E-07 A Bonn Carsten Meyer Physikalisches Institut - Herbstschule ...
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Suche nach Supersymmetrie mit Gaugino-<br />
Massenspektren in und jenseits von mSUGRA im<br />
1-Lepton-Kanal am ATLAS-Detektor<br />
<strong>Carsten</strong> <strong>Meyer</strong> / <strong>Herbstschule</strong> Maria Laach 2009<br />
1
Gliederung:<br />
Supersymmetrie (SUSY)<br />
Das Minimal-Supergravity-Modell (mSUGRA)<br />
SUSY Phänomenologie und Standardmodell-<br />
Untergründe<br />
Grundkonzept der Analyse<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
<strong>Carsten</strong> <strong>Meyer</strong> / <strong>Herbstschule</strong> Maria Laach 2009<br />
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Supersymmetrie (SUSY)<br />
Neue Symmetrie zwischen Fermionen und Bosonen:<br />
S |Fermion> ~ |Boson><br />
S |Boson> ~ |Fermion><br />
→ SUSY ändert den Spin eines Teilchens um ½<br />
• Da die neuen Fermionen und Bosonen keine Standardmodell-Teilchen<br />
sein können, wird der Teilcheninhalt der Natur verdoppelt!<br />
Anzahl an bosonischer und fermionischer Freiheitsgrade gleich<br />
→ Jedes SM-Boson erhält einen fermionischen SUSY-Partner.<br />
→ Jedes SM-Fermion erhält zwei bosonische SUSY-Partner<br />
(Da Fermionen 2 Spin-Freiheitsgrade haben!)<br />
<strong>Carsten</strong> <strong>Meyer</strong> / <strong>Herbstschule</strong> Maria Laach 2009<br />
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Oft wird eine neue Quantenzahl (R-Parität) in die Theorie eingeführt,<br />
um Baryon- und Leptonzahl-Erhaltung zu gewährleisten.<br />
• Eigenschaften:<br />
1.) R-Parität ist multiplikativ<br />
2.) R-Parität unterscheidet zwischen SM- und SUSY-Teilchen:<br />
SM-Teilchen haben P R = 1, SUSY-Teilchen haben P R = -1<br />
3.) Oftmals nimmt man an, dass R-Parität an jedem Vertex erhalten ist<br />
(Von theoretischer Seite aus aber nicht notwendig!)<br />
• Phänomenologische Konsequenzen:<br />
1.) SUSY-Teilchen können nur in Paaren produziert werden.<br />
2.) Jeder Kaskadenzerfall eines SUSY-Teilchens muss mit dem<br />
leichtesten SUSY-Teilchen enden. (LSP für Lightest Supersymmetric<br />
Particle)<br />
3.) Am LHC endet jedes Ereignis mit 2 LSPs.<br />
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Beispiel eines SUSY-Teilchenspektrums<br />
Graviton 2 Gravitino 3/2<br />
<strong>Carsten</strong> <strong>Meyer</strong> / <strong>Herbstschule</strong> Maria Laach 2009<br />
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Minimal Supergravity (mSUGRA)<br />
Beispiel einer GUT-SUSY-Theorie<br />
1.) Die Massen der skalaren SUSY-Teilchen vereinigen sich an der GUT-<br />
Skala zu einer einzigen Masse genannt m 0<br />
2.) Die Massen der fermionischen SUSY-Teilchen (Gauginos) vereinigen<br />
sich an der GUT-Skala zu einer einzigen Masse genannt m 1/2<br />
3.) Die trilinearen Kopplungen vereinigen sich dort ebenfalls zu A 0<br />
5 Parameter übrig:<br />
m 0: vereinigte skalare Masse<br />
m 1/2: vereinigte Gaugino-Masse<br />
A 0 : vereinigte trilineare Kopplung<br />
tan(β): Verhältnis der VEVs der<br />
beiden Higgs-Dublettes<br />
sign(μ): Higgsino Massen-<br />
Parameter<br />
Massen-Spektrum der Theorie wird durch Wahl dieser 5 Parameter festgelegt!<br />
(meist wird ein Gitter in m 0 und m 1/2 bei festem A 0, tanβ und sign(μ) betrachtet)<br />
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SUSY-Phänomenologie für Endzustände<br />
mit einem Lepton<br />
m 0 > m 1/2:<br />
→ Squarks schwerer als das Gluino<br />
(3-Körper-Zerfallsregion)<br />
• ~ 5 Jets<br />
• Weicheres Lepton<br />
• Moderates E T miss<br />
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Standardmodell-Untergründe mit einem<br />
Lepton im Endzustand<br />
Top-Quark-Paarproduktion:<br />
(semileptonischer Zerfall)<br />
• 2 harte b-Jets, 2 Jets aus dem W-<br />
Zerfall<br />
• Lepton mit großen P T<br />
• E T miss durch das Neutrino<br />
Produktion eines W-Bosons + ISR<br />
• Jets durch die Gluon-Abstrahlung<br />
• Lepton mit großen P T durch den<br />
Boost des W-Bosons<br />
• E T miss durch das Neutrino<br />
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Verallgemeinerung der Analyse<br />
Sehr viele supersymmerische Modelle<br />
→ Unterschiedliche Teilchen- und Massenspektren.<br />
(in meiner Arbeit auf das Teilchenspektrum des MSSM beschränkt)<br />
→ Unterschiedliche Ereignistopologien!<br />
→ Ein Satz an Schnitten wird der Vielfalt an Topologien nicht gerecht.<br />
Frage:<br />
Wie kann eine Suche nach SUSY modellunabhängiger gestaltet<br />
werden?<br />
Was legt die Kinematik von SUSY-Ereignissen fest?<br />
1.) Massen(verhältnisse) der SUSY-Teilchen<br />
2.) Feldinhalt der SUSY-Teilchen (in meiner Arbeit noch nicht behandelt)<br />
→ Parametrisiere die Schnitte nach für die Kinematik relevanten<br />
Größen! (möglichst mit einem minimalen Satz an Parametern)<br />
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Betrachtete SUSY-Punkte<br />
1.) mSUGRA-Gitter (8x8 Punkte):<br />
• m 0 äquidistant : 60 GeV – 620 GeV<br />
• m 1/2 äquidistant : 150 GeV – 290 GeV<br />
• tanβ = 10, A0 = 0, sign(μ) positiv<br />
2.) Punkte mit Massenspektren, die in mSUGRA nicht abgedeckt sind:<br />
• Wähl einen mSUGRA-Referenzpunkt und variiere das Verhältnis von<br />
Gluino/C 1-Masse und C 1/N 1-Masse bei fester Masse des C 1.<br />
• mSUGRA-Referenzpunkt: (m 0 = 140 GeV, m 1/2 = 210 GeV)<br />
(m C1 ≈ 145 GeV, m N1 ≈ 80 GeV, m Gluino ≈ 523 GeV, m Squark ≈ 480 GeV)<br />
Generiere ein Gitter aus 3x7 Punkten:<br />
• C 1/N 1-Masse: ≈ (1, 2, 10)<br />
• Gluino/C 1-Masse: ≈ (2, 3, 4, 5, 7.5, 10, 12.5)<br />
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Vorgehen:<br />
1.) Wende zunächst SUSY-typische Vorselektion an (1 isoliertes Elektron mit<br />
P T > 15 GeV, 2 Jets: 100 GeV, 50 GeV, E T miss > 100 GeV, MT > 120 GeV)<br />
2.) Optimiere danach für alle betrachteten SUSY-Punkte den Schnitt auf eine<br />
bestimmte Verteilung.<br />
3.) Trage den optimalen Schnitt gegen verschiedene die Massen der SUSY-<br />
Teilchen beinhaltenden Parameter auf um evtl. funktionale Abhängigkeiten<br />
der optimalen Schnitte von den Parametern zu erkennen.<br />
4.) Reduziere die Anzahl an Parametern, welche in der Lage sind den<br />
Großteil der Kinematik zu beschreiben auf ein Minimum.<br />
5.) Parametrisiere die Schnitte nach den gewonnenen Parametern.<br />
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Ereignis-Kinematik bestimmt durch:<br />
1) Masse der primär produzierten Squarks und Gluinos:<br />
• Große Abh. der partiellen Wirkungsquerschnitte von der Masse der<br />
Squarks und Gluinos.<br />
• Parameter muss dies berücksichtigen:<br />
Dieser Parameter bezeichnet die im Mittel über die starke WW<br />
produzierte Masse supersymmetrischer Teilchen.<br />
2) Massen-Verhältnis der SUSY-Teilchen in der Kaskade:<br />
• m Squark / m Gluino → Teilt Parameterraum in 2- und 3-Körper-Region.<br />
→ und eine der beiden Massen sollte einen Großteil der<br />
Kinematik festlegen. (m Gluino gewählt)<br />
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Annähernd lineare Abh. des<br />
optimalen Schnittes von <br />
alleine!<br />
• Linearität für mSUGRA und<br />
für schwere Gluinos bei<br />
m C1/m N1 ≈ 1 gut erfüllt.<br />
• Für schwere Gluinos bei<br />
m C1/m N1 ≈ (2,10) wird der<br />
optimale Schnitt von der<br />
Fitfuntkion systematisch<br />
unterschätzt!<br />
Die skalare Summe der Jet-<br />
Transversalimpulse (H T)<br />
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Weite Abhängigkeiten nach Anwenden des laufenden<br />
Schnittes auf H T? → P T des viert härtesten Jets<br />
• Für ein gegebenes m 1/2 ist die Gluino-<br />
Masse annähernd unabhängig von m 0<br />
• Bester Schnitt auf P T J4 zeigt annähernd<br />
eine lineare Abh. von für festes<br />
m 1/2<br />
• Steigung der Funktionen vergleichbar,<br />
aber Achsenabschnitt variiert mit m 1/2<br />
(also mit der Gluino-Masse)<br />
Idee:<br />
Ist es möglich die Abh. von der Gluino-<br />
Masse auszunutzen, um alle Punkte<br />
wieder durch eine lineare Funktion<br />
beschreiben zu können?<br />
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Abhängigkeit des Schnittes auf P T J4 von der<br />
Gluino-Masse bei festem = 1100 GeV<br />
• Je schwerer das Gluino bei<br />
fester Masse im Anfangszustand<br />
ist, desto mehr Zerfälle laufen<br />
über die 3-Körper-Kinematik ab.<br />
→ Optimaler Schnitt verringert sich mit<br />
steigender Gluino-Masse.<br />
• Wie kann dieses Wissen für die<br />
Analyse benutzt werden?<br />
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• Gezeigte Abh. von m Gluino nur gültig für Punkte, bei denen Gluinos<br />
produziert werden.<br />
(für zu schwere Gluinos reine Squark-Produktion)<br />
• m 0 Gluino bezeichnet eine gewählte Referenz-Gluino-Masse<br />
• Trage BestCuts() + Shift(m Gluino) gegen auf<br />
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Abhängigkeit von BestCuts() + Shift(m Gluino) von <br />
Erneut zeigt sich eine lineare<br />
Abh. von .<br />
→ Lineare Funktion mit den<br />
beiden Parametern <br />
und m Gluino<br />
Vorgehen:<br />
1.) Berechne den Wert dieser<br />
Hilfsgröße für jedes Parameter-<br />
Paar (,m Gluino).<br />
2.) Subtrahiere den Shift-Term,<br />
um den physikalischen Schnitt-<br />
Wert auf P T J4 zu erhalten.<br />
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Entdeckungspotenziale innerhalb mSUGRA<br />
für L = 100 pb -1<br />
(,m Gluino)-Parametriesierung Standard ATLAS-Analyse<br />
• 42 der 64 betrachteten Punkte sind mit einer Signifikanz über 5σ im<br />
1-Elektron-Kanal zu entdecken.<br />
→ Entspricht Squark- und Gluino-Massen von ca. 600 GeV<br />
• Die ATLAS-Standard-Analyse vermag nur 30 der 64 mit einer<br />
Signifikanz über 5σ zu entdecken<br />
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Entdeckungspotenziale für Gaugino-Massenspektren<br />
jenseits von mSUGRA für L = 100 pb -1<br />
(,m Gluino)-Parametriesierung Standard ATLAS-Analyse<br />
• 6 (10) der 21 betrachteten Punkte sind mit einer Signifikanz über 5σ<br />
(3σ) im 1-Elektron-Kanal zu entdecken.<br />
• Die ATLAS-Standard-Analyse vermag nur 5 (7) der 21 mit einer<br />
Signifikanz über 5σ (3σ) zu entdecken.<br />
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Zusammenfassung und Ausblick<br />
Selbst innerhalb von mSUGRA ist ein Satz an Schnitten nicht die<br />
beste Wahl für eine SUSY-Analyse.<br />
Abhängigkeit mancher kinematischer Variablen von den Massen der im<br />
Zerfall beteiligten SUSY-Teilchen kann verstanden und benutzt<br />
werden, um die Analyse zu verbessern. (Funktioniert auch für andere<br />
Variablen als die gezeigten. E T miss , PT J3 , ...)<br />
Ziele für die Zukunft:<br />
1.) Analyse systematisch auf mehr wichtige Massen-Verhältnisse ausweiten<br />
(evtl. Erweiterung des Parametersatzes)<br />
2.) verschiedene Massen-Hierarchien berücksichtigen.<br />
(nur m Gluino > m C1 > m N1 in dieser Arbeit betrachtet)<br />
3.) Korrektur auf die Möglichkeit statistische Fluktuationen des<br />
Untergrundes als Signal fehlzudeuten („Look Elsewhere Effekt“).<br />
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17.09.2009<br />
Backup<br />
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21<br />
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Bestimmung der optimalen Schnitt-Werte und „Fehler“<br />
• Trage Signifikanz in Abh. des Schnitt-Wertes auf und fitte mit<br />
einer Gauß-Funktion.<br />
• 10% der Breite wird als<br />
Fehler gewählt.<br />
• Caveat:<br />
Verteilung nicht zwangsläufig<br />
gaußförmig.<br />
Beispiel-Verteilung für H T<br />
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CSC-1-Lepton Analyse<br />
• Ein isoliertes Elektron (etcone20 < 10 GeV), P T > 20 GeV, |η| < 2.5<br />
• 4 Jets: 100 GeV, 50 GeV, 50 GeV, 50 GeV<br />
• M T > 100 GeV<br />
• E T miss > 100 GeV, ET miss > 0.2*Meff<br />
• M eff > 600 GeV<br />
• Transversale Sphärizität > 0.2<br />
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Güte der (, m Gluino)-Parametrisierung für P T J4<br />
• Die (, m Gluino)-Parametrisierung vermag den optimalen Schnitt auf<br />
P T J4 für einen Großteil der betrachteten Punkte hinreichend gut zu<br />
beschreiben!<br />
• Für den Punkt mit einer Gluino-Masse von 500 GeV fällt die so<br />
errechnete Schnitt viel zu hart aus.<br />
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