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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung ...

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EIDG. TECHNISCHE HOCHSCHULEN<br />

<strong>Eidg</strong>. <strong>Anstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserversorgung</strong><br />

<strong>Abwasserreinigung</strong> undGewässerschutz


Das TITELBILD wurde auf einem Berufsfischerboot des Vierwaldstättersees<br />

bei Hertenstein aufgenommen. Am sogenannten Netzgalgen hängt ein Netz<br />

mit Albeli (Kleinfelchen), Seesaiblingen und Rotaugen. Die Grösse der<br />

gefangenen Fische wird weitgehend durch die Maschenweite der verwendeten<br />

Netze bestimmt. Soll der Fischertrag eines Sees auf die Dauer gesichert<br />

sein, müssen die Dimensionen der Netzmaschen so gewählt werden,<br />

dass die Fische sich mindestens einmal im See fortpflanzen können, bevor<br />

sie gefangen werden. Mit Untersuchungen über Wachstum, Alter und<br />

Geschlechtsreife der verschiedenen Nutzfischarten trägt der Fachbereich<br />

Fischereiwissenschaften dazu bei, die <strong>für</strong> eine rationelle Bewirtschaftung<br />

der Seen geeigneten Maschenweiten zu finden.<br />

(Foto: H.J. Meng)<br />

Eingestreut zwischen den Texten des Berichtes finden sich Fotos von<br />

Geräten und Anlagen, bei deren Gestaltung die EAWAG im Rahmen ihrer<br />

Beratungs- und Dienstleistungstätigkeit massgeblich mitgewirkt hat.


EIDG. TECHNISCHE HOCHSCHULEN<br />

<strong>Eidg</strong>. <strong>Anstalt</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserversorgung</strong><br />

<strong>Abwasserreinigung</strong> und Gewässerschutz<br />

Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf<br />

Tel.: 01/823 5511, Telex: empa ch 53817


INHALT<br />

1. EINLEITUNG I<br />

1. INTRODUCTION V<br />

2. UMWELTPROBLEME: GEGENSTAND MULTIDISZIPLINARER FORSCHUNG 1<br />

3. VON FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG ZUR PRAXIS 6<br />

Seite<br />

3.1 Metallkreisläufe in Seen 6<br />

3.2 Nitrifikation in Kunststofftropfkörpern zur Erweiterung<br />

bestehender Kläranlagen 10<br />

3.3 Pflanzenfressende Fische in der Schweiz 14<br />

3.4 Beschleunigte Abwasser- und Klärschlammbehandlung bei<br />

höheren Temperaturen 17<br />

4. KURZBESCHREIBUNGEN AUS DEM BEREICH FORSCHUNG UND BERATUNG 24<br />

4.1 Siedlungswasserbau 24<br />

4.2 Trinkwasseraufbereitung 29<br />

4.3 Technische Prozesse 31<br />

4.4 Entsorgung 36<br />

4.5 Prozesse in Seen 40<br />

4.6 Prozesse in natürlichen Gewässern 42<br />

4.7 Methoden.<br />

5. LEHRE UND AUSBILDUNG 51<br />

5.1 Lehrveranstaltungen an der ETH Zürich 51<br />

5.2 Lehrveranstaltungen an anderen Lehrinstituten 52<br />

5.3 Kurse und Fachtagungen 53<br />

5.4 Seminare und Kolloquien 54<br />

5.5 Gastwissenschafter 56<br />

6. PERSONAL 57<br />

7. RECHNUNGSWESEN 58<br />

B. ANHANG 60<br />

8.1 Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationen<br />

(abgeschlossen) 60<br />

8.2 Wissenschaftliche und Fachpublikationen 60<br />

8.3 Kommissionstätigkeit 63<br />

8.4 Wichtigere Vorträge 66<br />

8.5 Gäste aus dem Ausland 69<br />

47


1 EINLEITUNG<br />

Wachsende Aufgaben - kleinere Budgets<br />

Die EAWAG muss sich immer wieder dynamisch an die neu auf sie zukommenden<br />

Aufgaben anpassen. Neue Probleme stellen sich<br />

- in der Forschung, z.B. Gentechnologie und ihre allfällige Anwendung in<br />

der <strong>Abwasserreinigung</strong>; chemische Dynamik und Schicksal von neuen Verunreinigungssubstanzen;<br />

Transferfunktionen bei der Entsorgung fester und<br />

schlammförmiger Abfallstoffe; optimale Nutzung von Fischbeständen; Anwendung<br />

von Isotopen zum Verständnis der Kreisläufe.<br />

- in der Lehre, z.B. Uebernahme eines Teils der Vorlesungen und Uebungen<br />

im Nachdiplomstudium <strong>für</strong> Gewässerschutz und Wassertechnologie und Betreuung<br />

dieser Studenten bei deren Semesterarbeiten; Ausbildung und<br />

Beratung von Mitarbeitern der Gewässerschutzlaboratorien; und<br />

- in der Beratung, z.B. Restaurierung von Seen durch seeinterne Massnahmen;<br />

Wasseraufbereitung mit Hilfe von Chlordioxid; Nitrifikation im<br />

Kunststofftropfkörper; Beurteilung von Grundwasserverunreinigungen durch<br />

chlorierte Kohlenwasserstoffe.<br />

I<br />

Unsere Kapazitäten sind begrenzt; bei gleichbleibendem Personalbestand und<br />

abnehmendem Realwert der Sachbudgets (Vgl. Abb. l.la und b) bedingt die Uebernahme<br />

jedes neuen Forschungsprogrammes und jeder neuen Aufgabe zwangsläufig<br />

den Verzicht auf die Fortführung bisheriger Programme und Aufgaben. Wohl konnte<br />

das Arbeitspensum noch um einiges gesteigert werden durch die Rationalisierung<br />

von Arbeitsabläufen, durch die Laborautomation und durch den Einsatz von<br />

Computern. Das oberste Kader - es sind zu einem guten Teil die gleichen Leute,<br />

die die Forschungsprojekte leiten, die Vorlesungen geben und als Sachbearbeiter<br />

bei Aufträgen verantwortlich mitwirken - wird immer mehr belastet. Die<br />

Besinnung auf das Wesentliche, das Setzen von Prioritäten und der Verzicht<br />

auf die Weiterführung von vielleicht lieb gewordenen Arbeiten stellen höchste<br />

Anforderungen an unsere Mitarbeiter und an die Direktion.<br />

Mögliche Komplikationen wegen der notwendigen Verschiebung von Etat-Stellen von<br />

Dübendorf nach Kastanienbaum (Abb. l.la) und die Uebernahme neuer Infrasturkturaufgaben<br />

in Kastanienbaum mussten bei kleiner werdendem realem Sachbudget<br />

(Abb. l.lb) gemeistert werden.


a Etatstellen EAWAG 1972-1982<br />

Postes de travail réguliers<br />

Etatstellen<br />

100-<br />

95-<br />

90-<br />

85-<br />

80-<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

x1000 Fr.<br />

Kastanienbaum<br />

2600 -<br />

2400-<br />

2200 -<br />

2000-<br />

1800 -<br />

1600 -<br />

1400 -<br />

II<br />

` Dübendorf<br />

Tüffenwies<br />

1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982<br />

Abb. 1.1<br />

Personal- und Sachbudget<br />

der EAWAG in den letzten<br />

10 Jahren / Postes de<br />

travail et budget pour<br />

le matériel à l'EAWAG<br />

pendant les 10 dernières<br />

années.<br />

b EAWAG-Sachbudgets 1972 —1982<br />

Budget pour le matériel<br />

nominell<br />

valeur nominale<br />

1200<br />

1972 1974 1976 1978 1980 1982<br />

a) Die Anzahl Etat-Stellen ist in den letzten 10 Jahren konstant geblieben.<br />

(Die scheinbare Erhöhung im Jahre 1981 beruht auf einer buchhalterischen<br />

Umwandlung von drei Stellen des Internationalen Referenz-Zentrums in den<br />

Etat der EAWAG.) Der Neubau des Seenforschungslaboratoriums bedingte 1975/<br />

76 die teilweise "schmerzliche" Verschiebung von 11 Stellen von Dübendorf<br />

nach Kastanienbaum. Die Opfer, die einzelnen Abteilungen durch diese Verschiebung<br />

erwuchsen, sind auch heute noch nicht voll verkraftet.<br />

b) Das Sachbudget hat zwar nominell zugenommen, der reale Wert (korrigiert<br />

<strong>für</strong> die Teuerung seit 1972) hat aber abgenommen.<br />

a) Le nombre de postes de travail réguliers est resté constant pendant les 10<br />

dernières années. (L'augmentation apparente en 1981 s'explique par le fait<br />

que trois postes du Centre International de Référence ont été transférés à<br />

1'EAWAG et ont été comptabilisés comme additionnels, alors qu'ils existaient<br />

déjà.) La construction des Laboratoires de Recherche Lacustre nécessita, en<br />

1975/76, la mutation quelque peu douloureuse de 11 postes de Dübendorf à<br />

Kastanienbaum. Les inconvénients qui en résultèrent pour certaines divisions<br />

de Dübendorf n'ont pas encore été compensés à ce jour.<br />

b) La valeur nominale du budget destiné aux matériel a effectivement augmenté,<br />

alors que la valeur réelle (corrigée pour l'augmentation du coût de la vie<br />

depuis 1972) a diminué.


Personelles und Verdankungen<br />

Ende Sommersemester 1982 hat die zweite Klasse das Nachdiplomstudium Siedlungswasserbau<br />

und Gewässerschutz abgeschlossen. 14 ehemalige Studenten und Studentinnen<br />

erhielten vom Rektorat der ETHZ die Bestätigung <strong>für</strong> den erfolgreichen<br />

Studienabschluss. Im Herbst hat der dritte Kurs mit 10 neuen Studierenden begonnen.<br />

Habilitation: Dr. Dieter Imboden, einer der drei sich abwechselnden Abteilungsleiter<br />

der Abteilung Multidisziplinäre Limnologische Forschung/Erdwissenschaften,<br />

hat sich mit der Arbeit "Tracers and Mixing in the Aquatic Environment" <strong>für</strong> das<br />

Lehrgebiet "Physik aquatischer Systeme" an der Abteilung <strong>für</strong> Naturwissenschaften<br />

der <strong>Eidg</strong>. Technischen Hochschule habilitiert.<br />

Am 2. Juni wurde im Seenforschungslaboratorium in Kastanienbaum im Beisein der<br />

Familie Jaag und von Vertretern der Luzerner Regierung, der Wissenschaft und der<br />

Presse eine Gedenktafel zu Ehren des 1978 verstorbenen Prof. Dr. Otto Jaag enthüllt.<br />

Zum gleichen Zeitpunkt erschien auch die von Prof. Dr. Rudolf Braun und<br />

Dietegen Stickelberger verfasste Biographie "Otto Jaag - ein Leben <strong>für</strong> den Gewässerschutz".<br />

Das reich bebilderte Werk würdigt alle Phasen und Aspekte des<br />

reichen Lebens von Otto Jaag (Bibliogr. Angaben s. Abschnitt 8.2f).<br />

Nach nur zweijähriger Tätigkeit an der Abteilung <strong>für</strong> Technische Biologie und als<br />

Lehrbeauftragter der ETHZ im Rahmen des Nachdiplomstudiums Siedlungswasserbau<br />

und Gewässerschutz ist Dr. Alexander Zehnder aus der EAWAG ausgetreten, um eine<br />

Berufung als ordentlicher Progessor an der landwirtschaftlichen Universität in<br />

Wageningen, Niederlande, anzunehmen. Herr Zehnder hatte einen grossen stimulierenden<br />

Einfluss auf die multidisziplinäre Forschung an der EAWAG.<br />

Zu unserem grossen Bedauern hat uns auch Frau Dr. Christina Matter-Müller . verlassen,<br />

um in einem ihrer Familie nahestehenden Betrieb grössere Managementaufgaben<br />

zu übernehmen. Als Mitarbeiterin im Direktionsstab hat sich Frau Matter<br />

grosse Verdienste bei der Koordination abteilungsübergreifender Schwerpunktforschung<br />

erworben. Sie war ebenfalls Redaktorin der EAWAG-Mitteilungen/EAWAG NEWS.<br />

Die Lücke im Direktionsstab wurde ausgefüllt durch Dr. Peter Perret, bisher<br />

wissenschaftlicher Adjunkt in der Abteilung Hydrobiologie/Limnologie und Leiter<br />

des Projektes MAPOS/FLIZOS. Zusätzlich wird Frau lic.phil.II Diana Hornung als<br />

wissenschaftliche Assistentin des Direktors verantwortliche Stabsaufgaben und<br />

die Redaktion der EAWAG-Mitteilungen (NEWS) betreuen. Frau Hornung kommt zu uns<br />

als diplomierte Chemikerin (Univ. Zürich) und Absolventin des Nachdiplomstudiums<br />

Siedlungswasserbau und Gewässerschutz der ETHZ, nach praktischer Erfahrung an<br />

einer amerikanischen Hochschule und in der chemischen Industrie.<br />

Aus der EAWAG ausgetreten sind ferner zwei langjährige, verdiente Mitarbeiter:<br />

Frau Katharina Hertelendy (Abteilung Feste Abfallstoffe) durch Pensionierung,<br />

und Herr Karl Stadler (Abteilung Chemie) wegen Stellenwechsel zum Bundesamt <strong>für</strong><br />

Umweltschutz. Wir sind beiden Mitarbeitern <strong>für</strong> ihren Einsatz zu Dank verpflichtet.<br />

III


IV<br />

Der Präsident des Schweizerischen Schulrates, Prof. Maurice Cosandey, hat sich<br />

in zwei ganztägigen Besuchen an der EAWAG im Gespräch mit unseren Mitarbeitern<br />

mit unserer Tätigkeit und unseren Problemen auseinandergesetzt. Wir danken ihm<br />

und dem Schweizerischen Schulrat <strong>für</strong> die tatkräftige Unterstützung aller unserer<br />

Belange.<br />

Die Beratende Kommission der EAWAG führte im Frühjahr und im Herbst je eine<br />

Sitzung durch. 1982 ist Herr Regierungsrat Dr. W. Gut, Luzern, nach seiner Wahl<br />

in den Schweizerischen Schulrat zurückgetreten. Herr Dipl.Ing. P. Baumann, Vorsteher<br />

des Kantonalen Gewässerschutzamtes Luzern, hat neu in der Beratenden<br />

Kommission Einsitz genommen. Wir danken den Mitgliedern der Beratenden Kommission<br />

<strong>für</strong> ihren grossen Einsatz.<br />

Der Direktor ist dankbar da<strong>für</strong>, dass er auch im vergangenen Jahr, trotz gewisser<br />

Anfechtungen, auf die tatkräftige Unterstützung fast aller Mitarbeiter zählen<br />

konnte. 1982 hat sich der Teamgeist der EAWAG-Mitarbeiter besonders bewährt,<br />

und ihr Einsatz <strong>für</strong> Gewässer- und Umweltschutz was beispielhaft. Ich danke insbesondere<br />

dem stellvertretenden Direktor, H.R. Wasmer, und den Leitern der<br />

Fachabteilungen und Fachbereiche <strong>für</strong> die Uebernahme der mehr und mehr anwachsenden<br />

Arbeitslast sowie auch den übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>für</strong><br />

ihre effiziente Tätigkeit. Auch in diesem Jahr war die Zusammenarbeit mit dem<br />

Personalausschuss sehr konstruktiv, wo<strong>für</strong> ich seinem abtretenden Präsidenten,<br />

Herrn Fred Stössel, bestens danke.<br />

Dieses Jahr möchte ich zwei Kategorien von Mitarbeitern dankend erwähnen, die<br />

offiziell nicht "zum Etat" gehören, die aber signifikant zur Produktivität und<br />

zum Erfolg der EAWAG beigetragen haben. Es sind dies die Gastwissenschafter und<br />

die Doktoranden (6 1/2 bzw. 19 Personenjahre pro Jahr). Ein grosser Teil der<br />

EAWAG-Forschung wird durch diese Mitarbeiter, die oft ungenügend oder gar nicht<br />

bezahlt sind, ermöglicht.<br />

Die Redaktion des vorliegenden Jahresberichtes besorgte Herr R. Koblet. Frau<br />

B. Hauser führte die heikle Reinschrift aus. Die graphischen Darstellungen<br />

zeichnete Frau H. Bolliger, die fotografischen Arbeiten und insbesondere die<br />

Erstellung der Reprofilme besorgte Herr P. Schlup.<br />

Dübendorf, März 1983<br />

Werner Stumm


1 INTRODUCTION<br />

Tâches croissantes pour budgets moindres<br />

V<br />

L'EAWAG doit sans cesse s'adapter aux nouvelles tâches qui lui incombent. De<br />

nouveaux problèmes se posent:<br />

- en recherche: p.ex. en matière de technologies génétiques et de leurs applications<br />

aux systèmes d'épuration des eaux; dynamique chimique et devenir de<br />

nouvelles substances polluantes; fonctions de transfert lors du traitement<br />

de déchets solides et boueux; gestion optimale de la population piscicole;<br />

emploi d'isotopes pour la compréhension de cycles biochimiques;<br />

dans le cadre de l'enseignement: p.ex. enseignement d'une partie des cours<br />

et exercices du programme post-grade en matière de "Constructions hydrauliques<br />

dans les agglomérations et protection des eaux" et prise en charge<br />

des étudiants au travers de leur travail semestriel; formation et serviceconseil<br />

pour les laboratoires qui s'occupent de protection des eaux;<br />

- au niveau d'un service-conseil: p.ex. assainissement des lacs par des mesures<br />

propres à chacun d'eux; traitement de l'eau à l'aide de dioxydes de<br />

chlore; nitrification par des lits bactériens en matière synthétique;<br />

analyse des pollutions de nappes phréatiques par des hydrocarbures chlorés.<br />

Nos possibilités sont limitées: l'effectif de notre personnel étant constant et<br />

la valeur réelle du budget destiné au matériel étant en baisse, l'adoption de<br />

tout nouveau programme ou objectif implique en contrepartie l'abandon de recherches<br />

ou de buts poursuivis jusque-là (cf fig. l.la et b). Il est vrai, cependant,<br />

que notre productivité pourrait être quelque peu accrue par une rationalisation<br />

dans le déroulement du travail, par une meilleure automatisation<br />

au niveau des laboratoires et par l'introduction d'ordinateurs. Quant aux cadres<br />

supérieurs, leur charge de travail va en croissant, car c'est généralement sur<br />

eux que repose la direction des projets de recherche, l'enseignement et la responsabilité<br />

des expertises sur commande. La réflexion portant sur l'essentiel,<br />

le choix des priorités à accorder et la décision de renoncer à poursuivre certains<br />

travaux que les chercheurs ont peut-être pris à coeur, toutes ces tâches<br />

sont exigeantes pour nos collaborateurs et la direction.<br />

Il a fallu faire face à des complications résultant du transfert de postes de<br />

Dübendorf à Kastanienbaum devenu nécessaire, alors même que de nouvelles mesures<br />

internes étaient prises à Kastanienbaum en dépit de restrictions budgetaires<br />

réelles.<br />

Communications personnelles et remerciements<br />

Le deuxième cours post-grade "Constructions hydrauliques dans les agglomérations<br />

et protection des eaux" s'est terminé à la fin du semestre d'été. Le<br />

recteur a remis des attestations de fin d'études aux 14 étudiants et étudiantes<br />

ayant suivi le cours avec succès. Le troisième cours a débuté en autonme<br />

avec 10 nouveaux étudiants.


Agrégation: L'un des trois chargés de division qui se relaient à la tête de la<br />

division de Recherche Limnologique Multidisciplinaire/Sciences de la Terre, le<br />

Docteur Dieter Imboden, a réussi à l'agrégation des Sciences Naturelles de<br />

1'Ecole Polytechnique Fédérale, se qualifiant pour l'enseignement de la "Physique<br />

des systèmes aquatiques" par son travail "Tracers and Mixing in the<br />

Aquatic Environment".<br />

Le deux juin dernier, au Laboratoire de Recherche Lacustre de Kastanienbaum,<br />

une plaque commémorative en l'honneur du Professeur Otto Jaag, décédé en 1978,<br />

fut dévoilée en présence de la famille Jaag et de représentants des autorités<br />

lucernoises, du monde scientifique et de la presse. La biographie "Otto Jaag -<br />

ein Leben <strong>für</strong> den Gewässerschutz" ("Otto Jaag - une vie pour la protection des<br />

eaux") par le Professeur Rudolf Braun et Monsieur Dietegen Stickelberger parut<br />

à la même époque. Cet ouvrage richement illustré rend hommage à toutes les<br />

périodes et tous les aspects de la vie d'Otto Jaag. (Pour les références bibliographiques,<br />

cf paragraphe 8.2f).<br />

Abb. 1.2<br />

Bau der Filterkammern als Endstufe<br />

der Abwasserbehandlung auf der erweiterten<br />

Kläranlage Zürich-Werdhölzli.<br />

Erfahrungen aus Filtrationsversuchen<br />

dienten zur Auslegung der<br />

Filteranlage.<br />

(Foto: Tiefbauamt Zürich)<br />

V I<br />

Fig. 1.2<br />

Chambres de filtrations utilisées à<br />

l'étape terminale de l'épuration des<br />

eaux usées à la station agrandie de<br />

Zürich-Werdhölzli. La conception de<br />

cette station de filtrage repose sur<br />

les expériences faites au cours<br />

d'essais de filtration.


Après seulement deux années d'activité au département de Biologie Technique et<br />

en tant que chargé de cours dans le cadre du programme post-grade "Constructions<br />

hydrauliques dans les agglomérations et protection des eaux" de 1'EPFZ, le<br />

Docteur Alexander Zehnder a quitté l'EAWAG pour reprendre une chaire de professeur<br />

ordinaire à l'Université Agronomique de Wageningen, Pays-Bas. Le recherche<br />

multidisciplinaire à 1'EAWAG a beaucoup profité de l'influence stimulante de<br />

Monsieur Zehnder.<br />

C'est à notre grand regret que le Docteur Christina Matter-Müller nous a également<br />

quittés pour reprendre des fonctions de direction importantes dans une<br />

entreprise familiale. En tant que collaboratrice à la direction, Madame Matter<br />

s'est révélée d'une grande efficacité pour coordonner la recherche prioritaire<br />

interdépartementale. Elle était également rédactrice des Nouvelles/NEWS de<br />

1'EAWAG. Le poste vacant fut confié au Docteur Peter Perret, jusque-là Adjoint<br />

Scientifique de la division d'Hydrobiologie/Limnologie et chef des projets<br />

MAPOS/FLIZOS. Madame Diana Hornung, lic.phil.II, en sa qualité d'assistante<br />

scientifique du Directeur, se verra confier des responsabilités à la direction<br />

ainsi que la rédaction des Nouvelles/NEWS de l'EAWAG. Madame Hornung est diplômée<br />

en chimie (Université de Zurich) et a suivi le cours post-grade "Constructions<br />

hydrauliques dans les agglomérations et protection des eaux" de 1'EPFZ,<br />

après quoi elle acquit de l'expérience pratique dans une université américaine<br />

ainsi que dans l'industrie chimique.<br />

Deux autres collaborateurs de longue date ont quitté 1'EAWAG: il s'agit de<br />

Madame Katharina Hertelendy (division des déchets solides) qui a attaint l'âge<br />

de la retraite, et Monsieur Karl Stadler (division de chimie) qui s'est vu confier<br />

un poste à l'Office Fédéral pour la Protection de l'Environnement. Nous<br />

remercions ces deux collaborateurs de leur dévouement.<br />

Lors de ses deux visites d'une journée entière chacune à 1'EAWAG, le Président<br />

du Conseil des Ecoles Polytechniques Fédérales, le Professeur Maurice Cosandey,<br />

s'est entretenu de nos activités et de nos problèmes avec nos collaborateurs.<br />

Nous lui sommes très reconnaissants, ainsi qu'au Conseil des Ecoles Polytechniques<br />

Fédérales, du soutien qu'ils apportent à nos activités.<br />

La Commission Consultative de 1'EAWAG a tenu deux séances, l'une au printemps<br />

et l'autre en automne. Monsieur le Docteur W. Gut, Conseiller d'Etat, Lucerne,<br />

a démissionné de la Commission Consultative après avoir été nommé membre du<br />

Conseil des Ecoles Polytechniques Fédérales en 1982. Monsieur P. Baumann, Directeur<br />

de l'Office Cantonal pour la Protection des Eaux à Lucerne, est entré<br />

à la Commission Consultative. Nous remercions les membres de cette Commission<br />

de l'important travail accompli.<br />

VII<br />

Le Directeur remercie d'avoir pu compter sur le soutien énergique de presque<br />

tous ses collaborateurs au cours de l'année écoulée, et ceci en dépit de quelques<br />

controverses. L'esprit d'équipe des collaborateurs de 1'EAWAG en 1982 fut<br />

remarquable; leur engagement et leur entrain en matière de protection des eaux<br />

et de l'environnement fut exemplaire. Je remercie tout spécialement le directeur<br />

adjoint, Monsieur H.R. Wasmer, et les chefs de divisions et de sections d'avoir<br />

assumé des tâches toujours plus considérables. Je remercie également les autres<br />

collaborateurs et collaboratrices pour l'efficacité de leurs activités. Cette<br />

année encore, la collaboration avec la Commission du Personnel s'est avérée<br />

très constructive, collaboration pour laquelle je remercie chaleureusement le<br />

président sortant, Monsieur Fred Stössel.


VIII<br />

J'aimerais, cette année, adresser mes remerciements à deux catégories de collaborateurs<br />

ne faisant pas partie de l'effectif régulier mais qui contribuent<br />

largement à la productivité et aux résultats de l'EAWAG. Ce sont les chercheurs<br />

invités et les doctorants ( 6 1/2 resp. 19 personnes x année/année). Une part<br />

importante des recherches menées à 1'EAWAG est rendue possible grâce à ces collaborateurs<br />

qui sont souvent mal, voire non rémunérés.<br />

La rédaction du présent rapport a été confiée à Monsieur R. Koblet. Madame<br />

B. Hauser s'est acquittée de la délicate tâche de le mettre au net. Les représentations<br />

graphiques ont été exécutées par Madame M. Bolliger, et Monsieur<br />

P. Schlup a réalisé les travaux photographiques, en particulier la production<br />

des pellicules d'impression.<br />

Dübendorf, mars 1983<br />

Werner Stumm<br />

Mitglieder Beratende Kommission - Membres de la Commission Consultative de l'EAWAG<br />

- Prof. Dr. A. Burger, Präsident, Centre d'Hydrogéologie, Université de<br />

Neuchâtel<br />

- Dipl.Ing. P.Baumann, Vorsteher des Kantonalen Gewässerschutzamtes Luzern<br />

- Dr. E. Bosset, anc. Inspecteur cantonal des eaux, Epalinges, VD<br />

- Dr. E. Bovay, Direktor der <strong>Eidg</strong>. Forschungsanstalt <strong>für</strong> Agrikulturchemie und<br />

Umwelthygiene, Liebefeld-Bern<br />

- Dr. H. Bretscher, Direktor, Ciba-Geigy AG, Basel<br />

- P. Brulhart, Vicedirektor, Gebrüder Sulzer AG, Winterthur<br />

- Prof. R. Heierli, Stadtingenieur, Zürich<br />

- Gilbert Matthey, Chef du Service cantonal de la pêche, Lausanne<br />

- Prof. Y. Maystre, Institut du génie de l'environnement, EPF Lausanne<br />

- Dr. A. Menth, Leiter der Abt. Entsorgungstechnik und Umweltschutzanlagen<br />

der Brown Boveri & Cie AG, Zürich-Oerlikon<br />

- Prof. Dr. J. Nüesch, Stellvertretender Direktor, Ciba-Geigy AG, Basel<br />

- Dr. Ing. R. Pedroli, Direktor des Bundesamtes <strong>für</strong> Umweltschutz, Bern<br />

- Dr. M. Schalekamp, Direktor der <strong>Wasserversorgung</strong> Zürich<br />

- Prof. Dr. W. Schneider, Abteilung <strong>für</strong> Chemie der ETH Zürich<br />

- Prof. E.U. Trüeb, Institut <strong>für</strong> Hydromechanik und Wasserwirtschaft, ETH Zürich


Orge . gramm der EAWAG Fachabteilung Fachbereiche und Organisationseinheiten<br />

Direktion<br />

Stab<br />

Direktor<br />

Werner Stumm,<br />

Vizedirektor<br />

H. R. Wasmer, dipl. Ing.<br />

Bundi U., dipl. Ing.<br />

Perret P, Dr.<br />

roi<br />

Technische Biologie<br />

Hamer G., Dr., Prof.<br />

ngenieurwissenschaften<br />

Gujer W., Dr., Ing.<br />

ydrobioiogie/Limnologie Fischereiwissenschaften<br />

Ambühl H., Dr., Prof. Geiger W. , Dr.<br />

Chemie Chemische Analytik<br />

Stumm W., Dr., Prof. Sigg L., Frau, Dr. sc. nat.<br />

Feste Abfallstoffe<br />

Braun R., Dr., Prof.<br />

Mui idiszipilnäre<br />

Limnoiogische Forschung!<br />

Frdwissen schaften<br />

Wissenschaftliche, technische<br />

und administrative Dienste<br />

Wasmer H. R., dipl. Ing., Vizedirektor<br />

* Die Abteilungsleitung rotiert im zweijährigen Turnus unter Baccini Peter, Dr. sc. nat., Prof. (Chemie),<br />

Gächter R., Dr. sc. nat. (Biologie) und Imboden D., Dr. sc. nat. (Physik).<br />

* La direction du département change par roulement de deux ans entre Baccini P., Dr. sc. nat., Prof. (Chimie),<br />

Gächter R., Dr. sc. nat. (Biologie) et Imboden D., Dr. sc. nat. (Physique).<br />

** Die Eingliederung der Geologie in diese Abteilung wird bis zum Rücktritt von Herrn Dr. Nänny aufgeschoben.<br />

**L'intégration de la géologie dans ce département est repoussée jusqu'au départ de Dr. Nänny.<br />

Radiologie<br />

Bezzegh-Galantài iv.M.. Frau, Dr. sc. nat.<br />

I<br />

Geologie<br />

Informatik<br />

Nänny P., Dr. phil.**<br />

Ruchti , Dr. sc. techn.<br />

Versuchsstation Tüffenwies und Werkstätte<br />

Burkhalter H., diol. Ing.<br />

W.-in-lnte.nationail Reference Centre RFC)<br />

Schertenleib R., diwl. Ing.<br />

Administration<br />

Bibliothek<br />

Kern R., Kfm.


2 UMWELTPROBLEME : GEGENSTAND MULTIDISZIPLINÄRER FORSCHUNG<br />

Die optimale Lösung von Einzelproblemen führt nicht notwendigerweise zum<br />

Optimum des Ganzen<br />

1<br />

Die Umweltwissenschaft ist relativ jung. Sie hat sich aus der Synthese verschiedener<br />

klassischer Disziplinen (Biologie, Chemie, Hydrologie, Meteorologie, Physik,<br />

Geologie) entwickelt und ist in gewissen Teilaspekten selbst zum Klassiker<br />

geworden, vor allem dort, wo sich Teilfragen isolieren, eventuell sogar im Labor<br />

untersuchen lassen. Viele Fragen zielen hingegen auf den Ganzheitscharakter des<br />

Systems "Umwelt" und können daher nur unter Berücksichtigung aller Aspekte, d.h.<br />

multidisziplinär behandelt werden.<br />

Im Lehrfilm "Wie funktioniert ein See?" lässt der Lehrer seinen Schüler eine<br />

Handvoll Erdnüsse mit der Maschine eines Dampfschiffes vergleichen und führt<br />

ihn damit zur Einsicht, dass ein System mehr als die Summe der Einzelteile ist;<br />

nimmt man ein Nüsschen weg, ändert sich nichts Prinzipielles, entfernt man hingegen<br />

einen Kolben oder eine Stange von der Maschine, so geht die Funktion des<br />

Ganzen verloren.<br />

Sicher, die Erforschung des Einzelprozesses, die gedankliche und auch materielle<br />

Isolation des einzelnen Phänomens vom Ganzen, war die geniale Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> den Erfolg des naturwissenschaftlichen Denkens. Ohne die Hinwendung<br />

zum Detail können die Vorgänge in unserer Umwelt nicht verstanden werden. Erfolge<br />

sind vorzuweisen: Wie kennen den Aufbau unserer aquatischen Organismen<br />

bis hinunter zur molekularen Stufe, wir weisen mit modernsten Methoden eine<br />

ganze Palette organischer Verbindungen nach, verwenden raffinierte Prozesse<br />

aus der Verfahrenstechnik zum Bau immer effizienterer Kläranlagen... Wie wenig<br />

wir hingegen über die Zusammenhänge wissen, wird immer wieder schmerzlich bewusst,<br />

wenn Stellung bezogen werden muss zum Problem dieses oder jenes Eingriffes<br />

in das Oekosystem als Ganzes. Ja, wenn wir ehrlich sind, wissen wir oft<br />

nicht einmal, ob der Fortschritt beim Teilproblem auch zum Nutzen des integralen<br />

Systems gereicht. Ein Beispiel wird uns täglich deutlich vor Augen geführt:<br />

Ingenieure und Architekten haben beim Bauen nach optimalen Lösungen <strong>für</strong> Wohnen,<br />

Arbeit und Freizeit gesucht; an den Raum als Ganzes, an Raumplanung und Landschaft,<br />

dachten sie und wir erst, als uns die Summe der Einzel-Leistungen zu<br />

erschrecken begann.<br />

Neue Erkenntnis entsteht oft dort, wo sich zwei Welten berühren<br />

Obige Feststellung ist nicht destruktiv gemeint; Resignation oder Fatalismus<br />

wären die falsche Antwort darauf. Vielleicht wirkt es aber ernüchternd, sich<br />

seinen Standort von Zeit zu Zeit bewusst werden zu lassen. Daraus kann der Ansporn<br />

entstehen, nach besseren Methoden zu suchen. Ein Beispiel aus der Mathematik<br />

kann dies illustrieren: Es ist nicht schwierig, eine einzige Gleichung<br />

mit einer Unbekannten zu lösen, und es wird auch nicht schwieriger, 10 solche<br />

Gleichungen mit je einer Unbekannten zu bearbeiten; dazu braucht es einfach


2<br />

etwas mehr Zeit, aber keine neue Methode. Qualitativ verändert sich das Problem<br />

hingegen, wenn gleichzeitig mehrere Gleichungen gelöst werden, in welchen jeweils<br />

mehrere Unbekannte auftreten. Diese Gleichungen sind intern verbunden<br />

("vernetzt",um ein modernes Wort zu entlehnen), sie bilden ein System. Man kann<br />

nicht an der einen Gleichung arbeiten, ohne immer auch die andern im Auge zu<br />

behalten. Mathematiker haben zur Bearbeitung solcher Probleme (welche natürlich<br />

über das Lösen von Gleichungen hinausgehen:) oft ganz neue Methoden entwickelt.<br />

Dabei sind in jüngster Zeit meistens dort verblüffende Durchbrüche gelungen, wo<br />

Erkenntnisse aus ganz verschiedenen mathematischen Zweigen kombiniert worden<br />

sind. Diese "mathematischen Funkenüberschläge" machen selbstverständlich die<br />

Weiterentwicklung der "klassischen" Zweige nicht überflüssig. Nur, was ist eigentlich<br />

eine klassische Wissenschaft? Die interdisziplinären Gebiete von heute<br />

sind die klassischen Disziplinen von morgen:<br />

Die EAWAG als Kristallisationspunkt multidisziplinärer Arbeit<br />

Die EAWAG schafft in verschiedener Hinsicht ideale Bedingungen <strong>für</strong> multidisziplinäres<br />

Forschen, <strong>für</strong> Grenzüberschreitungen. Sie ist eine objektorientierte<br />

Institution, ihr Objekt ist die Umwelt, insbesondere die Beeinträchtigung der<br />

aquatischen Umwelt durch die Zivilisation und deren flüssige und feste Abfälle.<br />

Das Objekt ist gegeben, nicht aber die Mittel, es zu studieren. Wenn auch die<br />

bundesrätliche Verordnung über die EAWAG die traditionellen Mittel, d.h. gewisse<br />

Fachdisziplinen, speziell erwähnt, so ist diese Aufzählung nicht als abschliessend<br />

zu verstehen. Neue Mittel können dazukommen, sich entwickeln und<br />

schliesslich selber Teil der Tradition werden. In dieser Beziehung unterscheidet<br />

sich die EAWAG von den üblichen Instituten der Hochschule; letztere sind<br />

wegen ihres Beitrages zur Grundausbildung der Studenten viel mehr an ihre Disziplin<br />

gebunden, sind oft disziplinorientiert, müssen es sein.<br />

Multidisziplinäre Forschung ist mehr als nur die Anwendung disziplinärer Methoden<br />

auf ein übergeordnetes Forschungsziel. Sie bedarf des geistigen und<br />

räumlichen Kontaktes innerhalb der gleichen Institution, der gleichen Abteilung<br />

oder des gleichen Labors. Der Forscher muss ständig den andern Disziplinen<br />

"ausgesetzt" sein, sich mit anderen Arbeiten kritisch auseinandersetzen<br />

und fremde Kritik entgegennehmen. Die EAWAG-Mitarbeiter arbeiten (fast) alle<br />

unter dem gleichen Dach.<br />

Der Besuch der gemeinsamen Seminare gehört sozusagen zum obligatorischen Weiterbildungsprogramm,<br />

auch wenn der Kreis der eigentlichen Sachverständigen unter<br />

den Zuhörern je nach Thema oft klein ist. Es tut einem Physiker gut, etwas<br />

über organische Chemie zu hören, oder einem Ingenieur über das Schlüpfen der<br />

Steinfliegenlarve. Zugegeben, die ständige Oeffnung in andere Wissensgebiete<br />

ist zeitaufwendig, oft störend <strong>für</strong> die Arbeit im eigenen Gebiet, in dem man ja<br />

selber als Spezialist auch an der Front bleiben soll.<br />

Führen wir einen Zweifrontenkrieg, einen Kampf um das Objekt und die Disziplin<br />

zugleich? In einem gewissen Sinne schon. Die spezielle Rolle der EAWAG verlangt<br />

ihren Preis, ruft nach Kompromissen, nach Abrücken vom oben skizzierten<br />

Idealbild, das von manchem Leser - Insider oder Outsider - ohnehin nur halb<br />

geglaubt wird. Daher die nächste, die entscheidende Frage:


Wie multidisziplinär ist die EAWAG wirklich ?<br />

3<br />

Setzen wir das Positive an den Anfang: Die EAWAG hat in den letzten Jahren eine<br />

Reihe von Projekten durchgeführt, welche von ihrer Fragestellung her nur multidisziplinär<br />

zu bearbeiten waren. Die meisten davon sind eingehend in den früheren<br />

Jahresberichten vorgestellt worden; die Tabelle gibt einen Ueberblick. Eine<br />

besondere Rolle spielte in den vergangenen Jahren das Projekt "Gewässerschutz<br />

2000"; daran waren während unterschiedlicher Phasen praktisch alle Fachgebiete<br />

der EAWAG beteiligt. Auch die Definition von Schwerpunkten <strong>für</strong> die Forschung,<br />

wie sie im Jahresbericht 1981 beschrieben worden sind, bedeutet eine starke Betonung<br />

multidisziplinärer Arbeit <strong>für</strong> die Zukunft.<br />

Tabelle: Beispiele multidisziplinärer Projekte an der EAWAG während der tetzten Jahre<br />

Projekt Fragestellung Beteiligte Disziplinen<br />

A) Regionale Abwasserstudie<br />

Glattal<br />

B) Auswirkung eines Pumpspeicherwerkes<br />

auf<br />

einen natürlichen See<br />

C) Oekologische. Auswirkungen<br />

von Metallen<br />

(MELIMEX)<br />

D) Entwicklung mathematischer<br />

Modelle <strong>für</strong><br />

die Evaluation von<br />

Massnahmen zur Sanierung<br />

von Seen<br />

E) Organische Stoffe und<br />

Infiltration von<br />

Flusswasser ins<br />

Grundwasser<br />

F) Untersuchung eines<br />

Regenereignisses<br />

1) Bestandesaufnahme Ist-Zustand des Gewässerschutzes<br />

2) Beurteilung der Auswirkung verschiedener abwassertechnischer<br />

Massnahmen auf Gewässerzustand<br />

3) Empfehlungen <strong>für</strong> gestaffeltes Vorgehen<br />

1) Veränderung der Temperatur und Mischung im See<br />

2) Folgen <strong>für</strong> den Nährstoffhaushalt und den<br />

trophischen Seezustand<br />

3) Auswirkungen auf die Fischerei<br />

Oekologische Konsequenzen erhöhter Schwermetall-<br />

Konzentrationen im See unter möglichst natürlichen<br />

Bedingungen. Untersuchungen mit dem Ziel,<br />

die gesetzlich tolerierten Grenzwerte zu überprüfen<br />

1) Entwicklung eines Modells zur Beschreibung<br />

des Ist-Zustandes<br />

2) Prognose der Reaktion des Sees nach verschiedenen<br />

Sanierungsmassnahmen<br />

1) Welche organischen Fremdstoffe im Fluss können<br />

ins Grundwasser gelangen?<br />

2) Welche physikalisch-chemischen Substanzeigenschaften<br />

und welche Bodeneigenschaften beeinflussen<br />

das Verhalten der Stoffe bei der<br />

Grundwasserinfiltration?<br />

1) Grösse und zeitlicher Verlauf der Schmutzstofffrachten<br />

in Kanalisation, Kläranlage und<br />

Vorfluter<br />

2) Veränderung der Frachten nach Starkregen<br />

3) Einfluss der Veränderungen im Vorfluter auf<br />

Grundwasser<br />

Ing.Wissenschaften, Techn.<br />

Biologie, Chemie, Limnologie,<br />

Informatik<br />

Physik (MLF), Limnologie,<br />

Fischereiwissenschaften<br />

Hydrobiologie (MLF), Chemie,<br />

Physik, Fischereiwissenschaften,<br />

Informatik<br />

Limnologie, Physik (MLF)<br />

Chemie, Geologie, Techn.<br />

Biologie<br />

Chemie, Geologie, Ingenieurwissenschaften<br />

Vergl.Jahresbericht<br />

Beim Betrachten dieser beachtlichen Liste sollten wir nicht verschweigen, wo<br />

die multidisziplinäre Arbeit an Grenzen gestossen ist. Es ist bemerkenswert,<br />

dass die meisten der angeführten Projekte entweder auf einen Auftrag von aussen<br />

(Gutachten) oder eine vom Schweizerischen Nationalfonds stimulierte Schwerpunktforschung<br />

zurück gehen. Nur gerade das MELIMEX-Projekt ist rein EAWAG-intern<br />

entstanden und finanziert worden. Aber gerade dort ist dem Initianten bewusst<br />

geworden, wie oft ihm bei der Anfrage nach Zusammenarbeit vom betreffenden Abteilungsleiter<br />

(mit Hinweis auf die zeitliche Ueberlastung seiner Mitarbeiter)<br />

1978<br />

1978<br />

1979<br />

1979<br />

1980<br />

1981


4<br />

eine Absage erteilt worden ist. Tatsächlich ist dieses Projekt trotz der sehr<br />

umfassenden Planung in vielen Teilen ein unverwobenes Werk, ein "Häufchen Erdnüsschen"<br />

geblieben. Eine ähnliche Entwicklung könnte sich beim Forschungsschwerpunkt<br />

"Fliessgewässer" anbahnen, falls es uns nicht gelingt, entsprechende<br />

Kapazitäten <strong>für</strong> die interdisziplinäre Arbeit frei zu machen.<br />

Auch dürfen wir uns nicht allein darin beurteilen, ob das, was wir machen, gut<br />

und echt multidisziplinär ist, sondern auch, ob die dringendsten Probleme des<br />

Gewässerschutzes rechtzeitig erkannt worden sind. Das Büchlein "Gewässerschutz<br />

2000" zieht hier Bilanz; wir möchten daraus ein typisches Beispiel eines "blinden<br />

Flecks" erwähnen, den quantitativen Gewässerschutz. Wir meinen, dieses Problem<br />

sei an der EAWAG deswegen lange unterschätzt worden, weil es zwischen die<br />

etablierten Disziplinen fiel, niemand in Fortsetzung seiner eigenen Arbeit sozusagen<br />

automatisch darauf gestossen ist. Das Erkennen zukünftiger Probleme ist<br />

oft eine multidisziplinäre Aufgabe.<br />

Die EAWAG muss bei konstantem Personalbestand eine wachsende Zahl von Aufgaben<br />

übernehmen<br />

Es ist uns bewusst: Das Problem der begrenzten personellen Mittel ist nicht neu;<br />

es trifft alle Institutionen des Bundes. Und doch, vergleichen wir das heutige<br />

Spektrum der EAWAG-Aktivitäten mit demjenigen vor etwa acht Jahren, so müssen<br />

wir notgedrungen zum Schluss kommen, die wachsende Zahl von Fragestellungen<br />

habe zu einer quantitativen Verdünnung bei den einzelnen Aufgaben geführt. Diese<br />

Feststellung erklärt auch teilweise, wieso das Neue oft nur im Zusammenhang<br />

mit Aufträgen oder fremder Forschungsfinanzierung entstehen kann. Damit sollen<br />

die etablierten Gruppen nicht kritisiert werden; diese sind meist mit Arbeiten<br />

überlastet, auf welche nicht verzichtet werden kann. Eine besondere Rolle spielt<br />

dabei auch die Lehrverpflichtung innerhalb der ETHZ, auf welche die Schule zum<br />

Einhalten ihres Lehrplanes unbedingt angewiesen ist und welche einzelne Abteilungen<br />

sehr stark beansprucht.<br />

Und doch, langfristig müssen wir - gerade weil kaum Aussicht auf eine Lockerung<br />

des Personalstopps besteht - Prioritäten setzen, jeder Wissenschafter <strong>für</strong> sich<br />

und die EAWAG als Ganzes. Wir plädieren <strong>für</strong> vermehrten Einsatz multidisziplinärer<br />

Methoden, auch wenn das monodisziplinäre Forschen oft kurzfristig erfolgreicher,<br />

sicherer, bequemer ist.<br />

Die Rolle der MLF innerhalb der EAWAG<br />

Die Abteilung <strong>für</strong> Multidisziplinäre Limnologische Forschung (MLF) ist eine aus<br />

Vertretern der Chemie, Biologie, Physik, Geologie und Radiologie bestehende,<br />

weitgehend auf das Objekt "See" orientierte Gruppe. Sie ist nicht die einzige<br />

Abteilung an der EAWAG, an der multidisziplinär geforscht wird, aber sie ist<br />

als einzige von allem Anfang an als objektorientierte Gruppe konzipiert worden.<br />

Innerhalb der Abteilung werden die Arbeiten durch ein Gremium koordiniert, in<br />

welchem die einzelnen Disziplinen vertreten sind. Die formelle Abteilungsleitung<br />

und die Vertretung gegenüber der EAWAG-Leitung rotiert im zweijährigen


5<br />

Turnus unter drei Wissenschaftern. Dieser spezielle Führungsmodus bringt zum<br />

Ausdruck, dass die vertretenen Fachgebiete gleichberechtigt nebeneinander<br />

stehen.<br />

Da das gesamte Arbeitsgebiet weit über die Kräfte der kleinen Gruppe hinausginge,<br />

richtet sich die Tätigkeit der MLF nach einigen Leitgedanken aus, die<br />

dem besonderen Charakter der Abteilung gerecht werden; diese sind vor vier<br />

Jahren in einem Dokument festgehalten worden. Darin findet sich neben den bereits<br />

eingehend dargelegten Ueberlegungen zur Rolle multidisziplinärer Forschung<br />

auch ein Abschnitt über fachspezifische Arbeiten:<br />

" Die MLF kann nur dann wirklich interdisziplinär bleiben, wenn ihre Angehörigen<br />

einen gewissen Kontakt mit ihrem ursprünglichen "reinen" Fach behalten.<br />

Dies bedingt neben der individuellen, fachspezifischen Weiterbildung auch eine<br />

gewisse zeitliche Reserve <strong>für</strong> wissenschaftliche Arbeiten in diesen Gebieten,<br />

mit Vorteil durch Zusammenarbeit mit Fachkollegen anderer EAWAG-Abteilungen<br />

oder anderer Institutionen".<br />

Die MLF versteht sich als Kristallisationspunkt <strong>für</strong> interdisziplinäre Arbeit<br />

innerhalb der EAWAG; sie initiiert projektorientierte Zusammenarbeit mit andern<br />

Abteilungen. In diesem Sinn ist die Rolle der MLF innerhalb der EAWAG mit<br />

derjenigen der EAWAG innerhalb der Hochschule zu vergleichen: Beide haben sich<br />

innerhalb eines breiten Gebietes zurechtzufinden und sind dementsprechend gegenüber<br />

der disziplinorientierten "Konkurrenz" benachteiligt; beide aber sollten<br />

sich vor der Versuchung hüten, in den sicheren Schoss der Disziplin zu<br />

flüchten. Die Gratwanderung zwischen Zersplitterung und Einseitigkeit ist<br />

manchmal schwierig, doch als Herausforderung macht sie unsere Arbeit interessant<br />

und befriedigend.<br />

(D. Imboden, R. Gächter)<br />

Abb. 2.1<br />

Im Baldeggersee<br />

haben die Kantone<br />

Luzern und Aargau<br />

als Mittel zur Seesanierung<br />

im Februar<br />

1982 mit Versuchen<br />

zur künstlichen<br />

Seemischung und zur<br />

Begasung des Tiefenwassers<br />

mit Sauerstoff<br />

begonnen.<br />

Die EAWAG ist mit<br />

der limnologischen<br />

Ueberwachung der<br />

Versuche beauftragt.<br />

Das Bild zeigt den<br />

Tank <strong>für</strong> flüssigen<br />

Sauerstoff und den<br />

Wärmeaustauscher<br />

(rechts) bei Retschwil.<br />

(Foto: M. Schurter)


3 VON FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG ZUR PRAXIS<br />

3.1 METALLKREISLAUFE IN SEEN<br />

1. Einleitung<br />

6<br />

Schwermetalle gelangen durch die zivilisatorischen Aktivitäten in immer grösseren<br />

Mengen in die Umwelt. Lieber das Abwasser werden sie den Flüssen zugeführt;<br />

ferner führen verschiedene Prozesse dazu, dass die flüchtigeren Elemente in die<br />

Atmosphäre gelangen und mit den Niederschlägen in den Wasserkreislauf kommen.<br />

Dadurch werden auch Seen einer zunehmenden Belastung durch Schwermetalle ausgesetzt;<br />

diese Zunahme spiegelt sich in erhöhten Schwermetallkonzentrationen in<br />

den jüngsten Sedimentschichten.<br />

Im MELIMEX-Projekt (Jahresbericht 1979) wurden die ökologischen Auswirkungen<br />

erhöhter Schwermetallkonzentrationen im See und ihr Schicksal in der Wassersäule<br />

untersucht. Das Projekt "Metallkreisläufe in Seen" hat zum Ziel, die Mechanismen<br />

zu untersuchen, die die Konzentration der Schwermetalle im See regulieren;<br />

zu diesem Zweck wurde versucht, zuverlässige Werte <strong>für</strong> die Konzentrationen<br />

einiger Schwermetalle in der Wassersäule zu erhalten. Da suspendierte Partikel<br />

und deren Sedimentation dabei eine entscheidende Rolle spielen dürften,<br />

werden sie in einem grösseren Zusammenhang untersucht. Die Kenntnis der Zusammensetzung<br />

und der Menge der Partikel erlaubt, ihre Herkunft und Entstehung zu<br />

beschreiben.<br />

Der Bodensee wurde <strong>für</strong> diese Untersuchung gewählt, weil in einem grossen See<br />

Stellen vorhanden sind, die relativ wenig durch die Ufer und die Zuflüsse beeinflusst<br />

sind.<br />

2. Vorgehen<br />

Profile der Wassersäule in der Mitte des Obersees (Fischbach-Uttwil) wurden auf<br />

die Metalle Fe, Mn, Cu, Zn, Pb, Cd und auf Nährstoffe und Hauptionen untersucht.<br />

Die Probenahmen erstreckten sich von Frühling bis Herbst, wobei der Sommerstagnationszeit<br />

besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die Zusammenarbeit mit der<br />

Gruppe von Prof. Nürnberg (Kernforschungsanlage Jülich/BRD) war <strong>für</strong> die zuverlässige<br />

Probenahme und die Bestimmung der sehr tiefen Schwermetallkonzentrationen,<br />

von denen ein Teil <strong>für</strong> unsere eigene Analytik an der untersten Grenze lag,<br />

von grossem Wert. Für die Untersuchung der sedimentierenden Partikel wurden Intervallsedimentfallen<br />

verwendet, die es erlauben, kurzfristige Aenderungen des<br />

Sedimentflusses zu erfassen. Die Fallen wurden in verschiedenen Tiefen ausgesetzt.<br />

Die aufgefangenen Partikel wurden mineralogisch, elektronenmikroskopisch<br />

und chemisch untersucht.


3. Resultate<br />

Konzentrationen im See<br />

Die gefundenen Konzentrationsbereiche <strong>für</strong> die untersuchten Metalle liegen im<br />

Vergleich zu denjenigen in Flüssen sehr tief; zum Teil sind sie von ähnlicher<br />

Grössenordnung wie in den Ozeanen (Tabelle 1). Dies bedeutet, dass im See effiziente<br />

Eliminationsmechanismen wirksam sein müssen, so dass der grösste Teil<br />

der eingebrachten Metalle rasch in die Sedimente transportiert wird.<br />

100<br />

200-<br />

250-<br />

m<br />

Tabelle 1: Konzentrationsbereiche (totale Konzentration) im Tiefenprofil<br />

des Bodensees (Stelle Fischbach-Uttwil, Tiefe<br />

250 m) und Mittelwerte im Rhein bei Schmitter (81/82);<br />

zum Vergleich sind Mittelwerte aus der Glatt angegeben<br />

(NADUF-Station 81) sowie Literaturwerte aus den Ozeanen.<br />

Bodensee<br />

Ozeane<br />

Rhein<br />

(Schmitter)<br />

Glatt<br />

Abb. 3.1<br />

Fe Mn Cu Zn Cd Pb<br />

2 4 6 .1o71 2 390-71 2 .10-8<br />

1 I<br />

2 4.10-8 1 2.10-10 5 10.10-10<br />

1<br />

I I I I 1 1<br />

7<br />

Cu I Zn I Cd I Pb<br />

10 -8Mo1/1 ► 10 -8 Mol/1 10-10Mol/1 10-10Mo1/1<br />

0.5<br />

0.2<br />

9<br />

13<br />

- 2 1.<br />

0.2<br />

15<br />

38<br />

-6 0.4<br />

1<br />

6<br />

18<br />

- 1.8 2 - 5<br />

Beispiel <strong>für</strong> gemessene Profile (Stelle Fischbach-Uttwil, 18.6.82). Totale<br />

Konzentrationen von Fe, Mn, Cu, Zn, Cd, Pb; Ca und ortho-Phosphat/gelöst.<br />

Die analytisch bedingten Streubereiche sind ca.: Fe + 1.10-7;<br />

Mn ± 5.10 -9 ; Cu + 7.10 -9 ; Zn + 1.10 -8 ; Cd + 5.10 -11 ; Pb + 3.10 -10 Mol/1).<br />

Ca<br />

1 2.10-3<br />

0.1<br />

70<br />

200<br />

o—P<br />

2 3 . 10-6<br />

I I I<br />

MoUI


8<br />

Bei genügend sorgfältiger Probenahme und Probenbehandlung liegen die erhaltenen<br />

Werte <strong>für</strong> Cu, Zn, Cd, Pb innerhalb eines engen Konzentrationsbereiches<br />

(Abb. 3.1). Diese tiefen Konzentrationsbereiche wurden durch die genaueren<br />

voltammetrischen Messungen der Gruppe aus Jülich bestätigt. Schwankungen der<br />

Konzentrationen im Profil sind klein, und ihre Interpretation ist durch die<br />

mangelnde Genauigkeit der Daten erschwert. Besonders <strong>für</strong> Pb, Cd und Cu sind<br />

die Werte nahe den Nachweisgrenzen, so dass die analytischen Fehler sehr<br />

gross werden. Deutliche Abnahmen wie bei den Nährstoffen konnten bis jetzt<br />

nicht festgestellt werden.<br />

Metalle und sedimentierende Partikel<br />

Metalle werden an suspendierten Partikeln durch Einbau in diesen Partikeln<br />

bzw. Aufnahme durch die Organismen oder durch Adsorption an den Oberflächen<br />

gebunden. Die Verteilung der Metalle zwischen Lösung und Schwebstoffen entspricht<br />

ihren chemischen Eigenschaften. Metalle wie Eisen und Mangan, die<br />

schwerlösliche Oxide bilden, sowie Metalle wie z.B. Pb, die stark an Schwebstoffen<br />

gebunden werden, sind in den suspendierten Partikeln stark angereichert;<br />

Cu zeigt im Gegensatz dazu eine grössere Tendenz, in Lösung zu bleiben<br />

(Tabelle 2). Entsprechend ihrer Affinität zu den Schwebstoffen werden Metalle<br />

rasch aus der Wassersäule entfernt. Ihre Aufenthaltszeit im See ist daher<br />

viel kürzer als diejenige des Wassers. Abschätzungen der Metallbilanzen im<br />

Bodensee (Einträge aus Zuflüssen und Atmosphäre, Elimination durch Sedimentation<br />

und Abfluss) ergeben, dass über 90 % des in den See eingetragenen Pb und<br />

Fe, 80 - 90 % des Zn, die Wassersäule durch Sedimentation verlassen; <strong>für</strong> Cd<br />

beträgt diese Fraktion ca. 80 % und <strong>für</strong> Cu ca. 60 - 80 %.<br />

Zusammensetzung und Charakterisierung der Schwebestoffe<br />

Der Aufbau des Phytoplanktons in den oberen Schichten des Sees und die Mineralisation<br />

in den tiefen Schichten bestimmen die Konzentrationsprofile der beteiligten<br />

Nährstoffe. Der Stöchiometrie des biologischen Materials entsprechen<br />

die Verhältnisse der beteiligten Nährstoffe im Wasser; diese stöchiometrischen<br />

Tabelle 2 Zusammensetzung der sedimentierenden Teilchen im Bodensee<br />

Mol pro kg<br />

Trockenmaterial<br />

(50 m Tiefe)<br />

Atomares<br />

Verhältnis<br />

wenn P = 1<br />

Verteilungs- 3)<br />

koeffizient<br />

m kg-1<br />

C anorg. C org .<br />

3.3 5.5-6<br />

100<br />

N<br />

0.6<br />

12<br />

P<br />

0.05<br />

1<br />

21<br />

Si Ca Mg Fe Mn Zn Cu Cd Pb<br />

-<br />

(14)2)<br />

-<br />

3<br />

(100) 2)<br />

2.3<br />

0.35<br />

5<br />

0.23<br />

-<br />

1300<br />

0.01<br />

-<br />

3600<br />

2x10 -3<br />

0.04<br />

100<br />

5x10 -4<br />

0.01<br />

36<br />

(4x10-6 ) 7)<br />

0.001<br />

50<br />

2.4x10 -4<br />

1) berechnet aufgrund der Zusammensetzung der Seesedimente; 2) da bei 50 m Tiefe bereits ein Teil des CaCO 3 und des Si02<br />

wieder aufgelöst ist, beruhen diese stöchiometrischen<br />

3) Konzentration feste Phase [g kg-1]: Konzentration Koeffizienten auf den in der Wassersäule beobachteten Verin<br />

Lösung [ g m- 3 ] änderungen der Wasserzusammensetzung<br />

0.004<br />

500


Verhältnisse sind relativ konstant. Aus den Daten der Schwebstoffe lassen<br />

sich auch stöchiometrische Verhältnisse <strong>für</strong> die untersuchten Metalle berechnen,<br />

die innerhalb der Expositionszeit der Fallen (3 Wochen) konstant<br />

sind.<br />

9<br />

Während der Stagnationszeit bestehen ca. 50 - 80 % der Schwebstoffe aus biologischem<br />

Material und aus Calcit, der im Zusammenhang mit der Photosynthese<br />

ausgefällt wird (Abb. 3.2).<br />

Die Schwebstoffe im Bodensee werden zum Grossteil von autochthon gebildeten<br />

Partikeln dominiert. Den Hauptanteil des organogenen Detritus bilden dabei<br />

Kieselalgen, die im Frühjahr mit zentrischen Formen (Stephanodiscus) und im<br />

Sommer/Herbst mit pennaten (= schiffchenförmigen) Formen (Fragilaria, Asterionellia)<br />

vertreten sind (Abb. 3.3). Andere biogene Partikel wie die kalkschaligen<br />

Phacotus (nur in den Sommermonaten auftretend), Tintinnopsis und<br />

Abb. 3.3<br />

Für die Monate August/September<br />

typisches massenhaftes<br />

Auftreten der Kieselalge<br />

Fragilaria. Der Feindetritus<br />

besteht aus aufgearbeiteten<br />

Diatomeen (z.B. Melosira),<br />

autochthonen Calciten und<br />

wenig allochthonem Material.<br />

Sedimentfalle in 90 m Wassertiefe<br />

(9.-12.8.1982).<br />

Strichlänge = 100 um.<br />

(Foto: U. Zeh)<br />

Abb. 3.2<br />

Autochthon gebildete Calcit-<br />

Kristalle (3-10 um), z.T.<br />

zu grösseren Aggregaten<br />

(> 15 pm) zusammengewachsen.<br />

Sedimentfallen in 230 m<br />

Wassertiefe (28.-30.8.1982).<br />

Strichlänge = 10 pm.<br />

(Foto: U. Zeh)


10<br />

Kotpartikel (faecal pellets) treten allgemein weniger häufig auf, charakterisieren<br />

allerdings die wechselnde Zusammensetzung der während des Jahres auftretenden<br />

Biozönosen. Die Ausfällung autochthoner Calcite, die >30 % der suspendierten<br />

Partikel ausmachen können, erfolgt bei entsprechender Uebersättigung<br />

und bei durch Photosynthese erhöhtem pH sowie bei Vorhandensein genügender<br />

Kristallisationskeime (Diatomeen, allochthoner Feindetritus). Die meist<br />

grossen Calcit-Kristalle dokumentieren rasche Bildungszeiten und hohe Absinkgeschwindigkeiten.<br />

Die Zufuhr allochthonen Materials durch die Flüsse erfolgt schubweise in den<br />

Frühjahrsmonaten bzw. während periodischer Hochwässer. Ihre Zusammensetzung<br />

charakterisiert den geochemischen Background des Einzugsgebietes. Dabei kommen<br />

nicht nur der Rhein, sondern auch die kleineren nördlichen Zuflüsse<br />

(Schussen, Argen) als Lieferanten allochthoner Schwebstoffe in Frage. Die<br />

Korngrösse der allochthonen Partikel ist selten >40 pm und liegt in der Regel<br />


mit der Absicht, Nitrifikationsversuche<br />

mit stadtzürcherischem Abwasser im Parallelbetrieb<br />

durchzuführen.<br />

Die Tropfkörper, wie sie in Abb. 3.4<br />

ersichtlich sind, weisen eine Füllhöhe<br />

von 6.75 m und einen Durchmesser von<br />

0.9 m auf und enthalten ein PVC-Trägermaterial<br />

mit einer spezifischen Oberfläche<br />

von 230 m 2 /m 3 . Zur Untersuchung<br />

der Vorgänge im Innern der Tropfkörper<br />

wurden über die ganze Höhe verteilt<br />

Probenahmestellen zur Entnahme von Wasserproben<br />

und demontierbare Füllkörperelemente<br />

zur Inspektion der Biomasse<br />

installiert (vgl. Abb. 3.5). Gleichzeitig<br />

mit den Pilottropfkörpern erfolgte<br />

in gleicher Anwendung der Betrieb<br />

eines grösseren Tropfkörpers auf<br />

der Kläranlage Opfikon.<br />

Nach einjährigen Versuchen und intensivem<br />

Studium der NitrifiKationsleistung<br />

der Tropfkörper liegen Erkenntnisse<br />

vor, die erlauben, das Verfahren<br />

im Hinblick auf den praktischen<br />

Einsatz zu beurteilen.<br />

Im Laufe der Versuche wurden über je<br />

viermonatige Phasen unterschiedliche<br />

Betriebszustände untersucht, mit der<br />

Absicht, die anfänglich stark in Erscheinung<br />

tretende Abweidung der nitrifizierenden<br />

Biomasse (Predation)<br />

durch höhere Organismen wie Würmer<br />

und Fliegenlarven und die dadurch ver-<br />

11<br />

Abb. 3.4<br />

Pilotanlage zur Nitrifikation in<br />

Kunststofftropfkörpern als weitergehende<br />

Reinigungsmassnahme auf<br />

Kläranlagen (Versuchsstation Tüffenwies).<br />

(Foto: H.U. Weilenmann)<br />

Abb. 3.5<br />

Demontierbare Füllkörperelemente<br />

ermöglichen<br />

die Einsicht ins Innere<br />

des Tropfkörpers, insbesondere<br />

kann der biologische<br />

Bewuchs auf dem<br />

Trägermaterial beobachtet<br />

und untersucht werden.<br />

(Foto: H.U. Weilenmann)


Abb. 3.6<br />

Unterschiedliche<br />

Füllkörper zur<br />

Nitrifikation im<br />

Tropfkörper auf<br />

der Kläranlage<br />

Opfikon.<br />

(Foto:<br />

H.U. Weilenmann)<br />

ursachte Beeinträchtigung der Nitrifikationsstabilität abzuschwächen. Filtration<br />

vor dem Tropfkörper, hydraulische Schockbelastung, Betrieb mit und ohne<br />

Rezirkulation bei unterschiedlicher hydraulischer Beschickung, intermittierende<br />

Unterbrechung der Luftzufuhr und Zudosierung von vorgeklärtem Abwasser<br />

waren die hauptsächlichsten Massnahmen, mit denen eine Leistungssteigerung<br />

erzielt werden sollte. Ueberdies konnte der Einsatz unterschiedlicher Füllkörper<br />

im Tropfkörper Opfikon geprüft werden (vgl. Abb. 3.6).<br />

E<br />

0<br />

w 2<br />

w 3<br />

cr w 4<br />

a<br />

`O Y 5<br />

w<br />

25 6<br />

ce<br />

I- 7<br />

12<br />

Von entscheidender Bedeutung waren die Informationen über die Vorgänge im Innern<br />

der Tropfkörper, die aus der Interpretation von Analysen des Wassers in<br />

verschiedenen Tiefen hervorgingen. Abbildung 3.7 zeigt als Beispiel eine von<br />

über 100 Profilanalysen.<br />

TROPF- NH4 -UND NO 3 - PROFIL NO2-PROFIL O2-PROFIL TEMPERATUR- pH -PROFIL<br />

KÖRPER<br />

PROFIL<br />

Abb. 3.7<br />

1 1 0 I<br />

0 5 10 15 0 0.2 0.4 0.6<br />

mg NH 4 -N/( 1 mg NO3 N/( mg NO2-N /l<br />

5 10<br />

mg 02/l<br />

T°C pH<br />

l eI<br />

15 207.5 8.0 8.5<br />

°C pH<br />

Wasseranalysen in Funktion der Tropfkörpertiefe geben Aufschluss<br />

über die Nitrifikationsleistung in verschiedenen Schichten bei<br />

unterschiedlichen Betriebsbedingungen und ermöglichen die Festlegung<br />

von Bemessungsgrundsätzen.


13<br />

Aus dem Datenmaterial werden nun Bemessungsgrundsätze erarbeitet, um Nitrifikationstropfkörper<br />

im Anschluss an bestehende Kläranlagen auszulegen. Zusammenfassend<br />

lässt sich feststellen, dass eine hohe hydraulische Belastung um<br />

3-4 m/h mit Rezirkulation im Verhältnis ca. 1:1 und spezifischen NH4-Flächenbelastungen<br />

von 0.35 - 0.4 g NH 4 -N/m 2 .Tg auch im Winter zu wünschbaren Ablaufkonzentrationen<br />

von unter 2 mg NH 4 -N/1 führen.<br />

Aufgrund der Versuche eignen sich dazu selbsttragende Troppfkörperplatten (keine<br />

Schüttgüter) mit spezifischen Oberflächen um 140-180 m 2 /m3 . Ein wesentlicher<br />

Beitrag zur Stabilität des Verfahrens stellt eine ausgeglichene NH 4 -Fracht-<br />

Ganglinie dar, die zu einem möglichst konstanten Nährstoffprofil <strong>für</strong> die Biomasse<br />

führt.<br />

Die kaum vermeidbaren Variationen der Nitrifikationsleistung, verursacht durch<br />

predative Vorgänge, die oft saisonale Schwankungen aufweisen, und NH 4 -Durchbrüche,<br />

bedingt durch NH 4 -Belastungsspitzen, können durch einen nachgeschalteten<br />

Schnellfilter aufgefangen werden. Versuche mit einem Zweischichtfilter haben<br />

gezeigt, dass durch Filtration nicht nur eine weitgehende Suspensa-Entnahme<br />

erfolgt, sondern auch nach intensiver Spülung stets die volle Nitrifikationskapazität<br />

von 1.5 bis 2.0 mg NH 4 -N/1 - limitiert durch den Sauerstoffgehalt im<br />

Tropfkörperablauf - ausgeschöpft wird.<br />

Mit der Verfahrenskombination Kunststofftropfkörper und nachgeschaltete Raumfiltration<br />

kann somit unter Einhaltung der neu erarbeiteten Bemessungsgrundsätze<br />

den Gewässerschutzpraktikern die Erweiterung bestehender Reinigungsmassnahmen<br />

zur Nitrifikation auf diese wirtschaftliche und betriebsfreundliche<br />

Weise empfohlen werden.<br />

(M. Boller, W. Gujer, J. Eugster, A. Weber, V. Pracek, R. Möhr, U. Brändle,<br />

F. Zürcher)<br />

Abb. 3.8 Baustelle der neuen Belebungsbecken auf der ARA Werdhölzli<br />

zum biologischen Abbau organischer Stoffe und zur Nitrifikation<br />

des stadtzürcherischen Abwassers. Als Dimensionierungsgrundlagen<br />

dienten die Pilotversuche der EAWAG in der<br />

Versuchsstation Tüffenwies. (Foto: Tiefbauamt Zürich)


14<br />

3.3 PFLANZENFRESSENDE FISCHE IN DER SCHWEIZ<br />

1. Einleitung<br />

Pflanzenfressende Fische im eigentlichen Sinne sind Fischarten, die sich ganz<br />

oder doch vorwiegend von Pflanzen ernähren. Es können dies sowohl planktische<br />

Algen und Fadenalgen als auch höhere Wasserpflanzen, sog. Makrophyten, sein.<br />

In der einheimischen Fischfauna fehlen solche Pflanzenfresser. Bei uns sind<br />

also bestimmte ökologische Nischen, die auf der Nutzung der aquatischen Primärproduktion<br />

basieren, weitgehend vakant, abgesehen vom örtlich und zeitlich<br />

beschränkten Weideeffekt des Zooplanktons und der Wasservögel.<br />

Das Fehlen herbivorer Fischarten wirkte sich vor allem von jener Zeit an negativ<br />

aus, als sich Algen- und Wasserpflanzenwucherungen - eine Folge zunehmender<br />

Gewässerdüngung - stets unangenehmer bemerkbar machten. Ungefähr zur gleichen<br />

Zeit, d.h. ab ca. 1960, gelangten die ersten Importe herbivorer Fischarten aus<br />

ihrer Heimat China nach Ost- und schliesslich auch nach Westeuropa. Hierbei handelte<br />

es sich vor allem um den Graskarpfen oder Weissen Amur (Ctenopharyngodon<br />

idella), der Fadenalgen und fast alle höheren Wasserpflanzen (ausgenommen z.B.<br />

Wasserhahnenfuss) frisst. Hierzu gehörte auch der Silberkarpfen oder Tolstolob<br />

(Hypophthalmichthys molitrix),der mit seinem Kiemenfilter Planktonalgen ab ca.<br />

8 N Länge sowie Zooplankton unselektiv ausfiltriert und den halbverdauten Algenbrei<br />

in Form von rasch sedimentierenden Kotpartikeln ("fecal pellets") abgibt.<br />

Zu erwähnen ist schliesslich noch der Marmorkarpfen oder Gefleckte Tolstolob<br />

(Hypophthalmichthys nobilis), der sich auf gleiche Weise ernährt wie<br />

der Silberkarpfen, wegen seines gröberen Kiemenfilters aber einen grösseren<br />

Anteil Zooplankton aufnimmt. Der Graskarpfen dezimiert also vor allem Makrophyten,<br />

die er halbverdaut als grünen Brei ausscheidet, was eine stark gesteigerte<br />

Produktion von Planktonalgen mit entsprechender Trübung zur Folge hat.<br />

Silber- und Marmorkarpfen dagegen bewirken eine Reduktion der Planktonalgen im<br />

Epilimnion, verbunden mit einer verstärkten Sedimentation von Biomasse und Nährstoffen.<br />

Deswegen werden stark verkrautete Gewässer meist mit einer Mischpopulation<br />

von Gras- und Silberkarpfen besetzt, um gleichzeitig den negativen Einfluss<br />

der Graskarpfen auf die Wasserqualität aufzufangen.<br />

2. Problemstellung<br />

Die klassischen Methoden zur Eindämmung unerwünschter Pflanzenwucherungen in<br />

Gewässern, die mechanische und chemische Bekämpfung, sind entweder sehr arbeitsintensiv<br />

und daher teuer, oder sie schaffen neue ökologische Probleme. Die biologische<br />

Pflanzenbekämpfung mit Gras- und Silberkarpfen weist solche Nachteile<br />

nicht oder doch viel weniger auf. Diese verlockende Tatsache bewog in den 60er<br />

und frühen 70er Jahren viele Besitzer von Kleinseen, trotz weitgehend fehlenden<br />

Erfahrungen mit pflanzenfressenden Fischen Graskarpfen einzusetzen, um der Verkrautung<br />

Herr zu werden. Der erhoffte Erfolg mit den neuen Arten blieb aber nur<br />

zu oft aus.


15<br />

Nun handelt es sich bei den herbivoren Fischen um landesfremde Fischarten, deren<br />

Einfuhr oder eventuelle Einbürgerung vor allem auch negative Auswirkungen<br />

unbekannten Ausmasses auf die einheimische Flora und Fauna nach sich ziehen<br />

kann. Der Gesetzgeber hat deshalb das Einsetzen landesfremder Fischarten im<br />

Bundesgesetz über die Fischerei von 1973 einer Bewilligungspflicht unterstellt.<br />

Einsatzbewilligungen <strong>für</strong> pflanzenfressende Fische sind gemäss bundesrätlicher<br />

Verordnung vom 27.9.1976 vorläufig nur möglich <strong>für</strong> überwachte, örtlich begrenzte<br />

Versuche.<br />

3. Versuchsprogramm und Ergebnisse<br />

Aufgrund des Ausnahmeartikels in der erwähnten Verordnung erhielt die EAWAG<br />

1976 vom Bundesamt <strong>für</strong> Umweltschutz den Auftrag, eine Reihe von fünf Besatzversuchen<br />

mit Gras- und Silberkarpfen durchzuführen. Ziel dieser Versuche sollte<br />

es sein, die Brauchbarkeit dieser chinesischen Pflanzenfresser <strong>für</strong> die Bekämpfung<br />

von wuchernden Wasserpflanzen und Algenblüten in unserem Lande - also<br />

unter gemässigten Klimaverhältnissen - abzuklären sowie allfällige negative Effekte<br />

auf den Lebensraum Wasser aufzuzeigen. Im Laufe der Jahre kamen weitere,<br />

zum Teil EAWAG-eigene Projekte hinzu; insgesamt waren es schliesslich deren 8<br />

mit Graskarpfen und deren 4 mit Silber- und Marmorkarpfen. Diese Versuche seien<br />

im folgenden, zusammen mit ersten Ergebnissen, vorgestellt.<br />

Tabelle 1: Besatzversuche mit Graskarpfen<br />

Exp.<br />

Nr. Gewässer<br />

Entwässerungskanal<br />

Reussebene Kt. AG<br />

2 Oermis-Weiher bei<br />

Illnau Kt. 2H<br />

3 Entwässerungsgraben<br />

Witzwil Kt. BE<br />

mittl.<br />

Tiefe<br />

m<br />

Fläche<br />

ha<br />

Sommer-<br />

Temp.<br />

oc<br />

dominier.<br />

Pflanzen<br />

Bestandesdichte<br />

kg/ha<br />

Start effizient<br />

Erfolg Bemerkungen<br />

0,5 0,21 16-20 Po/Gras 100-400 - nein Fliesswasser. Hochwasserschäden<br />

an Gittern;<br />

abgebrochen<br />

1,0 0,03 18-28 My/Fad. 376-805 800-900 (ja) Auf Verlangen des Besitzers<br />

nach 1 Jahr<br />

abgebrochen<br />

0,5 0,35 18-25 My/Po/Fad. 140-234 nein 0 2 -Mangel beim Ueberwintern.<br />

Nach 2 Jahren<br />

aufgegeben<br />

4 Grundwasseranreiche- 1,5 0,61 14-19 Po/Fad. 87-358 nein Kein Verkrautungsproblem<br />

rungsanlage Aesch<br />

Tiefe Temp., schlechtes<br />

Kt. BL Wachstum<br />

5 Schlossweiher Bottmingen<br />

Kt. BL<br />

1,0 0,54 16-22 Fad. 175-215 500 ja Nach Nachbesatz keine<br />

Fadenalgen mehr<br />

6 Torfstichweiher bei 1,5 3,5 18-26 My/Poly 70-120 200-300 ja Erfolg nach 4 Jahren<br />

Lentigny Kt. FR<br />

7 Lac de Sauvabelin,<br />

Lausanne Kt. VO<br />

0,7 1,1 20-28 Fad./Po 170 350-430 ja Erfolg nach 3 Jahren<br />

8 Laaxer See, Kt. GR 4,0 2,0 18-23 My/Elod. 84 100-120 ja Erfolg nach 3 Jahren<br />

Po Potamogeton sp., My Myriophyllum sp., Poly Polygonum amphibium, Fad. Fadenalgen, Elod. Elodea canadensis<br />

Die bisherigen Ergebnisse der Versuche mit Graskarpfen führen zum Schluss, dass<br />

Graskarpfen in der Lage sind, übermässigen Pflanzenwuchs erfolgreich zu bekämpfen,<br />

sofern die folgenden Bedingungen erfüllt sind:


1. Wassertemperatur über 20°C während mehrerer Monate im Jahr.<br />

16<br />

2. Genügend Wassertiefe (mind. 1 m) oder Wasserdurchsatz <strong>für</strong> die Winterung.<br />

3. Wasserpflanzen, die von den Fischen gerne gefressen werden.<br />

4. Genügend hohe Besatzdichte. Ein Erfolg innert 2 bis 4 Jahren benötigt<br />

einen Anfangsbesatz von 100-200 kg/ha; ein Erfolg schon im ersten Jahr gar<br />

200-800 kg/ha. Derart hohe Besatzdichten sind jedoch unökonomisch und<br />

führen im 2. Jahr zu Ueberbesatz und Nahrungsmangel.<br />

Tabelle 2: Besatzversuche mit Silberkarpfen<br />

Exp.<br />

Nr. Gewässer<br />

mittl.<br />

Tiefe<br />

m<br />

Fläche<br />

ha<br />

Sommer-<br />

C<br />

Bestandesdichte<br />

kg/ha<br />

zu Beginn<br />

Start<br />

Gr. Moossee Kt. BE 11 31 18-25 125 1976<br />

2 Grundwasseranreicherungsanlage<br />

Aesch<br />

Kt. BL<br />

l,5 0,5 14-19 150-190 1976<br />

3 Schlossweiher l,0 0,54 16-22 52 1980<br />

Bottmingen Kt. BL<br />

4 Laaxer See Kt. GR 4,0 2,0 18-23 137 1980<br />

Bisherige Ergebnisse<br />

Gutes Wachstum der Fische, Abnahme<br />

der Trübung und der P-KDnz., Zunahme<br />

der 0 2 -Konz. in der Tiefe.<br />

Schlechtes Wachstum, da Temp. zu<br />

tief, sonst kein Effekt sichtbar.<br />

Kein Veralgungsprobtem.<br />

Mässiges Wachstum, sonst keine<br />

Effekte sichtbar. Kein Problem<br />

mit Planktonalgen.<br />

Langsames Wachstum; 1982 weniger<br />

Trübung, 0 2 -Konz. am Grund allg.<br />

steigend.<br />

Der Einfluss von Silberkarpfen auf das Oekosystem Wasser ist schwieriger zu<br />

quantifizieren als jener von Graskarpfen. Obschon <strong>für</strong> eine abschliessende Beurteilung<br />

der Nützlichkeit von Silberkarpfeneinsätzen das Ende aller Versuche<br />

abgewartet werden muss, zeigen sich bereits heute einige positive Aspekte bei<br />

der Teilsanierung eutropher Kleinseen wie beispielsweise Abnahme der Algendichte<br />

im Epilimnion und Zunahme der Sauerstoffkonzentration in der Tiefe.<br />

Eine natürliche Fortpflanzung der pflanzenfressenden Fischarten und damit ein<br />

unkontrollierbares Ueberhandnehmen ist bei uns praktisch ausgeschlossen, da<br />

die hiezu erforderliche Faktorenkombination von Temperatur, Strömung, Trübung<br />

und Wasserstandsschwankung nicht erfüllt ist.<br />

4. Schlussfolgerungen<br />

Unsere bisherigen Kenntnisse über die pflanzenfressenden Fische aus China lassen<br />

es als angebracht erscheinen, den nutzbringenden Einsatz dieser interessanten<br />

Arten auf eutrophe stehende Kleingewässer zu beschränken, die im Sommer genügend<br />

warm werden, stark verkrauten oder veralgen und die befischt werden.<br />

Naturschutzweiher eignen sich hie<strong>für</strong> nicht. Graskarpfen gehören auch nicht in<br />

Fliessgewässer oder grosse Seen, da sie weite Wanderungen unternehmen und zusätzlichen<br />

Schaden an der bereits bedrohten Ufervegetation anrichten könnten.


17<br />

Die Zukunft der pflanzenfressenden Fische bei uns ist ungewiss. Sie sind deshalb<br />

bisher in der Schweiz auch nicht gezüchtet worden. Importe von Satzfischen<br />

aus dem Ausland bergen aber stets das Risiko der Einschleppung neuer Krankheiten<br />

und Parasiten in sich. Eine allfällige Erleichterung der heute sehr restriktiven<br />

Besatzregelung kann aber erst dann ins Auge gefasst werden, wenn die<br />

zur Zeit laufenden Versuche schlüssige Beurteilungsgrundlagen geliefert haben,<br />

d.h. frühestens 1986. Wir dürfen jedoch zuversichtlich sein, dass sowohl Graskarpfen<br />

als auch Silberkarpfen in absehbarer Zeit ihren Platz innerhalb unserer<br />

Fischfauna in den ihnen offenstehenden ökologischen Nischen finden werden und<br />

damit ihren Zweck als biologische Mähmaschine bzw. Algenfilter erfüllen werden,<br />

ohne grösseren Schaden an den Lebensgemeinschaften unserer Gewässer anzurichten.<br />

(R. Müller, K. Hauser)<br />

3.4 BESCHLEUNIGTE ABWASSER- UND KLARSCHLAMMBEHANDLUNG BEI HÖHEREN TEMPERATUREN<br />

1. Einleitung<br />

Mikroorganismen sind überall verbreitet und praktisch uneingeschränkt verfügbar.<br />

Ihr physiologisches und biochemisches Potential kann aber nur dann sinnvoll und<br />

erfolgversprechend in technologischen Prozessen eingesetzt werden, wenn man ihre<br />

Wachstums- und Produktionsbedingungen kennt.<br />

Die Temperatur ist einer der bedeutsamsten Faktoren, die die Physiologie und Biochemie<br />

von Mikroorganismen nachhaltig beeinflussen. Da eine Klassifikation aufgrund<br />

struktureller oder metabolischer Unterschiede bis heute aussteht, werden<br />

Mikroorganismen grob anhand ihrer Optimaltemperatur <strong>für</strong> Wachstums- und Stoffwechselprozesse<br />

drei verschiedenen Haupttemperaturgruppen zugeordnet (s. Abb. 3.9).<br />

Die taxonomische Vielfalt sowohl der moderat wie der extrem thermophilen Organismen<br />

ist im Vergleich zu derjenigen mesophiler Organismen stark reduziert.<br />

Dennoch sind thermophile Organismen optimal an ihre hohen Umgebungstemperaturen<br />

adaptiert und führen nicht etwa einen permanenten Ueberlebenskampf in einem <strong>für</strong><br />

sie ungünstigen Milieu. Weiterhin scheinen extrem thermophile Mikroorganismen<br />

in bezug auf ihre Wachstumsbedürfnisse relativ selektive Ansprüche zu haben und<br />

von daher wahrscheinlich weniger geeignet zu sein <strong>für</strong> eine Anwendung in biotechnologischen<br />

Prozessen. Deshalb wird sich dieser Beitrag nur mit den thermotoleranten<br />

und den moderat thermophilen Mikroorganismen befassen.<br />

2. Einfluss der Temperatur auf ideale mikrobielle Systeme<br />

Der Einfluss der Temperatur auf die Gesamtreaktionsraten mikrobiologischer Prozesse<br />

hat im Hinblick auf Prozessentwicklung und Prozessbetrieb unverhältnismässig<br />

starke Beachtung gefunden. In chemischen Reaktionen führt eine Temperatursteigerung<br />

normalerweise zu einer Vergrösserung der Reaktionsgeschwindigkeit.


Temperatur<br />

oc<br />

Abb. 3.9<br />

extrem thermophil<br />

(caldoaktiv)<br />

moderat thermophil<br />

thermotolerant<br />

mesophil<br />

psychrophil<br />

Optimaltemperatur der Mikroorganismenklassen.<br />

In diesem<br />

Beitrag werden nur die thermotoleranten<br />

und moderat<br />

thermophilen Organismen berücksichtigt.<br />

18<br />

Analog dazu wird allgemein ein ähnlicher<br />

Effekt bei mikrobiell ablaufenden Reaktionen<br />

angenommen, jedoch nur jeweils innerhalb des<br />

<strong>für</strong> psychrophiles, mesophiles oder thermophiles<br />

Wachstum geeigneten Temperaturbereiches,<br />

da Mikroorganismen per definitionem oberhalb<br />

ihrer kritischen Maximaltemperatur nicht mehr<br />

wachsen können.<br />

Die meisten biologischen <strong>Abwasserreinigung</strong>sund<br />

Schlammaufarbeitungsprozesse werden bei<br />

mesophilen Temperaturen betrieben, erstere<br />

gewöhnlich im Bereich der Minimal-, letztere<br />

eher im Bereich der Maximaltemperatur des<br />

mesophilen Temperaturbereichs.<br />

Im Unterschied zu vielen chemischen Reaktionen,<br />

die im wesentlichen unter homogenen Bedingungen<br />

ablaufen (einphasische Systeme),<br />

sind sämtliche mikrobiellen Prozesse durch<br />

heterogene Bedingungen gekennzeichnet (mehrphasische<br />

Systeme). Die heterogene Natur mikrobieller<br />

Systeme ist <strong>für</strong> jede Analyse der<br />

Temperatureffekte von erheblicher Bedeutung.<br />

Darüber hinaus beinhalten mikrobiologische<br />

Prozesse eine komplexe Sequenz biochemischer<br />

Reaktionen, von denen in bezug auf den Gesamtprozess<br />

keine Reaktion geschwindigkeitsbestimmend<br />

sein muss. Der geschwindigkeitslimitierende<br />

Schritt ist nämlich in den meisten mikrobiellen<br />

Systemen der Massentransfer.<br />

Für ideale mikrobielle Systeme lassen sich<br />

mehrere potentielle Temperatureffekte angeben.<br />

Solche Effekte sind:<br />

- der Einfluss auf die maximale spezifische Wachstumsrate der Kultur;<br />

- der Einfluss auf die Affinität der Mikroorganismen zum wachstumslimitierenden<br />

Substrat;<br />

- der Einfluss auf endogenen und Erhaltungsstoffwechsel;<br />

- der Einfluss auf die spezifische Absterbe- und Zelllyserate der Kultur.<br />

Experimentelle Ergebnisse zeigen, dass ein Temperaturanstieg jeweils innerhalb<br />

eines bestimmten Temperaturbereichs zu einer Zunahme der maximalen spezifischen<br />

Wachstumsrate und der Rate des endogenen Stoffwechsels führt, sowie zu einer<br />

vergrösserten Affinität der Mikroorganismen zum wachstumslimitierenden Substrat.<br />

Die spezifischen Absterbe- und Lyseraten werden erst bei Temperaturen oberhalb<br />

des optimalen Wachstumsbereichs beeinflusst. Der Gesamteffekt ansteigender Temperaturen<br />

auf eine ideale Mikroorganismenpopulation besteht - innerhalb gewisser<br />

Grenzen - in einer Zunahme der maximalen spezifischen Wachstumsrate mit einer<br />

gleichzeitigen Abnahme des Ausbeutekoeffizienten <strong>für</strong> die Umwandlung des limitierenden<br />

C- und Energiesubstrates in mikrobielle Biomasse.


19<br />

3. Einfluss der Temperatur auf die physikalisch-chemischen Eigenschaften der<br />

flüssigen Phase<br />

In Prozesssystemen, besonders solchen heterogener Natur, werden die Temperatureffekte<br />

häufig durch die mit der Temperatur veränderten physikalisch-chemischen<br />

Eigenschaften der flüssigen Phase hervorgerufen. Solche Eigenschaften, die in<br />

mikrobiologischen Prozessen eine Rolle spielen, sind vor allem die Löslichkeit<br />

von Gasen sowie die Viskosität und die Diffusion in der flüssigen Phase. Die<br />

Sauerstofflöslichkeit ist in aeroben mikrobiologischen Prozessen besonders wichtig,<br />

da hier - und besonders in Systemen hoher Stoffwechselaktivität = der 0 2<br />

-Transfer häufig der geschwindigkeitsbestimmende Schritt des Prozesses ist. Wenn<br />

z.B. in einer idealen. aeroben, kontinuierlichen Kultur mit C- und Energiesubstratlimitation<br />

die maximal mögliche 0 2 -Versorgungsrate gerade die aktuelle Bedarfsrate<br />

übersteigt, könnte der Prozess durch einen Temperaturanstieg 0 2 - statt<br />

C-limitiert werden wegen der löslichkeitsabhängigen Reduktion der 0 2 -Transferrate.<br />

Ausserdem wird der vergrösserte 0 2 -Bedarf, der aus der Reduktion des mikrobiellen<br />

Ausbeutekoeffizienten bei erhöhter Temperatur resultiert, ebenfalls<br />

die Aufrechterhaltung der C- und Energiesubstratlimitation erschweren.<br />

Wenn sich eine ähnliche Veränderung<br />

mit gleichem Effekt in einem Abwasserbehandlungsprozess<br />

ereignen würde,<br />

würden biologisch abbaubare<br />

kohlenstoffhaltige Schmutz- und<br />

Frachtstoffe nicht mehr effizient<br />

durch mikrobielle Oxidation beseitigt.<br />

Im Gegensatz zu den meisten <strong>Abwasserreinigung</strong>sanlagen<br />

behindert die<br />

vergleichsweise höhere Viskosität<br />

in Schlammaufbereitungsanlagen eine<br />

wirkungsvolle Durchmischung der<br />

flüssigen Phase, so dass eine erhebliche<br />

Segregation des eingebrachten<br />

Materials erfolgt. In<br />

einphasischen Flüssigsystemen wird<br />

jeder Temperaturanstieg eine Viskositätsabnahme<br />

zur Folge haben,<br />

und ähnliche Effekte sind auch in<br />

mehrphasischen Systemen zu erwarten.<br />

In diesen Fällen sollte die<br />

Viskositätsreduktion <strong>für</strong> eine<br />

bessere Durchmischung sorgen und<br />

damit den Massentransportwiderstand<br />

zwischen den einzelnen Phasen<br />

verringern.<br />

Das Diffusionsvermögen in einer<br />

Flüssigphase nimmt mit der Temperatur<br />

zu,und auch in mehrphasischen<br />

mikrobiologischen Prozess-<br />

E<br />

150<br />

a 0<br />

Abb. 3.10<br />

Restkonzentrationen flüchtiger Fettsäuren<br />

im abgebauten Klärschlamm nach<br />

anaerob thermophiler Behandlung bei 55°C.


20<br />

systemen kann eine günstige Auswirkung auf die Gesamtprozessrate vorausgesetzt<br />

werden, weil der <strong>für</strong> die Gesamtreaktion geschwindigkeitslimitierende Schritt<br />

des Massentransportes eines Substrats zwischen den verschiedenen Phasen durch<br />

höhere Temperaturen positiv beeinflusst wird.<br />

4. Wärmeproduktion und mikrobielles Wachstum<br />

Die Temperatur eines jeden Prozesssystems hängt von der Gleichgewichtseinstellung<br />

zwischen der Wärmeproduktion im System selbst und dem Wärmetransport zu<br />

oder von externen Wärmesenken oder -quellen ab. Wärme wird durch im System ablaufende<br />

exotherme chemische Reaktionen und durch die Umwandlung mechanischer<br />

Energie erzeugt. Wärmeverluste und -gewinne werden durch eine Temperaturkontrolle<br />

des Systems mittels definierter Heiz- und Kühlleistungen verursacht<br />

sowie durch unkontrollierten Wärmeaustausch mit der Umgebung und im kontinuierlichen<br />

Flow-Betrieb durch die Wärmekapazitäten der Zu- und Abflüsse. Im grosstechnischen<br />

Massstab sind einerseits die Wärmeproduktion durch den mikrobiellen<br />

Metabolismus und die Wärmezufuhr von externen Wärmequellen entscheidend sowie<br />

andererseits die aus physikalischen Gesetzmässigkeiten resultierenden und die<br />

konstruktionsbedingten Wärmeverluste des Reaktors.<br />

In aeroben Wachstumsprozessen heterotropher Mikroorganismen dienen die vorhandenen<br />

organischen Stoffe als Energie- und Kohlenstoffquellen. Dabei kann ein<br />

Substrat zu einem Teil <strong>für</strong> die Energiegewinnung, zum andern Teil <strong>für</strong> die Kohlenstoffinkorporation<br />

ins Zellmaterial verwendet werden. Der Ausbeutekoeffizient<br />

(produzierte Biomasse pro verbrauchtes Substrat) ist ein Mass <strong>für</strong> die Verwertung<br />

des Substrates als Energie- bzw. Kohlenstoffquelle. Er kann durch bestimmte<br />

Massnahmen manipuliert werden, so dass einmal mehr, einmal weniger Biomasse gebildet<br />

wird. Jede Ausbeutereduktion bedeutet auch eine Zunahme der Energiefreisetzung<br />

in Form von Wärme und gleichzeitig einen höheren Sauerstoffbedarf. In<br />

der Tat ist in aeroben Prozessen die Wärmeproduktion der Sauerstoffverbrauchsrate<br />

direkt proportional.<br />

In konventionellen aeroben <strong>Abwasserreinigung</strong>sanlagen ist der erwähnte Selbsterwärmungseffekt<br />

vernachlässigbar, da die Betriebstemperatur der Anlagen durch<br />

die Umgebungstemperatur vorgegeben ist. Neuere Konstruktionen ("high aspect<br />

ratio closed reactors") sind eher geeignet, die durch Biooxidation entstehende<br />

Wärme zurückzuhalten. Allerdings bestimmen die Konzentrationen biologisch abbaubarer<br />

Schmutzstoffe und deren Abbaugeschwindigkeit die Wärmeproduktionsrate;<br />

es ist daher unwahrscheinlich, dass in Abwässern typischer Schmutzfrachtkonzentrationen<br />

erhöhte Betriebstemperaturen aufgrund des Selbsterwärmungseffektes<br />

möglich sind. Sie sind es nur dann, wenn die Temperatur der zufliessenden Abwässer<br />

deutlich höher als die Umgebungstemperatur ist. Natürlich sind erhöhte<br />

Betriebstemperaturen durch externes Heizen erreichbar, aber dies wäre nur dann<br />

ökonomisch vertretbar, wenn ansonsten nicht weiter verwertbare Abwärme, wie sie<br />

häufig in der chemischen Industrie anfällt, verfügbar wäre. Die Annahme, erhöhte<br />

Betriebstemperaturen seien <strong>für</strong> die aerobe Aufbereitung kommunaler Abwässer<br />

anwendbar, ist jedenfalls völlig unrealistisch. Ausserdem haben höhere Betriebstemperaturen<br />

einer Aufbereitungsanlage naturgemäss den Abfluss erwärmter geklärter<br />

Abwässer zur Folge, die dann eine Temperaturerhöhung des Vorfluters bewirken<br />

und daher nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Im Falle der aeroben<br />

Schlammbehandlung hingegen ist eine Prozessführung im thermophilen Temperaturbereich<br />

durchaus realistisch.


20<br />

E 10<br />

0<br />

50<br />

21<br />

In anaeroben Abbauprozessen werden zwar deutlich geringere Energiebeträge als<br />

unter aeroben Bedingungen freigesetzt, aber das gebildete Biogas, hauptsächlich<br />

Methan, kann direkt als Brennstoff <strong>für</strong> die Aufheizung des Reaktors genutzt werden,<br />

so dass höhere Betriebstemperaturen ohne weiteres möglich sind. Die Biogasproduktion<br />

ist wiederum abhängig von der Konzentration der biologisch abbaubaren<br />

Substanzen und der unter anaeroben Bedingungen möglichen Abbaurate. Beide<br />

Grössen zusammen bestimmen den Ablauf der Prozessführung bei erhöhten Temperaturen,<br />

sei es nun im oberen mesophilen oder im thermophilen Temperaturbereich.<br />

Allerdings bieten auch hier, wie in aeroben Prozessen, Reaktorkonzeptionen und<br />

-konstruktionen, die den Wärmeaustausch mit der Umgebung herabsetzen, deutliche<br />

Vorteile.<br />

5. Potentiell realistische thermophile Prozesse<br />

Die zur Zeit einzigen potentiell realistischen thermophilen Aufbereitungsprozesse<br />

sind die aerobe und die anaerobe Schlammbehandlung, die bei der Mineralisation<br />

von Klärschlamm oder von hochkonzentrierten organischen Abwässern,wie<br />

Abb. 3.11<br />

576 624 672 720 t[h]<br />

Methan 76%<br />

Kohlendioxid 23%<br />

Stickstoff 0.5%<br />

Ausschnitt aus einer anaerob thermophilen Fermentation<br />

bei 55°C in halbkontinuierlicher Prozessführung: Einfluss<br />

der Zugabe frischen, aufkonzentrierten Klärschlamms<br />

auf Gasproduktion sowie Acetat- und Propionatkonzentration.


22<br />

sie z.B. in der Nahrungsmittelindustrie entstehen, eingesetzt werden können.<br />

Wegen der weiten Verbreitung von <strong>Abwasserreinigung</strong>sprozessen hat auch die zu<br />

verarbeitende Schlamm-Menge zugenommen. Daher ist die Entwicklung einer leistungsfähigen<br />

(und wirtschaftlich tragbaren) Technologie <strong>für</strong> die Schlammbehandlung<br />

und eine sichere, schadlose Schlammunterbringung heutzutage eine immer<br />

dringender werdende Forderung.<br />

Die konventionelle Klärschlammaufbereitungspraxis ist die mesophile anaerobe<br />

Faulung. Diese Prozessführung verbessert aber nicht die Entwässerungscharakteristika<br />

des Klärschlamms (trotz reduzierten Schlammvolumens); die Aufenthaltszeiten<br />

sind ausserdem relativ hoch, und die toxischen oder gesundheitsgefährdenden<br />

Komponenten des Schlammes werden auch nicht - oder nur zu einem kleinen<br />

Teil - beseitigt. Dies zeigt, dass die Effizienz dieser Prozesse (im Hinblick<br />

auf potentielle Gesundheitsrisiken und aus wirtschaftlichen Gründen) noch sehr<br />

unbefriedigend ist.<br />

Insgesamt wird klar, dass alternative Technologien <strong>für</strong> eine effizientere Schlammbehandlung<br />

erforderlich sind. Solche Technologien sind der anaerob thermophile<br />

Abbau, der aerob thermophile Abbau und eine Kombination beider Prozesse. Für alle<br />

drei Prozessführungen müssen jedoch noch die effektiven Leistungsgrenzen<br />

adäquat definiert werden. Der Einsatz thermophiler Schlammbehandlungsprozesse<br />

ging von der Ueberlegung aus, dass verbesserte Umsatzraten und leichter entwässerbare,<br />

hygienisch einwandfreie Endprodukte entstehen würden. Allerdings hat<br />

sich bis heute eigentlich nur die Erwartung höherer Abbauraten verifizieren lassen,<br />

aber selbst da ist der geschwindigkeitslimitierende Schritt noch nicht eindeutig<br />

identifiziert.<br />

Bereits bestehende und <strong>für</strong> die Zukunft projektierte Forschungsprogramme der Abteilung<br />

Technische Biologie der EAWAG sollen versuchen, eine Reihe von Fragen,<br />

die den anaeroben und aeroben thermophilen Schlammabbau betreffen, zu beantworten.<br />

Solche Fragen sind:<br />

- Was ist der geschwindigkeitsbestimmende Schritt des Gesamtprozesses ?<br />

- Welche mikrobiellen Interaktionen beeinflussen die Gesamtprozessrate<br />

entscheidend ?<br />

- Welche minimale Aufenthaltszeit ist <strong>für</strong> einen effektiven Schlammabbau<br />

nötig ?<br />

- Wo liegt die Optimaltemperatur <strong>für</strong> thermophile Abbauprozesse bezüglich<br />

hygienischer Anforderungen und des erreichbaren Abbaugrades ?<br />

- Wie ist die Entwässerbarkeit des nicht abgebauten Schlammes nach thermophiler<br />

Prozessführung ?<br />

- Wie sind die Gesamtenergiebilanzen <strong>für</strong> thermophile Abbauprozesse ?<br />

- Ist eine Prozessintensivierung durch mikrobielle Rückführung oder<br />

Rückhaltung möglich ohne den Aufbau einer nicht abbaubaren Feststofffraktion<br />

im Reaktor ?<br />

- Können thermophile Abbauprozesse optimiert werden in bezug auf minimale<br />

Biomasseproduktion, indem die Temperatur oder die Gelöstsauerstoffkonzentration<br />

zyklisch verändert werden ?


23<br />

- Welche Vorteile bringt ein Zweistufenprozess (aerobe und anaerobe Stufe<br />

hintereinandergeschaltet) im Vergleich zu den beiden individuellen<br />

Prozessen ?<br />

Einige typische experimentelle Daten sind in Abb. 3.10 und 3.11 dargestellt.<br />

6. Schlussfolgerungen<br />

Einige der wesentlichen Punkte, die bei aerober und anaerober thermophiler<br />

Abwasser- und Schlammbehandlung beachtet werden müssen, sind im vorliegenden<br />

Bericht diskutiert worden. Die wissenschaftlichen Grundlagen <strong>für</strong> solche Prozesse<br />

fehlen noch, und Voraussagen über die Leistungsfähigkeit sind noch nicht<br />

möglich. Zweifellos werden solche Prozesse immer wieder Anwendung finden. Jedoch<br />

wird sich die effizienteste Betriebsart thermophiler Abbauprozesse erst<br />

dann herauskristallisieren, wenn erheblich mehr an Grundlagenwissen als bisher<br />

zur Verfügung steht. Bereits bestehende Anlagen mit thermophiler Prozessführung<br />

lassen vermuten, dass aus der Weiterentwicklung dieser Technologie ein erheblicher<br />

Nutzen erwachsen könnten.<br />

(G. Hamer, H. Reiling)<br />

Abb. 3.12<br />

Sanierungsversuche Baldeggersee:<br />

Armaturen in der Landstation<br />

Retschwil <strong>für</strong> die Verteilung<br />

von Sauerstoff oder Druckluft<br />

auf die sechs Seeleitungen.<br />

(Foto: M.Schurter)


4 KURZBESCHREIBUNGEN AUS DEM BEREICH FORSCHUNG UND BERATUNG<br />

4.1 SIEDLUNGSWASSERBAU<br />

Kostenvergleiche bei Varianten zur Abwassersanierung<br />

24<br />

Die Betriebskosten während der ganzen Lebensdauer einer Abwasseranlage zusammen<br />

mit dem Ersatz kurzlebiger Anlageteile liegen oft in der Grössenordnung der anfänglichen<br />

Erstellungskosten. Deshalb kommt man bei einem Variantenvergleich<br />

selten mit den Baukosten allein aus. Befasst man sich mit dem Betrieb, so benötigt<br />

man auch Kenntnisse über die Veränderung der Kosten mit der Zeit. Auch der<br />

Massstab, mit dem die Kosten gemessen werden - der Geldwert -, verändert sich<br />

mit der Teuerung, andererseits bezahlt man Zinsen <strong>für</strong> die Aufnahme von Kapital.<br />

Die letzteren werden in der Regel berücksichtigt, die Teuerung jedoch äusserst<br />

selten. Das verfälscht aber das Bild wesentlich, liegt doch die jährliche Teuerung<br />

bei langjähriger Betrachtung in der gleichen Grössenordnung wie die Verzinsung,<br />

sie wirkt sich jedoch in der Gegenrichtung aus. Massgebend wird somit<br />

die Differenz Bankzins minus Teuerung (Baukostenindex) (Abb. 4.1). Man spricht<br />

dann von dynamischer Investitionsrechnung. Wird die Teuerung vernachlässigt,<br />

so werden Varianten mit relativ hohen Betriebskosten begünstigt.<br />

Das gleitende Mittel dieser<br />

Differenz über 2 Jahrzehnte<br />

lag in der Schweiz seit<br />

Kriegsende immer zwischen<br />

-0.7 und + 1.3 %. Da auch<br />

in Zukunft leichte Schwankungen<br />

zu erwarten sind,ist<br />

es angebracht, bei Kostenvergleichen<br />

in der Schweiz<br />

mit dem Wert 0 % zu rechnen.<br />

Das vereinfacht auch die<br />

Rechnung. So ergeben sich<br />

z.B. die Jahreskosten einfach<br />

als Summe der durch<br />

ihre Lebensdauer geteilten<br />

Investitionen, vermehrt um<br />

die Betriebskosten (Geldwert<br />

bei Inbetriebnahme).<br />

(W. Munz)<br />

Abb. 4.1<br />

1940 1950 1960 1970 1980<br />

Jährliche Bauteuerung und Rendite der<br />

schweiz. Anleihensemissionen 1940-1980.


<strong>Abwasserreinigung</strong> in kleinen Kläranlagen<br />

25<br />

Basierend auf einer Literaturdurchsicht und auf der Bearbeitung von konkreten<br />

Fallbeispielen ergeben sich <strong>für</strong> die Wahl, den Bau und den Betrieb von kleinen<br />

Kläranlagen Hinweise, die in der Zukunft vermehrt beachtet werden sollten:<br />

1. Die Anforderungen an die Leistung einer Kläranlage sollten basierend auf<br />

der Belastbarkeit des Vorfluters und nicht wie bisher üblich ausschliesslich<br />

auf Limiten <strong>für</strong> die Ablaufqualität (20 mg BSB 5 /l, 20 mg TSS/1) festgelegt<br />

werden. For org. C, NH 4 -N, NH 3 , NO 2 -N, NO 3 -N, P und H 2 S konnten<br />

Hinweise zu Einleitbedingungen zusammengestellt werden. Diese sind in Einzelfällen<br />

sehr unterschiedlich. Sie sollten die Grundlagen <strong>für</strong> eine situationsgerechte<br />

Wahl des <strong>Abwasserreinigung</strong>sverfahren sein.<br />

2. Neuere Leistungskontrollen von kleinen Kläranlagen zeigen, dass auch kleine<br />

Anlagen bei einer guten Uebereinstimmung zwischen der Dimensionierungsund<br />

der im Betrieb dann tatsächlich vorhandenen Belastung ein Reinigungspotential<br />

haben, das nicht wesentlich unter jenem der grösseren Kläranlagen<br />

liegt. Neben dem Betrieb sind die Hauptprobleme dabei: Tages-, Wochen- und<br />

saisonale Zuflussschwankungen, Fremdwasser und teilweise Unterbelastung,<br />

vor allem bei Belebtschlammanlagen (Abb. 4.2)<br />

3. Die Dimensionierung von kleinen Anlagen basiert auf Erfahrungswerten, die<br />

bei den gleichen Anlagen und ungefähr gleichen Leistungsanforderungen zu<br />

sehr unterschiedlichen Grössen führen. Zum Beispiel führen bei den Tropfkörperanlagen<br />

die englischen und z.T. auch die österreichischen Richtlinien<br />

zu den grössten Volumina, die VSA-Richtlinien im Bereich von ca. 30 bis 500<br />

Einwohnern zu den kleinsten Anlagen (Abb. 4.3).<br />

Abb. 4.2<br />

Abwasseranfall in einem Weiler mit<br />

Käserei.<br />

E<br />

w<br />

l/s ><br />

-0.75<br />

-0.50<br />

-0.25<br />

É<br />

_<br />

1.2<br />

w<br />

2<br />

^°0.<br />

w.. ' BRITISH STANDARD CODE<br />

o 1982<br />

0.8 —<br />

0<br />

â..<br />

0<br />

I-<br />

ÖSTERREICH ÖN 2502<br />

0.4<br />

—<br />

tu ®,` DEUTSCHLAND Al22<br />

o DEUTSCHLAND UB<br />

co<br />

w<br />

SCHWEIZ VSA 1980 DEUTSCHL.<br />

I I I I I I 1 I<br />

0 3 5 10 20 50 100 200 500 1000<br />

EINWOHNER<br />

Abb. 4.3<br />

Spezifisches Volumen (m 3 /Einw.) bei<br />

kleinen Tropfkörperanlagen im internationalen<br />

Vergleich nach gegenwärtiger<br />

Dimensionierungspraxis.


26<br />

Dabei sind die Anforderungen an die Leistung dieser Anlagen in England und<br />

in der Schweiz grösser als in Oesterreich und in Deutschland.<br />

Es zeigt sich, dass beim Entwurf von kleinen Kläranlagen vermehrt die spezifischen<br />

Anforderungen im Einzelfall zu berücksichtigen sind. Bei ausschliesslicher<br />

Verwendung von Richtlinien und anderen vereinfachten "Hilfsmitteln" ist<br />

man hingegen meistens zum Scheitern verurteilt.<br />

(V. Krejci, W. Gujer, H. Fleckseder, E. Eichenberger)<br />

Abflussverhalten des Regenwassers von Flachdächern<br />

Mit der vermehrten Anwendung der Flachdächer (Kiesklebedächer) selbst bei Wohnbauten<br />

stellte sich die Frage, in welcher Weise das gegenüber den konventionellen<br />

Dächern (Ziegeldächer) voraussichtlich ganz unterschiedliche Abflussverhalten<br />

der Flachdächer die im Sammelkanal von allen abflussspendenden Flächen<br />

(Dächer, Strassen und Wege) gemeinsam erzeugte Abflusswelle verändert.<br />

Zur Abklärung dieser Frage wurden die Niederschläge und die durch sie verursachten<br />

Abflüsse von einem Kiesklebedach mit 298 m 2 Oberfläche gemessen. Es<br />

zeigte sich, dass der Porenraum des Kieskörpers, wenn er von Wasser eines vorangegangenen<br />

Niederschlages frei ist, eine starke Verzögerung des Abflusses zur<br />

Folge hat, so dass die vom Kiesklebedach stammende Abflusswelle erst nach den<br />

von den anderen Flächen stammenden Abflussanteilen im Sammelkanal eintreffen<br />

kann. Darüber hinaus ergab sich unter der oben genannten Voraussetzung ein Abfluss<br />

erst nach einem Regen von 5 mm Niederschlagshöhe.<br />

Gegenüber der zeitlichen Verschiebung der Abflusswelle fällt die Verringerung<br />

der Abflussspitze im Vergleich zu den Ziegeldächern weniger ins Gewicht, obschon<br />

bei Starkregen eine Verringerung von immerhin rund 30 % eintritt.<br />

Somit verursacht der Anteil der Flachdächer (Kiesklebedächer) an der Gesamtfläche<br />

aller Dächer in vielen Fällen eine Streckung und Dämpfung der bei einem Regen<br />

sich schlussendlich im Kanal bildenden Abflusswelle. Dies ist vor allem vom<br />

Standpunkt des Gewässerschutzes sehr willkommen, da dank dieser Veränderung der<br />

Abflusswelle bei Starkregen weniger oft oder über kürzere Zeitspannen Regenwasser,<br />

bzw. das verunreinigte Mischwasser, über Regenauslässe in den Vorfluter<br />

abgeleitet werden muss.<br />

(L. Dauber, B.M. Novak)<br />

Vergleich der Schmutzstofffrachten von Regenabflüssen aus zwei verschieden<br />

grossen Einzugsgebieten der Stadt Zürich<br />

Zwei voneinander unabhängig und mit verschiedenen Zielsetzungen ausgeführte Untersuchungen<br />

ergaben die Gelegenheit, die bei Regenereignissen ausgeschwemmten<br />

Schmutzstofffrachten zu vergleichen. Die Untersuchungen wurden in einem kleinen<br />

Einzugsgebiet mit guten Gefällsverhältnissen der Kanalisation und in einem grossen<br />

Einzugsgebiet mit sehr unterschiedlichen Kanalisationsverhältnissen (Zürich-<br />

Oerlikon) gleichzeitig ausgeführt. Das kleine Einzugsgebiet (Friedackerquartier)


ist am Rande des grossen Einzugsgebietes gelegen und gehört ihm an. Für den<br />

Vergleich eignete sich am besten der Regen vom 15. August 1980.<br />

27<br />

Beim Vergleich der verschiedenen Verschmutzungsparameter fällt in erster Linie<br />

der Unterschied bei den gesamten ungelösten Stoffen (TSS) auf, welche die Menge<br />

der auf der Kanalsohle abgelagerten Stoffe repräsentieren. So beträgt die auf<br />

die undurchlässige Fläche bezogene Fracht des Gesamtgebietes rund das 3-fache<br />

des Friedackerquartiers, beim TOC ist es noch rund das 2,5-fache und beim gesamten<br />

Phosphor das 3-fache. Der grösste Unterschied jedoch liegt beim Blei,<br />

was jedoch weniger auf die unterschiedlichen Kanalisationsverhältnisse, sondern<br />

eher auf die Anwesenheit von Industriebetrieben zurückzuführen ist.<br />

Friedackerquartier<br />

in Zürich-Oerlikon<br />

Grosses Einzugsgebiet<br />

einschl. Friedackerquartier<br />

Gesamte Fläche ha 12,7 1754<br />

Kanalisierte Fläche ha 11,9 1085<br />

Einwohner 1036 61'000<br />

Einwohnerdichte<br />

der kanalisierten Fläche<br />

E/ha 137 56<br />

Spezif. Schmutzstofffrachten (ohne Trockenwetteranteil) im Regenabfluss vom 15.Aug.1980<br />

Zeitabschnitt des Regenabflusses 1920-2000 1900-2100 (ohne<br />

a: auf die gesamte Fläche bezogen<br />

b: auf die kanalisierte Fläche im<br />

Entlastung)<br />

Mischsystem bezogen<br />

c: auf die befestigte Flächen im<br />

Mischsystem bezogen<br />

a b c a b c<br />

Wasser m3 /ha 7.0 7.5 17.1 6.7 12.3 34.5<br />

TSS kg/ha 1.8 1.9 4.4 3.0 5.5 15.5<br />

TOC " 0.45 0.5 1.1 0.5 0.9 2.6<br />

DOC" 0.08, 0.08 0.19 - - -<br />

Gesamt P" 0.03 0.03 0.07 0.04 0.07 0.21<br />

Blei g/ha 2.6 2.6 6.3 7.8 14.3 40.2<br />

Kupfer" 1.7 1.8 4.1 - - --<br />

Die am 15. August 1980 <strong>für</strong> das Gesamtgebiet ermittelten Schmutzstofffrachten<br />

stellen Mittelwerte dar, so dass stellenweise, d.h. in flachen Kanälen mit<br />

grösseren Durchmessern (0 > 60 cm) noch viel grössere Schmutzstoffmengen bzw.<br />

vor allem Ablagerungen anzutreffen sind. Dies stimmt auch mit dem Augenschein<br />

überein, der in einigen Kanälen durchgeführt wurde.<br />

(L. Dauber, V. Krejci, B.M. Novak)<br />

Schmutzwassermengen eines Berggasthofes<br />

Bei mehrmonatigen Schmutzwasser-Mengenmessungen eines Berggasthofes aus dem<br />

Jahre 1980 wurden neben den Tageswassermengen auch die Spitzenabflüsse untersucht.<br />

Mit Rücksicht auf verschiedene Schmutzwasser-Reinigungsmöglichkeiten<br />

und -Ableitungen - insbesondere <strong>für</strong> nicht-konventionelle Lösungen und abgelegene,<br />

relativ kleine Schmutzwasserquellen - erfolgte eine neue Auswertung


Mittel der Wochentag-Schmutzwasserspitzen<br />

Liter/Sek<br />

0. 250<br />

0.200 —<br />

0.150<br />

0.100<br />

0. 050 —<br />

0<br />

0<br />

Abb. 4.5<br />

Lesende,<br />

20 Minuten<br />

A 1 Stunde<br />

2 Stunden<br />

theoretiechee<br />

To9eemittel<br />

I I I<br />

28<br />

I 2 3 4 5<br />

Einsatz des UV-Entkeimungsgerätes<br />

der BBC <strong>für</strong> Trinkwasseraufbereitung<br />

aus Quellwasser im städtischen<br />

Wasserwerk Cham in Bayern/<br />

BRD (Wasserdurchflussmenge 60 m3<br />

pro Std.). Als Entscheidungsgrundlage<br />

<strong>für</strong> die Zulassungsbewilligung<br />

in der Schweiz hat<br />

die Abteilung Technische Biologie<br />

der EAWAG die Leistungsdaten<br />

des Gerätes bakteriologisch geprüft.<br />

(BBC-Bild-Nr. 197814 C, BBC HE,<br />

mit freundlicher Genehmigung des<br />

Chamer Wasserwerkes und der BBC<br />

Baden )<br />

der maximalen Spitzenabflüsse.<br />

Es wurden <strong>für</strong> alle Wochentage<br />

die maximalen Abflussmengen<br />

<strong>für</strong> die Zeitabschnitte von 20,<br />

60 und 120 Minuten bestimmt.<br />

Diese mittleren Spitzenwerte<br />

der Wochentage zeigt Abb. 4.4<br />

in Abhängigkeit der täglichen<br />

Wassermengen. Neben dem zum<br />

Vergleich eingetragenen theoretischen<br />

Mittel über 24 Tagesstunden<br />

sind die Werte der einzelnen<br />

Wochentage bezeichnet.<br />

(H. Weber)<br />

Abb. 4.4<br />

Kurzzeit-Schmutzwasserspitzen<br />

eines Berggasthofes nach Wochentagen.


4.2 TRINKWASSERAUFBEREITUNG<br />

Interferenz zwischen Ozon und Chlor bei deren gemeinsamen Anwendung in der<br />

Trinkwasseraufbereitung<br />

29<br />

Ozon und Chlor werden in Trinkwass'eraufbereitungsketten häufig nacheinander<br />

eingesetzt. Falls sie gleichzeitig vorhanden sind, können sie sich gegenseitig<br />

vernichten. Die Reaktion zwischen Ozon und Chlor ist jedoch relativ langsam<br />

(k<br />

0 ,0C1 - 120 M-l s -1 ) und wird noch langsamer, je tiefer der pH (s.<br />

3 Abb. 4.6): Die Halbwertszeit der Restchlorkonzentration<br />

bei pH 8 und typischen Ozonkonzentrationen von 0,5 - 1 mg/1 beträgt<br />

etwa 10 Minuten. Die Reaktion ist somit zu langsam, um direkt mit der Desinfektion<br />

zu interferieren, aber genügend schnell, um während des Ozonungsprozesses<br />

beträchtliche Mengen Chlor ( und damit auch Ozon) zu verbrauchen.<br />

1.w<br />

N<br />

i-<br />

Lt<br />

W<br />

Lj<br />

ma<br />

z<br />

1 031 const( m 9 l 1)<br />

0.1 0.2 0.5 1.0 2.0 5.0 10 1000<br />

I I I I 1 I<br />

Bei nur 23 % der Reaktionsprodukte des<br />

Chlors handelt es sich um Chlorat, welches<br />

toxische Wirkungen haben kann.<br />

Wider Erwarten wird aus Chlor zu 77<br />

nur Chlorid gebildet.<br />

500 - r - 500<br />

200 - - 200 i<br />

Die Resultate lassen die beobachtete<br />

Interferenz sowie die kleine Chloratbildung<br />

bei der gemeinsamen Anwendung<br />

100 — P6 -100 von Chlor und Ozon erklären und quan-<br />

50 - - 50<br />

wN(/)<br />

tifizieren.<br />

(W. Haag, J. Hoigné)<br />

20 - -20 11<br />

W<br />

10 -<br />

- ,<br />

7 - 10<br />

-5<br />

co âI Abb. 4.6<br />

8 ° Ozonhalbwertszeit in Gegenwart einer<br />

o 2 —<br />

101<br />

I<br />

0.2<br />

1<br />

I<br />

0.5<br />

I<br />

1.0<br />

I<br />

2.0<br />

9<br />

I<br />

5.0<br />

-2<br />

I<br />

10<br />

3 konstanten Chlorkonzentration (Skalen:<br />

unten/links) und Halbwertszeit von<br />

Chlor in Gegenwart einer konstanten<br />

[HOCI [ const( m 9 (-1 als C12) Ozonkonzentration (Skalen: oben/rechts).<br />

Ozonzerfall in Wasser<br />

Der Ozonzerfall, der bei Ozon-Dosierungsfragen in der Wassertechnologie eine.<br />

wichtige Rolle spielt, ist ein kinetisch sehr komplexer Prozess, der über radikalische<br />

Kettenreaktionen abläuft (s. Abb. 4.7); dabei sind .0H - und •0 2 -<br />

-Radikale die Kettenträger. Die Kinetik der Reaktionen dieser Teilchen mit Ozon<br />

konnte mittels der Methode der Pulsradiolyse und kinetischer Spektroskopie im<br />

Mikrosekundenbereich beobachtet und quantifiziert werden. Analoge Kettenreaktionen<br />

laufen auch bei Anwesenheit vieler organischer Stoffe ab, wenn diese<br />

nach der Oxidationsreaktion den Kettenträger •0 2 — regenerieren.<br />

Aus dem weitgehend quantifizierten Reaktionsmodell folgt <strong>für</strong> die Praxis: Die<br />

Geschwindigkeit des Ozonzerfalls ist abhängig vom Verhältnis der Konzentra-


30<br />

tionen derjenigen Wasserinhaltsstoffe, die den Ozonzerfall initiieren (I), nach<br />

ihrer Oxidation den Kettenträger •0 2 - wieder regenerieren (C) oder als OH .<br />

-Radikalabfänger (S) die Kettenreaktion abbrechen.<br />

(J. Staehelin, J. Hoigné (EAWAG); R.E. Bühler (Inst. <strong>für</strong> physikalische Chemie,<br />

ETHZ)<br />

Abb. 4.7<br />

Reaktionsmechanismus des Ozonzerfalls<br />

in Wasser (vereinfacht):<br />

I (Initiator): OH , H 2 0 2 (H0 2 ),<br />

Ameisensäure (HCO2-),<br />

Glyoxylsäure (HOCCO 2 ),<br />

"Huminstoffe" (DOC)<br />

C (Kettenbeschleuniger):<br />

Ameisensäure (HCO 2 ),<br />

Glyoxylsäure (HOCCO 2 ),<br />

C 6 H 6 (Benzol),"Huminstoffe"<br />

(DOC)<br />

S (Radikalabfänger, Scavenger):<br />

Carbonat, gewisse organische<br />

Stoffe.<br />

03 (+M<br />

1 +I<br />

Arœ-1'02 • COxid<br />

•Os R -02<br />

Ketten -<br />

+H +^r-H + 03 t+0 2 reaktionen<br />

• R'<br />

HO;<br />

0H'H '+0<br />

Abbruch-<br />

+Sl<br />

Trinkwasseraufbereitung durch Filtration in Entwicklungsländern<br />

3 Startreaktionen<br />

reaktionen<br />

Die Langsamsandfiltration ist ein einfaches Wasseraufbereitungsverfahren, mit<br />

dem ein hygienisch einwandfreies Trinkwasser produziert werden kann. Als angepasste<br />

Technologie wird ihre Anwendung in Entwicklungsländern derzeit geprüft.<br />

Langsamsandfilter können aber nur ein relativ klares, trübstoffarmes Rohwasser<br />

verarbeiten. Im Gegensatz dazu weisen die tropischen Fliessgewässer meist hohe<br />

Schwebstoffkonzentrationen auf, weshalb eine Vorbehandlung des Rohwassers notwendig<br />

ist. Anlagen, bei denen versucht wird, durch Flockung und Sedimentation<br />

die Schwebstoffe abzutrennen, haben oft grosse betriebliche Schwierigkeiten.<br />

Zeitweiser Mangel an Chemikalien, ungeschultes Personal und die Prozessempfindlichkeit<br />

lassen einen sicheren Einsatz dieses Vorbehandlungsverfahren in ländlichen<br />

Gebieten von Entwicklungsländern kaum zu.<br />

Das Ziel der begonnenen Untersuchung liegt in der Entwicklung und Prüfung eines<br />

einfachen Vorbehandlungsverfahrens, welches ein technisch ähnliches Niveau wie<br />

die Langsamsandfiltration aufweist, nur lokale Ressourcen (Material, Personal)<br />

und keine Chemikalien beansprucht, und das einen kleinen Wartungsaufwand benötigt.<br />

Ein horizontal durchflossener Kiesfilter, wie er in Abb. 4.8 schematisch<br />

dargestellt ist, könnte den gestellten Anforderungen genügen. Solche Kiesvorfilter<br />

werden heute zur Vorbehandlung von schwach trübem Flusswasser <strong>für</strong> die<br />

Grundwasser-Anreicherung in der Schweiz und in Deutschland betrieben.


N `J<br />

31<br />

Labor- und Felduntersuchungen in Tansania haben gezeigt, dass bei kleinen Filtrationsgeschwindigkeiten<br />

die Schwebstoffkonzentration des Rohwassers erheblich<br />

reduziert und damit die Filterlaufzeiten der Langsamsandfilter wesentlich verlängert<br />

werden konnten.<br />

In der vorliegenden Projektphase, welche massgeblich durch die Direktion <strong>für</strong><br />

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe des Bundes mitfinanziert wird,<br />

sollen mittels Labor- und Feldversuchen Bemessungsrichtlinien <strong>für</strong> diesen Kiesfilter<br />

ausgearbeitet werden. Gleichzeitig ist der Bau von Demonstrationsanlagen<br />

in Tansania geplant, um praktische Erfahrung mit dem Aufbereitungsverfahren zu<br />

sammeln.<br />

(M. Wegelin, R. Schertenleib, M. Boller)<br />

SCHEMA EINES HORIZONTAL<br />

DURCHFLOSSENEN KIESFILTERS<br />

Abb. 4.8<br />

4.3 TECHNISCHE PROZESSE<br />

Konkurrenz zwischen verschiedenen Mikroorganismen in festsitzender Biomasse<br />

Festsitzende Biomasse spielt sowohl in technischen als auch in natürlichen<br />

Systemen eine wichtige Rolle. In diesem Projekt geht es darum, die Konkurrenz<br />

zwischen verschiedenen Gruppen von Mikroorganismen in einem Biofilm (= dünne<br />

Schicht von festsitzenden Organismen) um Raum und Substrate zu beschreiben.


a- 10<br />

8<br />

.' N 6<br />

ô 'E N 4<br />

o<br />

2<br />

0<br />

E 0.4<br />

N E 0.3<br />

" 0.2<br />

E<br />

= 0.1<br />

ö ô<br />

0<br />

10 20 30<br />

10 20 30<br />

32<br />

fJ. 50<br />

1%1<br />

Abb. 4.9<br />

Experimentelle Resultate<br />

eines Laborversuches mit<br />

festsitzender Biomasse.<br />

Ammonium wurde immer,<br />

Acetat nur während 3 Tagen<br />

zudosiert. Figur a)<br />

stellt die Veränderung<br />

des Sauerstoffverbrauches,<br />

Figur b) die Entwicklung<br />

der Biofilm-Dicke dar.<br />

Die Abbildung 4.9 zeigt anhand von experimentellen Resultaten, wie nitrifizierende<br />

Organismen in einem Biofilm durch heterotrophe Organismen beeinflusst<br />

werden. Die ersten 40 Tage erhielt dieser Biofilm ausschliesslich Ammonium als<br />

Nährsubstrat. Der Sauerstoffbedarf der nitrifizierenden Organismen nimmt vorerst<br />

exponentiell zu und erreicht nach 40 Tagen einen Sättigungswert. Anschliessend<br />

wird <strong>für</strong> nur drei Tage zusätzlich Acetat als Substrat <strong>für</strong> heterotrophe Organismen<br />

zudosiert. Obwohl der Biofilm in dieser Zeit mehr als doppelt so dick<br />

wird, fällt der Sauerstoffbedarf stark ab. Die heterotrophen haben die sehr viel<br />

Sauerstoff verbrauchenden nitrifizierenden Organismen überdeckt. Die molekulare<br />

Diffusion, die Sauerstoff zu den nitrifizierenden Organismen transportiert, wird<br />

in diesem Fall durch heterotrophe Organismen stark gehemmt.<br />

Diese Experimente sollen zusammen mit einem mathematischen Modell zu einem besseren<br />

Verständnis des Verhaltens von festsitzender Biomasse führen.<br />

(J. Bryers, W. Gujer, 0. Wanner)<br />

Transport von gelösten Substanzen in festsitzender Biomasse<br />

Verglichen mit der wichtigen Rolle, die festsitzende Biomasse in natürlichen und<br />

technischen Systemen im Gewässerschutz spielt, ist über den Transport von Ionen<br />

und gelösten neutralen Teilchen in dieser Biomasse wenig bekannt.<br />

Die Transportgeschwindigkeit von gelösten Substanzen wurde in zwei verschiedenen<br />

Laborsystemen gemessen (Tauchtropfkörper und tropfkörperähnliche Reaktoren).Beim<br />

Tauchtropfkörperverfahren wurden bei dickeren Biofilmen (200-500 um) Transportgeschwindigkeiten<br />

gemessen, die nicht nur durch molekulare Diffusion erklärbar<br />

sind. Die Messung der Rauhigkeit der Biofilmoberfläche weist darauf hin, dass<br />

bei Biofilmdicken über 100-200 um die Unebenheiten des Biofilmes die laminare<br />

Grenzschicht durchstossen. Die turbulente Zone kann damit bis an die Oberfläche<br />

des Filmes gelangen und den Stofftransport in den oberen Biofilmschichten beeinflussen.<br />

Die höhere Leistungsfähigkeit von Tauchtropfkörpern gegenüber Tropfkörperverfahren<br />

wird in der Literatur erwähnt. Erhöhter Stofftransport durch die Wirbeldiffusion<br />

könnte dies zum Teil erklären. Für eine eindeutige Interpretation müssten<br />

vergleichende Versuche im Pilotmassstab durchgeführt werden.<br />

(H. Siegrist, W. Gujer)


Methan als Ausgangssubstrat <strong>für</strong> die Denitrifikation von Abwasser durch<br />

bakterielle Mischpopulationen<br />

33<br />

Zur Elimination von Nitrat hat sich seit langem die Denitrifikation des geklärten<br />

Abwassers bewährt. Dieser Prozess beruht darauf, dass zahlreiche Bakterienarten<br />

bei mangelnder Verfügbarkeit von freiem Sauerstoff den gebundenen des<br />

Nitrations NO 3 - veratmen, wobei Stickstoff als gasförmiges Endprodukt entweicht.<br />

Als eine <strong>für</strong> die Denitrifikation notwendige Energie- und Kohlenstoffquelle<br />

drängt sich das billige und leicht verfügbare Methan (Faulturm:) auf, doch<br />

konnten in dieser Richtung bisher kaum Erfolge erzielt werden, weil die methanoxidierenden<br />

Enzyme (Monooxigenasen) nur freien Luftsauerstoff übertragen können.<br />

In Gewässern kommen jedoch "methanotrophe" Bakterien, die das vorhandene<br />

Methan als alleiniges Substrat mit Hilfe von Sauerstoff verwerten können, stets<br />

in Gesellschaft von methanoloxidierenden Organismen vor. Die wichtigste Gattung<br />

dieser Bakterien, die "Hyphomicrobien", sind als effektive Denitrifikanten bekannt<br />

und können die Zwischenprodukte des Methanstoffwechsels, vornehmlich Methanol<br />

und Formiat, die von den Methanotrophen ausgeschieden werden, mit Hilfe<br />

von Nitrat (das zu N 2 reduziert wird) oxidieren. Es ist unser Ziel, nach diesem<br />

Prinzip ein Mischsystem aufzubauen, in welchem einerseits Methan als primäres<br />

Substrat abgebaut wird und anderseits die Hyphomicrobien die genannten Zwischenprodukte<br />

des Methanmetabolismus als geeignetes Substrat <strong>für</strong> die Denitrifikation<br />

ausnützen können. (Offensichtlich arbeiteten auch P. Harremoes und M.H. Christensen,<br />

Vand.2 (1971), welche diesen Prozess erfolgreich im Labormassstab betreiben<br />

konnten, mit Mischkulturen.)<br />

Als Voraussetzung zu diesen Versuchen konnten wir zahlreiche methanotrophe Bakterien<br />

und Hyphomicrobien isolieren (s. Abb. 4.10). Jetzt werden die Stämme hinsichtlich<br />

ihrer Eignung <strong>für</strong> den gewählten Prozess untersucht. Die Problematik<br />

dieses Verfahrens liegt u.a. darin, dass die aerobe Methanoxidation und die anaerobe<br />

Denitrifikation nebeneinander ablaufen müssen. Der Prozess ist deshalb<br />

so zu führen, dass die Verfügbarkeit des Luftsauerstoffs einseitig zugunsten<br />

der Methanoxidierer verschoben wird. Neben steuerbaren chemisch-physikalischen<br />

Abb. 4.10<br />

Methanotrophes Bacterium, isoliert<br />

von der Sedimentoberfläche des<br />

Lungernsees. Man beachte die charakteristischen<br />

Membranstrukturen<br />

in der Zelle ( p ), die durch ihre<br />

grosse Oberfläche Aufnahme und Metabolismus<br />

des Methans erleichtern.<br />

Elektronenmikroskopische Aufnahme.<br />

Vergr. ca. 70000x, Dr. H.R. Ebersold,<br />

Lab. f. Elektronenmikroskopie<br />

I, ETHZ.


34<br />

Faktoren wie Bakteriendichte, resp. das Verhältnis Methanoxidierer zu Denitrifikanten,spielen<br />

hierbei organismenspezifische Eigenschaften, vor allem die<br />

Affinität der unterschiedlichen Bakteriengruppen zum Sauerstoff, eine wesentliche<br />

Rolle. Es gelang uns, unter den verschiedenen Hyphomicrobium-Isolaten<br />

einen Stamm zu finden, der den Anforderungen entgegenkommt und unter den beschriebenen<br />

Voraussetzungen denitrifiziert. Wir untersuchen jetzt seine ökologisch-physiologischen<br />

Bedingungen in kontinuierlicher Kultur und im Gemisch<br />

mit verschiedenen methanotrophen Bakterien.<br />

(Kl. Mechsner, G. Hamer, Annemarie Mezzanotte)<br />

Schwer abbaubare organische Schadstoffe in Abwässern der Zellstoffherstellung:<br />

Auftreten und Verhalten in einer biologischen Kläranlage<br />

In Zusammenarbeit mit der Cellulose Attisholz AG wurden schwer abbaubare organische<br />

Schadstoffe im Abwasser aus der Zellstoffbleicherei untersucht. Strukturen,<br />

Konzentrationen und Frachten einzelner organischer Verbindungen wurden<br />

im Rohabwasser und im Ablauf der biologischen Kläranlage in Attisholz bestimmt.<br />

Es wurde auch versucht, das Verhalten dieser Stoffe bei der biologischen <strong>Abwasserreinigung</strong><br />

zu beurteilen. In der Tabelle sind drei typische Abwasserinhaltsstoffe<br />

mit den zugehörigen Mengen aufgeführt. Sämtliche Verbindungen wurden<br />

mittels Kapillar-Gaschromatographie/Massenspektrometrie identifiziert und quantifiziert.<br />

Hauptkomponenten<br />

im Abwasser<br />

Zulauf<br />

Kläranlage [ ug/1]<br />

Ablauf<br />

Kläranlage [ ug/1]<br />

Wirkungsgrad [%]<br />

Fracht im Ablauf<br />

[t/Jahr]<br />

Cl<br />

Cl<br />

OH<br />

Cl<br />

OCHS<br />

Cl<br />

Tetrachlorguaiakol<br />

16,2<br />

14,1<br />

13<br />

0,30<br />

CHCl3<br />

CH(CH3)2<br />

CH3<br />

Cl2<br />

Chloroform Dichlor - p-cymol<br />

299 79<br />

104 15,9<br />

65 80<br />

1,9 0,30<br />

Die untersuchten chlorierten Phenole werden in der biologischen Kläranlage unvollständig<br />

eliminiert. Die mittleren Wirkungsgrade liegen zwischen 13 und 54%.<br />

Zusätzliche Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Verbindungen zu 13 - 64<br />

durch Sorption am Belebtschlamm eliminiert werden. Für die halogenierten C1/C2-


35<br />

Kohlenwasserstoffe und <strong>für</strong> weitere ausblasbare Verbindungen resultieren in der<br />

Kläranlage Wirkungsgrade zwischen 61 und mehr als 99 %. Diese Stoffe werden<br />

vor allem durch Stoffaustausch mit der Atmosphäre eliminiert, zum Teil zusätzlich<br />

durch biologischen Abbau. Im weiteren wurden auch tricyclische Diterpen-<br />

Naturstoffe sowie deren Mono- und Dichlorderivate identifiziert.<br />

Die im KLäranlagenablauf festgestellten Restfrachten sind zwar bemerkenswert,<br />

stellen jedoch keine signifikante Gefährdung der Wasserqualität der Aare dar.<br />

Durch die günstige Vorflutersituation entstehen in der Aare durch diesen<br />

Punkteintrag allerhöchstens Konzentrationen im Ultraspurenbereich von 10 -8 g/l.<br />

(C. Leuenberger, E. Molnar, R. Coney, J. Graydon, W. Giger)<br />

Behandlung von häuslichen Abwässern in Entwicklungsländern mittels einfacher<br />

anaerober Verfahren<br />

Der Bau von einfachen Sickergruben und/oder Komposttoiletten zur Beseitigung<br />

der Fäkalien ist <strong>für</strong> die Mehrheit der Bevölkerung in Entwicklungsländern auf<br />

Jahre hinaus die einzige finanziell tragbare Möglichkeit, ihre alarmierenden<br />

hygienischen Verhältnisse zu verbessern. Dadurch kann das hygienische Hauptproblem<br />

der Fäkalienbeseitigung zwar einigermassen gelöst werden. In einem<br />

Haushalt entstehen jedoch noch weitere Abwässer (hauptsächlich aus Küche und<br />

Waschtrog), deren Beseitigung bzw. Wegleitung ein in den Entwicklungsländern<br />

bis heute völlig ungelöstes Problem darstellt. Diese Abwässer, deren Gehalte<br />

an organischem Material (BOD5 = 150 - 300 mg/1) und vor allem an Detergentien<br />

beträchtlich ist, werden heute vorwiegend in Kanäle der Oberflächenentwässerung<br />

geleitet und schaffen dort ästhetische, hygienische (u.a. Brutstätte <strong>für</strong><br />

Insekten), hauptsächlich aber ökologische Probleme <strong>für</strong> Oberflächengewässer.<br />

Eine Versickerung ist nur in seltenen Fällen ohne Vorbehandlung möglich, da<br />

die Böden rasch verstopft werden.<br />

Ziel unserer Studien war es, im Labor einfache Verfahren zu testen, um solche<br />

Abwässer soweit zu reinigen, dass sie bedenkenlos in eine Oberflächenentwässerung<br />

geleitet, versickert, oder sogar zur Bewässerung wiederverwendet werden<br />

können. Für den Versuch wurden zwei anaerobe Verfahren gewählt: der "Anaerobe<br />

Filter" (AF) und der "Anaerobic Baffled Reactor" (ABR) (s. Abb. 4.11). Anaerobe<br />

Prozesse haben den Vorteil, dass relativ wenig Schlamm produziert wird, was Betrieb<br />

und Unterhalt wesentlich erleichtert. Demgegenüber besteht in anaeroben<br />

Systemen die Gefahr, dass wegen der relativ langsamen Wachstumsrate die Mikroorganismen<br />

bei höheren hydraulischen Belastungen ausgeschwemmt werden. Beide in<br />

dieser Studie untersuchten Reaktortypen wurden daher so ausgelegt, dass die aktive<br />

Biomasse im Reaktor zurückgehalten wird. Damit ist es möglich, solche Reaktoren<br />

auch bei typischen Lufttemperaturen in Entwicklungsländern (15 - 25°C)<br />

mit hydraulischen Aufenthaltszeiten von 1-2 Tagen zu betreiben.<br />

Während dem rund 10 Monate dauernden Versuch wurde der Einfluss von Temperatur<br />

und hydraulischer Belastung auf die Leistung der Verfahren untersucht. Eine<br />

erste Auswertung der Resultate hat gezeigt, dass im anaeroben Filter mit einer<br />

guten Reinigungsleistung bezüglich COD und org. C gerechnet werden kann. Bei<br />

einer COD Einlauf-Konzentration von 400 - 600 mg/1 und hydraulischen Aufenthaltszeiten<br />

von 1.5 - 3.5 Tagen wurden Eliminationsraten von 80 - 90 % gemes-


sen, wobei die unterschiedlichen Betriebstemperaturen (33°C und 20 - 25 ° C)<br />

keinen signifikanten Einfluss auf die Leistung ausübten. Die Reinigungsleistung<br />

bezüglich COD-Elimination war in den AB-Reaktoren etwas weniger gut,<br />

erreichte aber immer noch einen Grad von 70- 80 %. Dies stellt eine wesentliche<br />

Verbesserung gegenüber der konventionellen Faulgrube dar,wo die Eliminationsrate<br />

durchschnittlich unter 50 % liegt.<br />

4<br />

►GASAUSTRITT<br />

ZUFLUSS GAS-ZONE<br />

AUSFLUSS<br />

r^ r, r^ r^<br />

-FLÜSSIG-<br />

KEIT<br />

SCHLAMM Fd' rw ;izIe<br />

Abb. 4.11<br />

Schema des im Labor getesteten "Anaerobic Baffled Reactors"<br />

Die Laborversuche haben gezeigt, dass beide Verfahren potentiell in der Lage<br />

sind, nichtfäkalisches Haushaltabwasser effizient zu reinigen. Es ist nun geplant,<br />

auf Grund der Laborergebnisse in einem oder verschiedenen Entwicklungsländern<br />

Versuchseinheiten zu bauen und sie unter den effektiv vorhandenen Bedingungen<br />

zu testen. Für diese Untersuchungen und Anwendungen im Feld hat u.a.<br />

auch die Weltbank eine finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt.<br />

(D. Witthauer, D. Stuckey, R. Schertenleib)<br />

4.4 ENTSORGUNG<br />

Transferfunktionen der Metalle bei der Müllverbrennung<br />

Bei der Müllverbrennung gelangen die in den Siedlungsabfällen enthaltenen Metalle<br />

entweder in die Verbrennungsschlacke oder ins Rohgas. Durch die Reinigung<br />

des Rohgases wird der grösste Teil der Metalle mit der Asche abgeschieden, ein<br />

kleiner Teil wird mit dem Reingas emittiert. Nachdem in früheren Arbeiten die<br />

an die Umwelt abgegebenen Metallfrachten im Reingas untersucht wurden, wurde<br />

bei diesem Projekt am Beispiel der MURA Biel die Verteilung der Metalle zwischen<br />

Schlacke und Asche untersucht. Es zeigte sich, dass mit zunehmendem Siedepunkt<br />

(Sdp.) eines Metalles auch dessen Anteil in der Verbrennungsschlacke<br />

zunimmt. Der Anteil des Kupfers (Sdp. 2595 °C) und Nickels (Sdp. 2730 0C),<br />

36


O<br />

3000 Ni<br />

2000<br />

•<br />

Cu<br />

I I<br />

*Cr<br />

Pb<br />

I I<br />

CL 1000 •<br />

Zn •Cd<br />

Abb. 4.12<br />

0 0 20 40 60 80 100<br />

der Gesamtmenge eines Metalls<br />

in der Elektrofilterasche<br />

37<br />

welcher in der Schlacke verbleibt,<br />

ist mit 91 % resp. 90 % erheblich<br />

höher als <strong>für</strong> Cadmium (Sdp. 765 °C)<br />

und Zink (Sdp, 906 °C), welche zu<br />

58 % und 35 % ins Rohgas gelangen<br />

(Abb. 4.12). Dies hat zur Folge,<br />

dass die leichtflüchtigen toxischen<br />

Schwermetalle vor allem in der Elektrofilterasche<br />

angereichert werden.<br />

Im Hinblick auf die Beseitigung der<br />

Reststoffe aus Kehrichtverbrennungen<br />

in der Deponie oder im Strassenbau<br />

besteht somitein wesentlicher Unterschied<br />

in der Zusammensetzung der<br />

Verbrennungsschlacke und der Elektrofilterasche.<br />

(P.Brunner)<br />

Prozentualer Anteil eines Metalls im Müll, welcher mit der Elektrofilterasche<br />

ausgetragen wird, als Funktion der Siedepunkttemperatur dieses Metalls.<br />

Der Einfluss der anaeroben Schlammstabilisierung auf das Entwässerungsverhalten<br />

des Faulschlammes<br />

Klärschlämme aus der Reinigung kommunaler Abwässer bestehen zur Hauptsache aus<br />

Wasser. Im Hinblick auf eine möglichst wirtschaftliche Schlammbeseitigung bzw.<br />

-verwertung ist es deshalb meist notwendig, Klärschlämme zu entwässern. Die<br />

Entwässerbarkeit eines Schlammes hängt von zahlreichen Faktoren ab. In dieser<br />

Arbeit wurde untersucht, wie die Schlammfaulung das Entwässerungsverhalten kommunaler<br />

Klärschlämme beeinflusst.<br />

Zur Erfassung der Entwässerungseigenschaften wurden das Absetzverhalten und der<br />

CST-Wert als Messgrössen verwendet. Der CST-Wert (Capillary Suction Time), welcher<br />

als Fliesszeit (in Sekunden) des Klärschlammfiltrates durch die Kapillaren<br />

eines genormten Filters definiert ist, ist ein Mass <strong>für</strong> die Filtrierbarkeit eines<br />

Klärschlammes, wobei kleine CST-Werte gute Entwässerbarkeit anzeigen.<br />

Untersuchungen mit semikontinuierlichen Laborfermentern ergaben, dass der Bedarf<br />

an Entwässerungshilfsmitteln (kationische Polyelektrolyte als Flockungsmittel)<br />

mit zunehmender Faulraumbelastung ansteigt. Die Faulschlammeindickung führt unabhängig<br />

von der Faulraumbelastung zu einem Mehrverbrauch an Flockungsmitteln.<br />

Einzelne Belastungsstösse wirken sich äusserst negativ auf die Faulschlammentwässerbarkeit<br />

aus. Ein einmaliger Belastungsstoss mit eingedicktem Frischschlamm<br />

lässt den CST-Wert um einen Faktor 3-4 ansteigen, wobei sich diese Störung über<br />

die Dauer einer gesamten Verweilzeit erstrecken kann. Mittlere Verweilzeiten von<br />

weniger als 10 Tagen führen zu einer unvollständigen und instabilen Schlammfaulung<br />

mit sehr schlecht entwässerbaren Faulschlämmen. Die niedrigsten CST-Werte<br />

wurden bei einer Verweilzeit von 10 Tagen gemessen, bei höheren Verweilzeiten<br />

von 15 bzw. 20 Tagen ist wieder ein Anstieg des Flockungsmittelverbrauches feststellbar.


38<br />

Die Resultate dieser Arbeit zeigen somit den Einfluss verschiedener. Prozessgrössen<br />

der Schlammfaulung auf die Entwässerbarkeit der Faulschlämme und erlauben<br />

damit eine Optimierung der Faulung im Hinblick auf eine möglichst wirtschaftliche<br />

Schlammentwässerung mit minimalem Flockungsmittelverbrauch.<br />

(U. Baserga)<br />

Klärschlamm- und Kompostsubstrate im Bodenökosystem<br />

Bei der Verwendung von Klärschlamm und Kehrichtkompost als Substrat im Pflanzenbau<br />

sind die Auswirkungen auf die Qualität der Ernteprodukte ungenügend bekannt.<br />

In engem Zusammenhang damit stehen allfällige Veränderungen der Bodeneigenschaften<br />

und der Bodenlebewesen. In Feldversuchen mit verschiedenen Gemüsesorten<br />

(Kopfsalat, Lauch, Karotte, Sellerie, Randen) wurde diesen Fragen nachgegangen.<br />

Während der Nitratgehalt von Kopfsalat zu keinerlei Bedenken Anlass gibt,steigt<br />

bei zunehmenden Gaben von Klärschlamm oder Kehrichtkompost der Proteingehalt bei<br />

gleichzeitiger Abnahme des Anteils an essentiellen Aminosäuren, was gleichbedeutend<br />

ist mit einer Qualitätsverminderung.<br />

Bei der Anwendung praxisüblicher Mengen von Klärschlamm oder Kompost (0.5 m 3 /<br />

Are) konnte im Vergleich zu Rindermist keine nennenswerte Ertragssteigerung gefunden<br />

werden. Es ergab sich aber eine verbesserte Lagerfähigkeit der Gemüse.<br />

Zu hohe Kompost- oder Klärschlammgaben können zu den erwähnten negativen Auswirkungen<br />

führen. Es ist deshalb von ausschlaggebender Bedeutung, im Gemüsebau die<br />

optimalen Mengen der aufgebrachten Substrate einzuhalten.<br />

(J. Sorg)<br />

Systemvergleich der Abfallentsorgung in der Region Zug<br />

Für eine erweiterte Region Zug (umfassend den ganzen Kanton sowie angrenzende<br />

Gebiete der Kantone Schwyz und Luzern) mit über 133'000 Einwohnern und einem zu<br />

erwartenden Kehrichtanfall von 50'000 t pro Jahr wird von den Behörden ein Entsorgungskonzept<br />

bearbeitet. Als dies bekannt wurde, reichten verschiedene Firmen<br />

Lösungsvorschläge ein. Die EAWAG wurde beauftragt, diese Ideen unter Einbezug<br />

möglichst aller massgebenden Kriterien zu beurteilen. Diese Evaluation ergab günstige<br />

Bewertungen <strong>für</strong> die geordnete Deponie mit Gasnutzung und die Wärmegewinnung<br />

durch Verbrennung sowie die neuartigen Sortierverfahren, bei welchen wiederverwertbare<br />

Rohstoffe (wie z.B. Papier, Metall, Glas) oder lagerfähige Brennstoffe<br />

gewonnen werden. Deponie und Verbrennung stützen sich auf praxiserfahrene Systeme<br />

mit Ausnahme der weitergehenden Rauchgasreinigung. Die Sortierverfahren befinden<br />

sich noch in technischer Entwicklung. Da die Abfallentsorgung der Region nur noch<br />

<strong>für</strong> kurze Zeit funktionstüchtig ist, wurde empfohlen, die Systeme einzelner Firmen<br />

genauer zu prüfen.<br />

(W. Obrist)


39<br />

Radioaktivität der schweizerischen Gewässer<br />

Die EAWAG beteiligt sich an der Ueberwachung der Radioaktivität der schweizerischen<br />

Gewässer (Bundesauftrag). Die Zielsetzung dieser Ueberwachung ist die<br />

quantitative Erfassung der Immissionen der "künstlich" erzeugten Radioisotope<br />

in den Gewässern und die fortlaufende Information der zuständigen Behörden<br />

(KUER * , Bundesrat) über den "Befund". Im Vordergrund der Interessen stehen<br />

dabei heute die Immissionen radioaktiver Stoffe in Regionen mit Kernanlagen<br />

und Isotope verarbeitenden oder verwendenden Betrieben.<br />

Aufgrund unserer Messungen können zusammenfassend die folgenden Aussagen gemacht<br />

werden (vgl. Jahresbericht 1982 an die KUER):<br />

- Der Radioaktivitätspegel der Oberflächen- und Grundwässer (inkl. Wasserorganismen,<br />

Schwebestoffe, Sedimente) blieb 1982 - wie in den früheren Jahren -<br />

von den Emissionen aus Kernanlagen weitgehend unbeeinflusst.<br />

- Die Emissionen aus Radioisotope verarbeitenden bzw. verwendenden Betrieben<br />

bewirkten hingegen - wenn auch örtlich begrenzt - stellenweise variierend<br />

starke Erhöhungen des Radioaktivitätspegels der regionalen ober- und unterirdischen<br />

Gewässer, wobei Ueberschreitungen der nach der "Verordnung über<br />

den Strahlenschutz" geltenden Richtwerte von uns im Rahmen des regulären<br />

Ueberwachungsprogramms der KUER 1982 nirgendwo festgestellt werden konnten.<br />

Messungen an Proben aus dem Rhein haben gezeigt, dass die "Radioaktivitätskonzentration"<br />

des Rheinwassers durch "die Schweiz" (durch Abwasser aus Kernanlagen,<br />

aus Isotope verarbeitenden Betrieben usw.) 1982 nicht, oder kaum messbar,<br />

beeinflusst wurde (vgl. Bericht an die Int. Rhein-Kommission).<br />

(Maria M. Bezzegh)<br />

*) <strong>Eidg</strong>. Kommission zur Ueberwachung der Radioaktivität<br />

Abb. 4.13 Erweiterung des biologischen Anlageteils zur Nitrifikation<br />

auf der ARA Werdhölzli. Im Vordergrund die bestehenden Belüftungsbecken,<br />

dahinter die neuen Belebtschlammbecken im<br />

Bau. Links die Baustelle <strong>für</strong> die neuen NLac.hklärbecken.<br />

(Foto: Tiefbauamt Zürich)


4.5 PROZESSE IN SEEN<br />

Versuche im Baldeggersee über die künstliche Mischung und den Sauerstoffeintrag<br />

ins Hypolimnion im Jahre 1982<br />

40<br />

Ausgangspunkt <strong>für</strong> die Grossversuche im Baldeggersee bildeten ein Gutachten der<br />

EAWAG über die Sanierungsmöglichkeiten der drei Mittellandseen Baldegger-, Hallwiler-<br />

und Sempachersee, welches von den Kantonen Aargau und Luzern in Auftrag<br />

gegeben worden war. Mit Hilfe eines mathematischen Seemodelles konnten die künstliche<br />

Mischung (Zwangszirkulation) und der Sauerstoffeintrag ins Hypolimnion und,<br />

zusätzlich <strong>für</strong> den Sempachersee, eine Tiefenwasserableitung als optimale Lösung<br />

<strong>für</strong> See-interne Sanierungsmassnahmen vorgeschlagen werden.<br />

Die technische Realisation des Projektes Tanytarsus der Ingenieurgemeinschaft<br />

Schaffner-Jungo erfolgte anfangs 1982. Während der Zwangszirkulation erzeugt<br />

Luft, welche an der tiefsten Stelle im See eingeblasen wird und in einem Blasenstrom<br />

an die Seeoberfläche aufsteigt, einen Wassertransport, der hypolininisches<br />

Wasser an die Seeoberfläche befördert, wo das Wasser atmosphärischen Sauerstoff<br />

aufnimmt. Für den Sauerstoffeintrag ins Hypolimnion wird über spezielle Diffusoren<br />

reiner Sauerstoff in kleinsten Bläschen in den Wasserkörper eingetragen. Die<br />

Bläschen lösen sich während des Aufstieges auf. Damit wird erreicht, dass die<br />

natürliche Dichteschichtung nicht zerstört wird.<br />

Die Anlagen wurden im Jahre 1982 als Pilotversuch betrieben. Es galt dabei in<br />

einer ersten Phase, die Einrichtungen auf ihre technische Funktionstüchtigkeit<br />

zu testen und in einer zweiten Phase, welche im Herbst 82 begann, ihre Wirkung<br />

im Sinne einer Seesanierung zu untersuchen. Die EAWAG erhielt von den Kantonen<br />

Luzern und Aargau den Auftrag, diese Versuche limnologisch zu überwachen. Die<br />

Ueberwachung umfasste einerseits die Messung der klassischen limnologischen Parameter<br />

(Abt. Limnologie) und andererseits spezielle Messungen zur Mischung und<br />

Abb. 4.14<br />

Nach Einschalten der Zwangszirkulation<br />

am 27.2.82 drang<br />

das 0 2 -haltige Wasser innerhalb<br />

von ca. 2 Wochen bis an<br />

die tiefste Stelle vor. Dabei<br />

wurde die in früheren Jahren<br />

beobachtete, durch gelöste<br />

Substanzen verursachte vertikale<br />

Dichteschichtung vollkommen<br />

zerstört.<br />

BALDEGGERSEE : 18.2 7 19.3. 82 SEEMITTE<br />

TIEFE m<br />

0 1 1 I<br />

10<br />

60-<br />

////.44,,W74077/722/i/2Al<br />

70<br />

I I I<br />

f 2ß 2.,_ " I-<br />

-<br />

19.3. 1112.3.<br />

A 11<br />

I 1 I I<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

SAUERSTOFF mg/I


zum Transport von Sauerstoff. Die Zwangszirkulation erwies sich als funktionstüchtig<br />

(Abb. 4.14) und brachte einen erhöhten Sauerstoffinhalt im Vergleich<br />

zu früheren Jahren.<br />

In der Zeit zwischen Zirkulation und 0 2 -Eintragsversuchen konnte die hypolimnische<br />

Sauerstoffzehrung im Baldeggersee zu 5.5 + 0.5 t/Tg bestimmt werden, was<br />

eine genaue Prognose über die benötigten 0 2 -Mengen während des Sommers ermöglichte.<br />

Im Juli 1982 begannen die Versuche mit verschiedenen 0 2 -Diffusoren. Es zeigte<br />

sich, dass die natürliche Turbulenz im See den Sauerstoff horizontal verteilt<br />

und dass durch die aufsteigenden Blasen die Dichteschichtung im See nicht beeinflusst<br />

wird. Da im Sommer 1982 insgesamt nur ungefähr 7 Prozent des berechneten<br />

0 2 -Bedarfes in den See eingetragen worden sind, blieb erwartungsgemäss<br />

eine entsprechende Verbesserung der 0 2 -Konzentrationen im Tiefenwasser aus. Die<br />

Fortsetzung der Versuche im Jahre 1983 hat zum Ziel, bei realistischem Betrieb<br />

der Anlage die Wirksamkeit der Einrichtung auf die 0 2 -Verhältnisse zu überprüfen.<br />

Zudem werden die im Baldeggersee gewonnenen Erkenntnisse in nächster Zeit<br />

auf andere Seen übertragen.<br />

(Th. Joller, D. Imboden)<br />

Die Belastung des Greifensees mit Nährstoffen in den Jahren 1978 und 1979<br />

41<br />

Die Therapie zur Sanierung eines eutrophen Sees kann nur dann richtig ausgewählt<br />

und bemessen werden, wenn eine zuverlässige Diagnose vorliegt. Diese besteht neben<br />

den unerlässlichen Kenntnissen über den Zustand bzw. den Stoffhaushalt des<br />

Sees vor allem in Kenntnissen über dessen Belastung durch düngende und verschmutzende<br />

Stoffe wie deren Herkunft oder Verursacher. In den Jahren 1978 und 1979<br />

wurden mit dieser Zielsetzung die Zuflüsse des Greifensees untersucht.<br />

Mit Hilfe statistischer Auswertungen wurden <strong>für</strong> die Jahre 1978/79 folgende<br />

mittleren Frachten pro Jahr und Verursacher bestimmt:<br />

Ohne Pfäffikersee-Einzugsgebiet<br />

t Phosphor pro Jahr<br />

Abwasser 10.05<br />

Erosion u.Landwirtschaft 9.11<br />

Pfäffikersee 3.58<br />

Regen auf die Greifensee-Oberfläche 0.23<br />

Summe der jährlichen Phosphor-Belastung 22.97<br />

Bei dieser Arbeit wurde den methodischen Fragen der Probenahme und Berechnung<br />

von Stofffrachten in Fliessgewässern besondere Aufmerksamkeit geschenkt, dies<br />

im Hinblick auf kommende Frachtuntersuchungen, welche im Zusammenhang mit Seesanierungen<br />

immer bedeutsamer werden. Heute werden drei Probenahme-Techniken<br />

verwendet:


42<br />

- Abflussproportionale Sammelprobe, durch Automaten geschöpft; Sammeldauer<br />

1 Woche,<br />

- Aufsammeln von 24-Stunden-Proben durch selbstfüllende einfache Sammler,<br />

- Stichproben.<br />

Aufgrund der hier und in weiteren Zuflussuntersuchungen gemachten Erfahrungen<br />

können <strong>für</strong> den Einsatz dieser Techniken folgende Empfehlungen gegeben werden:<br />

- Die abflussproportionale Sammeltechnik lohnt sich nur <strong>für</strong> wasserwirtschaftlich<br />

stark beeinflusste Gewässer, in denen der Kausalzusammenhang zwischen Stoffkonzentrationen<br />

und Wasserführung künstlich verwischt ist.<br />

- Das Aufsammeln von Proben mit selbstfüllenden Sammlern während einer unkritischen<br />

Dauer (Vermeidung von Qualitätsveränderungen) hat bezüglich der späteren<br />

Auswertung gegenüber echten Stichproben so grosse Vorteile, dass sich die<br />

zweimalige Fahrt pro Probenahme (Aussetzen und Wiedereinholen der Sammler)<br />

lohnt.<br />

- Diese Empfehlung setzt voraus, dass der Abfluss an jeder Probestelle limnigraphisch<br />

registriert wird, und dass die Auswertung mit einem Computer erfolgen<br />

kann.<br />

Frachtberechnungen von Stoffen, welche in den Proben oft unter der analytischen<br />

Nachweisgrenze vorliegen, ergeben - ein interessantes Nebenprodukt dieser Auswertungen,<br />

dann zu niedrige Frachten, wenn diese Einzeldaten gleich Null gesetzt<br />

werden. Mit einem neuen Ansatz und einer statistischen Behandlung erhalten wir<br />

z.B. <strong>für</strong> Cadmium im Werrikerbach <strong>für</strong> 1978/79statt 163 g/Jahr (alte Berechnung)<br />

eine Jahresfracht von 433 g.<br />

(H. Bührer, H. Ambühl)<br />

4.6 PROZESSE IN NATÜRLICHEN GEWÄSSERN<br />

Saurer Regen<br />

Das Auftreten saurer Niederschläge in der Schweiz und in den meisten Regionen<br />

der nördlichen Hemisphäre ist eine Folge von anthropogenen Störungen der Kreisläufe,<br />

die Land, Wasser und Luft koppeln. Durch die Oxidation von Schwefel und<br />

Stickstoff entstehen in der Atmosphäre (Gasphase, Aerosole, Wassertröpfchen der<br />

Wolken) neben CO 2 S- und N-Oxide, welche nach teilweiser Oxidation zu einer<br />

Säure-Base-Wechselwirkung führen. Das Ausmass der Aufnahme der verschiedenen<br />

gasförmigen und Aerosolkomponenten im atmosphärischen Wasser hängt von vielen<br />

Faktoren ab. Für Abb. 4.15 wurde eine Ausbeute von 50 % <strong>für</strong> SO 4 2 und NO 3 - , von<br />

80 % <strong>für</strong> NH 3 und 100 % <strong>für</strong> HC1 angenommen. Die Entstehung des sauren Regenwassers<br />

ist rechts in der Abbildung als Säure-Base-Titration dargestellt.<br />

Die Abbildung 4.16 zeigt die chemische Zùsammensetzung einiger Wässer in der


MARINE AEROSOLE<br />

STAUB<br />

WASSER<br />

(0/5g H20/m3)<br />

•15neq m<br />

EINTRAG aus natürlichen und<br />

Verunreinigungsquellen :<br />

CO2 , 11 2 S , RSR / S0 2 / H2 SO4 /<br />

NH 3 , NO , NO2 , HNO2 , HNO3/ HCI<br />

Staub , Meersalzaeroso(e<br />

03 / 02<br />

H2 02 ,OH'<br />

Genese eines typisch schweizerischen Regenwassers<br />

(No3 I so 24- Ic--<br />

Säure - Base Reaktion :<br />

HNO3 H2 SO4 + S02 •H2OIHCI<br />

I<br />

CaCO3<br />

MgCO3 WEM<br />

CaSO4 K*+Na*<br />

+ NaCI+KÇIl I I t j STAUB<br />

Y<br />

AL( ) Mg 2 NH4<br />

Si02+A1 Silikate<br />

In die Atmosphäre<br />

gelangende SÄUREN<br />

In die Atmosphäre<br />

gelangende BASEN<br />

zunehmende<br />

Neutralisierung<br />

zunehmende<br />

Fläche des<br />

H4SiO4 Cristallina Einzugsgebietes<br />

pH^5.3 See (ohne Zufluss)<br />

E 0.15 km2<br />

NO3 I 5042CÎ IHCO3 t Oberer Laghetto<br />

H 45iO4 pH'5.8 (ohne Zufluss)<br />

H^I,IMg 2' Ca 2' Na+K*I•^NH4 Em0.7 km2<br />

AI(IN)<br />

H*<br />

43.<br />

ItlCa2+I<br />

Mg 2` K*+Na+<br />

HCO3<br />

pH-S45<br />

NO3 I Sp42- 0;11 HCO3<br />

14IMgi` Cal*<br />

All(III)<br />

REGENWASSER (gelöste ionische Komponenten)<br />

NO3 I 5042- ICl<br />

AI<br />

3 *+++<br />

( Kationen<br />

H* (starke Säuren)li ICa2* Ial NH4' I (incl. H+)<br />

m g 2* (starke Säuren)<br />

pHz-4.3<br />

MASSSTAB<br />

1 k<br />

0 10 50<br />

Regen- oder<br />

Schneeschmelzwasser<br />

EH4SiO4 pH,<br />

Bachwasser<br />

O unterhalb<br />

NH4`<br />

Schneefeld<br />

E


Eine neue Rinnenanlage <strong>für</strong> Laborexperimente mit Fliesswasserorganismen<br />

44<br />

Tiere aus extremen, natürlichen Standorten verhalten sich im Labor nur dann unverfälscht<br />

(natürlich, artgemäss), wenn ihr künstlicher Lebensraum deren wichtigste<br />

Standortbedingungen, z.B. die Wasserströmung, erfüllt. Die hier vorgestellte<br />

Rinnenanlage, welche einen Bach simuliert, wurde gebaut, um im Rahmen<br />

einer Dissertation typische Fliesswassertiere hältern und ihre Verhaltensweise,<br />

insbesondere ihre räuberische Lebensweise, untersuchen zu können (Abb. 4.17).<br />

In den zwei arenaförmigen Rinnen mit je 4 m Fliessstrecke wird die Strömung<br />

durch je 16 scharfe Wasserstrahlen erreicht. Auf diese Weise muss nur rund 1/30<br />

des zirkulierenden Wassers gepumpt werden, was Verletzungsmöglichkeiten der Tiere<br />

durch den Antrieb oder am Ueberlauf praktisch ausschliesst. Elektronische Regelungen<br />

erlauben, die Fliessgeschwindigkeit und die Temperatur in einem weiten<br />

Bereich zu variieren. Für spezielle. Aufzuchten von Einzeltieren sind im Innenraum<br />

der Rinnen Hälterungsboxen untergebracht.<br />

Abb. 4.17: Halbschematische Darstellung der Rinnenanlage<br />

<strong>für</strong> Laborexperimente mit Fliesswasserorganismen.<br />

Die Untersuchungen wurden mit Larven der grossen räuberischen Steinfliege Dinocras<br />

cephalotes Curt. durchgeführt und ergaben unter anderem folgende Resultate:<br />

- die Futterausnützung von D. ceph. ist stark temperaturabhängig. Im Winter<br />

(unter 6°C) ist sie schlecht (ca. 5%), im Sommer dagegen gut (ca. 25%). Im<br />

Jahresmittel beträgt sie etwa 15%.


45<br />

- die relative Grössenzunahme der Tiere bei den<br />

Häutungen wird mit zunehmendem Alter der Larven<br />

immer geringer und ist <strong>für</strong> Männchen kleiner als<br />

<strong>für</strong> Weibchen. Nach "Lehrbuch" sollte sie konstant<br />

sein'<br />

v, }- der Lebenszyklus von D. ceph. dauert drei Jahre.<br />

Davon entfallen etwa 10 Monate auf die Eientwicklung,<br />

welche eine halbjährige Ruhephase einschliesst.<br />

In den darauf folgenden. 26 Monaten<br />

durchlaufen die Männchen ungefähr 17, die Weibchen<br />

ungefähr 18 Larvenstadien (jedès gefolgt<br />

von einer Häutung),bis sie als "Nymphen" (ausgewachsene,<br />

schlüpfreife Larven) den Bach verlassen.<br />

Nach der letzten, schon an Land erfolgten<br />

Häutung zu Fluginsekten geworden, leben diese<br />

Abb. 4.18<br />

"Steinfliegen" nur noch wenige Wochen.<br />

Dinocras cephalotes Curt.,<br />

eine räuberische Steinfliegenlarve(Originalgrösse).<br />

Da diese grossen, räuberischen Steinfliegenlarven<br />

in einem unbelasteten, voralpinen Bach (Necker) gewichtsmässig<br />

etwa 10-15 % der tierischen Besiedlung<br />

ausmachen - man findet von ihnen 50 und mehr Individuen<br />

pro m 2 -erwartet man, dass sie im Wirkungsgefüge<br />

dieser Lebensgemeinschaft eine wichtige Funktion<br />

ausüben.<br />

Die sehr ähnliche Art Acroneuria californica (Amerika) ist als ernstzunehmender<br />

Futterkonkurrent <strong>für</strong> die Fische bekannt. Dasselbe darf von unserer Dinocras<br />

cephalotes angenommen werden. Ohne derartige Kenntnisse, welche sich nur in einer<br />

Labor-Rinnenanlage gewinnen lassen, ist es nicht möglich, die Struktur und<br />

das noch weitgehend unbekannte Funktionieren der Fliesswasser-Tiergesellschaften<br />

zu analysieren.<br />

(A. Frutiger)<br />

Die Wirkung verschiedener Substrate mit gleichem DOC auf die Entwicklung von<br />

Fliesswasserbiozönosen. Vergleich von biologisch gereinigtem Abwasser mit<br />

reinen Zuckerlösungen.<br />

Um die biologische Wirkung des Summenparameters DOC (gelöster organischer Kohlenstoff)<br />

besser beurteilen zu lernen, wurden Modellbäche mit zwei verschiedenen<br />

DOC-Quellen, mit Zuckerlösungen und mit biologisch geklärtem Abwasser, in einem<br />

vergleichbaren DOC-Bereich belastet. Die Vegetationsentwicklung verlief mit den<br />

beiden Kohlenstoffquellen grundsätzlich verschieden (Abb. 4.19). Im Grundwasser<br />

und im 10 %igen Abwasser wachsen hauptsächlich Kieselalgen. Mit 50 % Abwasser erfolgt<br />

zwar eine Erstbesiedlung durch Heterotrophe, vor allem von Ciliatenrasen,<br />

doch nach kurzer Zeit nehmen die Algen überhand. Das biologisch geklärte Abwasser<br />

fördert gegenüber dem reinen Grundwasser die Algenproduktion beträchtlich<br />

und verändert mit steigender Belastung die artenmässige Zusammesetzung des Bewuchses<br />

durch Verdrängung der braunen Kieselalgen zugunsten von grünen flutenden<br />

Fadenalgen.


Abb. 4.19<br />

Die Wirkung verschiedener Belastungsquellen<br />

im Bereich vergleichbarer<br />

Konzentrationen an<br />

gelöstem organischem Kohlenstoff<br />

(DOC) auf die Entwicklung von<br />

Fliesswasserbiozönosen.<br />

Versuchszeit: März-April 1982,<br />

Wassertemperatur 4-5°C. E =<br />

Chlorophyllkonzentrationen in<br />

relativen Einheiten.<br />

46<br />

(NE<br />

LL, 5000<br />

J 4000<br />

3000 -<br />

° r: 2000-<br />

= 1000<br />

0<br />

8-<br />

DIATOMEEN<br />

0, ----®®®<br />

iô<br />

X SPHAEROTILUS<br />

®®® °o<br />

GRÜNE<br />

FADENALGEN<br />

7<br />

I- 0,<br />

6csiE<br />

5<br />

®®<br />

oi,<br />

o<br />

o<br />

' 4-<br />

W<br />

m 3 -<br />

U W<br />

N( 2z<br />

a<br />

IC z 1o_<br />

om 0<br />

0<br />

/<br />

X<br />

A A<br />

3<br />

A<br />

o<br />

k<br />

A<br />

Zucker<br />

Zucker ,abgedunkelt<br />

biol. geklärtes Abwasser<br />

Grundwasser<br />

4<br />

DOC mg /1<br />

Bei vergleichbarem DOC-Angebot in Form von Zucker dominieren Bakterien (Sphaerotilus)<br />

. Die Algen treten in den Hintergrund, wie der Chlorophyllgehalt des Bewuchses<br />

klar demonstriert. Keine der mit Zucker beschickten Rinnen, auch bei nur<br />

1 mg DOC/1, entspricht der Zielvorstellung der Verordnung.<br />

Der Versuch unterstreicht die Notwendigkeit einer differenzierten Beurteilung<br />

des Summenparameters DOC und unterstützt die Forderung der Gewässerbiologen nach<br />

einer besseren biochemischen Charakterisierung dieses Parameters.<br />

(E. Eichenberger, A. Schlatter, H.U. Weilenmann)<br />

Zur Toxizität von Schwermetallen in Böden und in Gewässern <strong>für</strong> Pflanzen und Algen<br />

Die Zugänglichkeit (Bioavailability) und Toxizität von Metallen <strong>für</strong> Algenzellen<br />

und Pflanzen hängt von der Erscheinungsform der Metalle in Lösung (Oberflächenoder<br />

Bodenporenwasser) ab. Wie zahlreiche Untersuchungen gezeigt haben, kommt es<br />

nicht auf die total vorhandene Menge eines Metalls an, sondern auf die Konzentration<br />

an freien Metallionen. Eine sehr vereinfachte Modellvorstellung kann das<br />

plausibel machen: Die Zelle funktioniert in bezug auf die Metallaufnahme, wie<br />

wenn sie von einer Ionenaustauschmembran umgeben wäre. Die verschiedenen, in der<br />

Lösung vorhandenen Metallverbindungen stehen untereinander und mit der hypothetischen<br />

Ionenaustauschmembran im Gleichgewicht. Der geschwindigkeitsbestimmende<br />

Transport durch diese Membran erfolgt durch das freie Metallion. So ergibt sich<br />

eine Transportgesbhwindigkeit,die von der Gleichgewichtskonzentration von freien<br />

Metallionen in der Lösung abhängt.<br />

Dementsprechend hängt die Toxizität eines Schwermetalles im Gewässer oder im<br />

Boden von der Konkurrenz der sich an der Koordination mit den Metallionen beteiligenden<br />

Partner ab. Organisches Material (Fulvinsäure oder Humus im Boden),<br />

Karbonathärte (HCO 3 , CO 3 2 ) und OH - -Ionen (hoher pH) begünstigen die Komplexbildung<br />

und setzen die Toxizität eines Schwermetalls herab. Deshalb wirkt sich<br />

beispielsweise ein schwermetallhaltiger Schlamm in einem humusreichen und kalk-


KUPFER total 10 -7 M<br />

SALICYLSÄURE total<br />

10-6-10-3m<br />

10 -3<br />

TOXIZITÄT<br />

(ausgedrückt als<br />

%-freies iCu21)<br />

100<br />

io ofigninnithellI<br />

'alk11111`<br />

delhrtli<br />

4.7 METHODEN<br />

J 1bh._<br />

10 pH<br />

47<br />

haltigen Boden mit hohem pH<br />

weniger gefährlich aus als in<br />

einem sauren, humusarmen Boden.<br />

Um diese Verhältnisse besser zu<br />

verstehen, wurden mit Hilfe des<br />

Computers Modellrechnungen über<br />

die Abhängigkeit der freien Metallionenkonzentration<br />

vom Gehalt<br />

organischen Materials<br />

(Salicylsäure als Modellsubstanz)<br />

und vom pH durchgeführt.<br />

Zur Illustration eines Beispiels<br />

siehe Abbildung 4.20.<br />

(Lucia Dugnani)<br />

Abb. 4.20<br />

Abhängigkeit der Kupfertoxizität<br />

im Oberflächen- oder Bodenporenwasser<br />

von der Konzentration<br />

organischen Materials und<br />

vom pH (Modellrechnung).<br />

Bestimmung von Anionen im Spurenbereich mitHilfe der Ionenchromatographie<br />

Zum Nachweis von anorganischen Anionen<br />

in verschiedenen Wasserarten wurden bisher<br />

vorwiegend photometrische Analysenverfahren<br />

eingesetzt. Neuerdings bietet<br />

jedoch die Ionenchromatographie die Möglichkeit,<br />

die wichtigsten Anionen in einem<br />

Arbeitsgang gleichzeitig zu bestimmen.<br />

Bei der Ionenchromatographie werden die<br />

Anionen an leistungsfähigen Ionentauscherharzen<br />

getrennt und durch die anschliessende<br />

universelle elektrische<br />

Leitfähigkeitsmessung sichtbar gemacht<br />

(vgl. Abb. 4.21). Aus 0.2 ml Filtrat.<br />

einer Wasserprobe können auf diese Weise<br />

mehrere Anionen, bis zu einer Bestimmungsgrenze<br />

von je 0.5 mg/1, direkt erfasst<br />

werden. Routinemässig wird z.B.<br />

der Sulfat-Gehalt in Grundwasser, Flusswasser<br />

und Trinkwasser gemessen, weil<br />

daraus wichtige Hinweise über die geochemische<br />

Herkunft einer Wasserprobe<br />

abgeleitet werden können. Gegenüber<br />

der herkömmlichen Sulfat-Bestimmungsmethode<br />

(komplexometrische Titration<br />

o<br />

Abb. 4.21<br />

Cl-<br />

I 12.3pg/I<br />

HPO4<br />

CI- EIPO<br />

45042-<br />

49 pg /I<br />

NO3<br />

1<br />

53)g/I<br />

Eisprobe<br />

`-- (Gletscher)<br />

1 1 1 1 1<br />

0 10 [min]<br />

ZEIT<br />

SO4 NO3 Bidest-Wasser<br />

Ionenchromatogramm von relativ<br />

sauberen Wasserproben: Gletscher-<br />

Eis (geschmolzen), bidestilliertem<br />

Wasser (Labor).


nach Kationenaustausch) verringert sich der analytische Arbeitsaufwand mit der<br />

Ionenchromatographie-Methode um mehr als die Hälfte. Besondere Vorteile bietet<br />

die Ionenchromatographie überall dort, wo nur geringe Probenmengen zur Verfügung<br />

stehen, z.B. bei Stichproben innerhalb einzelner Regenereignisse.<br />

48<br />

Für Proben mit sehr geringen Anionen-Anteilen, wie sie bei Quellwasser aus dem<br />

Urgestein, Schnee-, Eis- und Regenproben anzutreffen sind, wurde eine automatische<br />

Anreicherung vorgeschaltet. Damit lassen sich noch Spuren bis unterhalb<br />

1 ug/1 messen.<br />

Auf Abbildung 4.21 sind die Ionenchromatogramme einer Eisprobe (Gorner-Gletscher)<br />

und von bidestilliertem Wasser dargestellt. Zur Vermeidung von Verschmutzungen<br />

aus der Laborluft wurden diese Proben mit den geringen Gehalten an Chlorid, Nitrat<br />

und Sulfat in einer Ueberdruckkabine aufgearbeitet. Aus dem in Abb. 4.22<br />

abgebildeten Handschuhkasten können die Proben entweder mit einer Spritze von<br />

Hand oder mittels Präzisions-Hochdruckpumpe über die vorgeschaltete Anreicherung<br />

in das Ionenchromatographie-System eingeschleust werden.<br />

Die Ionenchromatographie ermöglicht empfindliche Spurenbestimmungen und liefert,<br />

dank der gleichzeitigen Erfassung mehrerer Anionen, entscheidende Hinweise auf<br />

mögliche Fehlerquellen bei der Probenahme, Lagerung und Verarbeitung.<br />

(F. Zürcher, C. Maeder)<br />

Abb. 4.22:<br />

Handschuhbox zur Verarbeitung von Proben mit geringen Gehalten<br />

an Anionen (Chlorid, Nitrat, Nitrit, Sulfat, Phosphat, etc.).<br />

Mit der Spritze im Vordergrund können die Proben direkt aus der<br />

Schutzgas-Kabine in den Ionenchromatographen eingespritzt werden.<br />

(Foto: P. Schlup)


Messung und Berechnung der Algenproduktion<br />

49<br />

Der erste und entscheidende Schritt im Stoffhaushalt eines Sees ist das Einfangen<br />

der Lichtenergie durch die Algen und der Aufbau der Biomasse. Dieser als Photosynthese<br />

bekannte Prozess wird üblicherweise mit Hilfe von radioaktiv markiertem<br />

Kohlenstoff in Kurzzeitexperimenten gemessen. Soll die Produktion über mehr als<br />

4 Stunden hinweg lückenlos erfasst werden, so sind da<strong>für</strong> während der ganzen Messzeit<br />

nahtlos aneinandergereihte Experimente erforderlich, was nur mit sehr grossem<br />

Aufwand zu realisieren ist. In den heutigen produktionsbiologischen Fragestellungen<br />

kann aber auf eingehende Kenntnisse der Produktion über lange Zeit zu allerletzt<br />

verzichtet werden. Um trotzdem zu dieser Kenntnis zu gelangen, wurde ein<br />

Rechenmodell entwickelt, das auf Grund weniger gelegentlicher Kurzzeitmessungen<br />

der Photosynthese, der Chlorophyllkonzentration und der jeweiligen vertikalen<br />

Lichtverteilung die Produktion über Wochen hinweg berechnet. Der Lichteinfall auf<br />

die Wasseroberfläche muss dabei während der ganzen Zeit lückenlos gemessen werden<br />

(Abb. 4.23, 4.24).<br />

F<br />

w<br />

2.0<br />

1.5<br />

c) 1.0<br />

Lu<br />

Lu<br />

m<br />

n- 0.5<br />

Abb. 4.23<br />

0<br />

0 0.5 1.0 1.5 2.0<br />

P GEMESSEN<br />

PRIMÄRPRODUKTION in mg C /m2•Tag<br />

Experimentelle Messung der Produktion<br />

von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang<br />

und Berechnung <strong>für</strong> dieselbe Tagesdauer<br />

auf Grund der Messung über Mittag mit<br />

Hilfe des Modells. Bei exakter Uebereinstimmung<br />

liegen die Punkte <strong>für</strong> das.<br />

betreffende Wertepaar auf der Diagonalen.<br />

Die Quotienten P berechnet /<br />

P gemessen ergeben eine Standardabweichung<br />

von 13 %.<br />

Abb. 4.24<br />

2 4 6 8 10 12<br />

VERSUCHSTAGE<br />

Produktion in 13 Tagen :<br />

® täglich gemessen : 13.7 g C/m2<br />

® berechnet : 13.2 g C/ m2<br />

Messung der Photosynthese an 13 aufeinanderfolgenden<br />

Tagen jeweils über<br />

Mittag und Berechnung der Produktion<br />

des ganzen Tages mit dem Modell<br />

(- o -). Stehen nur von jedem 4. Tag<br />

Messwerte zur Verfügung, so liefert<br />

das Modell den mit – o– bezeichneten<br />

Verlauf. Die Standardabweichung der<br />

täglich berechneten, von zwischen 4<br />

Tagen interpolierten Werten beträgt<br />

ca. 12 %.<br />

Die Resultate zeigen, dass die Berechnung der Tagesproduktion auf Grund einer<br />

einzigen Kurzzeitmessung mit einer Streuung von etwa + 13 % behaftet ist. Bei<br />

Berechnung der Produktion über längere Zeiträume wird dieser zweite Fehler aber<br />

wieder weitgehend ausgeglichen. Berücksichtigt man ferner, dass derartige Verfahren,<br />

welche die Aktivität eines inhomogenen partikulären Materials (Seeplank-


50<br />

ton) messen, stets eine systembedingte Streuung aufweisen, so darf das Resultat<br />

als positiv beurteilt werden, zumal damit Langzeitmessungen der Produktion mit<br />

einem vertretbaren Arbeitsaufwand nun möglich sind.<br />

(P. Bossard, H..Bührer, U. Uehlinger)<br />

Sparmassnahmen im Seenforschungslaboratorium Kastanienbaum, insbesondere<br />

zur Reduktion des Oel- und Stromverbrauchs<br />

Jahr<br />

(Periode 1.7. bis 30.6.)<br />

Heizölverbrauch<br />

Liter<br />

Stromverbrauch<br />

kWh<br />

1978/79 54'600 463'475<br />

1979/80 49'300 525'365<br />

1980/81 35'300 315'890<br />

1981/82 22'950 259'805<br />

Getroffene Massnahmen:<br />

Ausserbetriebnahme der Heizung an Wochenenden, Feiertagen und über Nacht;<br />

Schliessen der Rolläden über Nacht; Einbau von Thermostatventilen an den<br />

Heizkörpern; Anbringen von Reflektorfolien hinter den Heizkörpern; Reduktion<br />

der Raumtemperatur in Arbeitsräumen auf 19°C; Ausserbetriebnahme der<br />

Heizung in Korridoren; Ausserbetriebnahme der zentralen Warmwasserversorgung<br />

(Ersatz durch 4 kleine Elektrospeicher, um den kleinen Bedarf im Haus<br />

zu decken; Versorgung der Fischzuchtanlagen, die wärmeres Wasser brauchen,<br />

mit Kühlwasser von Destillationsanlagen und Klimaräumen sowie mit Oberflächenwasser<br />

aus dem See, statt Aufbereitung mit Heizung); Isolation von Laborböden,<br />

die über unbeheizten Räumen liegen; Aenderung in der Seewasserversorgung<br />

(Ausserbetriebnahme des Seewassertanks, Ersatz der zu grossen<br />

durch kleinere Pumpen); Drosselung des Seewasserverbrauchs in der Fischzucht<br />

auf das nötige Mass; Ausserbetriebnahme der Klimaanlage (Kühlanlage)<br />

im Sommer; Inbetriebnahme der Klimaanlage im Winter nur wenn Zusatzheizung<br />

nötig; Anschluss der WC Anlagen an die eigene Seewasserversorgung.


5. LEHRE UND AUSBILDUNG<br />

5.l Lehrveranstaltungen an der ETH Zürich<br />

Sommersemester 1982<br />

Prof. H. Ambühl<br />

- BIOLOGIE V (OEKOLOGIE II), mit Exkursion<br />

(Mitwirkend: H.R.Bürgi)<br />

- PRAKTIKUM IN SYSTEMATISCHER UND OEKOLOGISCHER<br />

BIOLOGIE II, Block aquatische Oekologie<br />

(Mitwirkend: P. Bossard, H. Bührer,<br />

H.R. Bürgi, P. Perret, F. Stössel,<br />

E. Szabo, U. Uehlinger)<br />

- LIMNOLOGIE II<br />

- ARBEITSWOCHE IN GEWASSERBIOLOGIE<br />

(Mitwirkend: H. Bachmann, P. Bossard,<br />

H.R. Bürgi, Beatrix Egli, P. Perret,<br />

F. Stössel, U. Uehlinger)<br />

Prpf. R. Braun<br />

- ABFALLWIRTSCHAFT<br />

(Mitwirkend: G. Henseler, W. Obrist)<br />

- ABFALLTECHNIK, Vertiefungsblock Siedlungswasserwirtschaft<br />

und Umwelttechnik<br />

(Mitwirkend: G. Henseler, W. Obrist)<br />

Dr. Joan Davi s/PDDr. D. Imboden<br />

- MENSCH - TECHNIK - UMWELT<br />

Prof. K. Grob<br />

- HOCHAUFLÖSENDE GASCHROMATOGRAPHIE<br />

Prof. G. Hamer/PDDr. J. Hoi gné<br />

- TRINKWASSERHYGIENE UND CHEMIE DER<br />

WASSERVERSORGUNG<br />

Prof. W. Stumm<br />

- GEWÄSSERSCHUTZ UND UMWELTÖKOLOGIE<br />

Prof. W. Stumm/ Dr. W. Gi ger<br />

- CHEMIE NATÜRLICHER GEWASSER<br />

Dipl.Ing. M. W e g e 1 i n<br />

- WASSERVERSORGUNG UND ENTSORGUNG IN ENT-<br />

WICKLUNGSLÄNDERN<br />

(Mitw. im Rahmen der Vorlesung "Planung<br />

in ländlichen Räumen" des Nachdiplomstudiums<br />

<strong>für</strong> Entwicklungsländer, NADEL)<br />

51<br />

Wintersemester 1982/83<br />

Prof. H. Ambüh l<br />

- LIMNOLOGIE I<br />

(Mitwirkend: A. Frutiger, P. Perret,<br />

F. Stössel)<br />

- VOLLPRAKTIKUM IN LIMNOLOGIE<br />

(Mitwirkend: H. Bachmann, H. Bührer,<br />

H.R. Bürgi, J. Gavrieli, P. Perret,<br />

A. Stöckli, F. Stössel, E. Szabo)<br />

Prof. H. Ambühl / Dr. R. Gächter<br />

- ANGEWANDTE LIMNOLOGIE<br />

Dr. M. Bol 1 er/ Dr. W. G u je r/<br />

Prof. W. Stumm<br />

- GRUNDLAGEN DER WASSERTECHNOLOGIE<br />

Prof. R. Braun/Dr. P.H.Brunner<br />

- ABFALLTECHNIK<br />

(Mitwirkend: W. Obrist)<br />

- ABFALLWIRTSCHAFT, Vertiefungsblock Siedlungswasserwirtschaft<br />

und Umwelttechnik<br />

(Mitwirkend: W. Obrist)<br />

Prof. K. Grob<br />

- HOCHAUFLÖSENDE GASCHROMATOGRAPHIE<br />

Prof. G. H a m e r<br />

- BIOLOGICAL WASTEWATER TREATMENT<br />

Prof. G. Hamer/PDDr. J. Hoi gné<br />

- TRINKWASSER UND ABWASSER<br />

PD Dr. D. Imboden<br />

- PHYSIK NATÜRLICHER GEWASSER<br />

- TECHNIK UND UMWELT<br />

(Mitwirkend: Joan Davis, R. Schwarzenbach)<br />

PD Dr. D. Imboden/Dr. W. Ob ri st<br />

- OEKOLOGIE UND PLANUNG<br />

(Mitw. in Vorlesung von Prof. W.<br />

Jaray*)<br />

Dr. R. M ü 1 l e r<br />

- .SCHWEIZERISCHE FISCHEREI UND FISCHZUCHT<br />

mit einem * bezeichnete Dozenten<br />

gehören nicht zur EAWAG


Prof. W. S t u m m/ Dr. W. G u j e r/<br />

Prof. G. Hamer/PDDr. J. Hoi gné<br />

- EINHEITSVERFAHREN DER WASSERAUFBEREITUNG<br />

UND ABWASSERREINIGUNG<br />

Prof. W. Stumm/ Dr. A. Zehnder/<br />

Diverse Dozenten*<br />

- TECHNISCHE ENERGIENUTZUNG VON BIOMASSE<br />

Prof. W. Stumm/PDDr. B. Bö hl en*<br />

- CHEMIE UND UMWELT<br />

* *<br />

*<br />

Nachdiplomstudium Siedlungswasserbau und<br />

Gewässerschutz<br />

2. Kurs, Sommersemester 1982<br />

Prof. H. Ambüh 1 / Prof. W. Stumm:<br />

CHEMIE UND BIOLOGIE NATÜRLICHER GEWÄSSER<br />

Dr. M. Bo11 er/ Dr. W. Gu j er:<br />

GRUNDLAGEN DER VERFAHRENSTECHNIK DER WASSER-<br />

AUFBEREITUNG UND ABWASSERREINIGUNG II<br />

Prof. R. Braun/Dipl.Ing. H. Wasmer:<br />

ABFALLWIRTSCHAFT<br />

Dipl.Ing. U. B und i und Gäste:<br />

PLANUNG UND REALISIERUNG DES GEWÄSSER-<br />

SCHUTZES (Ausgewählte Kapitel)<br />

*<br />

Prof. T. Dracos:<br />

HYDROLOGIE<br />

Prof. T. Dracos * /Dr. F. Stauffer * :<br />

GRUNDWASSERHYDRAULIK<br />

PD Dr. D. Irrboden:<br />

MATHEMATISCHE BESCHREIBUNG VON UMWELT-<br />

PHÄNOMENEN<br />

*<br />

Prof. M. Lendi :<br />

UMWELTRECHT<br />

Dr. A. Zehnder:<br />

MIKROBIOLOGISCHE GRUNDLAGEN DER GEWASSER-<br />

SCHUTZ-TECHNIK UND DER HYGIENE DER WASSER-<br />

VERSORGUNG<br />

52<br />

3. Kurs, Wintersemester 1982/83<br />

Dr. M. Bol 1 er/ Dr. W. G u jer:<br />

GRUNDLAGEN DER VERFAHRENSTECHNIK DER WAS-<br />

SERAUFBEREITUNG UND ABWASSERREINIGUNG I<br />

*<br />

Dr. J. B ü h l e r:<br />

EINFÜHRUNG IN DIE HYDRAULIK<br />

Dipl.Ing. U. Bund i:<br />

GRUNDLAGEN DES GEWÄSSERSCHUTZES<br />

Dr. H.R. Bürgi /Dr. P. Perret:<br />

BIOLOGIE UND OEKOLOGIE DER AQUATISCHEN<br />

LEBENSRÄUME (mit Exkursionen)<br />

*<br />

Prof. R. H e i e r 1 i:<br />

EINFÜHRUNG IN DIE ABWASSERTECHNIK<br />

*<br />

Dipl.Geol. P. S c h r o e t e r:<br />

ALLGEMEINE HYDROGEOLOGIE<br />

Prof. W. Stumm/ PDDr. J. Hoi gné/<br />

Dr. Laura Si gg:<br />

ALLGEMEINE CHEMIE MIT SPEZIELLER BERÜCK-<br />

SICHTIGUNG DER WASSERCHEMIE<br />

*<br />

Prof. E. U. Trüeb :<br />

WASSERGEWINNUNG, -FORDERUNG, -SPEICHERUNG<br />

UND -VERTEILUNG<br />

Dr. A. Zehnder:<br />

MIKROBIOLOGISCHE GRUNDLAGEN DER GEWASSER-<br />

SCHUTZ-TECHNIK UND DER HYGIENE DER<br />

WASSERVERSORGUNG<br />

* *<br />

*<br />

5.2 Lehrveranstaltungen an anderen<br />

Lehrinstituten<br />

5.21 Hochschulen<br />

Prof. P. Baccini, Université de Neuchâtel:<br />

Chimie analytique II,<br />

Ecochimie<br />

Université de Genève:<br />

Cycles des métaux lourds<br />

(Certificat en chimie<br />

analytique de l'environnement)


Dr. W. Geiger, Université de Genève:<br />

Faune piscicole de la Suisse<br />

PD Dr. D. Imboden, Université de Genève:<br />

Modélisation des lacs<br />

(Certificat en chimie analytique<br />

de l'environnement)<br />

Dr. J. Ruchti, Int. University Center Dubrovnik:<br />

Course on the Application of<br />

Mathematical Models in the<br />

Management of Aquatic Eco<br />

-systems: "Ecological Modelling<br />

on a Microcomputer"<br />

Prof. W.Stumm, Université de Genève:<br />

Certificat en chimie analytique<br />

de l'environnement<br />

5.22 Andere Lehranstalten<br />

Abendtechnikum der Innerschweiz, Horw<br />

Nachdiplomstudium Siedlungswasserbau und<br />

Gewässerökologie<br />

- Siedlungswasserbau: Dr. M. Boller, Dipl.Ing.<br />

V. Krejci, PD Dr. J.<br />

Hoigné, Dr. K. Mechsner<br />

53<br />

- Naturwissenschaftliche Grundlagen des<br />

Gewässerschutzes: Prof. P. Baccini, D. Diem,<br />

Dr. R. Gächter, PD Dr. D.<br />

Imboden, Dr. P. Perret<br />

- Abfallwirtschaft: Dr. W. Obrist<br />

Interkantonales Technikum Rapperswil<br />

- Oekologie und Umweltschutz: Dr. H.R. Bürgi<br />

Ingenieurschule Zürich<br />

- Abwassertechnik: Dipl.Ing. V. Krejci<br />

- Hydraulik/<strong>Wasserversorgung</strong>:<br />

Dipl.Ing. B. Novak<br />

* *<br />

*<br />

5.3 Kurse und Fachtagungen<br />

5.31 Kurse und Fachtagungen an der EAWAG<br />

in Dübendorf<br />

- Ecole Polytechnique de Lausanne / EAWAG,<br />

Research Colloquium on Environmental<br />

Science and Engineering:<br />

EPFL: P.-F. Fauqueux, E. Flaschel, L.Y.<br />

Maystre, P. Péringer, A. Renken,<br />

U. von Stockar, A. Stravs<br />

EAWAG: U. Bundi, H. Burkhalter, Th. Conrad,<br />

E. Eichenberger, R. Geiser,<br />

W. Gujer, G. Hamer, J. Hoigné,<br />

Ch. Leuenberger, K. Mechsner,<br />

H.R. Wasmer, A.J.B. Zehnder<br />

- Wissenschaftsaustausch China/Schweiz auf<br />

dem Gebiete der Wasserverunreinigung:<br />

J. Eugster, J. Hoigné, D. Imboden,<br />

W. Gujer, Frau Ch. Matter, K.<br />

Mechsner, R. Schertenleib, R.<br />

Schwarzenbach, W. Stumm. H.R.Wasmer,<br />

A. Weber, Frau S.-D. Zheng<br />

(Teilnehmer aus China siehe Abschnitt<br />

8.5: Gäste aus dem Ausland: Peking/China)<br />

- Kurs über Gewässerschutz <strong>für</strong> Ing. Agronomen<br />

ETHZ: M. Boller, O. Furrer * , R. Gächter,<br />

V. Krejci, W. Obrist, W. Stumm<br />

- Pollution and Quality Control of Groundwater,<br />

Kurs <strong>für</strong> Bau- und Agroingenieure,<br />

Hydrologen, Regionalplaner, aus dem Inund<br />

Ausland.<br />

- Int. Institute for Hydraulic and Env. Engineering,<br />

Delft, NL / Exkursion des "Short<br />

Course in Assessment and Monitoring of<br />

Pollution in Inland and Coastal Waters ":<br />

G. Hamer, J. Hoigné, R. Schertenleib,<br />

J. Zobrist<br />

- Int. Institute for Hydraulic and Env. Engineering,<br />

Delft, NL / Exkursion des "International<br />

Course in Env. Science and Tech<br />

-nology":<br />

R. Schertenleib, D. Stuckey,<br />

M. Wegelin, D. Witthauer<br />

- Arbeitstagungen der Aktion COST 64b bis:<br />

"Analyse organischer Mikroverunreinigungen<br />

in Wasser"<br />

Arbeitsgruppe "Gaschromatographie",<br />

Thema "Kapillargaschromatographie - State<br />

of the Art" (K. Grob)


-- Arbeitsgruppe "Spezielle analytische<br />

Probleme"<br />

Thema "Halogenierte organische Verbindungen<br />

und Phenole" (W. Giger, Ch. Leuenberger,<br />

K. Schellenberg, F. Zürcher,<br />

L. Renberg * , R. Wegmau )<br />

- Herbsttagung der Gruppe der Hydrogeologen<br />

der Schweizerischen Geologischen Gesellschaft<br />

Thema "Grundwasserverunreinigungen durch<br />

organische Chemikalien" (Th. Conrad, W.Giger,<br />

E. Hoehn, Ch. Leuenberger, R. Schwarzenbach,<br />

F. Zürcher, M. Reinhard * , F. Schwille*)<br />

5.32 Kurse und Veranstaltungen am Seenforschungslaboratorium<br />

Kastanienbaum<br />

23.-26.2. Prof. Ambühl: Angew. Limnologie;<br />

ETH-Studenten<br />

24.2. Dr. Müller: Fischereiexkursion;<br />

ETH-Studenten *<br />

29.3. H. Weilenmann /Dr. Gächter:<br />

Belebtschlamm; HTL-Studenten<br />

5.-8.4. Prof. Ambühl: Angew. Limnologie;<br />

ETH-Studenten<br />

6.5. PD Dr. Imboden: Umweltphysik;<br />

Heidelberger Studenten<br />

6.7. Prof. Baccini: Oekochemie-<br />

Praktikum; Technikum Innerschweiz<br />

26.-31.7. Prof. Ambühl: Angew. Limnologie;<br />

ETH-Studenten<br />

24.8. Dr. Gächter: NDS Siedlungswasserbau<br />

und Gewässerökologie; Technikum<br />

Innerschweiz<br />

13.9.-9.10. Dr. Zehnder: Adv. Course in Micro<br />

-bial Ecology; Fed. Eur. Microbiol.<br />

Soc. und Schweiz. Ges. Mikrobiologie<br />

23.11. Dr. Perret: Invertebratenkurs;<br />

Technikum Innerschweiz<br />

Daneben fanden eine Veranstaltung <strong>für</strong> die<br />

Lehrerausbildung, 19 <strong>für</strong> Mittel- und Volksschulen,<br />

sowie 25 Führungen statt.<br />

* *<br />

*<br />

* auswärtige Referenten<br />

54<br />

5.33 Einführungskurse in die Glaskapillar-<br />

Gaschromatographie<br />

Prof. K. Grob und Frau G. Grob versuchten erstmals,<br />

ihre Kursprogramme weiter zu differenzieren,<br />

vor allem, um Wissenschaftern in leitender<br />

Funktion entgegenzukommen, welche einerseits<br />

eine möglichst umfassende Information über unsere<br />

Möglichkeiten und Probleme wünschen, anderseits<br />

aber den handwerklichen Teil nicht zu<br />

beherrschen brauchen. Das führte zu drei Kurstypen.<br />

A: <strong>für</strong> eigenhändige Benützer; Grundlagen und<br />

Anwendungen<br />

B: <strong>für</strong> eigenhändige Benützer; Säulentechnologie.<br />

C: <strong>für</strong> leitende Personen; Uebersicht, ohne<br />

praktische Arbeit.<br />

Folgende Kurse wurden durchgeführt:<br />

EAWAG A 12 Personen, international gemischt<br />

(15.-18.2.)<br />

EAWAG B 10 Personen, Schweizer Hochschulen<br />

(19.-22.4.)<br />

EAWAG C ca. 50 Personen; im Rahmen der COST-<br />

Tagung (17.5.)<br />

Univ.of California, Los Angeles B 18 Pers.<br />

(25.-28.5.)<br />

Univ.of California, Los Angeles A 22 Pers.<br />

(l.-4.6.)<br />

Sympos. Am.Soc. Mass Spectrom., C 60 Pers.<br />

Honolulu ( 5.6.)<br />

Univ.of North Carolina, Chapel A 24 Pers.<br />

Hill ( 15.-18.6.)<br />

Univ.of North Carolina, Chapel B 26 Pers.<br />

Hill (21.-24.6.)<br />

Università di Firenze A 32 Pers.<br />

(21.-24.9.)<br />

* *<br />

*<br />

5.4 Seminare und Kolloquien<br />

8. 1. *Dipl.Ing. H. Peter: Gewässerschutz<br />

aus der Sicht eines Kantons, und<br />

was erwartet der Kanton von der<br />

EAWAG<br />

15. l. Dipl.Ing. N.R. Wasmer: Bewirtschaftung<br />

biogener Roh- und Abfallstoffe:<br />

Fragestellung, Methodik,<br />

Resultate<br />

22. 1. Dr. W. Obrist: Bewirtschaftung biogener<br />

Roh- und Abfallstoffe:<br />

Methodik und Anwendung der Nutzwertanalyse


22. 1. *Dr. M. Börlin: Nutzwertanalyse zur<br />

Ueberprüfung von Nationalstrassenstrecken<br />

29. 1. *Dr. F. Widdel: Oxidation von Fettsäuren<br />

durch Sulfatreduzierer: Neue<br />

Aspekte <strong>für</strong> die anaerobe Mineralisation<br />

von organischen Substanzen<br />

2. 2. Dr. 0. Wanner: Ausgleichsrechnung<br />

5. 2. Dr. E. Eichenberger: Zink, Quecksilber<br />

und Cadmium in der Umwelt<br />

12. 2. *Dr. M. Schalekamp:<br />

- Rohwasserqualität und Rohwasseraufbereitung<br />

- Die <strong>Wasserversorgung</strong> von Zürich<br />

19. 2. Dr. H. Fricker: Statistische Phosphor-<br />

Belastungsmodelle <strong>für</strong> Seen: Versuche<br />

einer Bilanz basierend auf der<br />

Eutrophierungsstudie der OECD<br />

26. 2. *W. Suter: Der Einfluss von Wasservögeln<br />

auf Populationen der Wandermuschel<br />

(Dreissena polymorpha Pall.)<br />

am Untersee/Hochrhein (Bodensee)<br />

26. 2. H. Hämmerli, Dr. J. Zobrist, Dr. P.<br />

Brunner: Die Messungen von Immissionen<br />

in der Umgebung der KVA Josefstrasse<br />

3. 3. Dr. E. Hoehn: Interpretation von Advektion<br />

und Dispersion bei Markierversuchen<br />

im Grundwasser<br />

5. 3. *Prof. P. Gschwend: Atmospheric Transport<br />

of Polycyclic Aromatic Hydrocarbons<br />

in the Northeastern United<br />

States of America<br />

5. 3. M. Jones: Aliphatic and Aromatic Hydrocarbons<br />

From Sediments Near to an<br />

Oil Terminal<br />

19. 3. *Prof. J. Schnoor: Recovery of Aquatic<br />

Ecosystems Following Pollution by<br />

Hydrophobic Organic Chemicals<br />

24. 3. *Prof. R.D. Tanner: Elucidating the<br />

Transition between Submerged Culture<br />

and Solid State Baker's Yeast<br />

Fermentations<br />

16. 4. *Dr. Z. Dubinsky: Mass Culture of Micro<br />

for the Production of Animal<br />

-algae<br />

Feed and Useful Chemicals<br />

21. 4. PD Dr. D. Imboden: Physikalische Limnologie:<br />

Von der Grundlagenforschung<br />

zur Praxis, illustriert am Beispiel<br />

der Wärmepumpen an Seen<br />

23. 4. W. Ernst, NDS, Dipl.Ing. R. Schertenleib:<br />

<strong>Wasserversorgung</strong> und Gewässerschutz<br />

in Entwicklungsländern; Probleme<br />

des Technologietransfers<br />

29. 4. *Dr. D. Hammond: Benthic Exchange of<br />

Radon and Nutrients in Estuaries<br />

55<br />

30. 4. F. Duss, NDS: Oekologische Binsenwahrheiten<br />

7. 5. Dipl.Ing. V. Krejci, Dr. R. Schwarzenbach,<br />

Dr. J. Zobrist: Von der Kanalisation<br />

ins Grundwasser: Umfassende<br />

Untersuchung eines<br />

Regenereignisses im Glattal<br />

*Prof. G. Vogels: The Process of<br />

Methane Formation<br />

*Prof. J.J. Morgan: Acid Rain "Revisited"<br />

Prof. U. Czapski: Wie die Atmosphäre<br />

die Mischung in einem See verursacht<br />

19. 5. *Dr. R. Eganhouse: The Input of Petroleum<br />

Hydrocarbons to the<br />

Ocean from the Land and Their<br />

Fate in Marine Sediments<br />

19. 5. *Dr. Ch. Sato: Inhibition of Nitrification<br />

by Heavy Metals<br />

28. 5. *Dr. 0. Zafiriou: NO as an Intermediate<br />

in the Aquatic Nitrogen<br />

Cycle<br />

28. 5. *H.R. Müller: Die Kreisläufe von<br />

Kohlenstoff, Stickstoff und<br />

Phosphor in Korallenriffen<br />

4. 6. *Dr. T.G. Wilkinson: The Role of<br />

Natural Sciences in Developing<br />

an Environmental Programme for<br />

Offshore Oil Operations<br />

11. 6. *Dr. H. Brüschweiler: Waschmittel,<br />

Eigenschaften und Erfordernisse<br />

18. 6. Dr. R. Riederer: Die Eintags- und<br />

Steinfliegenfauna (Ephemeroptera<br />

und Plecoptera) im Mittellauf<br />

der Töss<br />

25. 6. *N. Ashidate: Measuring, Evaluating<br />

and Controlling the Bacteria on<br />

Granular Activated Carbon<br />

25. 6. *B. Wälti: Experimente mit der Wünschelrute<br />

29. 6. H.-R. Rhein: Deskriptive Statistik -<br />

eine Einführung<br />

2. 7. *Dipl.Ing. B.Milani: Vollzugsprobleme<br />

beim Gewässerschutz aus der<br />

Sicht des Bundes<br />

9. 7. *Dr. W. Bussmann: Gewässerschutz und<br />

kooperativer Föderalismus<br />

16. 7. *Prof. J. Schnoor: Acid Rain - a<br />

Political or a Scientific<br />

Problem<br />

20. 7. *Prof. M. Moo-Young: Fuels from Waste<br />

Biomass: Bioreactor Design and<br />

Process Economics<br />

16. B. *Dr. A. Escher: Algal-Bacterial<br />

Aggregates


29. 9. Dr. K. Schellenberg: Adsorption von<br />

chlorierten Phenolen an natürlichen<br />

Oberflächen<br />

l.10. Prof. W. Stumm: "Saurer Regen" - Eine<br />

Folge der Störung hydrogeochemischer<br />

Kreisläufe - potentielle<br />

Auswirkungen auf schweizerische<br />

Gewässer<br />

5.11. *Prof. S. Emerson: Geochemical and<br />

Biological Processes at the Ocean<br />

Bottom<br />

12.11. Dr. R. Müller: Besatzversuche mit<br />

pflanzenfressenden Fischen in<br />

der Schweiz<br />

19.11. *Dr. B.Schink: Anaerober biologischer<br />

Abbau von organischen Verbindungen:<br />

Möglichkeiten und Grenzen<br />

23.11. *Dr. P. Albrecht: Molekular Fossils of<br />

Archaebacteria in Sediments and<br />

Petroleums<br />

26.11. PD Dr. D. Imboden: Chemische und biologische<br />

Inhomogenitäten in Seen:<br />

Wie entstehen sie und was kann man<br />

von ihnen lernen ?<br />

l.12. *Dr. K. Cochran: Laboratory and Field<br />

Studies of Radionuclide Mobilization<br />

in Coastal Marine Sediments<br />

3.12. *Prof. K. Wuhrmann: Projekt "Mekong"<br />

6.12. *Dr. J. Golterman: Aspects of Nutrient<br />

Chemistry in the Deltas of Rhone<br />

and Rhine<br />

9.12. *Prof. D. Johnson: Capillary GC /<br />

Double Focusing MS for Humic<br />

Chlorination Products. Univ. of<br />

N. Carolina Approach to Analytical<br />

Problems<br />

10.12. *Dr. P. Rajasekaran: Biogas Technologies<br />

in India<br />

13.12. *Prof. H.W. Nürnberg: Untersuchungen<br />

zum Eintrag toxischer Metalle mit<br />

Regen und Schnee in terrestrische<br />

und aquatische Oekosysteme und<br />

zum Säuregrad des Regens<br />

17.12. Dr. M. Bolier: Nitrifikation und Denitrifikation<br />

mit festsitzender<br />

Biomasse<br />

* *<br />

*<br />

56<br />

5.5 Gastwissenschafter<br />

AHEL Marijan, Dipl. Chem., Institut Rudjer Bos<br />

-kovic, Zagreb, Jugoslavien<br />

(seit Oktober 1982)<br />

CHIN-FENG Pao-Kuo, Frau Prof., Fairleigh-<br />

Dickingson Univ., Teaneck, N.J.,USA<br />

(Jan.-Sept. 1982)<br />

CZAPSKI Ulrich, Prof., State University of<br />

N.Y., Albany, N.Y., USA<br />

(bis März 1982)<br />

DUGNANI Lucia, Frau Dr., Hydrologisches Inst.<br />

Univ.Pavia, Italien<br />

(Mai-Sept. 1982)<br />

EMERSON Steven, Prof., Dep. of Oceaonography<br />

der Univ. of Washington, Seattle,<br />

Wash., USA<br />

(Sept.-Dez. 1982)<br />

ISHIZAKI Chanel, Frau Prof., Instituto Venezolano<br />

de Investigaciones Cientificas<br />

Caracas, Venezuela<br />

(bis Juli 1982)<br />

INGVORSEN Kjeld, Dipl. Biol., Inst. f. Genetik<br />

und Oekologie der Univ. Aarhus,<br />

Dänemark<br />

(Jan.-Dez. 1982)<br />

JOHNSON Donald James, Prof., Univ. of North<br />

Carolina, Chapel Hill, N.C., USA<br />

(Juli-Dez. 1982)<br />

JONES Martin, Univ.of New Castle, New Castle,<br />

England<br />

(Feb.-März 1982)<br />

O'MELIA Charles R., Prof., Dep. of Geography<br />

+ Env. Eng., John Hopkins Univ.,<br />

Baltimore, Maryland, USA<br />

(Aug.-Sept. 1982)<br />

SANTSCHI Peter, Dr., Lamont-Doherty Geological<br />

Observatory, Columbia Univ.,<br />

Palisades, N.Y., USA<br />

(seit Aug. 1982)<br />

SCHNOOR Gerald, Prof., Div. of Energy Engineering,<br />

Env. Eng. Progr., Univ.<br />

Iowa, USA<br />

(Jan.-Aug. 1982)<br />

WESTALL John, Prof., Oregon State Univ.,<br />

Corvallis, Oregon, USA<br />

(Okt.-Nov. 1982)<br />

ZENGH Shu -Di, Frau, The Third Designing Inst.,<br />

Shanghai, China<br />

(Jan.1982-Aug. 1983)


6. PERSONAL<br />

Personalbestand 31.12.1982 Fachrichtungen der Hochschulabsolventen<br />

(in Personenjahren)<br />

57<br />

Chemiker Bauingenieure<br />

ETH-Professoren (4) und Assistenten 5 Physiker Kulturingenieure<br />

Etatstellen EAWAG<br />

Nicht-Etatstellen zulasten Kredite EAWAG<br />

118<br />

11<br />

Biologen Ingenieur-Agronomen<br />

Mitarbeiter zulasten Limnologen Maschineningenieure<br />

- Nationalfonds<br />

- anderer Fremdkredite<br />

9<br />

9<br />

Erdwissenschafter<br />

Informatiker<br />

Sanitary Engineers<br />

Total Personal<br />

152<br />

Doktoranden 19<br />

Lehrlinge 14<br />

Gastwissenschafter 3<br />

Total Mitarbeiter 188<br />

Berufskategorien (exkl. Doktoranden,<br />

Lehrlinge und Gastwissenschafter)<br />

Hochschulabsolventen 81<br />

HTL-Ingenieure und -Techniker 9<br />

Laboranten und übrige technische Angestellte<br />

41<br />

Kaufmännische u.administrative Angestellte 12<br />

Handwerker 9<br />

Abb. 6.1 Lysimeter auf der geordneten Deponie der Region<br />

Lugano bei Croglio zur Untersuchung der chemischen<br />

Zusammensetzung der Sickerwässer aus Hausmülldeponien.<br />

In Zusammenarbeit mit dem "Consorzio per<br />

l'eliminazione dei rifiuti del Luganese" werden<br />

Langzeitversuche durchgeführt, um die Probleme<br />

der Beurteilung und der Behandlung dieser Sickerwässer<br />

besser zu erfassen. Die Abb. 6.1 zeigt die<br />

zwei Lysimeter, welche 1980 mit Hausmüll resp. mit<br />

Hausmüll und gefaultem Klärschlamm gefüllt wurden.<br />

(Foto: M. Gandolla, Bioggio)<br />

152


7. RECHNUNGSWESEN<br />

Ausgaben und Einnahmen pro 1982 gemäss Staatsrechnung<br />

AUSGABEN<br />

58<br />

Bewilligter Kredit Ausgaben Kreditrest<br />

Fr. Fr. Fr.<br />

Personalbezüge 8'132'600 1 8'131'016 I<br />

Hilfskräfte 98'838 I 98'799 I<br />

+ 1'584<br />

+ 39<br />

Ersatz von Auslagen 124'000 123'427 1 + 573<br />

Honorare 9'000 8'951 I + 49<br />

Auswärtige Gastwissenschafter 70'000 69'946 1 + 54<br />

Verwaltungsauslagen 98'300 81'845 I + 16'455<br />

Unterhalt und Reparaturen 117'000 117'017 I - 17<br />

Betriebsausgaben 746'000 745'954 1 + 46<br />

Unterricht und Forschung 542'000 540'916 I + 1'084<br />

Mitgliederbeiträge 3'000 2'996 I + 4<br />

Int. Referenz-Zentrum (IRC) 189'800 174'353 I + 15'447<br />

Vertragliche Leistung 38'200 38'179 1 + 21<br />

Ausbildung (Doktoranden-Stipendien) 109'800 109'800 1-<br />

Maschinen, Apparate 478'400 478'415 I - 15<br />

Total 10'756'938 110'721'614 I + 35'324<br />

E INNAHME N Voranschlag Einnahmen Saldo<br />

I Untersuchungsgebühren 536'000 I 517'889 1 - 18'111 I<br />

I Verschiedene Einnahmen 6'000 6'155 I + 155 I<br />

I Bundesaufträge I (983'618) I -<br />

1 Total 542'000 I 524'044 I - 17'956 I<br />

Ausgaben und Einnahmen in den Jahren 1977 - 1982 (in 1000 Franken)<br />

AUSGABEN 1977 1978 1979 1980 1981 1982<br />

Personalausgaben 16035 6151 6251 6788 7384 8230 I<br />

Uebrige Ausgaben 2299 2286 2414 2495 2562 2492 I<br />

Gesamtausgaben 8334 8437 8665 9283 9946 10722 I<br />

EINNAHMEN<br />

Verrechnete Untersuchungsgebühren 602 711 539 375 228 518 I<br />

Verschiedene Einnahmen 4 11 13 13 20 6 I<br />

Bezahlte Einnahmen total 606 722 552 388 248 524 1<br />

Bundesaufträge (ohne Bezahlung) 463 583 366 470 1184 984 I<br />

Gesamteinnahmen 1 1069 1305 918 858 1432 1508 1


BEITRAGE AUSSERHALB DES EAWAG-VORANSCHLAGES<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

leeadlla<br />

59<br />

(in 1000 Franken)<br />

1977 1978 1979 1980 1981 1982<br />

Schweiz. Nationalfonds I 482 287 398 549 622 646<br />

Andere Bundesmittel I 141 139 44 140 186 234<br />

Fonds und Stiftungen I 120 76 59 102 115 178<br />

Industrie I 18 15 22 17 -<br />

Kantone I - - - 62 169<br />

Total 761 517 523 808 985 1227<br />

Mio Fr.<br />

Abb. 7.l: Entwicklung der Ausgaben und Einnahmen<br />

(Staatsrechnung)<br />

AUFTRAGE<br />

von Kantonen, I<br />

Gemeinden und<br />

Privaten<br />

des Bundes<br />

AUFTRAGSWESEN IM JAHRE 1981/82<br />

1981<br />

bearbeitet pendent<br />

31.12.81<br />

79<br />

18<br />

41<br />

16<br />

I 1982<br />

Gesamtausgaben<br />

Personalbezüge<br />

übrige Ausgaben<br />

Gesamteinnahmen<br />

Bundesaufträge<br />

bez. Einnahmen<br />

I bearbeitet pendent<br />

31.12.82<br />

Insgesamt 97 57 126 56<br />

105<br />

21<br />

41<br />

15


B. ANHANG 8.2 Wissenschaftliche und Fachpublikationen<br />

8.1 Diplomarbeiten, Dissertationen und<br />

Habilitationen (abgeschlossen)<br />

Diplomarbeiten<br />

BIRO, St.: Ueber die Ernährungsbiologie und<br />

Oekologie der Setipalpier (Plecoptera)<br />

im Necker bei Aachsäge (ETHZ)<br />

SIEBER, U.: Untersuchung über die Autökologie<br />

der Süsswasser-Ciliaten: Der Einfluss<br />

experimentell veränderter<br />

Bakteriendichte als Nahrungsangebot<br />

auf den Ciliatenbestand (ETHZ)<br />

BALLMER, St.: Der Einfluss kurzzeitiger Veränderungen<br />

des Lichtklimas auf die<br />

Kohlenstoffassimilation natürlichen<br />

Phytoplanktons (ETHZ)<br />

Dissertationen<br />

BAIER, U.: Zur mikrobiellen Oxidation von<br />

Methanol und Phenol (ETHZ)<br />

MEYER, M.: Stickstoffumsatz bei der Kompostierung<br />

von Rindermist (ETHZ)<br />

OSMANN-SIGG, Gertrud: Kolloidale und suspendierte<br />

Teilchen in natürlichen Gewässern;<br />

Partikelgrössenvertei1ung<br />

und natürliche Koagulation im<br />

Zürichsee (ETHZ)<br />

PIEMONTESI, Danièle: Etudes de complexes<br />

peptidiques du cuivre(II) comme<br />

modèles de la disponibilité biologique<br />

et du transport du cuivre<br />

dans les eaux naturelles (Université<br />

de Neuchâtel)<br />

Habilitation<br />

IMBODEN, D.: Tracers and mixing in the aquatic<br />

environment (ETHZ)<br />

* *<br />

*<br />

60<br />

a) Wasseraufbereitung<br />

Bader, H., Hoigné, J.: Colorimetric Method<br />

for the Measurement of Aqueous Ozone Based<br />

on the Decolorization of Indigo Derivatives.<br />

In: "Ozonation Manual for Water<br />

and Wastewater Treatment". Herausg.: W.J.<br />

Masschelein (John Wiley 1982) S. 169-172.<br />

Haag, R.W., Hoigné, J., Bader, H.: Ozonung<br />

bromidhaltiger Trinkwässer: Kinetik der<br />

Bildung sekundärer Bromverbindungen. Vom<br />

Wasser 59, 237-251 (1982).<br />

Hoigné, J.: Mechanisms, Rates and Selectivities<br />

of Oxidations of Organic Compounds<br />

Initiated by Ozonation of Water. In: R.G.<br />

Rice, A. Netzer (Eds.): "Handbook of<br />

Ozone Technology and Applications", Vol.1,<br />

Ann Arbor Science, Ann Arbor 1982, pp. 341-<br />

379.<br />

Hoigné, J., Bader, H.: Kinetik typischer Reaktionen<br />

von Chlordioxid mit Wasserinhaltsstoffen.<br />

Vom Wasser 59, 253-267 (1982).<br />

Hoigné, J., Bader, H.: Rate Constants of Reactions<br />

of Ozone with Organic and Inorganic<br />

Compounds in Water. I. Non- Dissociating<br />

Organic Compounds; II. Dissociating<br />

Organic Compounds. Water Res. 17, 173-183;<br />

185-194 (1983).<br />

Staehelin, J., Hoigné, J.: Decomposition of<br />

Ozone in Water: Rate of Initiation by Hydroxide<br />

Ions and Hydrogen Peroxide.<br />

Environ. Sci. & Technol. 16, 676-681<br />

(1982).<br />

Wegelin, M., Mbwette, S.: Slow Sand Filter<br />

Research Project, Report 3; Univ. of<br />

Dar es Salaam (1982).<br />

Zürcher, F., Bader, H., Hoigné, J.: Verhalten<br />

organischer Spurenstoffe bei der Ozonung<br />

von Trinkwasser. Activity Report 2, COST,<br />

Proc. lst Eur. Sympos; 11-13 Dez. 1979<br />

(OMP/2S/82) S. 198 - 213.<br />

b) Gewässerschutz, Wassernutzung, Wassergualitätsbeurteilung<br />

Ambühl, H.: Eutrophierungskontrollmassnahmen<br />

an Schweizer Mittellandseen. Z. f. Wasserund<br />

Abwasserforschg. 15, 113-120 (1982).<br />

Ambühl, H.: Phosphate und Gewässerschutz.<br />

Untersuchungen zur Eutrophierung der Alpenrandseen.<br />

Seifen-Oele-Fette-Wachse 108, 15,<br />

453-459 (1982).


Bundi, U.: Anforderungen an den künftigen Gewässerschutz.<br />

Schweizer Journal, Mai 1982,<br />

S. 59-60.<br />

Gewässerschutz in ländlichen Gebieten.<br />

Gas-Wasser-Abwasser 62, 11, 545-579 (1982):<br />

- Gujer, W.: Gewässerschutz in ländlichen<br />

Gebieten.<br />

- Gujer, W., Krejci, V., Eichenberger, E.:<br />

Hinweise <strong>für</strong> die Wahl von Einleitbedingungen<br />

<strong>für</strong> kleine Abwasserquellen.<br />

- Fleckseder, H.: Sind kleine <strong>Abwasserreinigung</strong>sanlagen<br />

tatsächlich so schlecht wie<br />

ihr Ruf ?<br />

- Fleckseder, H., Gujer, W., Krejci, V.:<br />

<strong>Abwasserreinigung</strong> bei stark schwankendem<br />

Anfall.<br />

- Fleckseder, H., Krejci, V.: Absetzen, anaerobe<br />

<strong>Abwasserreinigung</strong>, Schlammfaulung<br />

und Schlammentwässerung bei kleinen <strong>Abwasserreinigung</strong>sanlagen.<br />

- Fleckseder, H., Krejci, V.: Ueberlegungen<br />

zum Einsatz unbelüfteter Abwasserteiche.<br />

- Gujer, W., Fleckseder, H.: Gedanken zu<br />

kleinen Belebtschlammanlagen.<br />

Grob, K.: Can the Performance of Capillary Gas<br />

Chromatography Still be Increased? In:<br />

Frontiers of Analytical Techniques (Ed. C.G.<br />

Lunsford), Ph. Morris Inc., New York 1982,<br />

pp. 89-112.<br />

Grob, K., Grob, Gertrud: Capillary Columns with<br />

Immobilized Stationary Phases. Part 4: A<br />

Moderately Polar Phase, OV 1701. J. of HRC<br />

& CC 5, 13-18 (1982).<br />

Grob, K., Grob, Gertrud, Grob, K., Jr.: Capillary<br />

Columns with Immobilized Phases,<br />

Part 5: Determination of Column Bleeding.<br />

Resilylation. J. of HRC & CC 5, 349-354<br />

(1982).<br />

Grob, K., Grob, Gertrud: Static Coating: An<br />

Attempt to Optimize a Straightforward<br />

Technique Involving Mechanical Closure of<br />

the Column. J. of HRC & CC 5, 119-123 (1982).<br />

Grob, K., Grob, Gertrud, Blum, W., Walther, W.:<br />

Preparation of Inert Glass Capillary Columns<br />

for Gas Chromatography. A Revised, Comprehensive<br />

Description. J. of Chromatogr. 244,<br />

197-208 (1982).<br />

Gujer, W.: Ueberlastete Fliessgewässer - Fallbeispiele.<br />

Gas-Wasser-Abwasser 62, 3, 147-<br />

158 (1982).<br />

Gujer, W., Krejci, V., Schwarzenbach, R.,<br />

Zobrist, J.: Von der Kanalisation ins Grundwasser<br />

- Charakterisierung eines Regenereignisses<br />

im Glattal. Gas-Wasser-Abwasser 62, 298-<br />

311 (1982).<br />

61<br />

Landeshydrologie / Bundesamt <strong>für</strong> Umweltschutz /<br />

EAWAG: Programme national pour l'étude<br />

analytique en continu des cours d'eau<br />

suisses (NADUF). Wasser, Energie, Luft 74,<br />

165-169 /1982).<br />

Lewis, W.J., Foster, S.S.D., Drasor, B.S.:<br />

The Risk of Groundwater Pollution by On-<br />

Site Sanitation in Developing Countries.<br />

IRCWD - Report No. 01/82 (1982), 79 pp.<br />

Schaffner, C., Stephanou, E., Giger, W.:<br />

Determination of Nonylphenols and Nonylphenolethoxylates<br />

in Secondary Sewage<br />

Effluents. In: "Analysis of Organic Micropollutants<br />

in Water ". Ed. by A. Bjdrseth<br />

& G. Angeletti. D. Reidel Publ.,Dordrecht,<br />

Boston & London 1982, pp. 330-334.<br />

Siever, R., Stumm, W.: Quality of Water -<br />

Surface and Subsurface. In: "Scientific<br />

Basis of Water Research Management", U.S.<br />

National Academy, Washington 1982, pp.<br />

58-71.<br />

Stephanou, E., Giger, W.: Persistent Organic<br />

Chemicals in Sewage Effluents II. Quantitative<br />

Determination of Nonylphenols and<br />

Nonylphenolethoxylates by Glass Capillary<br />

Chromatography. Environ. Sci. & Technol.<br />

16, 800-805 (1982).<br />

Ward, C.F., Schertenleib, R.: On-Site Sanitation<br />

and Groundwater. The Pollution Risk.<br />

IRCWD -News No. 16 (1982).<br />

Zürcher, F.: Simultaneous Determination of<br />

Total Purgeable Organo-Chlorine, -Bromine<br />

and - Fluorine Compounds in Water by Ion-<br />

Chromatography. In: "Analysis of Organic<br />

Micropollutants in Water ". Ed. by A.<br />

Bjdrseth & G. Angeletti. D. Reidel Publ.,<br />

Dordrecht, Boston & London 1982, pp. 272-<br />

276.<br />

c) <strong>Abwasserreinigung</strong><br />

Bryers, J., Characklis, W.G.: Processes<br />

Governing Primary Biofilm Formation. Biotechnology<br />

and Bioengineering 24 (11),<br />

2451-2476 (1982).<br />

Characklis, W.G., Bryers, J., Trulear, U.G.:<br />

Dynamics of Biofilm Processes: Methods.<br />

Water Res. 16, 1207-1216 (1981).<br />

Gujer, W., Boller, M.: Stadt Zürich - Kläranlage<br />

Werdhölzli - <strong>Abwasserreinigung</strong>sversuche<br />

der EAWAG. Schweizer Ingenieur und<br />

Architekt, 100, 13, 226-230 (1982).<br />

Gujer, W., Krejci, V.: <strong>Abwasserreinigung</strong> in<br />

kleinen Kläranlagen. Neue Zürcher Ztg.,<br />

Beil. "Forschung und Technik" Nr. 214,<br />

15.9.1982.


Hamer, G.: Wastewater Treatment Processes -<br />

The Impact of Fermentation Technology.<br />

Proc. 3rd Austrian-Italian-Yugoslavian<br />

Chemical Engineering Conference, Graz,<br />

Vol. 2, 612-619 (1982).<br />

Mechsner, K., Wuhrmann, K.: Cell Permeability<br />

as a Rate Limiting Factor in the Microbial<br />

Reduction of Sulfonated Azo Dyes. Europ. J.<br />

Appl. Biotechnol. 15, 123-126 (1982).<br />

7. und 8. VSA-Fortbildungskurs, Zürich 1982,<br />

mit Beiträgen von M. Boller und W. Gujer<br />

(Titel s. Abschnitt 8.4 Vorträge)<br />

Zehnder, A.J.B., Ingvorsen, K., Marti, Therese:<br />

Microbiology of Methane Bacteria. In: "The<br />

Anaerobic Digestion", Elsevier Biomedical<br />

Press 1982, pp. 45-68.<br />

d) Chemie und Biologie natürlicher Gewässer<br />

Baccini, P., Grieder, E., Stierli, Ruth, Goldberg,<br />

Sabine: The Influence of Natural Organic<br />

Matter on the Adsorption Properties<br />

of Mineral Particles in Lake Water. Schweiz.<br />

Z. Hydrol. 44/1, 99-116 (1982).<br />

Bloesch, J.: Inshore-Offshore Sedimentation<br />

Differences Resulting from Resuspension in<br />

the Eastern Basin of Lake Erie. Canad. J.<br />

of Fisheries & Aquatic Sci. 39, 748-759<br />

(1982).<br />

Bloesch, J., Evans, R.D.: Lead-210 Dating of<br />

Sediments Compared with Accumulation Rates<br />

Estimated by Natural Markers with Sediment<br />

Traps. Hydrobiologia 92; 579-586 (1982).<br />

Eichenberger, E., Weilenmann, H.U.: The Growth<br />

of Ranunculus Fluitans Lam. in Artificial<br />

Canals. In: "Studies on Aquatic Vascular<br />

Plants", ed. by J.J. Symoens et al., Royal<br />

Bot. Soc. of Belgium, Brussels 1982, pp.<br />

324-332.<br />

Geiger, W., Meng, H.J., Müller, R.: Naturverlaichung<br />

bei Regenbogenforellen. Der Fischwirt<br />

32, 10, 73-74 (1982).<br />

Giger, W., Molnar, E., Schwarzenbach, R.P.:<br />

Etude des micropolluents organiques. -<br />

Rapports de la commission internationale<br />

pour la protection des eaux du Léman contre<br />

la pollution. Campagne 1981, pp. 81-86.<br />

Giger, W., Schaffner, Ch., et al.: Art und<br />

Herkunft der Kohlenwasserstoffe in Sedimenten<br />

des Bodensees. Erdöl und Kohle 34,<br />

451 (1981) und Forsch.ber. 294 der Dt.<br />

Ges. <strong>für</strong> Mineralölwiss. & Kohlechem.(1982).<br />

62<br />

Grauer, R., Stumm, W.: Die Koordinationschemie<br />

oxidischer Grenzflächen und ihre<br />

Auswirkung auf die Auflösungskinetik<br />

oxidischer Festphasen in wässrigen Lösungen.<br />

Colloid & Polymer Sci. 260, 959-970<br />

(1982).<br />

Gschwend, P.M., Zafiriou, O.C., Mantoura,<br />

R.F.C., Schwarzenbach, R.P., Gagosian,<br />

R.B.: Volatile Organic Compounds at a<br />

Coastal Site. l. Seasonal Variations.<br />

Environ. Sci. Technol., 16, 31-38 (1982).<br />

Güttinger, H.: Zusammenhänge zwischen physikalischen<br />

und chemischen Faktoren und<br />

Makroinvertebraten in Fliessgewässern.<br />

Diss. ETHZ Nr. 6952, Zürich 1982.<br />

Hohl, H., Koutsoukos, P.G., Nancollas, G.H.:<br />

The Crystallization of Hydroxyapatite and<br />

Dicalcium Phosphate Dihydrate; Representation<br />

of Growth Curves. J. Cryst. Growth<br />

57, 325-335 (1982).<br />

Huser, B.A., Wuhrmann, K., Zehnder, A.J.B.:<br />

Methanothrix soehngenii gen. nov. sp. nov.,<br />

a New Acetotrophic Non -Hydrogen-Oxidizing<br />

Methane Bacterium. Arch. Microbiol. 132,<br />

1-9 (1982).<br />

Imboden, D.M.: Modellvorstellungen über den<br />

Phosphor-Kreislauf in stehenden Gewässern.<br />

Z. f. Wasser- & Abwasserforsch. 15, 89-95<br />

(1982).<br />

Imboden, D.M., Stiller, Mariana: The Influence<br />

of Rn Diffusion on the 2l0 -Pb Distribution<br />

in Sediments. J. Geophys. Res.<br />

81, 557-564 (1982).<br />

Matter, A., Sturm, M.: Sedimentologische<br />

Untersuchungen in den grossen Berner Seen:<br />

Brienzer-,Thuner- und Bielersee. Mitt.<br />

Naturf. Ges. in Bern, N.F. 39 (1982).<br />

Müller, R.: Magenuntersuchungen an Graureihern.<br />

Veröff. BUS u. <strong>Eidg</strong>. Fischereiinspektion<br />

41 (1982).<br />

Osmann-Sigg, Gertrud K.: Kolloidale und suspendierte<br />

Teilchen in natürlichen Gewässern;<br />

Partikelgrössenverteilung und natürliche<br />

Koagulation im Zürichsee. Diss.<br />

ETHZ Nr. 6986, Zürich 1982.<br />

Polli, B.: Die immunologische Abwehrreaktion<br />

von Fischen gegen Saprolegnia. Diss. ETHZ<br />

Nr. 6908, Zürich 1982.<br />

Biederer, R.A.A.: Die Eintags- und Steinfliegenfaune<br />

(Ephemeroptera und Plecoptera) im<br />

Mittellauf der Töss. Diss. ETHZ Nr. 6935,<br />

Zürich 1982.


Sigg, Laura, Sturm, M., Stumm, W., Mart, L.,<br />

Nürnberg, H.W.: Schwermetalle im Bodensee -<br />

Mechanismen und Konzentrationsregulierung.<br />

Naturwiss. 69, 546-547 (1982).<br />

Stumm, W.: Störungen der globalen Kreisläufe<br />

als Folge der Energiedissipation. Studiengruppe<br />

Energieperspektiven, 1982.<br />

Stumm, W.: Surface Chemical Theory as an Aid to<br />

Predict the Distribution and the Fate of<br />

Trace Constituents and Pollutants in the<br />

Aquatic Environment. Water Sci. Tech. 14,<br />

481-491 (1982).<br />

Stumm, W., Righetti, G.: Tessiner Bergseen:<br />

saurer Regen, saure Traufe. Neue Zürcher<br />

Ztg., Beil. "Forschung und Technik", 6. Okt.<br />

1982, Nr. 231.<br />

Sturm, M., Zeh, U., Müller, J., Sigg, Laura,<br />

Stabel, H.H.: Schwebstoffuntersuchungen im<br />

Bodensee. Eclogae Geol. Helv. 75 (3), 579-<br />

588 (1982).<br />

Wuhrmann, K.: Ecology of Methanogenic Systems<br />

in Nature. Experientia 38, 193-198 (1982).<br />

Zutic, V., Stumm, W.: On the Role of Surface<br />

Complexation in Weathering Reactions. Dissolution<br />

Kinetics of Hydrous Alumina in the<br />

Presence of Organic Ligands. In: "Developments<br />

in Sedimentology" (H. van Olphen and<br />

F. Veniale, Eds.), Int. Clay Conf. 1981,<br />

Elsevier, Amsterdam 1982, pp. 613-621.<br />

e) Behandlung fester Abfallstoffe<br />

Braun, R.: <strong>Wasserversorgung</strong>, Abwasser- und<br />

Abfallbehandlung als wasserwirtschaftliche<br />

Einheit: Aus der Sicht der Abfallwirtschaft.<br />

Schrr. österr. Wasserwirtsch. Verb. 56,<br />

85-98 (1982).<br />

Braun, R.: Gedanken zur Abfallwirtschaft.<br />

Chem. Rdsch. 35 (30/31), 10, Solothurn<br />

1982.<br />

Grabner, E., Hinz, W., Gonschor, D.: Gasmessungen<br />

bei Deponien von Siedlungsabfällen.<br />

EDMZ-Publikation (Juni 1982).<br />

Hämmerli, H.: Probleme der Energiespeicherung<br />

bei der Müllverbrennung. Schweiz. Ing. &<br />

Arch., 100 (25), 557-565 (1982).<br />

Henseler, G.: Die Kosten der Klärschlammbehandlung<br />

in der Schweiz. Wasser, Energie,<br />

Luft 74, 150-152 (1982).<br />

Henseler, G.: Vergleichende Beurteilung verschiedener<br />

Klärschlammbewirtschaftungsarten.<br />

Gas-Wasser-Abwasser 62, 222-227 (1982).<br />

63<br />

Hirschheydt, A. von: Neue Erkenntnisse zur<br />

Kompostierung nach dem Stande von 1980/81.<br />

Müllhandbuch Nr. 5340, 1-21, Erich<br />

Schmidt-Verlag. - 65. Lfg. Mai 1982.<br />

Obrist, W.: Beurteilung alternativer Abfallverwertungsverfahren.<br />

In: "Recycling International",<br />

(Hg. K.J. Thomé-Kozmeniensky).<br />

Verlag E. Freitag, Berlin 1982,<br />

S. 102-106.<br />

Obrist, W.: Das Mehrwegglas aus der Sicht des<br />

Umweltschutzes. Die Verpackung 37, 4,<br />

12-13 (1982).<br />

f) Andere Themen<br />

Braun, R., Stickelberger, D.: Otto Jaag, ein<br />

Leben <strong>für</strong> den Gewässerschutz. Schrr.<br />

Schweizer Pioniere der Wirtschaft und<br />

Technik, 36, 88 Seiten, Ver. wirtschaftshistor.<br />

Stud., Zürich 1982.<br />

Hamer, G.: Bioengineering Report - Recycle<br />

in Fermentation Processes. Biotechnol.<br />

Bioengng. 24, 511-531 (1982).<br />

Hirsbrunner, M.: Chemostatanlage zur kontinuierlichen<br />

Kultur von Algen. Schweiz. Z.<br />

Hydrol. 43 (2), 370-376 (1981).<br />

* *<br />

*<br />

8.3 Kommissionstätigkeit<br />

Ambühl, H.:<br />

- Int. Gewässerschutzkommission <strong>für</strong> den<br />

Bodensee, Experte. Mitarbeit in den<br />

Arbeitsgruppen Zuflussuntersuchungen<br />

(Vorsitz), Freiwasser-Untersuchungen<br />

- Hydrobiologische Kommission der Schweiz.<br />

Naturforschenden Gesellschaft, Redaktor<br />

der "Schweizerischen Zeitschrift <strong>für</strong><br />

Hydrologie"<br />

- Arbeitsgruppe "Revision Gewässerschutz-<br />

Lehrmittel" des BUS<br />

Baccini, P.:<br />

- Arbeitsgruppe "Waschmittelphosphate"<br />

der <strong>Eidg</strong>. Gewässerschutzkommission<br />

Bezzegh, Maria M.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission zur Ueberwachung der<br />

Radioaktivität, KUER, Expertin


Bezzegh, Maria M.:<br />

- Int. Kommission zum Schutze des Rheins<br />

gegen Verunreinigungen, Beratende Sachverständige<br />

Bolier, .M.:<br />

- Baukommission <strong>für</strong> den Ausbau der ARA Werdhölzli<br />

(Technischer Ausschuss)<br />

- Projektkommission <strong>für</strong> den Bau der Filtra<br />

-tionsanlage Hochdorf<br />

Bossard, P.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission <strong>für</strong> Tierversuche, Mitglied<br />

Braun, R.:<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission <strong>für</strong> Abfallwirtschaft,<br />

Mitglied<br />

- Gewässerschutz- und Abfallkommission des<br />

Kantons Zürich<br />

- Ständige Wasserwirtschaftskommission WAKO<br />

- Arbeitsgruppe "Emissionen aus Kehrichtverbrennungsanlagen"<br />

des BUS<br />

- Schweiz. Vereinigung <strong>für</strong> Gewässerschutz<br />

und Lufthygiene, VGL, Präsident<br />

- Rat von Sachverständigen <strong>für</strong> Umweltfragen<br />

der deutschen Bundesregierung<br />

Brunner, P.:<br />

- Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiet von<br />

Wissenschaft und Technik, COST 68, Klärschlammbehandlung,<br />

Delegierter<br />

- Int. Union of Pure and Applied Chemistry,<br />

Experte der Applied Chemistry Division<br />

Bührer, H.<br />

- Mitarbeit in den Arbeitsgruppen Uferzonenkartierung,<br />

Freiwasser-Untersuchungen<br />

und Zuflussuntersuchungen der Int. Gewässerschutzkommission<br />

<strong>für</strong> den Bodensee<br />

Bürgi, H.R.:<br />

- Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Freiwasser-<br />

Untersuchungen (insbes. Plankton) der Int.<br />

Gewässerschutzkommission <strong>für</strong> den Bodensee<br />

Davis, Joan:<br />

- Projekt "Global 2000", Council on Environ<br />

D.C., USA,<br />

-mental Quality, Washington,<br />

Expertin<br />

- Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern"<br />

des BUS<br />

Eichenberger, E.:<br />

- Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern"<br />

des BUS<br />

Geiger, W.:<br />

- Kommission <strong>für</strong> die Fragen der Absatzförderung<br />

inländischer Fische, Mitglied<br />

- Kantonal-zürcherische Fischereikommission,<br />

Mitglied<br />

64<br />

Giger, W.:<br />

- Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiete<br />

der wissenschaftlichen und technischen<br />

Forschung, EUROP-COST, Aktion 64 b-bis,<br />

"Analyse organischer Mikroverunreinigungen<br />

im Wasser", Delegierter<br />

- Fachgruppe "Biozide" der Int. Kommission<br />

zum Schutze des Rheins gegen Verunreinigungen<br />

- Mitarbeit in der Arbeitsgruppe "Oelverschmutzung<br />

und Schadstoffbelastung" der<br />

Int. Gewässerschutzkommission <strong>für</strong> den<br />

Bodensee<br />

Grabner, E.:<br />

- Subkommission Kehrichtschlacke der Kommission<br />

<strong>für</strong> Ober- und Unterbau der Vereinig.<br />

Schweiz. Strassenfachmänner<br />

- Untergruppe "Sondermüll" der <strong>Eidg</strong>. Kommission<br />

<strong>für</strong> Abfallwirtschaft<br />

Gujer, W.:<br />

- Vorstand des Verbandes Schweiz. Abwasserfachleute,<br />

Mitglied<br />

- Technischer Ausschuss <strong>für</strong> die weitergehende<br />

<strong>Abwasserreinigung</strong> im Raume Zürich-<br />

Nord<br />

Hamer, G.:<br />

- Int. Committee on Economic and Applied<br />

Microbiology of the Int. Association of<br />

Microbiological Societies<br />

- European Federation of Biotechnology.<br />

Standing Committee on Fermentation<br />

Routes for Organic Feedstocks and Fuels<br />

Hirschheydt v., A.:<br />

- Arbeitsgruppe Kompostierung der <strong>Eidg</strong>.<br />

Kommission <strong>für</strong> Abfallwirtschaft<br />

- Commission d'étude pour l'épandage des<br />

boues en agriculture, Canton de Genève<br />

- Technische Kommission Kompostierung des<br />

Verbandes der Betriebsleiter schweiz.<br />

Abfallverwertungsanlagen, VBSA, Mitglied<br />

- Arbeitsgruppe Kompostwerke Baden-Württemberg<br />

Hoigné, J.:<br />

- Int. Kommission zum Schutze des Rheins<br />

gegen Verunreinigungen. Ständige Arbeitsgruppe<br />

<strong>für</strong> die laufenden Untersuchungen<br />

- Fachausschuss "Oxidationsmittel in der<br />

Wasseraufbereitung" des Deutschen Vereins<br />

des Gas- und Wasserfaches DVGW<br />

- Arbeitsgruppe "Nitrate in Nahrungsmitteln;<br />

Trinkwasser" (BUS und Bundesamt<br />

<strong>für</strong> Gesundheitswesen)<br />

Imboden, D.:<br />

- Technisch-wissenschaftliche Arbeitsgruppe<br />

der Int. Kommission zum Schutze der italienisch-schweizerischen<br />

Grenzgewässer


Imboden, D.:<br />

- Arbeitsgruppe Wärmepumpen des Bundesamtes<br />

<strong>für</strong> Energiewirtschaft<br />

Koblet, R.:<br />

- Bibliothekskommission der ETH Zürich, Mitglied<br />

Krejci, V.:<br />

- Arbeitsgruppe "Richtlinien <strong>für</strong> die physikalische,<br />

chemische und biologische Untersuchung<br />

der schweiz. Oberflächengewässer"<br />

des BUS<br />

Mechsner, K.:<br />

- Arbeitsgruppe "Zur Ausarbeitung eines Verfahrens<br />

zur Prüfung der Abbaubarkeit von<br />

Detergentien" des BUS<br />

Munz, W.:<br />

- Kanalkommission des Tiefbauamtes der Stadt<br />

Zürich, Mitglied<br />

Nänny, P.:<br />

- Arbeitsgruppe "Nappe Phréatique Rhénane"<br />

des Europa-Rates<br />

- <strong>Eidg</strong>. Tankprüfkommission, Mitglied<br />

- Hydrologische Kommission der Schweiz.<br />

Naturforschenden Gesellschaft, Mitglied<br />

- Arbeitsgruppe <strong>für</strong> operationelle Hydrologie<br />

(admin. Leitung: Landeshydrologie)<br />

Novak, B.:<br />

- Arbeitsgruppe "Feststofftransport durch<br />

Grundwasserströmung" der Kommission "Wasserwirtschaft<br />

- Wassertechnik" des<br />

Schweiz. Ingenieur- u. Architekten-Vereins<br />

SIA<br />

Obrist, W.:<br />

- Arbeitsgruppe Mengenerhebungen der <strong>Eidg</strong>.<br />

Kommission <strong>für</strong> Abfallwirtschaft<br />

Perret, P.:<br />

- Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern"<br />

des BUS, Untergruppe A:<br />

"Einfache und schnelle Fliessgewässeruntersuchung"<br />

Schertenleib, R.:<br />

- Groupe interdépartemental de coordination<br />

pour les questions d'environnement en relation<br />

avec les organisations internationales<br />

Schwarzenbach, R.P.:<br />

- Europ. Zusammenarbeit auf dem Gebiet der<br />

wissenschaftlichen und technischen Forschung,<br />

EUROP-COST, Aktion 64 b-bis,<br />

"Analyse organischer Mikroverunreinigungen<br />

im Wasser", Experte<br />

Sigg, Laura:<br />

- Int. Kommission zum Schutzes des Rheins<br />

gegen Verunreinigungen. Untergruppe<br />

"Physikalisch-chemische Methoden"<br />

65<br />

Stössel, F.:<br />

- Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern"<br />

des BUS, Untergruppe A:<br />

"Einfache und schnelle Fliessgewässeruntersuchung"<br />

Stumm, W.:<br />

- Nationaler Forschungsrat, Vizepräsident<br />

der Abt. <strong>für</strong> exakte und Naturwissenschaften<br />

- <strong>Eidg</strong>. Gewässerschutzkommission, Mitglied<br />

- <strong>Eidg</strong>. Kommission zur Ueberwachung der<br />

Radioaktivität, KUER, Mitglied<br />

- Baukommission <strong>für</strong> den Ausbau der ARA<br />

Werdhölzli<br />

- Kommission <strong>für</strong> Energiefragen des Schweiz.<br />

Schulrates, Mitglied<br />

- Conseil Scientifique, Institut de<br />

Limnologie, Thonon -les-Bains<br />

- Comité de Direction, Centre National<br />

de la Recherche Scientifique, "interactions<br />

Continent -Ocean"<br />

Sturm, M.:<br />

- Arbeitsgruppe des Bundes <strong>für</strong> die nukleare<br />

Entsorgung<br />

Wasmer, H.:<br />

- Arbeitsgruppe des Schweiz. Schulrates<br />

"Werkstoffe - Rohstoffe der Schweiz"<br />

Weber, H.:<br />

- Oelwehrausschuss der Int. Bodenseekommission<br />

Zobrist, J.:<br />

- Subkommission 8 Lebensmittelbuch des<br />

Bundesamtes <strong>für</strong> Gesundheitswesen<br />

- Arbeitsgruppe "Untersuchung von Oberflächengewässern"<br />

des BUS<br />

Zürcher, F.:<br />

- Mitarbeit in der ad hoc Arbeitsgruppe<br />

"Limnologische Aspekte der Schiffahrt"<br />

der Int. Gewässerschutzkommission <strong>für</strong><br />

den Bodensee<br />

Zehnder, A.J.B.:<br />

- Kommission Bio-Energie der Schweiz. Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Mikrobiologie<br />

- Schweiz. Landeskomitee des Scientific<br />

Committee an Problems of the Environment<br />

SCOPE<br />

* *<br />

*


8.4 Wichtigere Vorträge<br />

Baccini, P.:<br />

- Die Rolle natürlicher organischer Stoffe<br />

im Schwermetallhaushalt aquatischer Oekosysteme.<br />

Inst. Geowiss. Univ. Bayreuth.<br />

- Cadmiumkreislauf in der Schweiz - Quellen,<br />

Transportwege und Senken. Sympos. Schweiz.<br />

Arbgem. <strong>für</strong> Umweltforschung, Univ. Basel.<br />

- Chemical speciation and biological availability<br />

of heavy metals in the lake<br />

water. ISPRA courses on "Ecological<br />

effects of heavy metal speciation in<br />

aquatic ecosystems", ISPRA/Italien.<br />

Boller, M.:<br />

- Stickstoffelimination mit festsitzender<br />

Biomasse. SIA-Fachtagung Biotechnologie<br />

in der Schweiz, Basel.<br />

- Gewässerschutzmassnahmen im Einzugsgebiet<br />

stehender Gewässer. "Journée technique ",<br />

VSA Ecublens.<br />

- Physikalisch-chemische Verfahren zur<br />

Stickstoffelimination. 7. und 8. VSA-<br />

Fortbildungskurs, Engelberg.<br />

- Gehemmte Sedimentation und Eindickung in<br />

Nachklärbecken, dito.<br />

- Probleme und Lösungen im Abwasserschwerpunkt<br />

Glattal, dito.<br />

- Optimization of Design Variables for<br />

Tertiary Contact Filtration. 14 th Int.<br />

IWSA Congr., Zürich.<br />

- Theorie der Filtration. VSA-Tagung<br />

Zürich.<br />

- Erfahrungen mit der Flockungsfiltration<br />

in Hochdorf, dito.<br />

Braun, R.:<br />

- Die Bedeutung der Schadstoffe in der<br />

Abfallwirtschaft. Gründungsversammlung<br />

d. Schweiz. Interessengemeinschaft der<br />

Abfallbeseitigungs-Org. SIAO, Zürich<br />

- Von der Abfallbeseitigung zur Abfallwirtschaft.<br />

Volkshochschule Lenzburg.<br />

- Gedanken zur Abfallwirtschaft in der<br />

Zukunft. Generalversammlung AG <strong>für</strong> Abfallverwertung,<br />

Münsingen.<br />

Bryers, J.:<br />

- Processes Involved in Biofilm Formation:<br />

A Review. l st Int. Conf. on Fixed-Film<br />

Biological Processes, Cincinnati, USA.<br />

Bundi, U.:<br />

- Ziele und Organisation des schweizerischen<br />

Gewässerschutzes. Fortbildungskurs "Abfall<br />

als Problem unserer Gesellschaft",<br />

Schweiz. Verb. <strong>für</strong> Berufsberatung und<br />

BIGA, Winterthur.<br />

66<br />

Eichenberger, E.:<br />

- Messung der Produktion in Fliessgewässern.<br />

Sémin. d'écophysiologie, Lyon<br />

- The Effect of Different Sources of Dissolved<br />

Organic Carbon on the Development<br />

of Running Water Microphytic Communities.<br />

Colloq. Int. Centre Nat. Rech. Science,<br />

Marseille.<br />

- Wasser und Gewässer - Lebenselemente,<br />

Lebensräume und Nutzungsobjekte des<br />

Menschen. Fortbildungskurs Schweiz.<br />

Verb. <strong>für</strong> Berufsberatung, Winterthur.<br />

Giger, W.:<br />

- Chlorierte Phenole in Abwasser und Gewässern.<br />

Inst. <strong>für</strong> Toxikologie ETH und<br />

Univ. Zürich.<br />

- Field observations on the behavior of<br />

volatile organic chemicals during infiltration<br />

of river water to groundwater.<br />

l st Atlantic Workshop on Organic Chemical<br />

Contaminants in Groundwater, IWSA &<br />

AWWA, Nashville, USA.<br />

Grob, K.:<br />

- High Resolution Gas Chromatography, how<br />

it developed, where it goes. Engl. GC<br />

Forum, Univ. Nottingham.<br />

- Stand und Zukunftsaussichten der Kapillar-Gaschromatographie.Analytiker-Erfahrungsaustausch<br />

der Basler Firmen.<br />

Gujer, W.:<br />

- Conversion Processes in Anaerobic Digestion.<br />

IAWPR Specialised Seminar on<br />

Anaerobic Treatment of Wastewater in<br />

Fixed-Film Reactors, Kopenhagen<br />

- Einführung in die Kinetik von Belebungsanlagen.<br />

7. und 8. VSA-Fortbildungskurs<br />

Engelberg.<br />

- Nitrifikation in Belebungsanlagen, dito.<br />

- Nitrifikation mit festsitzender Biomasse,<br />

dito.<br />

- Denitrifikation im Nachklärbecken, dito.<br />

- Dimensionierungsbeispiel, dito.<br />

- Leitung der Fachtagung "Abwasserfiltration".<br />

VSA-Fachtagung Zürich.<br />

Gujer, W. und Schwarzenbach R.P.:<br />

- Von der Kanalisation ins Grundwasser -<br />

Charakterisierung eines Regenereignisses<br />

im Glattal. Swiss Water Pollution Control<br />

Assoc. SWPCA - Mitgliederverslg. Zürich.<br />

Hamer, G.:<br />

- The Application of Continuous Culture<br />

Kinetics to Activated Sludge Processes.<br />

VDI Ges. Verfahrenstechnik u. Chemieingenieurwesen.<br />

Sitzg. Fachausschuss "Bioverfahrenstechnik",<br />

Breisach, BRD.


Hamer, G.:<br />

- Wastewater Treatment Processes - The Impact<br />

of Fermentation Technology. 3rd<br />

Austrian-Italian-Yugoslavian Chem. Engng.<br />

Conf., Graz.<br />

- The Integration of Unit Operations for<br />

Bulk Manufacture by Continuous Flow Fermentation<br />

Processes. Engng. Found. Conf.-<br />

Biochem. Engng. III, Santa Barbara, Cal.,<br />

USA.<br />

- Continuous Culture Kinetics and Activated<br />

Sludge Processes. 8th Int. Sympos. on Continuous<br />

Culture of Microorganisms. Porton<br />

Down, England.<br />

Haag, W., Hoigné, J.:<br />

- Ozonung bromidhaltiger Trinkwässer. Fachgruppe<br />

Wasserchemie, Dt. Chem. Ges.,<br />

Jahrestagung Garmisch Partenkirchen.<br />

Hirschheydt v., A.:<br />

- Zur Geschichte der Kompostierung. Fachtagung<br />

über die Kompostierung, Suhr.<br />

- Abfalldüngung unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Schwermetalle, dito.<br />

- Müllkompost im Pflanzenbau. Fachtagung<br />

Neue Wege zur Wirtschaft, Etzgen.<br />

Hohl, H., Werth, E., Giovanoli, R., Posch, E.:<br />

- Heterogeneous Nucleation of Calcium Fluoride<br />

on Cerium(IV) Oxide. 56t h Colloid and<br />

Surface Sci. Sympos., Blacksburg, Virg.,<br />

USA.<br />

Hoigné, J.:<br />

- Ozonung von Wasser: Oxidationswirkung der<br />

sekundär gebildeten OH-Radikale in Abhängigkeit<br />

der "Qualität" des Wassers. 21.<br />

WEH Seminar "Grundlagen der Desinfektion<br />

und Reinigung von Wasser mittels UV-<br />

Strahlung, Bad Honnef, BRD.<br />

- Ozonung von Wasser: "Wasserqualität" und<br />

Kinetik der Oxidation organischer Substanzen.<br />

Chemische Gesellschaft Zürich.<br />

- Analyse de l'ozone résiduel. Séminaire sur<br />

l'emploi de l'ozone dans l'eau, Turin.<br />

- Cinétique des réactions, dito.<br />

Hoigné, J., Bader, H.:<br />

- Kinetik typischer Reaktionen von Chlordioxid<br />

mit Wasserinhaltsstoffen. Fachgruppe<br />

Wasserchemie der Dt. Chem. Ges., Jahrestagung,<br />

Garmisch Partenkirchen.<br />

Imboden, D.:<br />

- Mathematische Modelle als Grundlage zur<br />

Evaluation von Sanierungsmassnahmen an<br />

Seen. VSA, Hauptmitgliederversammlung.<br />

- Thermocline modeling - Physical aspects.<br />

Application of Mathematical Models in<br />

Management of Aquatic Ecosystems. Course<br />

at Inter -Univ. Centre of Postgrad. Studies,<br />

Dubrovnik.<br />

67<br />

- Model for trophic state prediction and<br />

its application for pollution control,<br />

dito.<br />

Müller, R.:<br />

- Fischereiliche Bewirtschaftung von<br />

Fliessgewässern. Lehrgang <strong>für</strong> Fischereipächter<br />

des Kt. Luzern.<br />

- Fischzucht in der Schweiz. Gastvorlesung,<br />

Univ. Zürich.<br />

- Grass carp and silver carp in Switzerland.<br />

4 th Congr. of Eur. Ichthyologists,<br />

Hamburg.<br />

- Magenuntersuchungen an Graureihern.<br />

Fortbildungskurs <strong>für</strong> Fischereiaufseher,<br />

Sursee.<br />

Novak, B.:<br />

- Quellen und Mengen der Schmutzstoffe in<br />

Regenabflüssen einer städtischen Mischkanalisation.<br />

Seminar <strong>für</strong> Ingenieurhydrologie,<br />

Abt. <strong>für</strong> Bauingenieurwesen, ETHZ.<br />

Obrist, W.:<br />

- Das Mehrwegglas aus der Sicht des Umweltschutzes.<br />

Pressekonf. Ostschweiz. Milchverband,<br />

Zürich.<br />

- Beurteilung alternativer Abfallverwertungsverfahren.<br />

Int. Recycling-Kongr.,<br />

Berlin.<br />

- Neuere Müllverwertungsverfahren in ökolog.<br />

Sicht. Landrat Kassel, Konstanz.<br />

- Evaluation of alternative waste treatment<br />

methods. Int. Sci. Meeting, Univ.<br />

Lund, Schweden.<br />

- Hygiene und Oekologie in der Abfallwirtschaft.<br />

Fortbildungskurs <strong>für</strong> Amtsärzte,<br />

Univ. Zürich.<br />

Perret, P.:<br />

- Orientierende Beurteilung von Fliessgewässern<br />

und biologische Erhebungen.<br />

Tagung Verein. Kant. Gewässerschutz-<br />

Limnologen, Bern.<br />

Ruchti, J., Heimo, A.:<br />

- Prospective use of a mobile radiation<br />

system to validate techniques of radiation<br />

estimations from satellite records.<br />

2 nd Radiation Budget Colloq., Inst. Geophys.<br />

and Meteorol., Univ. Köln.<br />

Schwarzenbach, R.P.:<br />

- Transport and transformation of halo<br />

the subsurface.<br />

-genated hydrocarbons in<br />

Dept. of Microbiology, Cornell Univ.,<br />

Ithaca, USA.<br />

Sigg, Laura, Sturm, M., Davis, Joan, Stumm,W.:<br />

- Metal Transfer Mechanisms in Lakes.<br />

7th Int. Sympos. "Chemistry of the Mediterranean",<br />

Split, Jugoslavien.


Sigg, Laura, Sturm, M., Stumm W.:<br />

- Sedimentationsprozesse und Metallkreisläufe<br />

im Bodensee. Round Table Discussion,<br />

Univ. Konstanz.<br />

Stumm, W.:<br />

- Chemische Prozesse in Seen. Zyklus<br />

"Seen", Schweiz. Vokshochschule Bern<br />

und Naturforsch. Ges. Bern.<br />

- Processus chimiques dans les lacs. Soc.<br />

Vaudoise des Sciences Naturelles,<br />

Lausanne.<br />

- Assessing the Environmental Behaviour of<br />

Aquatic Pollutants. General Assembly Int.<br />

Assoc. of Hydrol. Sciences, Exeter,<br />

England.<br />

- From Environmental Analytical Chemistry<br />

to Ecotoxicology. Ruder Boskovic Inst.,<br />

Zagreb, Jugoslavien.<br />

- Acid Rain, dito.<br />

- Störungen der globalen Kreisläufe als<br />

Folgen der Energiedissipation. Studiengruppe<br />

Energieperspektiven, Baden.<br />

- Saurer Regen - Gesteinsverwitterung.<br />

Seminare in anorganischer und analytischer<br />

Chemie, Univ. Bern.<br />

- Vortragsreihe Academia Sinica, Beijing<br />

und Shanghai, China.<br />

Stumm, W., Furrer, G., Kunz, B.:<br />

- The Role of Surface Coordination in Precipitation<br />

(heterogeneous nucleation)<br />

and Dissolution of Mineral Phases. 6th<br />

Summer Conf. "The Chemistry of Solid/<br />

Liquid Interfaces", Dubrovnik, Jugoslavien.<br />

Stumm, W., mit Schwarzenbach, R.P. und Laura<br />

Sigg:<br />

- From Environmental Analytical Chemistry<br />

to Ecotoxicology; A Plea for more Concepts<br />

and less Monitoring and Testing.<br />

12 th Annual Sympos. on the Analytical<br />

Chemistry of Pollutants, Int. Assoc. of<br />

Env. Analyt. Chem., Amsterdam.<br />

Sturm, M.:<br />

- Turbidity currents und die Ablagerung<br />

klastischer Sedimente in lakustrischen<br />

Ablagerungsräumen. TU München, Abt. <strong>für</strong><br />

Sedimentforschung und Meeresgeologie.<br />

- Sedimentation in alpinen Seen. Univ.<br />

Konstanz, Limnol. Inst.<br />

Sturm, M., Niessen, F.:<br />

- Die Oberflächensedimente des Baldeggersees.<br />

IVL-Jahrestagung, Bern.<br />

Sturm, M., Müller, J., Zeh, U.:<br />

- Suspended particulate matter and sediment<br />

deposition in Lake Constance. Int. Congr.<br />

on Sedimentology, Hamilton, Kanada.<br />

68<br />

Weber, H.:<br />

- Wasser in der Mythologie. Jungrotarier<br />

"ROTARACT", Zürich.<br />

- Wasser in der Antike und Ethos. Junge<br />

Wirtschaftskammer, Zürich.<br />

Wegelin, M.:<br />

- Review of Technologies for Rural Water<br />

Supplies in Developing Countries.Int.Inst.<br />

for Hydraulic and Env. Engng, Delft.<br />

- Horizontal -Flow Roughing Filtration as<br />

an Example of Appropriate Technology,<br />

dito.<br />

Zehnder, A.J.B.:<br />

- Zukunft der Bioenergie. Firma Bioengineering,<br />

Wald.<br />

- Neue Möglichkeiten bei der anaeroben<br />

<strong>Abwasserreinigung</strong>. Emser-Werke, Domat-<br />

Ems.<br />

- Kurs in anaerober Mikrobiologie. Egypt.<br />

Soc. of Appl. Microbiology, Kairo.<br />

Zobrist, J.:<br />

- Die Belastung der Gewässer mit Schadstoffen<br />

aus Abwässern und Niederschlägen.<br />

VGL-Tagung "Probleme der Schadstoffe<br />

in der Schweiz", Zürich.<br />

- Methodik und Resultate von Niederschlagsuntersuchungen<br />

in der Schweiz zur 8eurteilung<br />

der Gewässerbelastung. Informationstagung<br />

über lufthygienische Untersuchungen<br />

in der Schweiz, Zürich.<br />

Zürcher, F.:<br />

- Die Bedeutung des DOC <strong>für</strong> die Beurteilung<br />

der Fliesswasserqualität. Kontron-Seminar<br />

"Umweltschutz heute", Basel.<br />

* *<br />

*


8.5 Gäste aus dem Ausland<br />

Land<br />

Aegypten<br />

Australien<br />

Name / Institution / Ort<br />

Dr. SHEIKH, WHO Alexandria,<br />

Alexandria<br />

Dr. W.M. DREW, State Rivers<br />

and Water Supply Commission<br />

of Victoria, Armadale<br />

Bundesrepublik Prof. TILZER + Studenten,<br />

Deutschland Univ. Konstanz, Konstanz<br />

JOURDAN, Univ. Stuttgart,<br />

Stuttgart<br />

BIDLINGMAIER, Univ. Stuttgart<br />

Dr. Chem. HENSCHEL, Umwelt-<br />

Bundesamt, Berlin<br />

AHLBRECHT, Landw. Schule,<br />

Mölln<br />

China Frau Prof. J.-Y. LIU, Prof.<br />

H.-X. TANG, Prof. K.-Y. HU,<br />

Inst. of Environmental Che<br />

-mistry, Peking<br />

R.-H. WANG, M.-Q. YU, Changchun<br />

Inst. of Geography,<br />

Peking<br />

E.-J. CHENG, Academia Sinica,<br />

Peking<br />

Prof. YONG MINGDING, Dept. of<br />

Env. Health; Shanghai First<br />

Medical College, Shanghai<br />

England Dr. Richard FEACHEM, Ross-<br />

Institute of Tropical Hygiene,<br />

London<br />

Holland<br />

Indonesien<br />

Japan<br />

Dr. P.J. NEWMAN, Water Research<br />

Centre, Medmenham<br />

Dick de JONG, Internat. Reference<br />

Centre for Water<br />

Supply, Rijswijk<br />

Krisno HIMPUNO, Bouwcentrum<br />

Internat. Education, Rotterdam<br />

Dr. R. PURMANA, University of<br />

Indonesia, Jakarta<br />

Shigehisa IWAI, Prof. Kyoto<br />

Univ., Member of IAWPR<br />

Akinori YATAGAI, Chief, Env.<br />

Technics of Kobe Steel Co.<br />

Naotake OCHIAI, Chief. Env.<br />

Control of Kanebo Co.<br />

Hideo UTAZAKI, Chief, Env.<br />

Section of ITAMI City (Osaka)<br />

Office<br />

69<br />

Land<br />

Japan<br />

Polen<br />

Portugal<br />

Schweden<br />

Tansania<br />

Name / Institution / Ort<br />

Kunio OKAYASU, Dir. Tokyo<br />

Technic Service Co.<br />

Hiroshi SHIRAI, Staff of<br />

Century Res. Centre Co.<br />

Yasuto TAKAHASHI, Dir. Env.<br />

Dept. of Nagasaki Pref. Off.<br />

Hiroshi KOGISO, Dir. New<br />

Nippon Atmospheric Ocean Co.<br />

Akira TSUJIMOTO, Counc. of<br />

Life Env. Dept., Shiga Off.<br />

Akira UCHIDA, Dir. Pacific<br />

Consultant Co.<br />

Z. LEWANDOWSKY, Dr. Ing,<br />

Akad. d. Wiss. Zabrce<br />

Mme Ing. I. MELO, Landw.<br />

Forschungsanstalt Oeiras<br />

Mme T. PINTO, EPFL Lissabon<br />

Ing. S. MARKLUNG, Ing. A.<br />

LIND, Univ. Lulea, Lulea<br />

Dr. P. SOLYOM, Ing. L.DURING,<br />

NL Stockholm<br />

P.A. LINDSKOG; Dep. of Water<br />

in Env. and Society, Linköping<br />

S. MBWETH, Univ. Dar es Salaam<br />

USA J.F. MANWARING, T. POPE, Am.<br />

Water Works Assoc., Denver,<br />

Colorado<br />

John KALBERMATTEN, Charles<br />

GUNNERSON, Weltbank, Washington<br />

Dr. R.E. STAUFFER, Univ. of<br />

Wisconsin, Madison, Wisc.<br />

Prof. J.D. JOHNSON, Univ. of<br />

North Carolina, Chapel Hill<br />

Dr. 0. ZAFIRIOU, Woods-Hole<br />

Oceanogr. Inst., Woods-Hole<br />

R.G. ZEPP, US EPA, Athens,Ge<br />

Prof. G.R. HELZ, Stanford<br />

Univ., Stanford, Cal.<br />

Dr. R.L. JOLLEY, Oak Ridge<br />

Nat. Lab., Oak Ridge, Tenn.<br />

Diverse Länder Ca. 50 Teilnehmer des Kongresses<br />

IWSA, Zürich aus<br />

Hochschulen, Wasserwerken,<br />

Aemtern.

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