Was ist dem Lehrling am Ende der Beschäftigtenzeit zu ... - kbic.de
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Frage 12 : <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Lehrling</strong> <strong>am</strong> <strong>En<strong>de</strong></strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Beschäftigtenzeit</strong> <strong>zu</strong> übergeben?<br />
Nach Beendigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildungszeit hat <strong><strong>de</strong>r</strong> Betrieb <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Lehrling</strong> / Junggesellen die<br />
Lohnsteuerkarte und das Versicherungsheft wie<strong><strong>de</strong>r</strong> aus<strong>zu</strong>händigen.<br />
Des weiteren <strong>ist</strong> ein Ausbildungszeugnis aus<strong>zu</strong>stellen.<br />
Der Ausbildungsbetrieb <strong>ist</strong> gemäß § 16 Berufsbildungsgesetz (BBiG) gesetzlich verpflichtet, <strong><strong>de</strong>m</strong><br />
Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ein Zeugnis über die Ausbildungszeit aus<strong>zu</strong>stellen.<br />
Ein Ausbildungszeugnis muss also immer geschrieben wer<strong>de</strong>n, wenn ein Ausbildungsverhältnis<br />
en<strong>de</strong>t. Ein Antrag <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>ist</strong> hierfür nicht erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich.<br />
Unerheblich <strong>ist</strong>, warum das Ausbildungsverhältnis geen<strong>de</strong>t hat.<br />
Ein Ausbildungszeugnis <strong>ist</strong> selbst dann <strong>zu</strong> erstellen, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> ausdrücklich hierauf<br />
verzichtet hat, da ein solcher Verzicht stets unwirks<strong>am</strong> <strong>ist</strong>.<br />
Der Ausbildungsbetrieb muss <strong><strong>de</strong>m</strong> Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n auch dann ein Ausbildungszeugnis aushändigen,<br />
wenn er <strong>de</strong>n Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n nach Ausbildungsen<strong>de</strong> in ein festes Arbeitsverhältnis übernimmt.<br />
Das Zeugnis muss die jeweilige Ausbildung sowie Le<strong>ist</strong>ung und Verhalten <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
so genau und umfassend beschreiben, dass sich <strong><strong>de</strong>r</strong> künftige Arbeitgeber ein klares Bild hiervon<br />
machen kann.<br />
Es <strong>ist</strong> Sache <strong>de</strong>s Ausbildungsbetriebes, das Zeugnis im Einzelnen <strong>zu</strong> formulieren. Der Ausbildungsbetrieb<br />
muss dabei die übliche Zeugnissprache beachten.<br />
Das Zeugnis muss wahr sein und daher alle wesentlichen Tatsachen (bei einem qualifizierten<br />
Zeugnis auch Wertungen) enthalten, die für die Ges<strong>am</strong>tbeurteilung <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n wichtig<br />
sind.<br />
Einmalige Vorfälle, die für <strong>de</strong>n Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, seine Führung und Le<strong>ist</strong>ung nicht typisch sind,<br />
dürfen nicht in das Zeugnis aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Wer ein unrichtiges Zeugnis ausstellt, haftet einem späteren Arbeitgeber für <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
daraus entsteht, dass dieser <strong>de</strong>n Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n im Vertrauen auf die Richtigkeit <strong>de</strong>s Zeugnisses<br />
eingestellt hat.<br />
Um <strong><strong>de</strong>m</strong> Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n die weitere berufliche Zukunft nicht unnötig <strong>zu</strong> erschweren, muss das<br />
Zeugnis von verständigem Wohlwollen für <strong>de</strong>n Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n getragen sein. Folgen<strong>de</strong> Dinge<br />
dürfen daher nicht im Zeugnis grundsätzlich nicht bzw. nur unter bestimmten Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />
erwähnt wer<strong>de</strong>n:<br />
Straftaten und Strafverfahren dürfen nur im Zeugnis erwähnt wer<strong>de</strong>n, wenn sie mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Ausbildungsverhältnis<br />
direkt in Zus<strong>am</strong>menhang stehen und die Straftat durch gerichtliche Entscheidung<br />
nachgewiesen <strong>ist</strong>.<br />
Alkoholismus und Drogensucht dürfen im Zeugnis ebenso wenig erwähnt wer<strong>de</strong>n wie Dinge aus<br />
<strong><strong>de</strong>m</strong> Privatleben <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n.
Die gewerkschaftliche Tätigkeit <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> seine Mitarbeit in <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendvertretung<br />
darf nur auf ausdrücklichen Wunsch <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n ins Zeugnis aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Krankheiten (auch längerfr<strong>ist</strong>ige) und Schwerbehin<strong><strong>de</strong>r</strong>teneigenschaft <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n dürfen<br />
im Arbeitszeugnis grundsätzlich nicht erwähnt wer<strong>de</strong>n.<br />
Unterbrechungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehrzeit (Wehrdienst, Erziehungsurlaub) sind dagegen im Zeugnis <strong>zu</strong> erwähnen,<br />
da sie erklären, warum die Ausbildung länger gedauert hat.<br />
Der Beendigungsgrund (z.B. Kündigung durch <strong>de</strong>n Ausbildungsbetrieb) darf im Ausbildungszeugnis<br />
ohne Zustimmung <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n grundsätzlich nicht erwähnt wer<strong>de</strong>n. Hat jedoch<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> von sich aus gekündigt o<strong><strong>de</strong>r</strong> wur<strong>de</strong> ihm aus betrieblichen Grün<strong>de</strong>n gekündigt,<br />
<strong>ist</strong> dies im Zeugnis <strong>zu</strong> erwähnen d<strong>am</strong>it nicht beim Leser <strong><strong>de</strong>r</strong> falsche und für <strong>de</strong>n Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
nachteilige Eindruck entsteht, <strong><strong>de</strong>m</strong> Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n sei wegen seines untragbaren Verhaltens<br />
gekündigt wor<strong>de</strong>n.<br />
Das Nichtbestehen <strong><strong>de</strong>r</strong> Prüfung darf nur erwähnt wer<strong>de</strong>n, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> die Prüfung<br />
endgültig (also auch im dritten Anlauf) nicht bestan<strong>de</strong>n hat. Dabei <strong>ist</strong> auch hier auf eine wohlwollen<strong>de</strong><br />
Formulierung („hat an <strong><strong>de</strong>r</strong> Prüfung teilgenommen“) <strong>zu</strong> achten.<br />
Rechtlich wird zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Ausbildungszeugnis sowie<br />
einem Zwischenzeugnis unterschie<strong>de</strong>n.<br />
Ein einfaches Ausbildungszeugnis darf gemäß § 16 BBiG lediglich Angaben enthalten über<br />
• Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung(betriebliche/außerbetriebliche Ausbildung)<br />
• Dauer <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung(rechtliche, nicht tatsächliche Dauer)<br />
• Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung(Angabe <strong>de</strong>s Ausbildungsberufes)<br />
• erworbene Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
Ein einfaches Zeugnis <strong>ist</strong> also eine reine Ausbildungsbescheinigung ohne jegliche Bewertung<br />
von Le<strong>ist</strong>ung und Verhalten.<br />
Ein brauchbares Bewerbungsdokument <strong>ist</strong> nur das qualifizierte Ausbildungszeugnis, das auch<br />
eine Beurteilung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
• Le<strong>ist</strong>ung<br />
• beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en fachlichen Fähigkeiten<br />
• Führung (Sozialverhalten)<br />
<strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n enthalten muss.
Herr/Frau<br />
Z E U G N I S<br />
(einfach)<br />
(N<strong>am</strong>e <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n)<br />
geb. <strong>am</strong> in<br />
wur<strong>de</strong> vom bis<br />
im<br />
Handwerk/Ausbildungsberuf<br />
in meinem(unserem Betrieb ausgebil<strong>de</strong>t. Der <strong>Lehrling</strong> hat an <strong>de</strong>n vorgeschriebenen<br />
überbetrieblichen Maßnahmen teilgenommen und Ihm/ihr wur<strong>de</strong>n alle Kenntnisse<br />
und Fertigkeiten nach <strong><strong>de</strong>r</strong>/<strong>de</strong>n Ausbildungsordnung/Fachlichen Vorschriften für das<br />
Handwerk (Ausbildungsberuf)<br />
vermittelt, so dass er das Ausbildungsziel erreicht hat.<br />
Ort, Datum Unterschrift <strong>de</strong>s Ausbildungsbetriebes
Herr/Frau<br />
Z E U G N I S<br />
(qualifiziert)<br />
(N<strong>am</strong>e <strong>de</strong>s Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n)<br />
geb. <strong>am</strong> in<br />
wur<strong>de</strong> vom bis<br />
im<br />
Handwerk/Ausbildungsberuf<br />
in meinem(unserem Betrieb ausgebil<strong>de</strong>t. Der <strong>Lehrling</strong> hat an <strong>de</strong>n vorgeschriebenen<br />
überbetrieblichen Maßnahmen teilgenommen und Ihm/ihr wur<strong>de</strong>n alle Kenntnisse<br />
und Fertigkeiten nach <strong><strong>de</strong>r</strong>/<strong>de</strong>n Ausbildungsordnung/Fachlichen Vorschriften für das<br />
Handwerk (Ausbildungsberuf)<br />
vermittelt, so dass er das Ausbildungsziel erreicht hat.<br />
Sein/Ihr Verhalten während <strong><strong>de</strong>r</strong> ges<strong>am</strong>ten Ausbildungszeit war stets ta<strong>de</strong>llos.<br />
(N<strong>am</strong>e <strong>de</strong>s/r Aus<strong>zu</strong>bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n) war ehrlich und aufrichtig; <strong>de</strong>n Vorgesetzten und<br />
Kollegen gegenüber verhielt er/sie sich loyal und korrekt.<br />
Seine/Ihre Le<strong>ist</strong>ungen erfreuten sehr, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Geschick bewies er/sie<br />
(beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e fachliche Fähigkeiten)<br />
Ort, Datum Unterschrift <strong>de</strong>s Ausbildungsbetriebes<br />
____________________<br />
Ort, Datum Unterschrift <strong>de</strong>s Ausbildungsbetriebes<br />
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