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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Einfacher Frequenzmesser<br />

als Vorsatz <strong>für</strong> Multimeter<br />

Dipl.-Ing. ANDREAS KÖHLER<br />

Ein Frequenzmesser ist <strong>für</strong> den <strong>Elektronik</strong>amateur ein oft gebrauchtes<br />

Meßinstrument. Leider ist der Preis eines Zählers nicht gerade gering.<br />

Selbst einfach aufzubauende Geräte, wie z. B. der CONRAD-Bausatz<br />

19 01 60, dürften einschließlich allen notwendigen Zubehörs wie Netzteil,<br />

Vorverstärker und Gehäuse nicht wesentlich unter 200 DM realisierbar<br />

sein. Für einen Anfänger, der sich oft noch in der Ausbildung befindet, ist<br />

das ein stolzer Preis.<br />

Nicht immer wird diese Anwendergruppe jedoch den vollen Leistungsumfang<br />

solcher Geräte benötigen. Es liegt deshalb nahe, nach Alternativen<br />

Ausschau zu halten. Eine Entscheidung wäre die Möglichkeit,<br />

eine Zusatzbaugruppe <strong>für</strong> ein Universalmeßgerät aufzubauen, die die zu<br />

messende Frequenz in einen Spannungswert umsetzt.<br />

Bild 1 zeigt die Schaltung des Frequenz/<br />

Spannungs-Wandlers. <strong>Das</strong> wichtigste Bauteil<br />

dieses Zusatzgerätes ist der Schaltkreis<br />

4151.<br />

Um die <strong>Funk</strong>tion der Baugruppe besser<br />

verstehen zu können, zeigt Bild 2 die Innenschaltung<br />

dieses Schaltkreises. Die Beschreibung<br />

nimmt auf diese Prinzipschaltung<br />

Bezug.<br />

Über einen Spannungsteiler aus zwei gleich<br />

großen Widerständen ist der nichtinvertierende<br />

Eingang des internen Komparators<br />

auf die halbe Betriebsspannung gelegt. Die<br />

Impulse am Eingang der Schaltung werden<br />

durch den Kondensator differenziert. Sobald<br />

der differenzierte Impuls mit seiner<br />

fallenden Flanke die halbe Betriebsspannung<br />

unterschreitet, aktiviert der Ausgang<br />

des Komparators den internen Monoflop.<br />

Seine Zeitkonstante ist durch die Beschaltung<br />

am Pin 5 des 4151 variierbar.<br />

Der Monoflop seinerseits schaltet eine Referenzspannungsquelle<br />

zu. Über Pin 2 ist<br />

eine Variation der Referenzspannung möglich.<br />

Diese bestimmt ihrerseits den Strom,<br />

den eine Konstantstromquelle mit Ausgang<br />

an Pin 1 liefert. Ihre Stromimpulse, die alle<br />

die gleiche Impulslänge haben, laden den<br />

Kondensator am Ausgang der Schaltung<br />

auf.<br />

10k 5,1k<br />

Cein<br />

7<br />

10k 10k<br />

8<br />

6,8k<br />

6<br />

RC/XR<br />

4151<br />

2<br />

5<br />

3 4<br />

1<br />

CPin5<br />

10k<br />

10k<br />

Wegen der großen Zeitkonstante am Ausgang<br />

werden die Impulse integriert. Je<br />

höher die Frequenz am Eingang ist, je<br />

schneller folgen die Konstantstromimpulse<br />

aufeinander. <strong>Das</strong> führt dazu, daß bei steigender<br />

Frequenz die Spannung am Kondensator<br />

steigt.<br />

Für den linearen Zusammenhang zwischen<br />

Spannung am Ausgang und der Eingangsfrequenz<br />

ist es wichtig, daß zwischen den<br />

Vorschläge <strong>für</strong> die Kondensatorwerte<br />

Bereich CEin CPin5 CPin1 0 bis 1,0 kHz 22 nF 100 nF 100 µF<br />

0 bis 10 kHz 2,2 nF 10 nF 10 µF<br />

0 bis 100 kHz 200 pF 1 nF 1 µF<br />

einzelnen Monoflop-Impulsen immer noch<br />

Pausen bleiben. Daraus folgt, daß die Zeitkonstante<br />

des Monoflops je nach maximaler<br />

Eingangsfrequenz verändert werden<br />

muß. Der Schaltkreishersteller empfiehlt<br />

dazu die Variation des Kondensators am<br />

Pin 5.<br />

Wie schon erwähnt, wird der Ausgangskondensator<br />

durch Stromimpulse geladen.<br />

Daraus folgt, daß jeder Impuls eine kleine<br />

Spannungserhöhung am Kondensator verursacht.<br />

In der Pause zwischen zwei Impul-<br />

100k<br />

Ca<br />

A<br />

Bild 1:<br />

Stromlaufplan<br />

des Frequenzmessers<br />

Praktische <strong>Elektronik</strong><br />

sen entlädt sich der Kondensator geringfügig<br />

über den parallel geschalteten Widerstand.<br />

Dies führt zu einer Welligkeit der<br />

Ausgangsspannung. Wenn man mit einem<br />

Digitalvoltmeter am Ausgang mißt, wird<br />

durch diese Spannungsschwankung eine<br />

unruhige Anzeige verursacht. Gehen wir<br />

von einer zulässigen Schwankung der Anzeigespannung<br />

von einem Millivolt aus, so<br />

ist auch der Integrationskondensator am<br />

Ausgang dem zu messenden Frequenzbereich<br />

anzupassen.<br />

<strong>Das</strong> dritte Bauelement ist der Eingangskondensator,<br />

der abhängig vom Frequenzbereich<br />

anzupassen ist. Er soll die zu messenden<br />

Impulse differenzieren. <strong>Das</strong> heißt, die<br />

Zeitkonstante, die er zusammen mit den<br />

Widerständen am Eingang bildet, muß klein<br />

gegenüber der Periodendauer der Eingangsfrequenz<br />

sein. Für die Dimensionierung<br />

sind in der Tabelle Vorschläge gemacht.<br />

Höhere Frequenzen als etwa 100 kHz kann<br />

der 4151 nur noch eingeschränkt verarbeiten.<br />

Aus diesem Grund sind auch keine<br />

weiteren Werte angegeben.<br />

Durch eine weitere Vergrößerung der Kapazität<br />

an Pin 1 läßt sich eine „ruhigere“<br />

Anzeige erreichen. Man muß dabei allerdings<br />

beachten, daß sich die Einstellzeit <strong>für</strong><br />

einen Wert ebenfalls erhöht.<br />

Zum Abgleich wird eine bekannte Frequenz<br />

von etwa 5 V ss an den Eingang der Schaltung<br />

gegeben. Günstig ist ein Tastverhältnis<br />

von etwa 1:1. Mit dem Einstellregler am<br />

Pin 2 wird jetzt im oberen „Frequenzdrittel“<br />

die Anzeige in Übereinstimmung mit der<br />

Referenzfrequenz gebracht. Damit ist der<br />

Abgleich der Schaltung beendet.<br />

An dieser Stelle sei aber auch gleich darauf<br />

hingewiesen, daß zu einem komfortablen<br />

Frequenzanzeiger eine gute Triggerstufe<br />

und eventuell Vorteiler gehören. Insbesondere<br />

die Erstgenannte sollte so ausgelegt<br />

werden, daß eine ausreichende Spannungsfestigkeit<br />

gegeben ist. Schaltungen dazu sind<br />

in der Literatur ausreichend beschrieben.<br />

Literatur<br />

Bild 2:<br />

Innenschaltung<br />

der IS 4151<br />

[1] Linear Integrated Circuits, Firmenschrift Raytheon<br />

Semiconductor Devision 1984<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

schaltbare<br />

Stromquelle<br />

schaltbare<br />

Spannungsquelle<br />

Monoflop<br />

Spannungsreferenz<br />

+<br />

-<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

FA 3/95 • 269

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