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Dokumentation (25mb, pdf) - luchterhandt

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INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG HAMBURG<br />

DOKUMENTATION<br />

Gestaltung der<br />

Brücken in<br />

Wilhelmsburg Mitte<br />

Gutachterverfahren für Architekten und Ingenieure für den<br />

Entwurf von vier unterschiedlichen Brückenbauwerken<br />

Hamburg voraus<br />

Projekte für die Zukunft der Metropole


Gestaltung der Brücken<br />

in Wilhelmsburg Mitte<br />

Gutachterverfahren für Teams aus Architekten<br />

und Ingenieuren für den Entwurf einer Reihe<br />

von vier unterschiedlichen Brückenbauwerken


Inhalt<br />

03<br />

04<br />

06<br />

07<br />

12<br />

14<br />

15<br />

36<br />

VORWORT<br />

IBA HAMBURG - PROJEKTE FÜR DIE ZUKUNFT DER METROPOLE<br />

ANLASS UND ZIELSETZUNG<br />

STANDORT<br />

AUFGABENSTELLUNG<br />

VERFAHREN<br />

ERGEBNISSE DES GUTACHTERVERFAHRENS<br />

ANHANG<br />

Summary<br />

Verfahrensdetails<br />

IMPRESSUM


Vorwort<br />

Die Gestaltung von Wilhelmsburg Mitte<br />

schreitet voran. Schritt für Schritt<br />

konkretisiert sich die Architektur der<br />

vielen Neubauvorhaben, die Freianlagen nehmen<br />

Gestalt an. Ebenso wird die Infrastruktur<br />

für dieses Gebiet grundlegend neu geordnet<br />

– von Straßen und Plätzen über die<br />

Kanäle und Gewässer bis hin zur neuen Brückenanbindung<br />

der Mitte an den S-Bahnhof<br />

Wilhelms burg bzw. die Bahnhofspassage.<br />

In diesem Zusammenhang entstehen bis<br />

2013 zahlreiche kleinere Brückenbauwerke,<br />

die Bestandteil des Fuß- und Radwegenetzes<br />

sein werden. Auch bei diesen vermeintlich<br />

kleinen Vorhaben muss es gelingen, höchste<br />

Qualitäts- und Gestaltungsziele zu erfüllen.<br />

Dies gilt in besonderem Maße für die Brücken,<br />

die in ihrer Gesamtheit zu einem harmonischen,<br />

unverwechselbaren Gesamterscheinungsbild<br />

der Mitte beitragen sollen.<br />

Ziel dieses Gutachterverfahrens war es daher,<br />

nicht nur Vorschläge für einzelne Brücken,<br />

sondern auch gute Vorschläge für eine<br />

Gestaltungslinie zu erhalten, die für alle neuen<br />

Brückenbauwerke in Wilhelmsburg Mitte<br />

gelten sollen.<br />

Diese Anforderungen hat der Sieger des<br />

Gutachterverfahrens, das Ingenieurbüro<br />

Schlaich Bergermann und Partner aus Stuttgart,<br />

nach Auffassung der Jury am besten<br />

erfüllt. Denn ihnen gelingt es mit einfachen<br />

Mitteln, die Brückenschläge über die Kanäle<br />

zu dezenten ästhetischen Highlights zu machen.<br />

Der Park wird damit um sehr schöne<br />

Gestaltungselemente reicher, nicht nur für<br />

die Fußgänger, sondern aus der Perspektive<br />

der Kanuten. Nicht zuletzt haben auch die<br />

Details die Jury darin bestärkt, diesen Entwurf<br />

zur Planungsgrundlage aller Brückenbauwerke<br />

in der Mitte zu empfehlen.<br />

Uli Hellweg<br />

Allen Gutachterteams sei an dieser Stelle<br />

nochmals ausdrücklich für ihre engagierte<br />

Arbeit und ihre sehr unterschiedlichen Entwurfsvorschläge<br />

gedankt.<br />

Uli Hellweg<br />

Geschäftsführer IBA Hamburg GmbH<br />

03


IBA Hamburg -<br />

Projekte für die Zukunft der Metropole<br />

Die Zukunft der Stadt im 21. Jahrhun-<br />

dert gestalten: Dieser Aufgabe stellt<br />

sich die Internationale Bauausstellung<br />

Hamburg. In einem siebenjährigen Prozess<br />

zeigt sie, wie die Städte und Metropolen<br />

den Herausforderungen der globalisierten<br />

Welt begegnen können – und setzt damit<br />

nachhaltige Impulse für die deutsche Baukultur.<br />

Architektur, Freiraumplanung und Städtebau<br />

versteht die IBA Hamburg als integrale Bestandteile<br />

des gesellschaftlichen Wandels:<br />

Sie entwirft, fördert und reflektiert beispielhafte<br />

Projekte und Programme sowohl auf<br />

der städtebaulichen als auch auf der stadtgesellschaftlichen<br />

Ebene. Und das an einem<br />

Ort, der wie kaum ein anderer den aktuellen<br />

Strukturwandel der Großstädte widerspiegelt.<br />

Den Wandel dieser von Vielfalt und Widersprüchen<br />

geprägten Stadtlandschaft bündelt<br />

die IBA Hamburg in den drei Leitthemen<br />

„Kosmopolis“, „Metrozonen“ und „Stadt im<br />

Klimawandel“.<br />

04<br />

Kosmopolis – kulturelle Vielfalt als<br />

Chance nutzen<br />

Wo Menschen zusammen leben und sich begegnen,<br />

liegen die stärksten Kräfte für gesellschaftliche<br />

Innovation. Die IBA Hamburg<br />

sieht diese Vielfalt als Chance – mit Bauprojekten<br />

sowie sozialen und kulturellen Angeboten.<br />

Das Handlungsspektrum reicht von<br />

der Aufwertung öffentlicher Räume über eine<br />

kreative Quartiersentwicklung bis hin<br />

zu neuen Modellen eines integrativen Wohnungsbaus<br />

und einer Bildungsoffensive, die<br />

neue Lernkonzepte und Bildungsräume für<br />

interkulturelles Lernen auf den Elbinseln entwickelt.<br />

Metrozonen – Zwischenräume<br />

werden lebenswerte Orte<br />

Containerstapel und Hafenkräne neben<br />

Wohnquartieren und Industriebrachen, dazwischen<br />

Verkehrsschneisen, stillgelegte Hafenbecken<br />

und Marschfelder: Räumliche Brüche<br />

und Kontraste geben den Elbinseln ihr<br />

zerrissenes, aber auch spannungsreiches Gesicht.<br />

Die IBA nennt diese für viele Innenstadtränder<br />

typischen Orte „Metrozonen“.<br />

In Hamburgs größten Metrozonen, den Elbinseln<br />

und dem Harburger Binnenhafen, zeigt<br />

die IBA Hamburg städtebauliche, freiraumplanerische<br />

und architektonische Lösungen,<br />

die ein Gleichgewicht zwischen unterschiedlichen<br />

Interessen und Nutzungen herstellen<br />

– durch eine Infrastruktur mit Orten des<br />

Wirtschaftens sowie Freiräumen und urbaner<br />

Dichte. Dabei werden die Stadtquartiere zum<br />

Wasser geöffnet und durch eine neue „Stadt<br />

in der Stadt“ ergänzt, die zwischen oft gegensätzlichen<br />

Nutzungsansprüchen vermittelt<br />

und neue Raumbilder für die Metrozone<br />

schafft.


IBA HAMBURG – PROJEKTE FÜR DIE ZUKUNFT DER METROPOLE<br />

Stadt im Klimawandel –<br />

Schritte ins postfossile Zeitalter<br />

Der Klimawandel stellt besonders die Elbinseln<br />

vor besonders große Herausforderungen.<br />

Seit der großen Flut von 1962 weiß<br />

man hier, wie empfindlich dieser Lebensraum<br />

gegenüber Naturgewalten ist. Zudem ist das<br />

Gebiet auch durch Altlasten der Industrie vorbelastet,<br />

wovon zum Beispiel der Deponieberg<br />

Georgswerder zeugt. Die IBA Hamburg<br />

setzt u. a. mit ihrem „Klimaschutzkonzept Erneuerbares<br />

Wilhelmsburg“ neue Standards<br />

für die Metropolen im 21. Jahrhundert. Es<br />

ruht auf vier strategischen Säulen: Hohe gebäudetechnische<br />

Standards für Neubau und<br />

Bestandssanierung reduzieren den Ener gieverbrauch.<br />

Blockheizkraftwerke, regionale<br />

und lokale Energieverbundsysteme verbessern<br />

die Energieeffizienz. Der Anteil erneuerbarer<br />

Energien wird schrittweise bis zu 100<br />

Prozent der Energiegewinnung erreichen.<br />

Und die Bevölkerung wird durch Kommunikation<br />

und ökonomische Anreize zum „Mitmachen“<br />

motiviert. So zeigt die IBA, wie Städte<br />

sich dynamisch weiter entwickeln und zugleich<br />

Akteure des Klimaschutzes werden<br />

können.<br />

Die IBA Hamburg – Wettbewerbe<br />

mit Prozess-Charakter<br />

Die hier dokumentierten Wettbewerbs- und<br />

Gutachterverfahren reflektieren diese zentralen<br />

Leitthemen und Fragestellungen der Metropole<br />

im 21. Jahrhundert und leisten damit<br />

ihren je eigenen Beitrag zur IBA Hamburg als<br />

offenem Prozess und für die deutsche Verfahrenskultur.<br />

Auch junge und unbekannte<br />

Architekten erhalten hier ihre Chance, Architektur<br />

und Städtebau mit innovativen Ideen,<br />

neuen Antworten und Konzepten zu bereichern.<br />

Gemessen werden diese an den sieben<br />

IBA-Exzellenzkriterien und somit die Qualität<br />

nachhaltig gesichert.<br />

Die Transparenz der Ausschreibungsprozesse<br />

und die Prominenz der international besetzten<br />

Wettbewerbs jurys sichern das hohe Quali<br />

tätsniveau des gesamten IBA-Prozesses. So<br />

wird die IBA Hamburg über ihren gesetzten<br />

Zeitraum hinweg die Entwicklung der Metropole<br />

im 21. Jahrhundert nachhaltig prägen.<br />

Projektgebiet der IBA Hamburg<br />

05


ANLASS UND ZIELSETZUNG<br />

Standort Wilhelmsburg Mitte<br />

und die neuen Brücken<br />

Wilhelmsburg bekommt eine neue<br />

Mitte. Im Rahmen der IBA Hamburg<br />

und der internationalen gartenschau<br />

hamburg 2013 werden hier bis 2013<br />

der neue Wilhelmsburger Elbinselpark, ein<br />

Sportkomplex mit Schwimmbad und Hotel,<br />

der Neubau der Behörde für Stadtentwicklung<br />

und Umwelt und mit der „Bauausstellung<br />

in der Bauausstellung“ zukunftsweisender<br />

Wohnungsbau entstehen.<br />

Darüber hinaus erhält der Standort eine Barkassenanbindung,<br />

die das Bürgerhaus Wilhelmsburg<br />

auf dem Wasserweg mit den Landungsbrücken<br />

verbindet, sowie eine neue<br />

Kanuanbindung, die sich vom Bürgerhaus<br />

als Rundkurs durch den neu en Stadtpark ziehen<br />

wird.<br />

Für den Aufbau der Mitte wird die Freie und<br />

Hansestadt Hamburg nicht nur in Gebäude<br />

und Freianlagen investieren, sondern auch<br />

die Infrastruktur für dieses Gebiet grundlegend<br />

neu ordnen – von Straßen und Plätzen<br />

über die Kanäle und Gewässer bis hin zur<br />

neuen Brückenanbindung der Mitte an den S-<br />

Bahnhof Wilhelmsburg bzw. die Bahnhofspassage.<br />

In diesem Zusammenhang entstehen<br />

bis 2013 auch zahl reiche kleinere Brücken-<br />

06<br />

bauwerke, die vor nehmlich Bestandteil des<br />

Fuß- und Radwegenetzes sein werden.<br />

Brücken zählen zu den wertvollsten Ingenieurbauwerken.<br />

Seit Jahrhunderten faszinieren<br />

sie Ingenieure und Architekten und fordern<br />

sie stets zu neuen technischen und<br />

gestalterischen Innovationen heraus. An der<br />

Geschichte des Brückenbaus ließe sich hervorragend<br />

eine Geschichte des konstruktiven<br />

Ingenieurbaus erzählen. Auch Hamburg blickt<br />

auf eine lange Tradition der Brückenbaukunst<br />

zurück und verfügt nicht nur über eine beeindruckende<br />

Zahl von Brücken, sondern auch<br />

über höchst vielfältige Ausführungen und<br />

in allen Dimensionen. Von ihnen sind einige<br />

längst zu Wahrzeichen der Freien und Hansestadt<br />

gereift. Tradition und Anspruch einer<br />

Hamburger Brückenbaukunst soll auch in den<br />

Brücken der Wilhelmsburger Mitte ihre Fortsetzung<br />

finden. Dies gilt umso mehr, als IBA<br />

und igs 2013 an innovativen Modellen für eine<br />

zukunftsweisende, international vorbildliche<br />

Stadtentwicklung arbeiten – auch auf dem Gebiet<br />

der Infrastruktur und Baukunst.<br />

Gegenstand des Gutachterverfahrens ist es,<br />

sämtliche Brücken am Standort unter Berück<br />

sichtigung der technischen Rahmenbe-<br />

dingungen zu entwerfen, damit diese als<br />

funk tionsfähige und ästhetisch prägende Elemente<br />

einer im Neuaufbau befindlichen städtischen<br />

Infrastruktur erkennbar werden. Dabei<br />

soll jede Brücke für sich eine besondere<br />

Wirkung entfalten, und gemeinsam sollen sie<br />

zu einem harmonischen, unverwechselbaren<br />

Gesamterscheinungsbild der Mitte beitragen.<br />

Die Planungen für die igs internationale<br />

garten schau 2013 und Wilhelmsburg Mitte<br />

schreiten kontinuierlich voran. Damit wird<br />

auch der gestalterische Rahmen für weitere<br />

Bauvorhaben konkreter und genauer erkennbar.<br />

Das Ergebnis dieses Gutachterverfahrens<br />

soll nicht nur konkrete Vorschläge für<br />

den Bau einzelner Brücken hervorbringen,<br />

sondern auch als Grundlage für weitere Brückenbauwerke<br />

in Wilhelmsburg Mitte dienen.<br />

Folgende Brücken waren Gegenstand des<br />

Gutachterverfahrens:<br />

1. Brücke Gert-Schwämmle-Weg<br />

2. Brücke Querung der Kanuanbindung inkl.<br />

Steg unter der Wilhelmsburger Reichsstraße<br />

3. Typologische Brücke über die Kanuanbindung<br />

4. Typologische Brücke im igs-Hauptweg


1<br />

4<br />

2<br />

geplante<br />

Kanuanbindung<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

geplante<br />

Kanuanbindung<br />

Standort<br />

LAGE DER BRÜCKEN IN WILHELMSBURG MITTE


STANDORT<br />

Brücke 1:<br />

Gert-Schwämmle-Weg<br />

08<br />

LÄNGE<br />

41,50 m<br />

BREITE<br />

4,00 m<br />

STÜTZWEITE<br />

30,00 m (Sprengwerk)<br />

HÖHE ÜBER GEWÄSSER<br />

3,45 m (Lichtraum)<br />

NUTZBARE FAHRBREITE<br />

10,00 m (unten) / 6,00 m (oben)<br />

VERKEHRSLAST<br />

Dienstfahrzeuge 12t/planmäßig<br />

MATERIALITÄT<br />

Stahlbeton oder Verbundbauweise<br />

BELEUCHTUNG<br />

ja<br />

GELÄNDERHÖHE<br />

1,20 m<br />

BARRIEREFREIHEIT<br />

Steigung < 6 %<br />

BÖSCHUNGSNEIGUNG<br />

1:2,5 (beidseitig)<br />

WASSERSPIEGELHÖHE<br />

+/- 0,00 m ü. NN<br />

ERÖFFNUNG<br />

2011/12


STANDORT<br />

Brücke 2: Temporärer Steg unter<br />

der Wilhelmsburger Reichsstraße<br />

und Wegbrücke „Am Bürgerhaussee“<br />

BREITE<br />

Steg: min. 3,28 m + 0,50 m Schutzstreifen<br />

Wegbrücke: 3,50 m (zwischen Geländer)<br />

STÜTZWEITE<br />

Steg: 5,00 m (lichte Kanalbreite)<br />

Wegbrücke: 5,52 m<br />

HÖHE ÜBER GEWÄSSER<br />

beide: 1,50 m (Lichtraum)<br />

VERKEHRSLAST<br />

Steg: Fußgänger + Radfahrer<br />

Wegbrücke: Dienstfahrzeuge 12t (planmäßig)<br />

BELEUCHTUNG<br />

Steg: ja<br />

Wegbrücke: nein<br />

GELÄNDERHÖHE<br />

beide: 1,20 m<br />

BARRIEREFREIHEIT<br />

beide: Steigung < 6 %<br />

BÖSCHUNGSNEIGUNG<br />

beide: Spundwand<br />

WASSERSPIEGELHÖHE<br />

beide: +/- 0,00 m ü. NN<br />

ERÖFFNUNG<br />

beide: 2011/12<br />

09


STANDORT<br />

Brücke 3:<br />

Typologische Brücke<br />

über die Kanuanbindung<br />

10<br />

BREITE<br />

4,00 m (zwischen Geländer)<br />

STÜTZWEITE<br />

11,50 m<br />

HÖHE ÜBER GEWÄSSER<br />

1,50 m (Lichtraum)<br />

VERKEHRSLAST<br />

40 t<br />

BELEUCHTUNG<br />

ja<br />

GELÄNDERHÖHE<br />

1,20 m<br />

BARRIEREFREIHEIT<br />

Steigung < 6 %<br />

BÖSCHUNGSNEIGUNG<br />

1:2,5 (beidseitig)<br />

WASSERSPIEGELHÖHE<br />

+/- 0,00 m ü. NN<br />

ERÖFFNUNG<br />

2011/12


STANDORT<br />

Brücke 4:<br />

Typologische Brücke im igs-Hauptweg<br />

BREITE<br />

5 m<br />

LICHTE WEITE<br />

5,50 m<br />

HÖHE ÜBER GEWÄSSER<br />

abhängig von Lage und Funktionen<br />

VERKEHRSLAST<br />

40 t<br />

MATERIALITÄT<br />

Stahlbeton, Belag: Gussasphalt<br />

BELEUCHTUNG<br />

nein<br />

GELÄNDERHÖHE<br />

1,20 m<br />

BARRIEREFREIHEIT<br />

Steigung < 6 %<br />

WASSERSPIEGELHÖHE<br />

- 0,15 m ü. NN<br />

ERÖFFNUNG<br />

2010-12<br />

11


AUFGABENSTELLUNG<br />

Elegante Brücken für den<br />

neu entstehenden Stadtteil<br />

Wilhelmsburg Mitte<br />

Mit der Gestaltung jedes einzelnen Brückentyps<br />

muss es gelingen, dem jeweiligen<br />

Ort eine individuelle Note zu<br />

verleihen. Die Planer sind aufgerufen, sich für<br />

den Entwurf sowohl von dem gegenwärtigen<br />

als auch von dem im Entstehen begriffenen<br />

neuen Ort inspirieren zu lassen. Bei der Konzeption<br />

jeder Brücke bieten Konstruktion und<br />

Materialwahl, Farbgebung und Beleuchtung<br />

gute Ansatzmöglichkeiten für individuelle gestalterische<br />

und funktionale Akzentuierungen<br />

und Differenzierungen.<br />

Wahl-Verwandtschaften<br />

Die Brücken sollen optisch und ästhetisch gestalterische<br />

Verwandtschaften erkennen lassen<br />

und einheitlichen Gestaltungsprinzipien<br />

folgen (Geländer, Geländeanschlüsse, Auskragungen,<br />

Geometrien der Widerlager) – unabhängig<br />

von dem statischen System der Brücken<br />

und der Materialität ihrer tragenden<br />

Elemente. Sie sollen einem verbindenden<br />

Thema folgen.<br />

Ausblicke<br />

Brücken sind mehr als nur Bauwerke zur Überwindung<br />

von Barrieren. Sie sind zugleich inspi-<br />

12<br />

rierende Aufenthaltsorte, die Bezüge zur Umgebung<br />

aufbauen. Oft ermöglichen sie weite<br />

Blicke in die Ferne, gewähren einen Überblick<br />

über das benachbarte Areal, lassen die Sicht<br />

in die Tiefe unter einem zu. Die zu planenden<br />

Brücken in Wilhelmsburg Mitte setzen sehr unterschiedliche<br />

Ausblicke frei, die es mit den<br />

Brücken zu besetzen und zu inszenieren gilt.<br />

Hierfür sollten sich die Büros mit den räumlichen<br />

Besonderheiten der Standorte befassen<br />

und herausarbeiten, welche Sichtbeziehungen<br />

sie zu betonen und mit welchen Mitteln sie Blicke<br />

in die Landschaft und den Stadtraum zu<br />

inszenieren empfehlen.<br />

Landmarken<br />

Ebenso können Brücken auf ganz verschiedene<br />

Weise Blicke auf sich ziehen – sei es durch<br />

große Gesten, als Symbol komplexer Ingenieursbaukunst<br />

oder als schmuckvolle, bisweilen<br />

idyllische Elemente, die mehr im Kleinen auf<br />

einen Ort wirken. In jedem räumlichen Zusammenhang<br />

kommt dem Blick auf die Brücken<br />

folglich eine große Bedeutung zu. Sie sind Ankerpunkte<br />

wichtiger Sichtachsen und können<br />

so ein eigenes System im Park aufspannen,<br />

das unabhängig vom Wegesystem den Raum<br />

erfahrbar macht.<br />

Gestaltungsrahmen<br />

Die Planungsvorgaben für das Projektgebiet<br />

Wilhelmsburg Mitte sind weit vorangeschritten.<br />

Die erarbeiteten Planungshandbücher<br />

Freiraum und Städtebau illustrieren den Rahmen<br />

für die weitere Entwicklung, an dem sich<br />

nicht nur künftige Projekte des Hochbaus<br />

und der Freiraumplanung orientieren müssen,<br />

sondern auch die Gestaltung sämtlicher<br />

Brückenbauwerke. Grundsätzlich ist überzeugend<br />

darzulegen, wie sich alle Bauwerke gestalterisch<br />

in das Landschafts- und Stadtbild,<br />

insbesondere in den neuen igs-Park einfügen<br />

werden.<br />

Funktionalität<br />

Für alle Brückenbauten bestehen individuelle<br />

funktionale Anforderungen, deren Erfüllung<br />

im Zuge der Planungen nachzuweisen ist.<br />

Die Brücken sollen maximal so breit ausgelegt<br />

sein wie jene Wege, an die sie anschließen. Für<br />

die Brückenbauwerke, die die Kanuanbindung<br />

queren, ist darüber hinaus sicherzustellen,<br />

dass die Wasserfläche inklusive eines für wandernde<br />

Tiere freizuhaltenden beidseitseitigen<br />

Böschungsanteils durch den Brückenbau nicht<br />

zusätzlich eingeengt wird.


Impressionen von der Sitzung<br />

des Auswahlgremiums<br />

14<br />

Verfahren<br />

Das Gutachterverfahren wurde von<br />

der IBA Hamburg in kür zester Zeit<br />

durchgeführt. Die fünf eingeladenen<br />

Teams konnten sich während des<br />

Rückfragekolloquiums einen Eindruck<br />

vom Plangebiet verschaffen und eine<br />

Vorstellung von der Anmutung der geplanten<br />

Mitte Wilhelmsburg gewinnen.<br />

Im Hinlick auf eine kurzfristige Realisierbarkeit<br />

wurde bei allen Arbeiten<br />

die Einhaltung der technischen und<br />

wirtschaftlichen Vorgaben geprüft.<br />

Nach intensivem Austausch zwischen<br />

Jury und Gutachtern im Präsentationskolloquium<br />

hat in nicht öffentlicher<br />

Sitzung das Auswahlgremium unter<br />

Vorsitz der Hamburger Architektin Karin<br />

Renner eine Rangfolge beschlossen<br />

und die Empfeh lung ausgesprochen,<br />

die mit dem ersten Rang ausgezeichnete<br />

Arbeit zur Grundlage der<br />

weiteren Planungen zu machen.


Ergebnisse des Gutachterverfahrens


ERGEBNISSE DES GUTACHTERVERFAHRENS<br />

1. Rang:<br />

Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart<br />

mit ISA Internationales Stadtbauatelier, Stuttgart<br />

Dita Leyh, Sven Plieninger<br />

Beurteilung des Auswahlgremiums<br />

Die Arbeit besticht durch die filigrane Ausprägung<br />

des reinen Brückenkörpers. Die<br />

Vorschläge sind geeignet, als Brückenfamilie<br />

sowohl als Auftaktbauwerk im Gert-<br />

Schwämmle-Weg zu fungieren, als auch als<br />

Grundlage für alle Brücken und Stege des igs-<br />

Geländes zu dienen. Die Verfasser übersetzen<br />

in vorbildlicher Art den planerischen Ansatz<br />

des Parkgeländes, dass Brücken eine Fortsetzung<br />

des Weges sind und weniger selbstinszenierte<br />

Bauwerke.<br />

Die Ausformulierung des Geländers als transparente<br />

„Haarnadel“-Konstruktion wird positiv<br />

gesehen, wobei der Nachweis eines<br />

Schutzes vor Vandalismus offen bleibt. Das<br />

gestalterische Element der Beleuchtung wird<br />

punktuell bei vereinzelten Brücken gesehen,<br />

aber nicht als durchgängiges Element bei allen<br />

Bauwerken. Die sehr heterogene Ausformulierung<br />

der Brückenantritte wird kritisch<br />

gesehen, wobei anzumerken ist, dass eine reduzierte<br />

Ausformulierung dieses Ansatzes<br />

wünschenswert wäre.<br />

16<br />

Der Vorschlag für den Durchstich unter der<br />

Wilhelmsburger Reichsstraße wird als überraschend<br />

und sehr positiv bewertet, wobei seine<br />

technische Ausführung sowie insbesondere<br />

die Kostenschätzung kritisch geprüft<br />

werden muss. Der Entwurf scheint sowohl gestalterisch<br />

und technisch als auch aus Sicht<br />

der Kosten umsetzbar zu sein.<br />

Rechte Seite:<br />

Brücke über den Gert-Schwämmle-Weg<br />

oben: Ansicht von Süden<br />

Mitte: Perspektive von Südwesten<br />

unten: Lageplan


Temporärer Steg unter der<br />

Wilhelmsburger Reichsstraße<br />

und Wegbrücke „Am Bürgerhaussee“<br />

oben: Nachtansicht von Westen<br />

oben rechts: Schnitt<br />

Mitte: Lageplan von Steg und Wegbrücke<br />

rechts: Gestaltungsvariationen der Brücken<br />

18


Typologische Brücke über die<br />

Kanuanbindung<br />

oben links: Schnitt<br />

oben rechts: Perspektive<br />

Mitte: Ansicht und Lageplan<br />

Typologische Brücke über den igs-Hauptweg<br />

unten: Perspektive<br />

19


ERGEBNISSE DES GUTACHTERVERFAHRENS<br />

2. Rang:<br />

architekturbüro brigitte kochta BDA, Berlin<br />

mit Ingenieurbüro Grassl GmbH, München<br />

Brigitte Kochta, Gerhard Grassl<br />

Beurteilung des Auswahlgremiums<br />

Als Idee der Arbeit wurde formuliert: „Die Innenstadt<br />

Hamburgs nach Wilhelmsburg tragen.“<br />

Dieses wird erreicht und ist damit eine<br />

Stärke der vorgestellten Brücken. Die Aufgabe,<br />

eine Brückenfamilie mit ähnlicher Anmutung<br />

zu entwickeln, ist gut gelöst. Bis auf<br />

die kleine Brücke Nr. 4 sind sowohl Materialität<br />

als auch Tragkonstruktion geschwisterlich<br />

ähnlich. Insbesondere besticht die große<br />

Schwester „Gert-Schwämmle-Weg-Brücke“,<br />

die sich trotz des „schweren Klinkers“ grazil<br />

über die Rathauswettern spannt. Gestalterisch<br />

fällt allein die Brücke 4 ab, die fast als<br />

Durchlass (HSE-Bauwerk) empfunden wurde.<br />

Die Brücken weisen einen hohen Wiedererkennungswert<br />

auf, das „gedrückte“ Oval mit<br />

hellem Betonrand lehnt sich in der Materialität<br />

an den Bogen unter der Wilhelmsburger<br />

Reichsstraße an, bleibt aber durch die expressive<br />

Form dennoch eigenständig. Die Brücken<br />

sind funktional durchdacht, offen bleibt die<br />

Materialität des Geländers, eine ausreichende<br />

Geländerhöhe beim Brückentyp 3 und die<br />

Praktikabilität der „Querbrücken“ unterhalb<br />

der Wilhelmsburger Reichsstraße. Die oben<br />

genannte Stärke der Brückenfamilie ist in Be-<br />

20<br />

zug auf seine Einbindung in den Masterplan<br />

Wilhelmsburg und die übrigen Vorhaben in<br />

diesen Raum auch seine Schwäche. Die Jury<br />

konnte sich an Fleeten oder Nebengewässern<br />

der Alster die „große Schwester“ (Typ 1) sehr<br />

gut vorstellen. Wegen der notwendigen Einbindung<br />

der Brücken in den Park und die angrenzenden<br />

Gewässer erzielt die Arbeit Abzüge.<br />

Insgesamt überzeugen die Brücken jedoch<br />

durch ein statisch klug gewähltes System und<br />

seiner schönen materiellen Umsetzung.<br />

Rechte Seite:<br />

Brücke über den Gert-Schwämmle-Weg<br />

oben: Ansicht von Süden<br />

Mitte: Perspektive von Südwesten<br />

unten: Lageplan


Konstruktion<br />

d<br />

htraumprofil,<br />

ie auf Geherte<br />

nstruktion<br />

thausforums<br />

Handlauf mit Sicherheitsseil<br />

StabgelŠ nder<br />

LED Beleuchtung<br />

4 cm Gussasphalt<br />

0,5 cm Dichtungsschicht<br />

ssen<br />

raumprofil<br />

Detail A M 1:50<br />

BŸ ckenantritt<br />

LED Beleuchtung<br />

Gehwegaufbau<br />

FlŸ gelwŠ nde<br />

Klinker DF ilhelmsburg Mitte<br />

LED Beleuchtung<br />

LED Beleuchtung<br />

4 cm Gussasphalt<br />

Klinker DF<br />

0,5 cm Dichtungsschicht<br />

4 cm Gussasphalt<br />

0,5 cm Dichtungsschicht<br />

Brigitte Kochta Architekten BDA Berlin<br />

Ansicht M 1:50<br />

Handlauf mit Sicherheitsseil<br />

StabgelŠ nder<br />

Detail A<br />

+3,71<br />

+3,40<br />

Barkassen<br />

Lichtraumprofil<br />

IBA Hamburg I Gestaltung der BrŸ cken in Wilhelmsb<br />

Lichte Weite: 28,40<br />

Wilhelmsburg als vielfŠ ltig gestaltete, durch traditionelle Industriekultur<br />

geprŠ gte urbane Kulturlandschaft wird noch heute durch ein Netz<br />

natŸ rlicher und kŸ nstlicher KanŠ le und Wegesysteme geprŠ gt.<br />

Mit dem BrŸ ckenkonzept formulieren wir in diesem Kontext ein<br />

architektonisch-konstruktives Szenario, das mit den Variationen<br />

Ÿ ber ein Thema die unterschiedlichen rŠ umlichen Situationen<br />

definiert. Analoge Konstruktionen und Materialien schaffen einen<br />

hohen Wiedererkennungswert und bieten damit die Mš glichkeit von<br />

IdentitŠ tsbezug und Verortung.<br />

1.Gerd-SchwŠ mmle-BrŸ cke<br />

Die Barkassenanbindung von der Binnenalster zum Rathaussee setzt<br />

Wilhelmsburg mit der Hamburger City in einen neuen Bezug.<br />

Die neue BrŸ cke am Rathaussee empfŠ ngt so den Besucher mit<br />

gro§ stŠ dtischer Eleganz.<br />

Aufsicht M 1:200<br />

Detail B M1:50<br />

WL Bereich<br />

5,00<br />

±0,00<br />

BrŸ ckenlŠ nge: 30,80<br />

SelbstverstŠ ndlichkeit und Gelassenheit von Material und Konstruktion<br />

transportieren vertraute Bilder; zusammen mit Rathaus und<br />

BŸ rgerforum entsteht ein stadtrŠ umliches Ensemble mit<br />

reprŠ sentativem Charakter.<br />

Die gewŠ hlte Konstruktion ermš glicht ein gro§ zŸ giges Lichtraumprofil,<br />

das sich harmonisch in die rŠ umliche Situation einfŸ gt. Die auf Gehund<br />

RadwegsflŠ che und die Untersicht der BrŸ cke reduzierte<br />

Beleuchtung lŠ sst die Ablesbarkeit und klare Form der Konstruktion<br />

auch bei Nacht zu einem signifikanten Abschluss des Rathausforums<br />

werden.<br />

Technische Daten<br />

StŸ tzweite / Breite 30,00 m /4,00 m<br />

Konstruktion/ FU eingespannter Rahmen, Pfahlrost<br />

Material Spannbeton C 50/60, Verblendklinker DF<br />

Sichtbetonschalung glatt<br />

GelŠ nder StabgelŠ nder mit Sicherungsseil<br />

Beleuchtung LED Leistungsscheinwerfer, FlŠ chenstrahler<br />

+3,50 +4,24<br />

+3,56<br />

BrŸ ckenlŠ nge: 30,80<br />

Detail C<br />

+ 4,17<br />

+3,71<br />

Handlauf mit Sicherheitsseil<br />

StabgelŠ nder<br />

Detail B<br />

+3,40<br />

Detail C M 1:50<br />

BrŸ ckenmitte<br />

40 6<br />

Stahlbeton-RammpfŠ hle<br />

nach statischen Erfordernissen<br />

Handlauf mit Sicherheitsseil<br />

StabgelŠ nder<br />

Detail A M 1:50 Lichte Weite: 28,40<br />

Detail B M1:50 Detail C M 1:50<br />

BrŸ ckenlŠ nge: 30,80<br />

Detail C<br />

+ 4,17<br />

±0,00<br />

4,00<br />

TYP 1<br />

21


ücke „Am Bürgerhaussee“<br />

e provisorische Wegbrücke am Rathaussee bildet den Auftakt<br />

ückenabfolge entlang dem Kanukanal.<br />

nge Spannweite, die einfache, horizontale STB-Konstruktion<br />

n den Spundwandkappen und das transparente Geländer<br />

iese Brücke zusammen mit den folgenden Querungen unter<br />

elmsburger Reichstrasse als einfache Stege erscheinen.<br />

rücke aber auch das Entree für den ersten Abschnitt bildet,<br />

die Brückenköpfe betont und bei Dunkelheit beleuchtet.<br />

rer Steg unter der Wilhelmsburger Reichsstrasse<br />

ungsbereich von Reichsstrasse, d es temporären Fuß- und<br />

4 cm Gussasphalt<br />

0,5 cm Dichtungsschicht<br />

steg sowie des Kanukanals Stahlbeton Platte überlagern sich die Ort typischen<br />

nd Wege-Strukturen.<br />

endeten Konstruktionen und Materialien von Stahlspund-<br />

, Spundwandkopfbalken und Stegen, Stahlkragarmen und<br />

lenbelag zitieren aus der Geschichte der künstlichen<br />

trassen und den Kanal begleitenden Bauten in Wilhelmsburg.<br />

M 1:200<br />

rschnitt A<br />

3,50<br />

22<br />

HNITT A M 1:20<br />

26 6<br />

Spundwandkopfbalken<br />

5,52<br />

QUERSCHNITT B M 1:50<br />

Stabgeländer<br />

2,39<br />

40<br />

1,40<br />

Asphalt<br />

Mit der Visualisierung und Erlebbarkeit von tatsächlichem Wegeverlauf<br />

im Gehwegsbereich sowie des temporären Eingriffs der Überlagerung<br />

entsteht hier ein spezieller Ort mit technik- und<br />

regionalgeschichtlichen Anklängen. Die Vernetzung der Gehwege mit<br />

dem gegenüberliegenden Ufer schafft einen attraktiven Ort der<br />

Begegnung.<br />

Licht und Akustik sind wichtige Elemente im Kreuzungsbereich.<br />

Gezielte Beleuchtung der oberirdischen und unterirdischen<br />

Verkehrsräume sowie die Akustik des Gewölbes sorgen für<br />

Übersichtlichkeit und Sicherheit.<br />

IBA Hamburg I Gestaltung der Brücken in Wilhelmsburg Mitte<br />

Technische Daten<br />

1,40 40 2,39 2,51 40 1,40<br />

Edelstahl Spannetz<br />

±0,00<br />

+1,67<br />

Lichte Weite: 5,00<br />

Stützweite, Breite /Kragarm 5,52 Da die m, Brücke aber 3,50 auch das m, Entree für 2,39 den ersten mAbschnitt<br />

bildet,<br />

werden die Brückenköpfe betont und bei Dunkelheit beleuchtet.<br />

Material Stahlbeton, Konstruktionsstahl Edelstahl Spannetz S 235<br />

Temporärer Steg unter der Wilhelmsburger Reichsstrasse<br />

Konstruktion Plattenbalken, Spundwand-Kopfbalken<br />

Technische Daten<br />

Im Kreuzungsbereich von Reichsstrasse, d es temporären Fuß- und<br />

Radwegsteg sowie des Kanukanals überlagern sich die Ort typischen<br />

mit Kanal- 4 und Riegeln Wege-Strukturen. als steifer Rahmen<br />

Die verwendeten Konstruktionen und Materialien von Stahlspund-<br />

Geländer Stabgeländer, wänden, Spundwandkopfbalken Edelstahlnetz<br />

und Stegen, Stahlkragarmen und<br />

Holzbohlenbelag zitieren aus der Geschichte der künstlichen<br />

Wasserstrassen und den Kanal begleitenden Bauten in Wilhelmsburg.<br />

Beleuchtung Brückenköpfe, Strahler im Tunnel +1,67<br />

1,40<br />

QUERSCHNITT B M 1:50<br />

Spundwandkopfbalken<br />

mit vier Riegeln als<br />

biege- und torsionssteifer<br />

Rahmen ausgebildet<br />

Querschnitt B<br />

Asphalt<br />

2. Wegbrücke „Am Bürgerhaussee“<br />

Die kleine provisorische Wegbrücke am Rathaussee bildet den Auftakt<br />

in der Brückenabfolge entlang dem Kanukanal.<br />

Die geringe Spannweite, die einfache, horizontale STB-Konstruktion<br />

zwischen den Spundwandkappen und das transparente Geländer<br />

lassen diese Brücke zusammen mit den folgenden Querungen unter<br />

der Wilhelmsburger Reichstrasse als einfache Stege erscheinen.<br />

Aufsicht M 1:200<br />

Querschnitt A<br />

3,50<br />

Spundwandkopfbalken<br />

Spundwandkopfbalken<br />

5,52<br />

1,40 40 2,39 2,51 40 1,40<br />

+1,20<br />

2,39 40 1,40<br />

Asphalt<br />

±0,00<br />

Mit der Visualisierung und Erlebbarkeit von tatsächlichem Wegeverlauf<br />

im Gehwegsbereich sowie des temporären Eingriffs der Überlagerung<br />

entsteht hier ein spezieller Ort mit technik- und<br />

regionalgeschichtlichen Anklängen. Die Vernetzung der Gehwege mit<br />

dem gegenüberliegenden Ufer schafft einen attraktiven Ort der<br />

Begegnung.<br />

Licht und Akustik sind wichtige Elemente im Kreuzungsbereich.<br />

Gezielte Beleuchtung der oberirdischen und unterirdischen<br />

Verkehrsräume sowie die Akustik des Gewölbes sorgen für<br />

Übersichtlichkeit und Sicherheit.<br />

Stützweite, Breite /Kragarm 5,52 m, 3,50 m, 2,39 m<br />

Material Stahlbeton, Konstruktionsstahl S 235<br />

Konstruktion Plattenbalken, Spundwand-Kopfbalken<br />

mit 4 Riegeln als steifer Rahmen<br />

Geländer Stabgeländer, Edelstahlnetz<br />

Beleuchtung Brückenköpfe, Strahler im Tunnel<br />

4 cm Gussasphalt<br />

0,5 cm Dichtungsschicht<br />

Stahlbeton Platte<br />

26 6<br />

1,40<br />

Spundwandkopfbalken<br />

mit vier Riegeln als<br />

biege- und torsionssteifer<br />

Rahmen ausgebildet<br />

Lichte Weite: 5,00<br />

Querschnitt B<br />

Asphalt<br />

Hartholzbalken<br />

auf Stahlkonstruktion<br />

Stabgeländer<br />

Hartholzbalken<br />

auf Stahlkonstruktion<br />

Brigitte Kochta Architek<br />

QUERSCHNITT A M 1:20 QUERSCHNITT B M 1:50<br />

Temporärer Steg unter der<br />

Wilhelmsburger Reichsstraße<br />

und Wegbrücke „Am Bürgerhaussee“<br />

oben links: Ansicht von Westen<br />

oben rechts: Schnitt des Steges<br />

links: Lageplan von Steg und Wegbrücke<br />

Mitte rechts: Schnitt der Wegbrücke


latte<br />

inker<br />

Brücke im igs - Hauptweg<br />

Entwässerung über<br />

he Brücke im igs - Hauptweg variiert in Material Versorgungsband und<br />

ie Gestaltungsmerkmale der anderen Brücken. Da hier<br />

urchfahrt und entsprechende Durchfahrtshöhe nicht<br />

rlich sind, wird eine horizontale Rahmenkonstruktion<br />

n Terrain der verschiedenen Erlebniswelten wird die<br />

eil des Wegesystems in der Landschaft. Durch den<br />

Konstruktion werden die verschiedenen Terrains räumlich<br />

efiniert.<br />

n<br />

6,00 m, 5,00 m<br />

e 5,50 m, 0,80 m<br />

Ansicht M 1:50 Querschnitt M 1:20<br />

Platte in WL eingespannt, Pfahlgründung<br />

STB-Vollplatte, Sichtbeton glatt, Verblendklinker<br />

Stabgeländer<br />

00<br />

amburg I Gestaltung der Brücken in Wilhelmsburg Mitte Brigitte Kochta Architekten BDA Berlin<br />

Entwässerung über<br />

Versorgungsband<br />

Ansicht M 1:50 Läng<br />

-0,15<br />

Handlauf mit Sicherungsseil<br />

Höhenkote variabel Höhenkote variabel<br />

Stabgeländer<br />

2% Längsgefälle<br />

+2,37<br />

Wilhelmsburg Mitte Brigitte Kochta Architekten BDA Berlin<br />

reich und in der<br />

die Stirnseiten der<br />

enstrahler<br />

Typologische Brücke im igs - Hauptweg<br />

Die typologische Brücke im igs - Hauptweg variiert in Material und<br />

Konstruktion die Gestaltungsmerkmale der anderen Brücken. Da hier<br />

jedoch die Durchfahrt und entsprechende Durchfahrtshöhe nicht<br />

mehr erforderlich sind, wird eine horizontale Rahmenkonstruktion<br />

gewählt.<br />

Im gestalteten Terrain der verschiedenen Erlebniswelten wird die<br />

Brücke zum Teil des Wegesystems in der Landschaft. Durch den<br />

Brigitte Kochta Architekten Rahmen der Konstruktion BDA Berlin werden die verschiedenen Terrains räumlich<br />

gefasst und definiert.<br />

ngsschnitt<br />

IBA Hamburg I Gestaltung der Brücken in Wilhelmsburg Mitte Brigitte Kochta Architekten BDA Berlin<br />

Technische Daten<br />

Stützweite /Breite 6,00 m, 5,00 m<br />

Lichte Weite/ Höhe 5,50 m, 0,80 m<br />

Konstruktion Platte in WL eingespannt, Pfahlgründung<br />

Material STB-Vollplatte, Sichtbeton glatt, Verblendklinker<br />

Geländer Stabgeländer<br />

Aufsicht M 1:200<br />

Querschnitt M 1:20<br />

-0,15<br />

Höhenkote variabel Höhenkote variabel<br />

2% Längsgefälle<br />

12,00<br />

4 cm Gussasphalt<br />

0,5 cm Dichtungsschicht<br />

12,00<br />

1,5% Quergefälle<br />

1,5% Quergefälle<br />

Gussasphalt mit Beimischung Gussasphalt<br />

1,5% Quergefälle<br />

1,5% Quergefälle<br />

50 5,00 50<br />

Brückenbreite: 9,85<br />

Lichte Weite: 5,50<br />

Versorgungsband<br />

Gussasphalt mit Beimischung Gussasphalt<br />

Quergefälle 1,5%<br />

50 5,00 50<br />

Versorgungsband<br />

Längsschnitt M 1:50<br />

Stahlbeton-Rammpfähle nach<br />

statischen Erfordernissen<br />

Brückenlänge: 12,70<br />

0 Querschnitt M 1:20<br />

+1,20<br />

Entwässerung über<br />

Versorgungsband<br />

Quergefälle 1,5%<br />

TYP 4<br />

Handlauf mit Sicherungsseil<br />

Stabgeländer<br />

4 cm Gussasphalt<br />

0,5 cm Dichtungsschicht<br />

+2,51<br />

+2,21<br />

Lichte Weite: 10,30<br />

±0,00<br />

LED Beleuchtung<br />

Längsgefälle 2%<br />

Quergefälle 1,5%<br />

+1,20<br />

Entwässerung über<br />

Versorgungsband<br />

Quergefälle 1,5%<br />

TYP 4<br />

Gehwegaufbau<br />

Fundament Flügelwände<br />

Stahlbeton-Rammpfähle nach<br />

statischen Erfordernissen<br />

TYP 3<br />

Typologische Brücke über die<br />

Kanuanbindung<br />

oben: Ansicht<br />

Mitte: Perspektive<br />

TYP 4<br />

Typologische Brücke über den igs-Hauptweg<br />

unten links: Ansicht und Schnitt<br />

unten rechts: Perspektive<br />

23


ERGEBNISSE DES GUTACHTERVERFAHRENS<br />

ein 3. Rang:<br />

Dietmar Feichtinger Architectes, A-Wien/F-Paris<br />

mit WTM ENGINEERS GMBH, Hamburg<br />

Dietmar Feichtinger, Jan Lüdders, Dr. Karl Morgen<br />

Beurteilung des Auswahlgremiums<br />

Die Entwurfsverfasser legen in ihrer Arbeit<br />

oberste Priorität auf Transparenz und Materialminimierung.<br />

Alle Brücken sind in Stahlbauweise<br />

mit Hohlkastenprofilen entworfen.<br />

Entsprechend der unterschiedlichen Spannweitenerfordernisse<br />

erhöht sich das Kastenprofil<br />

jeweils konisch mittig an der Unterseite<br />

der Brücke. Die Geländer werden generell<br />

als Vertikalstäbe mit horizontal gespannten<br />

Stahlseilen und einem aufliegenden Holzhandlauf<br />

ausgebildet.<br />

Die Jury beurteilt die Brückenentwürfe als<br />

sehr schlicht und elegant, insbesondere die<br />

typologische Brücke über die Kanuanbindung.<br />

Die Brücke am Gert-Schwämmle-Weg<br />

wird in ihrer Ausbildung und Proportionierung<br />

eher kritisch bewertet, insbesondere<br />

durch die Beibehaltung des Sprengwerkes<br />

und die damit verbundene optische Zweiteilung.<br />

Auch ist die Frage, ob der Entwurf der<br />

Brücken auf den Charakter und die Topologie<br />

des Ortes wirklich angemessen reagiert. Diese<br />

Frage gilt insbesondere für den temporären<br />

Steg und die Wegbrücke, da die Brücken<br />

generell mit einer maritimen Anmutung und<br />

Materialität gestaltet sind.<br />

24<br />

Ein wichtiger Diskussionspunkt der Jury war<br />

die Frage, warum generell statt des vom Auslober<br />

aus wartungstechnischen Gründen bevorzugten<br />

Stahlbetonbaus in Stahlbau entworfen<br />

wird, da die Brücke im Vergleich zu<br />

Spannbetonbrücken in ihrer Höhen-Dimensionierung<br />

nicht reduzierter und schlanker erscheint.<br />

Die Wirtschaftlichkeit wird in Bezug<br />

auf die Nachhaltigkeit kritisch bewertet.<br />

Rechte Seite:<br />

Brücke über den Gert-Schwämmle-Weg<br />

oben: Ansicht von Süden<br />

Mitte: Perspektive von Südosten<br />

unten: Lageplan


Temporärer Steg unter der<br />

Wilhelmsburger Reichsstraße<br />

und Wegbrücke „Am Bürgerhaussee“<br />

oben: Ansicht von Westen<br />

Mitte: Lageplan des Steges<br />

unten: Schnitt durch den Steg<br />

26


Typologische Brücke über die<br />

Kanuanbindung<br />

oben: Perspektive<br />

Mitte links: Schnitt<br />

Typologische Brücke über den igs-Hauptweg<br />

Mitte rechts: Ansicht und Lageplan<br />

unten: Perspektive<br />

27


ERGEBNISSE DES GUTACHTERVERFAHRENS<br />

ein 3. Rang:<br />

netzwerkarchitekten PartG, Darmstadt<br />

mit Bollinger+Grohmann GmbH, Frankfurt<br />

Philipp Schiffer, Klaus Bollinger<br />

Beurteilung des Auswahlgremiums<br />

Die Arbeit wird der Aufgabenstellung gerecht<br />

und bietet eigenständige Lösungen für<br />

die vier geforderten Brückentypen. Die Grundidee<br />

hinter allen Brückenkonzepten ist die<br />

Idee einer Plattform, die zusätzlich zu der<br />

Aufgabe des Verbindens die Brücken zu eigenständigen<br />

Orten machen soll.<br />

Der Plattformgedanke wird durch minimale<br />

Randquerschnitte, große Brückenbreite und<br />

zurückgesetzte Geländer erreicht. Hierdurch<br />

wird eine hohe Originalität und Zeichenhaftigkeit<br />

erreicht. Die optische Trennung in<br />

seitliche Fußwege und mittige Fahrspur wird<br />

als problematisch empfunden. Ebenso birgt<br />

die Zurücksetzung des Geländers die Gefahr,<br />

dass der sich hinter dem Geländer anbietende<br />

Raum von z.B. Kindern genutzt wird.<br />

Die sich nach oben abzeichnenden Bänke, die<br />

die Balken bzw. Bögen des Tragwerkes verdecken,<br />

laden zum Verweilen ein und bieten<br />

eine hohe Aufenthaltsqualität auf den Brücken.<br />

28<br />

Die Notwendigkeit von zusätzlichen Sitzmöglichkeiten<br />

auf den Brücken wurde als gering<br />

eingestuft. Als störend wurde die nicht<br />

sinnfällig artikulierte Darstellung von statischen<br />

Systemen durch die Holzbänke empfunden.<br />

Die Bänke sind gleich ausformuliert<br />

unabhängig von dem darunter liegenden statischen<br />

System.<br />

Der Entwurf arbeitet eine hohe Originalität<br />

heraus. In der Summe der Einzelaspekte erreicht<br />

er aber keine überzeugende Lösung,<br />

sondern wartet im Detail mit schwierigen<br />

Konstruktionen auf. Auch wird die erhebliche<br />

Verbreiterung der Brücken als einschränkend<br />

für den Lichteinfall am Wasser gesehen, der<br />

aufwändig mit Glassteinen erkauft werden<br />

muss. Die Arbeit imponiert durch die Vielzahl<br />

der Ideen und die intensive Auseinandersetzung<br />

mit der Aufgabenstellung. Die Lösung<br />

erfüllt jedoch letztlich nicht die geforderte<br />

Integration der Brücken als Teil des igs-Wegenetzes.<br />

Die Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die Investitionskosten<br />

sowie die Nachhaltigkeit werden<br />

im Bezug auf den vorgegebenen Kostenrahmen<br />

kritisch gesehen.<br />

Rechte Seite:<br />

Brücke über den Gert-Schwämmle-Weg<br />

oben: Ansicht von Süden<br />

Mitte: Perspektive von Südosten<br />

unten: Schnitte/Details


Temporärer Steg unter der<br />

Wilhelmsburger Reichsstraße<br />

und Wegbrücke „Am Bürgerhaussee“<br />

oben: Ansicht von Westen<br />

oben rechts: Schnitt durch den Steg<br />

Mitte: Schnittansicht des Stegs<br />

rechts: Konstruktionsprinzip der Brücken<br />

30


Typologische Brücke über die<br />

Kanuanbindung<br />

oben links: Schnitt<br />

oben rechts: Perspektive<br />

Mitte: Ansicht und Lageplan<br />

Typologische Brücke über den igs-Hauptweg<br />

unten: Perspektive<br />

31


ERGEBNISSE DES GUTACHTERVERFAHRENS<br />

weiterer Beitrag:<br />

jäger jäger freie Architekten, Schwerin<br />

mit Ingenieurbüro Otte & Schulz GbR, Neustrelitz<br />

Gerd Jäger, Michael Liebetrau, Peter Otte, Bernhard Kubis<br />

Beurteilung des Auswahlgremiums<br />

Die vorgestellte Arbeit erfüllt die Vorgaben<br />

des Gutachterverfahrens. Die Konzeption der<br />

einzelnen Brücken zeigt eine gemeinsame<br />

Formsprache, die mit wenigen Gestaltungselementen<br />

auskommt. Die Arbeit ist objekthaft<br />

und klar identifizierbar, der Bezug zu<br />

Wilhelmsburg prinzipiell und zu den einzelnen<br />

Orten bleibt aber unklar.<br />

Das gewählte Material, insbesondere der<br />

weiße Spannbeton, wird in Bezug auf Vergrauung<br />

und Verunstaltungen durch Graffiti<br />

gerade im Park sehr kritisch gesehen. Die<br />

Wegeführung der igs 2013 ist konfliktfrei<br />

über die Brücken möglich, der seitliche Gitterrost<br />

erlaubt einen gewissen Bezug zwischen<br />

Kanuten und Passanten. Die Überschreitung<br />

der vorgegebenen Abmessungen<br />

erschließt sich aus konzeptionellen Gründen<br />

nicht. Auch konnte die Jury kein klares Konzept<br />

in Bezug auf Öffnung oder Schließung<br />

der Brüstungen erkennen. Die wechselnde<br />

Materialität der Brüstungsbauteile in Stahl<br />

oder Beton konnte insgesamt nicht überzeugen.<br />

32<br />

Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erscheint<br />

die gewählte Spannbetonkonstruktion<br />

realistisch und mit angemessenem Aufwand<br />

realisierbar. Insgesamt mangelt es der<br />

Arbeit stark an eigener Originalität für die<br />

igs 2013 und einem stimmigen Ortsbezug.<br />

Rechte Seite:<br />

Brücke über den Gert-Schwämmle-Weg<br />

oben: Gestaltungsprinzip und Schnitt<br />

Mitte: Ansicht von Süden<br />

unten: Lageplan


Temporärer Steg unter der<br />

Wilhelmsburger Reichsstraße<br />

und Wegbrücke „Am Bürgerhaussee“<br />

oben: Schnitt/Detail<br />

Mitte: Lageplan von Steg und Wegbrücke<br />

Mitte rechts: Schnitt<br />

unten: Details zur Wegbrücke<br />

34


Typologische Brücke über die<br />

Kanuanbindung<br />

oben links: Schnitt/Detail<br />

oben rechts: Ansicht und Lageplan<br />

Mitte oben: Ansicht<br />

Typologische Brücke über den igs-Hauptweg<br />

Mitte unten: Ansichten<br />

unten: Ansicht und Schnitt<br />

35


Anhang


ANHANG<br />

Summary<br />

Bridge designs in Wilhelmsburg Mitte<br />

Renewal of Wilhelmsburg Mitte continues<br />

to make progress. Step by step<br />

the architectural design of the numerous<br />

newbuild projects is emerging and<br />

the open spaces are taking shape. The infrastructure<br />

in this area is also being radically<br />

renewed – from streets and squares to canals<br />

or bodies of water, and the new bridge linking<br />

Mitte to the Wilhelmsburg train station<br />

and station mall.<br />

In connection with the renewal, several<br />

smaller bridges will be built by 2013 as part<br />

of the network of pedestrian and cycle paths.<br />

These seemingly small projects must also<br />

succeed in meeting highest expectations in<br />

terms of quality and design. This is especially<br />

true of the bridges because the intention is<br />

that their combined effect will contribute to<br />

a harmonious yet distinctive look for Mitte.<br />

38<br />

+The purpose of the consultation procedure<br />

was to ask experts to design all the bridges<br />

for the location with reference to the technical<br />

specifications, and to do so in such a way<br />

that, although recognizably functional elements,<br />

they make an aesthetic statement in<br />

a newly arising urban infrastructure. The objective<br />

of the consultation procedure was<br />

therefore to obtain proposals for individual<br />

bridges that follow a guiding design principle<br />

which could be applied to all other bridges to<br />

be built in Wilhelmsburg Mitte.<br />

The following bridges were the object of the<br />

consultation procedure:<br />

1. Bridge at Gert-Schwämmle-Weg<br />

2. Bridge over the canoe course including a<br />

jetty under the Wilhelmsburger<br />

Reichsstrasse<br />

3. Landscape bridge over the canoe course<br />

4. Landscape bridge in the igs main<br />

walkway<br />

Five teams of experts composed of architects<br />

and engineers were invited to apply<br />

themselves to the task and produce innovative<br />

proposals.<br />

The selection committee, chaired by Hamburg<br />

architect Karin Renner, unanimously<br />

awarded first place to the engineering office<br />

Schlaich Bergermann and Partner from<br />

Stuttgart. The jury’s view was that the winner’s<br />

design would succeed, with very simple<br />

means, in spanning the canals with bridges<br />

that are understated aesthetic highlights.<br />

This would enhance the park with a very<br />

beautiful element, not only for the pedestrians<br />

but also for the canoeists on the water<br />

below. The Stuttgart team’s design, in which<br />

the actual span of the bridge has a filigree<br />

look, was very well received. The bridges fit<br />

neatly into the network of paths in the park<br />

and do not attempt to be showy constructions<br />

in their own right. The details of the<br />

plans also played a big part in convincing the<br />

jury that this design should be recommended<br />

as the planning foundation for all bridges<br />

in Mitte.


ANHANG<br />

The work of Berlin architect Brigitte Kochta<br />

and the engineering office Grassl from Munich<br />

was awarded second place for the elegant<br />

shape and lovely materials suggested<br />

for their bridges. However, the jury felt that<br />

these bridges would be better suited to the<br />

Alster lake or the canals of downtown Hamburg.<br />

The independent designs submitted by the<br />

teams of Dietmar Feichtinger Architects (Vienna/Paris)<br />

and WTM Engineers (Hamburg)<br />

and by netzwerkarchitekten from Darmstadt<br />

were placed joint third. The architects’ office<br />

jäger jäger from Schwerin with the engineering<br />

office Otte & Schulz, Neustrelitz, also<br />

took part.<br />

The bridges will be built one after the other<br />

between now and 2013.<br />

39


ANHANG<br />

Verfahrensdetails<br />

Ausloberin<br />

IBA Hamburg GmbH<br />

Am Zollhafen 12<br />

20539 Hamburg<br />

Projektleitung: Hubert Lakenbrink<br />

Im Einvernehmen mit:<br />

igs internationale gartenschau hamburg 2013<br />

gmbh<br />

Pollhornbogen 18<br />

21107 Hamburg<br />

Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

Stadthausbrücke 8<br />

20355 Hamburg<br />

Bezirk Hamburg-Mitte<br />

Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt<br />

Klosterwall 8<br />

20095 Hamburg<br />

LSBG Landesbetrieb Straßen, Brücken<br />

und Gewässer<br />

Sachsenkamp 1-3<br />

20097 Hamburg<br />

40<br />

Verfahrensbetreuung<br />

büro <strong>luchterhandt</strong><br />

stadtplanung.stadtforschung.stadtreisen<br />

Daniel Luchterhandt, David Senger<br />

Wrangelstraße 18<br />

20253 Hamburg<br />

fon: +49 (0)40 - 64882373<br />

fax: +49 (0)40 - 64882374<br />

buero@<strong>luchterhandt</strong>.de<br />

www.<strong>luchterhandt</strong>.de<br />

Verfahrensart<br />

Einstufiges Gutachterverfahren mit fünf eingeladenen<br />

Teams, bestehend aus Architekten<br />

und Ingenieuren per Parallelbeauftragung.<br />

Die Verfahrenssprache ist deutsch. Das Verfahren<br />

ist nicht anonym.<br />

Ausgewählte Teilnehmer<br />

• Dietmar Feichtinger Architectes, Wien<br />

Paris mit WTM ENGINEERS GMBH, Hamburg<br />

• Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart<br />

mit ISA Internationales Stadtbauatelier,<br />

Stuttgart<br />

• jäger jäger freie Architekten, Schwerin<br />

mit Ingenieurbüro Otte & Schulz GbR,<br />

Neustrelitz<br />

• architekturbüro brigitte kochta, Berlin<br />

mit Ingenieurbüro Grassl GmbH Beratende<br />

Ingenieure Bauwesen, München<br />

• netzwerkarchitekten PartG, Darmstadt<br />

mit Bollinger+Grohmann GmbH, Frankfurt


ANHANG<br />

Auswahlgremium<br />

Stimmberechtigte Mitglieder<br />

• Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor,<br />

Freie und Hansestadt Hamburg<br />

• Bodo Hafke, Dezernent für Bauen, Wirtschaft<br />

und Umwelt, Bezirk Hamburg-Mitte<br />

• Uli Hellweg, Geschäftsführer,<br />

IBA Hamburg GmbH<br />

• Heiner Baumgarten, Geschäftsführer<br />

igs 2013 gmbh<br />

• Käthe Fromm, Landesbetrieb Straßen,<br />

Brücken und Gewässer<br />

• Henri Bava, Agence Ter Landschaftsarchitekten<br />

| urban paysagistes, Karlsruhe<br />

• Stephan Lenzen, RMP Stephan Lenzen<br />

Landschaftsarchitekten, Bonn<br />

• Werner Sobek, Werner Sobek Stuttgart<br />

GmbH & Co. KG, Stuttgart<br />

• Karin Renner, RENNER HAINKE WIRTH<br />

ARCHITEKTEN GMBH, Hamburg<br />

• Jörn Fromman, CDU­Fraktion,<br />

Bezirksversammlung Hamburg-Mitte<br />

• Dr. Michael Osterburg, GAL-Fraktion,<br />

Bezirksversammlung Hamburg-Mitte<br />

• Fred Rebensdorf, SPD­Fraktion, Bezirksversammlung<br />

Hamburg-Mitte<br />

• Hans­Jürgen Maass, IBA/igs Beteiligungsgremium<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

• Andreas Kellner, Leiter Projektgruppe<br />

Sprung über die Elbe - IBA/IGS, BSU<br />

• Gerd Baum, Leiter Fachamt Management<br />

des öffentlichen Raums, Bezirk Hamburg-<br />

Mitte<br />

• Hubert Lakenbrink, Projektleiter,<br />

IBA Hamburg GmbH<br />

• Wolfgang Denien, Projektkoordination<br />

Freiraumplanung, igs 2013 gmbh<br />

• Jo Ehmann, Agence Ter Landschaftsarchitekten<br />

| urban paysagistes, Karlsruhe<br />

• Philip Haggeney, RMP Stephan Lenzen<br />

Landschaftsarchitekten, Bonn<br />

• Irene Lohaus, Irene Lohaus Peter Carl<br />

Landschaftsarchitektur, Hannover<br />

• Michael Blunck, BLUNCK+MORGEN AR-<br />

CHITEKTEN, Hamburg<br />

• Ronald Dittmer, CDU­Fraktion,<br />

Bezirksversammlung Hamburg-Mitte<br />

• Rainer Roszak, GAL­Fraktion,<br />

Bezirksversammlung Hamburg-Mitte<br />

• Bayram Inan, SPD­Fraktion,<br />

Bezirksversammlung Hamburg-Mitte<br />

• Volker Schenk, IBA / igs Beteiligungsgremium<br />

Sachverständige<br />

• Carola Hoffenreich, Projektgruppe<br />

Sprung über die Elbe - IBA/IGS, BSU<br />

• Gabriele Foerster, Projektgruppe Sprung<br />

über die Elbe - IBA/IGS, BSU<br />

• Peter Skambraks, Fachamt Management<br />

des öffentlichen Raums, Bezirk Hamburg-<br />

Mitte<br />

• Jost Vitt, IBA Hamburg GmbH<br />

• David Oberthür, IBA Hamburg GmbH<br />

• Stefan Eschweiler, Landesbetrieb Straßen,<br />

Brücken und Gewässer<br />

• Jessica Tag, igs 2013 gmbh<br />

41


ANHANG<br />

Geforderte Leistungen<br />

Für jeden Brückenentwurf werden folgende<br />

Leistungen gefordert:<br />

• Lageplan/Grundriss, jeweils M. 1:50<br />

• Konstruktive/gestalterische Details,<br />

M. 1:20<br />

• Ansichten und Schnitte, M. 1:20<br />

• Mindest. eine perspektivische Darstellung<br />

entsprechend der vorgegebenen Blickbeziehung<br />

(Plan in Anlage 14)<br />

• Erläuterungsbericht inkl. Angaben zum<br />

Kosten-, Pflege und Wartungsaufwand<br />

(max. 4.000 Zeichen)<br />

• Kostenschätzungen<br />

• Verfassererklärung<br />

Formale Vorgaben<br />

• 1 Satz der Präsentationspläne (4 DIN A1,<br />

Querformat; 1 DIN A1 pro Brücke)<br />

• A3 Verkleinerungen der Präsentationspläne<br />

• 1 Satz Vorprüfpläne (können gefaltet eingereicht<br />

werden)<br />

• Bereitstellung sämtlicher Unterlagen auf<br />

CD in folgenden Datei-Formaten: Pläne<br />

dxf/dwg und <strong>pdf</strong>/tif (150 dpi, CMYK-Modus<br />

in Originalgröße), Erläuterungsbericht<br />

(doc), Berechnungsbögen (xls)<br />

42<br />

Beurteilungskriterien<br />

• Aufgabenerfüllung<br />

(Vollständigkeit, Leistungserfüllung)<br />

• Gestalterische Qualität<br />

• Originalität und Zeichenhaftigkeit<br />

• Funktionalität<br />

• Einbindung in den Masterplan Wilhelmsburg<br />

Mitte, das igs-Rahmenkonzept und<br />

in die laufenden Planungen zur Barkassenanbindung<br />

und zur Kanuanbindung<br />

• Wirtschaftliche und technische Realisierbarkeit<br />

Die Reihenfolge der genannten Kriterien hat<br />

auf deren Wertigkeit keinen Einfluss.<br />

Terminkette<br />

07.01.2010 Versand der Auslobung<br />

11.01.2010 Rückfragenkolloquium<br />

17.02.2010 Abgabe der Arbeiten<br />

(Eingang bis 18 Uhr)<br />

24.02.2010 Präsentationskolloquium und<br />

Sitzung des Auswahlgremiums


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

IBA Hamburg GmbH<br />

Am Zollhafen 12<br />

20539 Hamburg<br />

www.iba-hamburg.de<br />

V.i.S.d.P: Sabine Metzger<br />

Auflage: 500<br />

Datum: Mai 2010<br />

Koordination: Hubert Lakenbrink<br />

Konzeption und Gestaltung:<br />

büro <strong>luchterhandt</strong><br />

Daniel Luchterhandt, David Senger<br />

www.<strong>luchterhandt</strong>.de<br />

Texte und Redaktion:<br />

IBA Hamburg GmbH, büro <strong>luchterhandt</strong>,<br />

Preisgerichtsmitglieder<br />

Corporate Design:<br />

feldmann+schultchen design studios,<br />

www.fsdesign.de<br />

Druck:<br />

Druckerei Weidmann GmbH & Co. KG, Hamburg<br />

www.druckerei-weidmann.de<br />

ISBN: 978-3-942218-02-3<br />

Abbildungsnachweis:<br />

Schlaich Bergermann Partner: Umschlag; IBA<br />

Hamburg GmbH: S. 3, 7, 36/37; Freie und Hansestadt<br />

Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation<br />

und Vermessung: S. 5; Freie und Hansestadt<br />

Hamburg, Landesbetrieb Straßen, Brücken und<br />

Gewässer: S. 8, 9, 11; Agence Ter: S. 10; büro<br />

<strong>luchterhandt</strong>: S. 13-15; Teilnehmer (siehe jeweilige<br />

Seite): S. 17-19, 21-23, 25-27, 29-31, 33-35;<br />

Haftungsausschluss:<br />

Die in dieser Broschüre enthaltenen Informationen<br />

sind für die Allgemeinheit bestimmt; sie<br />

erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit<br />

noch auf Richtigkeit. Sie dürfen nicht zur Beurteilung<br />

von Risiken von Anlage- oder sonstigen<br />

geschäftlichen Entscheidungen in Zusammenarbeit<br />

mit der IBA Hamburg oder Teilen davon<br />

verwendet werden.


INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG IBA HAMBURG GMBH<br />

AM ZOLLHAFEN 12 | 20539 HAMBURG | TEL. +49(0)40.226227-0 FAX +49(0)40.226 227-315<br />

INFO@IBA-HAMBURG.DE | WWW.IBA-HAMBURG.DE

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