Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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<strong>Funk</strong><br />
Der Wetterfrosch – ein 137-MHz-<br />
Satellitenempfänger (2)<br />
GÜNTHER BORCHERT – DF5FC<br />
Der erste Teil befaßte sich mit der Schaltung und dem Aufbau des Empfängers.<br />
Im letzten und abschließenden Beitrag geht es um den Abgleich<br />
sowie das notwendige Zubehör, um Wetterbilder zu dekodieren.<br />
■ Der Abgleich<br />
Zuerst werfen wir einen selbstkritischen<br />
Blick auf und unter die Platine. Wenn<br />
ganz bestimmt kein Lötschluß vorhanden<br />
ist, werden die Trimmer voreingestellt.<br />
Bis auf P3 sind alle in Mittelstellung zu<br />
bringen. P3 kommt in Rechtsanschlag.<br />
Bei L1 bis L4 werden die Kerne zuerst<br />
bündig mit der Oberkante eingedreht.<br />
Achtung: Die Kerne sind sehr spröde und<br />
zerbrechen sehr leicht. Sie sollten nicht<br />
mit einem Metallschraubendreher hantieren,<br />
es sei denn, er paßt ganz genau.<br />
Als gute Helfer haben sich hier angespitzte<br />
Streichhölzer oder Zahnstocher<br />
erwiesen.<br />
Bild 5: Ansicht des fertig aufgebauten Bausatzes<br />
Foto: Autor<br />
Der Kern von L1 wird eine Drehung eingeschraubt,<br />
L3 ebenfalls und L4 drei Umdrehungen.<br />
L2 bleibt bündig, an Fi1 wird<br />
vorerst nicht gedreht. Zur weiteren Arbeit<br />
wird eine Spannungsquelle <strong>für</strong> 12 V bis<br />
14 V benötigt, die bis mindestens 200 mA<br />
belastbar sein sollte. Ferner tun ein (besser<br />
zwei) Multimeter und ein 2-m-Empfänger<br />
bzw. ein <strong>Funk</strong>gerät gute Dienste.<br />
An den Ausgang <strong>für</strong> den Lautsprecher<br />
(PT21 und PT22) wird ein solcher (mit<br />
etwa 8 Ω bis 30 Ω angeschlossen und endlich<br />
PT20 mit +12 V versorgt (über ein<br />
mA-Meter, Masseanschluß an PT38 nicht<br />
vergessen!).<br />
Es darf gehörig im Lautsprecher knacken,<br />
und es wird ein Strom von etwa 4 bis<br />
10 mA angezeigt. Alle Stromwerte dürfen<br />
um bis zu 100 % überschritten werden. Sie<br />
dienen als Anhaltspunkte; nur die <strong>Funk</strong>tion<br />
der einzelnen Baugruppen zählt. Wie<br />
Sie außerdem schon bemerkt haben, fangen<br />
wir mit dem Test hinten an und arbeiten<br />
uns nach vorn vor. Jeder wichtige Schal-<br />
274 • FA 3/95<br />
tungsteil hat seinen eigenen Betriebsspannungspunkt.<br />
Die <strong>Funk</strong>tion des NF-Verstärkers wird mit<br />
dem Finger an PT18 getestet. Bei Berührung<br />
muß es brummen. Der Lautstärkeregler<br />
wird anschließend in Mittelstellung<br />
gebracht und der Squelch-Regler (mittleres<br />
Potentiometer) in Rechtsanschlag.<br />
Wenn die Betriebsspannung auch am<br />
Punkt PT23 angelegt wird, darf der Strom<br />
auf etwa 25 mA ansteigen. Wenn dann<br />
noch PT16 hinzugezogen wird, steigt der<br />
Strom auf etwa 40 mA. Im Lautsprecher<br />
sollte ein Rauschen zu hören sein, dessen<br />
Lautstärke sich mit dem Potentiometer<br />
variieren läßt.<br />
Als nächstes ist der Frequenzbereich des<br />
Frosches einzustellen. Wenn ein genügend<br />
empfindlicher Frequenzzähler vorhanden<br />
ist, wird dieser an PT8 und PT9 angeschlossen.<br />
PT 30 wird mit PT 13 verbunden<br />
(+8 V). Nach dem Einschalten beider<br />
Geräte sollte eine Frequenz im Bereich um<br />
155 MHz ±10 MHz angezeigt werden. <strong>Das</strong><br />
Abstimmpoti wird auf Linksanschlag gebracht,<br />
dabei sollte die Frequenz ansteigen.<br />
Jetzt wird mit P10 am Schleifer<br />
des Potis (PT4) eine Spannung im Bereich<br />
von 3,9 V bis 4 V eingestellt. Dies ist jetzt<br />
die maximal mögliche Abstimmspannung.<br />
Sie wird so gewählt, daß später die PLL<br />
direkt angeschlossen werden kann. Mit<br />
dem Kern von L4 wird nun 149 MHz eingestellt.<br />
Dieser darf dann nicht mehr verdreht<br />
werden.<br />
Wie beim „Einsteiger“ wird die untere<br />
Frequenz mit einem Potentiometer eingestellt.<br />
Dazu ist es auf Rechtsanschlag<br />
zu drehen und an P9 die Frequenz auf<br />
146 MHz abzugleichen. P11 stand die<br />
ganze Zeit in Mittelstellung! Damit<br />
wäre der gesamte Frequenzabgleich beendet.<br />
Sollte kein Frequenzzähler vorhanden sein,<br />
ist die Vorgehensweise etwas anders. Zuerst<br />
wird der Hauptabstimmregler auf<br />
Rechtsanschlag gebracht. Am Schleifer<br />
(PT4) wird mit P9 eine Spannung von 3 V<br />
eingestellt. Mit einem 2-m-Empfänger ist<br />
die Frequenz 146 MHz abzuhören und L4<br />
ist so lange zu verstellen, bis ein Signal zu<br />
hören ist (Draht an PT9 als Antenne anlöten).<br />
Sollte der Hilfs-RX auch noch bei<br />
149 MHz funktionieren, so ist diese Fre-<br />
quenz bei Linksanschlag des Abstimmreglers<br />
mit P10 zu justieren.<br />
Ist letztere Frequenz nicht am Hilfs-RX<br />
abzustimmen, ändert sich die Prozedur:<br />
<strong>Das</strong> Abstimmpotentiometer wird auf<br />
Linksanschlag gestellt und mit P10 an PT4<br />
eine Spannung von 5 V kalibriert. Der<br />
Frosch überstreicht jetzt in jedem Fall den<br />
Bereich bis 138 MHz.<br />
Nachdem unser Neuling soweit fortgeschritten<br />
ist, muß die AFC-Schaltung abgeglichen<br />
werden. Dies ist am einfachsten,<br />
wenn an PT27 und PT 28 ein Mittenanzeige-Instrument<br />
angeschlossen ist. PT33<br />
und PT36 sind miteinander zu verbinden<br />
und die Rauschsperre ist so einzustellen,<br />
daß sie geöffnet ist (Rauschen). Der Instrumentenzeiger<br />
wird an einem der beiden<br />
Anschläge liegen. P6 ist (sehr langsam<br />
und mit Gefühl!) so zu justieren, daß<br />
eine genaue Mittenanzeige erfolgt. Dann<br />
ist das Instrument an PT34 und PT 35 anzuschließen.<br />
Mit P2 ist ohne Eingangssignal<br />
die Nullage und mit P1 die maximale<br />
Empfindlichkeit einzustellen. Nun<br />
wird L1 bis L3 bei Bandmitte (137 MHz)<br />
das Rauschen soweit wie möglich „hochgezogen“<br />
und versucht, über den gesamten<br />
Abstimmbereich einen möglichst gleichmäßigen<br />
Ausschlag zu erzielen.<br />
Bis auf L5 und P8 ist alles abgeglichen.<br />
Die letztgenannten sind erst im praktischen<br />
Einsatz einzustellen oder, falls vorhanden,<br />
mit einem Meßsender. Er ist dann mit<br />
einem 2,4-kHz-Ton zu modulieren, wobei<br />
ein Hub von 9 kHz zu wählen ist. Bei angeschlossenem<br />
Oszilloskop an PT 24 ist<br />
mit L5 auf besten Sinus abzugleichen.<br />
Damit kann die Satellitenjagd beginnen.<br />
Nach Anschluß der Antenne (z. B. Turnstyle)<br />
sollten die ersten Töne zu hören sein<br />
– vorausgesetzt, man hat sich vorher ausgerechnet,<br />
wann wo welcher Satellit auftaucht.<br />
Als Interfaces zur Bildkodierung eignen<br />
sich prinzipiell zwei Geräte: der AS 91 und<br />
AS 92. Sie unterscheiden sich im technischen<br />
Aufwand und damit auch im Preis.<br />
Zu beiden gehört eine spezielle Software.<br />
Während der AS 91 nur mit einem PC zusammenarbeitet,<br />
kann der AS 92 mit jedem<br />
Rechner arbeiten, auf dem JV-Fax läuft.<br />
Die im Angebot befindliche Bildverarbeitungssoftware<br />
PC 70 benötigt den AS 91<br />
als Quelle. In der Schaltung wird mit großem<br />
Aufwand das Bildsignal gefiltert und<br />
analog-digital umgewandelt.<br />
Der AS 92 erlaubt nur einfache Darstellung<br />
der empfangenen Daten, ergibt aber auch<br />
sehr gute Reproduktionen. Er eignet sich<br />
auch zur Dekodierung der aktuellen Bilder<br />
von AMSAT OSCAR 21.<br />
Bausatz des Empfängers, erwähnte PLL<br />
und Dekoder sind erhältlich bei: G. Borchert,<br />
Blauer Kamp 48, 31141 Hildesheim.