Frachten ist im Vergleich zur normalen Schwermetallfracht im Ablauf der<br />

Belebung vernachlässigbar klein. EDTA hingegen kann zur Mobilisierung von<br />

Schwermetallen beitragen.


Literatur<br />

200<br />

E DTA<br />

+ Ablauf VKB<br />

o Ablauf NKB<br />

0<br />

0800 1600 24'00 0800 1600 ZEIT<br />

Abb. 3.10 Konzentrationsverlauf von EDTA während der Sommermessperiode in den<br />

Abläufen des VKB <strong>und</strong> NKB. Die Konzentrationen schwankten zwischen<br />

30 <strong>und</strong> 150 µg/l. Eine Reduktion der Fracht war während beider Messperioden<br />

ausserhalb der Fehlergrenze der EDTA-Bestimmung nicht<br />

feststellbar. Deutlich ist die r<strong>und</strong> vierstündige Verschiebung (entsprechend<br />

der mittleren Aufenthaltszeit des Abwassers in der biologischen<br />

Stufe) des Konzentrationsverlaufs zwischen Zu- <strong>und</strong> Ablauf<br />

zu erkennen.<br />

- H.R. Siegrist, A. Alder, W. Gujer <strong>und</strong> W. Giger: Verhalten der organischen<br />

Komplexbildner NTA <strong>und</strong> EDTA in Belebungsanlagen, Gas-Wasser-Abwasser, März 1988.<br />

(A. Alder, H.R. Siegrist, W. Giger, Dea Renggli, H.U. Laubscher, N. Karrer,<br />

S. Zahnd, Helga Ponusz, C. Schaffner, W. Gujer, M. Kühni, Laura Sigg, D. Kistler)<br />

3.22 Auftreten <strong>und</strong> Verhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA in schweizerischen Gewässern <strong>und</strong> im<br />

Trinkwasser<br />

Fliessgewässer<br />

Die Untersuchungen über die Auswirkungen des Phosphatverbotes auf die NTA-Gehalte in<br />

Flüssen erstreckten sich über mehr als vier Jahre (1983-1987) <strong>und</strong> basierten auf drei<br />

sich ergänzenden Probenahmekonzepten. Einerseits wurden in der Glatt bei Rümlang<br />

wöchentlich Stichproben entnommen, um die Verhältnisse in einem sehr stark mit Abwasser<br />

belasteten Fluss <strong>und</strong> damit im Prinzip eine Situation zu erfassen, die als<br />

"schlimmster Fall" einzustufen ist. Ebenfalls in der Glatt wurden Messungen in der<br />

sogenannten fliessenden Welle durchgeführt, d.h. es wurde versucht, ein Wasserpaket<br />

im Fluss zu verfolgen. Damit sollten verallgemeinerbare Aussagen über das Abbauverhalten<br />

des NTA in Flüssen gewonnen werden. Die Ergebnisse der Studien in der Glatt<br />

werden in einem besonderen Abschnitt dieses Jahresberichtes diskutiert (Kap. 4.1).


3-10<br />

Im weiteren wurden in elf Flüssen an insgesamt vierzehn Stellen die im Rahmen des<br />

Nationalen Programmes <strong>für</strong> die Überwachung der schweizerischen Fliessgewässer (NADUF)<br />

erhobenen Wochensammelproben untersucht. Damit war gewährleistet, dass sowohl<br />

Maximalkonzentrationen in einem kleineren, stark zivilisatorisch beeinträchtigten<br />

Fluss mit schlechtem Abwasser-Verdünnungsverhältnis als auch durchschnittliche Konzentrationen<br />

<strong>und</strong> Frachten in grösseren Flüssen überprüft wurden.<br />

Abb. 3.11 10<br />

Konzentrationen in Wochensammelproben<br />

<strong>und</strong> Tagesfrachten der organischen<br />

Komplexbildner NTA <strong>und</strong><br />

EDTA im Rhein bei Village -Neuf.<br />

Jahresmittel der NTA-Konzentrationen:<br />

1985: 2.2 ± 1.0 µg/1 (n = 6)<br />

1986: 1.9 ± 0.8 µ /1 (n = 10)<br />

1987: 2.2 ± 0.9 µg/l (n = 10)<br />

Jahresmittel der NTA-Tagesfrachten:<br />

1985: 0.18 ± 0.08 t/Tag<br />

1986: 0.15 ± 0.06 t/Tag<br />

1987: 0.27 ± 0.09 t/Tag<br />

800<br />

600_<br />

tm aoo-<br />

Die Abb. 3.11 zeigt Konzentrationen <strong>und</strong> Tagesfrachten von NTA- <strong>und</strong> EDTA im Rhein bei<br />

Village-Neuf unterhalb Basels. Die bereits im Jahre 1985 festgestellten NTA-Werte<br />

von ca. 2 µg/l bzw. 180 kg/Tag wurden durch das Phosphatverbot nicht erhöht! Die<br />

gute biologische Abbaubarkeit des NTA, insbesondere bei höheren Konzentrationen,<br />

verursacht diesen nicht unbedingt erwarteten Bef<strong>und</strong>. In den Wochensammelproben wurden<br />

die höchsten NTA-Konzentrationen in der Glatt bei Rheinsfelden, in der Birs bei<br />

Münchenstein <strong>und</strong> in der Limmat bei Gebenstorf festgestellt, wobei auch in diesen<br />

Flüssen nach dem Sommer 1986 keine statistisch signifikanten Konzentrationser-<br />

höhungen eintraten. In der Glatt bei Rheinsfelden, d.h. unmittelbar vor ihrer Mündung<br />

in den Rhein, wurde von 1985 bis 1987 eine mittlere NTA-Konzentration von 7.2 ±<br />

3.5 µg/l(n=26) ermittelt. In den meisten Flüssen waren die EDTA-Belastungen höher<br />

als die entsprechenden NTA-Werte. Die höchsten EDTA-Konzentrationen in Wochensammelproben<br />

wurden ebenfalls in der Glatt festgestellt, nämlich im Dreijahresmittel<br />

21± 9wg/l.<br />

Infiltration ins Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Dem Verhalten von Verun<strong>reinigung</strong>ssubstanzen bei der Infiltration von Flusswasser ins<br />

Gr<strong>und</strong>wasser (der sogenannten Uferpassage) kommt <strong>für</strong> die Trinkwasserversorgung eine<br />

grosse Bedeutung zu, weil in der Schweiz ca. 80% des Trinkwassers aus Gr<strong>und</strong>wasser<br />

gewonnen werden <strong>und</strong> weil grosse Gr<strong>und</strong>wassergebiete durch die Uferfiltration von<br />

Flüssen gespeist werden. Deshalb wurde das Problem einer möglichen Gr<strong>und</strong>wassergefährdung<br />

durch die beiden organischen Komplexbildner NTA <strong>und</strong> EDTA auf drei verschiedene<br />

Arten studiert.<br />

200-


Abb. 3.12<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Distanz in m<br />

3 - 11<br />

In Glattfelden an der Glatt wurde vor einigen Jahren durch die EAWAG ein Felduntersuchungsgebiet<br />

eingerichtet, um Studien über das Verhalten von Wasserinhaltsstoffen<br />

bei der Infiltration von verunreinigtem Flusswasser ins Gr<strong>und</strong>wasser durchzuführen.<br />

Es können Proben aus dem Gr<strong>und</strong>wasser<br />

entnommen werden, die über unter-<br />

Glattfelden<br />

schiedlich lange Distanzen infil-<br />

100<br />

triert sind. Wie die Abb. 3.12<br />

NTA<br />

zeigt, ergaben sich <strong>für</strong> NTA <strong>und</strong> EDTA<br />

J i<br />

M<br />

80 -<br />

60-<br />

40-<br />

Ÿ 20-<br />

I 1' I I 1 1 I T<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Distanz in m<br />

Verhalten von NTA <strong>und</strong> EDTA bei der Infiltration<br />

von Flusswasser ins Gr<strong>und</strong>wasser<br />

beobachtet an der Glatt bei Glattfelden.<br />

Angegeben sind Mittelwerte <strong>und</strong> Spannweiten<br />

der Konzentrationen im Fluss <strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>wasser<br />

in zunehmendem Abstand vom Fluss-<br />

6<br />

5<br />

4<br />

O<br />

d 3<br />

L Co<br />

Q 2<br />

1<br />

deutlich unterschiedliche Ergebnisse:<br />

NTA wird durch die Uferpassage<br />

wirkungsvoll eliminiert, so dass<br />

bereits nach wenigen Metern Infil-<br />

trationsstrecke nur noch niedrige<br />

Restkonzentrationen übrigbleiben.<br />

EDTA hingegen wird nicht beeinflusst,<br />

ausser durch Verdünnung mit<br />

echtem Gr<strong>und</strong>wasser.<br />

Das gleiche Resultat zeigte die<br />

Untersuchung von Tagesganglinien in<br />

einem Trinkwasserpumpwerk, das sehr<br />

nahe am Flussufer der Sitter bei St.<br />

Gallen gelegen ist. Die im Fluss<br />

auftretenden EDTA-Konzentrationen<br />

von durchschnittlich 8 µg/l wurden<br />

auch im gepumpten Uferfiltrat fest-<br />

gestellt; NTA hingegen konnte nicht<br />

mehr nachgewiesen werden (


50<br />

100-<br />

150-<br />

200-<br />

250°<br />

NTA<br />

300<br />

Tiefe in m<br />

EDTA<br />

3 - 12<br />

Seen <strong>und</strong> Trinkwasseraufbereitung aus Seewasser<br />

Genfersee Okt.87<br />

0 1 2 µ9/L 3<br />

Abb. 3.14<br />

Tiefenprofile der NTA- <strong>und</strong><br />

EDTA-Konzentrationen im<br />

Genfersee<br />

Folgerungen <strong>und</strong> Ausblick<br />

In verschiedenen Seen wurden Tiefenprofile der Konzentrationen<br />

der beiden organischen Komplexbildner bestimmt,<br />

wobei sowohl während der Sommerstagnation als<br />

auch im Winter gemessen wurde. Die Abb. 3.14 zeigt als<br />

ausgewähltes Beispiel eine Messung aus dem Genfersee.<br />

Typischerweise finden sich im Epilimnion leicht erhöhte<br />

NTA-Konzentrationen bis zu etwa 0.5 µg/l, während<br />

im Tiefenwasser keine Gehalte oberhalb der Nachweisgrenze<br />

von 0.2 11g/1 auftraten. Die EDTA-Werte.<br />

hingegen blieben durch die ganze Wassersäule hindurch<br />

konstant (ca. 1.2 11g/l). Da die höchsten EDTA-Konzentrationen<br />

in Seewasser im Bodensee gemessen wurden<br />

(ca. 3µg/1), wurden auch in den Wasseraufbereitungs-<br />

werken am Bodensee Untersuchungen durchgeführt. In<br />

Ubereinstimmung mit den Ergebnissen deutscher Studien<br />

wurde gef<strong>und</strong>en, dass EDTA durch die verschiedenen<br />

Wasseraufbereitungsverfahren nur geringfügig elimiAbb.<br />

niert wird. Noch am besten wirksam ist die Ozonung,<br />

während Aktivkohlefiltration diese gut wasserlösliche<br />

Verbindung nicht entfernt, so dass in dem ins Leitungsnetz<br />

abgegebenen Wasser EDTA-Restkonzentrationen<br />

von 1 bis 2 1A/l auftreten.<br />

Es lässt sich zusammenfassend festhalten, dass in den schweizerischen Gewässern<br />

aufgr<strong>und</strong> des Phosphatverbotes in Textilwaschmitteln keine nenneswert erhöhten Umweltbelastungen<br />

durch den Phosphatersatzstoff NTA eingetreten sind. Hingegen wurde<br />

EDTA als weitverbreitete Umweltverun<strong>reinigung</strong>ssubstanz erkannt, die sich in ober<strong>und</strong><br />

unterirdischen Gewässern über weite Gebiete ausbreitet, weil sie sehr schlecht<br />

abbaubar <strong>und</strong> gleichzeitig im Wasser mobil ist. Daher sollte die Notwendigkeit der<br />

verschiedenen Verwendungen des EDTA überprüft werden <strong>und</strong> unter Umständen besser<br />

abbaubare Ersatzstoffe entwickelt werden.<br />

(W. Giger, Helga Ponusz, A. Aider, D. Baschnagel, Dea Renggli, C. Schaffner)<br />

3.23 Mikrobieller Abbau von organischen Komplexbildnern<br />

Die im Vorfeld des Phosphatverbotes entfachten Diskussionen um die potentiell zur<br />

Verfügung stehenden Phosphatersatzstoffe zeigten unter anderem, dass das Verständnis<br />

des Abbaus von metallkomplexierenden, organischen Verbindungen durch Mikroorganismen<br />

noch beachtliche Lücken aufweist [1, 2]. Da man in den heute verwendeten Textilwaschmitteln<br />

vor allem NTA als Phosphatersatzstoff einsetzt, untersuchen wir verschiedene<br />

Aspekte der Ökologie, der Biochemie <strong>und</strong> der Wachstumskinetik von NTA abbauenden<br />

Mikroorganismen. Da die beiden vorangehenden Kapitel das recalcitrante<br />

Verhalten des zweiten, vielverwendeten organischen Komplexbildners EDTA in der Umwelt<br />

dokumentiert haben, ist diesem Kapitel eine kurze Zusammenfassung des mikro-<br />

biologischen Wissensstandes über die Abbaubarkeit dieser Verbindung angefügt.


Biodegradation von NTA<br />

3 - 13<br />

Taxonomie von NTA-abbauenden Mikroorganismen<br />

Die Mehrzahl der bis heute in der Literatur beschriebenen NTA-abbauenden Mikroorganismen<br />

sind obligat aerobe, Gram-negative Bakterien. Trotz einer <strong>für</strong> taxonomische<br />

Aussagen ungenügenden Charakterisierung wurden sie dem Genus Pseudomonas zugeordnet.<br />

Eigene Untersuchungen haben nun ergeben, dass sowohl die früher isolierten<br />

Bakterienstämme (soweit sie noch zur Verfügung stehen) als auch eine Reihe von eigenen<br />

Isolaten, keiner der heute anerkannten Bakteriengattung zugeordnet werden können.<br />

Die von uns untersuchten Gram-negativen, obligat aeroben Stämme werden die<br />

Gr<strong>und</strong>lage zweier neuer Gattungen innerhalb der a- Subgruppe der Purpurbakterien bil-<br />

den [3]. Unter unseren obligat aeroben Isolaten befand sich auch ein Gram-positives<br />

Bakterium, welches zur Gruppe der coryneformen Bakterien gehört.<br />

Aus Sediment der Glatt konnten wir ein Gram-negatives Stäbchen-Bakterium in Reinkultur<br />

isolieren, welches NTA nicht nur unter aeroben Bedingungen, sondern auch in<br />

Abwesenheit von molekularem Sauerstoff, unter Verwendung von Nitrat als terminalem<br />

Elektronenakzeptor abbauen kann. Dieses denitrifizierende Bakterium zeigt keine<br />

Verwandtschaft zu den oben erwähnten obligat aeroben NTA-Abbauern. Es handelt sich<br />

hier mit grosser Sicherheit um einen echten Pseudomonaden (G. Auling, persönliche<br />

Mitteilung).<br />

Die Tatsache, dass heute mehrere gut beschriebene Gruppen von verwandtschaftlich<br />

weit voneinander entfernten Bakterienarten bekannt sind, welche NTA abbauen können,<br />

deutet darauf hin, dass die Fähigkeit, NTA als Wachstumssubstrat zu verwerten, wohl<br />

verbreiteter ist als ursprünglich angenommen wurde. Welche, <strong>und</strong> ob überhaupt eine,<br />

der bis heute isolierten Bakterienarten hauptsächlich <strong>für</strong> den Abbau von NTA in Kläranlagen<br />

verantwortlich sind, bleibt jedoch noch mit immunologischen Methoden zu<br />

überprüfen.<br />

Stoffwechselweg <strong>für</strong> NTA<br />

Obligat aerobe Mikroorganismen<br />

Der heute <strong>für</strong> den aeroben Abbau von NTA vorgeschlagene Stoffwechselweg ist in<br />

Abb. 3.15 dargestellt. Von speziellem Interesse, weil spezifisch <strong>für</strong> den Metabolismus<br />

von NTA, sind die am Abbau bis zu Glycin <strong>und</strong> Glyoxylat beteiligten Enzyme.<br />

N TA<br />

Zellmembran<br />

aussen // innen<br />

Transportenzym<br />

• N TA<br />

02 H20<br />

NADH 2 NAD<br />

N TA —MO<br />

(Me**)<br />

IDA<br />

02<br />

NADH2<br />

.<br />

H20<br />

NAD<br />

NA<br />

NTA—MO<br />

IMe**)<br />

Glyoxylat<br />

Glycin<br />

+<br />

Glyoxylat<br />

allgemeiner<br />

Stoffwechsel<br />

Abb. 3.15 Vorgeschlagener Stoffwechselweg <strong>für</strong> NTA. Abkürzungen siehe Text


N TA<br />

02<br />

NADH2<br />

IDA<br />

H20<br />

NAD<br />

3 - 14<br />

Unsere eigenen Untersuchungen haben gezeigt, dass in bezug auf den vorgeschlagenen<br />

Stoffwechselweg noch einige Lücken <strong>und</strong> Ungereimtheiten bestehen. So ist bis heute<br />

wenig über den Transport von NTA in die Zelle bekannt, das Enzym NTA-Monooxygenase<br />

(NTA-M0) konnte bis heute nicht gereinigt werden, <strong>und</strong> die Beteiligung von NTA-MO an<br />

der Spaltung von IDA zu Glycin <strong>und</strong> Glyoxylat ist bis heute ebenfalls rein hypothetisch.<br />

Eine Reihe der noch offenen Fragen konnten durch unsere Arbeiten geklärt oder<br />

eingegrenzt werden. So konnten wir nachweisen, dass es sich bei NTA-MO um ein aus<br />

mindestens zwei Untereinheiten zusammengesetztes Enzym handelt, welches, unter den<br />

von früheren Autoren verwendeten Bedingungen, schnell in seine Untereinheiten zerfällt.<br />

Eine dieser Untereinheiten täuscht eine NTA-abhängige Monooxygenaseaktivität<br />

vor. NTA wird dabei jedoch nicht mehr umgewandelt, sondern die von NADH stammenden<br />

Reduktionsäquivalente werden direkt auf 0 2 übertragen (Abb. 3.16). Die Möglichkeit<br />

des Zerfalls von NTA-MO bedeutet, dass der in der Literatur beschriebene spektrophotometrische<br />

Nachweis von NTA-MO-Aktivität über die Oxidation von NADH zu NAD<br />

nicht mehr eindeutig ist, sondern dass zur erfolgreichen Reinigung des nativen Enzyms,<br />

eine Nachweismethode angewendet werden muss, welche auf dem Umsatz des Sub-<br />

strates NTA beruht. Eine entsprechende Methode wurde von uns ausgearbeitet <strong>und</strong> eine<br />

teilweise Reinigung der NTA-MO damit erreicht [4,5]. Es wird nun versucht, die NTA-<br />

MO bis zur Homogenität zu reinigen, das Enzym zu charakterisieren <strong>und</strong> die Produkte<br />

<strong>und</strong> Stöchiometrie der Reaktion eindeutig zu identifizieren. Ebenso wird abgeklärt,<br />

welche Verbindungen durch NTA-MO neben NTA umgesetzt werden. Erste Versuche zeigten,<br />

dass die teilweise gereinigte NTA-MO zwar NTA, aber kein IDA umsetzt. Dies lässt die<br />

Vermutung zu, dass die in der Literatur postulierte Spaltung von IDA zu Glycin <strong>und</strong><br />

Glyoxylat nicht durch NTA-MO katalysiert wird <strong>und</strong> neu überprüft werden muss.<br />

NATIVES ENZYM ZERFALLENES ENZYM<br />

Milieu-Einflüsse<br />

IpH. lonenstärke.<br />

Art des Puffers etc.)<br />

®<br />

Untereinheit A<br />

Bis heute keine<br />

katalytische Aktivität<br />

bekannt<br />

9<br />

NTA '<br />

Ms.. ' Untereinheit B<br />

F<br />

j<br />

AD L7<br />

0 2H2O<br />

NADH 2 NAD<br />

täuscht NTA-M0-<br />

Aktivität vor<br />

Abb. 3.16 Auswirkungen des Zerfalls von NTA-Monooxygenase auf<br />

die katalysierte Reaktion. Abkürzungen siehe Text.<br />

FAD = Flavin-Adenin-Dinucleotid<br />

Wie oben erwähnt wurde, ist auch die Aufnahme von NTA in die Bakterienzelle bis<br />

heute noch ungenügend untersucht. Da NTA innerhalb des pH-Bereiches des optimalen<br />

Wachstums dieser Bakterien (6.0


3 - 15<br />

die Aufnahme <strong>und</strong> den Abbau dieser Verbindung. Unsere Versuche an intakten Zellen<br />

haben gezeigt, dass die Transportrate in die Zelle mit Hilfe von 14 C-markiertem NTA<br />

gemessen werden kann. Detaillierte Untersuchungen des Transportes sind jedoch nur<br />

möglich, wenn nachfolgende Transformationen der transportierten Verbindung (z.B. die<br />

Oxidation zu CO2 ) unterb<strong>und</strong>en werden können. Dies wird üblicherweise dadurch erreicht,<br />

dass sog. Membranversikel hergestellt werden. Dazu wird die Bakterienzellwand<br />

enzymatisch abgebaut <strong>und</strong> die entstehenden Protoplasten werden durch Ultraschallbehandlung<br />

oder osmotischen Schock zum Platzen gebracht. Dabei entstehen aus<br />

den Zellmembranbruchstücken kleine, stabile Versikel, welche NTA noch transportieren,<br />

aber nicht mehr metabolisieren können. Trotz etlicher Versuche ist uns die<br />

Herstellung solcher Membranversikel noch nicht gelungen, da sich die Zellwände unserer<br />

Bakterien mit den üblichen Methoden nicht abbauen liessen.<br />

Die Ausarbeitung der Bestimmungsmethoden <strong>für</strong> die Aktivitäten des NTA-Transportes <strong>und</strong><br />

der NTA-MO erlaubt uns nun, die Bildung dieser Enzyme als Funktion der Umweltbedingungen<br />

zu untersuchen. Dazu werden Reinkulturen von NTA-abbauenden Bakterien in<br />

Bioreaktoren unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet. Untersucht werden z.B. die<br />

Einflüsse von anderen, leicht abbaubaren Kohlenstoffen <strong>und</strong>/oder Stickstoffquellen<br />

auf die Synthese der Enzyme des NTA-Stoffwechselweges. Danach soll die Ubertragbarkeit<br />

dieser mit Hilfe von Reinkulturen gewonnenen Daten auf komplexere Systeme, wie<br />

z.B. eine Laborkläranlage, überprüft werden.<br />

Denitrifizierende Mikroorganismen<br />

Die Stöchiometrie des Abbaus von NTA durch das aus Glattsediment isolierte, denitri-<br />

fizierende Stäbchenbakterium wurde in Abwesenheit von molekularem Sauerstoff in der<br />

Anreicherungskultur [6] <strong>und</strong> Reinkultur überprüft. Sie läuft, unter Berücksichtigung<br />

von Kohlenstoff <strong>und</strong> Stickstoff, in beiden Fällen nach folgender Gleichung ab:<br />

C 6 N (NTA) + 3.5 NO 3 -N -)- C 0.95 N 0.29 (Zellmaterial)<br />

+ 5.05 CO 2 + l.4 N 2-N + 2.l N 20-N + 0.71 NH 4 +-N<br />

Je nach Wachstumsbedingungen fällt ein mehr oder weniger grosser Teil des Nitrates<br />

in Form von KO als Endprodukt der Denitrifikation an. Die optimalen Wachstumsbedingungen<br />

<strong>für</strong> das Bakterium liegen bei 28-30°C <strong>und</strong> pH 6.5-7.5. Unter denitrifizierenden<br />

Bedingungen erreichen die Zellen dabei mit NTA als einziger C/N-Quelle eine<br />

maximale spezifische Wachstumsrate von 0.031 h ° 1 . Der Abbau von NTA unter aeroben<br />

Bedingungen verläuft wesentlich schneller (µmax = 0.07 h °1.<br />

Uber die am Abbau beteiligten Enzyme kann bis heute nur spekuliert werden. Sicher<br />

ist jedoch, dass der Stoffwechselweg unter denitrifizierenden Bedingungen nicht über<br />

den aus aeroben Bakterien bekannten Stoffwechselweg ablaufen kann (s. Abb. 3.15).<br />

Wir sind gegenwärtig daran, das erste der am Abbau beteiligten Enzyme zu identifizieren.


Ökologische Untersuchungen<br />

3 - 16<br />

Aus dem Umstand, dass sich im Labor NTA-abbauende Mikroorganismen relativ leicht <strong>und</strong><br />

schnell aus einem bestimmten (Öko)system isolieren lassen, darf man noch nicht<br />

schliessen, dass diese Bakterien dort auch in grosser Zahl vorhanden <strong>und</strong> <strong>für</strong> den<br />

Abbau von NTA verantwortlich sind; es bedeutet einzig, dass die isolierten Organismen<br />

unter den von uns im Labor gewählten Anreicherungsbedingungen bevorzugte Wachstumsbedingungen<br />

angetroffen haben. Die Verbreitung der von uns isolierten Stämme <strong>und</strong><br />

ihre Fähigkeit, unter den betreffenden (Oko)systembedingungen NTA abbauen zu können,<br />

muss also rückwirkend überprüft werden. Untersuchungen in dieser Richtung werden von<br />

uns auf zwei Linien verfolgt. Einerseits wurden, in Zusammenarbeit mit dem Mikrobiologischen<br />

Institut der Universität Hannover, gegen drei unserer Bakterienstämme<br />

Hasen-Antikörper hergestellt. Wir versuchen nun, diese Antikörper, welche sich<br />

spezifisch an die Zelloberfläche unserer ausgewählten Bakterien binden, an einen<br />

fluoreszierenden Farbstoff zu koppeln. Diese Methode könnte es uns ermöglichen, die<br />

zu unserer Gruppe gehörenden Bakterien in den verschiedensten Proben aus ARA's oder<br />

Boden im Mikroskop als fluoreszierende Zellen zu erkennen <strong>und</strong> ihre Anzahl zu bestim-<br />

men. Zusätzlich zu diesen immunologischen Untersuchungen studieren wir auch das<br />

Wachstum unserer Isolate in Abwasser<strong>reinigung</strong>sanlagen <strong>und</strong> natürlichen Systemen. Dazu<br />

werden Reinkulturen unserer Isolate in Dialysekammern in den entsprechenden Umgebungen<br />

ausgesetzt <strong>und</strong> die Geschwindigkeit ihres Wachstums <strong>und</strong> die Fähigkeit, unter<br />

diesen Bedingungen NTA zu metabolisieren, wird untersucht.<br />

Biodegradation von EDTA?<br />

Über den biologischen Abbau von EDTA sind bis heute widersprüchliche Ergebnisse in<br />

der Literatur zu finden. Währenddem sich dieser Komplexbildner in mehreren unabhängigen<br />

Untersuchungen als äusserst persistent erwies, wurde seine Biodegradation<br />

unter aeroben Bedingungen in Boden-, Fluss-, Seesediment- <strong>und</strong> Klärschlammproben<br />

beobachtet (<strong>für</strong> eine Zusammenfassung s. [2]). Bis zum heutigen Zeitpunkt ist kein<br />

Mikroorganismus bekannt, welcher EDTA als Wachstumssubstrat verwenden oder diese<br />

Verbindung transformieren kann. Mehrere Versuche, EDTA-abbauende Mikroorganismen<br />

unter den verschiedensten Bedingungen anzureichern, sind in unserem Labor erfolglos<br />

geblieben, <strong>und</strong> die in den beiden vorhergehenden Kapiteln beschriebenen Resultate<br />

zeigen, dass diese Verbindung in Abwasser<strong>reinigung</strong>sanlagen <strong>und</strong> natürlichen Systemen,<br />

falls überhaupt, nur sehr langsam abbaubar ist. Anzumerken bleibt, dass die identifizierten<br />

Zwischenprodukte des biologischen EDTA-Abbaus identisch zu denjenigen des<br />

Photoabbaus von Fe(III)-EDTA sind. Trotz der strukturellen Ähnlichkeit der beiden<br />

Verbindungen war keiner unserer NTA-abbauenden Bakterien-Stämme in der Lage, EDTA<br />

als Wachstumssubstrat zu verwenden.<br />

(T. Egli, H.-U. Weilenmann, M. Snozzi, R. Schneider, Elvira Wilberg, U. Wanner,<br />

J. Kemmler)<br />

Referenzen<br />

[1]<br />

[2]<br />

Bernhardt, H. et al. (1984). NTA Studie über die aquatische Umweltverträglichkeit<br />

von Nitr lotriacetat (NTA). Verlag Hans Richarz, Sankt Augustin.<br />

Egli, T. (1988). (An)aerôbic breakdown of complexing agents used in household<br />

detergents. Microbiological Sciences, pp. 36-41.


Seilfilhrungs Getriebe<br />

Drehung 0 Grad<br />

3 - 17<br />

[3] Egli, T., Weilenmann, H.-U., El-Banna, T., Auling, G. (1988). Gram-negative,<br />

aerobic, nitrilotriacetate-utilizing bacteria from wastewater and soil.<br />

Systematic and Applied Microbiology (in press).<br />

[4] Snozzi, M., Schneider, R., Egli, T. (1987). Purification of NTA-Monooxygenase.<br />

4th European Congress on Biotechnology. Proceedings 3: 345, Amsterdam<br />

[5] Schneider, R., Zürcher, F., Egli, T., Hamer, G. (1988). Determination of<br />

nitrilotriacetic acid in biological matrices using ion exclusion<br />

chromatography (submitted to Analytical Biochemistry).<br />

[6] Egli, T., Weilenmann, H.-U. (1986). Biodegradation of nitrilotriacetic acid in<br />

the absence of oxygen. Experientia 42: 1061-1062<br />

Abb. 3.17<br />

SeilfUhrungs Getriebe<br />

Drehung 30 Grad<br />

Wasserproben aus einem See werden an Haspeln emporgeholt.<br />

Eine Seilführung sorgt da<strong>für</strong>, dass das Seil schön regelmässig<br />

aufgewickelt wird. Handelsübliche Seilführungen<br />

sind entweder gross <strong>und</strong> schwer oder empfindlich auf Vereisung.<br />

Daher wurde ein Spezialgetriebe mit unr<strong>und</strong>en Zahnrädern<br />

entwickelt, das seit zwei Jahren auf den EAWAGschiffen<br />

seinen Dienst tut. (Computergrafik von H. Bürer)


0<br />

4-1<br />

KURZBESCHREIBUNGEN AUS DEM BEREICH FORSCHUNG UND BERATUNG<br />

4.1 GEWÄSSERSCHUTZ<br />

Chemodynamische Analyse <strong>und</strong> Überwachung von NTA in der Glatt<br />

Um die Auswirkungen des 1986 in Kraft getretenen Phosphatverbots in Waschmitteln<br />

festzustellen, wurden dem zivilisatorisch stark belasteten Mittellandfluss Glatt von<br />

1985-87 vierzehntägliche Stichproben entnommen <strong>und</strong> auf den Phosphatersatzstoff NTA<br />

analysiert. Die statistische Trendanalyse dieser NTA-Frachten erwies sich wegen der<br />

sehr grossen Streuung der Messwerte als recht schwierig. Der Gr<strong>und</strong> dieser hohen<br />

Streuungswerte liegt darin, dass den zufälligen Schwankungen des NTA-Eintrags <strong>und</strong><br />

den Analysenfehlern die systematischen Einflüsse des Tagesgangs (unterschiedliche<br />

Probenahmezeiten) <strong>und</strong> des Abflusses (schlechtere NTA-Elimination der Kläranlagen bei<br />

hohem Abfluss) überlagert sind. Eine Untersuchung auf Abhängigkeiten von der Tempe-<br />

ratur oder vom Wochentag (die Daten beschränkten sich auf die Tage Montag - Mittwoch)<br />

führte zu einem negativen Ergebnis. Eine wesentliche Reduktion der Streuung<br />

ergab sich deshalb durch Verwendung eines Ansatzes, welcher den mittleren Einfluss<br />

von Tagesgang <strong>und</strong> Abfluss auf die Fracht eliminierte. Für den Mittelwert über den<br />

Tagesgang zwischen 9 Uhr <strong>und</strong> 18 Uhr (die Messungen lagen nur <strong>für</strong> diesen Zeitraum<br />

vor) ergab sich der in Abb. 4.1 dargestellte ansteigende Trend. Dieser Trend sowie<br />

die allgemein hohen NTA-Konzentrationswerte in der Glatt werden durch zwei nicht<br />

mehr dem heutigen Standard entsprechende hochbelastete Kläranlagen verursacht. Für<br />

die Beantwortung detaillierterer Fragen, wie nach einem Abflachen des Trends im<br />

Jahre 1987, war die Reststreuung der Daten immer noch zu gross.<br />

Abb. 4.1<br />

1985 1987<br />

12 14 16 18 20 22<br />

Zelt (h)<br />

24<br />

Anstieg der NTA-Konzentrationen in Rümlang.<br />

Auf Tagesgang <strong>und</strong> Abfluss korrigierte<br />

Messwerte, Trend <strong>und</strong> 95% Konfidenzintervalle<br />

des Trends. Wegen der un-<br />

terschiedlichen Gewichtung ist der Trend<br />

der Messwerte schlecht sichtbar.<br />

Abb. 4.2<br />

NTA-Konzentrationen in St<strong>und</strong>ensammelproben<br />

<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> von Modellrechnungen.<br />

Die Rechnungen wurden mit einer<br />

Halbwertszeit des NTA-Abbaus von 0.7<br />

Tagen (ausgezogene Kurven), 0.35 Tagen<br />

<strong>und</strong> ohne Abbau (lang <strong>und</strong> kurz .gestri-<br />

chelte Kurve) durchgeführt.


In einer zweiten Untersuchung wurde das chemodynamische Verhalten von NTA in der<br />

Glatt untersucht. Dazu wurden am 22. Juli 87 an drei Messstellen je eine Reihe von<br />

St<strong>und</strong>ensammelproben genommen. Die gemessenen Konzentrationen wurden mit Modellrechnungen,<br />

die mit dem Glattmodell (vgl. Jahresbericht 86, S. 32) mit unterschiedlichen<br />

Abbauraten durchgeführt worden sind, verglichen. Die Ergebnisse in Abb. 4.2 deuten<br />

auf eine Halbwertszeit des Abbauprozesses von der Grössenordnung von 0.7 Tagen hin.<br />

Die beiden Untersuchungen zeigen die Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen einer Überwachung <strong>und</strong><br />

einer gezielten chemodynamischen Untersuchung. Während bei der Überwachung wegen der<br />

nur teilweise möglichen Elimination von Nebeneinflüssen grosse Datenserien nötig<br />

sind, um bescheidene Trendanalysen durchzuführen, können bei gezielten Experimenten<br />

mit kleinerem Aufwand verallgemeinerbare Resultate über das Verhalten von Substanzen<br />

in der Umwelt gewonnen werden.<br />

(P. Reichert, W. Giger, Helga Ponusz, Ch. Schaffner, 0. Wanner)<br />

Anaerober Abbau von aromatischen Kohlenwasserstoffen mit N 7 0 als Oxidationsmittel<br />

Gr<strong>und</strong>wasserleiter im Infiltrationsgebiet von Deponien <strong>und</strong> verschmutzten Flüssen<br />

weisen oft eine hohe mikrobielle Aktivität <strong>und</strong> ein Sauerstoffdefizit auf. Es wurde<br />

lange Zeit angenommen, dass aromatische Kohlenwasserstoffe im Gr<strong>und</strong>wasser nur in<br />

Gegenwart von Sauerstoff mikrobiell abgebaut werden können. Feldstudien im Infiltrationsgebiet<br />

der Glatt <strong>und</strong> Laborstudien mit Gr<strong>und</strong>wasserkolonnen haben dann aber gezeigt,<br />

dass zumindest Xylol <strong>und</strong> Toluol auch unter denitrifizierenden Bedingungen<br />

mineralisiert werden (siehe EAWAG-Jahresbericht 1985). Da aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

bedeutende Erdölkomponenten <strong>und</strong> damit <strong>für</strong> sehr viele Gr<strong>und</strong>wasserverschmutzungen<br />

verantwortlich sind, haben wir die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> ihren anaeroben Abbau<br />

in denitrifizierenden Gr<strong>und</strong>wasserkolonnen genauer untersucht. Als Modellverbindungen<br />

dienten Toluol <strong>und</strong> m-Xylol.<br />

Die Arbeiten in den Kolonnen zeigten, dass unter kontinuierlichen Flussbedingungen<br />

die Oxidation von Toluol <strong>und</strong> m-Xylol zu CO 2 mit der Reduktion von Nitrat zu Nitrit<br />

<strong>und</strong> vermutlich gasförmigen Produkten wie N 2 0 <strong>und</strong> N 2 gekoppelt ist. Die Mineralisierung<br />

von Toluol <strong>und</strong> m-Xylol zu CO 2 liess sich nachweisen, indem 14C- ringmarkiertes<br />

Substrat eingesetzt <strong>und</strong> das gebildete 14 CO 2 aufgefangen wurde. Quantitative Messungen<br />

ergaben, dass der vollständige Abbau von 0.19 mM m-Xylol in Gegenwart von 5 mM<br />

Nitrat zu einer Akkumulation von r<strong>und</strong> 1 mM Nitrit führt. Wurde Nitrat aus dem in die<br />

Kolonne fliessenden Medium entfernt, brach die Oxidation von m-Xylol sofort zusammen,<br />

<strong>und</strong> erst nach einer erneuten Zugabe von Nitrat setzte der Abbau wiederum ein<br />

(Abb. 4.3A). Interessanterweise konnte aber Nitrat durch N 2 0 ersetzt werden, ohne<br />

dass der Abbau von m-Xylol beeinträchtigt wurde (Abb. 4.3B). Erst nachdem aus dem<br />

einfliessenden Medium auch N 2 0 entfernt wurde, stoppte die Oxidation von m-Xylol.<br />

Analoge Resultate wurden auch mit Toluol erhalten.<br />

Biologische Verfahren zur Reinigung von verschmutzten Gr<strong>und</strong>wasserleitern ("in situ<br />

restoration") sind rein technischen Massnahmen (beispielsweise Sperriegel oder Ausbaggern)<br />

potentiell überlegen, weil sie kostengünstig sind <strong>und</strong> die Schadstoffe abgebaut<br />

<strong>und</strong> nicht lediglich verschoben werden. Andererseits bedingt aber ein sinnvoller<br />

Einsatz von biologischen Verfahren umfassende chemische <strong>und</strong> mikrobiologische Kenntnisse<br />

der verschmutzten Zone. Die Praxis zeigte bisher, dass diese Kenntnisse oft<br />

nicht vorgängig erarbeitet wurden, <strong>und</strong> dass der Einsatz von biologischen Standardverfahren<br />

kontraproduktiv war. Wird beispielsweise ein mit aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />

verschmutzter anaerober Gr<strong>und</strong>wasserleiter mit Sauerstoff oder H 2 02 behandelt,<br />

wird die Struktur der nativen mikrobiellen Population weitgehend zerstört.


E<br />

0.2<br />

T<br />

x 0.1<br />

E<br />

ô<br />

.ro<br />

â<br />

N<br />

ô<br />

e 0.2<br />

3<br />

0.1<br />

NO3 durch<br />

N 20 ersetzt<br />

1 5 10<br />

Inkubationszeit (Tage)<br />

A<br />

B<br />

15<br />

4-3<br />

Abb. 4.3<br />

Konzentration von m-Xylol im Ausfluss einer<br />

Gr<strong>und</strong>wasserkolonne unter kontinuierlichen<br />

Flussbedingungen in Abhängigkeit des<br />

Elektronenakzeptors.<br />

Einflusskonzentrationen: m-Xylol (gestrichelte<br />

Linie): 0.19 mM (A) resp. 0.17 mM (B);<br />

Nitrat: 5 mM; N 2 0: 26 mM<br />

A: Konzentration von m-Xylol nach Entfernung<br />

<strong>und</strong> Zusatz von Nitrat<br />

B: Konzentration von m-Xylol nach dem Ersatz<br />

von Nitrat durch N20<br />

Wird andererseits dieser Gr<strong>und</strong>wasserleiter mit Nitrat als Elektronenakzeptor versetzt,<br />

zeigen unsere Ergebnisse, dass eine rasche Akkumulation von toxischem Nitrit<br />

nicht ausgeschlossen werden kann. Ob sich ein Zusatz von N 2 0, das sehr gut wasser-<br />

löslich ist <strong>und</strong> das keine toxischen Produkte bildet, unter Freilandbedingungen als<br />

Lösung anbietet, ist noch offen.<br />

(J. Zeyer, Petra Eicher, J. Dolfing, R.P. Schwarzenbach)<br />

4.2 SIEDLUNGSWASSERBAU<br />

Die Simulation von Abwasser<strong>reinigung</strong>sanlagen ist praxisreif<br />

1983 hat die IAWPRC (International Association for Water Pollution Research and<br />

Control) eine Arbeitsgruppe gebildet, in der Wissenschafter aus der ganzen Welt<br />

zusammen die Aufgabe erhielten, ein Modell zu erarbeiten, das geeignet ist <strong>für</strong> die<br />

mathematische Simulation <strong>für</strong> Betrieb <strong>und</strong> Dimensionierung von biologischen Reinigungsverfahren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer Erfahrungen war auch die EAWAG in dieser Arbeitsgruppe<br />

vertreten. 1986 hat die Arbeitsgruppe ihren Schlussbericht abgeliefert. 1987<br />

hat sie das 'First Technology Transfer Seminar' der IAWPRC in Kopenhagen durchgeführt<br />

<strong>und</strong> damit die Simulation in der praktischen Anwendung international eingeführt.<br />

Zwei weitere Seminare, in Rom <strong>und</strong> Bangkok, sind bereits geplant.<br />

Als Basis <strong>für</strong> die Simulation diente ein Programm, das an der EAWAG entwickelt worden<br />

ist <strong>und</strong> durch ein Schweizer Ingenieurbüro professionell gestaltet wurde. Sowohl das<br />

Modell als auch das Programm haben sich im erwähnten Kurs bewährt. Die Teilnehmer<br />

haben sich äusserst positiv zu diesem neuen Werkzeug geäussert <strong>und</strong> sind überzeugt,<br />

dass sie damit in Zukunft ihre Probleme besseren Lösungen zuführen können.


4-4<br />

1988 werden auch in der Schweiz solche Ausbildungskurse durchgeführt; fast 40<br />

Schweizer Ingenieure haben sich bereits da<strong>für</strong> angemeldet. Es ist absehbar, dass in<br />

naher Zukunft viele neue Reinigungsanlagen auf der Basis der Simulation gestaltet,<br />

betrieben <strong>und</strong> optimiert werden. An der EAWAG wird die Simulation seit längerer Zeit<br />

mit Erfolg in Beratung, Forschung <strong>und</strong> Lehre angewandt, dabei können wir auf Modelle<br />

<strong>und</strong> Programme zurückgreifen, die weit über die ursprüngliche Zielsetzung der IAWPRC<br />

Arbeitsgruppe hinausreichen.<br />

(W. Gujer)<br />

4. Internationale Konferenz über Siedlungsentwässerung<br />

In Abständen von 3 Jahren findet die 'International Conference on Urban Storm<br />

Drainage', die gemeinsam von der IAWPRC (International Association for Water Pollution<br />

Research and Control) <strong>und</strong> der IAHR (International Association for Hydraulic<br />

Research) organisiert wird, statt. 1987, vom 31.8. bis zum 4.9., hat die vierte<br />

Konferenz, als paralleles wissenschaftliches Ereignis zum XXII. Kongress der IAHR,<br />

an der ETH Lausanne stattgef<strong>und</strong>en. Mitarbeiter der EAWAG waren verantwortlich <strong>für</strong><br />

die Organisation des technischen Programmes zu den Themen 'Urban Storm Water<br />

Quality' <strong>und</strong> 'Urban Drainage Planning and Management', wobei die Vorträge als Buch<br />

erschienen sind.<br />

In allen technischen Sessionen wurde der Einsatz von Computern stark betont <strong>und</strong><br />

damit deutlich gezeigt, dass die Zeiten, in denen der Fortschritt in diesem Gebiet<br />

durch rechnerische Methoden <strong>und</strong> Mittel begrenzt waren, überholt sind. Neu treten nun<br />

wieder die Grenzen unserer Kenntnisse der physikalischen, chemischen <strong>und</strong> biologischen<br />

Prozesse sowie die begrenzten Möglichkeiten der Interpretation der Auswirkun-<br />

gen der Siedlungsentwässerung auf die Umwelt in den Vordergr<strong>und</strong>; von besonderem<br />

Interesse ist dabei die Nahtstelle zwischen Siedlungsgebiet <strong>und</strong> Vorflut, respektive<br />

Gr<strong>und</strong>wasser. Leider ist das internationale Forum noch recht einseitig überwiegend<br />

aus Ingenieuren zusammengesetzt; häufig fehlt noch der Einbezug von naturwissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> insbesondere ökologischen Überlegungen, der <strong>für</strong> die bereits absehbare<br />

Neuorientierung der Siedlungsentwässerung in Richtung auf eine eher ganzheitliche<br />

Optimierung der Entwässerungssysteme erforderlich ist.<br />

Die wissenschaftlichen Beiträge der EAWAG befassten sich mit den Quellen <strong>und</strong> Transport-Prozessen<br />

von Schmutzstoffen in den Entwässerungssystemen <strong>und</strong> mit der Problematik<br />

der Festlegung von Emissions- <strong>und</strong> Immissions-Grenzwerten im Zuasammenhang mit<br />

Regenereignissen. Insbesondere wurde dabei auf die grosse Lücke zwischen der Verfeinerung<br />

der Arbeitsmittel des Ingenieurs <strong>und</strong> den weitgehend fehlenden Möglichkeiten<br />

des Okologen bei der Interpretation der prognostizierten Belastung der Vorflut hingewiesen.<br />

Die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe "Siedlungshydrologie" der EAWAG hatten im Rahmen<br />

der technischen Organisation <strong>und</strong> der Durchführung dieser Konferenz die Gelegenheit,<br />

mit den führenden Fachleuten aus der ganzen Welt Kontakte zu knüpfen, die sich heute<br />

als wertvoll erweisen <strong>und</strong> <strong>für</strong> den neuen Aufbau dieser Arbeitsgruppe von Bedeutung<br />

sind. Leider haben nur wenig Schweizer Kollegen aus der Praxis die Gelegenheit genutzt,<br />

im Rahmen dieser Konferenz ihrerseits Kontakte zu Kollegen im Ausland zu<br />

knüpfen. Dies wäre wünschenswert, um in Zukunft wissenschaftliche Resultate rascher<br />

<strong>und</strong> direkter in die praktische Tätigkeit einfliessen zu lassen.<br />

(W. Gujer, V. Krejci)


4.3 Technische Prozesse<br />

L'influence du tri mécanique des déchets urbains sur la distribution des substances<br />

après leur incinération<br />

L'étude comparative de l'incinération des déchets urbains (DU) dans l'usine de<br />

Cottendart NE avant (1985) et après (1987) l'installation d'une unité de tri<br />

mécanique mène aux résultats et conclusions suivants:<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

Table<br />

Cl<br />

Cd<br />

La composition chimique des déchets analysés ne diffère pas significativement<br />

et correspond aux valeurs moyennes en Suisse. Cependant la concentration de<br />

chlore a diminué d'un tiers (Table), probablement dû à la diminution du PVC<br />

dans les emballages commerciaux (promise depuis 1986).<br />

Le tri conduit à un combustible plus riche en carbone. Le fractionnement par le<br />

tri limite insuffisamment les flux des halogènes (p.ex. Cl, Table) et des<br />

métaux lourds (p.ex. Cd, Table) pour atteindre les valeurs de 1'OPAIR sans<br />

installation supplémentaire de purification des gaz.<br />

Les fractions triées non-incinérées (environ 20% de la masse totale), ont une<br />

composition chimique proche des déchets urbains et nécessite un traitement<br />

avant leur stockage final.<br />

(P. Baccini, H. Hämmerli, H. Mönch, R. Zimmerli)<br />

Concentrations et distributions de chlore et de cadmium<br />

Déchets<br />

urbains<br />

Distribution (%) Emissions<br />

mg/m3<br />

g/kg DU TRI Scorie Filtre Gaz mesurées OPAIR<br />

limite<br />

1985 7.5 10 10 80 840<br />

1987 4.9 18 4 12 66 590<br />

1985<br />

mg/kg DU<br />

14 21 78 1 0.06<br />

1987 14 21 29 44 0.12<br />

30<br />

0.1


Biologische Abbaubarkeit von Kalkseifen<br />

Infolge zunehmenden Umweltbewusstseins wird vermehrt die Anwendung natürlicher Seifen<br />

gefordert, die als Gemische aus Alkalisalzen mehr oder weniger langkettiger,<br />

aber leicht abbaubarer., Fettsäuren im Ruf guter Umweltvertäglichkeit stehen. Ein-<br />

schränkend muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass Seifen im Brauch- <strong>und</strong> Abwasser<br />

durch die Verbindung mit härtebildenden Calcium-Ionen als unlösliche Kalkseifen<br />

ausflocken. Diese Flocken sind nahezu unbenetzbar, so dass die Frage nach einer<br />

hieraus resultierenden Beeinträchtigung der biologischen Abbaubarkeit durchaus berechtigt<br />

scheint. Bis jetzt sind jedenfalls keine exakten Untersuchungen bekannt,<br />

die einen quantitativen Abbau solcher Verbindungen beschreiben. Wir haben dieses<br />

Problem deshalb aufgegriffen <strong>und</strong> versucht, die biologische Abbaubarkeit des Calciumstearats,<br />

einer Calciumverbindung der Stearinsäure als typischer Vertreterin lang-<br />

kettiger Seifenfettsäuren, unter aeroben Bedingungen zu prüfen. Als Methode konnten<br />

wir den modifizierten OECD-Screening Test, d.h. einen Schüttelflaschenansatz, anwen-<br />

den, weil die zunächst aufrahmenden Flocken des Calciumstearats durch den sofort<br />

einsetzenden Bakterienbewuchs (Abb. 4.4) bereits nach 2 Tagen vollständig im Sub-<br />

strat suspendiert waren.<br />

Abb. 4.4 Bakterienbewuchs von Calciumstearatflocken<br />

(Phasenkontrast 600x) (Foto: Kl. Mechsner)<br />

Da unter diesen Bedingungen durch Messung des gelösten organischen Kohlenstoffs -<br />

DOC - nur die löslichen Abbauprodukte des Calciumstearats nachzuweisen waren, sollte<br />

durch zusätzliche Analyse des freigesetzten Calciums das Ausmass der Reaktion sicher<br />

erfasst werden. Der dargestellte Versuch (Abb. 4.5) zeigt als Folge des biologischen<br />

Abbaus eine Zunahme des freien Calciums sowie die Entstehung <strong>und</strong> Elimination von<br />

Abbauprodukten des Stearats. Konkret sehen wir, dass bei einer Ausgangskonzentration<br />

von 50 mg Calciumstearat das Calcium nach zweiwöchiger Versuchsdauer quantitativ<br />

freigesetzt <strong>und</strong> der DOC als Mass der Testsubstanz nach der "gesetzlichen Abbaufrist"<br />

von 19 Tagen zu mehr als 90% eliminiert war. Makro- <strong>und</strong> mikrobiologisch konnte der<br />

Abbau ausserdem durch die vollständige Elimination der zunächst deutlich sichtbaren


4-7<br />

Calciumstearatflocken verfolgt werden. Der rapide bakterielle Bewuchs <strong>und</strong> die<br />

folgende Zersetzung des unlöslichen Stearats lässt darauf schliessen, dass auch<br />

andere Calciumfettsäureverbindungen auf gleiche Art <strong>und</strong> Weise degradiert werden. Da<br />

zumindest ein Teil der Kalkseifenpartikel an Vorklärschlämme adsorbiert <strong>und</strong> mit<br />

diesen in die Faultürme gelangen, ist beabsichtigt, ebenfalls den anaeroben Abbau<br />

von Kalkseifen zu untersuchen.<br />

(Kl. Mechsner, K. Stumpf, Th. Egli)<br />

Abb. 4.5<br />

Verlauf des biologischen Abbaus von<br />

Calciumstearat; T 25°C, Anfangskonzentration:<br />

50 mg/1 Calciumstearat,<br />

entsprechend: 35,6 mg/1 DOC<br />

3,3 mg/l Calcium<br />

12.0<br />

9.0<br />

r3 6.0<br />

E<br />

Aktivkohleadsorption zur Entfernung von chlorierten Kohlenwasserstoffen - eine neue<br />

Betriebsweise<br />

Jedes Wasser enthält gelöste natürliche organische Wasserinhaltstoffe, welche im<br />

Vergleich zu unerwünschten Spurenstoffen im allgemeinen schlechter an Aktivkohle<br />

adsorbierbar sind <strong>und</strong> meistens auch in weit grösseren Konzentrationen vorkommen.<br />

Dies führt zu einer Vorbeladung der Aktivkohle mit organischen Wasserinhaltsstoffen,<br />

welche einen wesentlichen Einfluss auf das Adsorptionsverhalten der Spurenstoffe<br />

ausübt.<br />

Mit dem Ziel, den Einfluss der DOC-Voradsorption zu minimieren, wurde die schichtweise<br />

aufwärtsdurchströmte Aktivkohleadsorption in einer Pilotanlage in Porrentruy<br />

(JU) untersucht <strong>und</strong> im Parallelbetrieb mit je einem aufwärts- <strong>und</strong> einem abwärtsdurchströmten<br />

Festbettadsorber verglichen <strong>und</strong> quantifiziert. Das <strong>für</strong> diese Versuche<br />

voraufbereitete Quellwasser war mit relativ niedrigen Mengen an chlorierten Kohlenwasserstoffen<br />

(CKW), nämlich Trichlorethen (TRI) <strong>und</strong> Tetrachlorethen (PER) kontami-<br />

niert.<br />

Die schichtweise aufwärtsdurchströmten Filter wurden wie folgt betrieben: Zuerst<br />

wurde eine 30 cm starke Schicht eingebracht. Bei Erreichen einer Auslaufkonzentration<br />

von 5µg/1 ECKW wurde eine weitere 30 cm starke Aktivkohleschicht eingebracht.<br />

Dieser Vorgang wurde so lange wiederholt, bis die maximale Schütthöhe erreicht war.<br />

3.0<br />

0.0


MASSE ENTFERNT<br />

(g/kg AK) 2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

MASSE ENTFERNT<br />

(g/kg AK) 2.5<br />

Festbeüadsorber aufwärtsdurchströmt<br />

Kohle: TL830 ; V=15 m/h<br />

Substanz: CCl2=CCl2<br />

. . . . . . . . ..<br />

0.0<br />

0 1 2 3 4 5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

Abb. 4.6 A,B<br />

Wirkungsgrad = 160 6<br />

Schichtweise aufwärtsdurchströmt<br />

Kohle: TL830 ; V=75 m/h<br />

Substanz: CCl2=CCl2<br />

Schicht (m)<br />

-^- 0.0 - 0.3<br />

- 0.3 - 0.6<br />

--^- 0.6 - 0.9<br />

o 0.9 - 1.2<br />

-+- 1.2 - 1.5<br />

MASSE ZUGEGEBEN (g/kg AK)<br />

0.0<br />

0 2 3<br />

4 5 6<br />

B<br />

MASSE ZUGEGEBEN (g/kg AK)<br />

Verlauf der Beladung von Tetrachlorethen (PER) in den einzelnen<br />

Schichten der aufwärtsdurchströmten Aktivkohlefilter:<br />

A) Festbettadsorber<br />

B) Schichtartige Fahrweise<br />

Aus den gemessenen Ganglinien der Konzentrationsprofile der CKWs liessen sich die<br />

Beladungen der Aktivkohle <strong>für</strong> die beiden Spurenstoffe TRI <strong>und</strong> PER ermitteln.<br />

Abb. 4.6 A,B zeigen den Verlauf der Aktivkohlebeladungen von PER in den einzelnen<br />

Schichten des aufwärtsdurchströmten Festbettreaktors <strong>und</strong> des mit der gleichen Kohle<br />

schichtweise aufwärtsdurchströmten Filters. Daraus ist ersichtlich, dass die erreichten<br />

Beladungen <strong>für</strong> PER in den einzelnen Schichten des schichtweise betriebenen<br />

Filters praktisch gleich sind (Abb. 4.6 B). Im Gegensatz dazu weisen die erreichten<br />

Beladungen in den einzelnen Schichten des Festbettadsorbers (Abb. 4.6 A) deutliche<br />

Unterschiede auf <strong>und</strong> sind, mit Ausnahme der ersten 30 cm starken Schicht, wesentlich<br />

kleiner als diejenigen des schichtweise betriebenen Adsorbers. Diese Verminderung<br />

der Aktivkohlekapazität im Festbettreaktor ist auf die Voradsorption von DOC zurückzuführen.<br />

6


E<br />

e<br />

Relative Adsorptionkapazität <strong>für</strong> Trichlorethen<br />

in Abhängigkeit der Filtertiefe<br />

180<br />

150<br />

120<br />

90<br />

:Lt 60 -<br />

'4%<br />

Schichtwelse —<br />

Festbett --><br />

A<br />

D<br />

30 - H 2 0<br />

Kohle: TL830<br />

V=15m/h<br />

q 0 = 2.62 g/kg<br />

o<br />

00<br />

■<br />

0.2<br />

.<br />

0.4 0.6 0.8 10<br />

Abb. 4.7<br />

q/qc (-)<br />

Relative Adsorptionskapazität<br />

<strong>für</strong> Trichlorethen (TRI) in Abhängigkeit<br />

der Filtertiefe.<br />

4.4 ENTSORGUNG<br />

Die Triage von Sondermüll<br />

4-9<br />

Abb. 4.7 zeigt, wie sich die relative erreichbare<br />

Beladung in einem Festbettadsorber mit<br />

zunehmender Filtertiefe erniedrigt <strong>und</strong> einem<br />

Wert von q/q 0 O.5 zustrebt. Unter der Annahme,<br />

dass der Filter bis zur vollständigen<br />

Erschöpfung der Aktivkohle betrieben wird,<br />

stellt die Summe der in Abb. 4.7 bezeichneten<br />

Flächen A <strong>und</strong> B die relative Adsorptionskapazität<br />

der Aktivkohle ohne Vorbeladung dar.<br />

Daraus ist erkennbar, dass in einem Festbettreaktor<br />

die Kapazitätseinbusse der Aktivkohle<br />

B/(A+B), welche auf die DOC-Voradsorption<br />

zurückzuführen ist, mit zunehmender Filter-<br />

tiefe zunimmt.<br />

Demnach werden in Porrentruy mit der schichtweisen<br />

Aufwärtsfiltration bei gleichen Betriebsbedingungen<br />

(15 m/h), 1.5 m Gesamtschütthöhe<br />

<strong>und</strong> bei einer Auslaufkonzentration<br />

von 5µg/l (FCKW), Durchsätze erreicht, die um<br />

35% bis 50% höher sind als diejenigen der<br />

herkömmlichen Festbettadsorber. In der zukünftigen<br />

Trinkwasseraufbereitungsanlage in<br />

Porrentruy werden durch den Einsatz von grösseren<br />

Gesamtschütthöhen noch wesentlich bessere<br />

Leistungen erwartet.<br />

(C. Munz, M. Boller)<br />

Pro Einwohner fallen in der Schweiz je nach Region jährlich ca. 20 - 40 kg Sonderabfälle<br />

an. Diese bestehen zu ca. einem Drittel aus Metallhydroxidschlämmen (z.B.<br />

Filterstäuben aus KVA: 10 kg), einem Drittel aus ölhaltigen Produkten <strong>und</strong> einem<br />

Drittel aus verschiedenen Abfällen in meist geringeren Mengen. Gemäss Leitbild <strong>für</strong><br />

die schweizerische Abfallwirtschaft sind aus diesen Abfällen entweder wiederverwert-<br />

bare oder endlagerfähige, langfristig ohne Nachsorge deponierbare Stoffe zu erzeugen.<br />

Für die Bewirtschaftung der Sonderabfälle stellt sich die Hauptfrage, nach<br />

welcher Methodik die Abfallstoffe den einzelnen Behandlungen bzw. dem Endlager zuzuordnen<br />

seien. Ein Vergleich verschiedener Tests zur Beurteilung der Deponiefähigkeit<br />

von Abfällen ergab, dass keine der untersuchten Methoden (EPA Uniform Leach Procedure,<br />

Minnesota PCA Land Disposal Leach Test, Standard Leach Test von B. Ham) geeignet<br />

ist, das langfristige Verhalten von Abfallstoffen in einem Endlager abzuschätzen.<br />

Am Beispiel einer Schlacke eines Recyclingprozesses wurde gezeigt, dass<br />

die Beobachtungen des Verhaltens der Schlacke in einer 20jährigen Deponie nicht mit<br />

den Resultaten von universellen Auslaugetests erklärt werden können. Für eine zuverlässige<br />

Zuordnung von Stoffen zu Behandlungsverfahren ist es notwendig, die genaue<br />

Zusammensetzung der Matrix <strong>und</strong> der wichtigsten Spuren der Abfallstoffe zu kennen.


4 - 10<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Kenntnisse können die möglichen Wechselwirkungen der Inhaltsstoffe<br />

mit der Umwelt abgeschätzt werden. In zusätzlichen Labortests muss, z.B. anhand der<br />

Bestimmung der Alkalinität/Azidität, der Löslichkeit bei unterschiedlichen Bedingungen,<br />

der biologischen Abbaubarkeit u.a., das Langzeitverhalten abgeschätzt werden.<br />

Die Folgerungen <strong>für</strong> die Praxis können somit wie folgt zusammengefasst werden: 1.<br />

Eine notwendige Voraussetzung <strong>für</strong> die umweltverträgliche Verarbeitung <strong>und</strong><br />

Endlagerung von Abfallstoffen ist, dass ihre Zusammensetzung (Matrix <strong>und</strong> Spuren)<br />

bekannt ist. 2. Die Zuordnung von Abfällen zu Behandlungen oder Deponien mit<br />

universellen Eluattests ist nicht möglich. Dazu ist eine differenzierte,<br />

massgeschneiderte biologisch/chemisch/physikalische Beurteilung anhand der<br />

Zusammensetzung <strong>und</strong> von Labortests notwendig.<br />

(P.H. Brunner, R. Zimmern)<br />

Diagenese von Klärschlamm in Deponien<br />

In natürlichen Ablagerungen (Sedimenten) laufen biologische, chemische <strong>und</strong> physikalische<br />

Prozesse ab, die sich in ihrer Gesamtheit als Diagenese umschreiben lassen;<br />

mit zunehmender Uberdeckung durch jüngere Ablagerungen werden die Sedimente dabei zu<br />

Gesteinen transformiert. Klärschlämme in Deponien können als anthropogene organische<br />

Sedimente betrachtet werden. Der Klärschlamm wird solange transformiert, bis das<br />

diagenetische Potential sehr klein ist (Abb. 4.8). Dabei entwickelt sich die Klärschlammdeponie<br />

von einer Reaktordeponie zu einem Endlager.<br />

Abb. 4.8<br />

Die Vertorfung <strong>und</strong> Inkohlung im Van Krevelen-<br />

Diagramm (atomare Verhältnisse H/C gegen 0/C):<br />

Der Klärschlamm (Faulschlamm) liegt im Feld<br />

des Torfes. Mit fortschreitender Diagenese<br />

entwickelt sich der Torf über Braunkohle <strong>und</strong><br />

Steinkohle zum Graphit; die Verhältnisse H/C<br />

o • d5 to 2.0 <strong>und</strong> 0/C nehmen ab (das diagenetische Potential<br />

sinkt).<br />

Im Rahmen eines von der Aktion COST-681 unterstützten Projektes wurden die frühen<br />

diagenetischen Veränderungen von Klärschlamm in Deponien mit Hilfe von Indikatorparametern<br />

aus Chemie, Biologie, Physik <strong>und</strong> Geotechnik untersucht. Proben aus<br />

existierenden Klärschlamm-Monodeponien gaben Aufschluss über die Transformationen in<br />

den ersten 30 Jahren. Das langfristige Verhalten (103 -6 Jahre) wurde untersucht,<br />

indem die Diagenese natürlicher organischer Sedimente (Sapropel, Torf, organische<br />

Böden) mit den möglichen langfristigen Umwandlungen des Klärschlammes verglichen


4 - 11<br />

wurde. Es zeigte sich, dass zwei Drittel der organischen Fraktion des Fauschlammes<br />

das Stadium schneller Transformation (zwischen 2 <strong>und</strong> 20 Jahren) überleben. Insbeson-<br />

dere trifft dies auch <strong>für</strong> einige speziell untersuchte synthetische organische<br />

Schlamminhaltstoffe zu (PCB, Nonylphenol, Alkylbenzolsulfonate). Sofern bei der<br />

Konkurrenz zwischen den langfristigen Prozessen "Abtragung durch Wind <strong>und</strong> Wasser<br />

(Erosion)" <strong>und</strong> "weitergehende Ueberlagerung mit jüngeren Sedimenten aus anthropogenen<br />

oder natürlichen Quellen" die Sedimentation überwiegt, dauert es 10 6 - 7 Jahre,<br />

bis das organische Material vollständig zu Wasser, Gas <strong>und</strong> unlöslichen refraktären<br />

organischen Substanzen umgesetzt ist. Für bestimmte Deponien ist aber zu erwarten,<br />

dass die mechanische <strong>und</strong> chemische Verwitterung durch fortschreitende Erosion die<br />

entscheidenderen Langzeiteffekte sind als die anaerobe Transformation, so dass diese<br />

Deponien innerhalb von 10 3 -4 Jahren wegtransportiert werden.<br />

(Th. Lichtensteiger, P.H. Brunner)<br />

Der anthropogene Güterfluss als Beitrag zum Stofffluss einer Region<br />

Im Projekt RESUB wird der Fluss ausgewählter Stoffe durch eine Region anhand verschiedener<br />

Teilprojekte (Stofffluss in der Anthroposphäre, im Boden, durch das<br />

Wasser <strong>und</strong> die Luft) untersucht. Das Teilprojekt "Güterflüsse" hat zum Ziel, eine<br />

Ubersicht über die wichtigsten Prozesse <strong>und</strong> Güterflüsse zu gewinnen <strong>und</strong> die dabei<br />

anfallende Wertschöpfung zu erfassen. In einem zweiten, noch folgenden Teil, sollen<br />

diese Angaben dazu benutzt werden, durch eine ökonomische Input-Output Analyse<br />

volkswirtschaftliche Parameter mit naturwissenschaftlichen zu verknüpfen.<br />

Die untersuchte Region wird von 28'000 Einwohnern in 10'000 Haushaltungen bewohnt;<br />

insgesamt stehen 11'000 Arbeitsplätze zur Verfügung (6% Landwirtschaft, 59% Industrie<br />

<strong>und</strong> 35% Dienstleistungen). Um die Güterumsätze zu ermitteln, wurden in einzelnen<br />

Unternehmen Befragungen durchgeführt über den Güterumsatz <strong>und</strong> die Wertschöpfung.<br />

Bei diesem Quervergleich der unterschiedlichen Branchen kamen folgende Ergebnisse<br />

zustande:<br />

Der grösste Güterfluss in dieser Region besteht im Bauhauptgewerbe: 570'000 t oder<br />

r<strong>und</strong> 680 t/Beschäftigter. Die hauptsächlich umgesetzten Güter sind Sand/Kies, Zement<br />

<strong>und</strong> Aushubmaterial. An zweiter Stelle folgt die metallverarbeitende Industrie mit<br />

170'000 t oder r<strong>und</strong> 330 t/Beschäftigter. In der Abfallwirtschaft dominiert eine<br />

Autoshredderanlage den Güterfluss der Region. Hier werden ca. 120'000 t Metalle<br />

umgesetzt. In der Nahrungsmittelindustrie werden r<strong>und</strong> 80'000 t verarbeitet. Erst die<br />

Verknüpfung von Mengen- <strong>und</strong> Wertgrössen führt zu einer Betrachtung, die Aussagen<br />

über die Konsequenzen von Güterumsätzen auf natürliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Systeme<br />

zulässt. Dies sei anhand der Tabelle aufgezeigt.<br />

Branche Güterumsatz in t<br />

total pro Beschäftigter total<br />

Bauhauptgewerbe 570'000 680 nicht erhoben<br />

Wertschöpfung in Fr. 1000<br />

pro Beschäftigter pro t Input<br />

Metallverarbeitung 170'000 330 127'000 110 l.40<br />

Nahrungsmittelindustrie 80'000 180 46'000 100 0.58<br />

Kunststoffindustrie 20'000 24 64'000 75 3.20<br />

Elektrotechnik 3'800 6 40'000 59 11.0


4 - 12<br />

In der mengenmässig bedeutenden Branche Metallverarbeitung wurde zwar eine Wertschöpfung<br />

von r<strong>und</strong> Fr. 110'000 pro Mitarbeiter erzielt, aber pro t Input nur eine<br />

solche von ca. Fr. 1'400. Diese ist beinahe um den Faktor 10 kleiner als in der<br />

Branche Elektrotechnik. In der Nahrungsmittelindustrie wird ein Güterumsatz von<br />

180 t pro Mitarbeiter erzielt. Die Wertschöpfung pro t Inputgut erreicht noch<br />

Fr. 580. Das Verhältnis von Wertschöpfung <strong>und</strong> der Menge der Inputgüter hat <strong>für</strong> die<br />

Region konkrete Auswirkungen auf das wirtschaftliche System (Arbeitsplätze, Steueraufkommen,<br />

Nachfrage nach Produkten von Unterlieferanten, etc.) <strong>und</strong> auf das ökologische<br />

System (Reststoffe aus Produktionsprozessen, nachgefragtes Transportvolumen,<br />

Bodennutzung, etc.).<br />

Schlussfolgerungen: 1) Es zeigt sich, dass die wirtschaftlich bedeutenden Branchen<br />

nicht die güterumschlagsmässig wichtigsten sind. 2) Bei der Beurteilung von Güterumsätzen<br />

in der Anthroposphäre kann die wirtschaftliche Bedeutung einer Branche (erzielte<br />

Wertschöpfung) mit der umgesetzten Gütermenge (z.B. Inputgütermenge) <strong>und</strong> der<br />

resultierenden Umweltbelastung (z.B. regionale Restflüsse in Wasser oder Luft) in<br />

Verbindung gebracht werden.<br />

(A. Rist, P.H. Brunner)<br />

Einfluss von Umweltfaktoren auf die Oberlebensfähigkeit von Escherichia coli<br />

Das Darmbacterium Escherichia coli, allgemein als "Coli" bekannt, gilt noch immer<br />

als der wichtigste Indikatororganismus <strong>für</strong> die hygienische Beeinträchtigung von<br />

Trinkwasser. Ausgehend von der Voraussetzung, dass Coli in allen Warmblüterdärmen<br />

stetig vorkommt <strong>und</strong> sich nur dort vermehrt, bedeutet der positive Nachweis dieses<br />

Organismus in einer Trinkwasserprobe die potentielle Gefahr einer Infektion durch<br />

Erreger von Darmkrankheiten, da diese, wie Coli, mit Fäkalien ausgeschieden werden.<br />

So gilt weltweit die Regel, dass in 100 ml einwandfreiem Trinkwasser kein Coli nachgewiesen<br />

werden darf. In den letzten Jahren wurde diese Indikatorfunktion wiederholt<br />

kritisch diskutiert, <strong>und</strong> neben Verbesserungen der Nachweismethodik wurden gründliche<br />

Untersuchungen über das Verhalten des Colis ausserhalb seines natürlichen Darmstandortes<br />

gefordert. Eine wichtige Rolle spielt vor allem die Uberlebensfähigkeit des<br />

Indikatororganismus, verglichen mit den anzuzeigenden Krankheitserregern unter Umweltbedingungen,<br />

die z.B. in tropischen Regionen durch wesentlich ausgeprägtere<br />

Klimaextreme als in gemässigten Breiten charakterisiert sind. Wir haben deshalb ein<br />

Versuchsprogramm zusammengestellt, durch welches das langfristige Verhalten von Coli<br />

sowie anderer Indikatororganismen <strong>und</strong> Krankheitserreger in definierten Abwasserproben<br />

beobachtet werden soll. In einer ersten Versuchsreihe wurde der Einfluss verschiedener<br />

Temperaturen (10, 20, 30°C) <strong>und</strong> Ausgangs-pH werte von 7, 9 <strong>und</strong> 11 in je<br />

5 1 sterilfiltrierten Abwassers auf das Uberleben von Coli untersucht. Durch spezifische<br />

Färbung (INT) der Coli-Suspensionen konnte mikroskopisch der Anteil der lebenden<br />

Organismen an der Gesamtkeimzahl differenziert <strong>und</strong> durch Extraktion des Farbstoffes<br />

die Aktivität der Biomasse bestimmt werden.<br />

Die unterschiedlichen Anfangs-pH beeinflussten den langfristigen Ausgang der Experimente<br />

nicht. Alle pH-Werte stellten sich innerhalb eines Monats auf einen Bereich um<br />

pH 9 ein.


Tabelle<br />

4 - 13<br />

Der Einfluss der Temperatur auf das Überleben von E. coli in Abwasser:<br />

bei 10°C: Lebende Coli nach 42-60 Tagen nicht mehr nachzuweisen<br />

bei 20°C: Lebende Coli nach 3 Monaten noch nachzuweisen<br />

bei 30°C: Lebende Coli nach 90 Tagen nicht mehr nachzuweisen<br />

Die Ergebnisse zeigen (Tab.), dass sich die Versuchstemperatur von 10°C am un-<br />

günstigsten auf Coli ausgewirkt hat,, dass Werte um 20°C optimal sind <strong>und</strong> dass dieser<br />

Organismus auch bei 30°C noch gute Uberlebenschancen hat. Dieses Resultat wird durch<br />

zusätzliche mikroskopische Beobachtungen verständlich, die zeigen, dass die Colibakterien<br />

bei 20°C <strong>und</strong> 30°C zu Flocken aggregiert <strong>und</strong> nicht, wie bei 10°C, einzeln<br />

dispergiert auftraten. Eine Vitalanalyse dieser Flocken ergab, dass der lebende Anteil<br />

der Gesamtcoli in den Flocken 80% <strong>und</strong> ausserhalb der Flocken 38% betrug. Offensichtlich<br />

können Mikroorganismen in derartigen Aggregaten ungünstige Umwelt-<br />

situationen wesentlich leichter überdauern. Frühere Untersuchungen haben bestätigt,<br />

dass die Flockungsbereitschaft von Bakterien entscheidend von deren physiologischen<br />

Zustand <strong>und</strong> den Kulturbedingungen bestimmt wird.<br />

(M.K.C. Sridhar, K1. Mechsner, G. Ramer, R. Schertenleib)<br />

Verwendung von Abwasser <strong>und</strong> Fäkalien in der Landwirtschaft <strong>und</strong> Fischproduktion in<br />

Drittweltländern<br />

Die Arbeiten des Fachbereichs "Siedlungshygiene in Entwicklungsländern" (IRCWD) konzentrieren<br />

sich in diesem Gebiet in erster Linie auf Fragen des Ges<strong>und</strong>heitsrisikos<br />

<strong>und</strong> auf die Ausarbeitung von Vorschlägen, wie Fäkalien <strong>und</strong> Abwasser mit minimalen<br />

Risiken verwendet werden können. Vorausgesetzt wird, dass es gr<strong>und</strong>sätzlich erstrebenswert<br />

ist, alle natürlichen "Abfälle", also auch die menschlichen Fäkalien, zur<br />

Bodenerhaltung in die Primärproduktion zurückzuführen. Für eine wachsende Zahl von<br />

Städten in Entwicklungsländern ist die Abwasserverwendung zum integrierten Bestandteil<br />

der Abwasserplanung bzw. -entsorgung geworden <strong>und</strong> in Latrinenprogrammen<br />

versucht man, die Verwendung der abgebauten Fäkalien als Bodenverbesserungsmittel<br />

<strong>und</strong> Dünger zu fördern.<br />

Absterben von Krankheitskeimen in doppelkammrigen Trockenlatrinen (Guatemala)<br />

Eine private guatemaltekische Entwicklungsorganisation entwickelte vor mehreren<br />

Jahren zusammen mit Dorfbewohnern Latrinen, die es ermöglichen, die abgebauten Fäkalien<br />

nach mehrmonatiger Lagerung in der Landwirtschaft zu verwenden. Das IRCWD<br />

unterstützte eine einjährige Untersuchung über das Absterbeverhalten von Spulwurm-<br />

(Ascaris-)Eiern <strong>und</strong> Faekalcoli. Spulwurmeier sind wegen ihres grossen Ueberlebensvermögens<br />

als Indikatoren <strong>für</strong> die hygienische Qualität der gelagerten Fäkalien<br />

besonders geeignet. Zur Zeit werden die Daten analysiert. Eine vorläufige Grobaus-<br />

wertung von 390 Latrinenkammern ergab eine durchschnittliche Eierkonzentration von<br />

728/g fäkalischem Material während der Benützung der Kammern (Lagerzeit nur wenige<br />

Monate). Davon waren 10% lebensfähig. Im fertig gelagerten "Dünger" (Lagerzeit > ca.<br />

8 Mte.) wurden noch 50 Eier/g gef<strong>und</strong>en, die aber alle ihre Lebensfähigkeit verloren<br />

hatten.


Abb. 4.9<br />

Entnahme von fäkalischem Material aus einer<br />

doppelkammrigen Latrine zur Bestimmung der<br />

Konzentration überlebender Wurmeier<br />

(Foto: M. Strauss)<br />

Epidemiologische Untersuchungen im Zusammenhang mit fäkaliengedüngten Fischteichen<br />

in Java (Indonesien)<br />

Viele Bewohner im Hügelgebiet Java's besitzen kleine Fischteiche. Diese Teiche<br />

dienen nebst der Fischproduktion seit alters her einerseits der Entsorgung der<br />

Fäkalien mittels "Pfahlbauer"-Latrinen - wodurch auch gleich die Teichdüngung<br />

sichergestellt wird - <strong>und</strong> andererseits der Nutzwasserversorgung (persönliche<br />

Hygiene, Waschen von Geschirr <strong>und</strong> Kleidern). Die Regierung hatte diese traditionelle<br />

Art der Fäkalienentsorgung als ges<strong>und</strong>heitsgefährdend erachtet <strong>und</strong> versucht, die<br />

Bevölkerung zur Benützung von "Land"-Latrinen zu bewegen. Aus kulturellen Gründen<br />

blieb der Kampagne jedoch der Erfolg verwehrt. Da alle Fische gekocht gegessen<br />

werden, ist eine Krankheitsübertragung durch den Fischkonsum auch kaum zu erwarten.<br />

Hingegen wäre denkbar, dass Leute, welche das von den Teichen abfliessende Wasser<br />

zum Waschen benützen, häufiger an Durchfall erkranken als solche, die hier<strong>für</strong><br />

andere, "bessere" Wasservorkommen nutzen (Teichwasser wird gr<strong>und</strong>sätzlich nicht als<br />

Trinkwasser benützt). In Zusammenarbeit mit dem Tropeninstitut London wird ein<br />

lokales Forschungsteam unterstützt, welches mit epidemiologischen Abklärungen<br />

Antworten auf diese Fragen sucht.<br />

Bisher, d.h. nach Erfassung von 40% der total 2400 Haushalte (12'000 Personen) <strong>und</strong><br />

einer ersten Analyse der Daten, konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Benützung<br />

von fäkaliengedüngtem Fischteichwasser zu Haushaltzwecken als einzelner Risikofaktor<br />

zu vermehrtem Vorkommen von Durchfallerkrankungen führt.


4 - 15<br />

Abb. 4.10 Fäkalienentsorgung <strong>und</strong> Teichdüngung in einem:<br />

Fischteich-Latrine in Indonesien (Hochland von<br />

Bandung, Java) (Foto: U.J. Blumenthal, Tropen-<br />

institut London)<br />

Neue WHO-Qualitäts- <strong>und</strong> Planungsrichtlinien <strong>für</strong> die Abwasserbewässerung<br />

Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation (WHO) hat erstmals 1973 Qualitätsrichtlinien <strong>für</strong> die<br />

Abwasserbewässerung publiziert. Diese basieren auf einem Richtwert von < 100 Totalcoli/100<br />

ml <strong>und</strong> Einsatz von konventionellen wie auch weitergehenden Abwasser<strong>reinigung</strong>stechnologien.<br />

Deren Anwendung ist in Entwicklungsländern jedoch mit grossen<br />

Schwierigkeiten verb<strong>und</strong>en. Zudem sind die wenigsten dieser Verfahren auf die Eliminierung<br />

von Krankheitskeimen ausgerichtet. (Bei der Verwendung von Abwasser zur<br />

Bewässerung geht es in erster Linie um diese <strong>und</strong> nicht um die Eliminierung organischer<br />

Verun<strong>reinigung</strong>en.)<br />

Ausgehend von der zunehmend grossen Zahl von Abwasserbewässerungsprojekten, neueren<br />

epidemiologischen Erkenntnissen (allgemein geringere ges<strong>und</strong>heitliche Risiken als<br />

bislang angenommen) <strong>und</strong> der Erforschung angepasster Reinigungsverfahren, beschloss<br />

die WHO, in Zusammenarbeit mit betroffenen Institutionen (u.a. IRCWD) <strong>und</strong> Vertretern<br />

zuständiger Verwaltungen aus Entwicklungsländern neue Richtlinien zu formulieren.<br />

Die neue Abwasserqualitäts-Richtlinie bezüglich Bakterien lautet < 1000 Fäkalcoliforme/100<br />

ml. Als zusätzliches Kriterium wählte man Wurmeier <strong>und</strong> formulierte einen<br />

Richtwert von < 1 Nematoden-(R<strong>und</strong>wurm-)Ei/l. Diese Werte können in einem mehrstufigen<br />

Teichsystem mit 3-4 Wochen Gesamtaufenthaltszeit erreicht werden. Teichsysteme<br />

stellen eine sehr robuste, technisch einfache <strong>und</strong> wirtschaftlich günstige Technologie<br />

dar. Weitere empfohlene Massnahmen zur Minimierung des Ges<strong>und</strong>heitsrisikos<br />

sind: Einschränkung in der Wahl anzubauender Kulturen, Wahl der geeigneten<br />

Bewässerungsart, Verhaltensmassnahmen (Schutzkleidung) zur Vermeidung von direktem<br />

Kontakt mit Abwasser <strong>und</strong> abwasserbewässerten Kulturen oder Böden sowie gute persön-<br />

liche Hygiene.<br />

(M. Strauss, R. Schertenleib)


4.5 PROZESSE IN SEEN<br />

4 - 16<br />

Das Geheimnis des sauerstoffreichen Tiefenwassers des Urnersees<br />

Die langjährigen Messungen der Abteilung Limnologie der EAWAG in den Sechziger- <strong>und</strong><br />

frühen Siebzigerjahren haben gezeigt, dass das Tiefenwasser des Urnersees praktisch<br />

dauernd einen sehr hohen Sättigungsgrad an gelöstem Sauerstoff (0 2 ) besitzt. Im<br />

Gegensatz dazu sank im Tiefenwasser des benachbarten Gersauersees (vom Urnersee<br />

durch eine 85 m tiefe Unterwasserschwelle getrennt) die 0 2 -Sättigung oft deutlich<br />

unter 50 %, vor allem im Herbst <strong>und</strong> frühen Winter. Der Unterschied zwischen den<br />

beiden morphologisch <strong>und</strong> biologisch sehr ähnlichen Becken wurde bisher hauptsächlich<br />

den verschiedenen Windverhältnissen zugeschrieben: Der Urnersee liegt entlang der<br />

N/S-Achse <strong>und</strong> wird häutig von starken Föhnstürmen sowie in der warmen Jahreszeit von<br />

den tagesperiodischen Hang/Tal-Winden beeinflusst; über dem Gersauersee hingegen<br />

sind die Winde meist schwach. Mit Hilfe eines physikalisch-limnologischen Messpro-<br />

gramms sollte vom März bis Oktober 1986 ein möglicher zweiter Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> diese Unterschiede<br />

untersucht werden: In den Urnersee münden zwei grosse Flüsse (Reuss, Muota),<br />

bei denen starke Hochwässer auftreten können <strong>und</strong> die das Wasser in diesem Becken<br />

theoretisch in 1.4 Jahren erneuern; der einzige grössere Zufluss zum Gersauersee,<br />

die Engelberger Aa, führt hingegen r<strong>und</strong> dreimal weniger Wasser als Reuss <strong>und</strong> Muota<br />

zusammen.<br />

Die Untersuchungen bestätigten den Einfluss von Wind <strong>und</strong> Zuflüssen <strong>und</strong> brachten<br />

zugleich Überraschungen: (1) Im April führen bei noch schwacher Schichtung starke<br />

Winde über dem Urnersee zu einer Erneuerung des Wassers von 50 % unterhalb von<br />

100 m. Als Folge der vertikalen Mischung ist dann unterhalb von 20 m der Urnersee<br />

wärmer als der Gersauersee, das Urnerseewasser also leichter. (2) Schon im April,<br />

dann aber vor allem im Mai <strong>und</strong> Juni, tauchen die kalten Hochwässer von Reuss <strong>und</strong><br />

Muota sporadisch ins Tiefenwasser ab <strong>und</strong> tauschen dort weitere 20 % des Volumens<br />

aus. Während des restlichen Sommers bleibt der Austausch kleiner als 10 %; er kommt<br />

fast ausschliesslich durch Dichteströmungen zustande, welche von trübstoffreichen<br />

Hochwässern erzeugt werden. (3) Als die grosse Uberraschung entpuppten sich horizontale<br />

Dichteströmungen aus dem oberen Hypolimnion des Gersauersees (50 - 80 m) in<br />

das Tiefenwasser des Urnersees; diese tauschen im Mai <strong>und</strong> Juni ca. 65 % des dortigen<br />

Wassers aus. Sie werden durch zwei Mechanismen induziert, durch den schon erwähnten<br />

Temperaturunterschied zwischen den beiden Becken <strong>und</strong> durch die unterschiedliche<br />

Wasserhärte: Das Wasser im Gersauersee ist reicher an Kalziumkarbonat als dasjenige<br />

im Urnersee <strong>und</strong> damit schwerer. Somit präsentieren sich die beiden Seebecken als<br />

eigenartiges Paar: Eine Kombination unterschiedlicher geochemischer <strong>und</strong> topographischer<br />

Eigenschaften macht den Gersauerseee zum "Mischungsmotor" des Urnersees.<br />

(A. Wüest, D. Imboden, M. Schurter, M. Täsch)<br />

Phosphorzufuhr in den Sempachersee: Die Landwirtschaft im Vormarsch<br />

Im August 1979 hatte die EAWAG zuhanden des Kantons Luzern ein Gutachten über die<br />

Sanierungsmöglichkeiten des Sempachersees abgeliefert. Die darin gemachten<br />

Empfehlungen basierten zum einen auf den Resultaten von Modellrechnungen über Nährstoffkonzentrationen<br />

<strong>und</strong> Algenwachstum im See, zum andern auf einer Schätzung der<br />

Phosphor-Belastung des Sees nach vollständiger Sanierung des Einzugsgebietes.


4 - 17<br />

Diese Schätzung lag zwischen 5.7 <strong>und</strong> 6.2 Tonnen Phosphor pro Jahr, was im Vergleich<br />

zur aus der Zuflussuntersuchung in den Jahren 1976/77 berechneten Belastung von<br />

14.7 Tonnen pro Jahr die Hoffnung auf eine signifikante Reduktion bedeutete.<br />

Da unterdessen auch interne Sanierungsmassnahmen eingeleitet worden waren, drängte<br />

sich eine Erfolgskontrolle bei den externen Maassnahmen auf. Im Mai 1984 wurde vom<br />

Amt <strong>für</strong> Umweltschutz des Kantons Luzern in Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Laboratorium<br />

<strong>und</strong> dem Ingenieurbüro Kost <strong>und</strong> Nussbaumer & Partner eine neue Zuflussuntersuchung<br />

begonnen. Die Daten der ersten 2 Jahre dieser Messkampagne sind unterdessen<br />

im Auftrag des Kt. Luzern von der EAWAG ausgewertet worden.<br />

Was haben diese Messungen ans Licht gebracht? Einen Verlierer, einen Gewinner <strong>und</strong><br />

insgesamt Ernüchterung: Innerhalb der Unsicherheiten des Mess- <strong>und</strong> Rechenverfahrens<br />

hat sich die P-Zufuhr in den vergangenen 10 Jahren offenbar nicht verändert, sehr<br />

wohl aber verlagert. Der Abwasseranteil, damals auf 5.5 bis 9.3 t pro Jahr geschätzt,<br />

ist auf r<strong>und</strong> 1.9 t pro Jahr gesunken <strong>und</strong> liegt somit sogar unter dem vor 8<br />

Jahren anvisierten Ziel von 2.5 bis 3 t pro Jahr. Da<strong>für</strong> ist die Landwirtschaft unverzüglich<br />

"in die Lücke gesprungen"; ihr Anteil an der P-Zufuhr in den Sempachersee<br />

beträgt heute r<strong>und</strong> 80 %.<br />

Eine analoge Analyse ist im Augenblick <strong>für</strong> die Zuflüsse des Baldeggersees im Gange;<br />

einiges weist darauf hin, dass auch dort die Landwirtschaft einen signifikanten<br />

Beitrag zur P-Belastung des Sees liefert. Auf jeden Fall stimmen die Zahlen nachdenklich<br />

<strong>und</strong> geben Anlass zum Uberdenken der einstigen Erwartungen, die man an die<br />

Bekämpfung der Eutrophierung gesetzt hatte. Es ist zu hoffen, dass die erarbeiteten<br />

Resultate dazu beitragen, das langfristige Ziel, die Sanierung der betroffenen Seen,<br />

im Auge zu behalten <strong>und</strong> dass Mittel <strong>und</strong> Wege gef<strong>und</strong>en werden, die heutigen, vor<br />

allem diffusiven P-Quellen konsequenter zu eliminieren<br />

(Dorith Marti, D. Imboden)<br />

Der Phosphorrückgang verringert die Primärproduktion im Vierwaldstättersee<br />

Seit zehn Jahren wird im Vierwaldstättersee neben andern Zustandsgrössen die Primärproduktion<br />

des Phytoplanktons regelmässig gemessen. Diese Langzeituntersuchung liefert<br />

unter anderem die Basisinformation <strong>für</strong> die Berechnung der Produktivität des<br />

Sees, ein Schlüsselparameter zur Bestimmung des Trophiegrades. In den Alpenrandseen<br />

wird die Primärproduktion durch das wachstumgsbegrenzende Phosphat-Angebot gesteuert:<br />

Wenn das Phosphat im Wasser aufgebraucht ist, wird den Algen als Träger der<br />

Produktion die Nahrungsgr<strong>und</strong>lage entzogen. Dieser anscheinend direkte Zusammenhang<br />

zwischen Phosphat-Angebot <strong>und</strong> Primärproduktion kann jedoch in komplexen Ökosystemen<br />

durch verschiedene Regelmechanismen verwischt werden. Um ihn sichtbar zu machen,<br />

sind Langzeitbeobachtungen im See unumgänglich.<br />

Die Resultate deuten nun einen Trend an, welcher von der Theorie erwartet <strong>und</strong> von<br />

<strong>Gewässersch</strong>utzkreisen erhofft wurde: Der stetige Rückgang des wachstumsbegrenzenden<br />

Nährstoffes Phosphat (siehe EAWAG Jahresbericht 1985) setzt die Primärproduktion<br />

allmählich herab (Abb. 4.11). Damit wird die Belastung des Sees mit selbst erzeugtem<br />

organischem Material verringert. Es fällt dabei auf, dass der Vierwaldstättersee <strong>für</strong><br />

die beobachtete Phosphatkonzentration eine relativ hohe Primärproduktion aufweist.


m9P/m3<br />

40 400<br />

20-<br />

10l<br />

o<br />

77 78 79 80 81 82 83 84 85 86<br />

Kreuztrichter<br />

-200<br />

- 100<br />

o<br />

gC/m2.J<br />

Abb. 4.11<br />

Die Entwicklung der Primärproduk-<br />

30- -300 tion <strong>und</strong> der Phosphatkonzentration<br />

in den letzten 10 Jahren im Kreuztrichter<br />

des Vierwaltstättersees:<br />

Das Stufendiagramm beschreibt die<br />

Jahreswerte der Primärproduktion.<br />

Die senkrechten Balken präsentieren<br />

die jeweiligen Basis-Phosphatkonzentrationen<br />

während der Vollzirkulation<br />

im Januar bis März,<br />

die gestrichelte Linie die gleitenden<br />

Monatsmittel der mittleren<br />

Phosphatkonzentration im ganzen<br />

Das Studium solcher Oligotrophierungsprozesse am natürlichen Objekt ergibt wertvolle<br />

Erkenntnisse zur Beurteilung künftiger Entwicklungen in anderen Seen. In diesem<br />

Zusammenhang interessiert uns insbesondere die Frage, auf welchem Niveau sich die<br />

Primärproduktion im Vierwaldstättersee schliesslich einpendeln wird.<br />

(P. Bossard, H. Barer, H. Ambühl)<br />

See.<br />

Die Hochwasserablagerungen des Sommers 1987 im Lago di Poschiavo/GR<br />

Die Hochwasserereignisse des Jahres 1987 haben die Sedimentationsverhältnisse im<br />

Lago di Poschiavo in einem Ausmass verändert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Sedimentationsraten<br />

von bisher 35-50 mm/Jahr erhöhten sich durch die Hochwasserablage-<br />

rungen von 1987 um das 10- bis 100-fache. In Seemitte erreichten die Sedimente eine<br />

Mächtigkeit von 32 cm. Das Volumen der Hochwasserablagerungen (ohne den Deltabereich)<br />

wird auf 27'000 nr3 oder r<strong>und</strong> 70'000 t geschätzt. Am 29. September 1987 waren<br />

im See noch ca. 5'000 t Schwebstoffe suspendiert.<br />

Aus den überfluteten Tankanlagen von Poschiavo wurde während des Hochwasser Heizöl<br />

EL in den See verfrachtet. Spuren davon lassen sich in Konzentrationenvon 40 µg/g<br />

bzw. 120 µg/g in den Hochwasserablagerungen nachweisen. Vorzugsweise an feine Sedimentpartikel<br />

angelagert, dürften auf diese Weise ca. 300-400 kg Heizöl EL in die<br />

Sedimente des Sees gelangt sein.<br />

Keine erhöhten Konzentrationen zeigten die Schwermetalle Zink, Kupfer, Blei <strong>und</strong><br />

Cadmium, welche die Werte des natürlichen Gesteinsuntergr<strong>und</strong>es (karbonatarme<br />

Kristallingesteine) widerspiegeln (ZN = 150 4g/g, Cu = 50 µg/g, Pb = 46 µg/g,<br />

Cd =


0<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

[dpm/g]<br />

5 10 15 20 25 30<br />

Sept. 1987<br />

- 1963<br />

137-Caesium<br />

- 1986<br />

9<br />

8.<br />

[mg/g]<br />

0 2 4<br />

0<br />

2<br />

4<br />

10<br />

12<br />

14-<br />

16<br />

18-<br />

20-<br />

22<br />

4 - 19<br />

In der Bucht von Le Prese, welche im allgemeinen schlechter durchmischt wird als der<br />

übrige See, kam es zeitweise zur Sedimentbildung unter ±anaeroben Bedingungen. Entsprechend<br />

zeigen die in den Sedimenten bestimmten Nährstoffparameter POC <strong>und</strong> PP eine<br />

kontinuierliche Zunahme seit ca. 1950. Diese Entwicklung wurde im Sommer 1987 durch<br />

die Hochwasser-bedingte, völlige Durchmischung des Sees <strong>und</strong> die dabei abgelagerten<br />

Sedimente zum Vorteil <strong>für</strong> den Zustand des Sees wieder unterbrochen.<br />

(M. Sturm, A. Zwyssig, E. Grieder, W. Giger, Chr. Schaffner)<br />

6 8 10 12 14 16 18 20<br />

â2<br />

8.<br />

4<br />

[mg/g]<br />

0.0 0.5<br />

0<br />

10-<br />

12-<br />

14-<br />

16-<br />

18<br />

20<br />

22<br />

- ,963<br />

.0 1.5 2.0<br />

Sept. 1987<br />

-1986<br />

Phosphor<br />

Abb. 4.12 Aktivitätsverteilung von 137 Cs <strong>und</strong> Konzentrationen von org. Kohlenstoff<br />

<strong>und</strong> tot. Phosphor in einem Sedimentkern des Lago di Poschiavo<br />

(entnommen am 30.9.87, Wassertiefe 36 m)<br />

Metalimnisches Sauerstoff-Minimum <strong>und</strong> Nitrifikation (Abb. 4.13)<br />

Die in einigen Seen extreme Sauerstoffzehrung im Metalimnion führte zur Frage nach<br />

den Ursachen <strong>und</strong> der Vermeidung. Die Gegenüberstellung des 02-Zehrungsverhaltens<br />

vieler Seen ergab: Das metalimnische Sauerstoffminimum ist ein allgemeines Phänomen,<br />

das sich um so deutlicher ausbildet, je produktiver der See ist. Die Tiefe des Seebeckens<br />

spielt dabei auch eine entscheidende Rolle. Nur in relativ tiefen Seen (ab<br />

etwa 30 m Maximaltiefe) kann sich das metalimnische Minimum typisch ausbilden. In<br />

flacheren Seen wird es verwischt durch die Zehrung, welche aus der grössten Tiefe<br />

nach oben vordringt. Die wichtigste Ursache ist im Abbau der im Epilimnion entstandenen<br />

Organismen zu sehen. Direkt sauerstoffzehrende Zuflüsse (z.B. Ammonium führende<br />

Abwässer oder organisch belastete Bäche) liefern normalerweise weniger als ein<br />

Viertel der Sauerstoff-Gesamtzehrung im Metalimnion (hier vor allem als Nitrifika-<br />

tion). Ausser in wenigen Sonderfällen sind daher keine gezielten Massnahmen ange-<br />

bracht.<br />

(H. Bührer, W. Gujer)


Abb. 4.13<br />

Sauerstoffgehalte (mg/l) im Walensee<br />

am 1. Sept. 1974. Es wurden folgende<br />

Simulationsvarianten berechnet:<br />

a) 176 t NH4 N <strong>und</strong> 880 t partikulärer<br />

à<br />

z<br />

o<br />

I<br />

¢ 1000 -<br />

r<br />

z<br />

w<br />

2000 -<br />

1500<br />

• 500-<br />

Ô<br />

O<br />

Organ. Kohlenstoff pro Jahr<br />

(realistisch)<br />

b) Mit 3500 t NH, } -N pro Jahr, aber<br />

ohne partikulärer Organ. Kohlenstoff<br />

(masslos übertrieben)<br />

c) Zufluss wie b) <strong>und</strong> See beinahe<br />

ohne Algen<br />

Spielen Mikroorganismen eine signifikante Rolle <strong>für</strong> den Phosphorrückhalt in Seesedimenten?<br />

Unter aeroben Bedingungen können ursprünglich anoxische Sedimente erhebliche Mengen<br />

von zusätzlichem Phosphat speichern. Dem Biogeochemiker stellt sich die Frage, ob an<br />

dieser Pauschalreaktion nur abiotische oder auch mikrobielle Prozesse beteiligt<br />

sind.<br />

Abb. 4.14<br />

PO4 -Konzentrationen in Sediment-<br />

Wasser Suspensionen nach 48 h<br />

Expositionszeit<br />

Um diese Frage zu klären, wurde Sediment aus dem Sempachersee (Oberflächensediment<br />

(0 bis 1 cm) aus 87 m Tiefe) mit filtriertem Hypolimnionwasser (Porenweite 0.2 µm,<br />

[PO4 -P] = 200 4g/l) verdünnt (10 g Sed./450 ml Wasser). Ein Teil der so vorbereite-<br />

ten Proben wurde mit 50 ml Formol sterilisiert. Den Kontrollen wurde anstelle des<br />

Formols 50 ml dest. Wasser zugesetzt. Anschliessend wurden alle Proben auf einer<br />

Schüttelmaschine exponiert <strong>und</strong> kontinuierlich belüftet. Nach 16 St<strong>und</strong>en wurde die


4 - 21<br />

Phosphatkonzentration in den Kontrollen <strong>und</strong> in den vergifteten Proben um 0, 800,<br />

1200, 1600 <strong>und</strong> 2000 4g/l erhöht. Zusätzlich wurde je eine Probe <strong>und</strong> eine Kontrolle<br />

mit 2000 µg PO4 -P/1, mit Glukose (200 mg C/l) <strong>und</strong> mit NH 4 cl (40 mg N/l) angereichert.<br />

Aus Abb. 4.14 ist ersichtlich, wieviel gelöstes Phosphat nach weiteren 48 St<strong>und</strong>en<br />

Expositionsdauer noch beobachtet wurde. Die vertikale Distanz der Messpunkte von der<br />

1:1 Linie zeigt, dass im Vergleich zu den vergifteten Proben in den Kontrollen 14<br />

bis 31 % mehr Phosphat partikularisiert wurde. In der mit Glukose angereicherten<br />

Kontrolle konnte nach 24 St<strong>und</strong>en kein PO 4 mehr nachgewiesen werden, obwohl in der<br />

entsprechenden vergifteten Probe 1160 µg PO 4 -P/1 in Lösung blieben. Die Differenzen<br />

zwischen den Kontrollen <strong>und</strong> den mit Formol behandelten Proben können als mikrobielle<br />

PO4 -Aufnahme in den nicht vergifteten Proben interpretiert werden.<br />

Aus folgendem Gr<strong>und</strong> kann angenommen werden, dass in diesem Experiment der mikrobielle<br />

Beitrag zur Phosphatfixierung eher unterschätzt als überschätzt wurde: Der<br />

innerhalb von 16 St<strong>und</strong>en beobachtete Farbwechsel von schwarz auf braun deutet darauf<br />

hin, dass das im Sediment reichlich vorhandene FeS sowohl in den Kontrollen als auch<br />

in den vergifteten Proben rasch oxidiert wurde. Dadurch wurden im Vergleich zum<br />

ursprünglichen Sediment neue abiotische Bindungsstellen <strong>für</strong> Phosphat geschaffen.<br />

Umgekehrt wurde durch die Verdünnung des Interstitialwassers mit Hypolimnionwasser<br />

<strong>und</strong> mit dest. Wasser die Qualität des Substrats <strong>für</strong> Bakterien mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />

verschlechtert.<br />

Die Resultate dieses Experiments weisen somit darauf hin, dass in Seesedimenten<br />

neben abiotischen Reaktionen auch Mikroorganismen einen wesentlichen Beitrag zum<br />

Phosphorhaushalt von Seen leisten können.<br />

(J. S. Meyer, R. Gächter)<br />

Die Selbst<strong>reinigung</strong>sfähigkeit natürlicher Gewässer nach einem radioaktiven Ausfall:<br />

Beispiel der Cäsium Isotope in Schweizer Seen nach dem Tschernobyl-Unfall<br />

Cäsiumisotope gehören radiologisch gesehen zu den wichtigsten Produkten der Uranspaltung,<br />

die durch einen Kernkraftwerksunfall oder eine Zündung einer Atombombe,<br />

freigesetzt werden. Es gab aber bis vor kurzem (d.h. vor Tschernobyl) nur spärliche<br />

Messungen über das Verhalten von Cäsiumisotopen in natürlichen Gewässern nach einem<br />

radioaktiven Ausfall. Die wenigen Studien mit brauchbaren Messresultaten stammen<br />

noch aus den Jahren der oberirdischen Atombombentests. Zur quantitativen Analyse des<br />

Transportverhaltens sind sie aber oft zu wenig detailliert, da mit den Messungen<br />

meist erst 10 Jahre nach der Ausfallperiode (1952-1962) begonnen wurde. Ausserdem<br />

waren diese Messreihen meist nur örtlich <strong>und</strong> auch zeitlich beschränkt.<br />

Der Tschernobylausfall erfolgte hingegen als zeitlich eindeutig definierte Inputfunktion;<br />

er liess sich auch mit nicht allzu grossem Aufwand in den Schweizer Gewässern<br />

während der letzten 2 Jahre gut verfolgen. Die Resultate unserer Messungen von<br />

Cäsiumisotopen im Wasser von 6 Schweizer Seen (vertikale Profile im Zürichsee, Bodensee,<br />

Luganersee, Sempachersee, Soppensee, Urnersee) <strong>und</strong> in einigen Flüssen (Zeit-<br />

reihen im Oberrhein, Alpenrhein, Tresa, Inn) zeigten, dass innert 1-2 Monaten<br />

134 137 Cs-Konzentrationen in Flüssen <strong>und</strong> Oberflächenschichten von Seen um mindestens<br />

90 % reduziert wurden. Dieser Bef<strong>und</strong> wird durch Messungen in anderen europäischen<br />

Gewässern bestätigt (Abb. 4.15). Unsere Messungen aus dem Zürich-, Boden- <strong>und</strong>


1.0<br />

.<br />

.<br />

.<br />

0.8<br />

0.7<br />

-a<br />

0.6 -3


100<br />

a<br />

7.10.87<br />

Cs-137 Aktivität Zürichsee<br />

3.4.87<br />

100<br />

80/m3<br />

. i000<br />

Tiefe in m Tiefe in m<br />

20-<br />

40-<br />

60-<br />

80<br />

100<br />

4-23<br />

Cs-137 Aktivität im Bodensee<br />

Abb. 4.17 Beobachtete Seenprofile von 137 Cs im Zürichsee (a), im Südbecken<br />

des Luganersees (b), <strong>und</strong> im Bodensee (c) (Bq/m 3 ). Zur gammaspektroskopischen<br />

Bestimmung dieser Aktivitätskonzentrationen<br />

wurden 10 - 30 1 Seewasser an speziell imprägniertem Ionenaustauscherharz<br />

extrahiert.<br />

Nahrungsökologie von Jungfelchen im oligotrophen Sarnersee<br />

Wegen methodischen Schwierigkeiten sind bisher nur wenige Untersuchungen über die<br />

Ernährung von Felchenbrütlingen im natürlichen Milieu durchgeführt worden. Das genaue<br />

Verständnis der Beziehungen zwischen Brütlingen <strong>und</strong> ihrer Beute ist aber eine<br />

entscheidende Voraussetzung, um die Bedeutung der einzelnen ökologischen Faktoren<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung der Jungfische ermessen zu können. Besonders interessant ist in<br />

diesem Zusammenhang die Untersuchung von Brütlingen, die zu verschiedenen Zeiten in<br />

den See gelangen <strong>und</strong> so - bei gleichem Entwicklungsstadium - unterschiedlichen Bedingungen<br />

ausgesetzt werden, was dank der Erbrütung bei tiefer Temperatur möglich<br />

ist.<br />

Im Sarnersee, unserem Versuchsgewässer, wurden vom 2. bis 26. Mai 1986 r<strong>und</strong> 15 Mio.<br />

Felchenbrütlinge eingesetzt. Die natürlicherweise im See geschlüpften Brütlinge<br />

traten dagegen - in geringerer Anzahl - schon ab Anfang März auf. Dichte <strong>und</strong> horizontale<br />

Verteilung der Felchenbrütlinge an der Oberfläche wurde an 5 Tagen zwischen<br />

dem 17. April <strong>und</strong> dem 27. Mai 1986 mit einem Larvennetz erhoben. Gleichzeitig wurden<br />

Zooplanktonproben durch kontinuierliches Pumpen von Oberflächenwasser genommen.<br />

Diese wurden jeweils ergänzt durch Vertikalzüge mit dem Zoo-Netz von 30 bis 0 m<br />

Tiefe an drei Stellen im See.<br />

Die dargestellten Ergebnisse (Abb. 4.18) beschränken sich auf die jeweils jüngsten<br />

Brütlinge (11-13.9 mm Länge in 3 Klassen). Die Zusammensetzung der aufgenommenen<br />

Nahrung ist bis zum 7. Mai bemerkenswert homogen, wobei Cyclopiden dominieren.<br />

Be/m3


4-24<br />

Später fehlt dann eine dominierende Nahrungskategorie, wobei zusätzliche Kategorien<br />

wie Calaniden <strong>und</strong> Rotatorien (15. Mai) sowie Daphnia sp. (22. Mai) wichtig werden.<br />

DATEN<br />

7 MAI<br />

N:11<br />

15 MAI 22 MAI<br />

N:14<br />

104<br />

h<br />

U iO3<br />

io<br />

Z 10<br />

W<br />

=,A4<br />

0.<br />

N:8<br />

N:5 N:24 N:16 N:5 N:6<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0 50 100 0 50 100 0 50 100 0 50 100 0 50 100<br />

Nauplii<br />

Cyclopiden<br />

% VOLUMEN<br />

Calaniden<br />

Bosmina sp.<br />

- iO3<br />

N<br />

Z 1Ô<br />

10<br />

Daphnia sp.<br />

Rotatorien<br />

Abb. 4.18 Nahrungsspektrum der Felchenbrütlinge. Fisch-<br />

Diese Zunahme der Diversität in der<br />

Nahrung spiegelt eine abnehmende Verfügbarkeit<br />

der bevorzugten Beute<br />

(Cyclopiden) an der Seeoberfläche<br />

wider (Abb. 4.19, links), nicht aber<br />

eine generelle Abnahme im See (Abb.<br />

4.19, rechts). Da sich die Cyclopiden<br />

bei fortschreitender Erwärmung der<br />

Seeoberfläche auf die bevorzugte Temperatur<br />

von 12°C (4-5 m Tiefe am 15.<br />

<strong>und</strong> 22. Mai) zurückziehen, sind sie<br />

<strong>für</strong> die Brütlinge nicht mehr erreichbar.<br />

Diese benötigen <strong>für</strong> die Nahrungsaufnahme<br />

in den ersten Lebenswochen<br />

eine hohe Lichtintensität, wie sie nur<br />

an der Oberfläche herrscht. Die Nahrung<br />

im See muss also nicht nur bezüg-<br />

lich Menge <strong>und</strong> Artenspektrum den Bedürfnissen<br />

der Jungfische entsprechen,<br />

sondern <strong>für</strong> sie auch wirklich verfügbar<br />

sein.<br />

(D. Ponton, R. Müller)<br />

länge oben 11 mm, Mitte 12 mm, unten 13 mm<br />

- 1Ô<br />

v_<br />

w 1 Ô<br />

Cyclopiden<br />

FF<br />

Calaniden<br />

Bosmina sp.<br />

il<br />

Daphnia sp.<br />

I I t<br />

17 4 1.5 7 515.5 225<br />

F<br />

DATEN<br />

Q 10<br />

1<br />

J<br />

2 4<br />

Z 1Ô<br />

10<br />

Daphnia sp.<br />

17.4 1.5 7.5 15.5 22.5<br />

Abb. 4.19<br />

Häufigkeit der wichtigsten Futterorganismen<br />

an der Seeoberfläche (links) <strong>und</strong> in<br />

1Ô<br />

W 13<br />

1 10<br />

10<br />

2<br />

M iO4<br />

O 1Ô<br />

Z iÔ<br />

den obersten 30 m (rechts)<br />

r<br />

10<br />

o 10.<br />

®10<br />

^ 10<br />

a.<br />

t<br />

Cyclopiden<br />

1 ' ,<br />

Calaniden<br />

Bosmina sp.


Schwermetalle in unseren Gewässern<br />

ZUFLOSS<br />

FESTE EIN -/J^<br />

TRAGUNGEN ,'//7A.<br />

•<br />

NIEDERSCHLÄGE<br />

^^ II<br />

FESTSTOFFE GELOSTE<br />

METp LLE<br />

SEDIMENTATION<br />

4-25<br />

In unseren Gewässern befinden sich als anorganische Komplexbildner in abnehmender<br />

Menge neben Wasser HCO3 SOU--, Cl--, CO3-- <strong>und</strong> OH--Ionen. Diese können mit<br />

Metallionen Niederschläge oder lösliche Komplexe bilden. Organische Komplexbildner<br />

wie Glycinate, Fulviate, Oxalate oder Nitrilotriacetate (NTA) sind nur in sehr geringen<br />

Konzentrationen vorhanden. Lokal, an Sediment- oder biologischen Grenzflächen,<br />

können natürlich grössere Konzentrationen auftreten.<br />

BILDUNG VON FESTSTOFFEN<br />

, (z.B. PHOTOSYNTHESE)<br />

BIOMASSE-<br />

(CH 3 ) x MFISCH<br />

(NAHRUNGS-<br />

KETTE)<br />

FÄLLUNG KOMPLEXBILDUNG<br />

W x] FÄLLUNG ML,‹<br />

•: .•.• ..<br />

:DESORPTION .<br />

^DIS SO ZIATION<br />

'AUFLOSUNG<br />

.'.'• REDX O REAKTION :'.'.•<br />

B IOM E TH VLIES UN G<br />

ATMOSPHÄRE<br />

GASE, AEROSOLE<br />

Abb. 4.20 Kreisläufe <strong>und</strong> Transformationen der Metalle in Gewässern<br />

Die Metalle bilden mit obigen Ionen lösliche Komplexe oder Niederschläge. Als Aquokomplexe<br />

oder auch mit anderen Liganden können sie an suspendiertem anorganischen<br />

oder organischen Material adsorbieren. Oft werden die Metalle auch von Pflanzen <strong>und</strong><br />

Tieren inkorporiert. Diese Bioakkumulation findet sowohl mit essentiellen als auch<br />

mit nicht essentiellen toxischen Schwermetallen statt. Letztere werden beispielsweise<br />

als Analoge mit den essentiellen Metallen aufgenommen.<br />

(Der Text <strong>und</strong> die Abb. 4.20 entstammen dem soeben erschienenen Lehrbuch GEWÄSSER als<br />

ÖKOSYSTEME - GRUNDLAGEN DES GEWÄSSERSCHUTZES von R. Kummert <strong>und</strong> W. Stumm, 242 Sei-<br />

ten, ISBN 3'7281'1609'2, Verlag der Fachvereine, ETH-Zentrum, 8092 Zürich, oder<br />

Buchhandlung)


4.6 PROZESSE IN NATÜRLICHEN GEWÄSSERN<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

É<br />

u 150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

300<br />

250-<br />

200-<br />

°. 150-<br />

^i<br />

100<br />

50<br />

jun jul<br />

1986/87<br />

m Fdllanden<br />

® Ruemlong<br />

jui<br />

4-26<br />

Zusammensetzung der Schwebstoffe <strong>und</strong> Verteilung von Spurenmetallen zwischen Schwebstoffen<br />

<strong>und</strong> Wasser in der Glatt<br />

Die Verteilung von Spurenmetallen zwischen Wasser <strong>und</strong> Schwebstoffen, insbesondere der<br />

Einfluss der Zusammensetzung der Schwebstoffe <strong>und</strong> des Wassers auf diese Verteilung<br />

werden in der Glatt untersucht; es stellt sich die Frage, inwiefern diese Verteilung<br />

durch Gleichgewichte der Metallionen mit den Partikeloberflächen zu erklären ist. Zu<br />

verschiedenen Zeiten wurden Wasser- <strong>und</strong> Schwebstoffproben (durch Zentrifugation grösserer<br />

Wasservolumen von ca. 30-40 1 <strong>und</strong> durch Filtration) aus der Glatt bei Fällanden,<br />

Rümlang <strong>und</strong> Rheinsfelden entnommen <strong>und</strong> auf die Konzentrationen der Spurenmetalle<br />

Pb, Cd, Zn, Cu sowie von Fe, Mn <strong>und</strong> auf weitere Parameter untersucht.<br />

x 103<br />

6<br />

120<br />

u ug ep okt dez eb apr un jul<br />

1986/87<br />

Verteilungskoeffizienten Pb<br />

(mol/kg)/(mol/I)<br />

x 106 m Fällenden<br />

® Ruemlong<br />

5<br />

rn 4<br />

r3<br />

Y<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Verteilungskoeffizienten Zn<br />

(mol/kg)/(mol/I)<br />

o<br />

jun jul aug ep , okt o dez feb apr jun jul<br />

1986/87 1986/87<br />

Abb. 4.21 Abb. 4.22<br />

Zusammensetzung der Schwebstoffe Verteilungskoeffizienten (Schwebaus<br />

der Glatt: Kohlenstoffgehalt stoffe/Wasser) <strong>für</strong> Zink <strong>und</strong> Blei in<br />

<strong>und</strong> C/P-Verhältnis (mol/mol) in Fällanden <strong>und</strong> Rümlang<br />

Fällanden <strong>und</strong> Rümlang<br />

Die Zusammensetzung der Schwebstoffe ist in Fällanden durch die aus dem Greifensee<br />

abgeschwemmten Partikeln dominiert, während in Rümlang sowie wahrscheinlich in<br />

Rheinsfelden die aus den Kläranlagen stammenden Partikeln überwiegen. Die saisonalen<br />

Unterschiede in der Zusammensetzung der Partikeln aus dem Greifensee sind in Fällanden<br />

deutlich erkennbar, während sie in Rümlang nur noch schwach erscheinen (Abb.<br />

4.21). An allen untersuchten Stellen ist der Anteil an organischem Kohlenstoff in den


40-<br />

-40<br />

4-27<br />

Schwebstoffen mit 100-250 mgC/g Trockengewicht sehr gross. Die Partikeln aus Fällanden<br />

<strong>und</strong> Rümlang unterscheiden sich unter anderem deutlich im C/P-Verhältnis sowie im<br />

Gehalt an Fe <strong>und</strong> an Cu, Pb, Cd, Zn, die alle in Rümlang viel höher sind.<br />

Die Verteilungskoeffizienten (Konzentration in den Schwebstoffen/Konzentration im<br />

Wasser) <strong>für</strong> Blei <strong>und</strong> Zink unterschieden sich deutlich; sie sind viel höher <strong>für</strong> Blei,<br />

das vorwiegend an den Schwebstoffen geb<strong>und</strong>en ist. Die Verteilungskoeffizienten <strong>für</strong> Pb<br />

<strong>und</strong> Zn sind (mit wenigen Ausnahmen) systematisch höher in Fällanden als in Rümlang<br />

(Abb. 4.22); sie sind im Kläranlagenausfluss noch etwas tiefer. Diese Verteilungskoeffizienten<br />

dürften weitgehend durch die Wechselwirkung der Metallionen mit dem<br />

organischen Material in den Feststoffen bestimmt werden. Die Unterschiede zwischen<br />

Fällanden <strong>und</strong> Rümlang können entweder durch die unterschiedliche Affinität des<br />

Schwebstoffmaterials <strong>für</strong> Metallionen (Algenmaterial vs. bakterielle Überreste aus<br />

Kläranlage) oder durch die Unterschiede in der Zusammensetzung des Wassers (natürliche<br />

<strong>und</strong> synthetische Komplexbildner) erklärt werden. Diese Fragen werden durch<br />

Laborexperimente weiter abgeklärt.<br />

(Laura Sigg, Ursula Michel, D. Kistler)<br />

Phosphatbelastung der Gewässer aus Bodendüngung <strong>und</strong> -erosion: Welcher Anteil kann von<br />

Algen verwertet werden?<br />

Die Wirkung der partikulären Phosphate, die aus der landwirtschaftlichen Düngung <strong>und</strong><br />

aus der Erosion gedüngter Böden stammen, auf die Algenentwicklung im See, hängt von<br />

der Qualität des partikulären Phosphates <strong>und</strong> von den chemischen Eigenschaften der<br />

Partikel ab. Die einzige Zustandsform des Phosphors, welche die Algen aufnehmen <strong>und</strong><br />

verwerten können, ist das gelöste Orthosphosphat. Alle anderen Formen müssen zuerst<br />

chemisch oder enzymatisch in diese Form gebracht werden. Mit den aus der Erosion<br />

stammenden Partikeln gelangen sowohl organische als auch anorganische Phosphate in<br />

die Seen. Die organischen Phosphate in den Partikeln bestehen aus Verbindungen<br />

pflanzlichen oder tierischen Ursprungs (z.B. Nukleotide der DNS <strong>und</strong> Formen von Speicher-Phosphat)<br />

<strong>und</strong> sind <strong>für</strong> die Algen nicht direkt verfügbar. Die in den Partikeln<br />

vorkommenden anorganischen Phosphate lassen sich grob in drei Gruppen unterteilen:<br />

Calcium-, Eisen- <strong>und</strong> Aluminium-Phosphate. Ihre Löslichkeit ist im allgemeinen gering.<br />

0 200 400 600 800 1000<br />

Phosphat in Lösung jµg Pli]<br />

• A: y = - 4,3 + 0,040x; r = 0,99<br />

• B: y = -20,1 + 0,039x; r = 0,99<br />

• C: y = -29,2 + 0,037x; r = 0,99<br />

Abb. 4.23<br />

Gleichgewichtsversuch mit<br />

drei verschiedenen Böden. EPC<br />

(Equilibrium P Concentration)<br />

bezeichnet die Konzentration<br />

bei der keine Sorption stattfindet.


2.5 3 4.5<br />

5<br />

Goethlt<br />

4-28<br />

Eine weitere wichtige Gruppe bildet das Phosphat, das an die Oberflächen solcher<br />

Partikel sorbiert ist. Es reagiert mit seiner Umgebung schneller als das in den<br />

Partikeln geb<strong>und</strong>ene Phosphat. Die Zusammensetzung <strong>und</strong> Phosphat-Bindungsfähigkeit der<br />

Partikel hängt weitgehend von der Bodenqualität des Einzugsgebietes eines Sees ab.<br />

Als Schwebstoffe können sie im See Phosphat adsorbieren <strong>und</strong> dadurch den Phosphat-<br />

Gehalt in der Lösung senken, oder sie können Phosphat desorbieren <strong>und</strong> somit den<br />

Phosphat-Gehalt in der Lösung erhöhen; welcher Prozess im Einzelfall stattfindet,<br />

hängt von den Partikeleigenschaften <strong>und</strong> von der Phosphat-Konzentration im See ab. In<br />

einem Gleichgewichtsversuch können diese Partikel-Eigenschaften abgeschätzt werden.<br />

Im Gleichgewichts-Versuch (Abb. 4.23) wurden Proben von drei Bodentypen in Phosphat-<br />

Lösungen (Konzentrationen zwischen 0 <strong>und</strong> 1000 µg P/i) während 2 St<strong>und</strong>en equilibriert.<br />

Im Vergleich zu den in der Schweiz standardmässig durchgeführten<br />

Boden-P-Tests (Methode Dirks-Scheffer, 1930), die nur sehr grobe Aussagen über das<br />

Phosphat in der Bodenlösung zulassen, erlaubt der Gleichgewichts-Versuch eine<br />

differenziertere Beurteilung des Boden-Phosphat-Zustandes, da sich die<br />

Phosphat-Sorptionseigenschaften des Bodens abschätzen lassen. Diese Information kann<br />

angewendet werden, um die Düngung von Böden besser zu dosieren oder auch, um ein<br />

latent vorhandenes Eutrophierungs- Potential anzuzeigen.<br />

(L. Tschudi)<br />

Zur Mobilisierung des Al(III) in Böden<br />

In Gewässern <strong>und</strong> Böden spielt Al(III) eine wichtige Rolle. Als Al 3+ kann es toxische<br />

Wirkungen ausüben. Durch sauren Regen wird die Mobilisierung des Al(III) beschleunigt.<br />

Bei Verwitterungsprozessen, bei der Infiltration in Böden <strong>und</strong> in Gewässer kommt<br />

der Adsorption des Al(III) an der Oberfläche der Mineralien eine grosse Bedeutung<br />

ZU.<br />

pH<br />

0/0<br />

100<br />

80-<br />

60—<br />

40—<br />

20 —<br />

0<br />

B<br />

25 3.5 4 4.5<br />

Abb. 4.24 Aluminium Adsorption:<br />

A) an Goethit (5 g/1) <strong>und</strong><br />

B) an Aerosil (5 g/1)<br />

Altotal(2.4 E- 5 mol /1)<br />

Aerosil<br />

pH


4-29<br />

Die Adsorption von Aluminium an oxidischen Oberflächen<br />

Für die Beschreibung der Aluminium-Adsorption an Oxiden wurde das Modell der Oberflächenkomplexbildung<br />

verwendet. Die Adsorption wird bei diesem chemischen Modell mit<br />

Massenwirkungsausdrücken beschrieben. Die elektrostatischen Gegebenheiten. der Oxide<br />

werden über eine Aktivitätskorrektur berücksichtigt. Als Modellsubstanzen dienen<br />

Goethit <strong>und</strong> Aerosil (amorphe Kieselsäure). Goethit zeigt seinen Ladungsnullpunkt<br />

zwischen pH 7-8, ist damit im untersuchten pH-Bereich positiv geladen. Der Ladungsnullpunkt<br />

von Aerosil liegt zwischen pH 2-3, was eine negativ geladene Oberfläche zur<br />

Folge hat. Wie unterschieden sich nun diese beiden Oberflächen in ihrem Adsorptionsverhalten<br />

gegenüber dem dreifach positiv geladenen Al-Kation? Wie die Abbildungen<br />

zeigen (Abb. 4.24 A,B), hat die Oberflächenladung, gleich ob positiv (Goethit) oder<br />

negativ (Aerosil), keinen merklichen Einfluss auf die Adsorption von Al 3+ . Im pH-Bereich<br />

der Adsorptionskante findet noch keine Hydrolyse statt. Es kann daher angenom-<br />

men werden, dass das freie A1 3+-Kation adsorbiert <strong>und</strong> nicht die Hydrolyseprodukte.<br />

Als Ergebnis kann festgehalten werden:<br />

Metalle mit einer starken Affinität zu Oberflächen, viele Schwermetallkationen wie<br />

Cd, Pb, aber auch Al <strong>und</strong> Fe, werden an Oberflächen jeglicher Ladung adsorbieren. Die<br />

Adsorption kann mit einfachen Reaktionsgleichungen der Form<br />

n Oberfl. OH + Me z+ = (Oberfl. 0)nMe (z-n)+ + n H+<br />

beschrieben werden. Die Adsorption entspricht einem Ligandenaustausch Metall gegen<br />

Proton. Die bestimmenden Grössen der Adsorption sind die Protonenkonzentration, die<br />

Anzahl freier Adsorptionsplätze, die Metallkonzentration <strong>und</strong> die Stabilitätskonstante<br />

obiger Reaktionsgleichung. Denkt man sich die freie Bildungsenergie der Adsorption<br />

Gads zusammengesetzt aus einem elektrostatischen Anteil Gelek <strong>und</strong> einem chemischen<br />

Anteil G chem<br />

Gads = Gchem + Gelek<br />

dann dominiert die Adsorption von Aluminium die chemische Wechselwirkung eindeutig.<br />

(D. Raab)<br />

Lösungskinetik des Hämatits (Fe 2 03 (s)) in Bikarbonatlösungen <strong>und</strong> ihre Beziehung zur<br />

Oberfiächenkomplexbildung<br />

Es wurde die Lösungskinetik des Hämatits in wässrigen Lösungen unter konstantem CO2<br />

Partialdruck bei 25° <strong>und</strong> konstanter Ionenkonzentration (0.2 M NaNO 3 ) untersucht.<br />

Bisherige Ergebnisse deuten auf eine stark erhöhte Lösungsrate des Hämatits in Bikarbonatlösungen<br />

hin. Die Resultate lassen, zusammen mit früheren Informationen über<br />

CO2 -Adsorption an Hämatit, vermuten, dass der Lösungsmechanismus über die Bildung von<br />

> Fe2 03 -0O2 oder/<strong>und</strong> >Fe 3 03 -HCO3 -Oberflächenkomplexen abläuft. Eisen (I I I )Gl ei chgewichtskonzentrationen<br />

von 10 -5 <strong>und</strong> 10-6 Mol/dm- 3 werden in ein paar St<strong>und</strong>en gebildet.<br />

Diese Gleichgewichtslöslichkeiten könnten durch die Bildung eines löslichen Mischkomplexes<br />

von Fe(OH) 3 CO3 erklärt werden.<br />

(J. Bruno (Chem. Dept. Royal Inst. of Technology, Stockholm), W. Stumm)


1.00<br />

0.80<br />

rO<br />

H<br />

c.;7 0.60<br />

ô F-<br />

L<br />

0.40<br />

0.20<br />

1.00<br />

o 3<br />

0.80<br />

0.60<br />

0.40<br />

0.20<br />

o<br />

Pb 0<br />

o<br />

6)<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

4 5<br />

pH<br />

I<br />

o<br />

0<br />

Cu 000<br />

0 0 0 0<br />

o<br />

3 4 5<br />

pH<br />

I<br />

0<br />

o<br />

o 0<br />

o o<br />

^<br />

o<br />

o_<br />

o<br />

6 7<br />

^<br />

o<br />

o<br />

6 7<br />

4-30<br />

Trockendeposition von Schwermetallen auf einer Wasseroberfläche: pH-abhängige Auflösung<br />

Die atmosphärische Trockendeposition wurde während jeweils zwei Wochen auf einer<br />

vorgelegten Wasseroberfläche aufgefangen (s. Jahresbericht 1985, S. 81). Die mittleren<br />

trockenen Depositionsraten (auf dieser Oberfläche) betragen in Dübendorf (April-<br />

Dezember 1987): Zn 39 µgm- 2 d- 1 ; Cd 0.5 µgm- 2 d- 1 ; Cu 9 µgm- 2 d- 1 ; Pb 16 µgm- 2 d-1. Je<br />

nach Anteil an sauren bzw. basischen Aerosolen <strong>und</strong> Gasen stellt sich ein variabler<br />

pH-Wert im vorgelegten destillierten Wasser ein. Die Verteilung der Schwermetalle<br />

zwischen ungelösten Partikeln <strong>und</strong> Wasserphase in Abhängigkeit dieses pH ist <strong>für</strong> die<br />

Elemente Fe, Zn, Cd, Cu <strong>und</strong> Pb stark unterschiedlich (Abb. 4.25):<br />

Abb. 4.25<br />

Anteil von Pb <strong>und</strong> Cu im Filtrat in<br />

Abhängigkeit des pH bei der Trokkendeposition<br />

auf einer Wasserober-<br />

fläche<br />

- Fe wird hauptsächlich in den Partikeln gef<strong>und</strong>en, mit vernachlässigbaren Anteilen im<br />

Filtrat bei pH > 5.5. Fe liegt wahrscheinlich als Oxid mit geringer Löslichkeit<br />

vor, z.B. aus Bodenpartikeln oder aus Verbrennungsprodukten.<br />

- Zn, Cd <strong>und</strong> Cu werden bei pH6 werden wesentliche Anteile dieser Elemente in den Partikeln gef<strong>und</strong>en.<br />

- Für Pb ist der Anteil im Filtrat stark pH-abhängig im Bereich von pH 4.0-6.5.<br />

Zn, Cd, Cu <strong>und</strong> Pb liegen in den Aerosolen entweder als ihre Oxide (oder eventuell<br />

Halogenide) oder an anderen Partikeln geb<strong>und</strong>en vor. Die starke pH-Anhängigkeit der<br />

Verteilung zwischen Lösung <strong>und</strong> Partikeln erklärt sich aus der Auflösung von Oxiden<br />

oder der Freisetzung aus anderen Partikeln.<br />

A- hnliche Prozesse würden auch in Regentropfen ablaufen, so dass im Regenwasser mit pH<br />

4.0-4.5 grosse Anteile an Metallionen in der gelösten Phase resultieren.<br />

(Laura Sigg, Ursula Michel, C. Jaques)


Saurer Regen auf 2500 m.ü.M.<br />

4 - 31<br />

Analog zum sauren Regen gibt es auch sauren Schnee. Besonders vom sauren Schnee betroffen<br />

ist der Alpenraum, also dort, wo die mit dem Schnee abgelagerten. Luftschadstoffe<br />

über längere Zeit festgehalten <strong>und</strong> dann während der Schneeschmelze schlagartig<br />

freigesetzt werden. Besonders zu Beginn der Vegetationsperiode ist das Okosystem auf<br />

solche Stossbelastungen sehr anfällig. Das saure Schmelzwasser entzieht dem Boden<br />

lebensnotwendige Mineralstoffe <strong>und</strong> schwächt damit die empfindliche Hochgebirgsvege-<br />

tation zusätzlich.<br />

Um den Säureeintrag in das alpine Ökosystem abzuschätzen, wurde die chemische Zusammensetzung<br />

des Schnees auf 2500 m.ü.M. in einem gemeinsamen Projekt des physikalischen<br />

Institutes der Universität Bern <strong>und</strong> der EAWAG untersucht. Zusätzlich zur Quan-<br />

tifizierung der sauren Depositionen war auch vorgesehen, Unterlagen über den Transport<br />

<strong>und</strong> die Herkunft von Luftschadstoffen zu erhalten.<br />

Der alpine Schnee vom Weissfluhjoch kann als schwache Säurelösung betrachtet werden.<br />

Der wichtigste Säurebeitrag stammt von der Salpetersäure, welche durch photochemische<br />

Oxidation von NOx in der Atmosphäre gebildet wird. Schwefelsäure trägt weniger zur<br />

Gesamtacidität bei, weil Sulfat hauptsächlich in Form von Salzen, Ammoniumsulfat <strong>und</strong><br />

Calciumsulfat deponiert wird. Bemerkenswert ist die gute Korrelation zwischen<br />

Ammonium <strong>und</strong> Sulfat. Ammoniumsulfat entsteht in den Wolkentröpfchen durch die Reaktion<br />

von SO2 <strong>und</strong> NH3 , wobei der basische Ammoniak die Aufnahme von SO 2 in die<br />

Tröpfchen stark fördert. Durch biochemische Oxidation von Ammonium zu Nitrat wird im<br />

Schmelzwasser zusätzliche Säure freigesetzt. Gegenüber Schnee <strong>und</strong> Regen vom Mittelland<br />

enthalten die hochalpinen Schneeproben etwa 5-10mal geringere Säure-Konzentrationen.<br />

Um mögliche Verun<strong>reinigung</strong>en bei der Probenahme sowie während der Aufarbeitung<br />

im Labor zu vermeiden, war es notwendig, besondere Sorgfalt bei den Analysen<br />

anzuwenden.<br />

Der Zusammenhang zwischen der<br />

Schadstoffkonzentration in der<br />

Luft <strong>und</strong> der Schneezusammensetzung<br />

kommt im untersuchten<br />

Höhenprofil (Abb. 4.26) deutlich<br />

zum Ausdruck. Mit zunehmender<br />

Höhe über der Talsohle nimmt die<br />

Säurekonzentration ab. Die Konzentrationsverteilung<br />

ist sehr<br />

ausgeprägt <strong>und</strong> veranschaulicht<br />

die geringe vertikale Luftdurchmischung<br />

im Januar 1986 sowie<br />

den Einfluss der lokalen Emissionsquellen.<br />

Für die Säurebelastung<br />

im Schnee vom Weissfluh-<br />

joch sind neben weiträumig<br />

transportierten Luftschadsstoffen<br />

auch lokale Quellen verant-<br />

wortlich.<br />

[m.ü.M1<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

Abb. 4.26<br />

Weissfluhjoch<br />

lopeq/l<br />

N HNO3+H2SO4<br />

Säurekonzentration im Oberflächenschnee in<br />

Abhängigkeit von der Höhenlage. Im Januar 1986<br />

gemessene Konzentrationen von HNO 3 + H 2 SO4 in<br />

µeq/1<br />

Schneefelder, auch wenn sie weiss <strong>und</strong> unberührt erscheinen, stellen wegen der eingelagerten<br />

Schadstoffe einen ökologischen Störfaktor dar. Bisher weiss man noch sehr


4-32<br />

wenig über die Prozesse während der Schneeschmelze <strong>und</strong> deren Folgen <strong>für</strong> das darunterliegende<br />

Ökosystem. Wissenslücken in diesem Bereich sind daher in Zukunft vordringlich<br />

anzugehen.<br />

(F. Zürcher, Claudia Mäder, Ursula Michel, W. Suter, in Zusammenarbeit mit A. Neftel<br />

<strong>und</strong> A. Sigg vom physikalischen Institut der Uni Bern)<br />

Konkurrenz zwischen eingebürgerten <strong>und</strong> einheimischen Forellenarten<br />

Die ursprünglich an der Westküste Nordamerikas einheimische Regenbogenforelle (Salmo<br />

gairdneri) wurde vor 100 Jahren in die Schweiz eingeführt. Seit 1976 untersteht das<br />

Aussetzen von Regenbogenforellen in schweizerischen Gewässern keiner Bewilligungs-<br />

pflicht mehr. Die Regenbogenforelle ist heute in vielen Gewässern der Schweiz künstlich<br />

(d.h. durch Einsätze) verbreitet. Bei Anwesenheit der einheimischen Bachforelle<br />

(Salmo trutta fario) treffen zwei Forellenarten aufeinander, die als ökologische<br />

Aequivalente einzustufen sind.<br />

In den sanktgallischen Binnenkanälen (Werdenberger <strong>und</strong> Rheintaler Binnenkanal) wird<br />

die Regenbogenforelle seit mehr als 20 Jahren eingesetzt. Frühere EAWAG-Untersuchungen<br />

bezifferten den Anteil der Regenbogenforelle am gesamten Forellenbestand der<br />

Binnenkanäle im Jahre 1973 mit 35%, denjenigen der Bachforelle mit65%. Im Jahre 1987<br />

durchgeführte Untersuchungen ergaben, dass die Bachforelle in den Binnenkanälen durch<br />

die Regenbogenforelle weitgehend verdrängt wurde. Der Bachforellenanteil am gesamten<br />

Forellenbestand beträgt heute lediglich noch 6.5% (im Gegensatz zu 93.5% Regenbogenforellenanteil).<br />

Abb. 4.27<br />

Dottersackbrütling einer Regenbogenforelle.<br />

Dieser Brütling wurde am 5. Mai 1987<br />

aus dem Kiesbett des Werdenberger Binnenkanals<br />

ausgegraben. Die Totallänge des.<br />

Brütlings beträgt 14 mm.<br />

(Foto: Colette Grieder)<br />

Im Werdenberger Binnenkanal<br />

existiert heute eine sich na-<br />

türlicherweise fortpflanzende<br />

Regenbogenforellenpopulation<br />

(Regenbogenforellenbiomasse:<br />

190 kg/ha, im Herbst 1987 2500<br />

Sömmerlinge pro ha. Sowohl das<br />

Ablaichen als auch die Entwicklung<br />

der im Kies deponierten<br />

Eier <strong>und</strong> das Schlüpfen <strong>und</strong><br />

Uberleben der Jungfische konnte<br />

1987 nachgewiesen werden (Abb.<br />

4.27). Damit wurde 100 Jahre<br />

nach der ersten künstlichen<br />

Verbreitung die erfolgreiche<br />

natürliche Reproduktion der<br />

Regenbogenforelle in der<br />

Schweiz erstmals beschrieben.<br />

Es ist nicht bekannt, welche<br />

Faktoren hauptsächlich zur<br />

Elimination der Bachforellen<br />

beitrugen. Die Konkurrenz zwischen<br />

diesen beiden Forellenarten<br />

(zwischenartliche Konkurrenz)<br />

ist schlecht beschrieben.


4-33<br />

Ob die Regenbogenforelle die einheimische Bachforelle aus ihrer ökologischen Nische<br />

zu verdrängen vermag oder diese nur einengt, werden weitere Beobachtungen <strong>und</strong> Wiederansiedlungsversuche<br />

mit Bachforellen im Binnenkanal zeigen. Erste gezielte Wiederansiedlungsversuche<br />

im Jahre 1987 scheiterten grösstenteils.<br />

Aus den Beobachtungen in den sanktgallischen Binnenkanälen ist zu folgern, dass künftig<br />

der Konkurrenz zwischen einheimischen <strong>und</strong> eingeführten Salmoniden höchste Bedeutung<br />

beizumessen ist. Es handelt sich eindeutig um rivalisierende Arten mit identischen<br />

Umweltansprüchen <strong>und</strong> Verhaltensweisen. In keinem Gewässer darf durch derartige<br />

Konkurrenzsituationen eine Elimination der einheimischen Bachforellenpopulation provoziert<br />

werden, da nur diese langfristig Gewähr <strong>für</strong> eine stabile Population bieten.<br />

(A. Peter)<br />

Ein Brown'sches Koagulationsmodell zur Erklärung der beobachteten anomalen Effekte<br />

beim "Scavenging" von Thoriumisotopen in natürlichen Gewässern<br />

Das Ungleichgewicht zwischen dem in natürlichen Gewässern gelösten Mutternuklid<br />

Uran-238 <strong>und</strong> dessen Tochternuklid Thorium-234 wird zur Berechnung der Verweilzeiten<br />

von Th-Isotopen <strong>und</strong> damit assoziierten Partikeln sowie von scheinbaren Sorptions- <strong>und</strong><br />

Desorptionsraten verwendet.<br />

Eine solche Berechnung ist im Prinzip möglich, wenn die entsprechenden Konzentrationen<br />

der Mutter- <strong>und</strong> Tochternuklide im gelösten <strong>und</strong> im partikulären Zustand bekannt<br />

sind. Ozeanographen <strong>und</strong> Limnologen bedienen sich zur Unterscheidung der Aggregationszustände<br />

der Radionuklide behelfsmässig der Filtrations- <strong>und</strong> Zentrifugationsmethoden.<br />

Bei den "homöopathischen" Konzentrationen von Radionukliden in natürlichen Gewässern<br />

(ca. 10-15 -10-20 M) ist es unmöglich, ohne eine mit grossem technischen Aufwand betriebene<br />

Vorkonzentrierung die <strong>für</strong> diesen Zweck wesentlich besseren elektrochemischen<br />

Methoden anzuwenden.<br />

Obwohl heute eine relativ gute Datenbasis über so berechnete Sorptionsraten von<br />

Th-Isotopen an Partikel <strong>und</strong> deren Eliminationsraten in natürlichen Gewässern vorhanden<br />

ist, ist das beobachtete Sorptionsverhalten von Th-Isotopen <strong>und</strong> gewissen stabilen<br />

Schwermetallionen bis heute nicht befriedigend erklärt worden. Vier Charakteristiken<br />

dieses Sorptionsverhaltens sind scheinbar unvereinbar mit physikochemischen Adsorp-<br />

tionsmodellen (siehe Abb. 4.28).<br />

1) Die charakteristischen Sorptionszeiten betragen Tage bis Wochen.<br />

2) Die berechneten Reaktionskonstanten <strong>für</strong> die Sorption sind von der Partikelkonzentration<br />

abhängig.<br />

3) Die berechneten Reaktionskonstanten <strong>für</strong> die Sorption korrelieren gut mit dem<br />

empirisch bestimmten Verteilungskoeffizienten (Q)<br />

4) Die Q-Werte sind invers korrelierbar zur Partikelkonzentration.<br />

Wird bei der mathematischen Modellierung der Th-Isotopenverteilung die Tatsache berücksichtigt,<br />

dass gelöste Substanzen nicht nur an filtrier- oder zentrifugierbare<br />

Partikel, sondern auch an nicht-filtrierbare kolloidale Partikel adsorbieren, lässt<br />

sich das beobachtete anomale Verhalten der Th-Isotope <strong>und</strong> anderer Schwermetallionen


7<br />

rn<br />

0<br />

o,<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

4-34<br />

in natürlichen Gewässern wie auch in Laborsystemen befriedigend erklären. Die geschwindigkeitsbestimmende<br />

Reaktion ist dabei die Koagulation der nicht-filtrierbaren,<br />

kolloidalen Partikel mit filtrierbaren, grösseren Partikeln. Detaillierte Modellrechnungen<br />

zeigen, dass Th-Isotope in natürlichen Gewässern als "Koagulometer" benutzt<br />

werden können.<br />

o -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1<br />

log Partikelkonzentration (kg/l)<br />

0<br />

' 0<br />

a'\\0^<br />

a`au<br />

228 Th Sorption an Polystyrol<br />

Latex (0.758pm) in 5mMNaNO3<br />

-1<br />

2<br />

r ^°<br />

09<br />

oi ^r°'e<br />

o<br />

234Th / 238 u im<br />

Ozean <strong>und</strong> im Labor<br />

l I I 3 ffi<br />

5 10<br />

Zeit (Tage)<br />

15 20 -8 -7 -6 -5 -4<br />

log Partikelkonzentration<br />

-3 -2<br />

(kg/l)<br />

Be H9^Fe<br />

Fe Sn<br />

--nj Co<br />

ein^n Fe<br />

Cp%=0.1 Cp Cd 8 a M CpF/Cp=0.03<br />

S e Co, Co<br />

Se<br />

CS /Zn ^'<br />

Se C S<br />

Cs Sn<br />

Ba Cd Sbi<br />

Cd<br />

/Ba<br />

Ba Mn<br />

Co<br />

Radionuklidsorption<br />

an Tiefseesedimenten<br />

2 3 4 5 6 7<br />

log Verteilungskoeffizient (1/kg)<br />

Abb. 4.28 Beobachtete Abhängigkeit des in Feld- oder Laborexperimenten<br />

empirisch bestimmten Verteilungskoeffizienten, Q, von Th-Isotopen<br />

a) von der Sorptionszeit <strong>und</strong><br />

b) von der Partikelkonzentration sowie<br />

c) Abhängigkeit der Sorptionskonstanten von Th-Isotopen von der<br />

Partikelkonzentration oder<br />

d) der Sorptionskonstanten einer Reihe von radioaktiven Schwermetallen<br />

vom Verteilungskoeffizienten, Q.<br />

Da es mit traditionellen Methoden bis heute unmöglich ist, etwas über die Grössenverteilung<br />

von submikrongrossen kolloidalen Teilchen <strong>und</strong> deren Dynamik zu erfahren, ohne<br />

das System zu stören, wäre eine solche Re-Interpretation der bisherigen Thorium-Messungen<br />

in natürlichen Gewässern von grossem Wert.<br />

(B. Honeyman, P. Santschi)


4-35<br />

Wie gut können wir Verweilzeiten von Spurenelementen in aquatischen Systemen aufgr<strong>und</strong><br />

von Labormessungen voraussagen?<br />

Die biogeochemischen Kreisläufe vieler Elemente werden auf diesem Planeten durch den<br />

Menschen stark beeinflusst.. Die Beseitigung der Abfallprodukte unserer Gesellschaft<br />

erfolgt immer häufiger nicht auf die ökologisch unbedenklichste Art, sondern als<br />

Folge wirtschaftlicher Sachzwänge oder durch Unglücksfälle. Um die bestmögliche Option<br />

<strong>für</strong> die Abfallbeseitigung zu finden, um die Selbst<strong>reinigung</strong>sfähigkeit unserer<br />

Gewässer besser zu verstehen, oder um Expositionszeiten <strong>für</strong> Organismen festzulegen,<br />

sind wir darauf angewiesen, dass wir aus den im Labor bestimmten thermodynamischen<br />

Daten die Verweilzeiten verschiedener Substanzen (T T ) in aquatischen Systemen berechnen<br />

können. TT -Werte lassen sich annäherungsweise aus den Verweilzeiten der<br />

Partikel (t p ) <strong>und</strong> dem Bruchteil der Substanz, die mit absinkbaren Partikeln assoziiert<br />

ist (fp ), als TT =tp /f p, abschätzen. In den bisherigen thermodynamischen<br />

Modellen wird angenommen, dass f aus den Stabilitätskonstanten <strong>für</strong> Komplexe<br />

(in Lösung <strong>und</strong> an Partikeloberflächen) berechnet werden kann. Es wird dabei weiter<br />

postuliert, dass die chemischen Potentiale der Oberflächenkomplexe der besagten ionischen<br />

Substanz auf dem Partikelaggregat additiv aus denjenigen der Einzelkomponenten,<br />

aus denen sich die natürlichen Partikel zusammensetzen, vorausgesagt werden können.<br />

Es liegen aber eindeutig experimentelle Beweise vor, die zeigen, dass dieses<br />

Additivitätsprinzip bei der Adsorption von Schwermetallen an Oberflächen von binären<br />

Partikelgemischen oft verletzt wird. Da bis heute da<strong>für</strong> eine thermodynamische Erklärung<br />

fehlt, spricht man von "anomalen Effekten". Sie bewirken, dass eine solche Rechnung<br />

vorderhand unmöglich ist (s. Abb. 4.29). Dies ist natürlich kein Fehler des<br />

thermodynamischen Vorgehens, sondern deckt nur den Stand unseres Wissens über die<br />

Anwendung thermodynamischer Daten auf natürliche Partikel auf. Beispiele von Beobachtungen<br />

über "anormales Verhalten" von Ionen an natürlichen Partikeloberflächen<br />

sind z.B. langsame Gleichgewichtseinstellung, Heterogenität der Sorptionsstellen an<br />

Partikeloberflächen, Partikelkonzentrationseffekte oder Protonenaustauschkoeffizienten,<br />

die scheinbar eine Funktion des vorherrschenden pH-Wertes <strong>und</strong> der Oberflächenbe-<br />

legung sind.<br />

Die Hauptursache dieser Beobachtungen "anomalen" Verhaltens ist die Tatsache, dass<br />

die Oberflächen-Zusammensetzung natürlicher Partikel, im Gegensatz zu den gut charakterisierten,<br />

monodispersen Modellpartikeln im Labor, nicht der Zusammensetzung der<br />

Bulkphase (das Partikel-Innere) entspricht. Substanzen wie kolloidal verteilte natürliche<br />

Huminstoffe oder kolloidale Oxyhydrate des Eisens oder des Mangans können sich<br />

an Partikeloberflächen anreichern. Ausserdem sind solche kolloidal verteilte Huminstoffe<br />

oder Oxyhydrate selbst äusserst gute "Adsorber" <strong>für</strong> gewisse Spurenstoffe <strong>und</strong><br />

stehen daher in Konkurrenz zu den grösseren Partikeln, um gelöste ionische Spurensub-<br />

stanzen zu binden.<br />

Mit dem in Abb. 4.30 abgebildeten Rechenbeispiel, das auf experimentell bestimmten<br />

Unsicherheiten entsprechender Parameter beruht, soll angeregt werden, dass weiteres<br />

Forschen im Labor wie auch in Feldsystemen dringend notwendig ist, um diese interaktiven<br />

Effekte besser verstehen zu können. Dabei ist es hilfreich, vermehrt natürliche<br />

radioaktive Tracer in aquatischen Systemen zu verwenden, um damit die Richtig-<br />

keit unseres theoretischen Verständnisses solcher Systeme zu testen.<br />

(B. Honeyman, P. Santschi)


Abb. 4.29<br />

L. •<br />

Seen<br />

Tiefer<br />

_ I Ozean tAestuarieni<br />

4-36<br />

Labor<br />

Batch Experimente<br />

9<br />

Küst r engewässer Flüsse<br />

Böden<br />

Sedimente<br />

7—<br />

5_ Kp =f(r)- © /<br />

1I<br />

K p = 10 7 j^^/p%j<br />

0/0 partikulär<br />

3 -<br />

)/*/f/ /0.1<br />

2-f (Cp5)e)^<br />

▪ Kp=f (P,X(P/pH))© / /M z + +XSOH(1 X) SONa Kp<br />

//<br />

Kp<br />

1<br />

f (Cp<br />

) p / %!///%ip<br />

,, 0- K = 10<br />

1 1 p, t I 1<br />

-12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2<br />

log [r =Sorptionsplätze1 (M)<br />

I I I I I I l I 1 I I<br />

-9 -7 -5 -3 -1 1<br />

log [Cp = Partikelkonzentration I (kg /1)<br />

-10<br />

-100<br />

Feldsystem = F II— o C I E= Experiment. System<br />

p<br />

XH + TSOM 1 11 + +(i-X)Na+<br />

Berechnete Verweilzeit, T T , eines hypothetischen Spurenmetallions in<br />

einem natürlichen Gewässer, bei Kenntnis der Verweilzeit der Partikel<br />

in diesem System, als Funktion der Gleichgewichtskonstante, K p , <strong>für</strong><br />

die Sorptionsreaktion des Metalls Mz+ an den oberflächenständigen<br />

OH-Gruppen, SOH, <strong>und</strong> den mit Alkali- <strong>und</strong> Erdalkalimetallionen belegten<br />

SO-Gruppen (hier symbolisiert durch SONa) <strong>und</strong> der Partikelkonzentration,<br />

C p . Dieses Rechenbeispiel illustriert das Ausmass, welches<br />

nicht-deterministische Effekte auf unsere Fähigkeit haben, Verweilzeiten<br />

von Spurenmetallen in natürlichen Gewässern aus Labordaten vorauszusagen;<br />

aus der aus dem hypothetischen Laborexperiment bei<br />

C D = 10 g/l gewonnenen Gleichgewichtskonstanten K D = 10 -7 {—} würde<br />

märt eine Verweilzeit im System entlang der Linie 1 erwarten. Während<br />

Pkt. 1 die bei C D = 1 mg/1 <strong>für</strong> ideales Verhalten berechnete Verweilzeit<br />

darstellt, bedeuten Pkt. 2 <strong>und</strong> 3 berechnete Verweilzeiten unter<br />

Berücksichtigung des "Partikelkonzentrationseffektes". Pkt. 4 <strong>und</strong> 5<br />

berücksichtigen Effekte, bewirkt durch die Inhomogenität der Sorptionsplätze<br />

an den Partikeloberflächen, resp. beobachtete Abhängigkeit des<br />

Protonenaustauschkoeffizienten, r, vom Belegungsgrad der Sorptionsplätze.<br />

In diesem Rechenbeispiel wird die Verweilzeit der Partikel als<br />

1 Tag angenommen, ein Wert, der <strong>für</strong> das Epilimnion von Seen <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

Küstengewässer typisch ist.<br />

Uran im Porenwasser von Sedimenten von zwei Tiefsee-Ebenen des Nordatlantiks<br />

(Great Meteor East <strong>und</strong> Southern Nares Abyssal Plain)<br />

Die Schweiz ist einer der Teilnehmer am internationalen Forschungsprogramm zur möglichen<br />

Endlagerung von radioaktiven Abfällen in Tiefseesedimenten. Eine zentrale<br />

Frage dieses Programms betrifft die Mobilität von Radionukliden durch die Sedimente<br />

aus 30-50m Tiefe ins überstehende Wasser. Sedimente sind die wichtigste Barriere <strong>für</strong><br />

den Transfer von Radionukliden aus dem konditionierten Abfall in den Ozean <strong>und</strong>


4-37<br />

schliesslich zum Menschen. Das Verhalten des Urans (Hauptbestandteil dieses Abfalls)<br />

in natürlichen Gewässern ist gekennzeichnet durch seine lösungschemischen <strong>und</strong> oberflächenchemischen<br />

Eigenschaften. Karbonatkomplexe in Lösung sind die Ursache <strong>für</strong> das<br />

konservative Verhalten von U(VI) im Ozean <strong>und</strong> damit <strong>für</strong> dessen lange Verweilzeiten<br />

(ca. 0.5 Mio Jahre); die Eliminierung von Uran findet in anoxischen Meeresbecken <strong>und</strong><br />

Küstensedimenten statt. Die Reduktion des U(VI) zu U(IV) wurde bisher nur in anoxischen<br />

Sedimenten, nicht aber in anoxischen Gewässern beobachtet. Feststoffoberflächen<br />

scheinen den Reduktionsprozess zu katalysieren. U(IV) oxidiert aber sehr schnell zu<br />

U(VI) in Gegenwart von geringsten Mengen von Sauerstoff. Deshalb werden heute alle<br />

bisher erhobenen Daten über Urankonzentrationen in Porenwässern von Tiefseesedimenten<br />

in Zweifel gezogen. Wir haben daher massenspektrometrisch die Urankonzentrationen in<br />

je 10ml Porenwasserproben von zwei 20-30m langen Sedimentkernen gemessen. Diese Bohr-<br />

kerne wurden während der internationalen ESOPE-Expedition (Juni/ Juli 1985) an zwei<br />

intensiv untersuchten Stellen im Nordatlantik (Great Meteor East in den Madeira<br />

Abyssal Plain, 31°27'N, 24°49'W, <strong>und</strong> Southern Nares Abyssal Plain, 23°35'N, 63°32'W),<br />

unter Ausschluss von Sauerstoff, gewonnen. Die meisten der gemessenen U-Werte waren<br />

sehr niedrig <strong>und</strong> lagen zwischen 0.1-0.5 ppb U. Es waren die bisher kleinsten im<br />

Interstitialwasser von Tiefseesedimenten gemessenen U-Konzentrationen. Ausserdem sind<br />

diese Werte um mehrere Grössenordnungen kleiner als die aus thermodynamischen Daten<br />

<strong>für</strong> die aktuellen Bedingungen bezüglich Phosphat, Fluorid <strong>und</strong> Karbonatkonzentrationen<br />

berechnete Löslichkeit von UO 2 , U4 08 , U 3 08 oder USiO 4 . Daraus kann man schliessen,<br />

dass die Löslichkeit von U(IV) in Sedimenten durch Adsorptionsgleichgewichte an<br />

Partikeloberflächen kontrolliert ist <strong>und</strong> nicht durch eine feste Phase des Urans.<br />

Ausserdem ergab sich eine gute Korrelation zwischen den U-Konzentrationen <strong>und</strong> dem<br />

direkt im Sediment, mit Pt-Elektroden empirisch gemessenen Redoxpotential (siehe Abb.<br />

4.30).<br />

Abb. 4.30<br />

Massenspektrometrisch bestimmte Urankonzentrationen<br />

im Porenwasser von<br />

Sedimenten von zwei Tiefsee-Ebenen des<br />

Nordatlantiks als Funktion des mit<br />

Pt-Elektroden bestimmten Redoxpotentials,<br />

E h , im Sediment. Kurve 1 <strong>und</strong><br />

2 bedeuten lineare bzw. logarithmische<br />

Korrelationen der Daten.<br />

Die daraus abgeleitete, geringe Mobilität des Urans in diesen Tiefseesedimenten, die<br />

an beiden untersuchten Orten zahlreiche Turbiditschichten aufweisen, hat wichtige<br />

Konsequenzen sowohl <strong>für</strong> die Beurteilung einer möglichen Endlagerung von radioaktiven<br />

Abfällen in den Tiefseesedimenten, wie auch <strong>für</strong> unser geochemisches Verständnis des<br />

marinen Kreislaufes des natürlichen Urans.<br />

(P. Santschi; C. Bajo, M. Montavani,D. Orciuolo (PSI); R. Cranston (Atlantic Geoscience<br />

Center, Bedford Institute of Oceanography, Dartmouth, Nova Scotia, Canada)<br />

<strong>und</strong> J. Bruno (Dept. of Inorganic Chemistry, Royal Institute of Technology, Stockholm,<br />

Sweden))


4.7 METHODEN<br />

QUERSCHNITT DURCH DEN MESSKOPF<br />

Tracerzuleitung<br />

tl<br />

Einspritzventil<br />

W ASSER<br />

Emissionslicht ^<br />

Fotodetektor<br />

ele<br />

AgMk<br />

N ^'•^<br />

i7<br />

Tracerwolke<br />

Lichtstrahl<br />

11IIIIIII141»ffl<br />

I_I_I AMII►IMI/I<br />

Abb. 4.31<br />

Lichtquelle<br />

Sammellinse<br />

Glasplatte<br />

4-38<br />

Ein Strömungsmessgerät ohne Nullpunktdrift<br />

Für die Quantifizierung von Mischungsprozessen in Seen werden im oberen Hypolimnion<br />

Temperaturmessungen verwendet. Weil im tiefen Hypolimnion die zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen<br />

Temperaturgradienten sehr klein sind, versagt dort diese Methode. Seit Jahren<br />

bemüht sich die Gruppe Seephysik daher um den direkten Nachweis von Mischungsprozessen<br />

via Strömungsmessungen. Da die Strömungen in Bodennähe tiefer Seen sehr klein<br />

1 cm/s) sind, müssen <strong>für</strong> Strömungsmessgeräte besonders strenge Anforderungen bezüglich<br />

der Stabilität des Nullpunktes <strong>und</strong> der Anlaufschwelle gestellt werden.<br />

Die hier beschriebene Sonde erfüllt diese Forderungen in fast idealer Weise. Sie<br />

basiert auf folgender Idee: Eine ungefähr 1 cm grosse Farbwolke wird in zeitlich<br />

kurzen Abständen ins Wasser emittiert <strong>und</strong> über eine Strecke von 10 cm optisch ver-<br />

folgt, indem der Schwerpunkt der Wolke in Abständen von 50 Millisek<strong>und</strong>en gemessen<br />

wird. Aus diesen Positionsbestimmungen kann direkt, ohne weitere Kalibrierung, der<br />

Strömungsvektor berechnet werden. Abb. 4.31 zeigt den Querschnitt durch den Messkopf.<br />

Er besteht aus 36 monochromatischen Lichtquellen (grün, 560 nm), die einen gebündelten<br />

Strahl ins Wasser aussenden <strong>und</strong> wabenförmig um einen Lichtdetektor angeordnet<br />

Druckgehäuse<br />

Messprinzip des Messgerätes <strong>für</strong> kleine<br />

Strömungen. Die Position der in der Strömung<br />

driftenden künstlichen Tracerwolke<br />

wird via Lichtemission in einem Fotodetektor<br />

gemessen.<br />

sind. Die Lichtquellen werden in Abständen<br />

von 1 Millisek<strong>und</strong>e während<br />

einiger 10 Mikrosek<strong>und</strong>en sequentiell<br />

gezündet. "Trifft" der Strahl die<br />

Rhodamin-Tracerwolke, emittiert diese<br />

rotes Licht, das vom Detektor selektiv<br />

gemessen wird. Die Grösse dieses Antwortsignals<br />

gibt den Deckungsgrad der<br />

Wolke mit dem Strahl an. Aus den 36<br />

Signalen kann die (Schwerpunkts-)<br />

Position berechnet werden. Dank der<br />

Methode der Emission werden durch die<br />

Farbverschiebung des Rhodamins Störungen<br />

durch andere Partikel, die grünes<br />

Licht emittieren, eliminiert. Da die<br />

empfangenen Lichtmengen sehr klein<br />

sind, musste ein sehr grosser Aufwand<br />

bei der analogen <strong>und</strong> digitalen Daten-<br />

verarbeitung getrieben werden. Die<br />

Sonde arbeitet autark oder über eine<br />

"Nabelschnur" mit einem Terminal verb<strong>und</strong>en.<br />

Der Messbereich erstreckt sich<br />

bis zu Geschwindigkeiten von 2 cm/s,<br />

bei einem (statistischen) Nullpunkts-<br />

fehler von 0.2 cm/s.<br />

(B. Stotz, M. Schurter)


4-39<br />

Auflösung der Sedimentstrukturen von Talfüllungen mit dem elektromagnetischen<br />

Reflexionsverfahren (EMR oder Georadar)<br />

Für die schweizerische Hydrogeologie ist die mangelhafte Kenntnis des 3-dimensionalen<br />

Aufbaus der Gr<strong>und</strong>wasserträger ein wichtiges Problem, das zukünftiger Erforschung<br />

bedarf. Komplexe, grossräumige Sedimentstrukturen in fluvio-glazialen <strong>und</strong> lakustrischen<br />

Quartärablagerungen bilden in der Schweiz die hauptsächlichen Talfüllungen. Wie<br />

unsere vorausgegangenen Felduntersuchungen dieser Strukturen in Kiesgruben zeigten,<br />

weisen diese potentiellen Gr<strong>und</strong>wasserhorizonte z.T. erhebliche interne Vernetzungen<br />

auf, die bedeutende Kurzschlussverbindungen darstellen, welche den Schadstofftransport<br />

<strong>und</strong> die vertikale Mischung signifikant beeinflussen. Dies wird am besten<br />

mit Computermodellen demonstriert, die anhand unserer Feldstudien entscheidend ver-<br />

bessert werden konnten. Um diese Kenntnisse nun auf unaufgeschlossene Gebiete zu<br />

übertragen, braucht es die Hilfe indirekter geophysikalischer Methoden.<br />

Die Anforderungen <strong>für</strong> eine solche geophysikalische Methode sind: Eine Eindringtiefe<br />

>40m mit einer Auflösung im dm-Bereich, minimale Geländeeingriffe, einfache <strong>und</strong><br />

kostengünstige Handhabung <strong>und</strong> digitale Signalaufzeichnungen <strong>für</strong> die Datenverarbeitung.<br />

Die meisten heute angewandten geophysikalischen Methoden sind unzulänglich <strong>für</strong><br />

hochauflösende Analysen von seichten Strukturen (


4-40<br />

dieser quartären Sedimentkörper scheinen <strong>für</strong> Georadaranalysen günstig zu sein.<br />

Andere Experimente zeigen, dass das Signalrauschen mit Hilfe eines "running point<br />

average" <strong>und</strong> eines Digital-Oszilloskops beträchtlich gedämpft werden kann.<br />

Abb. 4.32 Abb. 4.33<br />

Schematische Feldaufnahmetechnik mit<br />

Pulsgeber, Empfängermodul <strong>und</strong><br />

Faksimilerekorder<br />

Faksimile Testaufnahme mit 80 mHz eines<br />

bedeckten Wasserkanals. Skala in Metern<br />

<strong>und</strong> Nanno-Sek<strong>und</strong>en<br />

EMR-Messungen zeigen potentiell nützliche Anwendungsmöglichkeiten innerhalb der allgemeinen<br />

Forschung in Hydrogeologie <strong>und</strong> Schadstofftansport <strong>und</strong> liefern den Intergr<strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> die Planung von zukünftigen Feldstudien in verbindung mit hydrodynamischen Modellierungen.<br />

(E. Meier, K. Kelts, P. Huggenberger)


5. LEHRE UND AUSBILDUNG<br />

5.1 Lehrveranstaltungen an der ETH Zürich<br />

Sommersemester 1987<br />

Prof. H. A m b ü h 1<br />

- BIOLOGIE V, mit Exkursionen<br />

(Mitwirkend: H.R. Bürgi, F. Stössel)<br />

- PRAKTIKUM IN SYSTEMATISCHER UND OEKOLOGI-<br />

SCHER BIOLOGIE II<br />

(Mitwirkend: H.R.BÜrgi, H. Bührer,<br />

F. Stössel, E. Szabo)<br />

- LIMNOLOGIE II<br />

- ARBEITSWOCHE IN GEWÄSSERBIOLOGIE<br />

(Mitwirkend: H.R. Bürgi, P. Bossard,<br />

F. Stössel<br />

Prof. P. Bacci ni<br />

- STOFFHAUSHALT UND ABFALLWIRTSCHAFT<br />

Dr. Joan Davi s/<br />

PDDr. D. Imboden<br />

- MENSCH - TECHNIK - UMWELT<br />

(Gruppenarbeit)<br />

Prof. G. Hamer/Dr. I. Adl er*/<br />

PDDr. A. Ei nsel e*/<br />

Prof. A. Fiechter*<br />

- BIOTECHNOLOGIE A: V BIOVERFAHRENSTECHNIK<br />

Prof. G. Hamer/Prof. J. Hoi gné<br />

- TRINKWASSERHYGIENE UND CHEMIE DER<br />

WASSERVERSORGUNG<br />

PDDr. D. Imboden/<br />

PDDr. R. Schwarzenbach<br />

- MATHEMATISCHE BESCHREIBUNG VON UMWELT-<br />

PHANOMENEN<br />

Dr. K. K e l t s<br />

- COMPARATIVE LACUSTRINE SEDIMENTOLOGY<br />

(Limnogeologie) ETH + Uni<br />

PD Dr. Laura S i g g/ Prof. W. Stum m<br />

- CHEMIE NATÜRLICHER GEWÄSSER<br />

PD Dr. W. Gujer / Prof. W. Stumm<br />

- GEWÄSSERSCHUTZ UND UMWELTÖKOLOGIE<br />

5-1<br />

Wintersemester 1987/88<br />

Prof. H. A m b ü h 1<br />

- LIMNOLOGIE I<br />

- PRAKTIKUM IN SYSTEMATISCHER UND OEKOLGI-<br />

SCHER BIOLOGIE I<br />

(Mitwirkend: F. Stössel, H.R. Bürgi,<br />

A. Frutiger)<br />

- BIOLOGIE NATÜRLICHER GEWÄSSER (mit<br />

Exkursionen)<br />

- VOLLPRAKTIKUM IN LIMNOLOGIE<br />

(Mitwirkend: H.R. Bürgi, P. Bossard,<br />

J. Bloesch, A. Frutiger, F. Stössel,<br />

E. Szabo, U. Uehlinger<br />

Dr. M. Bol l er/PDDr. W. Gujer<br />

- GRUNDLAGEN DER WASSERTECHNOLOGIE<br />

Dr. P.H. Brunner<br />

- ABFALLTECHNIK<br />

Dr. H.R. Bürgi / F. Gartman n*<br />

- KRYPTOGAMEN (ohne Pilze)<br />

Dr. R. Gächter/Prof. H. Ambühl<br />

- ANGEWANDTE LIMNOLOGIE<br />

Dr. Joan Davi s/PDDr. D. Imboden<br />

- TECHNIK UND UMWELT<br />

Dr. M. Bol l e r/ P D D r. W. G u j e r /<br />

Prof. G. Hamer/Prof. J. Hoi gné<br />

- EINHEITSVERFAHREN DER WASSERAUFBEREITUNG<br />

UND ABWASSERREINIGUNG<br />

Prof. G. H a m e r<br />

- BIOLOGICAL WASTEWATER TREATMENT<br />

Prof G. Hamer/Prof. J. Hoi gné<br />

- TRINKWASSER UND ABWASSER<br />

mit einem * bezeichnete Dozenten gehören<br />

nicht zur EAWAG


PDDr. D. Imboden/<br />

PDDr. R. Schwarzenbach<br />

- GRUNDLAGEN DER ORGANISCHEN UMWELTCHEMIE<br />

(Mitwirkend: Dr. J. Zeyer)<br />

Prof. E. L a n d o 1 t*/<br />

Dr. F. Leutert*/Prof. W. Stumm<br />

- EINFÜHRUNG IN DIE ÖKOLOGIE<br />

Dr. R. M ü 1 1 e r<br />

- SCHWEIZERISCHE FISCHEREI UND FISCHZUCHT<br />

PD Dr. P.H. Santsch i<br />

- GEOCHEMISCHE OZEANOGRAPHIE<br />

Dipl. Ing. R. Schertenl ei b<br />

- WASSERVERSORGUNG UND ENTSORGUNG IN<br />

ENTWICKLUNGSLANDERN<br />

(Mitw. im Rahmen der Vorlesung<br />

"Planung in ländlichen Räumen" des<br />

Nachdiplomstudiums <strong>für</strong> Entwicklungsländer,<br />

NADEL)<br />

Dipl. Ing. M. Strauss/<br />

Dipl. Ing. M. W e g e 1 i n/<br />

Lic. phil. B. Heft i*<br />

- WASSERVERSORGUNG UND FÄKALIENENTSORGUNG IN<br />

ENTWICKLUNGSLÄNDERN<br />

im Rahmen des Vertiefungsblocks B7 der<br />

Abt. VIII A, Landwirtschaftlicher<br />

Wasserbau, Wasserwirtschaft u.<br />

Melioration<br />

Prof. J. Hoi gné/Prof. W. Stumm<br />

- UMWELTCHEMIE UND CHEMISCHE ÖKOLOGIE<br />

Nachdiplomstudium Siedlungswasserbau<br />

<strong>und</strong> <strong>Gewässersch</strong>utz<br />

7. Kurs, 3. Trimester 1987<br />

Dr. M. Bol l er/PDDr. W. Gujer<br />

- GRUNDLAGEN DER VERFAHRENSTECHNIK DER WAS-<br />

SER-AUFBEREITUNG UND ABWASSERREINIGUNG II<br />

Dipl. Ing. H. W a s m e r<br />

- ABFALLWIRTSCHAFT<br />

Dipl. Ing. U. B <strong>und</strong> i <strong>und</strong> Gäste<br />

- PLANUNG UND REALISIERUNG DES GEWÄSSER-<br />

SCHUTZES (Ausgewählte Kapitel)<br />

5-2<br />

Dr. R. Gächter/Prof. H.Ambüh1<br />

- ANGEWANDTE LIMNOLOGIE<br />

Prof. G. Hamer / Dr. T. E g l i<br />

Dr. K. M e c h s n e r<br />

- GRUNDLAGEN DER MIKROBIOLOGIE DER<br />

GEWASSERSCHUTZTECHNIK UND DER<br />

WASSERVERSORGUNGSHYGIENE<br />

PD Dr. Laura Si gg/Prof. J. Hoi gné<br />

Prof. W. Stumm<br />

- ALLGEMEINE CHEMIE MIT SPEZIELLER<br />

BERÜCKSICHTIGUNG DER WASSERCHEMIE<br />

B. Kurs, 1. Trimester 1987/88<br />

Ohne Mitwirkung von Dozenten der EAWAG<br />

B. Kurs, 2. Trimester 1987/88<br />

Dr. M. Bol l e r/ D r. W. Gujer<br />

- GRUNDLAGEN DER VERFAHRENSTECHNIK DER<br />

WASSERAUFBEREITUNG UND ABWASSERREINIGUNG I<br />

Dipl. Ing. U. B <strong>und</strong> i<br />

- GRUNDLAGEN DES GEWÄSSERSCHUTZES<br />

Dr. H.R. Bürgi /Dr. P. Perret/<br />

Prof. H. A m b ü h l<br />

- BIOLOGIE UND OEKOLOGIE DER AQUATISCHEN<br />

LEBENSRÄUME<br />

Prof. G. Hamer / Dr. T. E g l i<br />

- GRUNDLAGEN DER MIKROBIOLOGIE DER GEWASSER-<br />

SCHUTZTECHNIK UND DER WASSERVERSORGUNGS-<br />

HYGIENE<br />

P D Dr. D. I m b o d e n/ P D Dr. W. G u j e r<br />

- MATHEMATISCHE BESCHREIBUNG TECHNISCHER UND<br />

NATURLICHER SYSTEME<br />

Prof. J. Hoi gné/PDDr. LauraSi gg/<br />

Prof. W. Stumm<br />

- ALLGEMEINE CHEMIE MIT SPEZIELLER<br />

BERÜCKSICHTIGUNG DER WASSERCHEMIE


5.2 Lehrveranstaltungen an anderen<br />

Lehrinstituten<br />

5.21 Hochschulen<br />

Prof. P. Baccini Université de Neuchâtel:<br />

- Chimie de l'environnement<br />

- Chimie de 1'anthroposphäre<br />

Dr. Joan Davis Gesamthochschule Kassel:<br />

Vorlesungsreihe:<br />

- Wasser, Gewässer <strong>und</strong><br />

<strong>Gewässersch</strong>utz<br />

Dr. W. Giger Universität Karlsruhe:<br />

- Organische Geochemie<br />

Dr. K. Kelts Inst. Salt Lake Res. Acad.<br />

Sinica, Xining, QingHai<br />

Prov., Volksrep. China:<br />

- Limnogeology Short<br />

Course<br />

Dr. M. Snozzi Universität Zürich:<br />

- Gr<strong>und</strong>ausbildung Biologie,<br />

Praktikum in Bioenergetik<br />

- Biochemische <strong>und</strong> ökologische<br />

Aspekte der Denitrifikation<br />

Prof. W. Stumm Asociasiôn Argentina de<br />

Investigaciôn fisicoquimica,<br />

School of<br />

Science, Buenos Aires:<br />

- Aquatic and Atmospheric<br />

Chemistry<br />

Dr. R. Müller Universität Zürich:<br />

- Okologie der Süsswasserfische<br />

5-3<br />

5.22 Andere Lehranstalten<br />

Schweiz. Tropeninstitut Basel<br />

R. Schertenleib:<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Wasserversorgung</strong><br />

<strong>und</strong> Entsorgung<br />

in den Tropen<br />

Interkantonales Technikum Rapperswil<br />

Dr. H.R. Bürgi, Oekologie <strong>und</strong><br />

Dr. B. Flückiger: Umweltschutz<br />

Technikum Winterthur<br />

Dipl.Ing. M. Wegelin: Krankheiten - Wasser -<br />

Fäkalien: Ihre Vernetzung<br />

<strong>und</strong> Lösungsmöglichkeiten<br />

in Entwicklungsländern<br />

Ingenieurschule Zürich<br />

Dipl.Ing. V. Krejci: Kanalisation <strong>und</strong> Abwasser<strong>reinigung</strong><br />

Dipl.Ing. B.M. Novak: - Hydraulik<br />

- <strong>Wasserversorgung</strong><br />

5.3 Kurse <strong>und</strong> Fachtagungen<br />

5.31 Kurse <strong>und</strong> Fachtagungen an der EAWAG<br />

Dübendorf<br />

15.1./ Kurse RZ-EAWAG <strong>für</strong> wiss. Mitarbei-<br />

22.1. ter EAWAG <strong>und</strong> Hochschulzugehörige.<br />

H.R. Rhein:<br />

- Einführung in die Programmierung<br />

am RZ-EAWAG<br />

24.-25.3."Deponie von Klärschlamm" COST 681<br />

Referenten der EAWAG:<br />

P.H. Brunner:<br />

- Die Transformation des Klärschlammes<br />

vom Faulbehälter zum Endlager -<br />

Vorstellung eines Konzeptes<br />

Th. Lichtensteiger:<br />

- Von der Theorie zur Praxis: Die<br />

Methodik der Untersuchung der<br />

Klärschlamm-Transformation in<br />

Deponien<br />

2./9.4. Kurse RZ-EAWAG <strong>für</strong> Lehrlinge.<br />

H.R. Rhein:<br />

- Einführung in das RZ-EAWAG <strong>und</strong> die<br />

Programmierung


6./7.4 Workshop COST 641 (Kurs)<br />

R. Schwarzenbach / D. Imboden:<br />

- "Modelling Concepts for Organic<br />

Micropollutants in Natural<br />

Waters"<br />

31.8.- Fortbildungskurs <strong>für</strong> Gymnasial-<br />

2.9. lehrer<br />

H. Ambühl, P. Bachmann, H.R. Bürgi,<br />

B. Flückiger, A. Frutiger,<br />

F. Stössel:<br />

- Erfolge des <strong>Gewässersch</strong>utzes<br />

- Biologie <strong>und</strong> Oekologie aquatischer<br />

Standorte<br />

5.32 Veranstaltungen am Seenforschungslaboratorium<br />

Kastanienbaum<br />

Dr. M. Sturm:<br />

"Seabed", Sedimenttaskgroup<br />

Prof. H. Ambühl, Dr. R. Gächter:<br />

NDS-Kurs, Angewandte Limnologie<br />

Dr. P. Stadelmann:<br />

Kant. Amt <strong>für</strong> Umweltschutz<br />

Luzern;Lebensk<strong>und</strong>etag der<br />

Gewerbeschule<br />

9.-12.6. Besuch Universität Hannover<br />

13.-17.7. Dr. W. Gujer, Dr. M. Boller:<br />

NDS-Kurs, Wassertechnologie<br />

27.-31.7. Prof. H. Ambühl:<br />

NDS-Kurs<br />

27.8. MLF -Workshop<br />

6.-8.10. Besuch Universität Uppsala<br />

16.-21.10. Besuch Universität Hamburg<br />

26.-30.10. Dr. R. Gächter:<br />

NDS-Kurs<br />

2.-14.11. Einführungskurs <strong>für</strong> Drogistenlehrlinge<br />

Leiter Herr Kohler, Neuenkirch<br />

2.-13.11. Prof. H. Ambühl, Dr. P. Bossard:<br />

Vollpraktikum, Abt. Limnologie<br />

Es fanden während 29 Tagen Veranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Volks- <strong>und</strong> Mittelschulen statt. Zudem<br />

wurden 22 Führungen durchgeführt.<br />

5-4<br />

5.33 Kurse <strong>und</strong> Fachtagungen an der ETH<br />

Zürich<br />

25.3. Jahrestagung der Polymergruppe<br />

der Schweiz<br />

P. Baccini:<br />

Kunststoffflüsse in der<br />

Schweiz <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Entsorgungsprobleme<br />

16.9. Die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

von Entsorgungsanlagen "Einführung<br />

in die Methodik der Stoffflussanalyse"<br />

P. Baccini:<br />

Kriterien <strong>für</strong> die Beurteilung<br />

von Entsorgungsanlagen<br />

P. Brunner:<br />

Die UVP von Verbrennungsanlagen<br />

H. Belevi, G. Henseler:<br />

Die UVP von Deponien<br />

P. Brunner:<br />

Beurteilung mechanischer Sortieranlagen<br />

W. Obrist:<br />

Die Prüfung von Kompostieranlagen<br />

P. Baccini, H.-P. Diener:<br />

Die Stoffflussanalyse von<br />

regionalen Entsorgungssystemen<br />

5.34 Andere Fachtagungen<br />

10.-11.4. Int. Geol. Correlation Program<br />

(IGCP-219), Kehrsiten<br />

K. Kelts (Organisator):<br />

Phanerozoic Record of<br />

Lacustrine Basins<br />

14.-18.4. International Symposium on<br />

cytochrome systems: molecular<br />

biology and bioenergetics, Bari<br />

M. Snozzi:<br />

The ubiquinol-cytochrome C<br />

oxidoreductase of phototrophic<br />

bacteria<br />

15.-17.4. European Union Geosciences<br />

Symposium, Strassburg<br />

Paleoclimatic and environmental<br />

reconstructions from Lacustrine<br />

Basins<br />

K. Kelts, Y.J. Qing, G. Lisler,<br />

F. Niessen:<br />

Postglacial Sediments of<br />

Quinghai Lake China: A Test of<br />

Climatic Change Models<br />

A. Losher:<br />

The Sediments of Swiss Lakes


30.4. Seminar on Appropriate Technology<br />

for Water Supply and Sanitation,<br />

Bern<br />

Mitorganisation: IRCWD<br />

11.-15.5. 3rd International Symposium<br />

Toxicity Testing Using Microbial<br />

Systems, Valencia<br />

T. Egli:<br />

- Isolation, Characterization<br />

and Physiology of a Variety of<br />

Bacteria Able to Degrade<br />

Ni tri1otriacetate (NTA)<br />

- The Physiological Status of<br />

Microbes and Its Relevance in<br />

Biodegradability and Toxicity<br />

Tests<br />

14.-19.6. 4th European Congress on Biotechnology,<br />

Amsterdam<br />

T. Egli:<br />

Biodegradation of Nitrilotriacetic<br />

Acid (NTA): Isolation,<br />

Physiological Properties and<br />

Morphology of a Variety of<br />

NTA-Utilising Bacteria<br />

G. Hamer:<br />

Preview Lecture: Microbial<br />

Physiology<br />

C.A. Mason, G. Hamer:<br />

Survival of Bacteria <strong>und</strong>er<br />

Starvation Stress at Superoptimal<br />

Temperatures<br />

K. Mechsner:<br />

Cocultures of Methanotrophic<br />

and Methylotrophic Bacteria<br />

for Denitrification with<br />

Methane as Sole Carbon Source<br />

M. Snozzi:<br />

Purification of a NTA-Monoxygenase<br />

15.-19.6. Second Project Meeting on Use of<br />

Human Waste in Agriculture and<br />

Aquaculture, Adelboden<br />

R. Schertenleib, M. Strauss:<br />

Review of Guidelines for the<br />

Safe Use of Wastewater and<br />

Excreta<br />

17.6. Health Emergencies in Large<br />

Populations (HELP); IKRK Genf<br />

R. Schertenleib:<br />

Water and Sanitation<br />

22.-24.6. Int. Kurs Unterwassertechniken<br />

zur Erforschung <strong>und</strong> Sanierung der<br />

Gewässer, Biol. Landeslabor<br />

Leifers-Bozen<br />

M. Sturm:<br />

Morphologie <strong>und</strong> Ablagerungen<br />

der alpinen Seen<br />

4.-6.7. SNG Klima Workshop, Gletsch<br />

K. Kelts, (Leiter Gruppe 2,<br />

Proxy-Daten)<br />

5-5<br />

6.-10.7.<br />

24.-29.7.<br />

Workshop über Hygiene <strong>und</strong> Entsorgung<br />

in Entwicklungsländern,<br />

Gersau<br />

R. Schertenleib:<br />

Zusammenhang von Ges<strong>und</strong>heit/<br />

Wasser/Hygiene<br />

M. Strauss:<br />

Latrinentechnologie<br />

Primer Seminario Latinoamericano<br />

sobre Saneamiento Alternativo,<br />

Medellin, Kolumbien<br />

M. Strauss:<br />

Aspectos Higienicos de la<br />

Disposiciön y Uso de<br />

Excretas y Aguas Negras<br />

12.8. Water Engineering Conference,<br />

Jakarta, Indonesien<br />

24.-28.8.<br />

M. Wegelin:<br />

Gravel and Sand used in Rural<br />

Water Treatment<br />

Int. Symposium on Biology and<br />

Management of Coregonids,<br />

Joensuu, Finnland<br />

H.-J. Meng, R. Müller:<br />

Assessment of the functioning<br />

of a white fish (Coregonus<br />

sp.) and char (Salvelinus<br />

alpinus) spawning gro<strong>und</strong><br />

modified by gravel extraction<br />

13.-18.9. Soc. Int. Limnol.: Functional and<br />

Structural Properties of Large<br />

Lakes, Konstanz<br />

K. Kelts:<br />

Lacustrine Carbonates as Geochemical<br />

Archives of Biotic/<br />

Abiotic Interactions<br />

A. Losher:<br />

Sulfur Diagenesis in Freshwater<br />

Lake Sediments (Poster)<br />

10.10. Schweiz. Geol. Gesellschaft, an<br />

SNG-Tagung: Paläoklima aus Seesedimenten,<br />

Luzern<br />

K. Kelts, Y.J. Qing, G. Lisler,<br />

F. Niessen:<br />

- Climate History from Lake<br />

Sediments: an Introduction<br />

- Postglacial history of Qing<br />

Hai Lake, China<br />

10.+19.11. VGL-Tagung "Das Umweltschutzgesetz<br />

- Neue Herausforderung <strong>für</strong><br />

Gemeinden",<br />

Winterthur <strong>und</strong> Bern<br />

U. B<strong>und</strong>i, Tagungsleitung


5.4 Seminare <strong>und</strong> Kolloquien<br />

9. 1. M. Tschui: Dynamik der mesophilen<br />

Schlammfaulung<br />

16. 1. Prof. J. Hoigné: Huminstoff- <strong>und</strong><br />

Nitrat-sensibilisierte Photolyse<br />

organischer Spurenstoffe in Oberflächenwasser<br />

*Prof. A. Gigon: Ökologische Stabilität,<br />

biologisches Gleichgewicht <strong>und</strong><br />

Harmonie<br />

*Prof. F. Zwahlen: Les développements<br />

récents de l'hydrogéologie, en<br />

particulier en zone aride<br />

*Prof. .B. Ulrich: Bodenchemische<br />

Veränderungen als Folge der sauren<br />

Deposition <strong>und</strong> ihre ökochemische<br />

Bewertung<br />

*Prof. H. Ulrich: Ökologie <strong>und</strong> Ökonomie<br />

in systemischer Sicht<br />

13. 2. Dr. P. Capel: Diagenesis of Hydrophobic<br />

Organic Contaminants in Lake<br />

Sediments<br />

27. 2. Dr. P. Huggenberger / *Ch. Siegenthaler:Geologisch-/sedimentologische<br />

Prozesse bei der Ablagerung<br />

von Lockergesteinen - Schlüssel zum<br />

Verständnis der aktuellen Fliessvorgänge<br />

in Gr<strong>und</strong>wasserleitern?<br />

13. 3. PD Dr. R. Schwarzenbach: Physikalisch-chemische<br />

Eigenschaften <strong>und</strong><br />

Umweltverhalten von Nitrophenolen<br />

3. 4.<br />

10. 4.<br />

*PD Dr. D. Ammann: Intrazelluläre<br />

Mikroelektroden<br />

*Dr. J.R. Ertel: Dissolved Humic<br />

Substandes of the Amazon River<br />

System<br />

*Prof. J.I. Hedges: Organic Material<br />

in the Amazon River<br />

24. 4. PD Dr. D. Imboden: Das Modellzeitalter:<br />

Zwischen Wissen, Glauben <strong>und</strong><br />

Aberglauben<br />

8. 5. *Prof. Ch. O'Melia: Particle Deposition<br />

in Porous Media<br />

*Prof. E. Brun: Durch Selbstordnung<br />

ins Chaos: Modelle <strong>und</strong> Realität<br />

15. 5. *Prof. U. Müller-Herold: Die Folgen<br />

<strong>und</strong> Grenzen des Wachstums in chemischen<br />

Modellsystemen<br />

22. 5. *Dr. P. Allen: Evolution and Self<br />

-Organization in Ecological Systems<br />

Mit einem * bezeichnete Referenten gehören<br />

nicht zur EAWAG<br />

5-6<br />

5. 6. *Dr. A. Fischlin: Die Modellierung<br />

natürlicher Ressosurcen, Mythos <strong>und</strong><br />

Wirklichkeit<br />

12. 6. *Prof. B. Schefold: Energie <strong>und</strong> Berglandwirtschaft:<br />

Integration ökonomischer<br />

<strong>und</strong> ökologischer Probleme in<br />

Modellen<br />

*E. Bouwer: Biotransformation of<br />

Gro<strong>und</strong>water Pollutants<br />

19. 6. *Dr. J. Bruno: Uranium in Natural<br />

Waters<br />

Prof. P. Baccini: "Vorwärts in die<br />

Steinzeit". Steuerungsprobleme bei<br />

Stoffflüssen am Übergang Anthroposphäre<br />

/ Umwelt<br />

26. 6. *Dr. N.L. Wolfe: Transformation Processes<br />

of Pesticides in Natural<br />

Waters and Sediments<br />

29. 6. *Prof. R.G. Zepp: Sunlight -Induced<br />

Organic Oxidations Involving Iron<br />

Complexes and Peroxides<br />

3. 7. *Dr. J. Staehelin: Konzept zur Auswertung<br />

einer lufthygienischen Messkampagne,<br />

die 1987 in der Nordwestschweiz<br />

durchgeführt wird<br />

*Dr. P. Wiederkehr: Luftverschmutzung<br />

in der Schweiz: Stand, Entwicklung,<br />

Zielsetzungen<br />

10. 7. M. Kroedel: Die Bedeutung mathematischer<br />

Modelle in der Siedlungshydrologie<br />

16. 7. *Dr. D.A. Anati: Comparative Study on<br />

Mixing Across Narrow and Wide Sea-<br />

Passages<br />

17. 7. Dr. L. Charlet: Surface Chemistry of<br />

a Tropical Soil and Use of the Triple<br />

Layer Model<br />

30.10. Dr. H. Siegrist: Verhalten der<br />

organischen Komplexbildner NTA and<br />

EDTA in Belebungsanlagen<br />

6.11. *Prof. Th. Koller: Die Verpackung des<br />

Erbmaterials im Zellkern höherer<br />

Organismen <strong>und</strong> deren Beziehung zur<br />

Funktionsweis der Gene<br />

13.11. Dr. P. Reichert: Mathematische Modellierung<br />

von Fliessgewässern - Gr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> Anwendungsfälle<br />

*Prof. G.A. McFeters: Occurrence,<br />

Detection and Health Significate of<br />

Injured Enteric Bacteria in Water<br />

20.11. *Prof. W. Lowrie: Polaritätsumkehrungen<br />

des Erdmagnetfeldes<br />

27.11. *Prof. K.J. Hsu: On the Scientific<br />

Basis of Darwinism


30.11. *Prof. J.P. Giesy: Photoinduced<br />

Toxicity of Polycyclic Aromatic<br />

Hydrocarbons to Aquatic Organisms<br />

4.12. *Prof. R.K. Thauer: Carbonylierungschemie<br />

in anaeroben Bakterien<br />

10.12. *Susan Trumbore: Measurement of Gas<br />

Exchange in Soils and Ecosystems<br />

Using SF6 and 222 Rn<br />

*Dr. P. Galliker: Präsentation des<br />

Films "So leben die Mikroorganismen"<br />

11.12. *Prof. St. Müller: Die Alpen - eine<br />

Schlüsselstruktur der Europäischen<br />

Geotraverse<br />

18.12. Dr. H. Güttinger: Energie <strong>und</strong> Umwelt<br />

5.5 Gastwissenschafter<br />

BECKETT Francis, B<strong>und</strong>esstipendiat, England<br />

(Oktober 87 - Juli 88)<br />

BRUNO Jorge, Chemiker, Royal Institute of<br />

Technology, Stockholm, Schweden<br />

(Mai-Juli 87)<br />

CAPRI Silvio, Chemie-Ing., Istituto die<br />

Ricerca sulle Acque, Rom, Italien<br />

(Juni 87)<br />

DREVER James, Prof., University of Wyoming,<br />

USA<br />

(September 87 - September 88)<br />

EMERSON Steve, Prof., University of<br />

Washington, Seattle, USA<br />

(Februar-September 87)<br />

GONCALVES Maria de Lurdes, Prof., Centro de<br />

Quimica Estrutural, Inst. Superior<br />

technico, Lisboa, Portugal<br />

(Juli-August 87)<br />

HIRSCHWEHR Herbert, B<strong>und</strong>esstipendiat, Oesterreich<br />

(Oktober 87 - Juli 88)<br />

MARCOMINI Antonio, Dr. Chemiker, Dip. di<br />

Scienze Ambientali, Università di<br />

Venezia, Italien (Mai-Juni 87)<br />

McFETERS Gordon, Prof., Mikrobiologe, Montana<br />

State University, Bozeman, USA<br />

(seit September 87)<br />

O'CONNOR John, Prof., University of Missouri,<br />

Columbia, USA<br />

(Juli-August 87)<br />

PAVLOVA Violeta, Chemikerin, Universität<br />

Göteborg, Schweden<br />

(September 86 - September 87)<br />

5-7<br />

POLLINGER Utsal, Biologin, Prof., Israel<br />

Oceanographie and Limnol. Res. Inst.,<br />

Haifa, Israel<br />

(August 87 - Juli 88)<br />

PONTON Dominique, Biologe, Inst. de Limn.,<br />

Thonon, Frankreich<br />

(Februar 87 - Dezember 88)<br />

REBHUN Menahem, Prof., Technion, Haifa,<br />

Israel<br />

(Juli-Dezember 87)<br />

SCHNOOR Jerald, Prof., Unweitchemie,<br />

University of Iowa, USA<br />

(Januar-Februar 87)<br />

SRIDHAR Mynepalli, Prof., Ing., Dept. of Preventive<br />

and Social Medicine, University<br />

of Ibadan, Nigeria<br />

(Oktober 86 - September 87)<br />

STEPHANOU Euripides, Prof., University of<br />

Heraklion, Griechenland<br />

(Juli-August 87)<br />

WANG Ao Sheng, Geologe, Inst. of<br />

Geography, Academia Sinica, Nanjing,<br />

China<br />

(Februar-September 87)<br />

XUE Hanbin, Chemikerin, Academia Sinica,<br />

Beijing, China<br />

(März 86 - März 87)<br />

YU Jun Qing, Geologe, Qing Hai Salt Lake Res.<br />

Inst., Academia Sinica, Xinhing,<br />

China<br />

September 85 - Juni 87)<br />

ZEPP Richard, Prof., University of Miami, USA<br />

(Juni-August 87)


6. PERSONAL<br />

Personalbestand Durchschnitt 1987<br />

(in Personenjahren <strong>und</strong> Köpfen) Pj K<br />

Kaufmännische<br />

Angestellte<br />

Lehrlinge Erdwissenschafter<br />

Sekretärinnen<br />

Photograph, Zeichnerin<br />

6-1<br />

ETH-Professoren (3) <strong>und</strong><br />

Berufskategorien (exkl. Doktoranden,<br />

-Assistenten (4) 5 7<br />

Lehrlinge <strong>und</strong> Gastwissenschafter)<br />

Etatstellen EAWAG 121 144<br />

Nicht-Etatstellen zulasten Hochschulabsolventen 97<br />

Kredite EAWAG 14 25 HTL-Ingenieure <strong>und</strong> Techniker 10<br />

Mitarbeiter zulasten<br />

Laboranten <strong>und</strong> übrige technische<br />

- Nationalfonds 12 15 Angestellte 41<br />

- anderer Fremdkredite 14 18 Kaufm. <strong>und</strong> Verwaltungs-Angestellte 12*<br />

Handwerker<br />

6<br />

Total Personal 166 209<br />

Doktoranden 32 41<br />

Lehrlinge 10 10<br />

Gastwissenschafter 11 19<br />

Total Mitarbeiter 219 279<br />

Aufgliederung des Personals nach Berufen<br />

*davon 6 Administration<br />

Professoren ETH<br />

Laboranten<br />

Andere Naturwissensch.<br />

Bauingenieure<br />

Kulturingenieure<br />

Ing. Agronomen<br />

Maschineningenieure<br />

Sanitary Engineers<br />

166


7. RECHNUNGSWESEN<br />

7-1<br />

Ausgaben <strong>und</strong> EinDahmen pro 1987 gemäss Staatsrechnung<br />

Bewilligter Kredit<br />

Ausgaben Kreditrest<br />

AUSGABEN Fr. Fr. Fr.<br />

PersonalbezUge 9'286'800 9'286'839 - 39<br />

Hilfskräfte 169'100 169'132 - 32<br />

Ersatz von Auslagen 141'500 141'442 + 58<br />

HDnorare 10'100 10'022 + 78<br />

Auswärtige Gastwissenschafter 81'300 81'249 + 51<br />

Verwaltungsauslagen 104'400 104'408 - 8<br />

Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen 134'600 134'641 - 41<br />

Betriebsausgaben 815'000 814'999 + 1<br />

Unterricht <strong>und</strong> Forschung 931'800 931'804 - 4<br />

Mitgliederbeiträge 3'400 3'365 + 35<br />

Int. Referenz-Zentrum (IRC) 201'600 201'681 - 81<br />

Vertragliche Leistung 45'700 43'130 + 2'570<br />

Ausbildung (Doktoranden-Stipendien) 121'500 121'301 + 199<br />

Maschinen, Apparate 538'100 538'027 + 73<br />

Total 12'584'900 12'582'040 + 2'860<br />

E INNAHMEN (auf 1000 Fr. ger<strong>und</strong>et) Voranschlag Einnahmen Saldo<br />

Erlös aus Forschungs- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungsaufträgen 400'000 580'000 + 180'000<br />

B<strong>und</strong>esaufträge 1'127'000<br />

Gesamteinnahmen 1'707'000<br />

Ausgaben <strong>und</strong> Einnahmen in den Jahren 1982-1987 (in 1000 Franken)<br />

AUSGABEN 1982 1983 1984 1985 1986 1987<br />

Personalausgaben 8230 8562 8853 9013 9242 9758<br />

Uebrige Ausgaben 2492 2695 2768 2799 2986 2824<br />

Gesamtausgaben 10722 11257 11621 11812 12228 12582<br />

EINNAHMEN<br />

Verrechnete Untersuchungsgebühren 518 496<br />

Verschiedene Einnahmen 6 6<br />

514 280 512 580<br />

Bezahlte Einnahmen total 524 502 514 280 512 580<br />

B<strong>und</strong>esaufträge 984 945 804 694 1196 1127<br />

Gesamteinnahmen 1508 1447 1318 974 1708 1707


14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0 1982 1983 1984 1985 1986 1987<br />

7-2<br />

BEITRAGE AUSSERHALB DES EAWAG-VORANSCHLAGES 1982 1983 1984 1985 1986 1987<br />

Schweiz. Nationalfonds 646 393 471 546 619 590<br />

Andere B<strong>und</strong>esmittel 234 220 225 328 361 553<br />

Fonds <strong>und</strong> Stiftungen 178 260 137 82 68 90<br />

Industrie - - 2 11 24 20<br />

Kantone 169 104 70 171 331 526<br />

Total 1227 977 905 1138 1403 1779<br />

Mio Fr.<br />

16<br />

Gesamtausgaben<br />

Personalbezüge<br />

übrige Ausgaben<br />

Gesamteinnahmen<br />

B<strong>und</strong>esaufträge<br />

bez. Einnahmen<br />

Abb. 7.1: Entwicklung der Ausgaben <strong>und</strong> Einnahmen<br />

(Staatsrechnung)<br />

AUFTRAGSWESEN IM JAHRE 1986/87<br />

1986 1987<br />

AUFTRAGE bearbeitet pendent bearbeitet pendent<br />

31.12.86 31.12.87<br />

von Kantonen,<br />

Gemeinden <strong>und</strong> 71 48 74 52<br />

Privaten<br />

des B<strong>und</strong>es 18 13 14 13<br />

Insgesamt 89 61 88 65


B. ANHANG<br />

8.1 Abgeschlossene Diplomarbeiten, Dissertationen<br />

<strong>und</strong> Habilitationen (ETHZ<br />

Diplomarbeiten<br />

HEITZER, A.: Auswirkungen von kurzzeitigem<br />

Temperaturstress auf das<br />

Wachstumsverhalten <strong>und</strong> die<br />

Zellaktivität von Kl. pneu -.<br />

moniae in diskontinuierlichen<br />

Kulturen (ETHZ)<br />

NACHBAR, C.: Wachstumskinetik eines NTAabbauenden<br />

Organismus (ETHZ)<br />

NAUDL, Karin: Einfluss der Grösse <strong>und</strong> Menge<br />

organischer Partikel auf die<br />

Aufwuchsgesellschaft der Glatt<br />

(ETHZ)<br />

TÄSCH, Marion: Einschichtung der Reuss in den<br />

Urnersee (Uni. Freiburg i.Br.)<br />

WICKI, B. Zeitliche Variabilität der<br />

phytoplanktischen Primärproduktion<br />

anhand von Beziehungen<br />

zwischen Produktivität <strong>und</strong><br />

Strahlungsintensität (ETHZ)<br />

Dissertationen<br />

AHEL, M.:<br />

LAZKO, E.:<br />

PETER, A.:<br />

Biogeochemical Behaviour of<br />

Alkylphenol Polyethoxylates in<br />

the Aquatic Environment<br />

(Inst.Rudjer Boskovie,<br />

Zagreb, Jugoslawien)<br />

Abbau von planktischem Detritus<br />

in den Sedimenten voralpiner<br />

Seen - Dynamik der<br />

beteiligten Mikroorganismen<br />

<strong>und</strong> Kinetik des biokatalysierten<br />

Phosphoraustausches<br />

(ETHZ)<br />

Untersuchungen über die<br />

Populationsdynamik der Bachforelle<br />

(Salmo trutta fario)<br />

im System der Wigger, mit<br />

besonderer Berücksichtigung<br />

der Besatzproblematik (ETHZ)<br />

RIPPMANN, U.: Biologie <strong>und</strong> Bewirtschaftung<br />

der Seeforelle (Salmo trutta<br />

lacustris) des Vierwaldstättersees,<br />

unter besonderer<br />

Berücksichtigung der urnerischen<br />

Gewässer (ETHZ)<br />

Abb. 8.1<br />

Computer-Darstellung der Struktur von Eis.<br />

Vgl. hiezu die Abb. 8.2 (S. 8-14.<br />

SWOBODA-COLBERG, N.: The Role of Specific<br />

Adsorption in the Nucleation<br />

of Magnesium and Cadmium<br />

Oxalate (ETHZ)<br />

URECH, J.A.: Untersuchungen über den<br />

Langzeiteinfluss von<br />

Schwermetallen auf das<br />

Crustaceen-Plankton (ETHZ)<br />

WEHRLI, B.:<br />

WUEST, A.:<br />

Vanadium in der Hydrosphäre;<br />

Oberflächenkomplexe <strong>und</strong><br />

Oxidationskinetik (ETHZ)<br />

Ursprung <strong>und</strong> Grösse von<br />

Mischungsprozessen im<br />

Hypolimnion natürlicher Seen<br />

(ETHZ)


8.2 Wissenschaftliche Fachpublikationen<br />

a) Wasseraufbereitung<br />

Mechsner, K.: Theory and Practice <strong>für</strong> the<br />

Testing and Operation of Ultraviolet Systems<br />

for Water Treatment. Aqua No. 2, 73-79 (1987)<br />

Tang, H.X., Stumm, W.: Coagulating Behaviors<br />

of Fe(III) Polymeric Species; Part I. Preformed<br />

Polymers by Base Addition. Part II.<br />

Preformed Polymers in Various Concentrations.<br />

Water Res. 21, 1, 115-128 (1987)<br />

Wegelin, M.: A Pretreatment for Slow Sand<br />

Filters. Develaping World Water, 187-189<br />

(1987)<br />

Wegelin, M.: Préfiltre â flux horizontal, un<br />

manuel de conception, de construction et<br />

d'exploitation. Publication IRCWD No. 07/87,<br />

126 pp.<br />

Wegelan, M., Boller, M., Schertenleib, R.:<br />

Particle Removal by Horizontal -Flow Roughing<br />

Filtration. Aqua No. 2, 80-90 (1987)<br />

Wegelin, M., Schertenleib, R.: Horizontalflow<br />

Roughing Filtration for Turbidity Reduction.<br />

Waterlines No. 4, 24-28 (1987).<br />

b) <strong>Gewässersch</strong>utz, Wassernutzung,<br />

Wasserqualitätsbeurtei1ung<br />

Ahel, M., Conrad, T., Giger, W.: Persistent<br />

Organic Chemicals in Sewage Effluents. 3.<br />

Determinations of Nonylphenoxy Carboxylic<br />

Acids by High-Resolution Gas Chromatography/-<br />

Mass Spectrometry and High-Performance Liquid<br />

Chromatography. Environ. Sci. Technol. 21,<br />

697-703 (1987)<br />

AmbEihl, H.: Seenrestaurierung in Theorie <strong>und</strong><br />

Praxis: Eine Aufgabe des modernen <strong>Gewässersch</strong>utzes.<br />

Gas-Wasser-Abwasser 67, 433-439<br />

(1987)<br />

Bolier, M.: Nutrient Removal From Wastewater.<br />

7th Eur. Sewage anhd Refuse Symp.<br />

EWPCA-IFAT, Munich, 19-22 May 1987, pp. 253-<br />

278<br />

Boiler, M.: Practical Experience with Phosphorus<br />

Removal and Nitrogen Conversion. Proceedings<br />

of the Int. Congress on Lake Pollution<br />

and Recovery, Rome 1985, published 1987<br />

B<strong>und</strong>i, U.: Einführung in den <strong>Gewässersch</strong>utz:<br />

- Zum Themenbereich Wasser/Abwasser (Kap.3/2)<br />

- Arten <strong>und</strong> Konsequenzen von Gewässerbelastungen<br />

(Kap.3/3). In: "Abluft! Abfall! Abwasser!<br />

Neue Vorschriften <strong>und</strong> Lösungen <strong>für</strong> die betriebliche<br />

Praxis" (Hg.: P. Leumann,<br />

H. Eicher. WEKA-Verlag, Zürich 1987<br />

8-2<br />

B<strong>und</strong>i, U., Stegemann, W.: UVP von Hochwasserschutzmassnahmen<br />

an Bächen im Zürcher Weinland.<br />

Gas, Wasser, Abwasser 67, 701-711<br />

(1987)<br />

Czuczwa, J., Leuenberger, C., Tremp, J.,<br />

Giger, W.: Determination of Trace Levels of<br />

Phenol and Cresols in Rain by Continuous<br />

Liquid-Liquid Extraction and High-Performance<br />

Liquid Chromatography. J. Chromatogr. 403,<br />

233-241 (1987)<br />

Frutiger, A.: Zum Nutzen weitergehender<br />

Abwasser<strong>reinigung</strong> <strong>für</strong> die Biologie des Vorfluters.<br />

Gas-Wasser-Abwasser 66, 3, 136-140<br />

(1986)<br />

Gächter, R.: Lake Restoration. Why Oxygenation<br />

and Artificial Mixing Cannot Substitute<br />

for a Decrease in the External Phosphorus<br />

Loading. Schweiz. Z.Hydrol. 49/2, 170-185<br />

(1987)<br />

Giger, W., Brunner, P.H., Ahel, M., McEvoy,<br />

J., Marcomini, A., Schaffner, C.: Organische<br />

Waschmittelinhaltsstoffe <strong>und</strong> deren Abbauprodukte<br />

in Abwasser <strong>und</strong> Klärschlamm. Gas-Wasser-<br />

Abwasser 67, 111-122 (1987)<br />

Gujer, W., Krejci, V.: Urban Storm Drainage<br />

and Receiving Waters Ecology", Proceedings of<br />

4th Int. Conf. on Urban Storm Drainage 1987,<br />

p. 1-19<br />

Gujer, W., Krejci, V., Editors. "Topics in<br />

Urban Storm Water Quality, Planning and<br />

Management", Proceedings of 4th Int. Conf. on<br />

Urban Storm Drainage, 1987<br />

Hoehn, E., Santschi, P.H.: Interpretation of<br />

Tracer Displacement During Infiltration of<br />

River Water to Gro<strong>und</strong>water. Water Resources<br />

Res. 23, 4, 633-640 (1987)<br />

Hoehn, E., Santschi, P.H.: Traced River<br />

Water as a Basis for Protection Schemes of<br />

Gro<strong>und</strong> Water Recharged by the River. 19th<br />

Congress Int. Assoc. Hydrologists, Sympos. on<br />

Gro<strong>und</strong>-Water Protection Areas, Karlovy Vary,<br />

CSSR, 8-15 Sept. 1986, Vol. XIX-Part 2,<br />

Novikar Publ. House 1987, pp. 199-206<br />

Imboden, D.M.: Restaurierung von Seen: Eine<br />

multidisziplinäre, ökologische Aufgabe. Gas-<br />

Wasser-Abwasser 67, 427-432 (1987)<br />

International Conference an Lake Restoration<br />

at Zürich, 3-4 November 1986. Schweiz.Z.-<br />

Hydrol. 49/2, 129-274 (1987)<br />

Kummert, R., Stumm, W.: Gewässer als Ökosysteme<br />

- Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Gewässersch</strong>utzes.<br />

vdf, Verlag der Fachvereine, Zürich 1988,<br />

242.S.


Marcomini, A., Capri, S., Giger, W.: Determination<br />

of Linear Alkylbenzenesulphonates,<br />

Alkylphenol Polyethoxylates and Nonylphenol in<br />

Waste Water by High-Performance Liquid Chroma<br />

on Octadecylsilica.<br />

-tography After Enrichment<br />

J. Chromatogr. 403, 243-252 (1987)<br />

Marcomini, M., Giger, W.: Simultaneous Determination<br />

of Linear Alkylbenzenesûlfonates,<br />

Alkylphenol Polyethoxylates, and Nonylphenol<br />

by High 3 Performance Liquid Chromatography.<br />

Anal. Chem. 59, 1709-1715, 1987<br />

Müller, J., Schneider, J., Sturm, M.: Industrial<br />

Tailings in Lake Traunsee (Salzkammergut,<br />

Austria). Hydrobiologia 143, 401-405<br />

(1986)<br />

Munz, C., Roberts, P.V.: Air-Water Phase<br />

Equilibria of Volatile Organic Solutes. J. Am.<br />

Water Works Assoc., 79, 62-69, 1987<br />

Mutzner, H.: Der Chatzenbach bei Regenwetter.<br />

VSA-Verbandsber. Nr. 326, Einzelmitgl.<br />

Tagung 5.11.86, Dübendorf<br />

Perret, P.: Die Wiederbelebung des Rheins<br />

ist abhängig von komplexen biologischen <strong>und</strong><br />

ökologischen Randbedingungen. SANDOZ-Gazette<br />

19, Nr. 246, 25.3.1987, S. 1-2<br />

Siegrist, H., McCarty, P.L.: Column Methodologies<br />

<strong>für</strong> Determining Sorption and Biotransformation<br />

Potential for Chlorinated Aliphatic<br />

Compo<strong>und</strong>s in Aquifers. J. of Contaminant<br />

Hydrol. 2, 31-50 (1987)<br />

Stössel, F.: Effect of the Coefficients of<br />

Discharge on Ciliate Populations of a Running<br />

Water Contaminated by Municipal Wastewater.<br />

Arch. Hydrobiol. 108, 4, 483-497 (1987)<br />

Stumm, W.: Impact of Resource Use on the<br />

Hydrosphere and Aquatic Ecosystems. In: Resources<br />

and World Development" (eds. D.J.<br />

McLaren & B.J. Skinner), Dahlem Konferenzen<br />

1987. John Wiley & Sons, New York 1987, pp.<br />

377-398<br />

Wang, Z., Stumm, W.: Heavy Metal Complexation<br />

by Surfaces and Humic Acids: A Brief<br />

Discourse on Assessment by Acidimetric Titration.<br />

Netherlands J. Agricult. Sci. 35, 231-<br />

240 (1987)<br />

Zobrist, J.: Methoden zur Bestimmung der<br />

Acidität in Niederschlagsproben. VDI-Ber. Nr.<br />

608, 401-420 (1987)<br />

Zürcher, F.: Ionenchromatographie von hochalpinem<br />

Schnee. In: Labor 2000", Sonderpubl.<br />

zu Zeitschr. Labor Praxis 87/88, Vogel-Verlag,<br />

Würzburg, 1987, S. 54-62<br />

8-3<br />

c) Abwasser<strong>reinigung</strong><br />

Bitzi, U.: Abbau organischer Lösungsmittel<br />

mit bakteriellen Misch- <strong>und</strong> Reinkulturen.<br />

Diss. ETHZ Nr. 8118, Zürich 1986<br />

Boller, M., Lutz, H.: Variantenvergleich zur<br />

Erweiterung einer Abwasser<strong>reinigung</strong>sanlage mit<br />

Nitrifikation. Gas-Wasser-Abwasser 67, 397-411<br />

(1987)<br />

Bryers, J.D., Mason, C.A.: Biopolymer Particulate<br />

Turnover in Biological Waste Treatment<br />

Systems: A Review. Bioprocess Engng. 2,<br />

95-109 (1987)<br />

Bryers, J.D., Mason, C.A.: Biopolymer<br />

Particulate Turnover in Biological Waste<br />

Treatment Systems: A Review. Bioprocess Engng.<br />

2, 95-109 (1987)<br />

Giger, W., Ahel, M., Koch, M., Laubscher,<br />

H.U., Schaffner, C., Schneider, J.: Behaviour<br />

of Alkylphenol polyethoxylate Surfactants and<br />

of Nitrilotriacetate in Sewage Tretment. Water<br />

Sci. Tech. 19, 449-460 (1987)<br />

Gujer, W.: Die mathematische Simulation von<br />

Belebungsanlagen als Werkzeug <strong>für</strong> die Verfahrenstechnische<br />

Gestaltung. 11. Wassertechn.<br />

Seminar: "Stickstoffentfernung bei der Abwasser<strong>reinigung</strong>",<br />

Schrr. WAR 31, TH Darmstadt<br />

1987, S. 89-110<br />

Gujer, W.: Ziele <strong>und</strong> Möglichkeiten der biologischen<br />

Abwasser<strong>reinigung</strong>. Kurzfassg. Antrittsvorlesung.<br />

ETH-Bull. Nr. 209, S. 11-14<br />

Okt. 1987<br />

Hamer, G.: Continuous Culture of Bacteria<br />

with Special Reference to Activated Sludge<br />

Wastewater Treatment Processes. In: "Environmental<br />

Biotechnology" (Eds. C.F. Forster &<br />

D.A.J. Wase). Ellis Horwood, Chichester, G.B.<br />

1987, pp, 318-346<br />

Hamer, G., Mason, C.A.: F<strong>und</strong>amental Aspects<br />

of Waste Sewage Sludge Treatment: Microbial<br />

Solids Biodegradation in an Aerobic Thermophilic<br />

Semi-Continuous System. Bioprocess<br />

Engng. 2, 69-77 (1987)<br />

Hamer, G., Mason, C.A., Fleischmann, T.:<br />

Aerobe thermophile Vorbehandlung zur Hygienisierung<br />

von Klärschlamm - Der Abbau von mikrobiellen<br />

Feststoffen. Gas-Wasser-Abwasser 67,<br />

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Proc. 2nd Intern. Conf. on New Frontiers for<br />

Hazardous Waste Management 1987<br />

f) Andere Themen<br />

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die hochauflösende Gaschromatographie. Chimia<br />

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8.3 Kommissionstätigkeit<br />

Ambühl, H.:<br />

- Int. <strong>Gewässersch</strong>utzkommission <strong>für</strong> den Bodensee,<br />

Experte, Mitarbeit in den Arbeitsgruppen<br />

Zuflussuntersuchungen (Vorsitz), Freiwasser-Untersuchungen<br />

- Internationale Arbeitsgemeinschaft Donauforschung<br />

der Societas Internationalis Limnologiae<br />

(Vertreter der Schweiz)<br />

Baccini, P.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission <strong>für</strong> Abfallwirtschaft, Mitglied<br />

- Aufsichtskommission <strong>für</strong> die Sondermülldeponie<br />

Kölliken (Mitglied)<br />

- Beratende Kommission <strong>für</strong> die Abfallwirtschaft<br />

des Kantons Zürich (Experte)<br />

- Beratende Kommission <strong>für</strong> die Abfallwirtschaft<br />

des Kantons Thurgau (Experte)<br />

- Arbeitsgruppe "NDS Umweltwissenschaften" der<br />

ETH Zürich (Vorsitz)<br />

Boller, M.:<br />

- Baukommission <strong>für</strong> den Ausbau der ARA<br />

Werdhölzli (Technischer Ausschuss)<br />

- DVGW-Arbeitskreis "Flockung"<br />

Bossard, P.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission <strong>für</strong> Tierversuche, Mitglied<br />

- Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Naturforschenden Gesellschaft SNG<br />

Brunner, P.H.:<br />

- Europ.Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

wissenschaftlichen <strong>und</strong> technischen Forschung,<br />

COST 681, Klärschlammbehandlung,<br />

Delegierter<br />

- Arbeitsgruppe Sondermüllverbrennung, Kanton<br />

Zürich<br />

- WHO-Expertengruppe über Health Hazards of<br />

Heavy Metals and PAH Compo<strong>und</strong>s from MSW-<br />

Incineration<br />

Barer, H.:<br />

- Arbeitsgruppen Freiwasser-Untersuchungen,<br />

Zuflussuntersuchungen <strong>und</strong> Aufstau des Rheins<br />

der Int. <strong>Gewässersch</strong>utzkommission <strong>für</strong> den<br />

Bodensee (Sachverständiger)<br />

- Hydrobiologische Kommission der SNG<br />

B<strong>und</strong>i, U.:<br />

- Groupe interdépartemental de coordination<br />

pour les questions d'environnement en relation<br />

avec les organisations internationales<br />

- Geschäftsleitender Ausschuss der Schweiz.<br />

Ve<strong>reinigung</strong> <strong>für</strong> <strong>Gewässersch</strong>utz <strong>und</strong> Lufthygiene<br />

VGL, Mitglied<br />

Bürgi, H.R.:<br />

- Arbeitsgruppe Freiwasser-Untersuchungen der<br />

Int. <strong>Gewässersch</strong>utzkommission <strong>für</strong> den Bodensee<br />

(Sachverständiger)<br />

- Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Naturforschenden Gesellschaft SNG (Quästor)<br />

- Kryptogamen-Kommission der SNG<br />

Davis, Joan:<br />

- Arbeitsgruppe <strong>für</strong> operationelle Hydrologie<br />

(administrative Leistung: Landeshydrologie)<br />

8 - 8<br />

- Arbeitsgruppe "Information Managers of European<br />

Water Research Centers"<br />

- Arbeitsgruppe "Forschungspolitische Früherkennung'<br />

des Schweiz. Wissenschaftsrates<br />

Eichenberger, E.:<br />

- Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern"<br />

des BUS<br />

- <strong>Gewässersch</strong>utz- <strong>und</strong> Abfallkommission des<br />

Kantons Zürich<br />

Gächter, R.:<br />

- Hydrobiologische Kommission der SNG<br />

Giger, W.:<br />

- Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiete der<br />

wissenschaftlichen <strong>und</strong> technischen Forschung,<br />

EUROP-COST, Aktion 641, "Organische<br />

Mikroverun<strong>reinigung</strong>en in der aquatischen<br />

Umwelt", Delegierter<br />

- Arbeitsgruppe "Oelverschmutzung <strong>und</strong> Schadstoffbelastung"<br />

der Int. <strong>Gewässersch</strong>utzkommission<br />

<strong>für</strong> den Bodensee<br />

Gujer, W.:<br />

- Vorstand des Verbandes Schweiz. Abwasserfachleute<br />

VSA, Mitglied<br />

- IAWPRC Task Group an Mathematical Modelling<br />

for Design and Operation of Biological<br />

Wastewater Treatment<br />

- IAWPRC Taks Group for Modelling for Biofilm<br />

Systems<br />

- Techn. Kommission <strong>für</strong> die weitergehende<br />

Schlammbehandlung Werdhölzli, Zürich<br />

- Projektkommission Erweiterung Kläranlage<br />

Dübendorf<br />

- Kommission Endausbau ARA Schönau, Region<br />

Zugersee<br />

- Fachausschuss 2.6 der ATV "Aerobe biologische<br />

Abwasser<strong>reinigung</strong>sverfahren"<br />

Hamer, G.:<br />

- Int. Committee on Economic and Applied<br />

Microbiology of the Int. Association of<br />

Microbiological Societies<br />

- Arbeitsgruppe Microbial Physiology, European<br />

Federation for Biotechnology<br />

- Arbeitsgruppe Environmental Toxicology,<br />

European Science Fo<strong>und</strong>ation<br />

- Kommission Angewandte Mikrobiologie der<br />

Schweiz. Gesellschaft <strong>für</strong> Mikrobiologie<br />

- ICRO/UNEP/UNESCO Panel on Applied Microbiology<br />

and Biotechnology<br />

Henseler, G.:<br />

- Klärschlammkommission KEZO Hinwil (Mitglied)<br />

Hoigné, J.:<br />

- Fachausschuss "Oxidationsmittel in der Wasseraufbereitung"<br />

des Deutschen Vereins des<br />

Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches DVGW<br />

- Arbeitsgruppe "Nitrate in Nahrungsmitteln;<br />

Trinkwasser" (BUS <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen)<br />

Imboden, D.M.:<br />

- Hydrobiologische Kommission der SND<br />

- Kommission <strong>für</strong> Ozeanographie <strong>und</strong> Limnologie<br />

der SNG, Präsident


Kelts, K.:<br />

- SNG CH-Kommittee, Int. Geosphere Biosphere<br />

Program <strong>und</strong> SNG PROCLIM<br />

- Hydrologische Kommission der SNG<br />

- European Union Geoscience, Secretary<br />

- International Geological Correlation Program,<br />

Project 219 "Comparative Lacustrine<br />

Sedimentology in Time and Space", Projektleiter<br />

+ (SNG Komm. CH-IGCP)<br />

Krejci, V.:<br />

- VSA-Kommission <strong>für</strong> Ueberarbeitung der Richtlinien<br />

<strong>für</strong> die Bearbeitung <strong>und</strong> Honorierung<br />

des Generellen Kanalisationsprojektes<br />

Mechsner, K.:<br />

- Group of Experts on the Application of the<br />

European Agreement on the Restriction of<br />

the Use of Certain Detergents in Washing and<br />

Cleaning Products, Council of Europe, Strasbourg<br />

Müller, R.:<br />

- Arbeitsgruppe "Kormoran <strong>und</strong> Fischerei" des<br />

BUS<br />

- Hydrobiologische Kommission der SNG<br />

- European Inland Fisheries Advisory Commission<br />

of FAO/EIFAC<br />

Novak, B.:<br />

- Arbeitsgruppe "Feststofftransport durch<br />

Gr<strong>und</strong>wasserströmung" der Kommission "Wasserwirtschaft<br />

- Wassertechnik" des Schweiz.<br />

Ingenieur- u. Architekten-Vereins SIA<br />

Obrist, W.:<br />

- B<strong>und</strong>esinterne Arbeitsgruppe "Kompostierung"<br />

- Redaktionskommission Zeitschrift 'Vaste<br />

Management and Research"<br />

Perret, P.:<br />

- Hydrobiologische Kommission der SNG, Präsident<br />

Santschi, P.H.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission zur Ueberwachung der Radioaktivität,<br />

KUER, Experte<br />

- Int. Kommission zum Schutze des Rheins gegen<br />

Verun<strong>reinigung</strong>, Beratender Sachverständiger,<br />

Mitarbeit in der Arbeitsgruppe "Radioaktivität"<br />

- Int. <strong>Gewässersch</strong>utzkommission <strong>für</strong> den Bodensee,<br />

Mitarbeit in der Arbeitsgruppe "Radioaktivität"<br />

Schertenleib, R.:<br />

- Steering committee on "Low Cost Sanitation"<br />

SIDA /UNDP, Sweden<br />

- "Aguasan": Schweiz. Koordinationsgruppe im<br />

Bereich "<strong>Wasserversorgung</strong> <strong>und</strong> Entsorgung in<br />

Entwicklungsländern"<br />

Schwarzenbach, R.P.:<br />

- Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

wissenschaftlichen <strong>und</strong> technischen Forschung,<br />

EUROP-COST, Aktion 641"Organische<br />

Mikroverun<strong>reinigung</strong>en in der Aquatischen<br />

Umwelt", Experçte<br />

- Schweiz. Landeskommittee des Scientific<br />

Committee on Problems of the Environment<br />

SCOPE<br />

8-9<br />

- Fachkommission <strong>für</strong> Umwelttoxikologie des<br />

B<strong>und</strong>es<br />

Sigg, Laura:<br />

- Int. Kommission zum Schutze des Rheins gegen<br />

Verun<strong>reinigung</strong>en. Ständige Arbeitsgruppe <strong>und</strong><br />

Untergruppe "Physikalisch-chemische Methoden"<br />

- Nationales Programm <strong>für</strong> die Analytische<br />

Daueruntersuchung von Fliessgewässern,<br />

NADUF, Arbeitsgruppe<br />

Strauss, M.:<br />

- "Aguasan": Schweiz. Koordinationsgruppe im<br />

Bereich "<strong>Wasserversorgung</strong> <strong>und</strong> Entsorgung in<br />

Entwicklungsländern"<br />

- WHO Scientific Group on Health Aspects of<br />

Use of Treated Wastewater for Agriculture<br />

and Aquaculture<br />

Stumm, W.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. <strong>Gewässersch</strong>utzkommission, Mitglied<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission zur Ueberwachung der Radioaktivität,<br />

KUER, Mitglied<br />

- Kommission <strong>für</strong> Energie- <strong>und</strong> Umweltfragen des<br />

schweiz. Schulrates<br />

Sturm, M.:<br />

- Arbeitsgruppe des B<strong>und</strong>es <strong>für</strong> die nukleare<br />

Entsorgung<br />

- OECD/NEA Int. Seabed Working Group Executive<br />

Committee Member)<br />

Wanner, O.:<br />

- IAWPRC Task Group on Modelling of Biolfilm<br />

Systems<br />

Wasmer, H.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Expertenkommission zur Ausarbeitung<br />

einer Verordnung über vorsorgliche Massnahmen<br />

im Bereich des Umweltschutzes (Störfall-Verordnung)<br />

Wegelin, M.:<br />

- "Aguasan": Schweiz. Koordinationsgruppe im<br />

Bereich "<strong>Wasserversorgung</strong> <strong>und</strong> Entsorgung in<br />

Entwicklungsländern"<br />

Zeyer, J.:<br />

- Kommission "Angewandte Mikrobiologie" der<br />

Schweiz. Gesellschaft <strong>für</strong> Mikrobiologie<br />

- Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

wissenschaftlichen <strong>und</strong> technischen Forschung,<br />

EUROP-COST, Aktion 641 "Organische<br />

Mikroverun<strong>reinigung</strong>en in der aquatischen<br />

Umwelt", Experte<br />

- Arbeitsgruppe "Stoffliste der Störfallverordnung"<br />

BUS<br />

Zobrist, J.:<br />

- Subkommission 8 Lebensmittelbuch des B<strong>und</strong>esamtes<br />

<strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

- Gruppe Nr. 107 "Wasserbeschaffenheit" der<br />

Schweiz. Normenve<strong>reinigung</strong><br />

- Verband Schweiz. Abwasserfachleute, Chemiker-Kommission<br />

Zürcher, F.:<br />

- Subkommission 8 Lebensmittelbuch des B<strong>und</strong>esamtes<br />

<strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen, Experte


8.4 Pressekonferenzen <strong>und</strong> Vorträge<br />

Pressekonferenzen<br />

6. 1. Liestal, Bau- <strong>und</strong> Landwirtschaftsdirektion<br />

des Kantons Basel-Landschaft<br />

Erster Zwischenbericht der EAWAG<br />

über ökologische Auswirkungen der<br />

Brandkatastrophe in Schweizerhalle<br />

auf den Rhein<br />

Werner Stumm, Walter Giger, Peter<br />

Perret, Hans Wasmer<br />

Wichtigere Vorträge<br />

Al-Awadhi, N.:<br />

- Physiology of Bacillus Sp. NCIB 12522 in<br />

Batch Culture; Microbiol. Dept. Univ.<br />

Sheffield, GB<br />

Al-Awadhi, N., Egli, Th., Hamer, G.,<br />

Wehrli, E.:<br />

- Thermophilic and Thermotolerant Aerobic<br />

Methylotrophs; EFB, London<br />

Alder, A.:<br />

- Behaviour of NTA and EDTA in wastewater<br />

treatment; Arbeitstagung COST 641, Kopenhagen<br />

Baccini, P.:<br />

- Die Belastung der Böden durch anthropogene<br />

Stoffflüsse; Vorlesungsreihe "Nutzung des<br />

Bodens", Uni/ETH Zürich<br />

- Long-terra Implications of the Land Disposai<br />

of Residuals; 10th Annual Madison Waste<br />

Conf., Univ. Madison, USA<br />

- Die Entsorgung s in der schweizerischen Volkswirtschaft;<br />

Nationale Entsorgungskonzepte<br />

Univ. Graz<br />

- Das Endlagerkonzept <strong>und</strong> seine Konsequenzen<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung regionaler Entsorgungskonzepte;<br />

Schweiz. Städteverband FES, Rigi<br />

- Der Stoffwechsel der Schweiz; Chem. Gesellschaft<br />

Fribourg<br />

Belevi, H.:<br />

- Water and Element Fluxes from Sanitary Landfills;<br />

ISWA-Int. Sanitary Landfill Symposium,<br />

Cagliari, Italien<br />

Beutler, R., Frutiger, A.:<br />

- On the ecology of Aphelocheirus aestivalis<br />

Fabr. (Heteroptera: Aphelocheiridae) in a<br />

Lake outlet streat; XXIII SIL Congress,<br />

Hamilton, New Zealand<br />

Bloesch, J.:<br />

- Can results from limno- corral experiments be<br />

transferred to in situ conditions? XXIII SIL<br />

Congress, Hamilton, New Zealand<br />

8-10<br />

25. 9. Liestal, Bau- <strong>und</strong> Landwirtschaftsdirektion<br />

des Kantons Basel-Landschaft<br />

Zweiter Zwischenbericht der EAWAG<br />

über ökologische Auswirkungen der<br />

Brandkatastrophe in Schweizerhalle<br />

auf den Rhein<br />

Hans Wasmer, Paul Capel, Rudolf<br />

Muller, Peter Perret, Fred Stössel<br />

Bolier, M.:<br />

- Nitrifikation in nachgeschalteten Tropfkörpern;<br />

Weiterbildungs-Seminar Universität<br />

Braunschweig<br />

- 1. Stahltankfilter der ARA Hochdorf<br />

2. Gravitationsfilter der ARA Bern; FSG-<br />

Fachtagung, Zürich<br />

- Nutrient Removal from Wastewater; 7th EWPCA<br />

Symposium, München<br />

- Filtration of Wastewater; Norske Sivilingeniörens<br />

Forening, Lillehammer, Norwegen<br />

- 1. Nutrient Removal<br />

2. Filtration of Wastewater; University of<br />

Trondheim, Norwegen<br />

- Verfahrensalternativen zur Flockenabtrennung;<br />

Karlsruher Flockungstage, Deiderheim,<br />

BRD<br />

- Abwasserentsorgung <strong>und</strong> Kläranlagen in der<br />

heutigen Umwelt; Gemeinde Fehraltdorf<br />

- Biologische Phosphorelimination im Belebtschlammverfahren;<br />

VSA-Einzelmitglieder-<br />

Tagung, Zürich<br />

Bossard, P.:<br />

- The effect of herbivorous zooplankton and<br />

phosphate addition on epilimnetic carbon and<br />

phosphorus fluxes; Int. Symposium IVL:<br />

Functional and Structural Properties of<br />

Large Lakes, Konstanz<br />

Brunner, P.H:<br />

- The Generation of Hazardous Waste by MSW-<br />

Incineration calls for new Concepts in<br />

Thermal Waste Treatment<br />

-Total Organic Carbon Emissions from Municipal<br />

Incinerators; ISWA/WHO Emission of Trace<br />

Organics from MSW-Incinerators, Copenhagen<br />

- Review of practice and Legislation of sludge<br />

landfilling in Europe; COST 681 Processing<br />

Requirement for Sludge Landfilling, Nancy<br />

- Modelling of Regional Anthropogenic Material<br />

Fluxes; Univerity of N.C. in Chapel Hill,<br />

School of Publ. Health, Chapel Hill, USA<br />

- A Conceptual Approach to Hazardous Waste<br />

Disposai; Civil and Environmental Engineering,<br />

Duke University, Raleigh/Durham, USA


Brunner, P.H.:<br />

- Reaktordeponie <strong>und</strong> Endlager - Neue Konzepte<br />

in der Abfallwirtschaft; SIA 150 Jahrjubiläum,<br />

eine Herausforderunhg <strong>für</strong> Ingenieure,<br />

Chemiker <strong>und</strong> Biologen, Basel<br />

- Analytik <strong>und</strong> Bedeutung des TOC aus Müllverbrennungsanlagen;<br />

Kernforschungszentrum<br />

Karlsruhe, Labor <strong>für</strong> Isotopentechnik, Karlsruhe<br />

- Verfestigungsmethoden <strong>für</strong> E-Filterstaub <strong>und</strong><br />

Galvanikschlamm - Prüfung der chem.-physikalischen<br />

Eigenschaften; Fachtagung SGO Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Galvanotechnik der 90er<br />

Jahre, Bern<br />

B<strong>und</strong>i, U.:<br />

- UVP <strong>für</strong> eine Bachkorrektion; 43. VSA-Hauptmitgliederversammlung,<br />

Zürich<br />

- Umweltverträglichkeitsprüfung = Gesetzliche<br />

Pflicht <strong>und</strong> Gebot der Eigenverantwortung;<br />

SKU, Schigiz. Kurse <strong>für</strong> Unternehmungsführung,<br />

Brunnen<br />

- The role of the environmental research institutes<br />

with regard to environmental impact<br />

assessment; 5th Conference of Directors of<br />

Water Research Organisations, Berlin<br />

Capel, P.D.:<br />

- Computerized Quantification of Total PCB and<br />

Congeners in Environmental Samples; COST 641<br />

Arbeitstagung, Berlin<br />

- Sampling Fog Water for Organic Analyses;<br />

COST 641 Arbeitstagung, Bilthoven<br />

Davis, Joan:<br />

- Jahreszeitlich bedingte Aenderungen in der<br />

chemischen Zusammensetzung des Rheins; Arbeitstagung<br />

der IAWR, Noordwijk on Zee<br />

Egli, T.:<br />

- Mikrobiologie des Rheinbettes nach dem<br />

Sandoz-Brand in Schweizerhalle; Biozentrum<br />

Uni Basel<br />

Frutiger, A.:<br />

- Effects of different temperature regimes on<br />

the embryogenesis of D. cephalotes, P.<br />

grandis and P. marginata (Plecoptera:<br />

Perlidae); VII Int. Plecopterasymposium,<br />

Marysville, Australien<br />

Gächter, R.:<br />

- Lake restoration. Why oxygenation and artificial<br />

mixing cannot substitute for a decrease<br />

in the external phosphorus loading;<br />

International Conference on Lake Restoration,<br />

ETH Zürich<br />

- Die Restaurierung von Seen; SNG-Tagung,<br />

Symposium: Oekologie der Seen, Luzern<br />

Giger, W.:<br />

- Environmental chemical aspects of the Rhine<br />

pollution caused by the catastrophic fire in<br />

a warehouse of Sandoz Chemical at Schweizerhalle-Basel;<br />

Rudjer Boskovic Institut,<br />

Zagreb<br />

- Verhalten organischer Wasserinhaltsstoffre<br />

bei der Bodenpassage; Dechema-Fachgespräch<br />

Umweltschutz, Frankfurt<br />

8 - 11<br />

- Environmental Chemistry of Detergent Chemicals;<br />

Cycle de conférences en écotoxicologie,<br />

ETH Lausanne<br />

- Die Rheinverschmutzung durch organische<br />

Schadstoffe nach der Brandkatastrophe in<br />

Schweizerhalle: Umweltchemische Aspekte <strong>und</strong><br />

Schädigungen der Fischnährtiere; Naturforschende<br />

Gesellschaft, Basel<br />

Gujer, W.:<br />

- Ziele <strong>und</strong> Möglichkeiten der biologischen<br />

Abwasser<strong>reinigung</strong>; Antrittsvorlesung ETH<br />

Zürich<br />

- Aufgabe <strong>und</strong> Ziele der Siedlungsentwässerung;<br />

17.+18. VSA Fortbildungskurs, Engelberg<br />

- Urban Storm Drainage and Deceiving Waters<br />

Ecology; 4th Int. Conf. on Urban Storm<br />

Drainage, Lausanne<br />

- Simulation of Complex activited sludge<br />

plants; Kursleitung, 1. IAWPRC Technology<br />

Transfer Seminar, Kopenhagen<br />

Hamer, G.:<br />

- F<strong>und</strong>amental Aspects of Aerobic Thermophilic<br />

Biodegradation; COST 681 Meeting, Nancy<br />

- Environmental Biotechnology: A Scientific<br />

Basis for Effective Wastewater and Waste<br />

Sludge Treatment; Japano-Swiss Biotechnology<br />

Seminar, ETH Zürich<br />

- Aerobic Thermophilic Waste Sewage Sludge<br />

Treatment; Dept. of Biology, Chinese University<br />

of Hongkong<br />

- Endogenous Activity in Bacterial Cultures:<br />

Maintenance Requirements of Lysis/Cryptic<br />

Growth; Medical Faculty, University of<br />

Nagoya, Japan<br />

- Continuous Culture Kinetics and Activated<br />

Sludge Processes; Dept. of Chemical Engng.,<br />

University of Melbourne, Australia<br />

- A Microbiological Basis for Industrial<br />

Wastewater Treatment; Div. of Chemical<br />

Technol. CSIRO, Clayton, Australia; Dept. of<br />

Chemical Engng. Universisty of Sydney,<br />

Australia<br />

- Aerobic Thermophilic Sludge Treatment Processes<br />

- Some Appropriate Biotechnological<br />

Concepts; Dept. of Biotechnol. University of<br />

NSW, Sydney, Australia<br />

- Microbial Death, Lysis and Cryptic Growth;<br />

Dept. of Microbiology, University of NSWE,<br />

Sydney, Australia; Dept. of Chemical Engng.<br />

University of Queensland, Australia<br />

- Biotechnological Innovation and Waste Treatment;<br />

AWWA, Sydney, Australia<br />

Hamer, G., Egli, Th., Al-Awadhi, N.:<br />

- Polluted Water Renovation for Reuse: Recent<br />

Biotechnological Advances Applicable in Hot<br />

Aired Regions; Kuwait Inst. for Scientific<br />

Research, Kuwait<br />

Hoigné, J.:<br />

- The Chemistry of Ozone in Water; Symp.<br />

Process Techn. for Water Treatment, BBC<br />

Baden-Dättwi1


Hoigné, J., Bader, H.,:<br />

- Combination of Ozone /UV and Ozone /H. O.;<br />

Formation of secondary oxidants. 8tfi Ozone<br />

Congress, Zürich<br />

Hoigné, J., Bader, H., Nowell, L.:<br />

- Rate Constants for OH Radical Scavenging by<br />

Aquatic Humic Substances: Role in Ozonation<br />

and in a Few Photochemical Processes; Amer.<br />

Chem. Society, Denver, USA<br />

Hoigné, J., Faust, B.C., Haag, W.,<br />

Zepp, R.G.:<br />

- Aquatic Humic Substances as Sources and<br />

Sinks of Photochemically Produced Transient<br />

Reactants; Amer. Chem. Society, Denver, USA<br />

Honeyman, B.:<br />

- Can we predict trace metal residence times<br />

in natural waters? Anorg. Chem. Institut,<br />

Universität Bern<br />

- The Effect of Particle Concentration on the<br />

Rate of Thorium Adsorption; Amer. Chem.<br />

Society, Denver, USA<br />

- Particle-particle interactions: A New<br />

paradigm for aquatic chemists? CHEMRAWN IV,<br />

Internat. IUPAC Symposium and Workshop on<br />

Modern Chemistry and Chemical Technology<br />

applied to the Ocean and its Resourcés,<br />

Denver, USA<br />

- A Brownian-pumping model for slow metal<br />

adsorption kinetics; Arbeitsversammlung der<br />

Schweiz. Chem. Gesellschaft, Universität<br />

Bern<br />

Imboden, D.:<br />

- Hypolimnic mixing in a deep alpine lake and<br />

the role of a storm event; 23. SIL Congress,<br />

Hamilton, New Zealand<br />

- Mixing and transport in lakes: Mechanisms<br />

and ecological relevance; Symposium on Functional<br />

and Structural Properties of Large<br />

Lakes, Konstanz<br />

- Modelling of chemical species in the environment;<br />

Workshop on Ecotoxicology,<br />

Ittingen<br />

- Erfahrungen mit der Bekämpfung der Seen-<br />

Eutrophierung in der Schweiz; 11. Arbeitstagung<br />

der Int. Arbeitsgem. Wasserwerke<br />

Bodensee-Rhein (IAWR), Nordwijk, Holland<br />

Kelts, K.:<br />

- Geochemical Archives of environmental<br />

change; Kolloq. Geol. Inst, Univ. Lausanne<br />

Krejci, V.:<br />

- Stormwater Pollution Control and Management<br />

in Switzerland; 4th Int. Conference on Urban<br />

Storm Drainage, Lausanne<br />

- Contribution of Different Sources to Pollutant<br />

Loads in Combined Sewers; 4th Int.<br />

Conference on Urban Storm Drainage, Lausanne<br />

- Aufgabe <strong>und</strong> Ziele der Siedlungsentwässerung;<br />

VSA-Fortbildungskurs, Engelberg<br />

Lichtensteiger, Th.:<br />

- Transformation of sewage sludge in landfills;<br />

COST 681 Processing Requirements for<br />

Sludge Landfilling, Nancy<br />

8 - 12<br />

Mason, C.A., Hamer, G., Fleischmann, Th.:<br />

- Microbial Solids Biodegradation <strong>und</strong>er Aerobic<br />

Thermophilic Conditions; 194th ACS Natl.<br />

Meeting, New Orleans, USA<br />

McDow, S.R.:<br />

- A Comparison of Aerosol Photoemission and<br />

Emissions of Polycyclic Aromatic Hydrocarbons<br />

from a Domestic Oil Heater; Int. Conference<br />

on Carbonaceaous Particles in the<br />

Atmosphere, Berkeley, USA<br />

Müller, R.:<br />

- Das Schicksal der Fische im Rhein nach<br />

Schweizerhalle; Informationstag der EAWAG,<br />

Dübendorf; Seminar Vet-med. Fak. Universität<br />

Zürich<br />

- Der Fisch als Bioindikator <strong>für</strong> den Zustand<br />

der Seen; Jahrestagung SNG/Symp. "Seenökologie",<br />

Luzern<br />

Munz, Ch.:<br />

- Compiti e obiettivi dell'evacuazione delle<br />

acque nelle zone abitate; ASTEA (USA) Fortbildungskurs,<br />

Origlio, TI<br />

Nowell, L.H. <strong>und</strong> Hoigné, J.:<br />

- Interaction of Iron(II) and Other Transition<br />

Metals with Aqueous Ozone; 8th Int. Ozone<br />

Congress, Zürich<br />

Obrist, W.:<br />

- Müllvermeidung <strong>und</strong> -verwertung in der<br />

Schweiz; Landtagskonferenz der OVP, Dornbirn<br />

- Das neue Abfall-Leitbild der Schweiz; Appenzell.<br />

Naturwiss. Gesellschaft, Herisau<br />

Perret, P.:<br />

- Gewässer als gefährdete Okosysteme; Fachtagung<br />

Schweiz. Gesellschaft <strong>für</strong> Oberflächentechnik,<br />

Bern<br />

- Naturwissenschaftliche Perspektiven der<br />

Umweltbelastung; Lehrerfortbildung Baselland,<br />

Muttenz<br />

Peler, A.:<br />

- Okologische Perspektiven der Besatzproblematik;<br />

ETH-Vorlesung des FKZ, Zürich<br />

Ruprecht, H. <strong>und</strong> Sigg, Laura:<br />

- Case studies of fogwater composition: comparison<br />

of fogwater with gases and aerosols<br />

(Poster); ESF Symposium on cloud chemistry,<br />

Cambridge<br />

Santschi, P.:<br />

- Radionuklide zur Erforschung von Transportvorgängen<br />

in natürlichen Gewässern; Inst.<br />

<strong>für</strong> Exakte Wissenschaften, Univ. Bern<br />

- Use of radionuclides in the study of contaminant<br />

cycling processes; 4th Int. Symp.<br />

on Interactions between Sediments and Water,<br />

Melbourne, Australia<br />

- Chernobyl fallout in Switzerland - How to<br />

make scientific use of it; Dept. of Oceanography,<br />

Univ. of Hawaii at Manoa, Honolulu


Santschi, P.:<br />

- Radionuclides in the environment: Tools for<br />

predicting trace element behaviour in aquatic<br />

systems; Dept. of Oceanography, College<br />

of Geosciences, Texas A&M University,<br />

College Station, Texas, USA<br />

- Natural and Chernobyl fallout as tracer of<br />

particle settling and resuspension in Lake<br />

Zurich, Switzerland; Symposium on Radionuclides<br />

in the Environment, EUG IV,<br />

Strassburg<br />

- Isotope geochemistry as an aid to predict<br />

metal behaviour in aquatic systems; Département<br />

de Chimie Minérale et Analytique -<br />

Sciences II, Université de Genève - Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Probleme von Experimenten in<br />

kontrollierten Okosystemen; Sonderforschungsbereich<br />

327 Tiede/Elbe, Universität<br />

Hamburg<br />

- Thorium isotopes as an aid to predict metal<br />

behaviour in aquatic systems; Dept. of<br />

Nuclear Chemistry, Lawrence Livermore<br />

Laboratories, Livermore, Calif., USA<br />

- Can we predict trace metal residence times<br />

in natural waters from just thermodynamic<br />

equilibrium constants alone?; Dept. aof<br />

Geochemistry, Lamont-Doherty Geological<br />

Observatory of Columbia University,<br />

Palisades, N.Y., USA<br />

- Radionuklide in der aquatischen Umwelt als<br />

Tracer <strong>für</strong> geochemische Prozesse; Jahrestagung<br />

der Schweiz. Ges. <strong>für</strong> Strahlenbiologie<br />

<strong>und</strong> Strahlenphysik, Bellinzona<br />

- A need to study interactive effects;<br />

CHEMRAWN IV, Internat. IUPAC Symp. and Workshop<br />

on Modern Chemistry and Chemical<br />

Technology applied to the Ocean and its<br />

Resources, Denver, USA<br />

- Experimentation with MERL Model Ecosystems;<br />

Texas A&M University, Dept. of Oceanography,<br />

Galveston, USA<br />

Schuler, Ch.:<br />

- Kinetics of 'Be and 21u Pb Cycling in Lake<br />

Zurich, Switzerland; Symp. on Radionuclides<br />

in the Environment, EUG IV, Strassburg<br />

Schwager, A.:<br />

- pH-Berechnung <strong>und</strong> Auswirkungen des pH-Wertes<br />

auf die Nitrifikation beim Belebtschlammverfahren;<br />

VSA-Einzelmitgliedertagung, Zürich<br />

Schwarzenbach, R.:<br />

- Environmental Behavior of Nitrophenols;<br />

Universität Amsterdam<br />

Schwarzenbach, R. <strong>und</strong> Zeyer, J.:<br />

- Konzepte zur Beurteilung des Umweltverhaltens<br />

von organischen Verbindungen aufgezeigt<br />

am Beispiel der Nitrophenole; Inst. f.<br />

Toxikologie, Schwerzenbach<br />

Schwarzenbach, R. <strong>und</strong> Zeyer, J.:<br />

- Mikrobieller Abbau von synthetischen organischen<br />

Molekülen; Fachtagung der "Polymergruppe<br />

der Schweiz", Zürich<br />

8-13<br />

Siegrist, H.:<br />

- Abbau von NTA in Belebungsanlagen; VSA-<br />

Einzelmitglieder-Tagung, Zürich<br />

- Effects des retours du traitement des boues<br />

sur la station d'épuration et la simulation<br />

avec des modèles mathémataique; Seminaire<br />

ASPEE, Lausanne<br />

Sigg, Laura:<br />

- Vorgänge im See aus chemischer Sicht; Antrittsvorlesung,<br />

ETH Zürich<br />

- Sedimentationsvorgänge von Schwermetallen in<br />

Seen; Umweltgeochemisches Kolloquium,<br />

Heidelberg<br />

Strauss, M.:<br />

- Okologische Krise in der Dritten Welt -<br />

Umwelt- u. Wasserverschmutzung dargestellt<br />

am Beispiel nordafrikanisch-arabischer Raum:<br />

Verwendung von Abwasser zur Bewässerung;<br />

Arbeitskreis Afrikanisch-Asiatischer<br />

Akademiker Ittingen<br />

Stössel, F.:<br />

- Die Rheinverschmutzung durch Schadstoffe<br />

nach der Brandkatastrophe in Schweizerhalle:<br />

Umweltchemische Aspekte <strong>und</strong> Schädigungen der<br />

Fischnährtiere; Naturforschende Gesellschaft<br />

Basel<br />

- Schädigung <strong>und</strong> Erholung der Makroinvertebraten.<br />

Fauna im Rhein nach der<br />

Brandkatastrophe in Schweizerhalle; Besucher<br />

Informationstagung EAWAG, Dübendorf<br />

Stumm, W.:<br />

- In aqua sanitas - Assessing Hazards to<br />

Aquatic Ecology; Ozon-Weltkonress, Zürich<br />

- Ecotoxicology of heavy metals; Workshop on<br />

Ecotoxicology der EAWAG <strong>und</strong> RIVMN Bilthoven,<br />

Ittingen<br />

- Die CHemie der Wasserkolonne <strong>und</strong> der Sedimente;<br />

KOL-Symposium der Koran. f. Ozeanographie<br />

<strong>und</strong> Limnologie <strong>und</strong> der Schweiz.<br />

Naturforschenden Gesellschaft, Neuchâtel<br />

- Aspects of surface chemistry and interface<br />

for geochemistry; R.M. Parsons Seminar<br />

Series, MIT, USA<br />

- Chemical and ecological concepts in water<br />

pollution management and preservation of<br />

ecological systems; Jahresversammlung SETAC,<br />

Pensacola, Florida, USA<br />

- The role of the particle/water interface in<br />

hydro-geochemical cycles; Royal Institute of<br />

Technology, Abt. Chemie, Stockholm<br />

- Effects of interfacial chemistry on geochemical<br />

kinetics, and the distribution of<br />

reactive elements in nature; Seminar,<br />

Sciences II, Dépt. de chimie minérale<br />

analytique et appliquée, Université de<br />

Genève<br />

Stumm, W., Likens G.:<br />

- Problems in Developed Countries: Acid Rain.;<br />

Seminar on Global Habitability der Columbia<br />

University <strong>und</strong> Universität Genf, Genf


Stumm, W., Sigg, Laura:<br />

- Atmospheric Water - Equilibrium models to<br />

assess the variables that determine its<br />

composition; European Science Fo<strong>und</strong>ation<br />

Symposium on Cloud Chemistry, Cambridge<br />

Sturm, M., Ammann, B., Giovanoli, F.,<br />

Lotter, A., Ochsenbein, U.:<br />

- Environmental Signals in Lacustrine Sediments<br />

of the last 12'000 years; European<br />

Union of Geosciences (EUG), Strassburg<br />

Sturm, M., Bloesch, J., Müller, H.,<br />

Müller J., Zeh, U.:<br />

- Formation and distribution processes of<br />

suspended particles in lakes; Int. Symposium<br />

Functional and Structural Properties of<br />

Large Lakes, Konstanz<br />

Sturm, M., Giger, W., von Gunten, H.R.:<br />

- Herkunft, Zusammensetzung <strong>und</strong> Alter der<br />

Prof<strong>und</strong>alsedimente im Bodensee; Jahres<br />

der SGL, Luzern<br />

Uehlinger, U., Brock, H., Minshall, G.W.:<br />

- Experimental studies of the influence of<br />

light and invertebrates on metabolism and<br />

biomass of Periphyton communities; American<br />

Soc. of Limnol. and Oceanography, Annual<br />

Meeting, Madison, USA<br />

Wegelin, M.:<br />

- Experiencia con sistemas de prefiltraci6n en<br />

grava horizontal como tratamiento de agua en<br />

pequenas comunidades rurales; Centro<br />

americano de Ingenierfa Sanitaria y<br />

Ciencias del Ambiente (CEPIS), Lima, Peru<br />

- Horizontal -flow Roughing Filters for<br />

Turbidity Reduction; Asian Institute of<br />

Technology (AIT), Bangkok, Thailand<br />

Abb. 8.2<br />

Das Modell von Abb. 8.1 lässt<br />

schematisch die Struktur von Eis<br />

erahnen. Die Formenvielfalt <strong>und</strong><br />

Schönheit wirklicher Eiskristalle<br />

lässt sich daraus nicht ableiten.<br />

Die Riesen-Eisrose fand sich in<br />

einer Januarnacht auf der Motorhaube<br />

eines parkierten Autos.<br />

(Foto: R. Koblet)<br />

8-14<br />

Wüest, A.:<br />

- River versus wind induced mixing in a deep<br />

alpine lake; 22. Congress, Int. Assoc.,<br />

Hydraulic Res. (IAHR), Lausanne<br />

Zeyer, J.:<br />

- Mikrobieller Abbau von Herbiziden in der<br />

Umwelt; <strong>Eidg</strong>. Forschungsanstalt <strong>für</strong> Obst-,<br />

Wein- <strong>und</strong> Gartenbau, Wädenswil<br />

- Abbau aromatischer Nitroverbindungen;<br />

DECHEMA-Fachtagung, Frankfurt<br />

- Biodegradation - Begriffe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen;<br />

Fachtagung der Schweiz. Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Mikrobiologie, ETH Zürich<br />

- Dimethylsulfid als Elektronendonor <strong>für</strong><br />

phototrophe Purpurbakterien; Fakultät <strong>für</strong><br />

Biologie, Universität Konstanz<br />

- Anaerober Abbau von Toluol in Gr<strong>und</strong>wasserkolonnen;<br />

Mikrobiol. Institut, Universität<br />

Stuttgart<br />

Zobrist, J.:<br />

- Der Nebel als Träger konzentrierter Schadstoffe;<br />

20. Essener Tagung, Aachen<br />

- Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des Monitorings in<br />

Fliessgewässern; VSA-Chemiker-Tagung, Olten<br />

Zürcher, F.:<br />

- Spurenanalytik mit der Fliessinjektionstechnik;<br />

Kolloquium Physik. Institut der<br />

Universität Bern<br />

- Die Fliessinjektionsanalyse in der Wasseranalytik;<br />

VSA-Chemiker-Tagung, Olten

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