Februar - The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints
Februar - The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints
Februar - The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„So bezeugt<br />
der Geist selber<br />
unserem Geist,<br />
dass wir Kinder<br />
Gottes sind.“<br />
(Römer 8:16)<br />
14 Liahona<br />
GLAUBE ICH AN GOTT,<br />
BIN ICH NIE ALLEIN<br />
Donna Hollenbeck<br />
Du bist nie allein, wenn du an <strong>Jesus</strong><br />
<strong>Christ</strong>us und an den Vater im Himmel<br />
glaubst.“ Sätze wie diesen habe ich <strong>of</strong>t<br />
gehört, aber ich habe sie früher nie so gründlich<br />
verstanden wie heute.<br />
Jeder muss sich irgendwann einmal der unausweichlichen<br />
Tatsache stellen, dass er eines<br />
Tages vielleicht alleine sein wird. Für mich<br />
kam dieser Tag, nachdem ich geschieden war,<br />
die Kinder ausgezogen waren und ich vorzeitig<br />
in Rente gegangen war, eher als erwartet.<br />
Das quälendste Hindernis, das ich überwinden<br />
musste, lag für mich darin, mit dieser<br />
plötzlichen Stille und Leere zu leben, wo ich<br />
doch jahrelang schöne Zeiten mit Familie und<br />
Freunden, Ehemann, Kindern und Kollegen<br />
verbracht hatte.<br />
Ich genoss zwar die Besuche meiner<br />
Heimlehrer und meiner Besuchslehrerinnen<br />
und anderer Freunde, aber die meiste Zeit<br />
fühlte ich mich völlig allein, und das gefiel<br />
mir gar nicht. Die anhaltende Stille löste<br />
schließlich einen Strom von Tränen aus, den<br />
ich nicht mehr zurückhalten konnte. Es gab<br />
nirgendwo Trost – außer auf meinen Knien<br />
im Gebet.<br />
Nachdem ich – wie es mir vorkam –<br />
stundenlang zum Vater im Himmel geschrien<br />
hatte, ging eine Veränderung in mir vor, und<br />
ich spürte Gottes Geist. Einen Augenblick lang<br />
verebbten meine Tränen, als ich die Liebe, die<br />
meine Seele durchdrang, in mich aufnahm.<br />
Ich wusste, dass Gott meine Traurigkeit verstand,<br />
und daher fühlte ich mich so geborgen,<br />
dass ich noch länger weinte – so wie ein<br />
Kind, das hingefallen ist, weint, wenn es seine<br />
Mutter sieht. Als ich in Gedanken meinen<br />
Kopf sozusagen auf den Schoß meines Vaters<br />
im Himmel legte, wusste ich, dass er mich so<br />
lange trösten wollte, wie ich es brauchte. Gelegentlich<br />
hatte ich den flüchtigen Gedanken,<br />
dass ich zu alt sei, mich so zu verhalten. Ich<br />
wusste aber, dass es für den Vater im Himmel<br />
überhaupt keine Rolle spielte, wie alt oder wie<br />
jung ich war. Ich wusste einfach, dass er mich<br />
verstand und immer für mich da sein würde.<br />
Heute kann ich die Stille genießen, auch<br />
wenn es mir immer noch lieber wäre, verheiratet<br />
zu sein. Ich lausche den Wellen des Meeres<br />
und betrachte den Sonnenuntergang. Ich halte<br />
buchstäblich inne und rieche an den Rosen.<br />
Ich achte auf die Führung durch den Heiligen